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Grada Berlin   sendet:

Das Schauspiel auf der Sendebühne Die Senbebühne im neuen Funthaus wurde mit Shakespeares Samlet eröffnet. Ein Schauspiel wurde wieder zum Hörspiel bearbeitet. Man betonte mit diesem Auftakt vielleicht absichtlich die Halbheit, unter der die Sendebühne und besonders die Sprechbühne des Rundfunks leidet. Sehr rasch wird hier auch keine durch­greifende Aenderung eintreten; denn die Zahl der eigens für die Bedürfnisse dieser Bühne geschaffenen Kompositionen und Sprech merte erhöht sich naturgemäß nur sehr allmählich. Manchmal frei lich will es dem Hörer scheinen, als fönne die Produktion auf diesem künstlerischen Neuland auf keinen Fall so spärlich sein, wie die feltenen brauchbaren Aufführungen dieser Art es zu beweisen scheinen, und als staue die fritische Unsicherheit der sichtenden Stellen den Zustrom für die Hörer fünftlich. Als erstes Sprechwert im neuen Funkhause hätte man sicherlich auch ein Hörspiel zur Verfügung gehabt; der Hörer muß also annehmen, daß der Wahl des Hamlet  " eine tiefere Absicht zugrunde lag, daß die Sprechbühne des Rundfunks nicht mit einem der seltener zur Ber­fügung stehenden und auf ihrem tünstlerischen Boden noch unsicher tastenden Hörspiele eröffnet werden sollte, sondern mit einem Bert aus jenem Gebiet, aus dem die Gendebühne heute noch in der Haupt fache ihr Material bezieht. Auch die Opernbühne im neuen Sunthaus begann ja mit einem Schau ftüd, mit Mozarts 3auberflöte". Aber während es sich die Leiter dieser Auf führung sehr leicht machten, und zwar allererste Kräfte für die Musik aufboten, dazwischen aber die Handlung im Stil eines sehr mäßig begabten Sertaners erzählen ließen, wurde versucht, mit der Nach gestaltung des Hamlet" neue Wege anzubahnen.

die nicht nur in den Geift des Werfes eindringen und ihn sprech­technisch vermitteln konnten, sondern die sich mit künstlerischer In­brunft in die Gedankentiefe der Dichtung versenften. Bearbeitung und Aufführung waren ein Bersuch, ein Vorstoß, der die Richtung zeigte. Das 3iel traf er noch nicht. Wie die meisten Sendebühnenaufführungen war auch diese zu tompakt, mit zuviel akustischer Ausstattung, aber auch noch mit zuviel Wortballast barstellung erträgt teine realistischen 3llustrationen. Dom Bearbeiter beschwert. Die geistige Welt solcher Sendebühnen Sturmjausen, Schritte, Massengemurmel, die für den 3uschauer eines Spiels taum bewußt wahrgenommenes Beiwert werden, rüden für den Hörer in dieselbe Ebene wie, das Dichterwort. Einen geistigen Füter fann nur der zwischenschalten, der das Wert bereits fennt. Aber selbst das erfordert eine Zersplitterung der Konzentration, eine Ablenkung vom Bort, vom Gedanken. Solche Geräusche sollten daher nur zur Andeutung von Situationen ver­wendet werden, nur stilisiert und als Auftalt, und niemals neben der Dichtung herlaufen. Auch Musik als Einleitung, Schluß und Berbindung zwischen einzelnen Hörszenen kann die Stimmung eines Werkes unterstreichen, aber nur, wenn sie sich ihm völlig unter ordnet und vor allem nie so lange fortgeführt wird, daß der nicht mufifempfängliche Hörer aus seiner Stimmung dadurch geriffen wird. Walter Grono ft an hatte fast das ganze Wert musikalisch unter malt. Er versteht, die Musik vor dem Mitrophon durch Auswertung aller instrumentalen Klangwirkungen plastisch zu machen; es gelingt ihm, dem Werk eine Art körperloser, tönender Kuliffe zu schaffen. Doch diese schob sich so starf in den Vordergrund, daß die Dichtung dadurch bisweilen bis zur völligen Unverständlichkeit verdeckt wurde. Nur in ganz feltenen Ausnahmefällen wird man beim heutigen Stand der Radioempfangstechnif das gesprochene Wort mit Gewinn für den Hörer musikalisch untermalen tönnen.

