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Nr. 190 48. Jahrgang

2. Beilage des Vorwärts

Die Politif des

Sofina- Konzerns.

Der letzte Geschäftsbericht.- Die Zusammenarbeit mit der Gesfüret.

Die belgische Sofina und die ihr nahestehende Gesfürel wollen sich mit 50 Millionen Mart Aftien an der neuen Ber­ liner   Kraft- und Licht- A.- G. beteiligen, nachdem in früheren Projekten die Sicherung des entscheidenden Einflusses ver­sucht worden war.

Unter den großen belgischen Elektrofinanzgesellschaften( Sofina, Electrobel, Sidro, Electrorail) ist die bestbekannte die Sofina. Mit Recht, denn sie ist die aktivste und einflußreichste unter ihnen. Zu ihrem Machtbereich gehören große Elektrizitätskonzerne der verschiedenste Länder, z. B. Belgiens  , Deutschlands  , Frank­ reichs  , Argentiniens  , Merifos, Portugals  , Spaniens  , Nordafrikas  usw., und außerdem übt sie auf eine große Reihe weiterer Untere nehmungen dadurch Einfluß aus, daß sie an weiteren Dachgesell­schaften, die ihrerseits Elektrizitäts- und Straßenbahnunternehmun: gen fontrollieren, maßgebend beteiligt ist. Schließlich zählt sie zu ihren Beteiligungen auch eine Reihe von Fabrikationsfirmen, die in der Hauptsache ihren Sitz in Brüssel   haben.

Es ist aber nicht nur der Umfang der Beteiligungen, der die Sofina über andere international aufgezogene Dachgesellschaften dieser Art hinaushebt, sondern entscheidend ist die Art, wie von der Sofina alle die verschiedenen Glieder ihres Machtbereichs nach einheitlichen Gefichtspunkten beherrscht werden und wie sie

es versteht, diese zunächst vereinzelten Gruppen zu wich­tigen elektrizitätspolitischen Machtpositionen auszubauen. An der Spitze der Sojina steht Dannie Heinemann, ein Ingenieur, für den auch heute noch technisch- wirtschaftliche Gesichts­punkte entscheidend sind. Herr Heinemann macht nicht nur Gewinne, fondern auch Politit. Es ist daher kein Zufall, daß die Ge schäftsberichte der Sofina ihren Aftionären etwas mehr geben wollen als lediglich einen Einblick in die Rentabilität der fontrollierten Unternehmungen. Der Geschäftsbericht wird jeweils zu einer Art Programmertlärung. Der dieser Tage veröffentlichte Ge­schäftsbericht für 1930 tut dies in etwa folgender Form:

Es gibt, so heißt es dort, mehrere Formen des Zusammen­schlusses industrieller Unternehmungen. Es gibt Trusts, d. h. große einheitliche Industrieförper, es gibt ferner Investierungsgesellschaf=

das Elektrizitätsmert Schlesien A.-G., ebenso auch die Schlesische Elektrizitäts- und Gas- A.- G., die beiden führenden Elektrizitätskonzerne Nieder- und Oberschlesiens  ; die Amper Werke Elektrizitäts A.-G. und die Neue Amper- Kraftwerke A.-G., beide in München  , ferner die Oberbayerische Ueberlandzentrale A.- G.;

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die Neckar  - Werke A.-G., die in der württembergischen Elef­trizitätswirtschaft eine wichtige Rolle spielt; ferner eine Reihe kleinerer Unternehmungen, wie z. B. die Gas- und Elektrizitätsversorgungs A.-G., Singen, und die Koblenzer Straßenbahnge sellschaft

Abgesehen von diesem indirekten Einfluß der Sofina auf diese Unternehmungen ist sie an einigen von ihnen auch noch direkt be­teiligt, so z. B. an der Elektrizitätswerk Südwest A.-G., an der Neckar  - Werke A.-G. und an der Elektrizitätswerk Schlesien A.-G. Wenn zu diesem großen Interessenkomplex jetzt noch die Mitwirkung an der neuen Berliner   Kraft- und Licht A.-G. hinzu­kommen wird, so rundet sich der Einflußbereich ab, und schon heute muß man die Sofina als eine der wichtigsten elektrizitätswirtschaft lichen Kräfte Deutschlands   bezeichnen.

Rüstung für Großaktionen.

