zum„ Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Beilage zum

Nr. 121.

Tokales.

Mittwoch, den 27. Mai 1896.

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13. Jahrg.

Dadurch soll die Möglichkeit gegeben sein, jebe Karte genau zu Arbeiter eingeschritten. Das hindert jedoch nicht, daß sich solche prüfen, den Inhaber mit der Photographie zu vergleichen und Vorkommnisse täglich wiederholen, weil eben den Arbeitern jebe Zur Lokalliste. In fehr alberner Weise schafft die ein Examen anzustellen, wo Verdachtsmomente vorliegen. Wir Gelegenheit zu einer anständigen Befriedigung derartiger Be­In fehr alberner Weise schafft die Fapitalistisch- katholische„ Germania  " durch die Wuth, mit der sie verdenken es natürlich dem Ausstellungskomitee nicht, wenn es dürfnisse fehlt. sich vor Schaden und Mißbrauch zu schützen versucht, die selbständige Arbeiterschaft begeifert, ihrer Sache eine Blamage. aber wir geben boch zu bedenken, ob durch eine derartige hoch Sonntag etwa 200 Monatsfarten beanstandet; gegen die Ber Von den Kontrolleuren der Ausstellung wurden am Als" offiziellen Schwindel der Sozialdemokratie" bezeichnet ſie nothpeinliche untersuchung ad coram publicum der Ausstellungs- sonen, welche die Karten unrechtmäßig benutzt haben, soll Straf­nämlich die Mittheilung unserer Lokalliste, wonach das Gefache gedient wird. sellschaftshaus in der Rüdersdorferstraße der ständigen Menschen geradezu unmöglich, sich dem beabsichtigten Nach unserer Meinung ist es für einen an- antrag gestellt werden. Arbeiterschaft zu Versammlungen zur Verfügung stehe. Aus Verschiedene Eisenbahn Unfälle hat der Pfingstverkehr unklaren Andeutungen, welche das Blatt dann bringt, ist zu daran, daß die meisten der Examen der Ausstellungspolizei auszusetzen und wir zweifeln nicht der Freifarteninhaber, namentlich mit fich gebracht. Ein Unfall mit tödtlichem Ausgange ereignete entnehmen, daß fromme Seelenhirten katholischer Observanz die Vertreter der siebenten Großmacht, lieber die 50 Pf. Eintritts- sich am ersten Pfingstfeiertage auf der Bahnstrecke zwischen Berlin  das Lokal jezt gänzlich für ihren Zweck erworben haben und geld zahlen, als sich der Möglichkeit aussehen, von einem zu und Spandau  . Infolge der Ueberfüllung fiel ein Mann aus das Lokal jezt gänzlich für ihren Zweck erworben haben und daß sie es in folgerichtiger christlicher Duldung hinfort der Mißtrauen geneigten Ausstellungsbeamten examinirt und ev. zurück- einem Koupee und wurde so schwer verlegt, daß er auf Ber fozialdemokratischen Arbeiterschaft nicht mehr zur Verfügung stellen gewiesen zu werden. Das Ausstellungskomitee sollte sich auch gegen Bahnhofe Ruhleben, wohin man ihn brachte, fiarb. Der Ber­wollen. Ist dem so, dann kann den Herrschaften schon geholfen aber biefer gewiß schwierigen Ausgabe bewußt bleiben, daß es unglückte, ein Buchhalter Krause aus Schöneberg  , hatte in Gleiche werden; im vierten Berliner   Reichstags- Wahlkreise hat der Ar- ein großstädtisches Unternehmen leitet, und daher alles vermeiden, ein etwa zehnjähriges Mädchen mit sich gerissen, welches gleich beiter am allerwenigsten nöthig, seinen Feinden das Gelb ins was zu kleinlichen Chikanen führen muß. Das Mädchen wurde in das Wenn jedoch der falls schwer verletzt wurde. Haus zu bringen. Arbeitsausschuß die Inhaber von Dauer und Freifarten auf Herz Spandauer   Krankenhaus gebracht; es