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Sahm im Amt.

Morgen programmatische Erklärung vor dem Stadt­

parlament.

Der neue Oberbürgermeister von Berlin , Dr. Heinrich Sahm , ist heute vormittag um 10 Uhr im Oberpräsidium feierlich vereidigt worden. Er begab sich von dort aus sofort in das Rathaus, wo er Bürgermeister Scholt und Stadtverordnetenvorsteher Haß seinen Antritts­besuch abstattete. In den Mittagsstunden fanden sich dann bei dem neuen Oberbürgermeister die beiden Bürgermeister und die neuen unbesoldeten Stadträte ein, die Dr. Sahm in ihre Aemter einführte. An­schließend trat der Magistrat zu einer außerordents lichen Sigung zusammen, in der Bürgermeister Scholt, der heute aus den Diensten der Stadt ausscheidet, die Ge­schäfte an das neue Oberhaupt Berlins übergab. Der neue Stadtkämmerer Bruno Asch nahm an der Situng nicht teil, weil er erst morgen in Berlin eintreffen wird. In der heutigen Magistratssitzung wird auch bereits über die neue Dezernatsverteilung entschieden werden. Boraus sichtlich wird der neue Plan schon morgen bekanntgegeben werden fönnen. Mit größter Attivität wird man in den nächsten Tagen im Rathaus an die Etatberatungen herangehen. In der morgigen Stadtverordnetenfißung, die um 18 Uhr beginnt, wird der Magistrat unter Führung des Oberbürgermeisters vollzählig er­scheinen. Der Stadtverordnetenvorsteher Genosse Haß wird die neuen Männer im Namen der Stadtvertretung begrüßen. Ober: bürgermeister Dr. Sahm wird mit einer kurzen Rede von ungefähr 10 Minuten antworten, in der er die Hauptpuntte seines Bro­gramms umreißen wird. Nach der Rede des Oberbürgermeisters wird das Haus sofort in die Beratung der Tagesordnung eintreten.

** Der 1. Mai Nationalfeiertag.

Die spanische Zivilliste für die Arbeitslosen.

Madrid , 20. April. ( Eigenbericht.) Außer Merito, Chile , Uruquay und Frankreich haben inzwischen auch Argentinien , Portugal , Kuba , die Türkei und die Tschecho­flowakei die neue spanische Regierung anerkannt.

In einem Ministerrat ist beschlossen worden, den der vorigen Regierung von der Morgan- Bant angebotenen 60- Millionen- Dollar Kredit zur Stabilisierung der Peseta abzulehnen, da das Schat­amt auch ohne diesen Kredit über genügend Mittel verfügen würde. Ferner wurde beschlossen, die 9 Millionen Peseten der Zivilliste des Erkönigs zur Bekämpfung der Arbeitslosigteit in Anda­lufien zu verwenden.

Der 1. Mai wurde zum Nationalfeiertag erklärt. Die Regierung hat ferner die Revision des Urteils in dem Prozeß gegen den General Berenguer angeordnet, der im Jahre 1922 von der Anklage, an der blutigen Niederlage von Melilla schuldig zu fein, freigesprochen wurde. General Berenguer ist bereits endgültig aus der Liste der Armee gestrichen worden. Außenminister Lerrour dementierte im Ministerrat das Gerücht von einem Auf­stand in Marokko gegen die republikanische Regierung. Er habe eine Abordnung, bestehend aus Einwohnern Melillas und Ceutas empfangen, die ihm mitgeteilt habe, daß die Haltung gewisser Führer der Bevölkerung mißfalle und sie durch andere Personen ersetzt werden müßten. Es sei aber zu keinerlei Unruhen wegen dieser Forderung gekommen..

Die Konstitutionalisten laffen mitteilen, daß fie für die neue Regierung eintreten würden unter der Bedingung, daß diese durch die verfassungsmäßige Nationalversammlung als recht mäßig anerkannt werde. Sie seien zwar feine Republikaner, fie würden aber die Republik respektieren, die sich in einer Atmosphäre des Friedens und der sozialen Ordnung entwickeln müsse.

Kundgebung für 3glefias.

