Rohrlegerstreif beendet.
Vereinbarung verbessert den Schiedsspruch.
Der Streif der Berliner Rohrleger und Bauflempner ist jetzt, nach neuntägiger Dauer, durch eine Vereinbarung beendet worden, die am Donnerstag zwischen den Parteien vor dem Schlichter getroffen wurde.
Die Unternehmer hatten alles aufgeboten, um die Verbind lichkeitserklärung des Schiedsspruches durchzusehen, der bekanntlich einen Abbau der Löhne in allen Gruppen um 15 Pf. pro Stunde vorsah. Sie wollten sich vor dem Schlichter zunächst auf keine neuen Verhandlungen mit den Gewerkschaften einlassen. Den Bemühungen des Schlichters und der Lohnfommission gelang es schließlich, nochmals Verhandlungen über die Neuregelung der Löhne anzubahnen, in deren Verlauf die Unternehmer jedoch mehrmals von ihren Zugeständnissen wieder abrüden und unbedingt die Verbindlichkeitserklärung durchsetzen wollten.
Um die Verbindlichkeitserklärung und den erfolglosen Ausgang des Streits abzuwenden, stimmte die Lohnkommission der Rohrleger und Bauflempner einer bindenden Bereinbarung Lohnabbau in den einzelnen Gruppen um 1 bis 4 Pf. pro
zu, die den im Schiebsspruch des Schlichtungsausschusses vorgesehenen
Stunde mildert. So wird z. B. der Lohn der Rohrleger, Bauklempner und Schweißer nicht von 1,70 Mt. auf 1,55 Mr., sondern auf 1,58 Mt. reduziert, und der Helferlohn nicht von 1,43 Mt. auf 1,28 Mr., sondern auf 1,32 Mr. Die Affordpreise werden ebenfalls nicht um 10 Pro 3., sondern um 8 Proz. gekürzt. Das neue Lohnabkommen gilt bis zum 31. März 1932. Durch eine Zusagvereinbarung wurde weiter festgelegt, daß Maßregelungen anläßlich des Kampfes nicht stattfinden dürfen und der Kampf nicht als Unterbrechung des Arbeitsverhält nisses anzusehen ist. Die Arbeitsaufnahme erfolgt am Montag, dem 4. Mai.
Eine überfüllte Branchenversammlung der Streifenden, die heute vormittag im Saalbau Friedrichshain zu dem Verhandlungsergebnis Stellung nahm, würdigte durchaus die schwierige Lage, in der sich die Lohnkommission vor dem Schlichter befand und sprach der Verhandlungskommiffion gegen etwa 8 Stimmen das Ver trauen aus.
Weltarbeitslosigkeit vor der Arbeitskonferenz.
Das Internationale Arbeitsamt teilt mit, daß auf der diesjährigen Internationalen Arbeitskonferenz, die am 28. Mai beginni, außer den bereits bekannten Fragen die Weltarbeitslosigkeit einen Hauptgegenstand der Beratungen bilden werde. Der Jahresbericht des Direktors Albert Thomas , der in nächster Zeit erscheinen dürfte, wird sich gleichfalls sehr ausführlich mit dieser Frage beschäftigen.
Die„ Opposition" in der Klemme. Gründliche Abfuhr der RGO. bei den Chauffeuren.
Der Gesamtverband hatte zu Dienstagabend nach dem Klubhaus in der Ohmstraße eine außerordentliche Branchenversammlung der Geschäftslastkraftfahrer, Tankwarte und des Garagenpersonals einberufen, um sich einmal gründlich mit den Anhängern der RGO. über die Frage auseinanderzusehen, ob die ,, Rote Gewertschaftsopposition" als Arbeiterorganisation anzusehen ist. Anlaß dazu hatte die Be triebsratswahl bei der Firma Goldader gegeben, wo von den Dort beschäftigten und im Gesamtverband organisierten Anhängern der RGO. ein Flugblatt herausgegeben war, das neben der üblichen Verunglimpfung der freien Gewerkschaften die Behauptung enthielt, die Funktionäre der Branche seien Feiglinge.
Um für diese Behauptung die RGO.- Leute bei Golbader selbst den Beweis erbringen zu lassen, wurden sie aufgefordert, für die Branchenversammlung einen Rorreferenten zu benennen, der den Sinn und Zweck der Gründung fommunistischer Sonder gewerkschaften nachweisen sollte. Doch an Stelle eines Korreferenten der RGO. aus dem Kreise der freigewerkschaftlich organisierten Be legschaft von Goldader meldete sich ein der Branchenleitung unbefanter Bersammlungsteilnehmer als Korreferent. Da dieser aber ,, aus bestimmten Gründen" eine Nachprüfung ablehnte, ob sein Verbandsbuch mit seiner Person und dem von ihm angegebenen Namen übereinstimme, lehnte die Versammlungsleitung in Uebereinstimung mit der Mehrheit der Versammelten ab, sich mit dem RGO.- Mann infognito auseinanderzusetzen. Die Versammlung verlief deswegen aber nicht weniger interessant.
