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Stegerwald gegen Schiele.

Bollpoltik verursacht Arbeitslosigkeit.

Der Haushaltsausschuß setzte die allgemeine Marssprache über den Etat des Arbeitsministeriums fort. Der Abgeordnete Schwarzer( Bayr. Bp.) betonte, daß eine Berkürzung der Ar­beitszeit schon aus Gründen der technischen Entwidiung irgendwie eintreten müsse. Die Doppelverbiener müßten beseitigt werden.

Döbrich( Landvolt) meinte, bei der Krankenversicherung und bei den Berufsgenossenschaften werde noch viel neben und gegen­einander gearbeitet; hier müsse eine grundsägliche Wenderung ein­treten.

Der Minister Stegerwald erklärte in Beantwortung der an ihn gerichteten Frage.

daß mit zollpolitischen Maßnahmen, vielleicht in Zukunft die Landwirtschaft einen Bocteil haben könne, dafür würde aber in der Gegenwart durch jeae Maßnahmen die Arbeiterslojigkeit vergrößert werden.

Deswegen miffe man mit folhen agrarpolitischen Hilfsmitteln sehr vorsichtig sein. Die amtliche Lohnpolitik sei viel weniger am Lohn­abbau beteiligt, als man mahr haben wolle. Auf die Zunahme der Arbeitslosigkeit habe der Wahiausiall vom 14. September viel mehr Einfluß gehabt, als die amtliche Lohnpolitik.

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Die große mirtichaftliche Frage der nächsten Zeit fei die Um wandlung der furzfristigen Anleihen der Rom  munen. Mit der bisherigen Preisfentung fet er jo erklärte er­ebenfalls durchaus nicht sufcieden. Für Schuhsohlen und Abfäße müsse man z. B. auch immer noch doppelt so viel zahlen, wie in der Bortriegszeit, obwoh! das Leder billiger sei als damals. Wenn nicht bald eine wirkliche Preisfentung tomme, müsse er es ablehnen, immer mieber mit einer 3 weiten 2ohnsentungs melle   zu fommen. Vor dem Kriege war der Reichstag   nur eine Beratungstörperschaft, der Bundesrat regierte.

Die jüngere Generation mache fich feine Vorstellung von den Berhältnissen der Borkriegszeit.

Deutschland   habe seinen wirtschaftlichen Tiefpunkt erreicht, aber viele Länder, die unsere Baren abnehmen, haben ihren Tiefpunkt noch nicht erreicht. Desmegen werde 1931 noch ein schweres Jahr sein!

Einstein am Riesenrohr.

Die neuen Verfuche des Forschers in Amerifa. Professor Einstein unternimmt auf seiner Reise durch Amerika  gemeinsam mit Professor Michelson Verfuche, deren Ziel eine noch genauere Bestimmung der Lichtgeschwindigkeit ist. Aehnliche Ber: suche haben ja Einstein zur Begründung seiner Theorien geführt. Die Bestimmung der Lichtgeschwindigkeit ist zuerst durch Foucault  erfolgt, der sicherste Versuch ist im Jahre 1924 von Michelson unter­nommen worden. Damals ging ein Lichtstrahl vom Mount Wilson Obfervatorium zu dem 35,2 Kilometer entfernten Spiegel und wieder zurüd. Die Idee der Messung beruht auf folgendem Prinzip: ber Strahl wird an der Ausgangsstelle durch einen sehr rasch rotierenben Spiegel an die entfernte Stelle geworfen, tehrt in gleicher Richtung zurück, doch hat sich der Spiegel nunmehr um ein winziges Stückchen gedreht, so daß der zurüdgeworfene Strahl nunmehr unter einem etwas anderen Winkel den Spiegel verläßt. Dieser Winkel ist ein Maßstab für die zwischen dem ersten und zweiten Aufireffen auf den Spiegel verflossene Zeit, somit für die Lichtgeschwindigkeit. Man versuchte fogar, den Strahl zwischen zwei 140 Kilometer entfernten Buntten wandern zu lassen, aber der Versuch mißglückte infolge schlechter Sicht in nebliger Atmosphäre. Nunmehr wird der Bersuch so wiederholt, daß der Strahl durch ein Fenster in ein 1,6 kilometer langes, leergepumptes Wellblechrohr fällt, dort zehnmal durch Spiegel­wirtung hin und hergeht und durch ein Fenster wieder in den Meßapparat austritt. Zum Auspumpen benötigen Pumpen von 20 PS 15 Stumben, da das Gesamtvolumen der Röhre 10 000 Rubit­meter beträgt, der Gesamtdruck auf die Röhre beträgt 55 000 Tonnen. Die Lötstellen für die Längsnähte des Rohres haben eine Länge von 7 Kilometer.