Madrid , 20. April. ( Eigenbericht.) Am Sonntag fand hier zur Erinnerung an den Gründer der sozialistischen Partei, Pablo Iglefias, eine große Kundgebung statt. Die gesamte Arbeiterschaft Madrids , die Studenten und Gymnasia sten beteiligten sich an der Veranstaltung. An der Spitze eines Demonstrationszuges marschierten die sozia listischen Mitglieder des Rabinetts, der neue Zivil­gouverneur und der Bürgermeister von Madrid . Die Straßen waren von einer dicht gedrängten Menschenmenge besetzt, die den Mani­festanten zujubelte. Der Zug begab sich zum Friedhof, wo der Fi­nanzminister Prieto am Grabe des Sozialistenführers eine Rede hielt, die tosenden Beifall fand. Die Zahl der an der Kundgebung beteiligten Perfonen wird auf 150 000 geschäßt. gelsnow

"

Der letzte Sänger vom Montmartre. Die Romantik des Montmartre, des einstigen Künstlerparadieses von Paris , das längst zu einem Schauplatz der Fremdenindustrie geworden ist, verschwindet immer mehr. Nun ist auch der letzte der alten Chansoniers, die ihre Terte und Lieder selbst verfaßten und in der malerischen Künstlertracht aus den verflungenen Tagen der Bohème von Murger vortrugen, dahingeschieden. Brunant Alexandre- so hieß er starb im Hospital. Noch nach dem Kriege sah man ihn in seinen weiten Beinkleidern, engem Samtjackett, fliegendem Mantel und breitrandigem schwarzen Hut auf den Straßen, und er hatte großen Erfolg mit seinen Liedern, die stets attuelle Dinge behandelten und den Geschmad der Menge trafen. Aber sein Stern war im Niedergange. Das Publitum, das ihm huldigte, war vom Montmartre verschwunden, und so wanderte er schließlich, fast erblindet und gebüdt von der Last der Jahre, als eine traurige Figur auf den Boulevards herum, sang mit zitternder Stime seine Lieder und suchte die Texte an Mitleidige zu verkaufen. Dann erkrankte er an Gehirnerweichung und siechte im Krankenhaus dahin. Mit ihm entschwindet eine letzte Säule von der einstigen Herrlichkeit der Montmartrepoesie.

Die Droffelung der Einwanderung in USA . Von der jährlich gefeßlich zugelassenen Bahl von 150 000 Einwanderern aus Europa haben 140 000 in diesem Etatjahr feine Einreifeerlaubnis erhalten. Im März wurden mehr Ausländer deportiert als zugelassen.

Sven Hedin hat bei der schwedischen Regierung eine halbe Million Kronen zur Fortfegung seiner großen Asien - Erpedition be antragt. Die schwedische Wissenschaftsakademie unterstügte den An­trag unter der Voraussetzung, daß hierdurch die finanzielle Hilfe für die einheimische schwedische Forschung nicht beeinträchtigt wird. 08. Die 50 schönsten Bücher des Jahres 1930, die foben in Leipzig vom Preisgericht der Deutschen Buchfunft- Stiftung prämiiert worden sind, weiden vom Berliner Bibliophilen- Abend bei Flatow u. Briemer, Tiergarten ftraße 4a, bom 19. bis 27. ausgestellt( Wochentags von 11 bis 7, Sonntags von 11 bis 2 Uhr). Eintritt 20 f.

Kindesmord eines Nervenfranken

Onkel erschießt seine Nichte und tötet sich selbst

Eine blutige Tragödie, deren Hintergründe noch Eine blutige Tragödie, deren Hintergründe noch ganz ungeklärt sind, hat sich in der Nacht zum Sonn tag in Charlottenburg - Westend abgespielt. Im Hause Württemberg Allee 24 wurde am Sonntag­morgen der 43 Jahre alte Ingenieur Kasimir Schkop vor dem Bett feiner Nichte, der 12 Jahre alten Ilfe Igalfen, mit einem Schläfen­schuß tot aufgefunden. Das kleine Mädchen hatte einen Schuß unter brachte das Kind nach dem Hildegard- Krankenhaus, wo es aber bald dem rechten Auge und gab noch schwache Lebenszeichen von sich. Man nach der Aufnahme st arb.

Ingenieur Scht op war, wie die Feststellungen ergeben haben, ein nervenfranter Mann. Für die Einzelheiten des Kürten­Brozeffes hatte er ungewöhnliches Interesse bezeugt. Seines Leidens wegen war er längere Zeit in einer Anstalt in Königstein gewesen, von dort aber vor mehreren Wochen entlassen worden. Zum Ab­schluß der Kur reiste er nach Lugano und fam erst am vergangenen Montag, dem 13. April, nach Berlin zurück. Die Wohnung in der Württemberg- Allee gehört seinem Schwager, dem Kaufmann Igalfen, der zur Zeit mit seiner Gattin verreist ist. Zurückgeblieben sind nur die Haushälterin und die beiden Töchter des Ehepaares, Mädchen im Alter von 8 und 9 Jahren. Zu Besuch weilte außerdem die Rufine der Mädchen in der Wohnung, das unglückliche Opfer, die 12 Jahre alte Jise Igalsen. Ihr Vater ist auch Ingenieur und war bisher in Essen tätig. Jetzt hatte er eine Stellung in Berlin an­genommen und war mit seiner Tochter, die hier eingeschult werden

