Zu seinem zehnten Todestage
Start ruht in allen Dingen
berall Quilen und
Der Urkraft Keim, daß neu die Welt entsteht! Als ein„ Staubkorn der Ewigkeit" empfand er sich und sein Pfund als Darlehen der Zukunft, für das es 3ins und 3inseszins zu er adern galt; raftlos arbeitete er feine Lebtage an sich, um an anderen, für andere arbeiten zu können. Er setzte gleichsam Jahresringe an, Weisheit als Siegel auf seine Auffassung vom Werden und Wachsen. wurde immer reifer und weiser und genoß diese köstliche Reife und Weil all sein Bert und Wesen burchblutet war von dieser Dreiheit: Aufs Werdende vertraun,
Er ist nun auch schon zehn Jahre tot, und über ein Bierteljahr| fungen, überall Stufen einer Entwiching, überall Quellen und hundert ist verstrichen, seit wir uns fennen lernten. Damals war Ströme, überall ein Drängen zum Licht: Franz Diederich , Feuilletonredakteur an der Sächsischen Arbeiterzeitung", dem Vorläufer der„ Dresdener Volkszeitung", gerade ins Schwabenalter eingetreten, aber er sah nicht so aus, wie die Genera tion von heute mit vierzig aussieht. In Gestalt und Gehabe erinnerte er mahrhaftig an den lieben Gott, wie ihn Th. Th. Heine im Simpliziffimus" zeichnete: mit einem Krausbart um ein gütiges Gesicht, dicke, runde Brillengläser vor versonnenen Augen, eine Faltenstirn, eine Weisheitsglaze und etwas dicke Finger, die mit ge nießerischer Landsamkeit die Shagpfeife zu ſtopfen pflegten. Aeußer lich wirkte er also gar nicht jung. Aber wie jung er innerlich war, enthüllte sich, wenn er auf dem Heimweg, die prall gepackte Bücher mappe unterm Arm, den Schritt hemmte, um über einen Wig seines Begleiters so herzlich und gellend zu lachen, daß sich die Spießer der ehrbaren Haupt- und Residenzstadt schier entrüstet nach dem abgetragenen flohbraunen Havelock umdrehten,
Das Werdende durchschaun, Froh am Werdenden baun!
Das Geheimnis der Wünschelrute
Die archäologischen Funde, die jest in Italian mit Hilfe der Wünschelrute von der Bäuerin Maria Mataloni gemacht werden, erregen bort großes Aufsehen, und die Verwertung dieses Zauberstabes, der schon im Mittelalter bekannt war, erhält dadurch ein neues Feld. Man hat sich mit der Erklärung dieser Erscheinung, durch die ein gabelförmiger 2st das Vorhandensein unterirdischer Wafferläufe und Metalladern anzeigt, viel beschäftigt, und ernste Wissenschaftler bemühen sich um die Erklärung dieses Geheimnisses, nachdem gut beglaubigte Leistungen besonders in den wasserarmen deutschen Kolonien Afrifas festgestellt waren. Eine befriedigende Deubung dieses Borganges ist aber erst jetzt durch Walter Buth gegeben worden, wie Heinrich Lug in den Sozialistischen Monatsheften" berichtet.
erlebte und erfühlte er, jenseits aller Politik und Programme, den Sozialismus immer wieder als den Inbegriff des Werdenden, als eine, als große Kultur- und Menschheitsangelegenheit! So wägend, waltend und wirkend, war Franz Diederich ein begnadet Teil der ewigen Schöpferkraft und so soll er kommenden elektrizität, und zwar wird der menschliche Körper clektrisch aufGeschlechtern unvergeßlich bleiben!
2300 Jahren Zahntechniker, die, wie er an einem bei Faleril auf. Antife Dentisten. Nach Galli besaßen die Etrusker schon vor 2300 Jahren Zahntechniker, die, wie er an einem bei Falerii auf. gefundenen Schädel nachzuweisen vermochte, bereits funstgerechte Goldbrüdenarbeiten zu machen verstanden.
