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Nachklang vom Raiffeisen- Skandal Der Irre auf der Lokomotive.

Jetzt sollen noch 16 Banfangestellte brotlos werden

Am Freitag fand vor dem Berliner   Arbeitsgericht ein| nahm man noch mehrere Neueinstellungen vor. Es handelt interessanter Prozeß statt, der den bekannten Raiffeisen- Standal fich dabei um Personen aus dem Bekanntenkreis eines Direktors, zum Hintergrund hat. Durch die Mißwirtschaft im landmirtschaft die zum Teil gar keine genügende banktechnische Vorbildung haben lichen Genossenschaftswesen ist auch die Brandenburgische sollen und über Tarif bezahlt werden. Der betreffende Provinzial Genossenschaftsbant und deren Tochter Direktor glaubte diese Kräfte heranziehen zu müssen, kurz danach unternehmen, die Märtische Bant, in Mitleidenschaft gezogen entließ er jedoch die 16 erfahrenen Angestellten. worden. Man versucht jetzt, einen Teil der erheblichen Geldverluste auf die Angestelltenschaft abzuwälzen indem man 16 Bant angestellten der Provinzialbant" die Kündigung über reicht hat. Diese 16 Gefündigten haben beim Arbeitsgericht eine Einspruchstlage wegen unbilliger Härte angestrengt. Die Sachlage wird bedeutend kompliziert, da die Angestellten ihren Anstellungs­vertrag mit der Provinzialbant" abgeschlossen haben, aber bei der Märkischen Bant beschäftigt werden. Soweit die Gefündigten im Allgemeinen Berband der deutschen   Banfangestellten organisiert

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fmd, vertritt fie Genosse Dr. Ollendorf.

Nur drei von den Gefündigten sind weniger als fünf Jahre

In der mehrstündigen Verhandlung erfuhr man noch inter­effante Einzelheiten über das Geschäftsgebaren der beiden Institute. Abgesehen davon, daß man immerhin noch in der Lage | war, in legter Zeit nicht weniger als

im Betrieb beschäftigt, alle anderen über fünf Jahre, einer sogar die nur mit 350 000 Mart bei der Bank zu Buch steht,

28 Jahre.

Die Entlassungen wurden ohne Prüfung der wirtschaftlichen Stärke des einzelnen vollkommen willkürlich ausgesprochen. Vergleichsverhandlungen über eine größere Abfindung sind ge­scheitert, da alle bis 6 Jahre Beschäftigten nur ein Monatsgehalt, die bis 12 Jahre Beschäftigten 2 Monatsgehälter und die über 12 Jahre im Betrieb Tätigen 3 Monatsgehälter erhalten sollten. Selbst bei der Liquidation der Deutschen   Raiffeisen- Bant wurden ganz beträchtlich höhere Abfindungssummen gezahlt. Die Direktion beruft sich nun darauf, daß es sich bei der Märkischen Bant um einen angeblich stillgelegten Betrieb handele. Das ist aber gar nicht der Fall; die Märkische Bank befindet sich vielmehr in stiller Liquidation. Das ist für die Rechtslage von außerordentlicher Bedeutung, da bei ter ständigen Rechtsprechung Der Arbeitsgerichte die Wirksamkeit der Entlassung abhängig ge­macht wird von der vollkommenen Stillegung eines Unternehmens. Eine befondere Note erhält diese Angelegenheit jedoch noch durch folgende Tatsache: Als man bei der Provinzialbant" be­Schloß, die

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hat etwas davon bemerkt.

Der Norrland Schnellzug in Schweden   hatte, wie erst jetzt bekannt wurde, eine halbes Jahr lang einen Lokomotivführer, der völlig geistestrant ist und an epileptischen Anfällen litt. Es wurde festgestellt, daß er öfter bewußtlos während des Dienstes auf der Lokomotive gelegen hat, während der Zug dahinsauste. Nur durch einen Zufall wurde ter Zustand entdeckt. Dieser Lokomotivführer Erit Berggren wurde nämlich in Lulea   wegen Diebstahls von Schmucksachen und Uhren verhaftet. Während der Vernehmung tam der Behörde der Ge­danke, daß es nicht ganz richtig mit ihm bestellt sei. Der Arzt, der ihn beobachtete, stellte fest, daß er geiftestrant ist. Die Krankheit hat bereits im vergangenen Sommer angefangen und sich seitdem verschlimmert, so daß der Mann als gefährlich für seine Umgebung bezeichnet wird.

