Wiedersehen vor Gericht
Nachspiel der GA. Revolte: Eine Serie von Prozessen
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Die Schlacht in der Hedemannstraße ist vorüber, es beginnt das Schlachten. Sieger und Geschlagene zitieren sich gegenseitig vor den Kadi, um der Mitwelt ihr Recht zu beweisen. Die angeblich gefeffette" Justiz der Republik wird als letzte Instanz im Streit der Osafs angerufen. Schon hat der Angriff" angekündigt, daß die pflicht und ehrvergessenen Elemente"( lies: Stennes und Genossen) sich noch vor dem Strafrichter werden verantworten müssen". Ein langes Sündenregister: Haus. friedensbruch, Nötigung, Erpressung, Körper verlegung( begangen an Fememörder Heines) fündigt sich hier Ob auch Sachbeschädigung vorliegt, scheint zweifelhaft, da Stennes und die Geinen die nach Kommunarden- und Betroleusenart beschlossene Demolierung des Parteilotals vor Ab zug im legten Augenblid unterlassen haben.
an.
Stennes ist aber feineswegs gesonnen, nur als Objekt der Rechtspflege zu fungieren. In einem erneuten Aufruf fündigt er an, daß er Hitler auf Grund seines Aufrufs gegen die Berliner Rebellen wegen Beleidigung verflagen werden. Es sei u. a. auch unwahr, daß er mit einer Gruppe Gewaltatte gegen den Staat habe führen wollen oder gar bolfchemistischen Gedankengängen anhänge. Die Ursache der Auseinandersehung sei vor allem in der Unzufriedenheit der soldatischen und proletarischen Elemente
der Partei mit der Umgebung Adolf Hitlers zu suchen, die meist aus unfähigen Leuten bestehe und niemals im stande sein werde, positive Aufbauarbeit zu leisten. So wird der mißglückten Meuterei noch ein langer Rattenuns schiene es allerdings am schwanz von Prozessen anhängen. Uns schiene es allerdings am vernünftigsten, die Herren einigten sich auf eine einzige Klage- nämlich wegen unlauteren Wettbewerbs.
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Das unterschlagene Wirtschaftsprogramm. In der von Stennes veröffentlichten Erklärung gegen Hitler heißt es weiter: Balb ist man für privateigentum, bald dagegen, bald für den Sozialismus, bald gegen ihn. Niemals wird der SA.- Mann verstehen, daß er sein Leben für den Kampf um fein sozialistisches Ideal einsehen soll, um doch um die Früchte feines Kampfes betrogen zu werden. nach den Worten Stennes ,, Betrug aber ist es" ,, wenn München vor einigen Wochen den Entwurf eines Wirtschaftsprogramms herausbrachte, den man bis heute wohl meislich der Parteigenossenschaft vorenthalten hat, weil das Programm für die deutsche Arbeiterschaft, für die Lösung der so zialen Fragen weniger enthielt als etwa das Programm der Staatspartei."
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Sollte da noch eine Klage wegen Betrug und Unterschlagung tommen?
Ermissionsflage Unterlassungsflage!
Die Prozeßlawine rollt weiter. Der Besizer des Hauses Matthäirirchstraße 16 hat vor dem Amtsgericht Berlin Mitte beantragt, den Hauptmann Stennes aus der in dem Hause belegenen Wohmung zu entfernen. Die Klage gründet sich auf
Fünf Jahre erfolgreiche Arbeit.
Der fünfte Jahresbericht der Deutschen Kunstgemeinschaft, den Staatssekretär Schulz foeben hinausgehen läßt, hat nicht nur als Rückblick über eine fünfjährige überaus erfolgreiche Tätigkeit seinen besonderen Sinn, sondern auch durch die Nachdrücklichkeit, mit der Arbeitsausschuß und Jahresversammlung der Mitglieder die persön= lichen Angriffe auf den Begründer in einem linksradikalen Abendblatt zurückgewiesen und Gen. Gchulz ihr Vertrauen uneingeschränkt ausgesprochen haben. medl
Demzufolge sind diesmal zwei Berichte verfaßt worden. Der Jahresbericht 1930" spricht von den wirtschaftlichen Schwierigkeiten des Jahres und daß troß alledem der gute Gedanke der Kunstgemeinschaft sich durch kaum verminderten Umfaß deutlich, ja überraschend ausgedrückt habe. Gegenüber Berkäufen im Werte von 223 646 m. im Vorjahre find 1930 728 Runstwerte für 191 810 M. Dertauft worden; davon im Dezember v. J. allein 162 Werte für 45 490 m. Selbst die Mitgliederzahl, an der die große Krise sich wohl am ehesten hätte auswirken müssen, ist von 1035 auf 1066 leicht angestiegen.
