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Geständnis Nr. 14352

Der nächste Moskauer   Prozeß- vorausgeahnt von Naviculus

Staatsanwalt Rrglento: Angeklagter Konfusomitsch, Sie haben vor dem Untersuchungsrichter Ihre Schuld gestanden, laut Brotokoll, Band V, Seite 14 352. Wollen Sie hier Ihr Geständnis wiederholen?

Ungeflagter Konfusowitsch( fieht sich um, zögert): Nein! ( Ungeheure Aufregung beim Gericht, die Mitangeklagten versuchen, fich auf Konfusowitsch zu stürzen, die Delegationen aus den Betrie­ben im Zuhörerraum springen erregt auf, Rufe: Auf der Stelle erschießen!" Hoch Stalin  ! Hoch der Plan von zwei Jahren, vier Monaten und drei Tagen!" Sofort mit dem Bajonett aufspießen!")

Angeklagter Ronfusowitsch( schreiend): Ich werde kein Bort sagen, solange das Mikrophon nicht nähergerückt wird. Sonst tönnte der Welt ein Teil meines Geständnisses verlorengehen. Jeder Proletarier in Wladimostof, in New York  , in Berlin   und Mel­

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empfohlen und durchgesetzt, in der Hoffnung, daß sie eines Tages in die Luft fliegt und somit das Herz unseres sozialistischen Bater­landes lahmlegt. 6. Ich habe..

Staatsanwalt Krylenko  : Bevor Sie weitergestehen, eine 3wischenfrage: Hat denn niemand in der Zementfabrit von Aftra chan die Verwendung von Kaviar statt Mörtel verhindert?

Angeklagter Konfufowitsch( lächelnd): Der dortige Somjet tommissar war ein Rechtsoppofitioneller.( Allgemeine Rufe: Aha! Nieder mit Rykom!) Staatsanwalt Krylenko: Und wie war es in dem Kaviar­exportlager?

die Versendung von Sand statt Kaviar zunächst protestiert. Das Angeflagter Konfusowitsch: Der Wertmeister hat gegen war nämlich ein treuer Anhänger der Generallinie.( Rufe: Bravo  ! bourne soll genau hören, was ich für ein Ertrement des Teufels daß es proletarische Pflicht fet, die feisten Bourgeois am Kurfürsten Hoch Stalin  !) Aber ich habe ihn beruhigt, indem ich ihm sagte, damm und in der Avenue des Champs- Elysées   zu betrügen. statistischen Berichte? Hat diese Stelle nichts gemerkt und nichts einzu­Staatsanwalt Krylento: An men gingen Ihre gefälschten wenden gehabt?

mar!

( Stürmischer Beifall im Zuhörerraum, Krylenko   mischt sich den Schmeiß von der Stirn ab und lächelt breit. Die Mitangeklagten schütteln Konfufowitsch herzlich die Hände und füffen ihn auf beide Mangen. Das Mitrophon mird nähergerüdt.)

Angeklagter Konfufowitsch: Am 30. Februar 1927, mor­gens 2 Uhr 47 Minuten, erhielt ich den Besuch des Mitgliedes der Auslandsvertretung der Menschemiti, Martom, der mir fagte:" To maritsch, ich bin es. Man hat mich für tot erflärt, damit ich meine meißgardistische Tätigkeit besser fortsegen fann, und sogar eine Scheinverbrennung im Berliner   Krematorium vorgetäuscht, mit Hilfe des deutschen   Parteivorstandes.( Stürmische Entrüstungsruje im Zuhörerraum.) Jh habe von Deterding durch die Bermittlung meines Freundes Churchill 2 Millionen Pfund Sterling erhalten, um die Durchführung des Planes von 2 Jahren, 4 Monaten und 3 Tagen zu jabotieren. 44 000 Bund find für Sie bestimmt, wenn |

