Nr. 8548. Jahrgang
2. Beilage des Vorwärts
Preußenfasse im Jahre 1930.
Rationalisierung der Genossenschaften. - Dr. Klepper zum Offprogramm.
Seit der Stärkung der Nationalsozialisten ist es nicht nur in der Bolkswirtschaft schnell abwärts gegangen, sondern auch mit der Vernunft in der deutschen Agrarpolitit, da die Groß agrarier mit der Stärkung des Rechtsradikalismus Oberwasser betommen haben. Die ganz auf Realitäten und praktisch.erfolgreiches Wirten abgestellte Politik der Preußischen 3entralgenossenschaftstasse ist deshalb für jeden, der an einer erfolgreichen Agrarpolitik in Deutschland intereffiert ist, ein um so wichtigerer Macht- und Gestaltungsfaktor geworden. Die Preußentasse hat jetzt den Geschäftsbericht für 1930 vorgelegt, der erkennen läßt, daß im vergangenen Jahre wieder
sehr gute konsolidierungs- und Sanierungsarbeit im Kredit- und Organisationswesen der Landwirtschaft geleistet worden ist, gleichzeitig aber auch zeigt, in welchem Ausmaße ein guter Anfang durch die neue politische Konstellation bedroht werden kann. Die Preußenkasse hat im vergangenen Jahre den Hauptteil der Genossenschaftsrationalisierung erfolgreich zum Abschluß gebracht. Die lleberorganisation des Genossenschaftsmesens ist im Mittelbau sehr start zusammengeschnitten worden. Gegen Ende 1928 hat sich die Zahl der Genossenschaftsverbände von 51 auf 30, die Zahl der zentralen Geldanstalten von 49 auf 28, die Sahl der allgemeinen Waren-, Bezugs- und Absatzzentralen von 43 auf 29, die Gesamtzahl der höheren Organisationsgebilde also von 143 auf 87 verringert. Im genossenschaftlichen Unterbau schreitet die Vereinheitlichung fort. Die Rationalisierung im Genossenschaftswesen sei in einem schnelleren Tempo vorgeschritten als erwartet, jedoch dürfe, so sagt der Bericht, das Erreichte gleichwohl nicht als Abschluß, sondern als Einleitung betrachtet werden. Dringlich sei der Abbau des allgemein überhöhten Haftsummensystems und die Reorganisation des Revisionswesens( das nach unserer Kenntnis durch das Mittelmaß der Leistungen dem Genossenschaftswesen nicht gerade förderlich ist). Der von nichtgenossenschaftlicher Seite zu deckende Zuschußbedarf habe sich auf 90 Millionen Mark erhöht( gegen die erwarteten 75 Millionen); mit der Rentenbank- Kreditanstalt jei über eine weitere Deckungsquote bereits eine Verständigung erreicht, mit dem Reich stehe sie bevor. Für die große, von der Breußenkasse herbeigeführte finanzielle Konsolidierung des Genossenschaftswesens, die auch zugleich die wiedergewonnene Bewegungsfähigkeit und bedeutend er
höhte Kreditwürdigkeit der Preußenkasse kennzeichnet, werden sehr charakteristische Zahlen mitgeteilt. Während die Preußenkasse im Jahre 1927 noch mit 78,5 Proz. ihre fremden Mittel auf öffentliche Kaffen, die Reichsbank und die Rentenbank Kreditanstalt angewiesen war, ist dieser Prozentsatz Ende 1930 auf 45 gesunken. Auf der anderen Seite haben die Kundengut haben und Einlagen sowie die Heranziehung von Bank Frediten sich in der gleichen Zeit von 21,5 auf 55 Broz. der fremden Mittel erhöht. Die bei der Reichsbank in Anspruch genommenen Wechselkredite sind von 391,5 Ende 1927 auf 98,7 Ende 1930 zurüd gegangen. Durch die Reorganisation des Genossenschaftswesens, die durchgeführten Schuidennachlässe, strengere Gesichtspunkte bei der Kreditgewährung und Kreditverlängerung sind die Kredite an die ländlichen Genossenschaften östlich der Elbe von 1927 bis 1930 von 354,7 auf 270,8, an die Genossenschaften westlich der Elbe von 486 auf 262,3 Millionen gesenkt worden, während die Aktionskraft der Genossenschaften fich gleichzeitig steigerte.