Nachdem der Branchenleiter, Genosse Buchert, an vielen Beispielen aus der Praxis die Unfähigkeit der RGD. zur Vertretung von Arbeiterintereffen aufgezeigt hatte, ergriffen u. a. zwei ehemals begeisterte RGD.- Anhänger das Wort, die bei dem von der RGD. ,, geführten" Leiser- Streit auf der Strecke geblieben waren. Ihre Anflagen gegen die gewissenlosen und demagogischen Gemert
Unferem alten lieben Genossen Karl Jacobi
zum 60. Geburtstag herzliche Wünsche. Seine Freunde und Freundinnen.
Theater, Lichtspiele usw.
Sonnabd., 2. 5.
Staats- Oper
Unter d. Linden
243. A.-V. 1912 Uhr
Othello
Ende n. 222 Uhr
Sonnabd., 2. 5.
Städt. Oper
Bismarckstr.
Turnus IV
1812 Uhr
Volksbühne Theater am Bülowplatz.
8 Uhr
8 Uhr
fchaftsfpafter mirtten auf bie wenigen anwesenden RGD.- Schwärmer mie Peitschenhiebe. Nach einem schüchternen Versuch, für die kommunistische Bewegung" gegen die Gewerkschaften eine Lanze zu brechen, wählte schließlich die Opposition" den besseren Teil der Tapferkeit und schwieg beharrlich. So führte diese Versammlung zu einer gründlichen Stäupung der fommunistischen Gewerkschaftsfeinde und einer scharfen Kampfansage gegen sie.
Sozialpolitik in Desterreich.
Die österreichische Regierung hat sich entschlossen, die viel kritisierten Sozialreformvorlagen vorläufig nicht im Parlament einzubringen. Sie will in der Sommertagung nur einen Entwurf zur Reform der Arbeitslosenversicherung vorlegen. In Desterreich ist also einstweilen das Scheusal der Sozialabbauvorlage in die Wolfsschlucht gewandert. Auch in Deutschland dürfen sich die Sozialabbaufanatiker auf sehr energischen Widerstand gefaßt machen.
RUND
FUNK
AM ABEND
Rückschau.
Hörspielauftrag der Schlesischen Funkstunde:„ Wir haben feine Zeit", Bosse von Otto 3off, Musit von Harry Ralton . Ein paar tertlich und musikalisch brauchbare Chansons waren das einzig Erfreuliche an dem Werk, das im übrigen eine fleißig, aber unzulänglich gelöste Schulaufgabe darstellte. Ein Grammophonladen mit seinem Durcheinander von tönenden Schallplatten ist der etwas chaotische Untergrund des Spiels. Der Gedante, Unraft und Oberflächlichkeit in dieser Massengier nach Klängen und Geräuschen zu symbolisieren, war nicht einmal schlecht. Er wurde aber in der Ausführung viel zu unflar, viel zu wenig prägnant formuliert. Ebenso farblos war die Handlung. Man gewann den Eindruck, daß eine ganz glückliche, aber ziemlich vage Grundidee diesen Auftrag der Schlesischen Funkstunde veranlaßte, und der Verfasser nun not
Das Krankengeld der Behördenangestellten. gebrungen mehr schlecht als recht ein Hörspiel zusammenschrieb, das
=
Wie uns vom Zentralverband der Angestellten mitgeteilt wird, haben die Angestelltenverbände den§ 33 des Reichsangestellten tarifes und des preußischen An gestelltentarifes zum 30. Juni 1931 gekündigt. Die Kündi gung erwies sich deshalb als notwendig, weil das Reichsarbeits gericht den bisherigen Wortlaut dieses Paragraphen benutzt hatte, weder Anspruch auf volles Gehalt, noch auf Krankengeld haben. Die Gewerkschaften haben beschlossen, von den Regierungen volle Gehaltszahlung im Krankheitsfalle zu fordern, und zwar für eine Zeit, die, je nach den Dienstjahren, von 6 bis 13 Wochen ge= staffelt ist. Es ist anzunehmen, daß die Verhandlungen über die Neufassung des§ 33 bald stattfinden werden.
Achtung, SPD. - Buchdrucker! 2. Bezirk, Sonntag, 3. Mai, pünktlich 10 Uhr, bei Julius Sachse, Lindower Straße( gegenüber Bahnhof Wedding) wichtige Fraktionssizung. Der Fraktionsvorstand.
Theater der Woche.
Vom 3. bis 11. Mai. Volksbühne.