Sie meine Weisungen genau ausführen. Und ich, Extrement des Teufels, habe die bodenlose Schurterei begangen, anstatt Martom sofort der GPU. zu übergeben, mit ihm die Richtlinien meiner Schädlingstätigkeit durchzusprechen. Ich habe den Auftrag über nommen: 1. in der Zementfabrit von Astrachan Raviar statt Mörtel zu verwenden, um den Kaviaregport zu schädigen,( Stür mische Entrüstung bei den Betriebsdelegationen, die sich von Minute zu Minute steigert.) 2. Die Kaviarbüchsen für den Export habe ich mit Mörtel gefüllt, um den taufmännischen Ruf der Sowjetunion  im Ausland zu schädigen. 3. Ich habe drei Nullen in allen meinen statistischen Produktionsberichten an den Obersten Boltswirtschafts­rat hinzugesetzt. 4. 3ch habe angeordnet, daß die Kühler unserer neuen Traftoren aus Hartgummi hergestellt werden, damit sie schneller schmelzen und die Motoren explodieren. 5. Ich habe den Bau einer Monsterfabrit für Blaugas in nächster Nähe des Kremls

Bucharins.( Rufe: Natürlich!) Sein Gehilfe mar ein Spez, der Angeklagter Konfusowitsch: Der Leiter war ein Schüler bereits nach einem früheren Schädlingsprozeß erschossen worden ist. ( Stürmischer Beifall bei den Betriebsdelegationen.)

Staatsanwalt Krylento: Und mie mar es mit den Hart­gummifühlern bei den Trattoren?

Angeflagter Konfufowitsch: Ich habe die Ingenieure be stachen, die den Arbeitern erklärten, daß das die neueste Erfindung auf dem Gebiete der Motorenfabrikation sei.

Staatsanwalt Krylenko  : Und wer hat den Plan der Blau­gasfabrik in der Nähe des Kremis genehmigt? Angeklagter Konfusowitsch: Das war der stellvertretende Kommissar Maranoff, ein Anhänger Troßkys...( Große Beftür zung beim Gericht. Radio wird sofort ausgeschaltet.)

Staatsanwalt Krylento( streng): Ihr Gedächtnis versagt. Angeklagter Konfusowitsch, das tann Sie den Kopf foften!!! Sie scheinen nicht zu wissen, daß Maranoff vorgestern eine Unterwürfig­feitserklärung dem Tomaritsch Stalin überreicht hat.

Angeklagter Konfusowitsch( verwirrt und demütig): Ich Idiot, mie fonnte ich überhaupt so etwas behaupten. Die Müdigkeit.. Momentane Geiftesabwesenheit.. Ich meinte einen gewissen Bamanoff, einen Anhänger Tropins. ( Allgemeine Entrüftung über Trogly. Das Mikrophon wird wieder eingeschaltet.)

Staatsanwalt Krylento: Wiederholen Sie bitte den letzten Satz. Es hat eine fleine Betriebsstörung gegeben. Daß mir das nicht wieder passiert!!!

Budmayer: Der Hauptmann von Kövenic"

Deutsches Theater

Und als endlich der Schuster und Zuchthäusler Wilhelm Bogt wieder abgefleddert ist und vor dem Bolizeigewaltigen ohne Haupt­mannsmantel, ohne Säbel und Koppel steht, da wird er aufgefordert, noch einmal die bunten Lumpen anzuziehen. Man will, obwohl man faifertreu und soldatenfromm bis in die Knochen ist, doch einmal fehen, wie das Monftrum aussieht, über das fünf Erdteile sich vor Lachen ausschütteten. Wilhelm Bogt tut, wie ihm befohlen. Dann spiegelt er sich. Seine Züge verzerren sich. Auch er birst vor Lachen, d. h., zum unbändigen Gelächter sind seine Muskeln schon etwas zu schwach. Und er pruſtet: Ist das denn möglich? Ist das denn möglich?"