hat namentlich bedeutende Achtung, Schöneberg  . Die Leser des Vorwärts" und und Nieren prüfen zu müssen glaubt, dann rathen wir ihm, nicht Kopfwunden davongetragen. Die Leiche des Mannes brachte man anderer Parteiliteratur werden ersucht, soweit fie vom 1. Juni nur die Photographien, sondern auch von jedem Vorzeiger die vom Bahnhof Ruhleben in die Spandauer   Leichenhalle. Amtlich wird bekannt gemacht: Bei Einfahrt des von ab von der Parteispedition bedient sein wollen, dies dem Partei- Vorlegung eines Signalements zu verlangen, welches von ge­spediteur W. Bäumler, Belzigerstr. 59 S. IV., zu melden und wandten Leuten am Alexanderplatz   angefertigt und polizeilich Eberswalde   kommenden Bedarfs- Personenzuges Nr. 772 in den Stettiner Bahnhof hierselbst, wurde Sonntag Abend gegen 7 Uhr vom bisherigen Spediteur abzubestellen. Damit in der Lieferung abgestempelt sein muß. der Prellbock des Einfahrtsgeleises in der Halle infolge zu großer fein Störung eintritt, müssen auch die schon Gemeldeten die Ab- Den mehrfachen bereits registrirten Arbeitseinstellungen Geschwindigkeit bei der Einfahrt eingedrückt. Eine Entgleisung beſtellung nicht unterlassen. Die Zeitungskommission in der Gewerbe- Ausstellung hat sich am zweiten Pfingst fand nicht statt. Die Maschine ist unerheblich beschädigt. Ge­Den Mitgliedern des sozialdemokratischen Wahlvereins feiertage eine neue angereiht, bie zwar ein schönes Beispiel von meldet haben sich sofort 3 Reisende, deren Berlegungen scheinbar Charlottenburg   zur Kenntniß, daß laut Versammlungs- Solidarität bekundet, den betreffenden aber einen fühlbaren nicht erheblich sind. Die Untersuchung ist eingeleitet. Das Mädchen, welches auf dem Vorortszug verunglückte, ist 20. im Monat im Lokal Bismarckhöhe abgehalten werden. Der in vielfacher Hinsicht charakteristisch. In der Ausstellungskonditorei die Tochter des Buchhalters Nebert, Schöneberg  , Gothenstr. 43. beschluß die Lese- und Diskutirabende jeden Mittwoch nach dem materiellen Schaden verursacht hat. Der Verlauf der Sache ist nicht erheblich sind. Die Untersuchung ist eingeleitet. nächste Diskutierabend ist also am 27. Mai abends 81/2 Uhr. von Bruno Tache sind 12 Damen zum Bedienen der Gäste, engagirt". Leider ist das Rind bereits seinen Verletzungen erlegen. Der Vorstand. Dieselben erhalten vom„ Arbeitgeber" zwar die gleichmäßige Uniform, ein weißes Gewand, geliefert, beziehen aber sonst kein Neue Akademiegebäude. Der Kultusminister veröffentlicht Die brave Polizei hat es während des schönen Pfingst  - festes Gehalt, sind vielmehr auf Trinkgelder angewiesen, wie das im Reichsanz." ein Preisausschreiben, wonach zur Erlangung feftes zum theil recht fauer gehabt. Saß da unser Genosse, der schon so üblich ist. Die Waaren, welche sie auf Bestellung am von Entwurfsstizzen für den Neubau der Hochschule für die Maurer Silberschmidt am zweiten Pfingsttage feelens- Büffet entnehmen, müssen die Damen natürlich sofort baar be- bildenden Künste und der Hochschule für Musik in Berlin   ein vergnügt im Grunewald   und freute sich, daß die grundgütige zahlen. Am 2. Feiertage ereignete es sich nun, daß eine der serviren- öffentlicher Wettbewerb ausgeschrieben wird, zu welchem alle Archi­Mutter Natur abermals mitleidig statt Bajonnette und Gummi- den Damen mit 5 Tassen Kaffee von ihren Auftraggebern zurück- tekten deutscher Reichsangehörigkeit