Das Aktienkapital, mit dem die Sofina arbeitet, ist, ge messen an ihrem internationalen Einfluß, lächerlich gering. Es hat einen Nennwert von nur 200 Millionen Franken, d. h. noch nicht einmal 35 Millionen Mark. Viel bedeutsamer und richtiger find die offenen Reserven, die sich auf über Milliarden Franken belaufen, d. h. auf rund eine Biertelmilliarde Mart.

Freitag, 24. April 1931

Besonders bemerkenswert ist der Bestand an unmittelbar verfügbaren Mitteln( Kasse und Bankguthaben), der in der letzten Bilanz mit 1,15 Milliarden Franken ausgewiesen wird, d. h. mit fast 200 Millionen Mart. Die Sofina fann im Besize solcher er­heblichen Mittel von heute auf morgen umfangreiche neue Transaktionen durchführen, ohne neues Kapital aufnehmen zu müssen. Es ist aber nicht allein die Höhe dieser Posten, die der Sofina eine große Attivität, falls sie erforderlich ist, gestattet, sondern hierzu kommt noch die enge Verbundenheit der Gesellschaft mit den beiden starken und sehr unternehmungslusti- gen Brüsseler   Großbanken, der Banque de Bruxelles  und der Société Générale de Belgique  . Schließlich bestehen außer­dem zwischen der Sofina und einer Reihe führender Großbanken anderer Länder enge Beziehungen, so daß man sagen kann, daß tatsächlich die Sofina für die größten Aktionen gerüstet ist.

Für solche Aktionen sieht die Verwaltung heute offenbar den Weg freier als etwa noch vor einem Jahr. Es ist eine der wichtig­sten und ernstesten Auswirkungen der Weltkrise, daß überall die öffentliche Hand in ihren finanziellen Leistungsmöglichkeiten erheblich geschwächt worden ist. Die Einnahmen der Staaten, Pro­vinzen und Gemeinden sind gesunken, während sich ihre Aufgaben vermehrt und ihre Ausgaben erhöht haben. Bald hier, bald dort wird zur Erleichterung der finanziellen Notlage der Voll- oder Teil­verkauf von Unternehmungen erwogen, die bisher von der öffent­lichen Hand kontrolliert wurden. Die Vereinigten Elektrizitätsmerke Westfalen wurden vor einigen Monaten aus einem rein fommu= nalen Unternehmen in eine gemischtwirtschaftliche Aktiengesellschaft umgewandelt. Gegenwärtig wird, über die Neuorganisierung der Berliner   Elektrizitätswirtschaft unter Mitwirkung in- und ausländi­scher Kapitalgruppen verhandelt. Es ist daher begreiflich, daß auch) die Sofina- Verwaltung ihre Augen für wichtige Erwerbungen offen hält und Terrains, die bisher für sie unangreifbar waren, zu er­obern sucht. Gerade deshalb ist es wichtig, daß man in Deutsch­ land   den Machtbereich, das Arbeitsprogramm und die Methode der Sofina tennt. Die Wahrung der eigenen Interessen hat diese Kennt nis zur Voraussetzung.

Druckpapier in der Krise.

ten, d. h. Unternehmungen, die fich an einer großen Zahl meiſt 10 Prozent Dividende beim Feldmühle- Konzern.- 16 Prozent Belegschaftsabbau

verschiedenartiger Gesellschaften beteiligen, mit dem ausschließlichen 3weck, an ihren Erträgen einen entsprechenden Anteil zu erzielen. Es gibt schließlich Holdinggesellschaften( Dachgesellschaften) nach Art der Sofina. Wozu ist nun eigentlich eine solche Hol= dinggesellschaft da?

Sie ist, so heißt es weiter, dazu da, um mit kühnem Mut Unter­nehmungen ins Leben zu rufen, zu deren Gründung sonst vielleicht Der Optimismus fehlt. Sie ist ferner dazu da, die Interessen der verschiedenen Gruppen, die sie beherrscht, einheitlich zu lenten und durch Zusammenarbeit eine Senfung der Unkosten zu erreichen. Ferner ist es ihre Aufgabe, dieten Gesellschaften das erforderliche Kapital so billig wie möglich zur Verfügung zu stellen und durch ihre Autorität das Risiko, das der Kapitalgeber eingeht, start herabzumindern. zu ihren Aufgaben gehört es u. a. auch, nahe­stehenden( d. h. im Falle der Sofina belgischen) Gesellschaften Aufträge zu verschaffen, und ausdrücklich wird in dem Ge­schäftsbericht hervorgehoben, daß die belgische Industrie durch Ver­mittlung der Sofina zahlreiche Aufträge erhalten hat, die sonst wahrscheinlich nach anderen Ländern gegeben worden wären.