Wir fragen es heute wiederum mit ihm vor dem Zuckmayerischen Märchenstück. Wir sind erschrocken, da mir uns erinnern, daß vor fnapp einem Bierteljahrhundert im mächtigen deutschen Kaiserreich folche Standalmasterade möglich war. Und die Herren, die das möglich machten, regierten uns, sie bliesen die Männerbrust auf zum Belenntnis ihrer Herrlichkeit! Und ein Männchen, das die Spießer Strolch und Stromer nannten, mar berufen, den Warnungsfinger aufzuheben.

Das ist ein Märchen. Zudmaŋer hat ganz recht und auch Wilhelm Schäfer  , der entzückende Erzähler, den wir bei dieser Ge legenheit nicht vergessen dürfen, weil er um den Hauptmann von Köpenick einen schönen und stillen Roman dichtete.

Der große Krieg hat selten seine dichterische Gestaltung gefunden. Aber dieser Kleinfrieg des heimatlojen Bagabunden gegen die Obrigkeit, ein Strieg, der beinahe zu religiösem Mitleid auffordert, murde so vollkommen in finnbildliche Form umgewandelt, daß wir erheitert und gerührt werden, wie durch eine moderne Variation des alten biblischen Hiobmotios. Siehe, du armseliger Bewohner des Chauffeegrabens, du Jagdwild der Gendarmen und der Gerichte, du bist eigentlich besser als das gut genährte, gut gefleidete, gut gesittete und gut gesinnte Pack auf dem Bürgersofa und im Palaste. Budmayer, tein Zenbenzschreier, sondern ein grad gewachsenes Gemüt, ein gemütlicher Humorist, ein Kenner des Bennenpöbels, schreibt die Szenen des Passionslebens vom Schuster und Zuchthäusler Wilhelm Bogt nach dem wirklichen Leben ab. Er schreibt ohne Ver­bitterung, deshalb aber nicht oberflächlich, so gründlich schreibt er oft, daß zuviel Einzelheiten aufgereiht werden. Meist ist er volts­liebmäßig, selten sentimental Der Instinkt der Leute im Theater wird getroffen, wofern es der bessere Trieb ist. Und all das uniformierte, mit Reputierlichkeit, Streberei und ähnlichen Tugenden and Lastern ausgestattete Bürgergesindel entlarnt sich in seiner Lächerlichkeit ohne daß der dramatische Bilderbogenzeichner die Feder zu vergiften braucht.

In dem Märchenstüd ist etwas Gesundes. Es ist ein Tendenz­stück und doch wieder ohne Tendenz. Es ist ein Gleichnis, das seinen Wert behält, ohne daß die Moral fauftdick aufgetragen wird. Das Märchen ist derb, doch nicht grob, es ist volkstümlich, doch nicht läppisch

Ein halbes Hundert von Schauspielern am Rande und im Rahmen der einzelnen Biber, gut ausgemählte Inpen, die nicht übertreiben, sondern nur tattool! caratterifieren. Als erster Werner Arauß: der Hauptmann von Köpenid. Bescheiden, schlau, ohne Bosheit, spielt er feine Rolle. Er ist das Elend und trotzdem die Größe. Er ist ein Märchenvagabund, genau so wertvoll wie ein Märchenfönig. Die Rolle hat den Künstler aufgelöst, und er hat miederum die Rolle aufgelöst. Seine Leistung ist Intelligenz höchsten Grades und scheint darum ganz Gefühl. Werner Krauß   bändigt das fomödiantische Seelenmittel mit virtuofefter lleberlegenheit, Bor

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Köpenick

furzem spielte er den Napoleon oder einen englischen König, jezt spielt er einen Bettler, einen Narren von der Landstraße und vom Zuchthaus, und er ist beiden Rollen gewachsen. Max Hochdorf  . ( Die Buchausgabe erschien im Propyläenverlag.)

ist.

Eine Zeit, die nicht mehr ist.