sollte, vorausgefahren, während seine Frau noch in Essen weilt. Als der Schwager Schtop am Montag eintraf, bezog der Ingenieur Igatsen eine andere Wohnung in der Reichsstraße in Charlottenburg , ließ aber seine Tochter in der Württemberg- Allee unter der Obhut der Haushälterin. Am Sonnabend kam Schkop gegen Mitternacht nach Hause. Die kleine Ilse schlief in einem Zimmer für sich allein, während die kusinen mit der Haushälterin zufammen ein Zimmer innehaben. An Schtop, der mit der Haushälterin noch sprach, war auch die Haushälterin ging zur Ruhe. Niemand hat während der nichts Besonderes wahrzunehmen. Er begab sich in sein Zimmer und Nacht etwas gehört. Am Sonntag früh standen die Schwestern zuerst auf und gingen dann in das Zimmer Jises, um sie zu wecken.

Den Kindern bot sich ein schreckliches Bild. Bor dem Bett des kleinen Mädchens lag, nur notdürftig bekleidet, Sch top, der bereits tot war. Auf die Schreie der Kinder eilte die Haushälterin herbei und brachte vor allem die Mädchen fort und Sie rief auch die Polizei sowie einen bei den Nachbarn unter. Arzt. Dem Ingenieur war nicht mehr zu helfen, das kleine Mädchen atmete noch schwach, verstarb aber gleich nach der Aufnahme im Krankenhaus. Was sich in der Nacht in dem Zimmer zugetragen hat, weiß man nicht. Es scheint, daß Schtop, als er den Schuß auf seine Nichte abgab, die Waffe dicht an das Kiffen hielt, daß der Knall gedämpft wurde.

Die ganze seltsame Tragödie bedarf noch dringend der kriminal­polizeilichen Untersuchung.

Das Museum für Naturkunde wirbt

Wechselnde Ausstellungen

Museums. Der Berliner geht u. a. in das Museum, wenn man Hausbesuch führen muß. Berufliches Interesse bekundeten in erster Linie Lehrer, Künstler und Kürschner . Beim Publikum am meisten Antlang fanden die biologischen Gruppen, während man die Saurier getrost als Reißer" bezeichnen kann. Ihre speziellen Freunde wollen im Museum nur die eigene Schaulust befriedigen.

Der Name Museum für Naturkunde " ist für viele| Teil der Berliner Besucher wohnt in der unmittelbaren Nähe des irreführend, das sei gleich vorweg erwähnt. Enthält dieses große Gebäude an der Invalidenstraße neben einigen naturwissenschaft lichen Universitätsinstituten doch drei Museen, und zwar das 300 logische, das geologisch- paläontologische und das mineralogisch- peto­graphische. Jedes steht unter eigener Leitung und Verwaltung und ist unabhängig von den anderen. Die Schaufammlung der drei Museen ist gemeinschaftlich, zeigt aber auch die schon erwähnte Dreiteilung. Die Botanit ist nicht berücksichtigt, fie besigt ihr be­sonderes Museum in Dahlem . Das muß man wissen, wenn man fich mit dem Museum für Naturkunde beschäftigt, das jeßt, ohne auch nur einen Pfennig für Propagandazwecke zu befizen, sehr energisch und zäh um seine Bolkstümlichkeit wirbt und das Publi­fum zur Mithilfe auffordert. Das Museum möchte der Allgemein­heit etwas werden, daher nimmt es zur Zeit eine Neuordnung vor. namentlich ist man, was die Zoologie anbelangt, bemüht, die frühere Alleinherrschaft der Systematit zu brechen. Um das Mu­feum nach Möglichkeit volkstümlich zu gestalten, hat man st a tistische Erhebungen unter den Besuchern angestellt und zugleich Wunschfästen angebracht. Aus ihrem Inhalt ergibt sich freilich die traurige Tatsache, daß viele Menschen weder mit offenen Augen durchs Museum noch durchs Leben gehen. Sind doch die meisten Wünsche teine Wünsche, da sie schon lange erfüllt find. Den freien Eintritt an allen Tagen wünscht niemand sehnlicher als die Museumsleitung, doch widersetzt sich ihm die vorgefeßte Be­hörde. Die Offenhaltung am Spätnachmittag und den Abend stunden wird gerade durch die Berufstätigen lobend hervorgehoben. Doch wird dieses Lob zugleich mit der Klage über schlechte fünft liche Beleuchtung erteilt. Sie ist berechtigt, aber ihr ist bei diesen schlechten Zeiten nicht abzuhelfen; denn das Museum hatte über haupt tein künstliches Licht und es ist eine Art Glückszufall, daß es welches betam. Im großen und ganzen wird das Museum mehr von Männern als von Frauen besucht. Unter ihnen stellt das Alter Don 20 bis 30 Jahren die stärkste Zahl von Besuchern. Der größte