eingeladen werden. Das Bau­schläuche Blumen und duftige Kräuter hatte wachfen laffen. Nur geschickt wurde, weil der Moffa zu falt war. Am Büffet wurde indessen programm wird auf schriftlichen, an das Ministerium der geistlichen, eins that ihm leid, nämlich daß seine brave Ehehälfte frankheits- Die Zurücknahme der 5 Tassen Kaffee wie auch die Herausgabe Unterrichts- und Medizinal- Angelegenheiten in Berlin   zu richten­halber den schönen Frühlingstag in Einsamkeit zu Hause vertrauern des erlegten Betrages verweigert. Als die servirende Dame den Antrag kostenfrei übersandt. Für die besten Lösungen der mußte. Boll innigen Mitleids fam Silberschmidt am Abend heim, und hierüber ungehalten wurde, drohte man ihr mit sofortiger Ent- Aufgabe werden ausgesetzt: zwei Preise von je 8000 M., zwei schickte sich an, der Gattin geziemend Trost zu spenden. Solches laffung. Da ihre Kolleginnen ohnehin über schlechte Be- Preise von je 5000 m. und drei Preise von je 3000 M. Die war nun, wenigstens von wegen der Langenweile an diesem handlung zu klagen hatten, so stellten sämmtliche 12 Damen Wettbewerb- Arbeiten sind bis zum 31. Dezember 1896, mittags Tage, nicht nöthig gewesen. Denn während der Ehemann das auf grund des geschilderten Vorfalles kurz entschlossen 12 Uhr, im Gebäude der königlichen Akademie der Künste in Blümlein blau im schattigen Walde bewundert hatte, hatte die einmüthig die Arbeit ein, was bei der Ueberfüllung des Berlin  , Unter den Linden 38, abzugeben. Hausfrau auch ihr blaues Wunder erlebt. Um 5 Uhr nach- Lokales sich für den Wirth in unangenehmster Weise bemerkbar Dienstboten Behandlung. Traurige Pfingsten hat die mittags erkannte sie vis- à- vis ihrem Fenster einige Gestalten, die machte. Nur seinem inständigen Bitten und dem feierlich ab 18 jährige Martha Rieger aus Kamenz   in Schlesien   gehabt, die der Beschreibung nach bedenklich denen ähnlich sahen, die im gegebenen Versprechen, daß derartiges, wie geschehen, in Zukunft hier bei dem Bierhändler Renz in der Wilhelmstr. 133 als Prozeß Auer und Genossen eine so anheimelnde Rolle nicht mehr vorkommen solle, hatte er es zu danken, daß nach Dienstmädchen in Stellung ist. Das Mädchen, dessen Dienst­gespielt hatten. Nicht lange dauerte dies Präludium einstündigem Streifen die Damen die Arbeit wieder aufnahmen. verhältniß am 1. Juni abläuft, erhielt am Morgen des ersten bangenden Zweifels und es flopfte mit der Energie, Leider hatten viele der Gäfte diese Gelegenheit benutzt, um ohne Feiertages von seinem Dienstherrn mehrere Schläge an den Kopf, die einer guten Sache würdig ist, an die Hausthür. Frau Bezahlung zu verschwinden, wodurch den Damen ihre Feiertags- o daß es die Besinnung verlor und von der Treppe hinunterfiel. Silberschmidt öffnete und vor ihr standen ein Polizeilieutenant, Einnahme arg geschmälert worden ist. Dabei zog es sich anscheinend nicht unbedeutende innere Ver­ein Schuhmann und ein Kriminalbeamter. Wo ist Ihr Mann In den Pfingsttagen herrschte in der Gewerbe- Ausstellung legungen zu und mußte im Wagen in ein Krankenhaus gebracht geblieben, wo find die vielen Leute, die ins Haus gingen?" theilweise ein folosales Gedränge. Am ersten Festtage sollen werden. lautete die Frage diefer Herren. Frau Silberschmidt sah die 163 000 Besucher gezählt worden sein, am Montag war der Männer der heiligen preußischen Ordnung staunend an und bat, Besuch