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Im Schnee begrabenglihe theatertrawalle in Paris  .

Berheerungen in den Alpenländern

Rom  , 23. Februar.

München  , 23. Februar.( Eigenbericht.) rungserscheinungen geborgen. Die Wiederbelebungsversuche Am Sonntag verschüttete neuerdings in den Bergen hatten bei allen Kindern Erfolg. von Lenggries   eine Lawine sieben Skifahrer. Dem resch herbeigerufenen Rettungsdienst gelang es, sechs der Verschütteten noch lebend zu bergen, während der siebente nur als Leiche geborgen wurde.

Wien  , 23. Februar.

Zu den schweren Lawinenunfällen werden aus Bozen   folgende Einzelheiten gemeldet: In der Nacht zum Sonnabend ist die Berg­mannsiedlung Majern auf dem 2400 Meter hohen Schneeberg   in den Sarnialer Alpen von mehreren Lawinen heimgesucht worden. Die erste schleuderte drei Arbeiter etwa 15 Meter tief in einen Schacht; erst nach drei Stunden konnten sie mit Verlegungen von den

Aus ganz Italien  , von den Alpen bis hinunter nach Sizilien, liegen Meldungen über schwere, tagelange Unwetter vor. Schwere Stürme, heftige Gewitter und Hochwasser haben erhebliche Schäden an Saaten und Häusern angerichtet. Zwölf Personen haben den Tod gefunden, andere sind zum Teil erheblich zu Schaden gekommen. In Val Tormazza bei Domodossola  , wo der Schnee drei Meter hoch liegt, ist eine Lawine niedergegangen und hat sechs Arbeiter unter sich begraben, die in einer Wasserkraftanlage beschäftigt waren. In dem 1500 Meter hoch gelegenen Bergdorf Majern bei Trient  gingen von Freitag auf Sonnabend drei große Lawinen nieder, die letzte in der Frühe des Sonnabend, die mehrere Familien im Schlaf überraschte. Kinder und zahlreiche Erwachsene, die bereits fast völlig mühungen und mit fünftlicher Atmung wieder ins Leben zurüd­gerufen werden. In einem kleinen Bergdorf bei Reggio Calabria  ereignete sich ein Erdrutsch, dem sechs Menschen zum Opfer ge­fallen sind.

Die Protesttundgebungen der Royalisten gegen die Aufführung des Schauspiels Die Affäre Dreyfus  " nehmen allmählich einen ernsteren und antisemitischen Charakter an. Am Sonnabend­abend wurde die Aufführung wiederum durch Schreien und Werfen von Stinkbomben unterbrochen. Nachdem die Störenfriede an die werden. Dafür entwidelte sich aber in der Bause vor dem letzten Luft gesetzt worden waren, fonnte die Vorstellung zu Ende geführt Att eine regelrechte Schlacht zwischen Royalisten und Zuschauern, die das Theater verließen. In dem allgemeinen Handgemenge wurden mehrere Personen verlegt, darunter einer der an der Auf­führung beteiligten Schauspieler durch einen Hieb mit dem Tot­schläger.

Die Melba gestorben.

Die berühmte schwer ertranfte australische Sängerin Nellie Melba   ist, wie aus Sidney gemeldet wird, dort am Montag gestorben. Das Leben und die Kunst der in der ganzen Welt ge­feierten Koloratursängerin ist am Sonnabendmorgen bereits von uns gewürdigt worden.

Kameraben gerettet werden.- Kurz darauf wurden zwei Mann erstarrt waren, konnten nur unter angeſtrengten ärztlichen Be- Wenn Judenblut vom Messer spritzt...

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einer Finanzwach patrouille von einer zweiten Lawine in einen Bach geschleudert und dabei erheblich verlegt. Die größten Berheerungen richtete die dritte Lawine an, die ein Wohnhaus der Bergarbeiter erfaßte, in dem ein Bergmann, Theodor Reiner, seine Wohnung hatte. Sie drang in die Küche ein, zerstörte diese voll­ständig und durchdrang dann die Wände zu dem ersten Zimmer, in dem Reiner mit seiner Frau und zwei seiner Kinder schlief; auch das dahinter liegende Zimmer, in dem drei weitere Kinder schliefen, wurde noch von den Schneemassen verschüttet, worauf die Lawine durch eine Seitenwand ins Freie ging. Reiner und seine Frau wurden zur Seite geschleudert; während die Frau jedoch wie durch ein Wunder unverlegt blieb, hat Reiner einen Wirbelsäulenbruch und andere schwere Berlegungen erlitten. Die fünf Kinder waren in den Schneemassen begraben und mußten erst gesucht mer­den; sie wurden mit schweren Erstidungs- und Erfries

Kulturarbeit im Reichstag.

