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Internationale Jugendarbeit. Ladis   Die Kloake..

Bürofihung der Sozialistischen Jugend Internationale.

In Berlin   trat das Büro der Sozialistischen Jugend­Internationale zu einer Sigung zufammen.

Den Bericht des Setretariats erstattete Genosse Dllenhauer. Seit der letzten Sigung des Büros im Juli vorigen Jahres hat die Internationale eine rege Tätigkeit entfaltet. Die bedeutsamste Ber anstaltung war die erste Internationale Sommerschule in Innsbruck  , die von elf Verbänden mit 28 Teilnehmern beschickt war. Der Berlauf dieser Sommerschule hat bewiesen, daß derartige Zusammenkünfte ein wertvolles Mittel der internationalen Zusam menarbeit sind. Sehr großes Interesse fand der Internatio. nale Jugendtag, den die Sozialistische Jugend- Internationale seit Jahren an jedem ersten Sonntag im Oktober veranstaltet. In diesem Jahr wurde der Jugendtag in 18 Ländern durchgeführt. Die Rundgebungen standen überall im Zeichen des Kampfes gegen den Faschismus. Zur Förderung der sozialistischen   Jugendarbeit in den Balkanländern veranstaltete die Sozialistische Jugend- Internatio­nale am 10. Ottober eine Baltantonferenz in Sofia  , auf der Richtlinien für einen weiteren Ausbau und eine engere Zusammen­arbeit der sozialistischen   Jugendverbände in diesem Teil Europas  beschlossen wurden. Die Beziehungen zu den befreundeten inter­nationalen fozialistischen Organisationen waren weiterhin freund­schaftlich. Mit der Sozialistischen Arbeiter Sportinter­nationale wurde eine gegenseitige Bertretung vereinbart, und die Zufammenarbeit mit der Sozialistischen Erziehungs- In­teruationale erfuhr insofern einen weiteren Ausbau, als seit Beginn des neuen Jahres die Internationale Sozialistische Jugend forrespondenz gleichzeitig Mitteilungsblatt der Sozialistischen Er. ziehungs- Internationale wurde. In der Mehrzahl der Verbände fonhte eine weitere Zunahme an Mitgliedern verzeichnet werden, die Gesamtzahl der Mitglieder der Sozialistischen Jugend- Inter­nationale hat Ende 1930 250 000 überschritten. Ein Zeichen für die mnere Stärke der Sozialistischen Jugend- Internationale ist die Tat sache, daß die umfangreiche Arbeit ausschließlich aus den eigenen Mitteln der Internationale, die durch Beiträge der Verbände auf­gebracht werden, bestritten wurde.

Die Sigung beschäftigte sich eingehend mit der Lage der sozia­ listischen   Jugend in Polen  . Folgende Entschließung wurde angenommen:

Die Sozialistische Jugend- Internationale protestiert gegen die [ chamlosen Verfolgungen der sozialistischen  Arbeiter und Jugendorganisationen Polens  , ins­besondere der leitenden Jugendfunktionäre Dubois und Ciolkosz. Das Büro versichert die polnische sozialistische Jugend seiner wärm­ften Solidarität und gibt der Hoffnung Ausdruck, daß es dem Kampf der polnischen sozialistischen   Arbeiterschaft und Jugend bald gelingen möge, die Freiheit des polnischen Volkes völlig wieder herzustellen.

Das Büro stellt gleichzeitig fest, daß es dem entschiedenen Abwehrkampf der deutschen   fozialistischen Arbeiter und Ju gendbewegung bereits gelungen ist, den Anariff des nationalfozia listischen Faschismus zum Stillstand zu bringen, und ist überzeugt, daß es der zielbewußten Arbeit der deutschen   sozia listischen Jugend gelingen wird, die deutsche Jugend vor der Gefahr Der faschistischen Verseuchung zu bewahren und dadurch mitzu helfen, die deutsche Demokratie zu behaupten."

Dem Aufnahmeantrag der sozialistischen   Jugend Luxem burgs, die fich in legter Zeit fehr start entwidelt hat, wurde zugestimmt. Genosse Aubry, Brüssel  , erstattete einen Bericht über die Lage in Belgien   und rantreich. In Frankreich   hat türzlich ein Nationaltongreß des Jugendverbandes stattgefunden, auf dem über eine Mitgliederzahl von 10 000 berichtet wurde. Bemerkens mert ist, daß es der franzöfifchen sozialistischen   Jugend jest gelungen ift, in allen Teilen Frankreichs   feften Fuß zu faffen. Einen wichtigen Beratungsgegenstand bildete die Frage des Kampfes der fozialistischen Jugend für bie Abrüstung, der im nächsten Jahr im Hinblick auf die fommende Abrüftungstonferenz eine besondere Bedeutung erhalten wird. Das Büro nahm eine Reihe Don Maßnahmen in Aussicht, über die das Erefutivkomitee in feiner nächsten Sigung zu beschließen haben wird. Die Stellung der Sozia lischen Jugend- Internationale zu den aktuellen Fragen des Kampfes für Jugendschutz, für die Abrüstung und für die Demo tratie wurden in dem diesjährigen Maiaufruf festgelegt.

