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inspektor nach dem Kriege hat Morih zunächst einen Rache­feldzug gegen feine ehemaligen Vorgesetzten unternommen. Er hat die Intendanturbeamten beschuldigt, in gemeiner Weise die Feld soldaten um ihre Verpflegung gebracht zu haben. Er hat in Artikeln der sozialdemokratischen Presse be wiesen, daß die Schlemmerei der Offiziere in den hohen Stäben zum Zusammenbruch des 9. November geführt habe. Als sozialdemokratischer Bezirkstagsdelegierter hat er im Jahre 1921 in Magdeburg   die Säuberung der Ministerien von reaktionären Beamten verlangt. Aber dieser Mann, der mit einem sozialdemokratischen Mitgliedsbuch in der Tasche in der Bartel emporzutomamen strebte, gesteht zynisch in einer von ihm selbst verfaßten Lebensbeschreibung, daß er von 1919 bis 1924 Dollsparteilich, dann deutsch national und von 1928 ab nationalsozialistisch gewählt hat! Nach eigener Angabe hat er aber in der gleichen Zeit auch Artikel für die ,, Note Fahne" geschrieben.

Das ist der Typ, wie man ihn jetzt in der Deutschnatio­ nalen   Partei braucht. Man muß doch die Konkurrenz mit den Goebbels, Kube. Münchmeyer, Holz, Sauckel  , Hinkler usw. usw. bestehen können! Nachdem unter Hugenbergs genialer Leitung die Deutschnationale Partei völlig in das strudelnde Fahrwasser natioalsozialistischer Heh- und Berleum­dungsmethoden eingelaufen ist, bilden fachliche und objektive Männer wie Deerberg nur unnüßen Ballast, der über Bord geworfen werden muß. Statt ihrer braucht man aalglatte. gewandte Burschen, die vor keinem noch so bedenklichen Ma­növer zurückschrecken. Fort mit Düringer, fort mit Hoeksch, fort mit Deerberg! Fort mit Wissenschaft, Sachlichkeit und Objektivität! Rumpelstüzchen und Moriz 3arnow dafür an das Steuer- nein, neben den Steuer gestellt!

Der Weg von Düringer und Deerberg zu Morik und Rumpelstilzchen fennzeichnet den geistigen und moralischen Verfall der Deutschnationalen   Partei.

Zur Borgeschichte des Deerbergschen Mandatsverzichts erfährt die Bossische Zeitung" folgendes: Es hat zwar in der deutsch  nationalen Landtagsfrattion fein formeller Ausschlußantrag gegen Deerberg vorgelegen, aber man hatte ihm mitgeteilt, daß er nicht mehr im Plenum, wie in den früheren Jahren, die Rede zum Justizetat halten dürfe. Diese sei vielmehr dem Abgeordneten Steuer übertragen. Dies habe Deerberg als schwere Kräntung empfunden.

Uns ist das durchaus begreiflich. Wenn man statt des Senats präsidenten Deerberg Herrn Lothar Steuer   zum Justizreferenten macht, so ist das genau so, als ob man Deerberg durch Morig 3arnom erjegen würde. Steuer hat zwar vor dem Kriege ein oder zwei Semester Jura studiert, aber weder jemals ein Eramen noch sonst von diesem Studium Gebrauch gemacht. Im Landtag, dem er seit 1925 angehört, hat er sich von allen das Gebiet des Rechtes betreffenden Fragen ferngehalten, den Rechtsausschuß hat er niemals betreten. Sein einziges ,, Sönnen" liegt auf dem Gebiete strupelloser und persönlich ge hässiger Demagogie..

Katzenjammer rechts.

Ehrhardt gegen die Nationalsozialisten.  - Die Deutsch  

nationalen unter Goebbels Fuchtel. d Selbstmord der nationalen Opposition" - so charakterisiert Kapitän Ehrhardt, der Gründer der Dr ganisation Conful, den Auszug der Hafentreugler und Hugenbergianer aus dem Reichstag  . Diesen Bescheid erteilt er seinen Freunden in der rechts­stehenden Berliner   ,, Deutschen Allgemeinen 3eitung" in einem langen Artikel, der zeigt, daß man auch im rechtsradikalen Lager über Sinn und Zweck der Flucht aus dem Reichstag   alles andere als einer Meinung ist.