Beschlüsse im Haushaltsausschuß.

Im Reichshaushaltsausschus begann heute die Einzel beratung beim Haushalt des Ministeriums des Innern in ziemlich schnellem Tempo. Titel um Titel wurde aufgerufen und erledigt. Längere Einzeldebatten ergaben sich bei dem Kulturfonds. Frau Bohm Schuch( S03.) sprach über die ungeheuerlich schwere Kulturarbeit des Wandertheaters der Bolts­bühne, die nicht noch weiter eingeengt werden dürfe, wo mög­lich gar, wie Abg. Mumm es vorgeschlagen habe, zugunsten des Bühnenvolksbundes, der sich doch auch zahlenmäßig mit den freien Boltsbühnen nicht vergleichen könne.

Ein sozialdemokratisch- staatsparteilicher Antrag, das Philhar­monische Orchester mit 120 000 Mart in seiner Arbeit zu unterstützen, wurde angenommen, nachdem ihn Abg. Löwen­stein( Soz.) begründet hatte.

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Gewaltiger Schneefall in München  .

Am Sonnabendabend setzte in München   neuerdings Schneefall ein, der ununterbrochen bis zum Sonntagabendan­hielt. Der Schneefall dürfte der größte dieses Winters gewesen sein. Ununterbrochen fuhren die automobilen Schneepflüge zur Freimachung der Straßen, während Tausende von Arbeitslosen an der Räumung der Gehsteige arbeiteten. An den Straßenrändern türmte sich der Schnee in hohen Haufen. Trotz des gewaltigen Schneefalls sind weder im Eisenbahn  - noch im Telephonverkehr irgendwelche Störungen eingetreten.

Besuchern zu erwarten. Die sehr schön und übersichtlich aufgemachte Schau soll später auch in anderen Stadtteilen gezeigt werden.

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Hier sieht man einmal den größten Teil ihres graphischen Wertes mit den dazu gehörigen Zeichnungen in mustergültiger Weise vereinigt. Die Zeichnungen und Skizzen fügen sich zwischen die großen 3yklen ein, die den Arbeitsrhythmus im Leben von Kollwitz   bestimmen: Die Weber" von 1897 und Bauernfrieg" von 1908 als Radierungen, Proletariat" und ,, Krieg" aus dem letzten Jahrzehnt in der Form des Holzschnittes. Kein Blatt, das nicht von der Not und Sehnsucht des Proletariats erschütternd Beugnis ablegte, in ungeahnt mannigfaltiger Ausdrucsform; feines aber auch, das nicht jenseits dieses Erlebnisgehaltes als Kunstwerk vollkommen und beglückend wäre. Das Große in dieser Kunst ist ihre Zweiseitigkeit: daß sie jedem Menschen, vor allem dem schlichten Proletarier durch ihre Darstellung zu Herzen geht, und daß sie dem Kunstfreunde die höchsten Forderungen ästhetischer Art erfüllt. Beides erscheint hier, in ihrem Werf, als untrennbar und notwendig. Größeres fann ein Mensch wohl nicht erreichen, als was Käthe Kollwiz durch ihre sehr einfache, aber innerlich glühende Darstellung leidender Menschen gelingt uns ohne alle Mittelglieder ganz aus dem Grunde unserer eigenen Seele heraus zu bewegen, mit zuempfinden, was dieser große und leidende Mensch fühlt: Er­barmen mit der Kreatur. p. f. sch.

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Liebe, Mord und Alkohol." empfinden, was dieſer große und leidende Menſch fühlt: Gr.

Moritat in der Tribüne".

