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RGO. Mann als Betriebsrat

Ein schlechter Nachklang vom Buchdruckerstreif bei Greve

Protest der Eisenbahner.

Gegen ihre völlige Berelendung.

Die Betriebsversammlung des RAW. Grunewald hat mit Entrüftung Kenntnis genommen von der Absicht der Verwaltung, die Grundlöhne der. Reichsbahnarbeiter um 7 Pf. pro Stunde zu fürzen. Die Betriebsversammlung weist darauf hin, daß durch die seit faft einem Jahre eingelegten Feierschichten das Einkommen der Werkstättenarbeiter bereits soweit gesunken ist. daß es schon heute nicht möglich ist, eine Familie menschenwürdig zu erhalten. Wird der Lohnabbau zur Tatsache, so muß Not und Elend in die Familien der Eisenbahner einziehen.

Nach der Berbindlichkeitserklärung des Lohnabbauschiedsspruchs| schaftsvertreter durchkreuzt. Leichenblaß mußte er die Empörung für das Buchdruckgewerbe war die Belegschaft der Buchdruckerei der Belegschaft und vor allem den Vorwurf über sich ergehen von Greve, Ritterstraße, in der die DA3." hergestellt wird, in lassen, die Streifenden verraten zu haben. An Hand des kommu einen wilden Streit getreten, dessen Ziel die Verhinderung des Lohn- nistischen Graphischen Blocks" wurde ebenfalls nachgewiesen, daß abbaus in diesem Betrieb war. Der Streit, den die Organisationen nicht bei dieser Bewegung die RGO. ihre Hände im Spiele unterstützen durften, hatte schon nach wenigen Tagen keine Erfolgs- hatte, was während des Streits stets bestritten wurde. Gegen etwa aussichten mehr, da bereits ein erheblicher Teil von Arbeitswilligen 20 Stimmen wurde eine Entschließung angenommen, in der Die Betriebsversammlung protestiert auf das entschiedenste im Betrieb war. Der Funktionär des Buchdruckerverbandes Genosse das verlogene Geschreibsel der ,, Roten Fahne" und des Graphischen gegen den beabsichtigten Lohnabbau und erwartet von den Gewerk­Bartsch, der als Angestellter des Betriebes an dem Block" über den Greve- Streit und seine angebliche Abwürgung durch schaften, daß sie der Absicht der Verwaltung den entschieden= Streit nicht beteiligt war, machte daher den Versuch, den völligen die Gewerkschaften gebrandmarkt und die Tatsache feftfen Widerstand entgegenseizen. Zusammenbruch des Streifs zu verhindern. gestellt wird, daß der Streit durch Mitglieder der RGO. zum

In einer mehrstündigen Unterredung zwischen dem Genossen

Bartsch und dem kommunistischen   Betriebsrats vorjizenden Oberländer wurde ein Bermifflungsvor­schlag ausgearbeitet, auf dessen Grundlage mit der Geschäftsleitung verhandelt werden sollte. Die Geschäftsleitung zeigte sich zu Ver­handlungen auf der Grundlage dieses Vorschlages bereit, wenn der Borschlag von den Gewerkschaftsvertretern bzw. der Streilleitung gemacht würde.

Genosse Bartsch setzte den Buchdruckerverband von seiner Vermittlungsaktion nicht in Kenntnis, in der Erwartung, daß Oberländer nicht nur die Organisation, sondern auch die Streit­versammlung unterrichten werde, da diese die Gewerkschaftsvertreter ind die Streifleitung beauftragen sollte, Berhand­lungen mit der Geschäftsleitung anzubahnen.

Der Kommunist Oberländer aber brachte den schriftlich firierten Bermittlungsvorschlag weder der streitenden Belegschaft, noch den Gewerkschaftsvertretern zur Kenntnis. Er hat also den Vermittlungsvorschlag glatt unterschlagen, und tat ganz so, als eristiere er überhaupt. nicht.

Bei den Verhandlungen mit der Firma erwähnte er davon ebenfalls kein Wort, auch dann nicht, als man sich auf einen Bergleichsvorschlag der Geschäftsleitung einigte, der bedeutend schlechter war als der vom Genossen Bartsch und dem kommunistischen Betriebsratsvorsitzenden Oberländer aus: gearbeitete, der der Geschäftsleitung inoffiziell schon unterbreitet mar. Dieser schlechtere Vergleichsvorschlag wurde dann von den Streifenden angenommen und der Streit am nächsten Tage abge­brochen. Erst dadurch, daß der Genosse Bartsch den Vorstands mitgliedern des Buchdruckerverbandes gegenüber seine Verwunde rung darüber zum Ausdruck brachte, warum sie seinen Vorschlag nicht zur Verhandlungsgrundlage genommen hätten, fam der Berrat des fommunistischen Betriebsratsoor fizenden ans Tageslicht.

Eine Funktionärkonferenz des Betriebes, die sich mit der An­gelegenheit beschäftigte, sprach Oberländer noch mit 20 Stimmen gegen eine das Vertrauen aus, nachdem er einen irreführenden Bericht gegeben hatte. Erst in der Betriebsversammlung am Sonntag, die zu der bevorstehenden Betriebsratswahl Etellung nahm, wurde das schändliche Verhalten dieses Revolutio­närs" vor der gesamten Belegschaft aufgedeckt.

Der Versuch Oberländers, über diese für ihn peinliche Angelegenheit mit einigen nichtssagenden Redensarten hinweg zukommen, wurde durch den Genossen Bartsch und die Gewert

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auch

Zusammenbruch geführt wurde. Die Versamintung lehnte es aud Die Erwerbslosen fehren der KPD  . den Rücken

ab, diesen Klassentämpfer" wieder als Kandidat zum Betriebsrat aufzustellen.

