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Gegen die Hochschulreaktion. Eine Kundgebung aus der professorenfchast. 3m überfüllfcn Saal de» Laazeabeck-Virchow. Hauses fand gestern ein Sonderabend der Deutschen Liga für Menschenrechte unter dem Titel«Die hochschul. r e a k t i o n" statt. Der Vorsitzende, Oberstudiendirektor K a w e r a u, wies daraus hin, daß die hochschulreaktion zum großen Teil aus der Abneigung der feudalen Kreise des Bürgertums gegen die aufsteigende Schicht des Proletariats zu erklären ist. Aus Ueberlieferungen heraus ver- mögen sich diese Kreise nicht zu lösen zu der Erkenntnis, daß die Probleme der Zeit nur an der Seite des schaffenden Volkes zu be- wältigen sind. Prof. Martin h o b o h m behandelte vor allem die Fälle Baumgarten-Kiel und Gunibel-Heidelberg . Der bürgerliche Professor der Theologie Baumgarten wäre vor dem Gotteshaus, weil er Republikaner ist, den übelsten Anpöbeleien durch die nationalsozialistischen Studenten ausgesetzt gewesen, und Pros. Gumbel sei von jungen Studenten in der übelsten unaka- demischen Weise in seiner Lehrtätigkeit behindert worden. Das habe man mit Beschimpfungen der badischen Staatsregierung verbunden, man habe den badischen Kultusminister, den Sozialdemokraten Remmele, dadurch besonders verächtlich zu machen geglaubt, daß man das Lied sang:Das Wandern ist des Müllers Lust." Remmele, ein früherer Arbeiter, ist nämlich wie Reichstogspräsident Löbe und andere proletarische Staatsmänner, die Deutschland vor dem Chaos bewahrt haben, als Handwerksbursche gewandert. Das werfen ihm Akademiker" vor.(Lebhafte Entrüstung.) Der Vertreter der Jugend, Referendar Kirrt B e r l o w i tz, betonte, daß bei dem gegenwärtigen Zustand der Dinge nur die Auswüchse der Reaktion zu beseitigen seien,«in wirklicher Wandel aber nur durch eine Aenderung der Gesellschaftsordnung herbeigeführt werden könne. Er rief der Ver- sammlung zu: Stützen Sie die republikanische und sozialistische Studentenbewegung! Geheimrat holde behandelte den Protest von 50 Hochschullehrern gegen das Verhalten des Hochschuloerbandes bei seinem Schreiben an die sogenannte Deutsche Studentenschaft im Falle Gumbel. Dieses Schreibenstelle-ine Ermutigung zu weiteren Auflehnungen gegen die Lehrfreiheit und zu eventuellen weiteren Unruhen dar". Prof. Arthur Rosenberg nannte die völkischen Studenten diePanduren und Kroaten der großkapitalistischen, anti- sozialistischen, antirepublikanischen Volksgruppen". Wir Republikaner müssen uns nicht als Konkursverwalter, sondern als Eigentümer Deutschlands betrachten. Wissenschaft und Proletariat müssen zusammengehen. Prof. Albert E i n st e i n mahnte, die inkriminierten Bücher Gumbels zu lesen, er habe aus ihnen gelernt. Prof. Gumbel nannte den Kampf gegen ihn einen Kampf des Faschismus gegen die Republik . Gerüchie um Schiele. Oer Druck auf die Erhöhung des ZSutterzollS. Die Meldung einzelner Berliner Blätter, daßdie Landbund» sichrer den Reichsernährungsminister aufgefordert hatten, zurückzutreten, wenn der erhöhte Butterzoll nicht effektiv würde", entspricht, wie amtlich mitgeteilt wird, nicht den Tatsachen. Es habe zwischen dem Reichsernährungsminister und der betreffen­den Organisation in der Angelegenheit weder eine direkte noch eine indirekte Fühlungnahm« stattgefunden. hugenbergs.Lokal-Anzeiger" bemerkt zu diesem Dementi, es sei deshalb merkwürdig, well die umlaufenden und von sehr ernsten Leuten für durchaus glaubwürdig gehaltenen Gerücht« nichts von einer Fühlungnahme Schiel es mit dem Reichslandbund, wohl aber von einer solchen mit der Grünen Front wisten wollten. Es heiße glaubhaft, Schiele hätte zunächst die Erhöhung des Vutterzolls auf 100 