Jugend kämpft für die Partei

Die Arbeiterjugend Groß- Berlins marschiert

Gestern fand im Plenarjaal des Reichswirtschaftsrats die Aus der Diskussion über den Geschäftsbericht, sind beson­Generalversammlung der fozialistischen Arders die Darlegungen der Genossen Willi Kreßmann und Erich beiterjugend Groß- Berlins statt. Schon auf der Straße Schmidt vom Bezitsvorstand über den Widerstand gegen tom­wurden unseren jungen Genossen kommunistische Pamphlete in die munistische 3ersegung hervorzuheben. Kreßmann sagte: Hand gedrückt, die von einer Liquidierung der Arbeiterjugend fafeln. Junge Arbeiter werden als Spiel benutzt, um Berlorene Liebesmüh! Die Tagung unferer Jugendgenossen bewies unfere Kampffront zu hemmen. Diese Spigelei ist ein Zeichen tief. Elite des Berliner   Jugendproletariats ohne jeden Einfluß find. in ihrem ganzen Berlauf, daß kommunistische Einflüsterungen auf die sten Standes proletarischer Ehre. Unsere Kritit, die unter uns aus getragen wird, will die große Masse unorganisierter junger Arbeiter gewinnen. Und wenn die Komunisten daraus falsche Schlüsse ziehen, zialistische Arbeiterjugend die Organisationen der Arbeiterklaffe find. lo fagen wir ihnen, daß die Sozialdemokratische Partei   und die so­Wir sind nicht zu liquidieren, wir schreiten voran und sind über­zeugt von unserem Siege über Kommunisten und Nationalsozialisten. Erich Schmidt sagte: Wenn wir unter uns fritisieren, dann soll die kommunistische Jugend nicht glauben, daß sie fähiger ist als wir.

Der gemeinsame Gesang des Kampfliedes Wir sind das Bau volt der kommenden 3eit" eröffnete die Bersammlung. Der erste Borsigende Genosse Erich Lind staedt beleuchtete in seinen Ein leitungsworten die ernste Situation, in der sich durch Arbeitslosigkeit und faschistische Gefahr der Kampf der sozialistischen   Jugend ab­rollt. Große Anforderungen wurden an unseren Arbeitswillen und an unsere Ueberzeugungstraft gestellt. Trogdem sind wir vorwärts gekommen, unsere 3ahl hat sich um 400 Mitglieder in einem Jahre vermehrt. Die Herren von der Roten Fahne", deren Spizel vielleicht in diesem Saale   figen, mögen fich sagen, daß die Berliner   Arbeiterjugend nicht liquidiert" ist, son­dern daß sie lebt und vorwärts schreitet.

Wir sind im Gegenfeil der Ueberzeugung, daß niemand unfähiger ist, der proletarischen Jugend weiterzuhelfen, als gerade die Kommunisten.

Die Wahlen hatten folgendes Ergebnis: Zum 1. Borsitzenden murde Genosse Erich Schmidt mit 99 Stimmen gegen Genossen Lindstaedt( 92 Stimmen) gemählt. In den Bezirksvorstand sind zuz Jugendvertretern Walter Marozte( 116), Richard Meier( 146), Frizz Reimann( 151), Friedel Schmiedel( 132), Erich Schneider( 131) und Gustav Seeger( 125), zu Parteinertretern Willi Kreßmann( 112), Erich Lindstaedt( 89), Mar Schwarz( 69) und Theo Thiele( 96), zu Revisoren Horst Berthold( 135), Erich Bock  ( 127), Franz Bothur ( 130), Nathan Klein( 134) und Rudi Langhammer( 116) gewählt.