Das Theaterchen ,, Die Tribüne" hat eine Borliebe für eigen­willig geformte Komödien, von denen nicht festzustellen ist, ob sie ernst oder ironisch gemeint sind. Vor kurzem erlebte ein solches Stück Wollen Sie spielen mit mir?" einen fulminanten Durchfall, und am Sonnabend gab es die Uraufführung einer ähnlich an­gelegten Komödie Liebe, Mord und Alkohol" von Otto Bern hard Wendler, die zwar einen freundlichen Erfolg errang, aber alle Voraussetzungen für einen berechtigten Durchfall erfüllt. Zunächst sicht es so aus, als ob der Verfasser eine Parodie auf die Süßholzromantik der Courths Mahler- Literatur bringen will. Er schreibt eine Geschichte aus dem Graf- Baron- Milieu mit den dort beliebten Berwicklungen, hat eine Reihe von wizigen Einfällen, die beim Publikum prompt einschlagen, und wird in der parodistischen Gestaltung träftig vom Regisseur Paul Gordon   unterstützt, der mit grober Karikatur der Figuren rein auf Wirtung agieren läßt. Das hat auch den gewünschten Erfolg. Eugen Klöpfer  , gelöster als je, spielt einen im Trunk verfommenen Schulmeister mit un­vergleichlich komischer Grandezza und spricht jedes Wort mit groß­artiger Geste und lehrerhaft erhobenem Stöckchen. Es ist ein reiner Genuß, diesem Darsteller zu folgen. Auch Erwin Faber   und John Gottomt treffen famos den parodierenden Ton und figeln immer neue Lachsalven aus dem Parkett.

Das Publikum amüsiert sich köstlich und erinnert sich mit Ber­gnügen, in Georg Kaifers Rolportage" etwas Aehnliches erlevt zu haben. Die Anspielungen auf das Courths Mahler- Milieu verfehlen scheinbar nie ihre Wirkung. Merkwürdig, an der Veranstaltung bleibt, was sich im Lauf des Abends herausstellt, daß Bernhard Wendler im Grunde keine Parodie schreiben will, sondern die Ansicht vertritt, daß die wahren seelischen Erschütterungen von solcher Süß­holzromantik ausgehen, daß das heutige Theater zu geistig geworden ist, und mit den einfachen Handlungen, wie sie die Schmieren­komödien bringen, verlebendigt werden kann. Deshalb nennt er fein Stüd nicht Komödie, sondern eine Moritat" und bringt eine Rahmenhandlung, durch die für seine Thesen Verständnis ge­weckt werden soll. Leider ist diese Rahmenhandlung verworren und nicht ganz verständlich, und die Aufführung erringt ihren Erfolg nur dadurch, daß sie wie eine reine Parodie aufgezogen wird. Daher ist dann der Schlußbeifall außerordentlich stark und ruft Berfasser, Darsteller und Regiffeur ungezählte Male vor die Rampe. Ernst Degner  .

Käthe Kollwitz   im Wedding  .

Das Volksbildungsamt Wedding hat eine Ausstellung von Käthe Kollwitz   veranstaltet, die mit etwa 120 Blättern die umfang reichste und schönste Darbietung ist, die das Wert der großen Rünstlerin bisher gefunden hat.

Otto Nagel   hat sie mit Frau Kollwitz   selbst zusammen gestellt, es find manche einmalige Drucke und viele unbekannte Beichnungen, da aus ihrem eigenen Besiz und dem der Stadt Berlin  , die in Ankäufen von Werken Käthe Kollwitz  ' eine ungewöhn­lich glückliche Hand gehabt hat.

Ausgestellt sind sie im großen Saal des Rathauses Wedding ( Müllerstraße 146), das erst Ende v. 3. in modernen Sachformen errichtet worden ist; unentgeltlich täglich( auch Sonntags) von 12 bis 7 Uhr zu sehen. Zweifellos ist ein gewaltiger Bustrom von

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Gefundbeten gutes Geschäft.

,, Eine wirklich ungeschminkte Biographie" der Frau Bater Eddy, der Begründerin der christlichen Wissenschaft"-Bewegung, hat jetzt Fleta Campbell Stringer geschrieben. Sie steht der be­rühmten Gesundbeterin recht kritisch gegenüber und teilt 3. B. mit, daß der erste Gatte der Frau Eddy, der sie verließ, als Grund dafür angab, er habe Selbstsucht, den Jähzorn, die Unberechenbarkeit und die übermäßigen Ansprüche seiner Frau nicht mehr ertragen können. Ueberhaupt geht aus ihren Schilderungen hervor, daß die meisten intimen Mitarbeiter der Wundertüterin früher oder später in Unfrieden von ihr schieden.

