Einzelbild herunterladen
 

F822464

Frauen im Kampf gegen den Faschismus!

Dienstag, den 3. Februar, 19% Uhr, Frauenkundgebung im Saalbau Friedrichshain / Redner: Staatsanwalt Dr. Hoegner, M.d.R.

gegend des Schlesischen Bahnhofs ungeheure Aufregung. Die Gast wirtschaften schlossen schleunigst die Türen und ließen auch die In­lousien herunter, da man mit einer Weiterführung des Kampfes in den Lokalen selbst rechnete, die alle mehr oder weniger von den Ringvereinen kontrolliert und beherrscht werden. Inzwischen war jedoch auch das leberfallkommando herangekommen, das so rechtzeitig erschien, daß die Kämpfenden nicht mehr flüchten tonnien. Einer der Haupttäter, ein gewisser Mar Schweiger, der auf den Boden eines Hauses zu flüchten versuchte, wurde von den Beamten festgenommen, da er einen Revolver und 18 Schuß Munition bei sich führte. Später gelang es, noch einen zweiten Revolverschüben, einen gewissen Wil­helm Rohite, festzunehmen, der ebenfalls Waffen bei sich führie. Die beiden Täter, die von den Freunden des St. beschuldigt werden, den Schuß auf den Berletzten abgefeuert zu haben, wurden ver= haftet und ins Polizeipräsidium gebracht.

Wilderer in der Schorfheide.

Bisher 13 Personen wegen Wilddieberei und Falscheides in Haft.

Im Dezember v. 3. wurde, wie wir damals berichteten, dem Wildererunwesen in der Schorsheide ein jähes Ende bereitet. Man hatte die Wilddiebe am Tage auf frischer Tat überrascht und bei den Nachforschungen ergab sich, daß eine ganze Bande von Dieben, Hehlern und mittelsmännern an der Sache beteiligt war.

Bom Berliner Polizeipräsidium wurde Kriminalkommissar Busdorf mit einigen Beamten entsandt, um gemeinsam mit den Landjägern und staatlichen Förstern den Umfang der seit Jahren betriebenen Wilddiebstähle festzustellen. Nach und nach wurden dreizehn Personen wegen gewerbsmäßiger Wilderei, wegen ehlerei und Falscheides dem Amtsgerichtsgefängnis in Zehdenick eingeliefert, wo sie in Haft sizen. Die Wilderer, in dem Dorf Groß- Döln wohnhaft, waren zuletzt so dreist geworden, daß sie am hellen Tage mit der Flinte in den Wald gingen. Ihr Jagdrevier" erstreckte sich von Templin bis nach Eberswalde . Beim Absuchen der ausgedehnten Forst fanden die Beamten der Untersuchungskommission mehrere geschickt ange­legte Verstecke. In gut eingefetteten Eisenröhren, die unter Bäumen eingegraben maren, vermahrten die Wilderer ihre Ge wehre modernster Konstruktion, Zielfernrohre und anderes Jagdgerät. Die Trophäen, fapitale Geweihe, die jeder Aus­stellung Ehre machen würden, wurden in den Häusern, auf Korn­und Futterböden und in Scheunen verborgen, gefunden und be­

Fort mit dem Faschistenterror.