Die Anträge finden zum großen Teil einstimmige Annahme. Die Anträge zu den Satzungen wurden nach den Vorschlägen Anträge auf Aenderungen im Jugendsekretariat werben des Bezirksvorstandes angenommen. Ueber den Jahresbericht nach längerer Debatte in einer vom Genossen Künstler vorgeschla 1930, den Genosse Bruno Lösche erstattete, haben wir im Jugend- genen Form von der Versammlung genehmigt, daß der neugewählte Borwärts" vom Sonntag bereits berichtet. Aus dem mündlichen Bezirksvorstand der SAJ- Berlin in Gemeinschaft mit dem engeren Geschäftsbericht ist noch nachzutragen, daß ein Appell aus der Ver- Bezirksvorstand der Partei die Aufgabe hat, die Möglichkeit des fammlung an die Kommunalbehörden von Groß- Berlin gegen den Ausbaus des Jugendfekretariats zu prüfen. Abbau der städtischen Jugendpflege vom Bezirksvorstand der Ar­beiterjugend und von der Sozialdemokratischen Partei Berlin Brandenburg nachdrücklich unterstützt wird. Es geht nicht an, so fagte der Redner, daß bei den Einschränkungen der Ausgaben Groß­Berlins Streichungen der Mittel für Jugendpflege und Leibes übungen gemacht werden sollen. In der Tat würde dies, wie die vorgeschlagene Resolution sagt, die gesamte öffentliche vorbeugende Fürsorge ernstlich gefährden. Ganz besonders bedenklich find in einer Zeit größter Arbeitslosigkeit die Versuche, die Schußnaßnahmen für erwerbslofe Jugendliche abzubauen. Die Mittel für die Jugend­pflege sind ohnedies unzulänglich. Was besteht, entspricht faum den Mindestforderungen, ein Abbau würde die Jugendlichen in die Arma des Raditalismus treiben. Alle für die Jugendpflege aufgewandten Mittel aber werden fich rentieren und Segen bringen. Weiter ver­langte Lösche die Bildung eines Kartells der Arbeiterjugend, Der Gemertschaftsjugend, der AfA- Jugend und der Arbeitersportler und sprach den Wunsch aus, daß die Bedenken der Gemetschafts­jugend gegen dies Kartell bald behoben werden. Scharf wandte sich Lösche gegen die Kommunisten, die mit den Kampfmitteln der Lüge und Berleumdung 3wiespalt in unsere Reihen tragen und durch Spitzel- und Zersehungsarbeit schmutzige Geschäfte machen mollen. Mit allen Sträften mehren wir uns gegen die Versuche der Kommunisten, unsere Veranstaltungen zu stören. Finden sie in Jugendheimen statt, so werden wir durch den Heimleiter für Ord­nung sorgen lassen. Falschheit und Hinterhältigkeit sollen uns nicht in unserer Arbeit stören.

Der neugewählte Vorsitzende Genosse Erich Schmidt betonte in einer furzen Ansprache, daß gerade scharfe Auseinandersetzungen innerhalb der Organisation gesund und förderlich sind. Sie werden unseren unaufhaltsamen Fortschritt nicht hemmen. Tragen mir Mei­nungsverschieden aus, indem wir die ehrliche Ueberzeugung des anderen innerhalb der sozialistischen   Jugendbewegung anerkennen. Das ist eine Voraussetzung dafür, daß wir die große Idee des prole tarifchen Kampfes vorwärtstragen. In einer Zeit gesellschaftlicher Umschichtungen hat die arbeitende Jugend gewaltige Aufgaben. Machen wir sie zu einer festen Bastion in diesem Kampfe. Das sei das Leitmotiv für unser neues Arbeitsjahr.

Der gemeinsame Gesang der ersten Strophe der Arbeitermar seillaise schloß die Generalversammlung. Sie war den Freunden zur Ehre, den Feinden zur Lehre, in ihrem neunstündigen Berlauf von der ersten bis zur letzten Minute ein Beweis dafür, daß die Berliner  Arbeiterjugend in unerschütterter Einigkeit unter der Fahne der Partei im Kampfe steht.

Ein Komödiantenstück

Komödienhaus: Eine fönigliche Familie"

darf nicht anders fein. Der Stoff reizt unfäglich, obwohl die Ber arbeitung oft scheußlich ist.

Eine Dynastie von Schauspielern: 70 Jahre die älteste, 40 die| Theatereffekten geladen. Es ist ein grobes Handwerkerstück, doch es mittelste, 20 die jüngste. Brobe, Abendaufführung, Schminte, Standal, Ruhm, Durchfall, weder Zeit zum Schlafen noch zum Effen. Wer das nicht fennt, wer das nicht liebt, weiß nichts vom Komödianten.

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Die Aelteste! Einmal im Leben sagt sie ab als sie den Sohn zur Welt brachte, diesen Verrückten, dies Genie, dies Wild der New- Yorter Reporter, den Filmstar, halb Charlie, halb Fairbanks  ,

Jubiläums- Matinee von Artur Schnabel   halb Alcapone.

Bolfsbühne.

Der Junge will immer Gentleman sein, Bhilosoph oder Heiliger. Er wird niemals etwas anderes sein als Clown, Kulisse bis in die

Knochen.

Schicksal!