Schweidnih, 30. Januar. Zu dem schweren Autounglüd, das sich am Freitagmorgen bet Schweidnitz   ereignete, wird noch ergänzend mitgeteilt, daß nunmehr auch die beiden schwer verletzten Insassen, unter ihnen der Ber­sicherungsvertreter Frizz Krüger aus Berlin  , ihren Ver­legungen erlegen sind. Damit haben sämtliche fünf In­faffen des Kraftwagens bei dem Unglück den Tod gefunden.

1200 Mart an Zigarren für den Bedarf der Direktoren auszugeben, war wohl die bemerkenswerteste Tatsache die auf­ebenerregende Unterbewertung zweier der Bro. Fünf Tote beim Schweidnitzer Autounglüc. vinzialbant" bzw. der Märkischen Bant gehörenden Betriebe. Es handelt sich dabei um eine 3iegelei in Have! berg, während jedoch bei Verkaufsverhandlungen eine Million Mart von einer interessierten Kommune geboten wurde. Weiter um das Rittergut Rozen im Kreis Westhavelland, das einen Wert von rund anderthalb Millionen Mart repräsen­tiert, von der Bant aber nur mit 520 000 mart bewertet fein soll. Der hierzu als Zeuge vernommene frühere Aufsichtsrats­vorsitzende der Märkischen Bant, Dr. von Altroof, erklärte, daß es einer Verschleuderung der beiden Unternehmen gleichkomme, wenn man sie zu dem von der Bank angenommenen Werte etwa verkaufen würde. Im übrigen betonte dieser Zeuge noch, daß der frühere Aufsichtsrat die Entlassungen nicht gebilligt hätte. Aber wie dem auch sei, es ist traurig, daß noch nachträglich 16 unschuldige Angestellte, zum Teil Familienväfer, für die Mißwirtschaft der Raiffeisen- Direktoren büßen

sollen.

Zur weiteren Klärung der Sachlage beschloß das Gericht u. a., als Beugen noch den preußischen Landtagsabgeordneten Genoffen Ruttner, ber seinerzeit Berichterstatter des Raiffeisen- Unter­suchungsausschusses war, und den Präsidenten der Preußentasse, Dr. Klepper, zu laden. Somit dürfte vor den Schranken des

Geldverluste durch eine forcierte Rationalisierung weftzumachen, -jene Gelbverluste, die durch die Mißwirtschaft und Unredlichkeit Berliner   Arbeitsgerichts noch einmal der ganze Raiffeisen- Standal verschiedener nationaler Raiffeisen- Direttoren entstanden waren,

Keine Einigung in England. Weitere Aussperrungen von Textilarbeitern bevorstehend

London  , 31. Januar.

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aufgerollt werden.

bis auf weiteres einen Wochenlohn von 42,25 Mart zu zahlen, da der Borwurf, seine Betriebsratseigenschaft mißbraucht zu haben, als widerlegt angesehen wurde.

Die Regierungsintervention in der Aussperrung der Weber von Lancashire ist erfolglos geblieben. Die Berhandlungen, die Ministerpräsident Macdonald und Arbeitsminister Miß Bondfield feit zwei Tagen mit Bertretern der Textilarbeiter und den Beberei besizern führten, sind am späten Nachmittag des Freifags geo fcheitert. Die Führer der Gemertschaften haben am Freitag abend London   verlassen, worauf hervorgeht, daß mit einer baldigend Wiederaufnahme der Berhandlungen taum zu rechnen ist.

Die Unternehmer haben nach Abbruch der Besprechungen in London   ihre Mitglieder aufgefordert, ihre Betriebe bis auf weiteres geschlossen zu halten und die Anweisung der Arbeitgeberverbände abzuwarten. Von Regierungsseite wurde ein offizielles Kommuniqué veröffentlicht, in dem es heißt, die Regie­rung werde die weiter: Entwicklung in den Konflikt mit großer Aufmerksamkeit verfolgen.