Man hat bisher im Ausland auf die industriellen Beteiligungen und auf die Zusammenarbeit der Sofina mit bestimmten Fabri­fationsgruppen noch wenig acht gegeben, und gerade dieser Hinweis im Geschäftsbericht sollte daher mehr als bisher die Aufmert samkeit der internationalen Deffentlichkeit finden. In Frank­ reich   arbeitet die Sofina vielfach eng mit der Alsthom zusam­men, der größten französischen elektrotechnischen Firma, ferner mit

der Compagnie de Signaux et d'Entreprises Electriques in Paris  . Unter den wichtigeren belgischen Firmen, an denen sie beteiligt ist, ist in erster Linie die in Brüssel   sigende Société d'Electricité et de Mécanique zu nennen, ferner der große Glaskonzern Libbey- Owens und die Société Générale de Ciments et Matériaug.

Man kann nicht verkennen, daß dies von der Sofina selbst so anschaulich entwickelte Programm durchaus mit dem übereinstimmt, mas auch sonst von

ihren Arbeiten und Arbeitsplänen bekannt ist. Es war auf der Weltfrafttonferenz im Juli| vorigen Jahres D. Oliven, Generaldirektor der mit der Sofina ver­fönlich noch enger als materiell verbundenen Gesfütel, der einen Blan entwidelte, wie der europäische   Kontinent von einer Reihe wichtiger Großfraftlinien im Umfang von etwa 10 000 Kilo­metern durchzogen werden könnte. Diesem Plan entspricht der Ausblick, den der vorjährige Geschäftsbericht der Sofina gemacht hat: die Verschmelzung der großen europäischen   Energiezentren miteinander, die Verwendung standinavischer Wasserkraftenergie in Mitteleuropa  , die Nutzbarmachung der Wasserkraftreserven Frank­ reichs  , Spaniens   und Mittelitaliens   für den übrigen Kontinent und ähnliche weitreichende Projekte.

und

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Der mächtigste Konzern in der deutschen   Papierindustrie, die Feldmühle, Papier   und 3ellstoffwerke 2.-G. in Stettin  , veröffentlicht jetzt ihren Geschäftsabschluß und Jahresabschluß für 1930. Schon seit jeher eines der führenden Groß­unternehmen in der deutschen   Papierindustrie, hat dieser Konzern durch die Aufsaugung der westdeutschen Reisholzgruppe der Königsberger Bellstoff- Fabriken und Chemische Werte Koholnt A.-G. einen Kapitalsblod ge­schaffen, der die Politik der deutschen   Papierindustrie vollstän big beherrscht. Auch in der Zellstoffproduktion ist das Unter­nehmen nach dem Auflauf der Königsberger Koholyt A.-G. jezt führend geworden, nachdem es bisher in diesem Fabrikationszweig

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neben dem Waldhof- Konzern und der Aschaffenburger   Zellstoff A.-G.

nur eine untergeordnete Rolle gespielt hatte.

Die jährliche Leistungsfähigkeit der über ganz Deutschland   ver­teilten dreizehn Werke des Feldmühle- Konzerns wird im Geschäfts­bericht wie folgt angegeben:

Jellstoff

Holzschliff( zur Papierproduktion). Papier  .

Spiritus

Chemische Produkte

99

219 000 Tonnen 157 000 262 000 8 100 000 Cifer 32 700 Tonnen

das Kartell zu einer zweimaligen Preissenfung von zusammen noch nicht einmal 10 Proz. veranlaßt. Dieser Preisabbau ist im Hinblick auf die

um 30 Proz. im Preise gefallenen Rohstoffe und die durch die Rationalisierung eingesparten Kosten der Papier­industrie ungenügend. Die Druckpapierindustrie, die bisher mit ihrer straffen Kartellpolitik auf sehr hohem Roß faß. wird in ihrer Preispolitik noch ganz andere zugeständnisse machen müssen, wenn sie nicht Rückschläge, wie sie sich jetzt in der gleich straff fyndizierten 3ementindustrie zeigen, vermeiden will.