Für den Kampf gegen die Arbeitslosigkeit der Jugend und für den Jugendschutz faßte das Büro folgenden Beschluß: Das Büro der Sozialistischen Jugend- Internationale ftellt fest, daß bie burch die internationale Wirtschaftskrise hervor. gerufene Maffen arbeitsfojigteit immer größere Kreife ber. jugendlichen Arbeiter erfaßt. Die Sozialistische Jugend- Inter­nationale fordert die ihr angeschlossenen Verbände auf, im Ein vernehmen mit den Bartei- und Gemertschaftsorganisationen alle Kräfte auf die Bekämpfung der Berufs- und Arbeitslosigkeit Jugendlicher zu fonzentrieren. Das Büro empfiehlt im Sinne des Jugendschußprogramms der Sozialistischen Jugend- Internatio­nafe, folgenden Forderungen größte Aufmerksamkeit zu fchenten: 1. Berkürzung der Arbeitszeit für Jugendliche, 2. Fürsorge für arbeitsfoie Jugendliche. insbesondere Heran­ziehung Jugendlicher zu Rotstandsarbeiten, Förderung von Nachy chulungsturien, Unterſtügung für arbeitslose Jugendliche, Schaf fung von Tagesheimstätten usw.

3 Gewährung eines gefehlichen Erholungsurlaubs für Ju gendliche. 4. Obligatorischer Besuch der Fortbildungs- und Berufsschule, nicht nur für Lehrlinge, fondern auch für jugendliche Hilfsarbeiter bis zum 18. Lebensjahr.

5. Berlängerung der allgemeinen Schulpflicht." Die diesjährige Sigung des Eretutiotomitees wird am 18. September im Reichsferienheim des deutschen   Verbandes, Iannich in Thüringen  , stattfinden. An wichtigeren Tages ordnungspunkten find vorgesehen Vorträge über die Bedeutung der Demokratie für die internationale fozialistische Arbeiter- und Jugend­bewegung, über den Kampf gegen die Arbeitslosigkeit der Jugend und über die sozialistische Werbung an Mittelschulen und Univer­fitäten. Außerdem wird das Eretutiotomitee über die Einberufung des vierten internationalen Jugendtongresses und des dritten internationalen Jugendtreffens zu beschließen haben. Der Kongreß wird voraussichtlich im Frühjahr 1932 in ber Schweiz   stattfinden, während das Jugendtreffen für 1934 in Aussicht genommen ist.

Unwahrheit

Bei der Beratung des preußischen Justizhaushalts rüften felbft Deutschnationale und Boitsparteiler von dem Berleumderbuche des Morig- Barnow ab.

Verleumdung

Lüge

Gefesselte Justiz

Allen stinkt sie zu sehr!

Agrarprogramm gegen Wirtschaft.

Wirtschaftsministerium gegen Schieles Bollpläne.

Das Reichskabinett erledigte gestern unter dem Vorsitz des Reichskanzlers laufende Angelegenheiten und verabschiedete u. a. den Entwurf eines zweiten Gejehes über die Mündelsicherheit von Wert­papieren und Forderungen. Das Reichskabinett nahm dann den Vortrag des Reichsminifters für Ernährung und Landwirtschaft über das tünftige Agrarprogramm entgegen, wie es in aus führlichen Besprechungen mit den berufenen Vertre; ern der Land­wirtschaft aufgestellt worden ist. An den Vortrag schloß sich eine eingehende Generaldiskussion an. Die Beratungen werden in den nächsten Tagen fortgesetzt.

Zu dieser amtlichen Mitteilung erfährt die Telegraphen Union: Obmohl die Einwendungen gegen die Agrarvorlagen besonders vom Reichswirtschaftsministerium erheblich sind, rechnet man doch damit, daß die Beratungen des Kabinetts sehr balb abgeschloffen sein tönnen, jo baß die erste Ausschußberatung im Reichsrat bereits am Donnerstag erfolgen fönnte, wobei mög­licherweise Reichsfangler Brüning die einleitende Begründung im Reichsrat bereits am Donnerstag erfolgen fönnte, wobei mög geben würde. Im Falle einer Beschleunigung der Beratung im Reichsrat und der Berabschiedung der Borlagen durch das Reichs ratsplenum bis Dienstag nächster Woche tönnte dann die erste Lesung im Reichstag bereits im Anschluß an den Haushalt des Reichsernährungsministeriums, jedoch ohne jebe politische Ber bindung, am Mittwoch beginnen.

