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Gefangener seines Hasses.

Die räuberische Erpressung an der Stiefmutter.

Peinliches aus Potsdam  

Bem der 23jährige, der neulich vor dem Schnellſchöffengericht Waisenhausleiter und weibliche Angestellte Notzucht an Fürsorgemädchen

stand, nicht zum Totschläger an feiner Stiefmutter wurde, so war das nur einem glücklichen Zufall zu verdanken. Die Tat, die ihn auf die Anklagebant brachte, räuberische Erpressung, entsprang einem seit Jahren in ihm wuchernden Hasse gegen die Stiefmutter. So oder anders hätte vielleicht der eingeklemmte Affekt zu irgend­einer Auslösung geführt.

As K. seine Mutter verlor, war er noch ein kleiner Junge. Zur Stiefmutter fand er feine Fühlung. Er erlernte das Tischler­handwert, ging früh unter fremde Leute, dann starb der Bater. 3wischen Stiefmutter und Stieftindern entstand meges des Erbes Bank und Streit. Sie waren laut Testament auf ihr Pflichtteil gesetzt. Alles andere, auch ein Haus, gehörte nun der Stiefmutter. Im März vorigen Jahres erhielt R. eine Abfindungssumme, 1500 M., und erklärte Berzicht auf alle weiteren Ansprüche. In wenigen Monaten war das Geld verbraucht. Im Januar verlor . seine Stellung außerhalb Berlins  . Er stand mittellos da. Der alte; gegen die Stiefmutter wurde in ihm wieder mach. War fie denn nicht schuld daran, daß er so früh aus dem Elternhaus mußte? Hatte sie nicht Ehebruch getrieben und seinen Bater langsam vergiftet? Hatte sie ihn nicht schließlich um das Erbe des Baters gebracht? Vielleicht waren alle diese Borstellungen mur Hirngespinste, R. glaubte daran. Nun wollte er sich mit der Waffe in der Hand in seiner Not und Berzweiflung von der Stiefmutter Geld holen. Er kaufte sich in der Münzstraße für 10 M. einen Revolver und begehrte gegen 29 Uhr Einlaß in die Wohnung der Stiefmutter. Diese kannte die feindlichen Gefühle ihres Stief johnes. Mehr als einmal hatte er gegen sie Drohungen aus gestoßen; aus Vorsicht hielt sie stets die Türfette vorgelegt. Um 9 Uhr morgens erwartete sie aber ihren Stiefsohn nicht Raum hatte sie geöffnet, als sie vor ihrem Gesicht die Waffe sah. Sie hatte Geistesgegenwart genug, sie zur Seite zu schlagen und um Hilfe zu rufen. Sie flüchtete, R. lief hinterher, verfekte ihr einige Schläge auf den Kopf mit dem Revolvergriff, wurde gefaßt.

Drei Tage später stand er vor dem Schnellschöffengericht. Von Der Schuld der Stiefmutter war er fanatisch überzeugt. Das Ge richt tam zu einer verhältnismäßig milden Strafe: zu fünf Mo­naten und einer Woche Gefängnis. R. blieb in Untersuchungshaft; auch Bewährungsfrist erhielt er nicht. Wie es in seinem Innern richtig aussah, konnte in der Eile nicht festgestellt werden. Im Be­zirksamt sollen über die Familie K. ausführliche Akten vorhanden fein. Die Soziale Gerichtshilfe will sich seiner annehmen. Eine Fürsorgerin wohnte der Verhandlung bei. Vielleicht war es doch ein Fall, der sich nicht ganz für das Schnellschöffengericht eignete.

Taucher suchen Urbans Pistole. Schwierige Arbeiten auf dem Grunde der Spree  .