Ehrhardt wirft den Hakenkreuzlern und Hugenbergianern zunächst vor, daß sie ebenso dumm operierten wie die Träger des Kaiserreiches, daß sie den Gegner unterschäßten, bie eigenen Erfolge überbewerteten und eine seltsame Scheu vor der unerbittlichen Wirklichkeit befäßen. So sei es zu erflären, daß sich die nationale Opposition auf lange Zeit selbst von der Mitbestimmung der deutschen   Geschicke ausgeschaltet habe und in beispiellos furzsichtiger Weise Selbstmord verübe. Der Reichstag   fei feineswegs erschlagen", mie es ein offizieller Aufruf der Opposition behaupte. Es sei eine leere Drohung, wenn der Nationalsozialist Frant II den Bürgerkrieg an die Wand male. Die Wehrmacht des Reichs und die Polizeimacht des größten Staates Preußen feien fest in der Hand der gesetzlichen Gewalten. Mit der Erzeugung von Butschpsychosen lasse sich allenfalls ein Propagandaerfolg erzielen, im Jahre 1931 aber feine ernsthafte Politik mehr machen.

So sagt Ehrhardt seinen Freunden eine bittere Wahr­heit nach der anderen und fährt dann wörtlich fort:

,, Der Haß gegen den Staat an sich, der von der natio­nalen Opposition seit einigen Jahren mit allen Mitteln der Massenverbegung getrieben wird, hat zwar den be­stehenden Staat nicht zu erschüttern vermocht, wohl aber in breitesten Schichten des Volkes, besonders unter der Jugend, berufsmäßige und beinahe schon frankhafte Verneiner groß gezüchtet. Die Bindungen zum Staat überhaupt, zur Staats- und Herrschaftsidee, find zerrissen worden. Damit hat die nationale Oppo fition einer Anarchie des Staatsbewußtseins Borschub geleistet, die sich noch einmal bitter rächen wird."

Auch im Lager Hugenbergs regen sich Stimmen, die heftig Kritif an der Politik des Ausreißens üben. Die deutsch­nationale Fraftion hat gestern eine Fraktionssigung im Reichstag abgehalten. Nach der Sizung wurde offiziell mit geteilt, es sei nicht wahr, daß es Meinungsverschiedenheiten zwischen Hugenberg   und Oldenburg- Januschau gebe. Das läßt tief blicken!

Die Herrschaften gingen wehmütig im Reichstag   spazieren, sie waren da und doch nicht da Herr Goebbels   hat es ver­boten, wirklich da zu sein!

Nicht ganz erwachsen. Nationaliozial ft Reventlow vor Gericht.

Der Nationalsozialist Graf Ernst von Reventlow   wurde vom Schöffengericht Berlin- Mitte megen Beschimpfung der Republik   zu 600 m. Geldstrafe verurteilt. Die Urteilsbegründung be. scheinigte ihm, daß er sich vor Gericht fläglich habe herausreden wollen ein erwachsener Mensch müsse sich über die Wirkung der beleidigenden Ausdrücke im tlaren gewesen sein.

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Platz für Begabte!

Grimme verordnet: Verschärfte Auslese in den höheren Schulen.

Der Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung| stufe muß ein Schüler fünftig schon nach einjährigem Aufenthalt Grimme hatte bei der Beratung des Kultusetats im Landtag die Schule verlassen, wenn nach dem Urteil der Klassenkonferenz einen Erlaß angekündigt, der Bestimmungen über eine schärfere( Drewiertelmehrheit) ein längeres Verbleiben voraussichtlich keinen Auslese in den höheren Schulen enthalten sollte. Dieser Erlaß ist in Erfolg versprechen würde. Unter der gleichen Voraussetzung müssen dem neuesten Heft des Zentralblatts für die gesamte Unterrichts- Schüler, die zweimal in derselben Klaffe oder je einmal in unmittel­verwaltung in Preußen" abgedruckt. Wie der Amtliche Preußische bar aufeinanderfolgenden Klassen nicht versezt werden, die Schule Pressedienst mitteilt, führt der Minister aus, daß sowohl aus bil- verlassen. dungspolitischen Erwägungen wie mit Rücksicht auf die Finanzlage des Staates und der Gemeinden dem Andrang von Schülern zu Problem der Schülerauslese besondere Aufmerksamkeit zu den mittleren und höheren Schulen entgegengewirkt und dem

gewendet werden müsse.