Der Widerstand des Wirtschaftsministeriums.

durchaus tendenziöfer Weise Teile aus einem Schreiben des Die agrarische Deutsche   Tageszeitung" hat am Dienstag in Staatssetretärs Dr. Trendelenburg vom Reichswirt­fchaftsministerium veröffentlicht, das dieser an die Reichsregierung gerichtet hatte und in dem er mit Rücksicht auf die handelspolitischen Folgen vor einer Ueberspannung der 3ollprojette marnt. Bei den engen Beziehungen des Agrarierblattes zum Ernährungsministe rium braucht man sich über den Weg der Indiskretion taum Zweifein hinzugeben.

Zukunft der deutschen   Handelspolitik und der deutschen   Wirtschaft Das Schreiben des Staatssekretärs atmet die Sorge um bie Es weist darauf hin, daß der handelspolitische zu sammenschluß der nordwesteuropäischen Staaten ( Schweden  , Dänemark  , Norwegen  , Niederlande   und Belgien  ) ein Kennzeichen sei, das ernste Beachtung verbient. Es sei damit zu rechnen, daß ein 301lpolitischer Ronflitt Deutsch  lands mit einem dieser Staaten den nordeuropäischen Blod zu einem gemeinsamen Borgehen veranlassen wird. Da diefe Staaten fast ein Viertel unserer Ausfuhr aufnehmen, müßten Gegen maßnahmen von ihrer Seite die schärffte Schädigung unserer In­dustrie zur Folge haben.

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Dazu fomme, daß die gleichzeitigen Wünsche des Garten­baus nach einer Lösung der handelsvertraglichen Bindungen für Obst und Gemüse und nach Einführung eines Südfruchtmond. pois unfere Beziehungen zu den füdeuropäischen Ländern gefährde, während eine Erhöhung der Holzölle fast alle Staaten Nord und Osteuropas   treffe und von diesen schwerlich einfach hin­genommen werden würde. Angesichts der schweren Depression der deutschen   Wirtschaft tönne er, der Staatssekretär, dieser Entwicklung unserer Handelspolitik nur mit größter Sorge entgegen. lehen Die Lösung der zollmäßigen Bindungen für Gemüse und Obst und die Einführung eines Südfruchtmonopols würde bei der Bedeutung der Ausfuhr von Obst und Gemüse für Frankreich  , Italien  , Holland  , Belgien  , Jugoslawien   usw. mit Sicherheit zu einer Auf­hebung der Handelsverträge mit Italien   und Spanien  und mindestens zu einer Gefährdung der Verträge mit Frankreich  und Holland   führen. Daß eine derartig schwere Erschütterung unseres

geglichen worden, so daß zum ersten mal ein Schweinequs fuhr überschuß erzielt werden konnte. Der Anteil der Einfuhr an inländischem Fleischverbrauch, der für 1929 bei Schweinefleisch auf annähernd 7 Broz. und bei Rindfleisch auf etwa 15 Broz. berechnet wurde, dürfte für 1930 auch bei Berücksichtigung des Konsumrüd gangs nicht unwesentlich geringer sein. Auch bei Butter ist 1930 mengenmäßig zum erstenmal ein gewisser Rüdgang der Einfuhr eingetreten. Wertmäßig stellt sich der Einfuhrrückgang auf 20 Proz

Um zu zeigen, wie man in Deutschland   heute ,, Handelspolitit" macht, jei darauf hingewiesen, daß die neuen Zollverschärfungen auch 3ölle für Kassein vorsehen. Die deutsche Landwirtschaft aber dedi eben 6 bis 7 Proz. des deutschen   Bedarfs. Aehnlich steht es um die Flachszölle. Die deutsche Landwirtschaft deckt ungefähr den deutschen   Bedarf zu 25 Proz. Wir sind unbedingt auf die Flachs einfuhr aus dem Auslande angewiesen. Trotzdem perlangt man

Flachszölle..

Snowden und die Partei.

Ernfte Rede vor der Fraffion.

Condon, 17. Februar.( Eigenbericht.)