M. ins Auge gefaßt, aber bereits 20 M. nachgelösten und sich mit 80 M. begnügen wollen. Was Herr Schiele der Grünen Front im einzelnen auseinandergesetzt habe, laste sich nicht feststellen, da deren Besprechungen unter Schweigegebot standen. In rechts- stehenden landwirtschaftlichen Kreisen rechnet man damit, daß sich Schiele schließlich auch mit der Erhöhung des Butterzolls von 50 auf 60 M. begnügen werde. Schatten der Ltnierwelt." Llfa-palast am Zoo. Mit dem Inhalt dieses Harry-Piel-Film» kann man sich auf keinen Fall einverstanden erklären, obwohl man ihn wegen seiner schönen Landschaftsbilder unbedingt loben muß. Der Manuskript- schreiber Henrik G a l« e n hat sich die Sache gar zu leicht gemacht. Bei ihm ist die Polizei aller Länder einfach vertrottelt, während die Verbrecher von Intelligenz strotzen. Sic sind die wirklichen Halden des Tages. Alle aber überragt der kugelsichere, hieb- und stichfeste Harry P i e l, der nur den kleinen Finger zu rühren braucht, um einen Gegner zur Strecke zu bringen. Bei seiner Regie oersteht sich Harry Picl wie immer aus Spannung; doch ist er als Regisseur diesmal zu kritiklos in den Prügelhelden Harry Piel verliebt. Man kann selbst«ine sogenannte Räuberpistole geschmackvoller und mit Rücksicht auf den Roch- ahmungstrieb der Menschen ungefährlicher gestalten, das bewiesen ausgerechnet einige Harry-Piel-FUme. Vorweg lief der beachtenswerte FilmS t a m b u l", den Eurt Courant ausnahm. Er sieht diese Stadt der tausend Gegensätze gewollt märchenhast. Er läßt die wunderbore Architektur aus die Zuschauer wirken; so die Moschee Sultan Achmeds, deren Minarette den Himmel stürmen Aber die Hagia Sofia , die dem Zuschauer erst ein« Vergleichsmögiichkeit erschlösse, bleibt uns vor- behalten. Man sieht Dalma Bagdsche, die Galota Brücke, die süßen Woster von Asien und Esub; diesen eigenartigen, schönen, bemerken?- wert unordentlichen Friedhos, wo man keinen sich neigenden Grob- stein stützt, weil Allah ihn vielleicht umfallen lasten will. Bei der Fahrt aus dem Bosporus bringt Courant in seinen Bildern nicht die natürliche landschaftliche, sondern eine erkünstelte phoio- graphische Schönheit zum Ausdruck. e. b. Prof. A.<L. Briackmann-Söln hat den an ihn ergangenen Ruf, als Nachfolg«r von Geheimrai Goldschmidt den kunsthistorischen Lehrstuhl aii der Berliner Umversttät«inzunehmen, angenommen. Zv der SttUUischea Oper wird ,ur Zeit die Op-lette.Da« Svi»«n. tuch der KSnigin' von Johann Strautz w der neuen textlichen gasirntg von Rudolf Listerreicher und Julw« Wilhelm vorbereitet. Zm Movlfleubuud spricht Mittwoch» Uhr Proi. M. S. Baege au» Jena ober.Der Bebaviori«mu«. di«»u-ue biologische Psychologie'-, Werner. SiemenS-Realgymnasium, Hohenstausenstr. 47148. Vühveuchr-nlk. Arthur Maria Rabenalt inszcnleit an der Polttbühn« NeftroyS Pofle.Lumpazivagabundus'. Die Bühnenbilder ent. wirst Edward Suhr. Photomontage Ausstellung im Kunstgewerbemuseum neu eröffnet Aus zwei Quellen ist die Photomontage entsprungen: aus dem künstlerischen Formenspiel der Kubisten, deren Klebesystem die Da- daist«» ausnahmen und zur letzten Konsequenz führten, und aus dem Drang geschäftlicher und polttischer Propaganda, die solche Anregun- gen aufnahmen und ihren Zwecken dienstbar machten. Man hat da- her nach wie vor zwischen derfreien" und derangewandten" Photomontage zu unterscheiden, wobei allerdings die letzte wettaus überwiegt. Denn die Verwendung dokumentarischer Ausnahmen für Propagandazwecke, also für Plakat«, Buch- und Katalogumschläge, Reklamedrucksachen und jede Art von illustrativer Beweisführung, hat sich als sachlich und künstlerisch überzeugendste Art der Gebrauchs- graphik' erwiesen. Sie hat die