Die Faschingsfee im Rose- Theater  .

Faschingssee" die Uraufführung. War eine Wiederbelebung Bor ungefähr 15 Jahren erlebte Rálmans Operette Die notwentig? Die Czardasfürstin" steht höher. Sie bringt eine große Fülle an Melodien, ihre Musik ist gerundeter. Aber verglichen mit der gegenwärtigen Operettenproduktion bedeutet Die Faschings­ fee  " noch immer einen Gipfelpunft.

Es fehlt der modernen Operette, wenn man von Lehár  , der eine alte Tradition fortgefeßt, abfieht, der Balzerschlager im Finale des zweiten Attes, es fehlt überhaupt dieses große Finale, das über den Erfolg entscheidet. Kálman dagegen hält sich genau mie Lehár an die Formen der Wiener   Operette. Er gibt ihr einen Schuß un garischen Temperaments. Un Stelle des Walzers tritt der Czardas  mit seiner wilden Rhythmik. Ferner besitzt Kálman mufifalische Kultur.

Störend allein das Libretto. Eine Fürstin und ein Maler find die Helden. Adel und Bohème, umrauscht von mondanem Leben Situationsluftspiele gearbeitet. Dieses Libretto ist albern, fagt uns und den üblichen Operettenstaffagen. Das Ganze in der Art der nichts mehr. Die Operette stirbt an der lächerlichen Handlung. Alle Libretti stammen aus einer Zeit, die nicht mehr ist.

Eine Sinfonie von Schumann, die erste in B- Dur, steht auch bei leiber, im 5. Sinfoniekonzert der Lindenoper, im Mittel­punft. Es wäre unbillig und untunlich, zu vergleichen; jedenfalls bildet die Sinfonie den erfreulichen Teil des Abends, nicht nur, daß fie beffer vorbereitet war als etwa die Erstaufführung eines Concerto grosso des Bach- Zeitgenossen G. H. Stölzel  ; über die Bach- Zeit sagt das Werk uns wohl nichts Neues. Smetanas finfonische Dichtung Aus Böhmens Hain und Flur", aus dem 3yflus Mein Vaterland" eins der schmächeren Stücke, bildet in flanglich glänzender Ausführung den wirtungsvollen Abschluß des Abends, der auch noch als Ereignis von sozusagen familiärem Charakter eine Huldigung für Generalmusikdirektor Leo Blech   zu seinem bevorstehenden 60. Geburtstag brachte. Wir kennen und schäzen den hervorragenden Operndirigenten, der in der Geschichte der Berliner Staatsoper seinen Blaz hat, auch als Opernkomponisten, dem in dem heiteren Einafter ,, Versiegelt" ein Stüd von bleibenden: Bert gelungen ist. Die frühen, aus jungen Jahren stammenden Arbeiten, mit denen Kleiber uns befannt macht ,,, Waldwanderung Orchester) erheben gewiß nicht den Anspruch, viel mehr zu sein als ( für Orchester) und Bon den Englein"( für Frauenchor mit ein Anlaß, ihren Autor zum Gegenstand herzlicher Ovationen zu Mozart   das 8. Philharmonische Konzert. Man hat die machen. Auch Furtwängler   eröffnet mit der D- Dur- Sinfonie pon Freude, Heinrich Schlusnus   als Ronzertfänger in Arien von Gluc und Händel zu hören, und man erlebt Brudners dritte Sinfonie in einer großartigen Gestaltung, wie sie uns heute kaum ein anderer Dirigent zu geben vermag.