Die Zenfur der Radaupolitiker.

Raziterror.

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Das Landestheater Rudolstadt hatte in diesen Tagen in einer geschlossenen Borstellung für die Freie Volksbühne das Schau­spiel Der Mann, den sein Gewissen trieb" von Mau­ rice Rostand herausgebracht. Als nunmehr das gleiche Stüd für eine öffentliche Vorstellung angesetzt wurde, wandten sich die Drts: gruppen des Stahlhelm und der Nationalsozialisten gegen diese Absicht mit der Begründung, daß es in der heutigen Zeit nicht an gebracht sei, französische Stücke auf deutschen Bühnen zu spielen. Außerdem stelle das Spiel ein Machwert pazifistischer Propaganda dar und sei schon aus diesem Grunde abzulehnen. Nationalfozia listischerseits wurde angedroht, eine öffentliche Aufführung mit allen Mitteln zu stören. Daraufhin hat sich die Intendanz entschlossen, Mitteln zu stören. Daraufhin hat sich die Intendanz entschlossen, dem Einspruch stattzugeben und das Stüd öffentlich nicht aufzu führen.

Der Intendant sollte nicht so ängstlich sein. Die Regierung Frid ist erledigt, und auch in Thüringen gelten jetzt wieder Menschen­und Bürgerrechte.

Leo Blech 60 jährig.

Leo Blech vollendet morgen sein 60. Lebensjahr. Ursprünglich für einen faufmännischen Beruf bestimmt, begann er nach furzen Musifstudien an der Berliner Hochschule mit 22 Jahren seine Theaterlaufbahn als Kapellmeister( und zugleich als Opernfomponist) in seiner Baterstadt Aachen . 1899 wurbe er von Angelo Neumann als erster Kapellmeister an das Deutsche Landestheater in Prag be­rufen. Seit 1906 wirft er mit einmaliger Unterbrechung von 2% Jahren an der( ehemals föniglichen) Staatsoper in Berlin . Hier hat er in 25 Jahren mehr als 2000 Opernvorstellungen geleitet; 44 Erstaufführungen und 38 Neueinstudierungen waren Frucht seiner Arbeit. 1913 wurde er zum Generalmusikdirektor ernannt. Seit zwei Jahren ist er regelmäßiger Gaft am Dirigentenpult der Städti­schen Oper.

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101 Mit dem Namen Leo Blech bleibt ein Stück Berliner Opern geschichte unlöslich verbunden. Blech gehört zu den bedeutendsten, erfolgreichsten deutschen Operndirigenten unserer Zeit. In der geistigen und technischen Souveränität, mit der er als unfehlbarer Rönner und erfahrenster Kenner alle Fattoren des Dperntheaters, alle Teile des Opernspiels beherrscht und den gesamten Opernbetrieb fünstlerisch und organisatorisch durchdringt, hat er kaum feinesgleichen. Er ist ein musikalischer Führer von immer flar bestimmtem, unbedingt autoritativem Willen; traft dieses überlegenen Willens und vermöge einer nie versagenden Geistesgegenwart weiß er, wie wenige an