famer, aber feineswegs neuartiger Form vermittelf: in der Anfangs zeit des Films haben wir ganz ähnliches erlebt. Da erzählten filo meterlange Briefe traurige Vorgeschichten, rollten endlose Verse flimmernd vor dem Zuschauer ab. Die seelische Grundstimmung wurde auf diese naive Weise in die Bilderfolge. hineinretuschiert. Bei diesem Hörspiel hatte man es umgekehrt mit der Handlung fo gemacht. Dabei wäre eine geschmackvollere Lösung so leicht möge lich gewesen. Man hätte das Hamlet  "-Drama ruhig in Bruchstücken erzählen und durch einzelne Szenenaufführungen beleben können, ohne den riesigen Aufwand an Mensch und Inszenierungskunststücken. Der Hörer bekam Verse, die sich auf die Handlung beziehen, vont nmußten, der das Drama nicht tennt, da sie zum Teil auf erst später ganzen losgerissen rezitiert, hörte Zwischentitel, die den irreführen folgende Borgänge Bezug nahmen, und die dazu ein paarmal gerade zu grotest primitio mirtten. Diesen Entgleisungen lag vielleicht die gute Absicht zugrunde, volkstümlich zu sein, die ja bisweilen die merkwürdigsten Blüten hervorbringt. Dabei ist das Rezept für volkstümliche Formulierung immer dasselbe: Klarheit und Einfachheit des Ausdrucks aber feine herab. lassende Naivität. Der Bearbeiter Klassischer Werke für den Rundfunk verzichtet am besten völlig auf den Ehrgeiz, dabei Dichter" sein zu wollen, und bescheidet sich damit, durch sein Nach formen, das um so beffer ist, je meniger es spürbar wird, dem Kunstwert den Weg zu den Hörerscharen zu bahnen.

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Seite des Schauspiels gerecht werden kann und werden will, grund­Mancher Hörer wird solche Bearbeitung, die ja stets nur einer fäßlich verdammen und in ihr eine Bergewaltigung des Dichters sehen. Solchem Fehlurteil würde die Berwechslung der Eendebühne mit der Schaubühne und ihrer Wirkungsmöglichkeiten zugrunde liegen. Die wort oder wenigstens szenengetreue Aufführung eines Schau­spiels auf der Sendebühne muß aus dem Bert oft naturnotwendig ein Zerrbild machen. Ein Kunstwert vermitteln heißt: den Geist des Kunstwerts vermitteln. Diese Erkenntnis scheint sich auf der Sendebühne der Funkstunde klar durchgefeht zu haben; jo dürfen wir hoffen, daß auch der Weg zu diesem Ziel immer deutlicher sichtbar

Die Handlung des Dramas wurde dem Hörer in etmas felt. eingeschlagen werden wird.