Entsprechend dieser durchgängigen Sanierungspolitik ist die Bilanzsumme gegen das Vorjahr weiter von 849,5 auf 775,8 Millionen( 1927 noch 978,6 Millionen) geſunten. Die Summe der bei Dritten aufgenommenen öffentlichen Gelder ging 1930 von
| 495,0 auf 386,8 millionen zurück, die Summe der Kundenguthaben und Depofiten hat sich von 119,1 auf 153,0 Millionen erhöht; eine Berlagerung, die eine neue erhebliche Berbefferung des Statuts der Preußenkasse und ihrer finanziellen Bewegungsfähigkeit darstellt. Diese günstige Entwicklung fann natürlich durch den
neuen Kurs im Osthilfeprogramm und in der deutschen Agrarpolitik
faum günstig beeinflußt werden. Die Osthilfe stand. die Agrarpolitik steht durch die Mehrheitsverhältnisse im Reichstag start unter der Wirkung politischer Zwangsläufigkeiten, die freilich bei den entscheidenden Stellen vielleicht etwas zu hoch eingeschätzt werden. Die Folge ist, daß im Ostprogramm und in der Agrarpolitik neue Zugeständnisse an die Subventionspolitik gemacht werden, daß der Grundsatz der individuellen Behandlung der Krisenrisiken unter dem Einfluß politischer Kräfte durchlöchert werden, daß die Uebersichtlich feit und Einheitlichkeit der landwirtschaftlichen Kreditpolitik durch des Einschalten der Bank für Industrieobligationen zumindest nicht gefördert wird, daß Risiken in unzweckmäßiger Weise einfach nur auf die öffentliche Hand verschoben werden und daß schließlich eine die Krankheit nur verlängernde, die Gesamtheit aber schädigende. Agrarpolitik getrieben wird. Einer solchen Entwicklung fann die Preußen fasse und sie hat Recht damit nur mit geteilten Ge fühlen gegenüberstehen. Es ist nicht verwunderlich, daß im Ge fchäftsbericht selbst zu den großen Fragen der Agrarpolitik diesmal überhaupt nicht Stellung genommen wird.
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Auch Dr. Klepper, der Präsident der Preußenkasse, war diesmal in seinen mündlichen Bemerkungen gelegentlich der Pressekonferenz sehr zurückhaltend. Er bedauerte, daß hinsicht lich des Schicksals der nicht mehr lebensfähigen Betriebe im Osthilfeprogramm nichts oder nur wenig vorgesehen sei Alles sei auf die Fragen der Umschuldung und Besitzsicherung fonzentriert. Es sei Reduzierung der Berschuldung erfolgen solle, so daß die Betriebsaber immerhin ein wesentlicher Fortschritt, daß eine planmäßige ficherung nicht fubventionell, sondern an die Bedingung der Pro duktionsumstellung und eventuelle Abverkäufe geknüpft sei. Erfreulich sei, daß sich der Grundsatz der individuellen Betriebsprüfung und Kreditbehandlung doch hundertprozentig durchgesetzt habe und ein Allgemeingut des öffentlichen Bewußtseins geworden, fei. Die Haftungsverbände habe die Preußenfasse bis zuletzt abgelehnt, da man an der Stepsis gegenüber dem Funktionieren der landwirtschaftlichen Selbstverwaltung, wo es fich um fremde Gelder handelt, festhalten müsse. Die Haftung folle in der Landwirtschaft nicht auf, sondern abgebaut werden. Bei den Haftungsverbänden bestehe die Gefahr, daß die guten Betriebe für die schlechten einstehen müssen 3ur 3ins politit machte Bräsident Dr. Klepper die immerhin interessante Bemerkung, daß die Preußenfasse für sich nie mehr als Pro3, über Reichsbank fag in Anspruch nehme, so daß Zinssätze von 10 und mehr Prozent der Genossenschaft nicht der Preußenkasse zur Last fallen..
Die Einnahmen der Preußenkasse haben sich von 11,96 auf 10,13 Millionen verringert, die Geschäftsuntoften sind mit 5,60 Millionen ungefähr gleich geblieben, das Institut für landwirtschaftliche Marktforschung und die Betriebsfontrolle der Preußenfasse fosteten 0,35 Millionen, an die ordentliche Rücklage werden weitere 3 Millionen( im Vorjahr 5 Millionen) abgeführt. Der Reinübersmuß von 0,20 Millionen bleibt ebenfalls im Betriebe. Für das laufende Jahr sind im preußischen Etat bekanntlich 3 Millionen aus der Jahr sind im preußischen Etat bekanntlich 3 Millionen aus der Preußenfasse eingesetzt.