Das Berliner Sinfonieorchester hat für eine Reihe von Sonntagskonzerten den jungen Deutschruffen Marc Lavry   als Dirigenten verpflichtet, einen sympathischen Musiker, der sich durch fachliche Ueberlegenheit und ruhig sichere, Haltung empfiehlt. Auch hier Schumann, dessen Name sonst nicht häufig in den Pro­grammen unserer Orchestertonzerte zu lesen ist: Szenen aus Manfred" unter Mitwirkung des Rammerchors des Russischen Ton­tünstlervereins und mit Toni Halbe Halberstam als ein dringlicher Sprecherin. Im zweiten Teil des Abends Russisches: das Lied der Wolgafchiffer mit Glazounoms mirkungsvoller Orchester­begleitung und Tschaikowskys Nußknaderfuite" und" Ouverture 1812  ". Belch ein Reichtum an Mufit auch in diesen Stücken, die, um ihrer Bolkstümlichkeit" willen, in Sinfoniekonzerten hohen Stils feinen Platz finden. K. P.

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Jm Kabarett der Komiker.

Es meht nicht gerade Märzenluft in dem Märzprogramm des Rundbaues am Lehniner Platz. Politische Satire, Notfignale der Beit, Spottgelächter all das fucht man diesmal vergeblich. Man ist offenbar bestrebt, die Zeit vergessen zu lassen und bietet daher ein rundes, nettes Barietéprogramm. Die Einrittspreise sind schon ge­Senft. Da die großen Kanonen ins Ausland gehen oder zu teuer sind, und da, wie im Programmheft lebhaft beklagt wird, die Zeitungsverleger jelber Barietévorstellungen veranstalten, hat man notgedrungen auch das Programm gesenkt( womit nicht gesagt sein sott, daß es schlecht ist). Es gibt eine föstliche Parodie auf ein Tingeltangel in St. Pault, in dem Kate Kühl  ( urechte Rührfängerin), cine feffe, fleine Französin Miriame und vor allem Maria Ney   als Direttrice und Bänkelsängerin ausgezeichnete Figuren machen. Es gibt eine vielseitige Tanznummer: Ellen Rée macht, Furore in ihren Ulfnummern. Bobb und Bobbie sind nicht bloß ausgezeid nete Konner als Jongleure, fondern missen audy apart zu unterhalten. Zum Kugeln ist der fliegende Mensch Arthur Betlen, der mit jeinen langen, hageren Gliedern das unwahrscheinliche auf der Sprungmatrage zuwege bringt. In einer grotesten Schrankszene holen sich ein paar junge Komiter ihre ersten, noch etwas bescheidenen Lorbeeren. Der große Erfolg des Abends ist Paul Graez, der 50 Jahre Berlin   in volkstümlichen Schlagern vorführt und mit den immer noch populären Melodien die verschiedenen Stationen der Berliner   Entwicklung noch einmal vor uns lebendig werden läßt. r.

Pariser Nazi erledigen Dreyfus.

Der Direktor des Pariser Theaters Ambigu hat die Affäre Drenjus" von Richepin infolge des ständigen Anwachsens der Kund­gebungen in und vor dem Theater nunmehr endgültig vom Spiel­plan abgefeßt. Der Theaterdirektor murde gestern vom Pariser Polizeipräfeften empfangen, der ihn auf die Berantwortung hinmies, die er auf sich laden würde, wenn bei den weiteren Aufführungen des Stüdes und noch größeren Rundgebungen Personen getötet würden. Auf den Rat des Präfekten hat der Direktor darauf auf das Stück verzichtet.

Auch in Frankreich   beugt sich die Regierung vor dem Ariftomob,

Die große Berliner   Kunstausstellung 1931, die vom Kartell der vera im Schloß Pellevue unter Leitung von Hans Baluschet statt. Sie soll am einigten Berbände bildender Künstler Berlins   veranstaltet wird, findet wieder 3. Mai eröffnet werden. Anmeldungen fönnen jest bereits erfolgen.

Ja der Gesellichaft für Erofunde spricht Sonnabend, abends 7 Uhr ( Kunstgewerbemuseum) Prof. Se. Gripp über Südgrönland.