noch stärker; man zählte nämlich 205 000 Personen. Ueber fich deutlicher zu erklären. Ja es müffe eine geheime Ver- die Stadtbahn wird geklagt, daß statt versprochener 14 Züge fammlung im Hause stattfinden; sie solle nur mit der Wahrheit stündlich nur 4 bis 5 Büge abgelaffen worden seien. Der Fahr herausrücken. Die Frau unseres Genossen lächelte und ihre fartenverkauf mußte zeitweilig eingestellt werden, und es dauerte Heiterkeit überſtieg fast die zulässigen Formen, als einer der bis weit nach Mitternacht  , bevor auf dem Bahnverkehr Ruhe Beamten den Ueberzieher und den Hut des gefährlichen Mannes eintrat. als Beweismittel ergriff. Wo der Hut ist, da ist auch der Uebel­Für Modelle zu einer Medaille für die Berliner  thäter, folgerte der Mann des Gesetzes ganz logisch, und un: Gewerbe- Ausstellung sind von der Jury folgende Preise zu gläubig beruhigte er sich erst ein wenig, als Frau Silberschmidt erkannt worden: Der erste Preis von 1000 m. wurde zuerkannt treuherzig versicherte, daß ihr Gatte des schönen warmen Wetters der Arbeit mit dem Merkwort: Sonst nichts", Verfasser wegen im Strohhut ausgegangen sei. Es war nichts mit der H. Matzen, Charlottenbug. Der zweite Preis von 600 M. der Arbeit geheimen Versammlung, und die Beamten gingen, ohne den mit dem Merkwort:„ Rast' ich, so rost' ich", Verfasser Ernst Der auf einem Zweirade fahrende 30jährige Architekt Staat gerettet zu haben. Als Frau Silberschmidt aber vom Westphal. Der dritte Preis von 400 M. der Arbeit mit dem Merk- Wiebeler fiel am Sonntag in der Karlſtraße beim Ausweichen Fenster aus den Herren nachfah, bemerkte sie, daß etwa wort:" Deutsch  ", Verfasser May Haseroth, Metall- und Edel- vor einem entgegenkommenden Pferdebahnwagen mit seinem ein Dutzend Uniformirte und Nichtuniformirte Haus und Für Entwürfe zu einem Diplom für die Ber- Rabe um, wurde von dem Wagen angefahren und am Kopfe Thorweg besetzt hielten. Wir wissen nicht, ob ein Scherzbold so liner Gewerbe- Ausstellung: Da nach dem Urtheil der Preis- schwer verletzt. boshaft war, den armen Mannen des Herrn Schöne eine so richter feine der eingelieferten Arbeiten des ersten Preises würdig Auf der Polizeiwache ist ein unbekannter Mann am infame Plage zu bereiten; aber nach den heiteren Ergebnissen, erschien, wurde beschlossen, die zur Verfügung stehenden Geld Pfingst- Heiligabend gestorben. Ein Sicherheitsbeamter hatte ihr welche die berühmten Bolizeithaten gegen Auer und Genossen vor mittel von 2000 m. in vier Preise zu theilen. Diese vier Preise im Bereiche des 94. Reviers abends um 9 Uhr auf die Straße acht Tagen ans Licht führten, ließe sich eine solche Wermuthung wurden zuerkannt wie folgt: Der erste Preis der Arbeit mit liegend gefunden und zu seinem Schutze auf die Wache schon rechtfertigen. dem Merkwort: Lithographie", Verfasser Georg Tippel, Maler. Des Reviers gebracht, damit er dort sich erhole. A13 Der zweite Preis der Arbeit mit dem Merkwort:" Deutsche   man einige Stunden später nachsah, wie es mit ihm stehe, Arbeit", Nic. Dauber, Maler, Marburg  - Hessen  . Der dritte gab er kein Lebenszeichen mehr von sich. Ein Arzt stellte feft, Preis der Arbeit mit dem Merkwort:" Grün und Gold", Ber- daß der Tod schon geraume Zeit vorher eingetreten war. fasser H. Koberstein. Der vierte Preis der Arbeit mit dem Merkwort: Geister und Händearbeit 1896", Verfasser Rich. Böhland, Maler, N.]