Zu diesem Zweck wird bestimmt, daß die Aufnahme aller Schüler in den untersten Klassen der höheren und mittleren Schulen fünftig unter der Bedingung der Bewährung erfolgt; wer nach dem Urteil der Klassenkonferenz( Dreiviertelmehrheit) frühestens nach halbjährigem Besuche der Klasse für die Ausbildung auf der höheren oder mittleren Schule sich als nicht geeignet erweist, muß die Schule verlaffen.

Auch für die höheren Klassen werden die Bestimmungen verschärft. In der untersten Klasse der Mittelstufe und der Ober­

In dem Erlaß ist ferner bestimmt, daß die Aufnahme. prüfung beim Uebergang von der Grundschule in mittlere oder Der Fortfall wird begründet mit den pädagogischen Bedenken, die höhere Schulen in 3ufunft grundsäglich fortfällt. gegen eine Prüfung zehnjähriger Kinder sprechen. Ueber die Auf­nahme von Grundschülern entscheidet künftig ohne Prüfung der schon jetzt bestehende Ausschuß von Studienräten und Grundschullehrern auf Grund der Gutachten der Grundschule. Nur wenn der Ausschuß mit Rücksicht auf eine zu geringe Zahl verfügbarer Pläze ohne Prüfung nicht entscheiden kann, darf er eine besondere Aufnahme­prüfung vornehmen.

Im Erlaß wird zum Schluß betont, daß bei Handhabung dieser Bestimmungen auf die Auslese besonders befähigter minderbemittelter Schüler Rücksicht zu nehmen ist.

Hitlers  , rauhe Kämpfer".

Auf Moral wird beim Hakenkreuz fein Wert gelegt.

Im Reiche Hitlers   stinkt es seit langem! Wo Leute in führende Stellungen aufgenommen werden, die wegen ehren. rühriger Verbrechen mit Gefängnis, ja, mit Zuchthaus be­straft sind, muß es stinten. Ja, es stinkt jogar so, daß sich selbst Angehörige der NSDAP  . und ihrer Schußstaffel in letzter Zeit barüber gewandt haben, daß he hler, Diebe, Einbrecher, immer wieder an die Leitung ihrer Organisation mit Beschwerden Ruppier und Betrüger bei den Nazis nicht nur geduldet werden, sondern sogar Führerstellungen be kleiden dürfen. Und was tut Hitler? Er verurteilt nicht etwa die Hehler, Diebe, Einbrecher, Kuppler und Betrüger, sondern die, die mit diesen Verbrechern nichts zu tun haben wollen. So ordnet er in einem Erlaß" vom 3. Februar folgendes an:

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" Der obersten SA.  - Führung liegen eine Reihe von Meldungen und Anzeigen vor, die sich gegen SA. Führer und Männer richten, und vor allem wegen des Private lebens dieser Persönlichkeiten Angriffe enthalten... Den obersten und oberen SA- Führern wird nun zugemutet, über diese Dinge, die rein auf privatem Gebiet liegen, Entschei­dungen zu treffen. Ich weise diese Zumutung grund fählich und in aller Schärfe zurüd. Abgesehen davon, daß wertvolle Zeit, die im Freiheitstampfe notwendiger ist, nuplos vertan wird, muß ich feststellen, daß die S2. eine Zusammenfassung Don Männern zu einem bestimmten politischen Zmed ist. Sie ist teine moralife Mondern ein Berban rauber Stampfer Aufgabe der Brüfung fann nur fein, ob ber S2. Bührer pher Mann Teine Dienstpflichtet. füllt ober nicht, bas Brivatleben fann nur dann Gegenstand Der Betrachtung fein, wenn es persönlichen Grund­fägen der nationalfozialistischen Weltanschau. ung zuwiderläuft Künftig werden die oberen SA.  - Führer, denen derartige Anzeigen zugehen, zunächst zu prüfen haben, ob nicht der Anzeiger, der Mißstimmung und Unfrieden in die

höheren Töchtern,

Zitier- Krankheit.