Auch bei ergrauendem Haar blieb Diederich jung, weil er zweierlei war und beides nicht nur obenhin und nebenbei, sondern ganz und gar, mit Leib und Seele, auswendig und inwendig: ein Gobegnadet zialist und ein Dichter: Als der am 2. April 1865 zu Hannover Geborene nach Universitätsjahren in Leipzig und Jena und dem Zusammenbruch der sehr üppig gediehenen Jugendphantasterei" in das eigentliche Leben hinaustrat, war die Sozialdemofratie unter Bismards Ausnahmegesetz verfemt, geächtet, gehetzt. Aber den jungen Doktor der Philofophie und Naturwissenschaften, der aus bürgerlichen Bezirken fam und erst einen Unterschlupf in der Redaktion des Brockhausschen Konversationslegitons gefunden hatte, trieb es unwiderstehlich in die Reihen der um ihre Befreiung fämpfenden Arbeiter, und nachdem er einmal in der Bewegung festen Fuß gefaßt hatte, hielt er ihr unbeirrbar die Treue bis zum letzten Atemzug. Einem fozialdemokratischen Redakteur pfiff damals schär ferer Wind um die Nase als heute; auch den guten Diederich führten Die Büttel als Verantwortlichen der Dortmunder Arbeiterzeitung" mie einen Raubmörder gefesselt über die Straße, und zwei grüne zwei saß
eine Wärmelüde gelassen werden. Die Schienen dehnen sich nämlich Zwischen je zwei Eisenbahnschienen muß bei der Berlegung stets auf 1 Meter Länge bei je 1 Grad Wärmezunahme um 1,85 Mill eine Wärmelide gelassen werben, Die Schienen dehnen fich nämlich meter aus.
Tag mit Sonnenuntergang. Tagesbeginn. Die Juden und Mohanimedaner beginnen den
Draht gebogene Wünschelrute, und er hat durch seine Versuche jeſte Buth benußt, wie alle modernen Rutengänger, eine aus Metallgestellt, daß fie bei unterirdischen stehenden Gewässern versagt. Seine Erklärung geht nun dahin, daß beim Durchfickern von Wasser durch das Erdreich Reibungselektrizität entsteht, die sich dem umgebenden Eroreich und der darüberliegenden Luftschicht mitteilt. Es entsteht also an solchen Stellen, wo in der Erde eine gewisse Elektrizität vorhanden ist, in der Luft ein anderes elektrisches Potential als im übrigen Luftraum. Die mit beiden Händen gehaltene, elektrisch leitende Wünschelrute dient als Auffangvorrichtung für diese Lustgeladen und wieder entladen. Lade- und Entladestrom, die durch Hände und Arme hindurchfließen, wirken auf die Nerven der Handund Armmuskeln und verursachen eine Zusammenziehung. Dadurdy frampfen sich die Hände und dieses Zusammentrampfen bewirtt einen Ausschlag der Wünschelrute. Für diesen Ausschlag, durch den cine Aenderung der elektrischen Feldstärke in der Luft nachgewiejen wird, ist einmal das Vorhandensein einer solchen elektriſchen Spannung notwendig und dann ein Mensch, dessen Muskelnerven auf ganz geringe Ströme reagieren. Man hat es also mit einem elektrischen und einem phyfiologischen Borgang zu tun. Die Bünschelrute wirft als Auffangvorrichtung für die elektrische Ladung und als Anzeigevorrichtung für die Zusammenziehung der Handmuskeln,
Sommer und gusci meiße Winter" fals er wegen irgendeines Belle Wo der weiße Mann" nur in der Sage lebt
belifts hinter Gitterstäben. Nach acht Jahren an der Bremer Bürgerzeitung" fam er zu Jahrhundertanfang an das Dresdener Parteiblatt, um nicht lange vor dem Kriege in die Feuilletonredaktion des Borwärts" überzusiedeln. Die Alpdrud- und Hungerjahre 1914 bis 1918 setten ihm hart zu, und obwohl ein patriarchalisches Alter niemandem so gut zu Gesicht gestanden hätte wie Franz Diederich , erlosch dieses Leben am 28. Februar 1921, als es faum 56 Jahre gewährt hatte. Es war das Leben eines großen Kultursämanns. Unermüdlich suchte Diederich durch das geschriebene Wort unterm Strich oder durch das gesprochene Wort im Vortragssaal den Arbeitern die großen Dichter und Denter nahezubringen, gab Goethe, Heine, Las jalle und Glasbrenner mit tiefschürfenden Einleitungen und in forg famer Auswahl heraus und einte die Freiheitslieder aller Zeiten unb Völker in der klassischen Anthologie Von unten auf"( bei Dieg, Berlin ) zu einem brausenden Atford. Keine Verzettelung, sondern Sammlung war es, wenn er daneben Kraft und Klugheit in den Dienst des Goethe Bundes, des Dürer - Bundes oder der Ber liner Boltsbühne stellte.