Der zweite Bericht wurde über die Jahresversammlung der Mitglieder erstattet und enthält vor allem einen genau begründeten Rechenschaftsbericht des Vorsitzenden Heinrich Schulz über die Tätigkeit der Deutschen Kunstgemeinschaft in diesen fünf Jahren, thre Tendenz und die Verwendung der Reichsbeihilfen. Er war veranlaßt und notwendig geworden infolge der unverantwort lichen Angriffe eines Malers in einem tommunistischen Blatt; als Richtigstellung der vielen falschen Angaben und als Darlegung der Geschäftsbücher für die große Deffentlichkeit, die der Leiter der Deutschen Kunstgemeinschaft wirklich nicht zu scheuen brauchte. Hier ift gegen alle Unfeindungen immer wieder das eine zu sagen: die Reichsbeihilfe ist gegeben worden nicht für eine Attion zugunsten notleidender Künstler, sondern ausschließlich für die Hebung des Interesses und der Kauflust breiterer Schichten des deutschen Bolkes. Direkt ist schon zahllosen Künstlern durch die Tausende von Verfäufen geholfen worden; in der Schlußabrechnung waren es in diesen fünf Jahren weit über 700 000 m., die an 700 deutsche Künstler jeder Art und Richtung gelangten.
Daß dabei auch in allen Einzelheiten von einer Verschwendung von Staatsgeldern nicht die Rede sein fann, bezeugt nicht nur die immer wiederholte Beihilfe des Reichsinnenministeriums und feine sehr sorgfältig durchgeführte Kontrolle der Geschäfts- und Kaffen führung der Deutschen Kunstgemeinschaft; bezeugt auch die jährlich mehrfach stattgehabte Revision der Geschäftsbücher durch den Kassen wart Bantier Hugo Simon. Schließlich hat der Arbeitsausschuß in seiner Jahressigung nach ausführlicher Untersuchung aller Anschuldigungen und Kassenbelege Staatssekretär Schutz einstimmig sein Berfrauen ausgesprochen, und die Jahresversammlung ist ihm darin beud on restlos gefolgt.
Wir möchten es darum auch unterlassen, auf die Widerlegung besonders hanebüchener Anschuldigungen im genannten Abendblatt einzugehen, die in dem Schulzschen Bericht aufgeführt werden. Gewisse Repräsentationsausgaben sind bei dem expansiven Charakter der Deutschen Kunstgemeinschaft unvermeidlich. Wahrscheinlich werden die wenig ermutigenden Erfahrungen mit den auswärtigen Ausstellungen und ihrem an fich fostspieligen Apparat von Reise, Juroren und Transportspesen und die notgedrungene Einschränkung Der Reichsbeihilfen der Kunstgemeinschaft ohnehin jede Beranlaffung zu repräsentativen und werbenden Ausgaben entziehen. Was aber nicht erdroffelt werden darf, ist der äußerst fegensreiche und zukunfts
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| arglistige Täuschung, weil die Wohnung von Stennes für den an geblichen Bürobetrieb einer Großdeutschen Handelsgesellschaft" gemietet war, der die übrigen Mieter des Hauses nicht stören sollte. In Wirklichkeit hat Stennes aber einen Rafernenbetrieb ein gerichtet. Das bisher ruhige Haus hallt wider von Kommandos, Befehlen, vom Kommen und Gehen der Ordonanzen, Motorrad fahrer, von Trupps, die die Stiegen hinauf- und hinabpoltern. Stennes seinerseits hat gegen Goebbels ein Verfahren eingese Stennes ziemlich leitet wegen einer Rotiz im Angriff", durch die Stennes ziemlich unzweideutig beschuldigt wird, noch jetzt in den Diensten der Polizei zu stehen und dem Polizeipräsidium einen Parteigenossen denunziert zu haben.
Stennes fündet weitere Enthüllungen über Goebbels und Hitler an. Er erklärt, daß er bei seinem Abzug aus der Hedemannstraße tompromittieren des Material vorsorglich mitgenommen habe. Das kann heiter werden. dow
Lohse gegen ,, Verbrecher".