Das neile Buch

Krankheit und soziale Lage

Die fünstlerischen Dimensionen der Sprechbühne des Rundfunks find heute noch nicht erfaßt. Sie müffen nach und nach erforscht merden, und es ist unvermeidlich, dabei auch auf Irrmege zu ge­raten Sie müssen nur als solche erkannt und fünftig gemieden merden. Mit dieser Hamlet  "-Aufführung ist jedenfalls eine mefent. liche Richtung, die wesentliche Richtung gewiefen morden, in der sich Schauspielbearbeitungen für die Sendebühne bemegen müssen, und die jener völlig entgegengesetzt ist, die von der Schauspielauf­führung eingeschlagen werden muß. Wenig Schauspiele haben eine Handlung, die sich ohne weiteres hörbar machen läßt. Erft aus Wort und Darstellung gestaltet sich ihr Ablauf. Der Rundfunk hat versucht, folchen Werfen eine akustische Bühne zu schaffen, neben den Worten des Dichters die Borgänge in Tönen und Geräuschen zu schildern. Es ist auch an dieser Stelle schon wiederholt darauf Brof. Dr. med. nad, Heft 17 der Gesundheitsbibliothek des Ver­Mit dem Heft rantheit und soziale Lage von hingewiesen worden, daß so'de Transvonieruna optischer Roraanne in afuſtiſche höchstens in fehr beleid bie lags Birk u. Co., München  , soll nach Angaben des Verlags die fleine ift. Bert Brecht  , der den Hamlet  " für die Sendebühne bearbeitete, Gesundheitsbibliothek für das werktätige Bolt( Preis pro Heft hat nun die der Schaubühne abgewandte Seite des Dramas für zwischen Bolksgesundheit und gefeilschaftlicher Stellung, belegt durch 50 Pf.) ihren Abschluß finden. Berfasser zeigt den Zusammenhang die Sendebühne entdeckt. Nicht die Handlung, sondern den geistigen Gehalt des Dramas versuchte er zu gestalten. Nach einige übersichtliche Zahlentabellen. Es werden nicht nur die großen dieser Richtung hin kann die Hörbearbeitung von Echauspielen Boltsfrankheiten angeführt, zu deren Bekämpfung heute schon aus grundsägliche Bedeutung gewinnen. Das Theater zwingt das bürgerlichen Lager Ansätze zur Vergesellschaftung des Heilmesens Publikum, und das Bublifum das Theater immer stärker zum len Beziehung gewertet. Bezüglich der Organisation der ärztlichen vorgeschlagen werden, sondern es wird jede Krankheit in ihrer sozia­Unterhaltungsstüd, und die taffischen Bühnenwerte werden immer Arbeit vertritt Brof. Knad die Ansicht, daß man sich mit der schlag. häufiger diesem Geschmad angepaßt. Nicht der Schauspieler, der das Bert geistig durchdringt, sondern der Star, der Bühnenviriuose, wortmäßigen Forderung der Beamtung des Aerzteberufs das der mit mondänen Gesten mit ihm jongliert, steht in der Gunft des Problem zu leicht mache. Vielmehr fomme es auf ein zweckmäßig Problem zu leicht mache. Bielmehr fomme es auf ein amedmäßig Publikums am höchsten, bezieht die höchsten Gagen. Das Wert ausgebautes ärztliches Syſtem an( in Krankenhäusern, Gesundheits. jelber, ift oft faum noch mehr als ein Teil der Kulissen, zwischenhäusern, Fürsorgestellen usw.), wo sich der Heilerfolg nicht auf den benen der Schauspieler sich dumm und eitel bewegen darf. Vielleicht einzelnen Arzt, sondern auf die Gesamtleistung des Betriebs be­denen der Schauspieler sich dumm und eitel bewegen darf. Vielleicht Gründen wird. Zudem sei die freie Wirtschaft in Herstellung und fann der Rundfunk helfen, die geistige Substanz unserer großen Bertrieb der Heilmittel auf die Dauer nicht zu ertragen. Schon jetzt Bühnendichtungen unserer Generation wiederzugewinnen. Vielleicht arbeiten die Eigenbetriebe der sozialen Zwangsversicherungsträger fann der Rundfunk lehren, daß ein großes Kunstwert immer arbeiten die Eigenbetriebe der fozialen Zwangsversicherungsträger aktuell ist, weil cben dieser geistigen Substanz die Gebundenheit besser und billiger. Zum Schluß fordert Berfasser eine planmäßige bewußte Bevölkerungspolitit mit Geburtenregelung.

an Raum und Zeit fehlt.