Eine der seltsamsten Seiten ihrer Lehre war ihr Glaube an den tierischen Magnetismus", in dem sie eine Art von Hererei erblickte. Sie befand sich in steter Angst, daß die Kräfte dieses Magnetismus gegen sie angewendet werden könnten, und hatte sich gegen Ende ihres Lebens mit einer Leib wa che umgeben, die sie vor den Ein­flüssen des feindlichen Magnetismus schützen sollten. Diese Mit­arbeiter" hatten es nicht leicht, sondern sie stellte ihnen die schwierigsten Aufgaben und befahl z. B. einem, als es im Dezember sehr schneite, sofort darauf hinzuwirken, daß nicht mehr Schnee in diesem Jahre falle". Ihre größten Erfolge lagen auf materiellem Gebiet, denn sie fing mit nichts an und hinterließ bei ihrem Tode ein Bermögen von 12 Millionen, zu denen noch die staatlichen jähr. lichen Erträge aus dem Verkauf ihres Buches Wissenschaft und Gesundheit" kamen.

Kunst und Kultur der Goten. In der Schausammlung des Staatlichen Museums für Vor- und Frühgeschichte, Prinz- Albrecht- Str. 7, wurde ein neuer Saal mit völkerwanderungs. zeitlichen, hauptsächlich gotischen Schmuckfachen und Waffen, der Deffentlichkeit zugänglich gemacht. Der größte Teil ist füdrussischer Herkunft. Die Bedeutung der Sammlung liegt in ihrer Reichhal tigkeit und Geschlossenheit, welche eine nahezu lückenlose Uebersicht über das Kunstgewerbe der Krim  - Goben ermöglicht. Funde aus Italien   und Südfrankreich  , die das Kunstschaffen der Ost- und West­goten veranschaulichen, ergänzen es. Der neu eröffnete Saal gibt einen lleberblick über die Kunst und Kultur der Goten, wie ihn ähnlich kaum ein anderes Museum Europas   bieten dürfte.

Für Friedrich Wolff  ! Die Verhaftung des Autors von Cyankali  " wegen angeblichen Bergehens gegen den§ 218 hat die Piscator: Bühne veranlaßt, von Mittwoch bis einschließlich Freitag Cyankali" in den Spielplan wieder aufzunehmen. In diesen Vorstellungen werden prominente Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, erste Juristen usw. zu dem Fall Wolff Stellung nehmen.

Ein deutsch  - niederländisches Inffituf wurde in Köln   am Sonn­abend eröffnet. Es soll der Bertiefung und Erweiterung der wirt­schaftlichen, fulturellen und wissenschaftlichen Beziehungen beider

Länder dienen.

Im Inffitut für Meeresfunde spricht Dienstag, 8 Uhr, Rapitänleutnant N. von Baumbach über das Fernlentschiff Zähringen".

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Die Urania zeigt in einer Reihe geschlossener Sonderveranstaltungen den Film Das feimende Leben mit Vortrag von Prof. B. Liepmann am 23. Februar, am 2., 8., 14., 17., 23., 24., 30. und 31. März, abends 8.15 Uhr, im Langenbed- Birchow- haus.

Moderne ruffische Filmfunft. Der russische Filmregisseur Budowlin spricht Mittwoch, 8 1hr, in der Deutschen Gesellschaft zum Studium Dft­europas( Schadowstr. 6) über: Die moderne ruffifche film tun". Karten gratis in der Geschäftsstelle, Potsdamer Str. 26 b.

Neu- Weimarische Dichtkunst.

Länger als ein Jahr arbeitet Frid in Weimar   daran, alle cstisch- jüdischen Kultureinflüsse auszurotten und jenen edlen christ. lich- germanischen Geist zu züchten, an dem einst die Welt definitiv genesen fann. Es ist unter der sorgfamen Pflege mächtig ins Kraut geschossen und beginnt bereits, seine ersten Früchte zu tragen. wie diese aussehen, davon zeugt eine Strophe aus dem neuesten Naziliede, das in der Stadt Goethes gedichtet wurde: Ihr Sturmsoldaten, jung und alt, Nehmt die Waffen in die Hand, Die Juden hausen fürchterlich Im deutschen   Baterland.

Wenn der Sturmsoldat zu Felde   zieht,

Dann hat er frohen Mut!

Und wenn das Judenblut vom Messer sprit, Dann geht's noch mal so gut.

Bald werden die beiden Dichterfürsten von dem Sodel ihres

Dentmals steigen. Denn solche Poesie hält auf die Dauer auch kein steinern Herz aus.

Tragödie eines Verzweifelten. Lebensüberdrüffiger gefährdet seinen Schlaffameraden.