Der Mann, der feine Abgeordnetenkarte verborgf.
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Am Ostermontag waren etwa 2000 G.- Leute in Thehoe zu fammengekommen. Nach einem Propagandamarsch durch die Stadt sprach Gauletter Lohse der bei der Reichstagseröffnung feine Abgeordnetentarte an den Landwirt Guth verborgt hatte über die Vorgänge in der Berliner SA . Er erklärte, wenn die Gegner sich der Hoffnung hingegeben hätten, mit einer solchen Angelegen heit die nationalsozialistische Bewegung niederzuringen, so hätten fie sich eines anderen belehren lassen müssen; denn heute spreche bereits niemand mehr von dem Stennes Sput. Er werde als verantwortlicher Gauleiter in seinem Bezirk rücksichtslos alle ver. bre cherischen Glemente, die sich in die Bewegung eingeschlichen hätten, ausschließen. Die nationalsozialistische Be wegung stehe und falle mit dem Führerprinzip.
Die„ Angestammten".
Die SA. Osthannover veröffentlicht folgende Erklärung:„ Die SA. Osthannover, Friesen und Niedersachsen , von der Wassertante und aus der niederdeutschen Heibe, steht in angeftammter Treue unerschütterlich zu ihrem einzigen Führer. Auch der jüngste SA.- Mann Niedersachsens weiß: In der national sozialistischen Freiheitsbewegung geht es nicht nach dem eigenfüchtigen Wollen einzelner Gerne große, sondern nach bem allein maßgebenden, ziettiaren 2Billen desjenigen, der diese unsere stolje Bewegung schuf und sie dereinst, allen Gewalten zum Trog, zum Siege führen wird: Adolf Hitler . Treue um Treue!"
Bisher war das alte Hannover doch wohl dem Cumberländer angeftammt". Nun hat Adolf I. auch schon den Schwiegerjohn Wilhelms in der Gunst seiner Welfen verdrängt- wo soll das noch enden?
Sopran, ber nicht groß scheint, den Riesenraum des Opernhauses mühelos füllt und das große Chor- und Oresterensemble überstrahlt. Die Nilarie, Glanz- und Paradestück der Literatur, fann nicht mit größerer Vollkommenheit gefungen werben. Rosette Anday als Amneris feffelt durch den warmen Klang ihrer schönen Altftimme. Durch Umbesehungen, die in legter Stunde notwendig geworden, schien die Borstellung gefährdet. Friß 3ohfel, als Radames einspringend, rettet den Abend, bühnengewandt, ein' Sänger von anfehnlichen Mitteln. Im großen Duett wächst er neben der Giannini stimmlich zu überraschender Höhe. Die neue Ausstattung könnte mehr zum guten Gesamteindrud tun. Besondere malerische Reize entfaltet sie kaum und historisch stilecht ist sie auch nicht. Das Aegyptischste ist die Finsternis, in der man das Ballet bes ersten Aftes tangen läßt. Biel Beifall im ausverkauften Haus.
Die große Fahrt."
Mozart- Saal.
K. P.
Daß die Pioniere, die Urland rodeten, allerorts den größten Gefahren ausgesetzt waren, wissen wir. Sie nahmen Schwierig feiten schwerster und mannigfacher Art auf fich, ganz gleich in welchem Erdteil sie ihre Kulturarbeit leisteten, das wollen und müssen wir anerkennen.
Der Film The Big Trail" ist in der deutschen Fassung den deutschen Kulturpionieren gewidmet, die von Saint Louis aus ins Land einbrangen. Das fann gegebenenfalls eine recht einträge liche Retlame fein.
Der Film selber ist höchst überflüssig. Wir haben heute die großen, wahren Reportagen, die erschüttern und aufrütteln zugleich. Byrd, Filchner, Collin Roß, Hürliman und wie die Forscher und fleißigen Reporter alle heißen, geben uns einen genauen Abklatsch Byrd, Filchner, Collin Roß, Hürliman und wie die Forscher und des Lebens in fremden Zonen und unerforschten Gebieten. Wir brauchen teine Rekonstruktion, wenn der Regisseur Raoul Walsh fich auch noch so gut auf einbrudsstarte Massenszenen versteht. Was nügt uns das Märchen von den grausamen Indianern und den gefahrenreichen Kämpfen mit Büffelherben, wo wir als Folge des Eindringens der Weißen es heutzutage erleben, daß Indianer und Bisons als Naturdenkmäler in abgezirtelten Schuggebieten gehegt und gepflegt werden müssen. Was nügen uns ein paar grandiose Massenszenen, um derentwillen die Gesundheit der Komparsen aufs
Spiel gesetzt und aus den Tieren das letzte Restchen Kraft grausam herausgeprügelt wird? Weil aber Massenszenen an Massenszenen gereiht auf die Dauer ermüden, wird inzwischen ein bißchen Theater gespielt, und Schauspieler gefallen sich in übelster Opernheldenmanier in etlichen großen, verlogenen Gesten.
