Einzelbild herunterladen
 
Ein Regiefehler. Der verhinderte RGO-Streik in Oppeln  . Entgegen der TU.-Mell�ung. die wir am Sonntag brachten, wird uns ans O p p e l n berichtet: Am 25. März hielt die REO. eins Bersammlnng ab, wn zur Frage eines eventuellen Streiks der Eisenbahner Stellung zu nehmen. Von 2500 Ersenbahnern erschienen 50 Tisenbahne r, außerdem etwa 100. männliche und weibliche Arbeitslose. Her- vorragende NGO.  - Funktionäre waren zusällig am Lcrsam.ru- lungstage krank geworden. Die Verscumnlung bsschlotz, am 28. März eine große öfsentlillie Versammlung abzuhalten, die einen Streikbeschluß sassen sollte. Doch sofort nach der ersten Versamm- lung berichtet« ein prominentes Mitglied der REO. der Reichsbahndirektion, die daraufhin am 20. März in den Dienststelle» durch Anschlag bekannt machte, daß jeder, der infolge einer Strcikm.ifsorderung der REO. dein Dienste fernbleibt, fristlos entlassen wird. Dierevolutionäre"' Streikbegeiste- rung wurde dadurch derart abgekühlt, daß die angekündigte ö f f e n t- liche Versammlung unterblieb und kein Streik- b e s ch l u ß gefaßt wurde. Am Sonntag klagte dann dieRote Fahne" in Berlin  , daß die in einigen Eisenbahndiensistellen in Oppeln   gewählten vor­der eltenden Kampfausschüsse verhindert seien. Man habe ein offensichtliches Zusammengehen der Eisenbahnverwaltung mit den'reformistischen und christlichen Funktionären bemerkt, die mit einem Streikbeschluß am 25. März gerechnet und einen einheit- lichen Gcgenschlag organisiert hätten. Um 11 Uhr nachts feien teberfällkomm-andos die Stadt und die ganz« Umgebung durchfahren. Die Bahnbetriebswerke feien in Alarmzustand gewesen und sämtlich« Stellwerke mit schwerbewaffneten Vahuschutzleuten besetzt worden. Unter dem Gewimmel der Schutzpolizei und Bahnschutzleute fehlten' nicht die Streikbruchorganisatoren. Die sozialdemokratischen Funktionär« verteilten unter dem Schutz der Polizei Flugblätter gegen die NGO  . und gegen den Streik. So weit der Tatl'estand, der sich in Oppeln   abspielte. Der Eisenbahner, der uns dieses mitteilt, schreibt, daß die Eisenbahner darüber-sprachlos waren." Die Eisenbahner in Oppeln   waren tatsächlich sprachlos über den Schwindel, den die NGO. der kamnninistischen Presse aus Oppeln   besorgt hatte. Wir wiederholen: Es war ein promlnenler Führer der RGO.. der der Rcichsbahnverwaltung dle von der RGO. geplonleu Maßnahmen deuunzierie» In ganz Oppeln   und seiner Umgebung hat kein Mensch etwas von den umherfahrenden Ueber- sallkomnulndos bemerkt, ebensowenig von schwerbewaffneten Bahn- schutzleuten. Wenn ein Gefangenenwaaen bereitgestellt worden wäre, dam, nur. um den Berichterstatter derRoten Fahne" indieIrrenan.st altzubringen. Auch die Flug- Mattverbreitung dar sozialdemokratischen Funktionäre ist gelogen. Bier Schutzleute waren einzige Passanten aus der Straße nach dem RAM.  : wahrscheinlich um nach Hause zu gehen. Nicht nur dle Eisenbahner in Oppeln   sind sprachlos über den Riesenschwindel der KPD  . Bon den 16 000 Eisen- bahnern Oberschlesiens   gehören nach zuverlässigen Mitteilungen noch »ichl 100 zur RGO.. die an zwei Dienstorten in Oberschlesien   einen geringen Einfluß hat. Im'Bezirksbetriebsrat bei der Reichsbahn­direktion Oppeln hat sie ein einziges Mitglied, der Eircheitsveclxrnd der Eisenbahner dagegen vier Mitglieder. Herr C h w a l.e t ist nicht dessen Dasitzender, swldern Dorsitzendex des Betriebsrats Im RÄW. Oppeln  ." Ehw al e k war während' der ganzen Altwü nur einmal in Oppeln  , wo er in einer Betriebsversammlung spr'echen wollie. Ms der Werksdirektor ihm sagte, er sei mit der Abhaltung der Versammlung nicht«inverstanden, zog Ehwalek mit' 100 seiner Getreuen aufs freie Feld' und redete auf einem Misthaufen icinsn Kohl. Die REO. hat hier nichts zuführen", am wemgsteu einen Streik bei den Eisenbahnern.