Die Dividenden der Großbanfen.
Berliner Handelsgesellschaft berichtet.
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Dividende von 12 auf 8 Proz. gesenkt.
Es ist kein Geheimnis, daß die privaten deutschen Großbanken| tiert davon und kann auch ihren Angestellten, die ja mit
miteinander verabredet haben, wieviel Dividende sie für 1930 verteilen wollen. Früher hat es zwar in der Dividendenfrage unter den Großbanfen auch so etwas wie einen Komment gegeben, in diesem Jahr aber hat man ausdrückliche Ver= abredungen getroffen, denn im allgemeinen mar das Bantenjahr 1930 chlecht. Das gilt besonders für die größten Privatbanken mit ihren jeweils mehreren hundert Filialen und Depositenfassen. Die Gründe dafür sind befannt. Es gingen 1930 rund 170 fleine Banken pleite, viele Kredite wurden faul, noch mehr sind eingefroren, das Effektengeschäft war nur für Pfandbriefe und festperzinsliche Werte gut, und auch das nur bis zum 14. September, von wo ab der Wahlsieg der Nazis eine Vertrauens- und Finanzkrisis herbeiführte, an den eigenen Wertpapieren haben die Banchen durch die Kursentwicklung mindestens die bisherigen stillen Reserven verloren und schließlich hat sich auch die großzügig betriebene Stursspekulation in New Yort alles weniger als tezahlt gemacht..
Aber es gibt Banten , die ihre Dividende herabsetzen müssen und dabei selbst noch stille Reserven heranziehen, und Banken, die ihre Dividenden herabseßen können und dabei noch neue stille Reserven bilden. Zu den letzteren gehört, neben der vom Reich beherrschten Reichskredit A.-G. in Berlin , auch die Berliner Handelsgesellschaft. Die Berliner Handelsgesellschaft hat keinerlei Filialen und Depofitentassen, sie hat nur große Kundschaft, 75 Prog. ihrer Kunden haben jeweils mindestens 1 Million Mark stehen, das Kreditgeschäft wird also engros betrieben und außerdem hat die Berliner Handelsgesellschaft, die ja noch immer von der äußerst soliden Tradition des alten Carl Fürstenberg profitiert, im Ausland einen fast unerschütterlichen Kredit, 60 Broz. aller Kreditoren waren Ende 1930 Auslandsgelder, und die Bank erzählt stolz, daß sie ihre Kreditkontingente im Ausland Ende vorigen Jahres noch nicht einmal voll ausgenügt hatte.
Aber die Berabredung zwischen den Großbanken will es, und so fezt auch die Berliner Handelsgesellschaft ihre Dividende gründlich herab, und zwar von 12 auf 8 Broz. Da man in aller Welt die Dividendenreduzion verkündet hat, schadet das der Berliner Handelsgesellschaft natürlich erst recht nicht; im Gegenteil, fie profi
Tantiemen und Gratifikationen größtenteils seit altersher am Gewinn beteiligt sind, die Gewinnanteile fürzen, mas wiederum die Banfreserven stärkt. So profitiert sie also bei ihren Reserven von dem schlechten Ruf, den das Bankenjahr 1930 nun einmal hat.
Die Geschäfte sind freilich auch bei der Berliner Handelsgesellschaft zurüdgegangen. Die Bilanzfumme verringerte fich von 503 auf 468 Mill Mart, die Gesamtsumme der fremden Gelder von 436,6 auf 397,2 mill. Mark. Der Umsatz betrug 24,7 gegen 26,2 Milliarden im Vorjahr. Auf der Attipfeite zeigen sich die stärksten Veränderungen auf dem Konto der Börsenkredite. Es hat i
fich von 32,5 auf 21,4 Mill. Mart geſentt, aljo um mehr als ein Drittel. Die im Exportgeschäft gewährten Kredite( Warenvorschüsse) gingen von 114,4 auf 104,3 Mill. Mark zurück, die Schuldner in laufender Rechnung, bei denen kaum Berlufte eingetreten sein sollen, haben sich von 172,5 auf 167,7 mill. Mark verringert. Bemerkenswertermeije zeigen sich bei den eigenen Wertpapieren und Konsortialbeteiligungen Zugänge um 1,5 und 0,6 Mill. Mart, was mit der Bermehrung der festverzinslichen Wertpapiere, die ja unter der Kursentwicklung weniger gelitten haben, zu er= tlären ist.