In seinem Verhör hatte der Artist Karl Urban angegeben, er sei nach der Tat im Mercedes  - Palast mit einem Auto bis zur Weidendammer Brüde gefahren und habe dort die Tatwaffe, Die österreichische Steyr   Pistole, in die Spree geworfen. Da Die Auffindung der Pistole die Aussagen des Urban beträftigen minde, fo mar angeregt worden, daß in der Spree   nach der Waffe gesucht werden sollte. Urban wollte fie an der Straßenseite ins Waffer geworfen haben, an der das Hotel Atlas" liegt. Am Dienstagvormittag trafen Taucher mit ihrer Ausrüstung ein. Aus dem Untersuchungsgefängnis wurde Urban ohne Aufsehen nach dem Hotel gebracht und zeigte dort die Stelle, an der nach seiner Meinung die Waffe im Wasser sein müsse. Er wurde hierauf nach Moabit  zurüdgeführt und die Taucher begannen ihre Arbeit. Bis zur Stunde ist die Pistole aber noch nicht gefunden. Auf der Brüde hatte sich alsbald eine große Menschenmenge angesammelt, die, um eine Verkehrsstörung zu vermeiden, von uniformierten Schupobeamten zurüdgehalten werden mußte.

Erhebung der Mordanklage.

Die Staatsanwaltschaft hat am Dienstag gegen den Artisten Urban Antlage auf Mord in Tateinheit mit schwerem Raub mit Todeserfolg und unbefugtem Waffenbesitz

erhoben.

Ausbau der Großfunkstation Nauen  .

18 Millionen gefuntte Worte im Jahr 1930. Die deutschen   Großfuntstationen Nauen   und Beelig, die als Sende- und Empfangsstellen für den gesamten deutschen über­seeischen Funkverkehr dienen, werben jetzt gemeinsam von der Reichs­poft und der Transportradio A.-G. ausgebaut.

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Die provisorischen Kurzwellenfender werden durch neue ersetzt, und an Stelle der bisherigen Antennen treten sogenannte Richt antennen oder Strahlwerfer"; die ihre Ueberlegenheit über andere Antennenanordnungen erwiesen haben. Bierzehn dirette Funtlinien führen bereits von Nauen   in die Welt: nach Nord- und Südamerika, Merito, Cuba  , China  , Siam, Japan  , Den Philippinen  , Niederländisch- Indien, Aegypten   und Berfien. Eine Neue dirette Linie nach Kapstabt ist projettiert. Wechselseitige drahtlose Fernsprechperbindungen bestehen zwischen Nauen  , Argentinien  , Chile  , Uruguay  , Brasilien   und Siam. Auch mit Japan   ist der direkte drahtlose Fernsprechperfehr in Aussicht

genommen.

Welche Bedeutung die Großfuntstation Nauen   für unser ge­famtes Wirtschaftsleben in den letzten zehn Jahren gewonnen hat, geht daraus hervor, daß sich die Zahl der gefunkten Wörter von 2,8 Millionen im Jahre 1920 auf etwa 18 Millionen im letzten

Jahre erhöhte.

Vorläufig teine Erweiterung des Flughafens.

Das ursprüngliche Projekt der Erweiterung des Flughafens nach Süden( Schneifenprojekt) ist aufgehoben worden, und zwar hauptsächlich deshalb, weil das Kleingartenschiedsgericht, Abteilung Tempelhof  , unter dem 19. Dezember 1929 die zur Rau mung des Erweiterungsgeländes ausgefprochene Kündigung der Meingärtner für unmirtfam erflärt hat. Ein inzwischen erneut aufgeftelltes Projekt der Erweiterung des Flughafens nach Süden ist zurzeit noch Gegenstand der Beratung.

Die Deutsche Liga für Menschenrechte teilt mit, daß aus tedy nischen Gründen die Rundgebung Remarque   und die Birtlichkeit am Dienstag, dem 17. Februar, nicht statt finden tann. Der Termin der Wiederholung wird ehestens bekanntgegeben werden.

Karl Urban, N. 87, Huttenftr. 6, bittet um Mitteilung, daß er nicht mit dem in der Mordfache Schmoller verhafteten Artisten Karl Urban identisch ist.