Infolge des Scheiterns der Verhandlungen und der Regierungs intervention dürfte der Arbeitskonflikt in Lancashire   jetzt noch größeren Umfang annehmen. Es ist zu befürchten, paß im Laufe der nächsten Woche zahlreiche Spinnereiarbeiter in den Konflikt hineingezogen werden und schließlich die ganze Tertil industrie von Lancashire   lahmgelegt wird. Mehr als 500.000 Ar­beiter würden in diesem Falle beschäftigungslos.

Kommunistische Streif ,, führer  " verurteilt. Nachspiel zum Chemnitzer   Straßenbahnerstreit. Chemnih, 31. Januar. In dem Prozeß des Betriebsratsvorsitzenden Naumann und des Arbeiterratsvorsitzenden Schubert von der Chemnizer Straßenbahn, die wegen Aufforderung zum Streit fristlos entlassen worden waren, auf Wiedereinstellung in den Betrieb wurde am Freitag vom Arbeitsgericht das Urteil gefällt. Beide Kläger wurden mit ihrer Klage abgewiesen, da festgestellt sei, daß sie zu den wilden Streif gehegt hätten. Dagegen wurde die Stadt ver­urteilt, dem Betriebsratsmitglied Rapp vom 5. Dezember 1930 ab

Frau als Luftfiegerin.

Elli Beinhorn nach 2000 Kilometer glücklich gelandet.

Ausstellung von Schülerarbeiten. Wie alljährlich veranstaltet die 37.( weltliche) Boltsschule zu Berlin- Lichtenberg, Marktstr. 12, auch in diesem Jahre, und zwar heute Sonnabend, den 31. Januar, von 17 bis 19 Uhr, und Sonntag, den 1. Februar 1931, von 10 bis 18 Uhr, eine Ausstellung von Schüler­arbeiten, zu deren Besuch Eltern und Freunde der Schule herz­lichst eingeladen sind.

Wetter für Berlin  . Nach falter Nacht morgen am Tage wieder etwas milder und größtenteils bewölkt ohne wesentliche Nieder­schläge. Für Deutschland  . Meist bewölft, im Süden und Süd­often noch leichte Schneefälle, im Nordwesten llebergang zu Tau­metter.

Theater der Woche.

Bom 1. bis 9. Februar. Bolfsbühne.

Theater am Bülowplag: Biliom. 1. 11½ Uhr. Tanamatinee: Raden Mas Jodjana. 8. 11 Uhr. Der Dottor und der Apotheker.

Staatstheater.

Oper Unter den Einben: 1. Schwanda, der Dudelfadpfeifer. 2. Boheme. 3. und 8. Fliegender Holländer. 4. Margarete. 5. Spiel oder Ernst. 6. Sinfonic. tonzert. 7. Poris Godunoff. 9. Troubadour.

Oper am Blaz der Republik  : 1. und 7. Carmen. 2. Stumme von Vortici. 3. Soffmanns Erzählungen. 4. Rigoletto  . 5. und 8. Sochzeit des Figaro. 6. Barbier von Sevilla. 9. Die verkaufte Braut.

Städtische Oper Charlottenburg  : 1. und 7. Die Afrikanerin. 2. Der Wild­Schüß. 3. Madame Butterfin. 4. Don Giovanni  . 5. Rheingold  . 6. Tannhäuser  . 8. Don Pasquale. 9. Freischülk.

Staatliches Schauspielhaus: 1. Bring Friedrich von Somburg. 2. und 9.

Die deutsche   Afrifafliegerin Elli Beinhorn ist am gestrigen Freitag nachmittag in Bolama( Portugiesisch Die Beber. 3. Die Jungfrau von Orleans. 4. Ein befferer. Serr. 5. Nathan Guinea) glücklich gelandet und hat damit das vorläufige End­ziel ihres großen Fluges erreicht.

Zu der Begrüßung der deutschen Fliegerin hatte sich auf dem Flugplag eine große Menschenmenge mit den Spizen der Behörden und dem deutschen   Ronful eingefunden. Elli Beinhorn, die am 4. Januar in Berlin   startete, hat die über 7000. Rilometer lange Strede nach Bolama in tnapp 70 Flugstunden durchflogen, hat also eine ausgezeichnete Leistung vollbracht, die ihre besondere Bedeutung dadurch erhält, daß der Flug bei teil­meise äußerst ungünstigen ffimatischen Verhältnissen über weite Wüstenstreden und gefährliches für Notlanbungen abfolut unge­eignetes Gebiet führte. In Bolama, von wo bekanntlich das italienische Geschwader seinen Flug nach Südamerika   angetreten hat, erhält der Klemm- Eindecker Fräulein Beinhorns jetzt ein Schwimmer gestell für die Erkundungsflüge nach den der Westküste Afrikas   vor­gelagerten Brissagos- Inseln. Die Fliegerin will mit der Expedition Professor Strucs ungefähr zwei Monate an der afritanischen Küste bleiben und dann den Rückflug nach Deutschland   an= treten, der aber über eine andere Route führen soll. Geplant ist vorläufig eine Ueberquerung weiter Streden Innerafrikas.