SA.   trägt, zur Verantwortung zu ziehen und ge= gebenenfalls der Ausschluß aus der SA.   bzw. aus der Bewegung zu beantragen sein wird. gez. Adolf Hitler  ."

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Nun mußte man nur noch wissen, wie die persönlichen Grund­fäße der nationalsozialistischen Weltanschauung sind, wenn ihnen die lich zu, daß die Nationalsozialisten feine Zeit haben, sich um diese ehrenrührigsten Verbrechen nicht zuwiderlaufen! Wir geben frei­Zierden ihrer Bewegung zu fümmern sie müssen vielmehr ihre politischen Gegner bespiteln. So find 3. B. bei verschiedenen Gauen und Stäben der SA.  - Organisation besondere Atteilungen eingerichtet, die feinen anderen 3med haben, als in anderen Parteien und in den Behörden zu spionie= ren. Vor allem aber sollen fie bis ins einzelne gehende Angaben darüber machen, ob Angehörigen anderer Parteien oder Behördenmitgliedern Unterschlagungen, Bestechungen, Bewucherun gen, Schiebungen oder ähnliches nachzuweisen sind. Außerordent­lidher Wert wird auch gelegt auf die Berichterstattung über ge­richtliche Strafen und Vergehen Angehöriger   anderer Barteien, damit diese in dem politischen Kampfe der NSDAP. gegen ihre Gegner verwertet werden können. Obwohl die Führung der NSDAP  . solche Bespigelungsabteilungen einrichtet, erdreistete sich Hitler   erst dieser Tage, in einem Erlaß" an die NSDAP  . Don ,, Be fpigelingszentralen der Gegner" zu spredjen, die unter Förderung amtlicher und halbamtlicher Stellen fieberhaft arbeiten", um die nationalfozialistische Bewegung zu Unbesonnenheiten zu reizen.

der Bflichterfüllung im Dienste der NSDAP  . nicht das geringste zu Für die eigene Partei bestimmt hiffer, daß das Bripatleben mit tun hat und in ihr selbst für Verbrecher Plaz ist, wenn sie ,, raube Kämpfer" sind. Die politischen Gegner aber läßt er in der mider­märtigften Weise durch bezahlte Elemente beschnüffeln. Und das will., Deutschland   erretten" und fittlich erneuern"!!

Ein Musterbeispiel unheilbaren Stumpffinns. Das Nachtpapier des Hugenberg Konzerns ist gut genug dazu, ein Geschreibsel zu veröffentlichen, das den preußi­schen Landtagsabgeordneten Rüffer zum Verfasser hat. Dieferzeit Rüffer bezeichnet sich im Handbuch des Landtags als Arbeiterjetre tär", fügt aber ausführlich hinzu, daß er sich für den Dienst in der Inneren Mission  " habe ausbilden lassen und seit Jahren in der christlichsozialen Arbeit" tätig sei.

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Er ist demnach eine Art Laien priester der christlichen Lehre evangelischer Abart. Um seine Befähigung dazu nachzuweisen, be nutzt er das Nachtpapier. Dort läßt er einen Auffah gegen die Bonzofratie" vom Stapel. Aber der ist auch danach. Ganz Evan­gelischer Männer- und Jünglingsverein".

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Also die Geschichts- und Literaturkenntnis dieses deutschnational­evangelischen Laienpredigers sieht so aus:

Seit dem Erfurter Parteitag   im Jahre 1875 entwidelte fich die Sozialdemokratie auf dem Untergrund der margiftischen Weltanschauung.