Der Film bringt in Massen Gebetsszenen und auch einen regelrechten, Männer und Frauen mordenden Kampf. Er ist also bemüht, jebem Geschmack Rechnung zu tragen.
„ Der lustige Krieg."
Theater im Admiralspalaft.
e. b.
Dieser Luftige Krieg" ist in fünfzig Jahren für uns nicht luftiger geworden. Eine angeftaubte Operette des„ Fledermaus". Komponisten Johann Strauß , teine von seinen beften, und auch in der Zeit, der sie angehörte, war es wohl kein großer Erfolg. Achtzehntes Jahrhundert, österreichisch- italienischer Kleinfrieg, faiserliche Hoheiten, ein Herzog, eine Herzogin, Liebes: und Staatsaffären, harmloseste Berultung von Zuständen, die uns nichts angehen- viel ist aus dem schwachen Buch nicht herauszuholen. Mehr immer* 90 hin aus der Musik, um deren Erneuerung Dr. Felig Günther
Arbeitsgemeinschaft der Kinderfreunde Groß- Berlin fid mit Bid bemüht hat. Der Abend wäre furzweiliger, wenn
10 Jahre Berliner Kinderfreunde Feierstunde: ,, Unser die Sonne " am Sonntag, dem 12. April, 11.30 Uhr, im Großen Schauspielhaus. Zwei Chorwerke:„ Mein Vater geht auf das Hammerwerk" und„ Unser die Sonne, unser die Erde " Sprech- und Singchore/ Bewegungsgruppen Orchester Orgel Film.
1000 Mitwirkende! Eintritt 80 Pfennig Garderobe frei! allen Kinderfreundehelfern und in der Geschäftsstelle, Lindenstraße 3.
Karten bei
frohe Betrieb dieser Drganisation selber. Diesen inauguriert und mit solcher Umficht, solchem Erfolg geleitet zu haben, ist ein nicht genug zu schägendes Verdienst von Heinrich Schulz. p. f. sch.
Biermal singt Richard Tauber den Mathias Freudhofer in Kienzls„ Evangelimann". Der Leharfänger ist zur Oper zurüd gefehrt. lleber„ D Mädchen, mein Mädchen" oder„ Dein ist mein ganzes Herz" hat man fast bergeffen, daß Tauber ein hervor ragender Mozartinterpret ist, daß ihn feine Gestaltungstraft wieber aur Oper drängen muß.
Der große Tenor, der Star tritt hinter den fleinen Schreiber.
Diefer Mathias zeigt nicht die üblichen Alüren bes Rammersängers. Er ist der verschüchterte Liebhaber, dem die Worte schwer fallen, er ist der bettelnde unbeachtete Evangelimann, der fein„ Selig sind, die Verfolgung leiden" gewohnheitsmäßig herunterfingt und nicht als große Arie hinlegt. Tauber zerbricht nie burch eine große Geste die Glaubwürdigkeit der Gestalt, er bleibt auch in dramatisch bewegten Szenen innerhalb der Figur. Ein Durchschnittsmensch, der ein unverdientes schweres Schicksal tragen muß. Tauber spielt und fingt ohne Pathetif, aber mit größter Mufitalität. Seine Stimme, in der Höhe außerordentlich vorsichtig behandelt, fließt in breiter, getragenen Cantilene dahin und hat die Kraft zum starten bramatischen Ausdruck, ohne die melodische Linie zu zerreißen.