stein- Graveur.

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Ein verlorengegangener Pferdebahnwagen verursachte am ersten Pfingstfeiertage in der Potsdamerstraße großes Auf­sehen und Heiterkeit. Bei dem Verkehr vom Zoologischen Garten­Leptow waren den elektrischen Motorwagen je ein Pferdebahn­wagen angehängt behuss Erleichterung des Verkehrs. Bei einem derartigen Zuge riß in der Potsdamerstraße die Verkoppelung und der elektrische Motorwagen fuhr, da der Zugführer den Unfall nicht gleich bemerkte, allein weiter. Erst durch Zuruse des Publikums wurden die Beamten auf den eigenartigen Verlust aufmerksam gemacht und zur Rückfahrt und Abholung des vers lorenen Wagens veranlaßt.

Sturz aus dem Fenster. Der 22 Jahre alte Arbeiter B. in der Feldstraße stürzte sich am Sonntag in der Trunkenheit nach einem voraufgegangenen Streit mit seinen Eltern aus dem britten Stocke heraus und zog sich eine Gehirnerschütterung und sonstige schwere Verletzungen zu.

In der Milchkuranstalt Viktoriapark   ist unter den dort beschäftigten Rutschern eine Lohnbewegung ausgebrochen. Die Leute haben eine Arbeitszeit von morgens 4 Uhr bis abends 7 Uhr und je nach der vorliegenden Arbeit auch bis 8 Uhr; dabei Vergiftet hat sich gestern Morgen der 65jährige Kaufmann oft nur eine Mittagspause von einer halben Stunde, James Joseph aus der Schicklerstraße 2. Der alte Mann, der wenn sie auf ihrer Rundfahrt seitens der Kundschaft lange auf Börsengeschäfte betrieb, verlor im Februar durch den Tod seine gehalten werden. An jedem 13. Tage fällt auf die Kutscher auch Unfallstatistik der Gewerbe- Ausstellung. In den Pfingst Frau und litt selbst schwer an einem unheilbaren Blasenleiden. noch die Pflicht der Stall wache, sodaß dann die Arbeitszeit Feiertagen wurde die Hilfe der Sanitätswachen und Unfall Schon seit sieben Wochen konnte er nicht mehr ausgehen. In dauert von morgens 4 Uhr bis zum andern Abend stationen auf der Gewerbe- Ausstellung wiederholt in Anspruch einem unbewachten Augenblicke nahm er in der Nacht zum 8 Uhr. Die regelmäßige tägliche Arbeitszeit beträgt genommen. Am Sonntag paffirten 23 Unfälle, von denen die Dienstag Cyankali und wurde gestern früh um 4 Uhr als Leiche demnach 17 bis 18 Stunden, jeden 13. Tag aber 39 bis meisten leichter Art waren und nur derjenige des Droschten aufgefunden. 40 Stunden. Der Kutscher, der das Glück" hat, am Sonntag futschers Schröter, welcher bei einer Karambolage feines Wagens zur Stallwache zu kommen, genießt dafür weiter das Vergnügen, mit einem anderen Gefährt eine schwere Quetschung des Bruſt- Der unglückliche Zimmerer Schmidt, der von einem so und so oft zur Milchhalle im Viktoria part die Milch im Karren taftens erlitt, als schwerer Fall zu erwähnen ist. Daß eine anderen Bauarbeiter einen Schlag mit der Art auf den Kopf den Berg hinaufschleppen zu dürfen- die Pferde haben gewisse Vorsicht bei der Fahrt auf der elektrischen Rundbahn erhielt, ist vor einigen Tagen im Moabiter Krankenhauſe ſeiner natürlich Sonntagsruhe auf den Kutscher dehnt der Herr angebracht ist, beweist der Unfall einer Frau, welcher der Zweig Verlegung trotz sorgfältigster Pflege und eifrigster Bemühung Dekonomierath Grub das Gebot der Sonntagsheiligung nicht aus. eines Strauches ins Gesicht schlug, wodurch eine Hornhaut der Aerzte erlegen. Die ganze linke Hälfte der Schädeldecke war Für diese unerhört lange Arbeitszeit von täglich 17 bis 18 entzündung des rechten Auges herbeigeführt wurde. Am Montag zertrümmert und hatte entfernt werden müssen. An einer Hirn Stunden gewährt Herr Detonomierath Grub, der in seinen wurden bis zu den Abendstunden in den Unfallstationen haut- Entzündung verstarb der Kranke. Reklamenotizen fich sehr, sehr hoher Protektionen rühmt, den 12 Personen behandelt. Leider ist darunter ein schwerer Unfall Stutscher auch einen fürstlichen Lohn: 80 m. monatlich. Als die zu verzeichnen, welcher dem 33 jährigen Möbelpolirer Georg Rutscher nun verflossenen Sonnabend ihre Forderung auf Arbeits- Büpte aus der Mühlenstraße 8 pafsirte. Derselbe wurde um zeitverkürzung und Lohnerhöhung vorbrachten, wurden fie 1/26 Uhr von der elektrischen Bahn überfahren und durch einen furzerhand abgewiesen: Herr Dekonomierath Grub Bruch des rechten Oberarmes und mehrere Rippenbrüche so so erklärte der Geschäftsführer v. Lettow fann für diesen schwer verletzt, daß er in die Charitee befördert werden mußte. schönen Lohn Kutscher genug bekommen. Und was verlangten Die Verletzungen find so schwerer Art, daß an seinem Auf­die unverschämten Arbeiter? 