Aber da ihn die Gloden der Poesie Don früh auf unläutet hatten, tug feine Muse nicht feften auch die phrygische Müße. In dem Betsband Die Hämmer dröhnen"( Dresden 1911) schwelt der große Brand des Jahrhunderts; auf diesen Seiten stehen fostale und fozialistische Strophen, die, weil sie nicht von einem Reimschmied, sondern von einem Dichter stammen, zum Schönsten unseres lyrischen Beftandes gehören. Den Kämpfern des 18. März ruft der Poet zu: Dumpf Schnaubt das Eisenroß der Zeit, Aus vollen Schloten quillt der Qualm. In schmeren Aehren, enggereiht, Steigt auf den Redfern Halm an Halm, Und immer weiter furcht der Pflug,
Und neue Aecker prangen
Du Bolf, das einst die Vorschlacht schlug, Die Saat ist aufgegangen!
Und überall die Erkenntnis, daß nichts verloren geht, daß kein Frei heitsstreiter vergebens hinfinit, daß im Kampf um der Menschheit große Gegenstände fein Tropfen Blut umsonst verspritzt wird:
Sturz und Tod find Körnerfallen,
Saatenwurf zerfurchter Zeit.
So mitreißend in Diederichs Dichtung das Troßwort auftlang, das den unterdrückten Massen galt, so stille und heimliche Wege mußte seine Muse auch mit verträumtem Lächeln zu gehen. Da sind die Lyrikbücher, das erste Worpsweder Stimmungen" ( München 1902), das rasch die wohlverdiente zweite Auflage erlebte, das andere Dte weite Heide"( München 1904): in beiden blüht und duftet der ganze Zauber der norddeutschen Heidelandschaft, die Diederich schon aus seiner hannoverschen Heimat tannte und liebte und die fich thm aufs neue in den Bremer Jahren wundersam
erschloß:
Lenzgeläutert scherzt der Windhauch, Farben sehnt fein frischer Sinn, Gelbe Dotterblumen sät er Uleppig längs den Gräben hin. Von den feuchtgebräunten Wiesen Wich der Wäffer Winterspur, Und ein erstes grünes Sprießen Ueberflimmert fchon die Flur. Fern aus fahler Eichenhegung, Scharfgemalt auf flares Blau, Blinzeln rote Bauernhöfe Durch der Stämme hohes Grau. Flußhinunter treiben dunfel Erste Segel aus dem Moor. Emfig rückt am Berg die Mühle Ihrer Flügel Spiel empor. Und vom Berg dorfüberthronend Blintt die Kirche hell ins Land, Grüße weh'n, aufs flockengelbe Blütenmeer hinausgesandt.
Bielleicht wird eine Zeit, die den Berliner Betrieb" und das ameritanische Tempo" überwunden hat, sich wieder einmal diefer echten und zarten naturverbundenen Idyllit eines Marristen" zuwenden. Doch Grundflang der sozialen wie der Naturfyrif Diederichs mar der Gedanke der Alleinheit von Welt und Mens h. Diefer in Wensh. sich ruhende Niederdeutsche hatte das Goethesche: Stirb und werde! in fich; er war Monist, insofern sich ihm jedes Wachsen und Welfen zu einem Kreise rundete; überall sah er Verfettungen und Verknüp
shiezsemuine? Arme Erben einer reichen Kultur
stand, wo es niemals Acerbau, niemals feste Siedlungen und nieWährend die nordamerikanische Zivilisation auf Gebieten er hätten, wohl aber ihre Ahnen, die ihnen ihre grausamen Erfahmals Ansätze zu einer Industrie gegeben hat, die Bohrtürme Rockerungen überliefert hätten. Vor vielen Jahren lebten ihre Vorjahren fellers und die Wolfentrager der amerikanischen Bank und In in einem reichen Lande, wahrscheinlich im Stromgebiet des Orinoto. Dorthin feien weiße Männer, die sich Espanoles " nannten, gedustriemagnaten also auf einstens jungfräulichem Boden zum Himmel tommen. Diese weißen Männer trugen die Frauen ihrer Vorfahren alter, blühender Kulturen aufgebaut.. Wo sidy ragen, ist die Zivilisation Lateinameritas auf dem Trümmerfeld ur- davon und verstiavten die Männer. Wenn sich die Männer weigerab." alter, blühender Kulturen aufgebaut.. Wo fidy wahrscheinlichten, für die Espanoles zu arbeiten, dann schnitten ihnen die EspanoJahrtausende vor Kolumbus dereinst dichtbesiedelte Städte mit les die Köpfe mit ihren Schwertern ab. findet sich heute oft nichts als vom Urwald überwuchertes Sumpfland. einer handel und industrietreibenden Bevölkerung ausdehnten, be
Die Kultur der Mayas, bei denen Kunst und Wissenschaft, Gewerbefleiß und Handel in ungeahnter Blüte standen, in mehr als einer Beziehung ber der spanischen Eroberer überlegen, mußte einer primitiven, auf hemmungslose Ausbeutung, der märchenhaften Reich fimmer des Landes bielenden Rolonialherrschaft weichen, s
In diese rätselhafte Kultur eines Bottes, von dem wir heute noch weniger wissen als von der Vergangenheit anderer Bölfer, denen die Manas unvergleichlich überlegen waren, beffen Hieroglyphenschrift wir noch immer nicht zu lesen imftande sind, wurde in den letzten Monaten durch die Tätigkeit der mit allen erdenklichen Hilfsmitteln ausgerüsteten, unter Führung der Archäologen Gregory Mason und Herbert 3. Spinden auf der Halbinsel Yucatan arbeitenden Forschungsexpeditionen einiges neues Licht gebracht.