Um Tauber geschieht Schlimmes. Nur Nita Suttner fällt durch ihren gepflegten Sopran auf. Sonst herrscht finstere Provinz zwischen wadeinden, geschmaclofen Kulissen. Kein Regisseur sorgt für Ensemblespiel, für finnvolle musikalische Bewegtheit der Szene, für die Beruhigung spielwütig gewordener Sänger, die sich an Augenrollen und Fäufteballen nicht genug tun fönnen. Das Orchester hält sich am liebsten im Forte auf. Außer Tauber bietet die Vorstellung nichts Erfreuliches. Der große Sänger wirtt aber erst in einem ebenbürtigen, gefchloffenen Ensemble. Das hat Tauber vergessen. Berlin hat drei Opernhäuser, man braucht nicht in einem pierten musikalische Komödie schlecht zu spielen.
F. Sch. soulsoxa
Berbis Aida" als Ostersonntagsvorstellung in der Städtischen Oper. Das musikalische Gesamtbild der Aufführung auf dem hohen Niveau, auf das Leo Blech sie in dieser Saison gebracht hat. Im Vordergrund steht die Aida der Dufolina Giannini. Eine gefangliche Ausnahmeerscheinung. Wunderbar, wie dieser seltene
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nicht fast jede Nummer, faum, daß am Bartett ein paar Hände fich gerührt haben, wiederholt und noch einmal wiederholt würde. So wird Erfolg beharrlich vorgetäuscht: man merkt, daß Rotters die geschäftliche Leitung haben. Man merkt es auch an der Fehl= befezung der Hauptrolle: diesmal wird Martin Deh man das Opfer ihrer Spekulation in Opernstars. Leider hat der Heldentenor der Städtischen Oper sich an einen Platz locken lassen, an dem er verfagen muß. Neben ihm gute Operettenträfte: Anni Ahlers, Edith K. P. Schollmer und als Gast Ernst Tauthenhain, der persönlichen Charme und beste Wiener Tradition mitbringt.
Erfolg der Frankfurter Opernhilfe. Einen erfolgreichen Berjuch, einen Weg aus der allgemeinen Theaterfrife zu finden, hat der Ver ein Opernhilfe in Frankfurt a. M. gemacht, der trop feines Namens den beiben städtischen Bühnen der Oper und dem Schauspiel gleichmäßig dient. Der anläßlich der 50- Jahr- Feier der Frankfurter Oper ins Leben gerufene Verein zur Förderung des Theaterbefuchs und der Teilnahme der Deffentlichkeit am Theaterleben zählt bereits jegt, im vierten Monat seines Bestehens, 12 000 Mitglieder.
Schon schreibt er seine Memoiren. Karl Ballentin, als Liesl Karlstabts Partner berühmtester Komiter Münchens , hat seine Memoiren vollendet; ein bedeutender Münchener Verlag hat sie bereits zur Beröffentlichung erworben. Damit werden die Wünsche seiner Bea wunderer erfüllt, und Karlehen zieht in die Gefilde der Unsterblidhteit ein.
Frau und Kind verbrannt.
Bei der Rellung eines Mädchens umgefommen. Trier , 7. April.
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Am Nachmittag des Ostersonntags brach in Rell bei Hermes. feil( Hunsrück ) Feuer in einem Anwesen aus, dessen Bewohner zu einem Ofterbefuch in ein benachbartes Dorf gegangen waren und ihr sechsjähriges Töchterchen in der Obhut einer 45jährigen Berwandten im Haus zurückgelassen hatten. Boller Schreden rannte die Frau, die von dem Feuer überrascht wurde, auf die Straße, um Hilfe herbeigurufen. Da entfann sie sich plöglich des Kindes und eilte in bas brennende Haus zurüd, um das Kind zu retten. Beide wurden durch Brandgase vergiftet. Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos. Zwei Anwesen mit Scheunen und Stallungen brannten bis auf die Umfassungsmauern nieder.
Ein Dorf in höchster Gefahr.
Greifswald , 7. April. ( Eigenbericht.) Ein schweres Großfeuer brach in dem Dorfe Hanshagen bei Greifswald aus. In der Pfarrscheune entstand Infolge Kurzschluß ein Brand, der sich in ganz furzer Zeit über insgesamt sechs Gebäude ausdehnte. Auch das alte Schulhaus fiel den Flammen zum Opfer. Die Feuerwehr aus Greifswald mußte herangezogen werden, da für das ganze Dorf höchste Gefahr bestand. Es gelang schließlich, den Brandherd zu lokalisieren. Der Schaben ist außerordentlich groß.
Bur gleichen Zeit brach auf dem Stadtgut Stahlbrode ein Brand aus, dem ein Viehstall und eine Scheune zum Opfer fiel. Bahlreiches Vieh tam in den Flammen um.