Eine nicht alltägliche Privatflage wurde auf dem Potsdamer Amtsgericht unter Vorfih von Amts­gerichtsrat v. Edardtsberg ausgetragen.

Wegen verleumderischer Beleidigung des städti­schen Waisenhausinspektors Franz Szebel aus Potsdam   ist die 38jährige Blätterin Frieda Grunz aus Botsdam angeklagt. Inspektor S., der als Privatkläger auftrat, ist seit 20 Jahren Leiter des Frankschen Waisenhauses in Potsdam  , und die be­flagte Blätterin wohnt im Gebäude des Stiftes. Eines Tages soll Dr. Beestehorn erzählt haben, daß der Privatfläger fich ver­nun die Beklagte bei einer Unterredung mit dem Obermagistratsrat schiedentlich an seinen aus angestellten, die ihm vom Fürsorge heim Helenenhof in Potsdam   mit einem Erziehungsschein überlassen waren, vergangen habe. Dr. Beestehorn leitete die Sache an den Oberbürgermeister weiter, und so fam es dann zur Privattlage. In der gestrigen Berhandlung trat die Angeklagte, die durch Rechts­anwalt Giesen- Botsdam verteidigt wurde, den Bahrheits. bemeis für ihre Behauptungen an. Die Deffentlichkeit wurde ausgeschlossen, den Bertretern der Presse aber die Anwesenheit ge­stattet. Es tamen bedentliche Borgänge zur Erörterung. Die Dberin des Potsdamer Helenenheimes befundet, daß ver­schiedene Mädchen, die dem Privatkläger überwiesen waren, sich beschwert hätten, daß dieser sich unfittlich ihnen gegenüber ver­gangen habe. Oberschwester Elisabeth mußte schließlich die Sache an den Landesdirektor weitergeben, und die Dienststellen bei dem Privatfläger wurden für Fürsorgemädchen ein für alle Male gesperrt. Unter großer Spannung wurden dann einige der früheren Hausmädchen des Waisenhausleiters vernommen. Bierundzwanzigjährige, die wegen mißlicher häuslicher Verhältnisse in Anstaltsobhut gekommen war, der aber nach sittlicher Richtung von der Oberin ein gutes Zeugnis ausgestellt wird, erklärt unter Eid:

Eine

Immer wenn ich mein Gehalt holte, hat der Herr Inspektor in feinem Amtszimmer was von mir gewollt. Ich mußte es mir 3weimal gefallen laffen. Nachher habe ich es der Oberin erzählt."

Aehnlich äußert sich auch ein anderes Mädchen, der in fittlicher Beziehung nichts Nachteiliges nachgesagt werden kann. Die Oberin bezeichnet die Mädchen als leichte Psychopathinnen, aber als durchaus glaubwürdig. Schließlich vertrauten sich die Mädchen in ihrer sittlichen Not der Blätterin und auch einem alten Heizer des Frantschen Stiftes an. Der Potsdamer Magistrat hatte seinerzeit in dieser Sache eine Untersuchung eingeleitet, aber an= scheinend keinen Grund gefunden, um einschreiten zu fönnen. Die Beklagte bekundete gestern, daß eines nachts laute Hilfe schreie eines Fürsorgemädchens bis zu ihrer Wohnung gedrungen feien. Am nächsten Tage habe ihr dieses Mädchen erzählt, daß der

Bezirksausschuß für Arbeiterwohlfahrt!