Von Mehlmotten und Brotfäfern. Bekämpfung der Schädlingsplagen im Haushalt. Eine ebenso lehrreiche wie interessante Ausstellung Die In fetten als lästige Feinde der Hausfrau" wird in den Räumen der Heibaudi, Potsdamer Straße 123, gezeigt. Das Material, das von Regierungsrat Dr. J. 3acher von der Biologischen Reichsanstalt für Land- und Forstwirtschaft zufammen­gestellt wurde, gibt eine erschöpfende Uebersicht über alle die fleinen tierischen Schädlinge, die im Haushalt Lebensmittel zerstören und auch sonst Schaden an Kleidungsstücken, Möbeln u. a. anrichten. Mehlmotten, die Mehl, Grieß und Haferflecken verunreinigen, Rataomotten im Katao, Brottäfer im Hartgeväd, Klopf­ fer in Möbeln und Holzgerät, der gefürchtele Messingfäfer, der Kleidungsstücke und Webwaren zerfrißt und andere Plagegeister, bis zu den faum sichtbaren Milben, werden in ihren biologischen Entwicklungsformen und ihrem Birken an Materialien gezeigt. Ganz besonders ist Wert darauf gelegt, den Hausfrauen die Ge­sundheitsgefahren vor Augen zu führen, die den von diesen Schädlingen befallenen Nahrungsmitteln anhaften. Bon Haus­ungeziefer find ferner orientierende Tafeln über Schwaben, Wanzen, Müden und Fliegen vorhanden, ebenso über unsere Nager, die Ratten. Die Mäuse hatte man vergessen, das Berjäumnis fall aber noch nachgeholt werden, damit der Ausstellung nichts an Bollständigkeit fehlt. Die Veranstaltung befäße nur ein halbes Geficht, wenn sich nicht der wichtigste Teil, der Hinweis auf erfolgreiche Bekämpfung der Plagen daran knüpfen würde. Man so rüdt ben Schädlingen mit Gafen und Giften zu Leibe und den Hausfrauen wird mancher wertvolle Tipp gegeben. Die Ausstellung ift bis zum 7. Februar täglich von 10 bis 18 Uhr bei freiem Eintritt

geöffnet.

U

schlagnahmt. Es waren durchweg Gemeihe von Rot- und Dam­hirschen. An den Wilddiebereien beteiligt waren noch drei weitere Einwohner von Groß- Dölln. Seltsamerweise tam bei den Nach­forschungen auch ans Licht, daß der Privatförster, dessen Obhut die Gemeindejagd anvertraut war, mit den Wilderern gemeinsame Sache gemacht hatte. Der Privatfärster mußte natürlich, wo in den Gatter­revieren die Hirsche zu finden waren und gab den Wildschützen die erforderlichen Tips. Die riesigen Mengen Fleisch konnten die Wild­diebe natürlich nicht selbst verbrauchen oder im Ort unterbringen. Durch Mittelsmänner betamen sie Berbindung mit zwei bekannten Wildhandlungen in Prenzlau und Berlin . Ohne die geringste Scheu schickten die beiden Geschäfte ihre Lieferautos, die Firmen­aufschrift trugen, in die Reviere nach Groß- Dölln, wo das erlegte Wild aufgeladen wurde.

Bei der Vernehmung der Zeugen versuchten zwei Personen die Wildschüßen durch Meineide aus der Schlinge zu ziehen. Ihre Falscheide wurden aber aufgedeckt und beide ebenfalls dingfest ge­macht. Nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen haben die Wilddiebe über. fünfzig Hirsche abgeschossen, das Fleisch verkauft und die Gemeihe für sich behalten. Der Schaden ist fehr groß. Mit Rücksicht auf den Umfang, den das Treiben ange­nommen hatte, ist 3ehdenid als Spezialuntersuchungsrichter Dr. Berndt eingesetzt worden. An den Verhören nimmt auch Ober­staatsanwalt Hardt aus Prenzlau teil.

Gastod eines greifen Ehepaares.

Konsum in Beiß.

Im roten Wedding , in den Pharusfälen, Müllerstraße, ver- In der Küche ihrer Wohnung im Hause Hafenheide 8 murden anstaltete der 3. Kreis Wedding der Sozialdemokrati gestern abend um 22 Uhr der$ 5jährige Schuhmacher Hermann, hen Partet eine öffentliche Versammlung gegen den Fa& ünzel und feine 79jährige Frau Augufta durch Gas vergiffet ismus. Ununterbrochen strömten die Massen: bereits lange tot aufgefunden. Die alten Leute find nach den Jeffstellungen das vor Beginn der Bersammlung mußte der Saal geschlossen merden. Opfer eines Unglücsfalles geworden. Das proletarische Berlin zeigte seinen entschlossenen Willen zur Ab­mehr der faschistischen Gefahr, und Kampfbegeisterung beseelte fie alle, die alten und die jungen. Reichstagsabgeordneter Spegner­München sprach über Aufstieg und Ende des Faschis­mus", diefer Volksgefahr, die auch durch unsere Lauheit und Zurüdhaltung fo groß geworden ist. Die Maffen der durch Arbeits­lefigkeit in Not und Elend geratenen Menschen strömte den Nazis 34, weil sie von ihrer Aktivität" das heil erwarteten. Aber diese Bersprechungen, die bereitwillig nad) allen Seiten gegeben werden. Aktivität besteht lediglich in großmäuligen und unverantwortlichen