zeichnerische Darstellung wesentlich eingeschränkt; sie konnte dies um so mehr, als die Verbindung von Ausschnitten aus Photographien mit Lettern und Text oller Art, mit farbigen Flächen und mit Zeichnung einen unübersehbare», ja uner- schöpsiich scheinenden Reichtum an Kombinationsmöglichkeiten ergab. Von diesen erhält man in der heut« eröffneten Ausstellung P h o t o m on t a g e" im Lichthof des alten Kunstgewerbemuseums (Prinz-Albrecht-Sttaße, täglich von 10 bis 3 Uhr, Eintritt frei) einen denkbar vollkommenen Eindruck. Die Eigentümlichkeit der Ent­stehung und Ausbreitung dieser Gebrauchskunst bedingt die Beschrän- kung auf wenige Länder außer Deutschland eigenttich nur Holland und die Sowjetrepubliken und die einleuchtende Dreiteilung: freie (aus Künstlerphantasie geborene), Reklame- und Buchmontage, und politische Propaganda; diese ebenso bezeichnenderweise ausschließlich von Linksradikalen und von den Russen kultiviert. Von selbst versteht sich, daß in dieser unter der umsichtigen Lei- tung des Direktors der Kunstbibliothek, Prof. Glaser, stehenden Der- anstaltung nur technisch und künstlerisch vollwertige Leistungen aus- gestellt und die inhaltlichen Gesichtspunkte dabei ausgeschaltet sind. Man wird von den V o r st u f e n graphischer und später auch photo- graphischer Art im 18. und 19. Jahrhundert, die verblüffende Ana- logien zur neuesten Entwicklung bieten, zu den Inkunabeln der D a- daisten(Bader . R.Hausmann) geführt und dann gleich zu einem Höhepunkt der freien Phowmontage, zu den ungemein geistvollen und anmutigen Kunstwerken von Hanna Hoch, denen sich Hirschel-Protsch anschließt. Diese Dinge sind unbeschreiblich im wörtlichen Sinne, ihr Witz muß mit verständnisvollen Augen ge- nassen werden. Die Kunst der Gebrauchsgraphik ist in gewissem Sinne international: Ungarn wie Moholy-Ragy, Holländer wie S ch u i t e m a und Domela-Rieuwenhuis, Tschechen wie Teige haben teil daran, aber ihr Geltungsbereich ist fast aus Deutschland beschränkt, wo wir als stärkste Könner 5) e a r t f i e l d, der die Rolle eines Pioniers spielte, nennen, Errell, Lei st i- low, Herb er t Bayer, Tschichold , H eisig, Kranz und vomBund revolutionärer bildender Künstler Deutschlands " vor allen Lex, Eggert. und P c w a s. p. l. seh. Don Stromschiene getötet. Drei tödliche llnfälle. Halsschlagader zerrissen. Auf dem Betriebsbahnhof Rummelsburg er» eignete sich in der vergangeneu Nacht ei« entsetzlicher UnglL-esfall. Der auf den Bahnanlagen mit Zimmcrerarbeiten beschäfttgte 2-ljährige Ernst L i e b i g aus der Schillerpromenade 24 in Neukölln wollte gegen Mitternacht die Glesse überschreiten. Dabei wurde L. von einem in Richtung Karlshorst fahrenden Stadtbahnzug erfaßt und etwa 15 bis 20 Meter mitgeschleift. Der Unglückliche wurde dann gegen die Starkstromschiene geschleudert und auf der Stelle getötet. Die Leiche ist beschlagnahmt worden. In der Berliner Straße in Lichterfelde kam gegen 1,15 Uhr nachts der 30jährige Postkraftwagenführer Willi Schmidt aus Stahnsdorf mit seinem Motorrad zu Fall. Sch. stürzte so Unglück- lich, daß er einen doppelten Schädelbruch erlitt. Er starb auf dem Transport ins Krankenhaus. Der drttte tödliche Unfall trug sich heute vormittag vor dem Gebäude des Amtsgerichts R e u k ö l l n in der Berliner Straße zu. Dort geriet ein noch unbekannter Rad- fahrer unter die Räder eines Traktors. Dem Verunglückten wurde die Halsschlagader zerrissen, ja daß der Tod auf der Stelle eintrat. Razzia beimZmmerireu"- Vergnügen Das alljährlich stattfindende Vergnügen des zu einer traurigen Berühmtheit gelangten RingvereinsI m m e r t r e u", das gestern im Saalbau Friedrichshain vor sich ging, fand gegen 23 