die Gewinnrechnung natürlich von Grund auf Sind die Bilanzzahlen noch einigermaßen zuverlässig, so ist frisiert. Die Einnahmen aus Zinsen und Provisionen werden mit 9,48 gegen 11,95 Mill. im Vorjahr um volle 2,5 Mill, Mart niedriger ausgewiesen. Die Bant sagt felbst, daß die tatsäch lichen Gewinne erheblich höher waren; außerdem find die Effekten und Konsortialgewinne in die Gewinnrechnung über haupt nicht aufgenommen worden. Bei den Berwaltungstoften zeigt sich ein Rückgang( hauptsächlich durch Kürzung der Lantiemen und Gratifikationen) von 5,78 auf 5,06 Mill. Mart und die Steuer= leistungen sind, was zu beachten ist, von rund 1,82 auf 1,28 Mill. Mart gesunken. Als Reingewinn werden 2,80 gegen 3,92 Mill Mart im Vorjahr ausgewiesen.
Bis man weiß, wie die anderen Großbanken abgeschlossen haten, wird es noch einige Wochen dauern. Die Berliner Handelshaken, wird es noch einige Wochen dauern. Die Berliner Handelsgesellschaft ist jedenfalls noch tein Erempel dafür.
Freitag, 20. Februar 1931
Um den Schenker- Bertrag.
Bescheidene Einwände des Industries und Handelstags.
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Der Industrie- und Handelstag fagt in einem Beschluß über den Schenker- Vertrag der Reichsbahn, daß er eine Reihe von Ver besserungen des gegenwärtigen Zustandes bringe, die vom Standpunkt der Verfrachter und damit der Gesamtwirtschaft zu begrüßen sind. Als wesentliche Bedenken führt er die Gefahr der Auffaugung des Verkehrs der übrigen Spediteure, die Preisgabe wichtiger Geschäftsgeheimnisse, die Gefahr der Ausschaltung eines gefunden Wettbewerbs anderer Verkehrsmittel und die Entkleidung der Spediteure von ihrer bisherigen Stellung als unabhängige und zuverlässige Berater der Verfrachter an. Als sehr wesentlich können wir diese Einwände nicht ansehen.
Berlufte im Lüdenscheider Trust.
Die
Auffällige Finanzgeschäfte innerhalb des Meyer Konzerns. Ephraim Meyer u. Sohn rechnenden Lüdenscheider Unterzu den Interessen des Hannoverschen Bankhauses Porzellan herstellen, schließen das Geschäftsjahr 1929/30 mit Ber nehmen, die elektrotechnische Apparate aller Art, Metallwaren und lust ab. Die Unannehmlichkeiten des Ausweises und der Bereinigung dieser Verluste sind wohl der Grund, daß die Bilanzen vom 30. April 1930 erst jetzt veröffentlicht werden.
meilig 1100 Arbeiter und Angestellte beschäftigten und in den beiden Die Lüdenscheider Metallwerfe A.-G., die zeitvorhergehenden Geschäftsjahren 6 Proz. Dividende verteilten, schließen mit einem Berlust von 0,9 millionen Mark( Aktienkapital 5 Millionen Mark) ab. Angeblich ist dieser Verlust nur beim Düsseldorfer Bert entstanden, das inzwischen stillgelegt wurde. Infolge dieser Stillegung und bei vorsichtiger Bewertung sind die Borräte von 3,8 auf 2,72 Millionen Mark, die Schulden von 2,6 auf 1,7 millionen Mart zurückgegangen. Die Rückgänge bei den festen Anlagen ( Grundstücke, Gebäude, Fabrikeinrichtung) find auffallend gering. Unter den Passiven ermäßigten sich die Verpflichtungen von 4,35 auf 2,72 Millionen Mart.