Do X" nach Amerifa gestartet.

New York  , 31. Januar. Das deutsche Flugboot Do X" ist am heutigen Sonnabend, vormittag 9.08 Uhr mitteleuropäischer Zeit, aus Lissabon   zum Flug nach Südamerika   gestartet. Der Etappenflug bes gann bekanntlich am 5. November von Friedrichshafen   aus und mußte Ende November wegen Brandes der linken Tragfläche im Hafen von Lissabon   unterbrochen werden. Die nächste Etappe ist Funchal   auf der Insel Madeira.  

der Weise. 6. Sum ersten Male: Mann ist Mann. 7. Wilhelm Tell  . 8. Mann ift Mann. Schiller  - Theater: 1., 2., 5. unb 7. Rora. 3. 100 000 Zaler. 4., 6., 8. und 9. Don Carlos  .

Theater mit festem Spielplan:

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Theater am Theater am Schiffbauerdamm: Die Quadratur des Kreises. Kurfürstendamm  : Das fdwache Geschlecht. Deutsches Theater: Elisabeth vot England. Rammerspiele: Barifer Vlak 13.- Die Komödie: Die Fee. Berliner   Theater: Sturm im Wafferglas. Theater in der Stresemannstraße: Amphitryon 38. Komedienhaus: Coctail  . Großes Schauspielhaus: Jm weißen Röff'I. Theater   des Beftens: Der Rarewitsch. Romische Dyer: Beppina. Renaissance. Deutsches Künstlertheater: Rum goldenen Anter. Theater: Muß die Ruh Milch geben? Metropol- Theater: Schön ist die Welt. Reues Theater am 300: Das öffentliche Bergernis.- Die Tribüne: Rose. Etienne. Wallner- Theater( Piscator- Bühne): Tai Yang ermacht. Theater: Die schöne Selena. Casino- Theater: Onkel Rühn aus Neuruppin  . Schloßpart Theater Steglig: Bis 2. Liebe und Trompetenblasen. b 3. Der Stolz der Kompagnie. Wintergarten, Plaza, Stala: Internationales Barieté. Reichshallen Theater: Stettiner Gänger. Theater am Rottbusser

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Tor: Elite- Sänger.

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Nachmittagsveranstaltungen:

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Deutsches Theater  : 8. Der Schwierige. Die Romöbie: 8. Der Dience zweier Herren. Komödien hans: 8. Das Konto X. Großes Schauspielhaus: 1., 8. Jm weißen Röff'I. Theater bes Westens: 1., 8. Bittoria und ihr Sufar. Romische Oper: 1., 8. Beppina. Deutsches Künstlertheater: 1. Runt goldenen Anter. Renaissance Theater: 1. Muß die Ruh Milch geben? Rose- Theater: Wallner- Theater( Piscator- Bühne): 1., 8. Mond von links. Schlok­3., 4. und 5. Zwangseinquartierung. 6. Das Parfüm meiner Frau. part- Theater Steglig: 1., 8. Frau solle. Wintergarten: 1., 7., 8. Inter­nationales Barieté. Plaza, Stala: Internationales Barieté. Reichshallen. Theater: 1., 8. Stettiner Sänger. Theater am Kottbuffer Tor: 1., 8. Elite- Sänger. Erstaufführungen der Woche:

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Dienstag. Ne Ifon Theater: Gie werden von uns hören.- Freitag. Schauspielbaus: Mann ist Mann.

Berantwortl. für die Redaktion: Herbert Lepère, Berlin  ; Anzeigen: Th. Glode, Berlin  . Berlag: Borwärts Berlag G. m. b. S., Berlin  , Drud: Borwärts Buch. bruderei und Berlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin   SW 68, Lindenstraße 3. Sierzu 1 Beilage.

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