Dieser skandalöser Borfall ist ein neues Glied in der Kette des Beweises, daß die RGO. Leute nicht nur unfähig sind, die Interessen der Arbeiter zu vertreten, sondern derart an die ge­wertschaftsfeindliche Einstellung der fommunistischen Partei und deren Parolen gebunden sind, daß sie nicht davor zurückschrecken, die Interessen ihrer Arbeitskollegen preiszugeben. Für die Be triebsrätewahlen ist dieses arbeiterfeindliche Verhalten des Kommunisten Oberländer und seiner Freunde im kommu­ nistischen   Unterland ein warnendes Beispiel.

Kampf im Berliner   Baugewerbe?

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Ein unmöglicher Schiedsspruch.

Im Vorwärts" haben wir heute morgen bereits den Schieds­spruch erwähnt, der gestern in den späten Abendstunden für das Berliner   Baugewerbe gefällt worden ist. Nach diesem Schiedsspruch sollen die Löhne in Berlin   um 15 Pro3. abgebaut werden. Die Gewerkschaftsvertreter erklärten sofort nach Fällung des Schiedsspruchs, daß sie denselben ablehnen und unter diesen Um­ständen auf einen Lohnvertrag verzichten.

lebereinstimmend sind die Gewerkschaftsvertreter der Meinung, daß ein Lohnabbau bon solchem Ausmaß, selbst wenn er im Zentral­schiedsgericht noch ermäßigt werden sollte, eine unhaltbare Situation schaffen muß. Auch wenn durch Zwangsschiedsspruch den Berliner   Bauarbeitern ein Lohnabbau von 10 oder 15 Proz. aufzuoftronieren versucht würde, so tönne jetzt schon mit Sicherheit vorausgesagt werden, daß damit der Friede im Baugewerbe un möglich wäre.

Die Berliner   Bauarbeiter fönnten angesichts der Min­derung ihres Einkommens durch die ungeheure Arbeitslosigkeit einen derartigen Lohnabbau einfach nicht ertragen, und ein ständiger Kleinfrieg würde dessen unvermeidliche Folge sein. Die Gewerkschaftsvertreter lehnen deshalb jetzt schon die Verantwor tung für die Folgen eines derartigen Schiedsspruchs ab.

Die Löhne, die im heutigen Leitartikel des Borwärts" in Verbindung mit den Schiedssprüchen in Berlin   und Sachsen- Anhalt  angeführt wurden, beziehen sich auf das Tarifgebiet Sachsen- Anhalt  . In Berlin   sind die Löhne natürlich höher und betragen 1 Mark | bis 1,53 Mart die Stunde.

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In der vorigen Woche fanden die Wahlkörperversamm­lungen der erwerbslosen Berliner   Metall= arbeiter statt, in denen die Delegierten zur örtlichen General­versammlung gewählt werden. In fünf Wahlkörperversammlungen der Erwerbslosen wurde zur Wahl der Delegierten Stellung ge= nommen. Als in der ersten Versammlung zwei Kommunisten als Delegierte gewählt wurden, stimmte die Rote Fahne" ein Sieges­geschrei an und tot so, als ob die organisierten erwerbslosen Ber­ liner   Metallarbeiter hinter ihr stünden. Selbst in dieser ersten Wahl­törperversammlung wurde aber auch ein Sozialfaschist" als Dele­gierter gewählt, was das Kommunistenblatt jedoch verschwieg.

In den anderen vier Versammlungen fand die KPD. schon teinen Anschluß an die Erwerbslosen mehr; auf die Vorschläge der ,, Opposition" vereinigte die KPD. nur wenige Stimmen. Während zur letzten Generalversammlung der Metallarbeiter je sechs Kom­munisten und Sozialdemokraten gewählt wurden, entfenden dies= mal die Erwerbslosen zur Generalversammlung zehn Sozial­demokraten und zwei Kommunisten.

Wenn auch diese Wahl im Hinblick auf die Gesamtorganisation nicht von sehr großer Bedeutung ist, so ist sie doch für die Stim­mung der Erwerbslosen aufschlußreich. Das Wahlergebnis zeigt nämlich, daß der Einfluß der KPD. unter den erwerbslosen Ber­ liner   Metallarbeitern im letzten Vierteljahr start zurüc= gegangen ist, obwohl gerade in diesem Vierteljahr die Arbeits­losigkeit ganz gewaltig gestiegen ist und damit natürlich auch der Unmut der Erwerbslosen.

Die Zahl der Arbeitslosen in England betrug am 9. März 2 691 773 Personen; mithin 75 163 mehr als in der Vor­woche und 1 127 930 mehr als vor einem Jahre.

83. Abt. Lichterfelde  . Mittwoch, den 18. März, außerordentliche Funktionärsizung bei Fritsch, Berliner   Str. 123 b( nicht bei Quandt). Vollzähliges Erscheinen erforderlich.

Wetter für Berlin  : Trocken und heiter, nachts wieder Frost, am Tage etwas wärmer als bisher. Für Deutschland  : Im größten Teil des Reiches Fortdauer des beständigen Wetters, in Ostpreußen   leicht veränderlich.

Berantwortl. file die Redaktion: Herbert gepore, Berlin  : Anzeigen: Th. Glode, Berlin  . Berlag: Borwärts Berlag G. m. b. S., Berlin  , Drud: Vorwärts Buch bruderei und Verlagsanstalt Baul Ginger& Co. Berlin GW 68, Lindenstrake 3. Sieran 1 Beilage.

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