Auch die Vereinigten elektrotechnischen Fa=
briken Busch u. Jaeger A.-G. schließen mit einem Berluſt ab, der allerdings nur 67 000 m, beträgt( nach vorjährigem Gewinn von 200 000 m. und 5 Proz. Dividende auf 2,57 Millionen Mart Kapital). Bemerkenswert ist, daß„ bei gesteigerten Umfäßen das Inlandsgeschäft noch zufriedenstellend, der Auslands. absaß aber nur zu rückläufigen Preisen zu halten gewesen sei." Ob nicht ein Teil dieser Verluste aus finanzpolitischen Gründen ausgewiesen wird, ist nicht ersichtlich. Jedenfalls hat eine auffällige Umlagerung des Aktienbfizes innerhalb des Meyer- Konzerns stattgefunden. Jede der beiden Gesellschaften besaß je 20 Proz. des Aktienkapitals der französischen Societé des Porcelaines et Appareillages Electriques Grammont; dieje Aktien find zum Buch wert veräußert worden. Außerdem haben die Metallwerke ihren Besitz an Busch u. Jaeger- Attien( etwa 60 Bro3. des Kapitals) veräußert. Da alle Aftien pon„ befreundeter Seite erworben wurden, dürften sie an die Holdinggesellschaft des Banthauses Meyer u. Sohn, an die Hannoversche Industrie A. G. übergegangen sein, die schon vorher die Mehrheit der Lüden scheider Metallwerke besaß.
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Union - Hapag- Lloyd- Hamburg- Süd. Rationalisierung des Schiffsverkehrs nach Südamerika . Der heftig umfämpfte, längst fällige Anschluß der Hamburg . Südamerikanischen Dampfschiffahrts Gesellschaft an die Hapag- Lloyd- Union ist jetzt erfolgt. Die Rationalisierung des deutschen Schiffsverkehrs hat damit ihr Ende erreicht. Noch im vorigen Jahre hat sich die HamburgSüd, nach Abschluß der Hapag- Lloyd- Union, gegen die Weberfremdung" durch den Bremer Banfier Schröder durch Ausgabe von Schuhaktien( die zur Verfügung der Verwaltungsfreije blieben) zu wehren gesucht. Der Kampf um die Macht, d. h. also der Kampf um die Aktienmehrheit, kam auch darin zum Ausdruck, daß bei gleicher Dividende der Kurs der HamburgSüd- Affien zeitweilig fast dreimal so hoch ffand wie der der
Nord- Lloyd- Aktien.
Jm vorigen Jahre hat dann der Norddeutsche Lloyd mit dem königlich holländischen Lloyd einen Gemeinschaftsdienst nach Südamerika eingerichtet, der natürlich nicht geeignet war, die gegenseitige Verhandlungsfreudigkeit zu stärken. Immerhin besteht feit 1. Januar für die Passagierfahrt nach Südamerika ein Kontrakt zwischen Hapag, Lloyd und Hamburg- Süd . Dieses Kartell wird jeht weiter ausgebaut werden, so daß der ganze deutsche Schiffsverkehr nach Südamerika einheitlich geregelt sein wird. Die Gewinne follen in einen gemeinsamen Topf geworfen und nach einem bestimmten Schlüssel auf die drei Gesellschaften verteilt
werden.
Deutsche Montanproduktion im Januar
Die verwertbare Rohlenförderung des Ruhr. bezirks ist im Januar weiter auf 8,50 gegen 8,56 Millionent Tonnen im Dezember zurückgegangen. Die Kofs erzeugung ist von Braunkohlenbergbau hat sich die Braunkohlenförderung von 1,93 auf 1,89 Millionen Tonnen gesunken. Im mitteldeutschen
7,79 Millionen Tonnen im Dezember auf 7,08 Millionen Tonnen im Januar, die Brikettherstellung von 1,69 auf 1,63 Millionen Tonnen verringert.
Die arbeitstägliche Rohst a hl erzeugung Deutschlands ist gegentägliche Erzeugung der deutschen Wa 13 werte von 22 247 auf über Dezember von 30 988 weiter auf 29 722 Tonnen, die arbeits20 763 Tonnen gefunken.
Punkte oder Prozente. Wir haben am Sonntag in dem Artitel„ Gute 3eiten für Indermenschen" im ersten Abschnitt von 11,2 Pro3. Senkung des Lebenshaltungsinder innerhalb eines Jahres gesprochen. Diese Fassung ist mißverständlich. da es sich natürlich um Bunfte und nicht um ein Pro- Hundert- Ber hältnis handeln kann. Der Rückgang um 11,2 Punkte bedeutet auf das Hundert gerechnet 7,3 Prozent.
84 000 Konfurfe in einem Jahre. In 12 wichtigen Ländern wurden im Jahre 1930 nicht weniger als 83 750 tonfurfe gezählt, verglichen mit 72 720 im Jahre 1929. Den Löwenanteil stellten die Bereinigten Staaten mit rund 26 000, an zweiter Stelle folgt Italien mit 15 000, an dritter Deutschland mit etwa
12 000.