Ein hübsches Zusammenspiel: Weiße Woche in der Natur und im Wäscheladen. Aber der Großstadtschnee taugt nicht viel und kann die Konkurrenz mit dem schneeigen, ewig gleichbleibenden Weiß all der duftigen Gardinen und hübschen Sommertleidchen, der zarten Taschentüchlein und glalßenden Hemdenbrüfte nicht aufnehmen, die in plaz, zu wohlfeilen Preisen kunstvoll drapiert, um Aufmerksamkeit den Schaufenstern des Konsum- Kaufhauses, Oranien= des Publikums bitten. Eine Sinfonie in Weißrosa erhellt das düstere Großstadtbild und men sein Weg vorüberführt, der bleibt stehen und gudt fich interessiert die Sache an; die Hausfrau Itebäugelt, mit schönent festen Lakenstoff, der sich ballenmeife, niedrigst beziffert, empfiehlt, die Mädchen bewundern die zarten Wäschestüde und die flotten Tenniskleider und die Männlichkeit erwägt eingehend den Kauf wirklich preiswerter Oberhemden. Drinnen in den Verkaufs­räumen hat dekorative Kunst mit ganz wenigen Mitteln viel geschaffen und man muß dem Geschmack des Chefdekorateurs Schubert vollste Anerkennung zusprechen. Der Lichthof hat sich in einen scheeigen

Jugenweihe Neutölln. Der Unterricht beginnt am Dienstag, Sain verwandelt. Auf vier weißen Pilastern ruht ein Baldachin,

Praktische Arbeit leisten sie nicht. Nur mit Hilfe des feigen Meuchelmords und des Terrors versuchen sie Erfolge zu er: Zur Berhaftung Piscators.neringen. Aber mit dieser Terrarisierung muß es olchickt ein Ende haben, die Republikaner und die Sozialisten Zu der Berhaftung Piscators, die auf Veranlassung des müssen ebenfalls aktiv werden und den Abwehrkampf führen. Wenn Bezirksamtes Schöneberg erfolgte, verbreitet der Städtische die affen zur Vernunft tommen, ist auch die Gefahr des Faschis Nachrichtendienst eine längere Darstellung, der wir folgendes mus beseitigt. Dafür zu sorgen, muß unsere Aufgabe sein. Mit entnehmen: Die Angriffe, die gegen den Magistral Berlin und das brausendem Beifall stimmte die Masse zu, und das einmütige Be­Bezirksamt Schöneberg aus Anlaß der Verhaftung des Theater- tenntnis zum Sozialismus war ein Kampfschwur. direktors Erwin Piscator erhoben worden sind, können feines= megs als begründet anerkannt werden. Die von einigen Seiten geäußerten Zweifel an der persönlichen Haftpflicht Piscators 3. Februar, 16 Uhr, im Jugendheim, Bergstr. 29. find unzutreffend. Die persönliche Schuld Piscators ist rechts= 3. Februar, 16 Uhr, im Jugendheim, Bergftr. 29. fräftig festgestellt morden. Wie schon aus der Tatsache, daß die Steuerreste aus dem Steuerjahr 1928 stammen, hervorgeht, ist die Stadt Piscator trotz der Höhe der Reste durch Bewilligung von Stundungen und Teilzahlungen meitgehendit entgegen= gefommen. Die gemachten Versprechungen wurden nicht ein­gehalten und Zahlungen seit langem überhaupt nicht geleistet, trog­dem Biscator ständig an verschiedenen Theatern als Regiffeur oder Geschäftsführer tätig war, also nicht ohne Einkommen und mate­rielle Hilfsquellen sein fonnte. Deshalb mußte, nachdem alle gut lichen und zwangsweisen Einziehungsversuche gescheitert waren, die Leistung des Offenbarungseides betrieben werden, zumal Biscator freiwillig einen Einblick in seine Berträge nicht gewährte, auf andere Weise also Klarheit über seine wirtschaftlichen Verhält nisse nicht zu erlangen war.