Am Freitag, dem 20. März, im Bürgersaal des Rathauses,

Königstraße Zeit und Tagesordnung wird noch bekanntgegeben). 10 Generalversammlung Anträge an die Generalversammlung sind in der Geschäftsstelle bis spätestens 21. Februar 1931, einzureichen Stimmberechtigte Mitglieder der Genera'versammlung sind: a) Der engere Bezirksausschuß b) Die Revisoren c) Die Kreis­leiter(-innen) und deren Ste.lvertreter d) Aus jeder Abteilung zwei gewählte Delegierte e) Je ein Vertreter der angeschlossenen Organisationen und die Mitglieder der zentralen Wohlfahrtsdepu­tation und des Verwaltungsausschusses des Landesjugendamtes

Die Fleischpreise in Berlin  .

Ueberhöhte Schlächterprofite beim Kalbfleisch.

In Berlin   besteht seit dem Oftober öffentliche Kontrolle für die Groß- und Kleinhandelspreise im Fleischverkauf, die durch die wöchentlichen Erhebungen der Reichsforschungsstelle für land wirtschaftliches Martiwesen ausgeübt wird. Nach diesen Fest­stellungen sind die Durchschnittspreise für Fleisch ins gesamt von 1,12 m. je Pfund in der zweiten Februarwoche bis auf 98 Pf. je Pfund gesunken. Diese Berbilligung entfällt jedoch fast ausschließlich auf Schweinefleisch, das vom August bis Februar von 1,07 m. auf rund 90 Pf. je Pfund gefallen ist. Da gegen haben die Preise für Rind-, Kalb- und Hammelfleisch nur unwesentlich nachgegeben, obwohl auch hier die Großhandels­preise ganz erheblich zurückgegangen find.

Der Kampf bei der Sentung der Lebensmittelpreise geht in erster Linie darum, die Gewinnspanne zwischen Großhandel und Ladenpreis zu verringern. Wie notwendig es ist, den Fleischermeistern genau auf die Finger zu sehen, zeigt sich in der Entwicklung der Gewinnspannen vom Oktober 1930 bis jetzt. Für sämtliche Fleischjorten aufammen fanken die Ge­winnspannen bei dem ersten Anlauf der Preisabbauaktion von 24,4 Pf. je Pfund im Oftober auf 19,1 Pf. pro Pfund im November. Inzwischen sind die Großhandelspreise immer starter gesunken als die Ladenpreise, so daß die Gewinnspanne der Schlächter in der zweiten Februarwoche bereits wieder 22,5 Pf. je Pfund erreicht. Wie ungleich die Spannen sind, zeigt sich darin, daß die Gewinnspanne beim Schweinefleisch nur 19,3, beim Rindfleisch aber schon 25,5 Pf. je Pfund ausmachen. Standalös aber find die Berhältnisse beim Kalbfleisch, das trop sehr starker Berbilli­gung der Lebendvieh- und Großhandelspreise im Laden immer noch im Durchschnitt 1,27 m. gegenüber 1,35 m. im Oktober fostet. Bei Kalbfleisch sind daher auch die Gewinnspannen der Badenschlächter mit 37,7 Bf. je Pfund fast doppelt so hoch wie beim Schweinefleisch.

Die öffentliche Kontrolle und auch das Publitum selbst merden hier einzusehen und den Schlächtermeistern flar zu machen haben, daß die Berbilligung der Schlachtvieh- und Großhandelspreise dazu da ist. den Konsumenten billigeres Fleisch zu liefern und nicht, damit sich die Herren Schlächtermeister hohe Sonder profite in die Tasche steden fönnen.

" Der Hausdienst greift ein."

Technik im Haushalt und neuzeitliche Rohmethoden find die beiben Hauptaufgaben, über die immer größeren Kreisen der Be völkerung Aufklärung zu geben sich der Hausdienst" bemüht Es gibt so manche Kleine Lücke, die jeder Hausfrau sicherlich schon einmal Sorgen bereitet hat. Damit fie dann aber auch eine Stelle weiß, bei der sie Rat und Hilfe erhalten kann, hat die Basag vor längerer Zeit den Hausdienst geschaffen, der sich bemüht, diese Lüde zu schließen. Die große Inanspruchnahme dieser Einrichtung, die