Aber nur totes Gestein spricht zu ihnen. Leben wirklich nirgendwo Nachfahren jener Mayas, die, unverdorben vom Einfluß der chriftlich spanischen Zivilisation, von vergangener Größe zu zeugen müßten?
Ein Schüler Herbert J. Spindens, der Ethnologe Desmond Holbridge, hat das Wagnis unternommen, den gefürchteten Bischautos ihm keines Weißen Fuß betreten hat, einen Besuch abzustatten, in den unerforschten Bergwäldern des südlichen Benezuela, die vor und sein Bericht ,. stellenweise erschütternd, gehört wohl zu den intereffantesten Dokumenten völfertundlicher Forscherarbeit.
Von Manaos , der Hauptstadt des brasilianischen Staates Ama zonas , oberhalb der Mündung des Rio Negro in den Amazonenstrom, stieg Solbridge über die hohe Wasserscheide des Stromgebietse der Erde in die Ebene des süblichen Benezuela hinab, durchquerte hundert Meilen unerforschten Landes, bis er an den gleichfalls unerforschten Turitanstrom gelangle, auf dem er in einem Kanu mehrere Tage flußabwärts fuhr und befand sich dann in jenem Gebiet, das die Brasilianer O meio mundo"( Die halbe Welt) nennen.
zigen von den Segnungen der europäischen Stultur verschonten NachBald befand er fich mitten im Bereiche der Pischautos, der eintommen der Mayas, von denen man ihm erzählt hatte, daß sie jeden Weißen und jeden Schwarzen, der in ihre Nähe gelange, töten. Aber auch hier erwies sich, daß wir Wilde doch beffere Men schen sind. Als kariuas"( weiße Männer) gelten nämlich den Pifchautos mie fich herausstellte lediglich die verhaßten Brafilianer und Benezuelaner, während sie die Nordamerikaner und Engländer als„ Baranafuri"( Seevolt) bezeichnen.
Wie verblüfft war der Ethnologe, als er fast die ganze Bevölke rung riefige Kruzifige in Händen halten fah! Sollten diese gefürchteten und gehaßten Indianos, deren Existenz fogar von vielen überhaupt bestritten worden war, in Wirklichkeit Christen sein? Es schien unglaublich.
Nein, die Bischaufos hielten noch immer an ihrem aften Götterglauben fest, aber toleranter als die christlichen Konquistadores, hatten sie das Kruzifig in die Zahl ihrer zauberfräftigen Talismans und Amulette gleichberechtigt aufgenommen. Ein Bischautomann war auf einer Wanderung vor vielen Jahrzehnten einmal bis zu einer venezuelanischen Siedlung gelangt, wo er bemerkte, welch großen Einfluß dort ein Priester hatte. Er schloß daraus, daß das Kruzifig ein zauberfräftiger Talisman sei, aus dem dieser weiße Mann feine Macht ableite. Er berichtete von seinem Erlebnis zu Hause und die Folge war, daß heute der größte Teil der Pischaukos ruzifire befizt, ohne von Chriftus, dem Christentum oder auch nur Don Missionaren eine Ahnung zu haben.
zuela und des nördlichen Brasilien . Aber hier wurden sie von AnDie Pischautos flohen dann in die Ebenen des jüdlichen Benegehörigen ihrer eigenen Raffe, den Arekunas und den Matuschis, angegriffen und in erbarnungslosen Kämpfen fast ausgerottet. En 3ogen fie sich in die Urwälder des Oberkaufs des Caroni zurück und fchloffen sich vollkommen ab.