Nun hat zwar 1875 ein Parteitag der Sozialdemocraten statt­gefunden, aber das war in Gotha   und er diente der Vereini gung des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins  ( Lassalleaner) mit der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Deutschlands  ( Eiſe­ nacher  ). Der Margismus spielte bei dieser Vereinigung noch eine sehr untergeordnete Rolle. sehr untergeordnete Role. Der evangelische Laienpriester braucht das natürlich nicht zu wissen. Er behauptet drauflos, und seine Leser tönnen die Dinge ja nicht nachprüfen. Genau so unwahr haftig handelt er mit einem Bitat Bebels, dem er folgenden Wortlaut unterschiebt:

,, Wir erstreben auf dem Gebiete, das man das sittliche nennt, den Atheismus, auf wirtschaftlichem den Kommunismus und auf nationalem die sozialistische Republik  ."

Wenn man den Diafon Rüffer fragen wollte, wo er diesen Satz gelesen, würde er allerdings das Zeugnis verweigern müssen. Bösartiger ist das folgende Zitat:

,, Es war in der Borfriegszeit unter Genossen ein geflügeltes Wort: Wir lügen wie der Teufel und schwindeln aus Prinzip."

Hier hat der christliche Laienpriester mal etwas läuten hören, aber er weiß nicht, in welchem Kirchdorf die Glocken tlangen. Lat  sächlich stammt das Wort: Sie lügen wie der Teufel und schwindeln aus Prinzip" nicht von Sozialdemokraten, sondern aus der Feder des gut fatholischen Bajuvaren Sigl, der in seinem Payerischen Vaterland" es gegen die Zentrums­agitatoren anwandte, mit denen er in dauerndem Kleinfrieg lag. So unfinnig wie die hier erwähnten Zitate ist noch eine ganze Reihe der Behauptungen, des chriftlichen Arbeitersekretärs". Unter anderem die, daß der sozialdemokratische Einfluß nur erhalten werde durch die Bongofratie". Er stellt mit gelassener Miene fest, daß 162000 Gemertschaftsbonzen den Dtachtapparat ber

| Sozialdemokratie darstellen. Da er felber als Arbeiterfekretär" in seinen Kreisen ja wohl auch als ,, Bonze" gelten fann, follte er schon aus diesem Grunde mit solchen Behauptungen vorsichtiger sein. Tatsächlich ist aber die Ziffer von 162 000 ganz, willfürlich gegriffen und in einer Weise auch nur annähernd richtig! Der evangelische Diafon Rüffer mag nun seit seiner Ausbildungs­manges vom Christentum verlernt haben, aber das a dhte Gebot seines Herrn und Meisters dürite er doch nicht vergessen, das den flaren Wortlaut hat: Du sollst nicht falsch 3eugnis reden" Daß sein Artikel über die Bonzofratie ein einziges falsches 3eugnis ist, wird dem Christen Rüffer vielleicht bei Lebzeiten nicht eingehen. Aber bei dem von ihm er­warteten Jüngsten Gericht dürfte es ihm auf seinem Schuldkonto nicht verborgen bleiben.

Die Flöte.

Die Bersteigerung der Fridericus- Flöte murde am Donnerstag in legter Minute zu­rüdgezogen.

Ging's um Schiller oder Goethe,

Das Interesse wär' gering. Doch die Fridericus- Flöte, Ja, das ist ein ander Ding. Heute ward fie fast versteigert Durch den Prinzen Leopold. ( Wilhelm hatte sich geweigert, Als er für ihn zahlen sollt.) Ach, es ist ein großer Jammer, Mußte es denn wirklich sein? Friedrichs Flöte unterm Hammer Und der Himmel stürzt nicht ein?! Ronnte Wilhelm nicht verhindern Dieses Safrilegium?

Aermester, ach, mit Weib und Kindern Blagt er sich genug herum. Hugenberg   begehrte stärker Nach der seltenen Kostbarkeit. Er war fünfzigtausend Märker Anzulegen gern bereit.

Ging's um Schiller oder Goethe, Fünfzigtausendwelch' ein Hohn! Doch die Fridericus- Flöte,- Raus den Beutel

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hat ihr schon!

Nachwort.

Gott   sei Dant, es wird berichtet: ,, Die Bersteigerung fiel aus." Ich hab' ganz umsonst gedichtet, Hugenberg  , geh auch nach Haus.

Jonathan.