Die Handlung des Hamlet  "-Dramas wurde in Brechts Be­arbeitung pöllia beiseite geschoben und nur andeutungsweise sfizziert. Die Hamlet" Monologe, fein Gespräch mit den Schauspielern, dem Totengräber, wurden die Hauptpfeiler des Werts, dem nicht un­gefchidt als dramatischer Austlang das Zwiegespräch Hamlets mit dem Heerführer seines Dheims über das Phantom des Ruhms", dem Tausende non Soldaten geopfert werden, gegeben wurde. So meit der Ablauf der Handlung durch Hörbilder illustriert war, betonten diese bewußt die feelische, gefühlsmäkige Grundlage der Familienkonflitte und überhöhten fie bis ins Allgemein- Menschliche. Die Erscheinung des Geistes von Hamlets Bater, der Tod von Ophelia, dem König, der Königin, Laeries und Hamlet   wurden aus Der Aufführung herausgenommen und den Hörern nur nebenher davon berichtet. Man hatte die Rollen mit Schauspielern befezt,

Nacktbad ist Scheidungsgrund Die zunehmende Strömung des Radtbadens hat nunmehr auch bas Reichsgericht in einem Chefcheidungsprozeß beschäftigt und hat der höchste Gerichtshof in dem neusten Bande seiner Entscheis dungen, der soeben erst erscheint( Band 130 G. 178), in der Teil­nahme an gemeinschaftlichen Nacktbädern einen Ehe= scheidungsgrund erblidt.

Tes.

hat, ihren Schlußstein. Gerade im Hinblid auf die lettermähnte Forderung ist das zu bedauern. Es fehlt nämlich ein weiteres Heft, das die sexuelle Hygiene behandelt. Im Heft 11 hat Stadtarzt Dr. Loewenstein( Berlin  ) diese Frage nur im Hinblick auf die Geschlechtskrankheiten behandelt. Sollte es unmöglich sein, vor München   aus freie und erträgliche Gedanken zum Geschlechtsieben zu verkünden? H. Adam.

Neue Lyrik")

des Sozialismus Wenn in Deutschland   ein junger Gelehrter, der zu den hervor ragendsten Kennern auf dem Gebiete der Geschichte des Sozialismus zumindesten Staunen erregen. gehört, einen Band lyrischer Gedichte veröffentlichte, so würde das In Ländern mit allfeitiger litera­rischer Kultur ist das selbstverständlich. Wir sollten uns diese Selbst­verständlichkeit bald zu eigen machen und, unbeeinflußt von dem Gewicht der wissenschaftlichen Leistung dieses Menschen, prüfen, was uns feine Gedichte zu geben vermögen.

Stunden seiner Uebergänge: Tage und Rädte, in denen er Urteil, Ein einfamer, differenzierter, städtischer Mensch gestaltet die Begriff, Gesetz und Maß hinter sich läßt und Leid, Landschaft, Liebe, Rausch, Hingabe, Lust und Tad Rejonanz gewährt, die das Lied, das Gedicht in Dauer bannt. Nur ganz am Rande spürt man die Masse. ( So in dem schönen Gedicht ,, Aufmarsch) Es sind Gedichte eines Einsamen, die, täusche ich mich nicht, dem späten Riffe, dem reifent Stefan George   und vielleicht auch Paul Valéry   artnermandt sind.

Eine müde Schmere liegt oft in diesen Versen. Es wird manchen fd, weigenden Menschen geben, der sich in diesem auch äußerlich fulti­vierten Band bestätigt sehen wird. J. P. Mayer.

Damit erhält die Schriftenreihe, mit der sich der Verlag für unfere gesundheitspolitische Arbeit ein großes Berdienst erworben Heß u. Co., Wien   und Leipzig   1931). *) Frih Brügel, Klage um Adonis  , Gedichte( Bering

Parallelen

WAS DER TAG BRINGT

ERZÄHLT VON YORICK

In einer wissenschaftlichen Zeitschrift Nordameritas mendet ein Kunsthistoriker Spenglers Untergang des Abendlandes" auf sein Gebiet an: er zieht Parallelen zwischen dem Kunstleben des römischen Beltreichs und dem Kunstbeben Ameritas. Und diese Parallelen sehen so aus:

Rom   hat seine Nachbarvölker durch das Schwert unterworfen und dann die Kunstschäze dieser Völker mit Gewalt nach Rom   ge­schleppt.

ao dessen Kunstwerte gegen entsprechende Bezahlung nach New Amerifa hai Europa durch den Dollar unterworfen und tann Yort schleppen.