13 stündige Arbeitszeit fommen gezweifelt wird. ( von morgens 4 Uhr bis abends 5 Uhr, dazu wollten sie die Die Fontaine lumineuse vor dem Industriegebäude Vesperpause in Wegfall kommen lassen). Wegfall der Stallwache und einen Wochenlohn von 21 Mart bez. der Ausstellung ist am Sonntag infolge des starken Wasserdrucks Monatslohn von 90 M. Wir dächten, diese Forderungen seien geplatzt. Es dürfte einige Zeit dauern, bevor der Schaden aus so bescheiden, daß man eigentlich nicht begreift, wie ein angebessert ist. ständiger Mann sie als unberechtigt ansehen kann! Toiletten auf dem Ausstellung terrain. Uns wird erstickte. geschrieben: Auf dem Ausstellungsgelände befindet sich an der Ein offiziöser Stoßfenfzer des Arbeitsausschusses der Ge- Südseite des Hauptgebäudes, zwischen diesem und der elektrischen werbe- Ausstellung findet sich in der National- Zeitung", welche Rundbahn ein Abort, wie er auf Berliner   Bauten üblich ist. den Klagen der Ausstellungsbehörden über den Mißbrauch, der Allerdings nicht als Ausstellungsobjekt, sondern zur Benuzung mit den Freifarten aller Art getrieben wird, einen sehr leben- für die Arbeiter. Er besteht aus einer Bretterbude, in der Im National- Theater ist man abermals dabei, dem Zuge digen die Ausdruck giebt. Um Ausstellungs Nassauer drei offene Tonnen aufgestellt sind, über welchen eine Latte der Zeit zu folgen und die neueste Aktualität beim Schopfe aut abzufassen, machten sich eine Anzahl von Mitgliedern als Siß angebracht ist. Die Tonnen find bis über den Rand nehmen. Was wäre auch die Gewerbe- Ausstellung, wenn sie Feiertags Bergnügen, gefüllt und deren Inhalt verpestet begreiflicherweise die Umgegend. nicht unter den Frankfurter   Linden dramatisirt würde? Ausstellungs- Verwaltung das selbst die Kontrolle auszuüben, und siehe da, sehr bald war es Die in der Maschinenhalle und im Hauptgebäude noch zahlreich Unzulängliche ist denn abermals Ereigniß geworden und wir den Herren gelungen, eine Anzahl Karten zu konfisziren, anzu- beschäftigten Arbeiter können diesen ekelhaften gesundheits- sehen, wie das neue Destillat in die alten Schläuche, die halten und zu beanstanden. Das Resultat dieser scharfen Kontrolle widrigen Ort natürlich nicht benutzen und die für die Angestellten so oft schon herhalten mußten, nach altbewährtem Rezept wurde dann zum Gegenstand eingehender Berathung darüber gemacht, neuerdings erst eingerichteten verschlossenen Klosets find ihnen gefüllt worden ist. Von Originalität des Geschmackes ist selbst­wie dieser Schädigung der Ausstellung erfolgreich entgegengetreten nicht zugänglich, daher bleibt denselben nichts anderes übrig, als verständlich bei der Reise durch die Gewerbe- Ausstellung" feine werden kann. Als ein sehr wirksames Mittel erwies sich- so schreibt sich vorkommendenfalles zu einer diskreten Verrichtung in den Rede; die alten Geschichten von ehrfurchtsvollem Alter kehren die National- Zeitung" die Einrichtung, daß für die Inhaber Gebüschen niederzulassen, sozusagen vor den Augen des Publi- in der neuesten Umhüllung mit vergnügter Miene wieder und von Dauer- und Freikarten besondere Eingänge geschaffen sind. fums. Die Aufsichtsbeamten sind deswegen schon mehrfach gegen müssen ihr Publikum amüsiren. Der Rentier Habermann aus

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unglückten Steuereinnehmers Jäger ist, wie aus dtheinsberg be­Die Leiche des mit dem Referendar Dr. v. Bötticher ver richtet wird, nunmehr ebenfalls gefunden.

Beim Effen gestorben. Der Tresckowstr. 17 in Schlafs stelle wohnende Arbeiter Schulze hatte aus seiner Heimath rohen Speck erhalten. In der Trunkenheit verschlang er zum Abends essen große Stücke davon in gieriger Weise, so daß er daran

Kunst und Wissenschaft.

Das