Der Selbstmordversuch eines Schauspielers, der fast noch ein zweites. Menschenleben gefordert hätte, rief die Polizei und die Feuerwehr am Sonntag früh nach dem Norden Berlins  .

Im Hause Tiedstraße 34 wohnt eine Frau Löffler, die ein möbliertes Zimmer an einen 24 Jahren alten Schauspieler Friedel Frank vermietet hat. Für den 16jährigen Sohn Hans Löffler, der eine Stellung als Lehrling hat, wird nachts in dem Zimmer des Untermieters ein Bett zurechtgemacht. Am Sonntag früh furz nach 9 Uhr erwachte Frau Löffler von einem starken Gasgeruch. Als sie auf den Korridor hinausging, merfte fie; baß der Geruch aus dem Zimmer des Schauspielers tam. Die Tür war nicht abgeschlossen, Frau Löffler ging rasch hinein, schloß den offen­stehenden Gashahn der Lampe und öffnete das Fenster. Dann rief fie die Polizei und Feuerwehr herbei. Der junge Löffler und der Schauspieler mußten beide nach dem Virchow- Kranken­hause gebracht werden, bei dem Lehrling besteht Lebens­gefahr, der Schauspieler ist weniger mitgenommen.

Frant hat schon früher zu seiner Wirtin geäußert, daß er sich das Leben nehmen wolle. Er hatte jetzt ein Probeengagement beim Deutschen   Theater, man weiß also nicht, welche Gründe ihn gerade jetzt veranlaßt haben, den Gashahn auf­zudrehen. Ebensowenig ist flar, weshalb er den ganz unbeteiligten jungen Löffler mit in den Tod reißen wollte. Frant muß in der Nacht aufgestanden sein und sowohl den Haupthahn, der am Abend geschlossen worden war, wie den Hahn der Lampe im Zimmer heimlich geöffnet haben. Nach seiner Wiederherstellung wird Frank der Kriminalpolizei eingeliefert werden.

Polizei verbietet Auktion in Glienicke  .

Die zahlreich erschienenen Käufer, die heute zur Versteigerung am Jagdschloß Glienice des Prinzen Friedrich Leopold erschienen waren, wurden start enttäuscht. Die Schloßtore blieben verschloſſen, nur durch einen Hintereingang an der Havel   tamen die Neugierigen bis zum Schloßhof. Um 11 Uhr war die Auktion angesetzt. Da ver­fündete ein Herr mit lauter Stimme, daß das Polizeipräsi dium in Berlin   zur Weiterführung der Versteigerung der im Nachtrag verzeichneten etwa 200 Stück Mobiliar die Erlaubnis verweigert habe. Allem Anschein nach sind die standalösen Vorgänge, die sich am Freitagabend im Jagdschloß zugetragen haben, ohne daß der Auftionator einschritt, der Anlaß zur Bersagung der Versteigerungserlaubnis gewesen.

Sozialistenspaltung in Spanien  .

Wegen der Parlamentswahlen/ Mehrheit gegen Teilnahme Madrid  , 23. Februar.( Eigenbericht.)

Die spanische sozialistische Partei und die sozialistischen   Gewerk­schaften haben am Sonntag in Madrid   auf einer außerordentlichen Tagung befchloffen, trotz der Bildung der neuen Regierung an den Wahlen für das Parlament nicht teilzunehmen. Dagegen wird sich die sozialistische Partei an den kommunal- und Pro­vinzialwahlen beteiligen, da diese einen rein verwaltungstechnischen Charakter hätten. Durch die Bildung der neuen Regierung - so wird in der Entschließung betont- sei die politische Lage in Spanien   feineswegs verändert. Das Proletariat habe nach wie vor die Pflicht, mit allen Kräften für die Wiederherstellung der Verfassung zu kämpfen.

Die Entschließung ist nicht von der gesamten sozialistischen   Partei angenommen worden. Mehrere Mitglieder des Borstandes, darunter Basteiro und fünf seiner Gesinnungsgenossen, sind aus der Partei ausgetreten. Sie verlangen, daß die sozialistische Partei schon um der innerpolitischen Propaganda willen sich unbe. dingt auch an den Parlamentswahlen beteiligen müsse.

Das offozielle kommuniqué über die Tagung erklärt zum Aus­triff der Opponenten aus der Partei, es bestehe die Hoffnung, dah die ausgetretenen Mitglieder sich später der Partei wieder anschließen

würden.