Eine statistische Jrreführung. Keine neue Maffeneinfuhr von russischen Zündhölzern.

Wir berichteten, daß im Jahre 1931 troß der Einführung des Zündholzmonopols eine enorme Steigerung der russischen Zündholz­einfuhr erfolgt sei. Wir stützten uns dabei auf die amtlichen Ver öffentlichungen des Statistischen Reichsamts über den deutschen  Außenhandel. Jetzt stellt sich heraus, daß die betreffende Massen einfuhr schon vor der Errichtung des Monopols, also schon 11 Monate früher erfolgt ist und 1931 nur abrechnungsmäßig in der Einfuhrstatistik in Erscheinung trat. Solche irreführenden Methoden in der amtlichen Außenhandelsstatistik sind höchst be.

Unter den dreißig Papiermaschinen, die der Konzern arbeiten läßt, befinden sich, wie in dem Werk Odermünde, Maschinen mit einer Tagesleistung von 120 000 Kilogramm dauerlich. Papier  . Bezeichnend für den Einfluß, den dieser Konzern auf die Preispolitik des Druckpapierkartells( Verband Deutscher Drud­papierfabriken) ausübt, ist die Tatsuche, daß die Feldmühle rund 30 Pro 3. der gesamten deutschen   Produktion an Druckpapier auf sich vereinigt.

Wenn der Geschäftsbericht die großen Schwierigkeiten im legten Jahr hervorhebt, so zeigt dic 10 prozentige Dividende ( im Vorjahr 12 Broz.), daß die Wirtschaftskrise die Gewinne des Feldmühle- Konzerns nur wenig beeinflußt hat. Um so mehr haben die Belegschaften, die

von 7419 auf 6218 Personen, um 16 Proz., abgebaut wurden, die Krise zu spüren bekommen.

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Die Gewinnrechnung ist mit dem Berjahr nicht zu vergleichen, da für das zweite Halbjahr bereits die Koholyt- Gewinne mitver­rechnet worden sind. Dies gilt auch für die Unkosten und Steuern. Es wird ein von 9,9 au 11,1 Millionen Mark erhöhter Be triebsgewinn ausgewiesen und nach Abzug der Unkosten und Abschreibungen ein Reingewinn von 3,0 gegen 3,95 Millionen Mark. In der Bilanz erscheint als neuer Posten die Beteiligung an der Königsberger Koholyt A.-G. mit 25,3 Millionen Mark, der auf der Passivseite   Anleihen und langfristige Darlehen mit 25,3 Mil­lionen gegen 5,48 Millionen Marf im Vorjahr gegenüberstehen. Daraus ergibt sich, daß rund 20 Millionen des Koholyt- Kaufes durch Daraus ergibt sich, daß rund 20 Millionen des Koholyt- Kaufes durch ein langfristiges Darlehen beschafft wurden.

Auch der letzte Sofina- Bericht enthält einige ähnliche Gedanken: die Notwendigkeit eines stärkeren internationalen Elettrizitätsaustauschs wird aufs neue unterstrichen. Es wird darauf hingewiesen, daß es für viele Länder oft wirtschaftlicher ist, die benötigte Elektrizitätsmenge durch Stromerport zu be Der Bericht der Verwaltung befaßt sich eingehend mit der Grün­ziehen als Kapital in vielleicht unrentablen Elektrizitätsanlagen fest- dung des neuen 3ellstofffynditats, dem es gelungen sei, gulegen. ,, den fatastrophalen Breissturz für Bellstoff bis zu einem gewissen Diese Gedanken sind durchaus wertvoll. Eine für Deutsch  - Grade aufzuhalten". Die europäische Zellstoffindustrie habe sich da= land als größte europäische   Wirtschaftsmacht er trägliche Durchführung hat aber zur Voraussetzung, daß Deutschland   sich als unabhängige Elettromacht dabei beteiligen fann und sich seine Entscheidungen nicht von privaten internationalen Kapitalmächten vorschreiben lassen muß. Unter diesen Umständen interessiert natürlich der bisherige Umfang des

Sofina- Machtbereichs in Deutschland  .