Herr Inspektor mit Gewalt von ihr Unsittliches verlangt hätte. Die Mädchen sollen auch der Frau des Privatklägers von den Berfolgungen Mitteilung gemacht haben, aber diese soll darauf gå­antwortet haben:" Da müssen die Mädchen schon sehen, wie sie felber fertig werden. Es tamen auch noch andere Dinge zur Sprache, die nicht wiedergegeben werden können. beantragte Zeugenladungen für die Unglaubwürdigkeit der Fürsorge­Rechtsanwalt Dr. Schröder, der Bertreter des Privatklägers, mädchen. Der Antrag wurde abgelehnt. Der Verteidiger R.-A. Giesen war bereit, noch andere Mädchen für die Gepflogenheiten des Privatklägers zu laden. Er beantragte seiner Klientin den Schutz des§ 193 zuzubilligen. Das Gericht schloß sich den Aus­führungen von Rechtsanwalt Giesen an, billigte der Beklagten   die Wahrnehmung berechtigter Interessen zu und sprach sie frei flagte den Herren des Magistrats nur das vorgetragen hat, was die Mädchen in ihrer sittlichen Bedrängnis mitgeteilt

In der Begründung führte der Vorsitzende aus, daß die Be­

haben.

Der Rittergutsbesitzer als Brandstifter. Zu alledem wird Potsdam   bemnächst noch einen Sen. Jationsprozeß erleben. Am Mittwoch beginnt die Verhand lung gegen den Rittergutsbefizer Hornemann, der in finanzielle Schwierigkeiten geraten war. Da kam ihm ein Gedanke. Seine schöne wohlgefüllte Scheune, die er in Kehin besaß, war versichert. Wenn die abbrennen würde, fönnte er sich mit der Entschädigung der Versicherungsgesellschaft wieder flott machen. Allein getraute er sich das Verbrechen der Brandstiftung nicht zu begehen, und das sollte ihm erst recht zum Verhängnis werden. Er beauf.ragte mit der Brandlegung seine drei Angestellten Senst, Rant und Lemke. Diese führten den Auftrag ihres Brotgebers aus. Die Scheune brannte vollständig ab. Sofort meldete der Ritterguts­befizer feinen Schaden der Versicherung und bat um möglichst bal­dige Regulierung. Wie immer in solchen Fällen, stellte die Gesell­schaft eingehende Recherchen an, bevor sie zahlte, und da erfuhr fic, daß Hornemanns Scheune auf seinen Wunsch von seinen Ange­ftellten angezündet worden war. Inzwischen war aber der Ritter­gutsbefizer den fortwährenden Erpressungen seiner Angestell­ten ausgefeßt. Sie bedrängten ihn derart mit Geldforderungen, daß Hornemann bald nicht mehr ein noch aus wußte. Wenn er sich weigerte zu zahlen, drohten ihm die Brandstifter, sie würden die ganze Sache der Polizei anzeigen. Ihnen könne ja nichts passieren, da sie nur den Befehl ihres Dienstherrn ausgeführt hätten.

Auf Veranlassung der Versicherungsgesellschaft befaßte sich die Staatsanwaltschaft mit der Angelegenheit. Nun ist Hornemann der Berleitung zur Brandstiftung und zum Betrug an geflagt, während sich seine drei Angestellten wegen Brandstiftung, Erpressung und Bestechung zu verantworten haben.