Uhr eine jähe Unterbrechung. Die Polizei hoffte unter den Gästen eine Recheguter Bekannter" vorzufinden und hatte eine größere Razzia angesetzt. Kriminalbeamte und ein starkes Aufgebot Schutzpolizei nahm die Sichtung der Anwesenden vor. Die Aktion verlief ohne Störung, leider hat sie der Polizei nicht den erwarteten Erfolg gebracht. Es scheint, daß die geplante Razzia den Ring- Vereinsleuten wieder einmal signalisiert worden ist. 50 Personen wurden ins Polizeipräsidium gebracht. Bis auf einen Schwer- Verbrecher tonnten die übrigen noch im Laufe der Nacht wieder entlasten werden. Selbstmordversuch eines Rechtsanwaltes. Vor dem Grundstück Große Seestraße 50 in Wannsee schoß sich in der letzten Nacht der 27jährige Rechtsanwall Paul G. eine Kugel in die Schläfe. Der Lebensmüde wurde von Passanten in einer Blutlache bewußtlos aufgefunden.®. wurde in das Hindenburgkrankenhaus gebracht, wo er hoffnungslos daniederliegt. Der junge Rechtsanwatt mar erst kürzlich nach Berlin gekommen, um sich hier eine Existenz zu gründen. Die Gründe zu dem Ver- zweiflungsschrttt sind noch unbekannt. Die Kroll-Oper-Llntersuchung Fortsetzung der Zeugenaussagen In der gestrigen Sitzung des Kroll-Bolksbühnen-Untersuchungs- ausschustes des Landtages, die sich bis in die späten Abendstunden hinzog, brachte die Vernehmung des Ministerialdirektors H ü b n« r aus dem Kultusministerium noch einmal die ausdrückliche Bestätigung, daß der Vertragsabschluß mit der Volksbühne 1923 von allen dabei mitwirkenden Ministerialbeamten als Aequioalent für die Uebertastung der Kroll-Oper an den Staat und als Abgeltung für die darin investierten Gelder angesehen wurde. Ebenso steht man den jetzt vorliegenden Ablösungeentwurs als durchaus günstig an. In demselben Sinne äußerte sich auch Ministerialrat du M e s n i l. Dogegen hat der ebenfalls vernommene Ministerial- rat Professor K e st e n b e r g mit der unmittelbaren Bearbei- tung dieser ganzen Angelegenheit im Ministerium nichts zu tun gehabt, er hat im Gegenteil schon mit Rücksicht auf sein« Funkttonen in der Dolksbllhn« zu allen diesen Fragen größte Zurückhaltung geübt. Der oolksparteiliche Abgeordnete und frühere Kuttusminsster Dr. B o e l i tz hat den Vertrag 1923 unterzeichnet, kann aber einzelne Paragraphen nicht authentisch interpretieren. Persönlich sei er aber heute der Auffassung, daß die WendungEinstellung der Staats- thcatcr" sich nur auf die Kroll-Oper beziehen könne. Damals habe er jedoch darüber hinweggelesen und auch keine Veranlassung ge­habt, diese seine persönliche Meinung zum Ausdruck zu bringen, denn aus dem Ministerium heraus sei die Sache nicht als Streit- fall an ihn herangebracht worden. Dann zitiert er zur großen Ueberraschung aus dem Stenogramm des Ausschustes von 1923 eine Aeußerung des Abg. o ch(Dnat.), in der dieser den erfolgten Der- tragsabschluß damit nachträglich rechtfertigte, daß die Regie- rung habe schnell handeln müssen. Hierauf äußerte sich noch Generalintendant Tietjen über die Berufung Klempercrs und die Finanzgebarung der Stoatsopern. Dabei wurde unter andcrm festgestellt, daß die Lindenoper pro Platz einen well höheren Staatszuschuß erfordert als die Kroll-Oper. Es steht noch nicht fest, wann der Ausschuß wieder zusammen- tritt, da heute das Plenum wieder beginnt. Zum neuenklassischen" Tanzstil. Mary Wigman tanzte seil ihrer Armerikatournee zum erstenmal. Und es erscholl der Klageruf: sie ist nicht mehr die. die sie war. Sie steht technisch nicht mehr auf der ehemaligen Höhe. Natürlich nicht Der Körper einer Fünfundoierzigjährigen gibt tänzerisch nicht mehr das her. was er vor zehn Iahren vermochte. Aber es gibt tänzerische Qualitäten, die an sich wertvoller