Da steht in erster Linie die jetzt mit 100 millionen Mark Aktien­fapital arbeitende Gesfürel, die weniger noch durch Attienbesitz, als durch die intimen persönlichen Beziehungen zwischen ihrem Generaldirektor und Herrn Heinemann an die Politik der Sofina gebunden ist. Man kann daher diejenigen Unternehmungen, die von der Gesfürel fontrolliert werden, als dem Einfluß der Sofina aus­reichend erreichbar betrachten. Es sind dies:

hingehend geeinigt, daß die Produktion und die Verkaufsmengen zunächst um 15 ẞroz. gedrosselt würden, wodurch für den Export gefundere Bedingungen geschaffen worden seien.

Ueber die Politik des Druckpapierfartells und die Entwicklung der Papierpreise schweigt sich die Verwaltung aus leicht verständ­lichen Gründen aus. Die Druckpapierindustrie in Deutschland   braucht

bei einem 30prozentigen Wertzoll feine ausländische Konkurrenz zu fürchten, da diese Zollmauern nicht zu übersteigen sind. Das Drudpapierfartell hat auch seit Jahr und Tag diese Lage weidlich ausgenügt und den inländischen Verbrauchern ihre Preise diftiert. So hat die deutsche Ver­braucherschaft von 1926 bis 1930 weder von dem starken Absinten der Rohstoffe noch von der die Gestehungskosten senten den Rationalisierung auch nur das geringste gehabt. Bis zum bas Elettrizitätsmert Südwest-G., das einen Teil Oftober 1930 blieben die Drudpapierpreise mit 31 m. je 100 Kilo Berlins   mit Strom versorgt; unverändert hoch, und erst die Berschärfung der Wirtschaftskrise hat

Die Walzwerksproduktion steigt.

Jm März zeigte sich zum ersten mal wieder eine Steigerung der deutschen   Walzwerkserzeugung. Die Gesamtproduktion erhöhte sich von 528 350 auf 583 428 Tonnen, die arbeitsfägliche Erzeugung ffieg von 22 015 auf 22 440 Tonnen, also um mehr als 10 Pro 3.

Niederschlesische Maschinen.

Die Notwendigkeit des deutsch  - polnischen Handelsvertrags. bau, Baldenburg- Altwasser, die zum Konzern der Maschinenbau­Die Carlshütte 2. G. für Eisengießerei und Maschinen Unternehmungen A.-G., Duisburg  ( früher Demag  ), gehört und in nimmt, hat den Konjunkturrückgang erst den letzten Monaten der ostdeutschen Maschinenindustrie eine führende Stellung ein­des Geschäftsjahres 1930 zu spüren bekommen. Der Rückgang des Geschäftsumfanges zeigt sich in der Bilanz darin, daß der Wert der Materialien und Halbfabrikate von 1,54 auf 0,39 Mill. Mt, und die Anzahlungen von 1,25 auf 0,43 mil. M. fanten. Im Geschäfts­bericht wird bemerkt, daß die handelspolitischen Schwierigkeiten mit Polen   und der Tschechoslowakei   die Lage des Unternehmens be sonders erschwerten. Von der Osthilfe verspricht man sich eine Erleichterung für die ganze schlesische Industrie. In den letzten Monaten habe die Beschäftigung wieder zugenommen, de technische Neuerungen für den schlesischen Bergbau( Anlagen für die Kohlenaufbereitung) entwickelt wurden.

Die Bautätigkeit im März.

Bom Deutschen Baugewertsbund wird uns berichtet: Im Monat März ist die Arbeitslosigkeit um ein Geringes zurüc gegangen. Sie stellt sich zum Monatsende auf 73,2 Proz. Dantit ift fie auch ganz erheblich höher als in irgendeinem der früheren Jahre; sogar die sehr ungünstigen Verhältnisse des Vorjahres werden wesentlich übertroffen. Der Beschäftigungsgrad ist außerordentlich schlecht. Die Zahl der in Arbeit stehenden Bundesmitglieder war zu Monatsende noch nicht einmal halb so hoch wie im letzten Jahr.

Das im ersten Quartal abgewidelte Bauvolunten ist über­aus niedrig. Der Ausfall gegenüber dem Vorjahr beträgt etwa 45 Broz. Besonders betroffen ist die Bautätigkeit für öffentliche Rechnung und der Wohnungsbau. Das platte Land ist von der Ungunft der Lage wesentlich härter mitgenommen als die Städte.