in jedem Berliner   Bezirk eine Auskunftsstelle hat, zeigte bisher immer wieder sehr eindringlich, daß man auf dem richtigen Wege zu sein scheint. Es soll so ein Vertrauensverhältnis zwischen Gasabnehmer und Gaslieferanten hergestellt werden, das aber auch das Gebiet der Kochfunft mitumfaßt. Die rege Beteiligung hat den Hausdienst veranlaßt, einer breiteren Deffentlichkeit einmal einen Ausschnitt aus seinem Leben und Wirken, wie es sich täglich in den Beratungsstellen abspielt, zu geben. In lustiger, wenn auch durchaus sachlicher Weise werden viele Möte und Sorgen, die alle Hausfrauen heute mehr oder weniger in Küche und Haushalt bedrücken, mit der Hausdienstberaterin besprochen, die stets bemüht ist, einen Ausweg und eine glückliche Lösung zu finden. An zwei Abenden soll dieses humorvoll gehaltene Spiel des Hausdienstes im Bezirk Mitte   ge­zeigt werden. Der Eintritt hierzu ist frei, ja es erhält fogar jeder Besucher ein Freilos, woraufhin er ein praktisches Gas­gerät gewinnen kann. Beide Abende beginnen um 20 Uhr und finden statt am 12. Februar 1931 in den Musikerjälen, Berlin   C. 25, Raiser Wilhelm- Straße 31, und am 13. Februar in Bogels Festsälen, Berlin   SO. 16, Brückenstraße 2.

Zwei Menschen finden einen Riesendiamanten.

Ein Diamant von 200 Karat, einer der größten aller Zeiten, wurde am Sonnabend von zwei Diamantengräbern in Best­transval entdeckt. Sie hatten sich monatelang vergeblich be­müht und gerade ihre letzten Pfennige verzehrt, als sie auf den Postbaren Fund stießen. Der Stein ist der größte, der je in diesem Gebiet gefunden wurde.

Korfo- Kabarett. So wird's gemacht" nennt sich die diesmonat­

liche Revue, deren Inhalt leider den Titel ganz und gar nicht recht­fertigt; fie iſt allzu humorios, mögen fich auch der wirklich amüsante Willi Schaeffers   als tangohüpfender Gigolo und die nett fächselnde Grete Weiser als helle Provinzialin vom Reiße­ftrand oder als sensationslüsterne Beisigerin der Filmprüferei red­lichst darum bemühen; der Soloteil läßt sich weit beffer an. An der Spige Trude Hesterberg   mit drei prächtig charakterisierten Chansons als anmutige Ungetreue, als alternde Verliebte und als Bohemienne; Benno Pantels Baubereien machen wirklich Spaß, sie sind amüsant, weil sie so gar fein mystisches Brimborium um­rahmt und weil sie so überaus nett serviert werden. Elli Gläßner ist eine Diseuse von Format, die Frechheit, Pifanterie und tiefste Lebenswahrheit gleich anregend interpretiert. Ein süßes Tanzgirl ift der aus den erntesten Lebensfragen ein schmackhaftes Ragout tocht, Erika Renal und Hellmuth Krüger   ein wiziger Conferencier, gewürzt mit scharf beißenden, aber gut mundenden mixed- pickles. Willi Bragers Humor ist im Text wie im Vortrag jedoch reichlich antiquiert.

Der Ausschuß der Der Kampf um ein soziales Mietrecht. Mieterfunktionäre der Sozialdemokratischen Partei in Berlin   gibt ein neues Mitteilungsblatt unter dem Titel Soziales Miet­recht" heraus. Bon diesem Organ für Wohnungspolitif, Mieter­schuh und soziales Mietrecht liegt die erste Nummer vor, die einen furzen, aber vollständigen Ueberblid über die umfangreiche Arbeit der Partei auch auf diesem Geblet in Berlin   gibt, Probes nummern und nähere Mitteilungen find non dem Herausgeber, Genossen Landgerichtsdirektor Ernst Ruben  , Berlin   S. 11, Hafenplatz 5, zu erfordern.

Eine Ausstellung der Arbeiten des Laientunstfurfus veranstaltet das Balfsbildungsamt reptom in bar Woche vom 16. Bis 22. Februar 1931. Die Ausstellung ist täglich( auch Sonntags) non 10 bis 13 Uhr im Rathaus Treptow  , Neue Krugallee 2/4/6, zweiter Stod, geöffnet. Eintritt frei.

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