Zur Zeit wird im Vorraum des Hörsaales des Zoologischen Museums eine Ausstellung von Darstellungen des Eisbären, der verschiedenen Nashörner und des Schimpansen ge­zeigt. Es sind ausgestellt Plastiken, Gemälde und Illustrationen von diesen Tieren aus allen Zeiten und von allen Völkern. Obs wohl der Eisbär den Europäern schon sehr lange bekannt ist, wer­den nicht nur im Jahre 1555, sondern auch noch später braune Bären einfach als Eisbären gezeichnet. Im 16. Jahrhundert stand bereits ein ausgestopfter Eisbär in einem Privatmuseum. Für uns sehr interessant find die Zeichnungen eines Schiffsbarbiers, der wohl Expeditionen mitgemacht hat, jedoch seine geliebten Eisbären höchst. wahrscheinlich nur nach Fellen zeichnete. In grauer Borzeit waren Wallroßzähne das Material, aus denen man fleine Eisbären ichnißte. Man sieht viele Abbildungen aus Schulbüchern und dann die ganz große Umwälzung durch die Photographie. Neben ihrer Naturtreue fann nur noch Friese als Eisbärenmaler bestehen, der den Eisbären in der Natur tennt. Ebenso zieht die Geschichte der Nashörner in allen möglichen Formen an uns vorüber von den Zeichnungen der Steinzeitmenschen an, bis zu dem Liebling der Berliner , dem sich im 300 mächtig entwickelnden fleinen Nashorn, das als Baby nach hier fam. Um möglichst abwechselungsreich zu fein, wählte man als drittes Tier den Schimpansen. Auch über diesen Menschenaffen ist unendlich viel Material zusammengetragen. Erwähnt sei nur ein Kopf, der nach dem neuesten Präparations* verfahren hergestellt wurde. Er wirkt ganz sonderbar und unver geßlich eindrucksvoll, denn in ihm ist tatsächlich entflohenes Leben festgehalten.

c. b.

feinem Blag, die fortwährenden Zufallsschwierigkeiten, die das

Theater zwangsläufig hervorbringt, zu meistern und die ständige Ge fahr unvorhersehbarer Wechtelfälle zu bannen. Mit allen Werken

des überlieferten Spielplans und allen Stilen ist er gleich gründlich vertraut; solche Vertrautheit erwirbt sich nur in Jahrzehnten der un ablässigen Arbeit. Und jede Opernaufführung, die er leitet, hat das ablässigen Arbeit. Und jede Opernaufführung, die er leitet, hat das Profil seiner Persönlichkeit.

Als Komponist ist Leo Blech mit einer Reihe von Opern hervor getreten, ohne freilich dieselbe Geltung zu erlangen wie als Dirigent, Nur der Luftspieleinafter Versiegelt" hat sich dauernd in unserem Spielplan gehalten.

Im Rahmen einer von der Bühnengenossenschaft veranstalteten Nacht vorstellung in der Lindenoper war Leo Blech , der Dirigent und der Komponist, Gegenstand herzlicher Huldigungen. Die Staatsoper veranstaltet Dienstag, die Städtische Oper Mittwoch eine festliche Aufführung der Oper" Carmen ": Gelegenheit für Leo Blech , eine seiner berühmtesten Interpretenleistungen zu erneuern.

Sind Uthmann- Chöre verboten?

"

K. P.

Die Rote Fahne" brachte in der letzten Zeit wiederholt die Meldung, daß Uthmann- Chöre durch das Polizeipräsidium verboten worden seien. Genosse Grzesinski erklärt dazu auf eine Anfrage des Arbeiter- Sängerbundes: Die Notiz in der Roten Fahne" ist eine Berdrehung der Tatsachen. Es ist mir niemals eingefallen. Lieder wie die Sonntagsfeier" und" Das heilige Feuer" von Uthmann zu verbieten." Es trifft also nicht zu, daß irgendwelche Uthmann- Chöre verboten seien. Es handelte sich um eine beabsich tigte Veranstaltung der Roten Hilfe" am Karfreitag. Das dafür eingereichte Programm fonnte nach den Bestimmungen über den Karfreitag nicht genehmigt werden. Mit den Uthmann- Chören an fich hat die Angelegenheit nichts zu tun.

Eine Ausstellung afrikanischer Höhlenkunft. In Frankfurt am Main wurde am Sonnabend eine Ausstellung der Forschungsa ergebnisse der verschiedenen Afrikaerpeditionen von Leo Frobenius eröffnet, der eine Ausstellung des Archäologischen Reichsinstitutes in Frankfurt am Main angegliedert ist. Eine große Anzahl von Bildern der afrikanischen Kultur ist hier vereinigt. Frobenius gab einen Ueberblick über die Entwicklung feiner Afrikaforschungen und entwidelte furz feine Theorien über die prähistorische Kultur, die sich nach seiner Auffassung aus den von ihm in Afrifa und von französischen Gelehrten in Europa gefundenen Felsbildern er

fennen läßt.

60. Geburtstage, in der Städtischen Oper Carmen" mit Sigrid Leo Blech dirigiert am Mittwoch, 22. April, am Tage nach seinem Onegin in der Titelpartie.