Das Schiller- Theater bat für Sonntag, nachmittags 3 Uhr, eine Auf fübung der Boffe 100 000 Zoler unter gütiger Mittpitung von Frant State Dorich zugunsten der seit Monaten schwer entrantten Josefine Dora  zur Berfügung gestellt. Elfe Caster- Shüler liest Sonnabend, nachts 11 Uhr, im Theater aut

Im Rosetheater tritt die Fragwürdigkeit des Geschehens klar hervor, da weder Dekoration noch Toiletten darüber hinweg- Schiffbauerdamm aus eigenen Dichtungen. täuschen wollen. Die Aufführung legt den Akzent auf das Musie falische und Darstellerische. Regle und Orchester leisten in dem ge­gebenen Rahmen solide Arbeit. Traute Rofe und Karl Gatti. Demonstrationsverbot Frankfurt   a. M. die Bertreter der Hauptrollen, find gesanglich gut und schauspielerisch etwas in alter Schablone befangen.

Berliner   Orchesterabende.

Güllich,

F. Sch.

Frankfurt, 6. März.( Eigenbericht.)

Der Frankfurter   Polizeipräsident hat bis auf weiteres alle Umzüge, Demonstrationen und Versammlungen unter felem Himmel verboten. Dieses Berbpt ist darauf zurüda Don fozialdemokratischer Seite große Demonftrationen angekündigt zuführen, daß für Sonnabend somohl von nationalsozialistischer wie

maren.

Kommunisten mit Handgranaten. Das Attentat von Wesselburen  .

Während die Berhandlungen im Landtag uns zum legten Kampf um die Existenz der Republito per aufrufen, deren Mitglieder der Entscheidung ihres Schicksals mit heroischer Geduld entgegen­harren, reißt Klemperer im 5. Sinfoniekonzert die künstlerischen Kräfte des Hauses wieder zu einer ereignishaften Leistung empor. Eine Schumann- Sinfonie bildet Hauptnummer und über­wältigenden Austlang eines schönen flaffisch- romantischen Pro­gramms: die vierte in D- Moll, teines non den großen, starken Biel  , 6. März.( Eigenbericht.) Werken der sinfonischen Literatur und gewiß kein Werk der äußeren Der Kriminalpolizei   ist es nunmehr gelungen, die Täter des Wirkung; um fo außerordentlicher, wie die leidenschaftliche Inten- lekten Handgranatenattentats in Weffelburen festzu­fität, mit ber der Dirigent sich dieser Musik hingibt, Hörer wie Ausstellen. Als die Schreiberin der Briefe wurde die Frau Marie Lenz führende in ihren Bann zwingt Mozarts D- Dur Sinfonie ohne Menuett", jo benannt.nach dem Sag, der ihr ungemohntermeile fehlt. macht den Anfang in einer fammermusikalisch durchsichtigen Wieter gabe. Und Edwin Fischer   ist der mit Recht lebhaft gefeierte Solift im B- Dur- Klavierkonzert von Brahms  . Ein im besten Sinn traditionelles" Konzertprogramm also diesmal. Gerade auch an folchem Abend erweist sich, daß es in der Musikstadt Berlin   teine andere Stätte gibt, an der Künstlerschaft und Besucherschaft so fruchtbar und zukunftsvoll zu einer inneren Einheit nerbunden sind.

aus Norddeich   ermittelt, die sofort einem eingehenden Berhör unter zagen wurde. Sie geftand ihre Fat ein und bezeichnete als bén eigentlichen Handgranatenwerfer ihren Schwager aus felburen. Dieser wurde auf die Beschuldigung hin sofort verhaftet. Die Gr. mittlungen bezüglich der Aufklärung dieses Handgranatenattentats werden von der Polizei eifrig fortgesezt. Der Mann der Frau Lenz und sein Bruder wurden in dem großen Wöhrdener   Kommunisten­prozeß im Jahre 1930 zu einer längeren Freiheitsstrafe verurteilt. Beide gehörten der Kommunistischen Partei an.