Seit 25 Jahren hört das Stammpublifum der Bolfsbühne all jährlich Meister Schnabel ein oder mehreremal. Diese große Als die Doyenne ihre Tochter zur Welt brachte, brauchte sie nicht Borliebe hat aber ber treuen Gemeinde nicht etwa durch Einseitigkeit abzusagen, denn Julia wurde am Heiligen Abend geboren, und dann geschabet, wie es wohl vorkommt, sondern ihre tünstlerische Stultur find die Theater geschlossen. Gott   sei Dank! Herrliches Komödianten­gefördert und vertieft. Ob er früher mit seiner Gattin Therese oder mit seinen Genossen Karl Flesch   und Hugo Beder Solche Pointen, tomisch und ernsthaft, fligen durch die Schau­auftrat, faft immer fpielte er Sonaten unferer tlaffischen Meister. spielerkomödie der Autoren Kaufmann und Ferber Und gerade in diefer großzügigsten aller Formen ist er der Be- Natürlich hat die ganze Familie einmal, nein hundertmal, die Sehne rufensten einer. Mögen andere in ben fleineren Nummern" vielleicht durch einschmeichelnderen Anschlag oder farbenfreudigere Stimmung ihn noch überflügelt haben, hier, in dieser ernstesten aller Musit­bomänen ist er der Herr. Wenn man von ihm eine Brahms- oder Beethovensonate genoffen hat, dann vermag man auf längere Zeit diefelben Werte nur noch von wenigen Ebenbürtigen anzuhören. Schnabels ungeheurer Ernst, seine gewaltige Gestaltungskraft und eherne Energie meißeln da Meisterwerte, an die teine Kritik heran­reicht. Und wie arbeitet dieser Rünstler an sich selbst! Schnabel hat

sucht, statt Soffittenstaub Landfreiheit und Blumenduft zu atmen. Doch stets liegt im verführerischen Augenblid ein neues Stüď vor,

eine neue Bombenrolle.

Der Theatertölpel ist sogar stärker als der Milliardär, der sich und fein Vermögen Julia zu Füßen legt.

Alles das trieft Don Rührseligkeit, doch meist ist es luftig und beinahe wahrhaftig. Das Stück vom Leben der Schauspieler ist mit

Wichtiger ist die Aufführung. Die Komödianten schwimmen in ihrem Urelement. Adele Sandrod spielt die Patriarchin, die ewige Runftzigeunerin, die mit Erinnerungen gespidt und auch dem Rum nicht obhold ist. Die alte Dame sinft in Ohnmacht und stelzt am Stod, doch sie wird sofort mieber lebenstoll, da sie den Musen­stall wittert. Eugen Burg   und Rosa Baletti bilden das Schmierantenpaar, stets verzantt, weil einer dem anderen die entäußerung. Maria Fein   stolziert und ziert sich als die Heroine Ruliffenparade streitig macht. Selbstperfiflage bis zur Selbst­in der zweiten Linie. Sie ist tostbar verlogen und doch goldecht. Es folgt Ihony, das männliche Element im Komödiantennest. wohl brüd spielt den irrfimigen Ausschneider. Er schlägt die Bolte mit dem Maul, mit Armen und mit Beinen, er ist Akrobat

und Liebhaber, lächerlich und zum Anbeten, immer Extrem. Als jüngstes Kind der töniglichen Romödiantenfamilie Gwen: faum hat fie ben bürgerlichen Honigmonat dusgefoftet, als sie schon wieder nach dem Theater schmachtat. Edith Edward spielt die Rolle tapfer, fogar täuschend ähnlich nach dem Leben. Felig Bressart gibt den Impresario, schnoddrig, geldgierig, mit dezenter Mauschelei.

Anders ist alles das nicht vorzustellen, nur eine Angst hört nicht auf: der Gebante, daß schlechtere Künstler diese wundervolle Berlogenheit und Berrücktheit durch drei Afte verschleppen und zer­trampeln tönnten. Man graut fich, an so etwas zu denken. Max Hochdorf  .

Uhlen

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gettern in ber Bolksbilhne unter dem begeisterten Beifall feiner Abschied vom Sterbenden Schwan".raphies Boem La Balſe" wurde von der Ballettgruppe

verständnisvollen Hörer die F- Moll von Brahms   in gigantischer Größe hingestellt, die raffige, fast ungarische A- Moll von Mozart  mit elettrischen Fingern hingezaubert und die Waldstein- Sonate von Beethoven   in all ihrer stürmischen Romantik erstehen lassen. Es ist nicht das schlechteste Lob für ihn, daß er das Schönste immer in den großen Spannungsmomenten der Edfäße und den wunderbar empfundenen langfamen Sägen gibt. Das Andante und der tragische Rüdblid" in der F- Moll, das Adagio in der Waldstein­Sonate wird bei allen Zuhörern noch lange nachhallen. Mögen Boltsbühne und Klaviermeister noch lange in innigfter Gemeinschaft Volksbühne und Klaviermeister noch lange in innigfter Gemeinschaft

mit einander verbunden bleiben!