Fast 9 proz. Lohnkürzung. Schiedsspruch für die berliner Maßschuhmacher. Eüre sehr gut besuchte Branchenversammlung der Maßschuh- wacher am 30. März nahm Stellung zu dem unter Vorsitz des Ge- wsrberats Körner für die Maßschuhmacher gefällten Schieds- spruch, der eine'Lohnsentung von' säst g Prozent'vor- sieht. Die Versammlung gab einstimmig ihrer Empörung Ausdruck über diesen unsozialen Schiedsspruch, der die äußerst niedrigen Ver- ttenste der Arbeiter in den Mahzeschästen in so erheblichem Maße beschneidet. Bei der AbstimmunZ kam trotzdem die für«inen Streik erforderliche Zweidrittelmehrheit nicht zustande,' so daß der Schiedsspruch als angenommen gilt. Die Arbeitgeber haben dem Spruch ebenfalls zugestimmt. Tarif. vertrag und Lohnabkommen gelten aus ein Jahr. Der Mindest- stundenlohn für männliche Zeitlohnarbeiter und als Zltkord- bafis für neue Arbeiten beträgt für die Zeit vom 1. April 1031 bis 31. März 1932 1 12 Mark, für weiblich« Zeitlchnarbeiler und als Akkordbasis für Reparaturen 1,06'A Mark.
Die Maler gegen ihreVeglückung". Sie wollen keine LnnunaSlrankenkasse. Die letzte Mitgliederversammlung des Verbandes der Maler am Freitag im Gewerkschaftshaus nahm u. a. zu der�Frage einer Innungskrankenkasse für das Berliner   Malergewerbe Stellung, D>e gut besuchte Versammlung war sich völlig darüber im klaren, daß die von den Handwerksmeistern gewünschte Innungskrankenkasse sür die Arbeitnehmer nicht den geringsten Vorteil bietet. Im Gegenteil, die heutige Zersplitterung des Krantenkassenwesens beengt die Arbeitnehmer an sich schon in der Wahrnehmung ihrer sozial- politischen Forderungen. Der Köder geringerc Beiträge zieht nicht. Nach allen Erfahrungen ist sonnenklar, daß dann auch die Leistungen niedriger sein müssen als die der AOK. Weiter sei nach Ausfossung- der Handwerksmeister die Halbierung der Beiträge ein erheblicher Vorteil. Dieses Linsengericht der ge- teilten Beitragszahlung wird allerdings erkauft mit der Ausgabe des Erstgeburtsrechts der Selbstverwaltung: in.der projektierten Kasse wird die Innung den Vorsitzenden und auch dessen Stellvertreter stellen. Damit waren alle Rechte an die Meister aus- geliefert.,..... Neben diesen gnindsätzlichen Erörterungen sprechen aber auch noch trübe praktische Erfahrungen. So sind die Malerinnungs- lassen von Essen  . Duisburg   und Frankfurt   schon nach kurzer Zeit unter riesigen Schuldenlasten zusammengekracht In Essen  - mußten die Mitglieder dann die Schulden bezahlen(!) und in Duisburg  wurden die Beiträge so lange erhöht, bis die Schulden abgedeckt waren. Unter, diesen. Umständen lehnen die sreigewerkschastlich organisiertet! Maler die Errichtung einer Inimnaskrankenkasse ab.
Mehr Freizeit und Heime. Sozialpolittsche Forderungen der HausangesteNten.