In der Fraktionssigung der Arbeiterpartei führte Finanzminister Snowden aus, er habe zunächst verschiedene falsche Auslegungen

fener Unterhausrebe zu berichtigen. Bei einigem guten Willen Auslande zu gefährden drohten. Die Zeiten und die wirtschaftliche hätten niemals derartige unrichtigteiten herausgelesen werden tönnen, die außerdem auch die finanzielle Stabilität Englands im Lage seien derartig, beß nicht so fortgefahren werden fönne, als wäre alles normal. Snowben sagte:

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Das Defizit des Staatsbudgets jei groß, und die Arbeiter­regierung muß versuchen, es auszubalancieren.

Dies nur durch Steuern zu hm, wäre lediglich geeignet, die Lage des Voltes zu verschlimmern, bei dem zulegt immer wieder alle Steuern Defizits ist die Erhöhung des Beitrags zur Arbeitslosenversicherung hangen bleiben würden. Der einfachste Weg zur Beseitigung des gewesen. Das hat die Regierung jedoch abgelehnt, da eine solche neue Belastung für die Arbeiterschaft zu schwer ist.

Niemals, so fuhr Snowden mit großem Nachorud fort, habe ich außerdem einen Gedanken an Lohnabbau gehabt Wenn ich von dem Opfer sprach, das alle Teile des Volkes in der gegenwärtigent Situation zu bringen haben, so ist es das, daß die Arbeiterschaft vorübergehend auf einen weiteren Ausbau der sozialen Für­forge, die Familienpensionen, Aufnahme von größeren Anleihen usw. verzichten muß.

England hat im Krieg täglich drei bis fünf Millionen Pfund Sterling ausgegeben.

Wenn jegt Lloyd George   seine Pläne durch Riefenanleihen verwirt­lichen zu können glaubt, so sollte er baran denken, unter weffen Regierung die Kriegsschulden gemacht worden sind, die wir heute zu tragen haben und die ja Lloyd George   durdy entsprechende Steuern nicht gedeckt hat.

Die für die Kriegsschulden aufzubringenden Summen find es, die uns heute fehlen und die wir heute für soziale Zwede haben müßten.

Es wäre ein Verbrechen von mir, wenn ich der Labour Party   nicht fagen wollte, mo wir stehen. Es ist die vornehmste Pflicht der Demokratie, daß die Führer ihrem Gefolge die Wahrheit sagen. Ich habe ein schweres Amt. Auf meinen Schultern liegt die ganze Echwere der ökonomischen Krise. Wenn man aber bei jedem wird, dann wird das Amt unerträglich. Ich weiß jedoch aus meiner Kenntnis der Arbeiterbewegung, wenn es gilt, den harten Tatsachen ins Gesicht zu sehen, weiß die Arbeiterbewegung immer wieder, fie zu meistern.

Ritter Blaubarts achte Frau." gefamten Handelsvertragsſyſtems angesichts der günstigen Entwick Schritt mit Berfibie behandelt und jeder Schritt verdächtigt

Deutsches Künstlertheater  .

Die neue Käthe Dorsch   Komödie des Deutschen   Künstlertheaters ift fein Ritterſtüd, sondern ein sogenanntes modernes Luftspiel. Der Autor Alfred Sapoir zeichnet als Helden feinen blutigen Blau­bart, sondern einen übergeduldigen Millionär, der sich die achte Ehefrau zulegt und von ihr drei Atte lang gezähmt wird. So selchidt, wie das Stüd bramaturgisch gemacht ist, so bumm find Anlage und Inhalt Räthe Dorich, Dstar Homolka und Mathias iemann ernten mit Recht großen Beifall

Dgr.

lung unserer Ausfuhr nach diesen Ländern um der Obst- und Gemüse zölle willen nicht verantwortet werden könne, brauche man nicht au begründen. Innerwirtschaftlich müßten die Holzzölle eine erhebliche Berteuerung des Bauholzes zur Folge haben.

Der Staatssekretär weist dann eingehend nach, wie unbegrün­det die neuen 3ollforderungen sind. Im Jahre 1930 ist 3. B. die Einfuhr von Kindern um 30 Broz. gegenüber dem Jahre 1929, der Import von Fleisch und Spec um 20 Proz- und die Ein­fuhr von Fetten um 17 Broz. zurückgegangen. Bei Schweinen ist die Einfuhrsteigerung durch Erhöhung der Ausfuhr mehr als aus

Seine- Ehrung in Paris  . Auf dem Parifer Friedhof Montmartre Heinrich Heines   von der Stadt Düsseldorf   ein Kranz wurde am Dienstagvormittag anfäßlich des 75. Todestages niedergelegt. Zu der Feier waren fünf Deusche und drei Franzosen erschienen, außerdem drei französische   Journalisten und Photo graphen