Wie Rom   griechische Tempel ausraubte, so dürfen die Yankees  

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in noch weit gefährlicherer Art. Man stelle fich nor: friedlich Icbt irgendwo Herr Jean Jules Berne einen vermutlich guten Tag; wird vielleicht hier und da gefragt: Sind Sie verwandt mit Jules Berne?" und antwortet bescheiden oder stolz: Er war mein Großvater!" Mehr nicht, jahrelang bis Herr Hubert Wilkins  , der Nordpolfahrer, eine neue Idee hat. Wilkins will in diesem Jahre mit einem Unterseeboot das arktische Eis unter­fepot noch ein Plaz frei ist, gedenkt er den alten Jules Verne   zu queren und so zum Nordpol   gelangen; und weil in seinem Unter­ehren, der den Gedanken solcher Reise zum erstenmal in einem seiner phantastischen Romane gestaltet hat. Der alte Berne   allerdings ist tot, aber man fann ihn ja in seinem Entel ehren: und so lädt Wilkins den friedlichen, ganz und gar nicht abenteuerlichen Jean Jules Verne zur Teilnahme an der Nordpolfahrt ein. Jean weigert

Selbstverständlich setzte die Entscheidung voraus, daß der eine deutsche Museen auskaufen; die Schutzgesetzgebung der europäischen   sich, höflich natürlich, andere wären doch berufener als er- und

Ehegatte nicht vorher die Zustimmung des anderen eingeholt hatte, denn das Reichsgericht sagt, daß( im vorliegenden Falle handelte es sich um eine Ehefrau, welche während des Scheidungsprozesses mit ihrem Freunde das Nacktbad aufgesucht hatte) eine Ehefrau sich ver gemisfern mußte, ob ihr Ehemann mit der im vorliegenden Fall geübten Art der Betätigung einverstanden war, ebenso wie im umgefehrten Fall ein Ehemann die Zustimmung der Ehefrau vor­her feststellen müßte.

Das Reichsgericht ließ es nicht als Entschuldigung zu, wenn die Chefrau eine von ihr als fördernswert betrachtete Kultur­anschauung" betätigen wollte, denn das Reichsgericht meint, daß eben auch bezüglich neuer Kulturanschauungen beide Ehegatten über­einstimmend handeln müßten. Ebenso wenig konnte sich die Ehefrau rechtswirksam damit entschuldigen, daß sie aus Gesundheits­rüdiichten der Nacktluftbäder bedurfte, denn eine solche Kur Connte sie vornehmen, ohne gerade das für beiderlei Geschlecht offene Radibad zu benutzen. Was den allgemeinen Anschauungen unier Ehegatten entspricht, defretiert das Reichsgericht, muß sich jeder Ehe­gatte zur Richtschnur nehmen, solange er nicht weiß oder ohne Jahr­fäffigkeit annehmen darf, daß ein abweichendes Berhalten nicht gegen das Empfinden des anderen Ehegatten verstößt.

Endlich beeinflußte auch der Umstand, daß die Ehegatten in einem Scheidungsprozeß lagen, in feiner Weise die Auffassung des Reichsgerichts, vielmehr betonte der höchste Gerichtshof noch, daß die Ehegatten noch nach der Trennung bis zur Rechtsfraft der Entscheidung einander Liebe und Achtung schulden und daß durch chewidrige Handlungen, die nach diesem Zeitpunkt liegen, die Che zerrättet oder die schon bestehende Zerrüttung verlieft oder be­festigt, die Wiedererlangung der ehelichen Gesinnung erschwert oder unmöglich gemacht werden tann. R.-A. Dr, Erwin Hirschfeld.

Staaten, die das verhindert, ist unmoralisd).