Die bei den Manas in jo hoher Blüte stehende Aftronomie ft auch ihren armseligen Nachfahren nicht unbefannt. Die Bischautos meisen das Jahr nach dem Stand des Sternbildes der Plejaden und richten Anbau und Ernte danach ein. Die Sonne dient ihnen lediglich zur Bezeichnung der Tageszeit.
Das Alter eines Mannes wird nicht nach der Zahl seiner Jahre bemessen, sondern nach der Größe feiner Kinder. Ein Bischauto fragt niemais: Wie alt bist du?", sondern: Wie groß find deine
Kinder?"
Aus diesem Umstand folgt, daß es mur selben unbemeible Bischautos gibt und daß sich der Bischauto schon in jehr jungen Jahren eine Frau nimmt.
,, Auf den ersten Blic", so berichtet der amerikanische Ethnologe, fcheint das Los der Frauen bei den Pischaukos durchaus fein bencidenswertes zu fein. Sie tragen schwere Lasten Brennholz, große die Töpfereien und die Hängematten. Sie bestellen den Acker Waffertessel und die Jagdrüstung ihrer Ehegatten. Sie verfertigen und tochen. Aber die Jagd Jagd nicht aus Sport, sondern um den Lebensunterhalt zu beftreiben ist eine graufam harte Arbeit Instrumenten einen Weg durch den dichten Urwald bahnen müſſen. für die Männer, wenn man bedenkt, daß sie sich mit ihren primitiven Die Männer erbauen auch die Häuser, flechten die Rörbe, erziehen die Kinder und ziehen auf den Kriegspfad. Und liegt ein Mann faul in der Hängematte, anstatt auf die Jagd zu gehen, dann wird er bald seiner Frau verlustig, ohne hoffen zu dürfen, Ersatz zu finden. Denn niemand läßt es sich einfallen, eine Frau zum weiteren Zujammenleben mit einem Manne zu zwingen, der nicht für fie forgt. So erfreuen sich die Frauen einer erstaunlichen Freiheit. Die Mädverfaffen fie, sobald jene ihre Erwartungen nicht erfüllen. Di chen tönnen sich nach Gutbünten ihre Chemänner auswählen und Wielebe ist zwar geftattet, aber ble beschränkte Zahl der Frauen führt praktisch zur Einohe und nur der Häuptling oder der Medizinniann haben mehr als eine Frau."
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Bei den Pischautos hat Holdrige die vötterkundlich so überaus intereffante Einrichtung des Männermochenbettes feststellen tönnen. Einige Zeit vor der vermutlichen Geburt", so erzählt er, ,, begibt sich der zufünftige Vater in feine Hängematte und vertündet, daß er ein Kind bekommen wird. Seine Befannien und Berwandten besuchen ihn und bieten Rat und Hilfe an. Die Mutter dagegen arbeitet bis etwa einen oder zwei Tage vor der Entbindung wie gewöhnlich. Dann verschwindet sie im Urwald- ganz allein und kehrt erst mit dem Neugeborenen zurüd. Die Geburt des Kindes, so sagen die Pischaukos, wird ungeduldig von den bösen Geistern erwartet. Das Wochenbett des Baters dient dazu, die bösen Dämonen zu überliften. Da die Seele des Kindes dem Bater gehört, darf er vor seiner Geburt nicht auf die Jagd gehen, um nicht etwa wider Willen die Seele zu töten."
Fast durch drei Wochen hielt sich Desmond Hildridge unter den Bischaukos auf. Er hätte wohl gern noch länger in ihrer Mitte geweilt, um ihre Sitten und ihre einzigartigen Ueberlieferungen zu studieren, in der eine vor Jahrhunderten erstorbene, dereinst glanzvolle Kultur weiterlebt.
Aber langfam regte sich unter den Bischautos der jahrhundertalte Haß gegen die weiße Raffe, die alle erbentbare Niedertracht, Noch lebt die ihren Borfahren vor einem halben Jahrtausend auf ihre Borfahren gehäuft hatte. Eines Nachts griffen sie zum angetane graufame Unbill im Gedächtnis der Bischaufos fort. Schein das Lager des amerikanischen Forschers und feiner indianiMeine aufs Geratewohl gefane Frage," fo berichtet Holdridge, ob fchen Begleiter an. Es war ein deutlicher Wint. Desmond Hol so sie jemals weiße Männer gefehen hätten, Iteß jahrhundertealten bridge verstand ihn und am nächsten Morgen verließ er das GeHaß und die Geschichte fortgesetter Berfolgungen lebenbig werben.| biet, in das sich die armen Erben einer reichen Kultur vor den Sie fagten, daß fie mohl selber niemals weiße Männer gesehen Segnungen des Christentums zurückgezogen hatten.
L. K.