Es ist zu begrüßen, daß das Nachrichtenamt den vielen falschen Breffekommentaren zu der erfolgten Verhaftung durch eine Dar­legung der wahren Verhältnisse wirksam entgegentritt. Troß der rechtlich völlig einwandfreien Sachlage fragt man sich aber doch, ob hier die Anwendung des allerlegten schärfsten Mittels nicht hätte vermieden werden können.

Funkwinkel.

Ein Bunter Abend", an dem ausgezeichnete Kräfte mit zum Teil allerdings ziemlich mittelmäßigen Darbietungen auf warteten. Immerhin find die Weintraubs ein Jazz Orchester, das Freude macht, und Irene de Noiret verblüfft immer wieder als ftimum und sprachenbegabte Sängerin. Paul Nicolaus, der als wigiger Conferencier erfreuliche und unerfreuliche Zeiterscheinungen begutachtete, bewies, daß er auch allerälteste Wige fast wie neu erzählen kann. Die Erzählung der Woche" ficl megen Er­frantung des Sprechers F. T. Weiskopf aus; dafür wurde aus einem noch unveröffentlichten Roman von ihm ein Kapitel gelesen, aus dem lebendig die Atmosphäre einer Bolts und Zeitschicht auf­stieg. Hinter die Kulissen des gerichtlichen Strafverfahrens blidten die Hörer des Zwiegesprächs Staatsanwalt und Ber teidiger", das Staatsanwaltschaftsrat Dr. Kurt Berliner und Rechtsanwalt Dr. Mag Alsberg hielten.

-

Tes.

flantiert von den Wappenträgern der Genossenschaft, vier meißen Bären. An den Wänden glänzt und gleißt es von eitel Silber, auf weißrosa Grund. Blätter- und Blütenarrangements aus Stanniol­papier, jedes Stüd einzeln mit der Hand geformt und gerillt, große filberige Einfassungen von Schlaufen, dazwischen Stoffballenatrappen in Weiß, die sich unten auf den Ladentischen in Wirklichkeit umsehen, Biel , viel Arbeit, Mühe und Geschid hat diese weiße Herrlichkeit er­fordert und dabei mit Stolz verkündet dies der Detorateur faſt gar fein Geld. Hauptsache ist und bleibt ja, daß der Geldbeutel des Konsumenten geschont wird und daß er die Ware so preiswert wie möglich erhält.

Im Zauberreich der Küchenfee" ist der Titel der neuen Ver­anstaltung im Hause P. Raddaz u. Co., Leipziger Str. 122/123. Die Firma Raddag hat damit auch diesmal eine glüdliche Hand, denn die neue Ausstellung schließt sich den bekannten vorjährigen ( Waschturnier und Taffenrevue) würdig an. Die neue Veranstal tung steht unter dem Zeichen Radium und Bitamin". Diese beiden Urkräfte in der Radium- Schokolade und dem Vitamin­Refs enthalten sind für die Hausfrau wertvolle Mittel, die eigene Gesundheit und die ihrer Angehörigen zu fräftigen. Das reich­haltige Programm verspricht außerdem interessante Anregungen und amüsante Unterhaltung.

Zur gefl. Beachtung!

Ladenverkaufspreise für Henkel- Erzeugnisse

Persil das selbsttätige Waschmittel

" 1

" 1

11

Henko Henkel's Wasch- und Bleich- Soda

75 Pfennig das Doppelpaket

40

I

das Normalpaket

14

das Paket

IMI

Henkel's Aufwasch-, Spül- und Reinigungsmittel

23

das Paket

Sil

of.

Henkel's Bleichmittel

18

das Paket

Ata

Henkel's Scheuerpulver( fein)........

20

die Streuflasche

11

!!

"

11

( grob)

14

das Paket

Dixin Gutso

Henkel's Seifenpulver.

25

das Paket

Henkel's Schnitzelseifenpulver

18

"

das Paket

Die vorstehenden Preise gelten auch für die Packungen, die noch mit dem früheren Preisaufdruck im Handel sind.

Sämtliche Henkel- Erzeugnisse nach wie vor in unveränderter Güte und Vollkommenheit!

Henkel& Cie. A.-G., Düsseldorf

57