Denn: die Kunst verläßt immer die Völker, die niedergehen, und zieht sich zu denen, die im Aufsteigen sind.

Soweit der amerikanische Wissenschaftler. Es ist schwer, gegen und glücklichsten und zukunftsreichsten aller Länder spricht. Darum einen Amerikaner etwas zu sagen, was gegen die These vom besten ein Beispiel nicht aus der historischen Kunst, von der der Ameri­taner ausschließlich spricht, sondern von der lebendigen, heutigen ., Kunst":

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drüben ist, sehr viele Leute vor einem Schaufenster. In diesem In New York   drängten sich, so erzählt mir ein Freund, der Schaufenster stand eine Maschine mit vielen eisernen Armen, welche und trugen die Farben automatisch auf eine große Leinwand auf. Pinsel hielten. Diese Arme fuhren mit den Pinseln in Farbtöpfe Die Maschine fonnte abwechselnd zwei Landschaften malen, eine Sommer- und eine Winterlandschaft. Im Laden wurden die Bilder zu nicht niedrigen Preisen veräußert. Sie gingen rasend, und nicht

bei armem Publikum

Parallele, die nur die andere Seite der Sache beleuchtet: Diese Geschichte, scheint mir, ist ein Gleichnis, ist ebenfalls eine

Die Kunst geht immer nieder bei den Bölfern, die eroberungs­mütig sind, und ist im Aussteigen bei denen, die dabei sind, diesen Standpunti zu überwinden die Kunst wenigftens, auf die es uns ankommt!

Der unfreiwillige Polfahrer

Es ist oft darüber berichtet worden, wie sehr Söhne berühmter Bäter unter dem Schatten ihres Erzeugers zu leiden haben: in allem, was fie tun, vergleicht man sie mit dem Papa, und der Vergleich fällt felten zu ihren Gunsten aus. Neu hingegen ist, daß sich dieser Fluch auch schon bis auf die Entel zu erftreden scheint, und zwar

was man so fagt, wenn man nicht gern unters Eis mill. Aber sei es nun, daß Wilkins den Enkel seines ideelichen Vorgängers als Maskotte braucht, alle Flieger und Forscher sind ja abergläubisch, sei es, daß er mit Jeans Teilnahme schon zu viel Reklame gemacht hat: er läßt nicht locker, die Reporter erst recht nicht, und um sich nicht vor den ganzen Staaten zu blamieren, muß Jean Jules nach langem Sträuben mit... Nun hofft er, daß das Eis so geduldig ist wie Bapier, auf daß er das Unternehmen in Wirklichkeit zu fo gutem so Schluß und happy end bringe wie sein Großpopa im Roman; iſt unternehmen, gefälligst auch selber durchführen und das nicht ihren auch wohl der Meinung, daß Schriftsteller alles, was sie zu schildern unschuldigen Enfeln überlassen sollen; und zitiert gewiß viele Male am Tage den deutschen Dichter: ,, Weh' dir, daß du ein Enkel bist..." Wochenragout

Scotland Yard, das in allen Kriminalgeschichten als vor­bildlich geschilderte Hauptquartier der Londoner   Polizei, hat in Letzter Zeit feinem Ruhm derart menig entsprochen, daß durch das norgelegte Ministerium eine energische Reform angeordnet werden mußte. Der früher so bemährte Scharfsinn der Beamten habe beträchtlich nachgelassen, die Ermittlung der Verbrecher würde auf den umständlichsten Wegen vorgenommen usw. usw.- Die Herren Don Scotland Yard lesen anscheinend zu viel Kriminalromane... und richten sich danach!

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Der bisher ziemlich unbekannte amerikanische Filmschauspieler Rer Bell befam plöglich einen glänzenden Bertrag für große und größte Rollen. Und das tam daher, daß er vor kurzem der Freund des Filmstars Clara Bow   wurde. Und nun regt man sich drüben auf. Barum eigentlich? Warum soll nicht mal im Film der Freund einer einflußreichen Frau hochkommen warum bloß immer die Freundin eines einflußreichen Mannes?

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