sind als die rein technischen. Da» sind die seelischen, die mit den Iahren reifen. Di« zur Vertiefung und Verinnerlichung des künstlerischen Schaffens führen und letzten Endes auch die Technik beeinflussen. Wer Augen hat zu sehen, der konnte diese Wandlung bei der Wig- man beobachten Di« Tänze, die sie jetzt im BerlinerTheater zeigte, waren uns allen bekannt, zum Teil seit Iahren bekannt. Und doch erschienen sie neu im Geiste und neu in der Form. Reifer und «esser in der Auffassung der Stoff«. Klarer und einfacher in der technischen Gestaltung. Die komplizierten akrobatischen Details aus- gemerzt. Jeder Ausdruck auf die einfachste Form gebracht. Die alternde Virtuostn sucht durch gequälte äußere Bravour zu blenden. Di« große Künstlerin geht in die Tiefe und findet den Weg zu einem neuenklassischen" Stil. Einige Tage vor ihrem Auftreten hatte die Wigman zu einem Presseempfang ins Hotel Eden geladen. Sie erzählte von ihrer Amerikareise. Gestand, wie schwer es ihr anfangs geworden, vor diesem ihrer Kunst fremden Publikum zu erscheinen. Wie aber der verständnisvolle warme Empfang Ihre Bedenken rasch ver- scheuchte und ihr bewies, daß namentlich die amerikanische Jugend der europäischen im tiefsten Sinne wesensverwandt sei. Die Lor- beeren, die man ihr drüben überreichlich spendet«, faßte sie nicht als persönliche Auszeichnung auf, sondern als Ehrungen, die der Ber- treterin eines neuen Kunststils erwiesen wurden. Des Tanzstlls, der in Deutschland geschaffen wurde, und nun auch im fremden Erdreich lebendig Wurzel zu schlagen beginnt. 7. S. haarjchnmnd als Mrlschaslsbaromrter.Alles, was die Nerven angreift, und die allgemeine Ansponnung erhöht, spiegelt sich in dem Zustande des Haares wider. Seit Jahren haben wir an unseren Kunden die schlechte Wirtschaftslage genau beobachten können." Diese Erklärung eine» führenden Londoner Friseur» läßt es begreiflich er- scheinen, daß man im Haarschwund und im Ergrauen des Haares einen neuen Wirtschaftsbarometer entdeckt zu haben glaubt. Die Zunahme der Glotzen ist danach ein klarer Beweis für die schwierigen Bedingungen, unter denen wir leben. Während früher das Durchschnittsalter für dys Auftreten einer Glotze in England mit 60 Jahren angegeben wurde, stellt sich diese Erscheinung heute schon durchjchnittlich mit 48 Jahren beim Manne ein. Vor zwanzig Jahren waren nur etwa 10 Proz. der Friseurkunden grauhaarig: jetzt sind es nach den Beobachtungen, die man in einer großen An- zahl von Geschäften inguten" Gegenden gemacht hat, wenigstens 20 Proz. Das Bobinson Crufoe-haus. dos in der Böttcherstraß« in Bremen als Geburtshaus der Bremer Kousleute Kreuzer bezeichnet ist, wird aus Anlaß des 200. Todestages von Daniel Defoe , der die Geschichte des Robinson Crusoe geschrieben bat, eine aefchnitzie Holz- tascl mit der Darstellung Robinsons angebracbt werden. Die eng- tische Urausgabe läßt nämlich erkennen, daß Defoe in dem Spröh- ling aus dem Bremer Kaufmannsgeschlecht der Kreuzer das Vorbild zu seinem Robinson Crusoe erblickt hat. Ein toter Dichter kommt noch Hause. Die Gebein« von B l a s e o Iban.ez, bisher in Mentone on der französischen Riviera, wo der Dichter seine letzten Lebensjahre in der Verbannung zugebracht hatte, begraben, werden in nächster Zett nach Spanien verbracht und unter großen Feierlichkeiten in Valencia beigesetzt werden. Bezirkskouzerl Berlin . Der Bezirk 7 im Gau Berlin und Um- gebung des DAS. gibt aus Anlaß der 40jährigen Bestehens des Gaues Sonntaqoormittog. 11.30 Uhr, im Titama-Palast, Steglitz . Schloßstr. 5, ein Konzert unter Leitung des Chormeisters Willi Frredrich. Das sehr reichhallige Programm wird van Männer»>md gemischten Chören bestritten.