II. M.

Trohlis Haus auf Brintip ist durch Feuer völlig zerstört worden. Die Garderobe und zahlreiche Wertgegenstände, die Bibliothet, sowie Trogtis Bücher mit zahlreichen Randbemertungen und Einlagen find verbrannt erettet worden ist angeblich nur das Archiv mit dem umfangreichen Briefwechsel Trottis mit Benin  . Trogli foll( chymer trant fein.

Wefter für Berlin  : Ruhiges, zeitweise heiteres Better ohne nennenswerte Niederschläge. Nachts talt, Tagestemperaturen nahe bei Null. Für Deutschland  : Im größten Teile des Reiches taftes und niederschlagsfreies Better, nur im äußersten Südwesten Trübung unb etmas Milberung.

Kroll- Oper.

Eine Gedächtnisfeier für Anna Pawlowa   fand gestern mittag in der Kroll. Oper statt. Ueberfüllter Zuschauerraum, die Berliner   russische Kolonie start vertreten. Der erste Teil ber Darbietungen brachte einen flugen und feinen Vortrag Labans. Er pries die Verstorbene als die in ihrer Art große Künstlerin, die die Tanzbühne zu einer Stätte leuchtenden Lebens machte, wie wir es in Wünschen und Träumen schauen. Ein Vortrag von Heinrich mann   litt unter mehreren tatsächlichen Irrtümern. So stammt die Choreographie von Pawlowas Meisterleistung, dem Sterbenden Schwan", nicht von der Tänzerin her, sondern ist für sie von Fofin tomponiert worden. Die beiden Gedächtnisreden murden von Musik. porträgen umrahmt. Das Orchester der Staatsoper brachte Das Bied bes Schicksals" von Glazounoff, Georg Baflanoff fang die Arie des Fürsten   Schallawity aus Mussorgftys Oper Chowantschina", die Professoren Enrico Mainardi   und Saal spielten den Sterbenden Schwan. Während ihres Spiels zog der blaue Lichtstrahl, der einst ben Lanz der Bamloma begleitete, langsam über die leere Bühne. Im zweiten Teil gab es tänzerische Borführungen. Das Ballett unserer Städtischen Oper zeigte Fragmente aus dem 1. Att der Coppelia in der meisterhaften Inszenierung von Lizzie Maubrit; den Franz tanzte Jens Keith  , die Swanilda

zwei bekannte Glanzleistungen. Ein choreo Eugenie Eduardoma vorgeführt, und die schmissigen Wirbel Staatsoper unter 2aban) machten den Schluß. Im Rittersaal der Poloweger Tänze aus Borodins   ,, Fürst Igor  "( Ballett der waren Zeichnungen des verstorbenen Malers Ernst Oppler   und Pawlowa- Bilder von Artur Grunenberg durch die Galerie Flechtheim  ausgestellt.

J. S.

Das Philharmonische Orchester in London  . Mit großer Be­geisterung hat London   am Sonnabend das Berliner   Philharmonische Orchester begrüßt, das seine diesjährige Konzertreise in England mit einem Konzert in der Londoner   Queenshalle eröffnete. Das Haus war bis auf den letzten Platz gefüllt.

Die Gesellschaft der Menschenrechte", Czotors Drama um Georg Büchner  , bas jetzt mit großem Erfolg in der Bollsbühne gespielt wird, ist als Buchausgabe im Berlag Baul Zsolnay erschienen.

Kurt Weills Schuloper Der Jajager" ist nun auch mit bestem Gelingen in der Walther Rathenau   Shule   in Reuföln aufgeführt worden. Mit Ausnahme der Rolle der Mutter und ber Bläserstimmen tonnten im Sinne der Aufgabe, die der Komponist der Schule gestellt hat, alle Gesangs- und Instrumentalpartien von Unter der fachkundigen, be Schülern wiedergegeben werden. geisternden Führung Siegfried Günthers waren alle Beteiligten mit Hingabe bei der Sache. Der Erfolg war so groß, daß die Auf­führung noch dreimal wiederholt werden konnte.