In Nürnberg   wurde kürzlich die 3. Reichskonferenz der Reichsfachgruppe Haus- und Wachangestellte im Gesamtverband der Arbeitnehmer öffentlicher Betriebe und des Personen- und Warenverkehrs abschalten. Der Gruppenleiter Lambrecht wies in seinem Geschäftsbericht besonders auf die Bedeutung des Zusammenschlusses zum Sefamtoerbande hin.. Die Bedrückung der Hausangestellten zeige sich vor allem in den vielen Klagen, die vor. dem Arbeitsgericht ausgefochten werden müßten. 50 000 Klagen das spreche Bände. UcherSozialpolitik in der Hauswirtschaft" sprach Dr. Her.t» nick-Berlin  . Er beleuchtet« die Verachtung und Geringschätzung der Hausarbeit, die durchaus unbegründet fei. Di« wichtigste Forde- rung des Verbandes sei die Erhöhung der Freizeit für die Hausaugestelllen. Landtagsabgeordnete Luise Köhler, Berlin  , sprach überDie beruflichen Aufstiegsmöglichkeiten für Hausgehilfen und Hausangestellte". Sie untersuchte dabei die Möglichkeit des Aufstiegs zurgeprüften Hausgehikfin",geprüften Wirtschafterin", und .Laushaltspflegerin", der für die Hausgehilfin infolge der mangeln­den Freizeit immer noch schwer genug sei. Mari« Weber, Berlin  , erörterte die Notwendigkeit der Errichtung von Dieustboteuheimeu. Die Hausgehilfin verliere mit der Kündigung ihrer Stellung zugleich ihr« Unterkunst und sei infolgedessen allen Gefahren der Straße ausgesetzt. Staat und Gemeinden hätten hier bisher vollständig versagt. Di«.Aufhebung des Mieterschutzes für Pförtner- usw. Wohnungen" wurde von Leube. Berlin  , erörtert. Er schildert« die Auswirkungen des Erlasses des preußischen Wohlfahrts- mimsters und der Notoerovdnung, die vielfach Mietpreisstelgerungen und Schikanen der Hausmieter- zur Folge gehabt hätten. Das Tarif recht und die Tarifpolitik der Heus- und Wachangestellten behandelt« Breyer vom Gesamtverband. Das
Ansehen des Hausangestelltenberufes könne nur gehoben ip erden, wenn es gelinge, durch Tarifverlräge eine angemessene Entlohnung und eine soziale Gestaltung des Arbeitsvertrages zu sichern. In einer Entschließung begrüßt es die Reichskonferenz, daß die Schaffung eines Reichstarifverlrages für Hausangestellte in Angri  'f genommen ist. Sie nimmt mit Be- fremden davon Kenntnis, daß der Reichsverband deutscher Hausfrauenoereine diesem Bestreben Widerstand entgegen- setzt. Den Beweis dafür, daß der Reichsverband deutscher Haus- frauenvereine lariffähig und auch sonst in der Lag« sei, Tarifverträge abzuschließen, habe er durch den Abschluß des Reichslehrver­trages selbst erbracht. Der Reichslehrvertrag könne vernünftiger- weise mir ein Teil des eigentlichen Reichstarifoertrages sein. Es gehe nicht an, daß man di« Arbeitsbedingungen für die Lehr» linge regelt, die Regelung der Arbeusbedingungen für die ausgelernten bzw. geübten Hausangestellten aber ver- weigert. Auch die Haus- und Grundbesitzervereine müssen als tariffähig im Sinne der Verordnung über Tarifverträge vom 23. Dezember 1918 bezeichnet werden. Vom Reichsarbeitsministerimn müsse erwartet werden, daß es die Versuche, Tarifverträge für die hauswirtschafllichen Berufe zu schaffen, kräftig unterstütze. Natürlich müßten auch die Haus- angestellleu selbst etwas zur Hebung ihrer sozialen Lage tun, und der erste Schritt dazu sei ihr Eintritt in die Reihen des Gesamt- Verbandes. Die nach Annahme der Sondersatzungen vorgenommene Wahl brachte kewe Veränderung in der Reichsfachgruppenleitung. Für den Aachener Sleinkohlevbergbau ist der Schieds» spruch vom 25. März, der eine Kürzung der Tariflöhne um 0 Proz. vorsieht, vom Reichsarbeitsminister für verbindlich erklärt worden. Dle Feierschlchlenklage der Eisenbahner gegen di« Reichsbahn- direktion Dresden   ist vom Landesarbeitsgericht Dresden   am Diens- tag als unbegründet abgelehnt worden.
stvas sagt»er Bär?
KW
An stelle der alten ßerolina wird heule 12?® Uhr auf dem Alexanderplatz  ein neues Denkmal enthülli. Kein Raucher sollte es versäumen, dieser Feier beizu­wohnen, zu der Alle einladet: Jtoseiii«Ixr jxo Berlins meisigermichie Cigarette%. Einheitspackung 404