Theater am Bülowplak: Die Ehe.
Staatstheater.
Staatsoper Unter den Linden: 3. Eine Nacht in Benedig. 4. Der ferne Alang. 5. Rigoletto. 6. Der fliegende Holländer . 7. Cavalleria rusticana. Bajazzo. 8. Tosca . 9. Pallett: Le train bleu. Die Planten. 10. Aida. 11. Die Entführung aus dem Gerail.
Oper am Blak der Republit: 3. Madame Butterfly . 4. Perichole. 5. Der Freisdyilg. 6. Die Zauberflöte. 7. und 10. Falstaff. 8. Der Barbier von Gevilla. 9. Carmen. 11. Fidelio.
Stäbtische Oper: 3. und 7. Cavalleria rusticana. Josefslegende. 4. und 11. Geschlossene Vorstellung. 5. und 8. Angelina. 6. Lohengrin . 9. Madame Butterfin. 10. Die Meistersinger von Nürnberg .
Staatliches Schauspielhaus: 3. Prinz Heinrich von Somburg. 4. und 10. Die Mitschuldigen. Die Matrone von Ephesus . 5., 6. und 9. Rönig Sahnrei. 7. Agamemnon . 8. Die portugalefische Echlacht. 11. Der blaue Boll. Schiller- Theater: 3., 5., 6., 8., 9. Emilia Galotti . 4. Nathan der Weise. 7. und 10. Don Carlos . 11. Bürger Schippel.
Theater mit festem Spielplan: Surfürstendamm- Theater: Alles Schwindel! Deutsches Theater : Der Sauptmann von Röpenid. Die Komödie: Dienst am Kunden. Theater in ber Stresemannstraße: Gestern und heute. Großes Schauspielhaus: Jm Deutsches Künstler.Theater:
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Minna von Barnhelm. Renaissance Theater: Intimitäten. Theater in der Behrenstraße: Schofför Antoinette. Reues Theater am Roo: BorunterKafino.. Theater: Graf Rots. Theater im Admiralspalaft: Der luftige Krieg. Wintergarten, Blaza, Scala: Internationales Barieté. Reichshallen Theater: Stettiner Gänger. Theater am Rottbusser Tor: Elite- Sänger. Theater mit wechselndem Spielplan: Romöbienhaus: Bis 7. Ronto. Ab 8. Schwengel. Rose- Theater: Bis Theater 10. Die Gache, die fich Liebe nennt. Ab 11. Die fünf Frankfurter, in ber Alofterstraße: 3. Auf der Schnell für Glüd. 4., 5. Rleine Glavin. Ab 6. Die Kufine aus Warschau . 8., 22% Uhr, S. M., der Hochstapler.
tudung. Die Tribüne: Das Märchen von der Fledermaus.
Nachmittagsveranstaltungen:
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Erstaufführungen der Woche:
Montag. Theater in der Behrenstraße: Schofför Antoinette. Dienstag Schauspielhaus: Rönig Hahnrei. Donnerstag. Metropol theater: Die Toni aus Wien . Theater in der RIDfterstraße: Die Rufine aus Warschau . Freitag. Komödien. haus: Schwengel. Sonnabend. Lindenoper: Le train bleu, Die Planeten,
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leider aufgeführt und auf den Berliner Sender übertragen wurde. „ Stätten des Alltags" nannte mit einem nicht sehr eindrucksvollen Titel Dr. Konrad Döring seinen Streifzug durch wenig bekannte Gebiete Berlins . Der Vortrag, obwohl er etwas zu sehr an der Oberfläche haften blieb, war recht aufschlußreich. Allerdings hätte der Hörer gern ausführlicher von dem Birken des Jugendamtes in dem schönen Ephraimschen Palais erfahren und etwas mehr von den wenig bekannten Berliner Lokalmuseen und ihren Besuchszeiten, von den Forst- und Parkverwaltungen der Stadt. Eine stärkere Begrenzung des Stoffgebietes wäre zwedmäßiger gewesen. Tes.
Sonnabend, 2. Mai.
17.30 Die Erzählung der Woche( Heinz Stroh).
17.55 1. Mozart: Sonate für Violine und Klavier, A- Dur. K.-V. 526. GluckKreisler: Melodie. Bartók : Rumänische Volkstänze( Francis Aranyi; Flügel: Herm. Hoppe).
18.35 Artur Holitscher: Abenteuer in vier Weltteilen.
19.00 Blasorchester- Konzert.
20.00 Aktuelle Abteilung.
20.30 Berlin in der Posse. Ein Querschnitt von Hans Brennert . 22.15 Wetter-, Tages- und Sportnachrichten.
Anschließend bis 0.30: Tanzmusik.
Königswusterhausen.
16.00 Dr. Walter Günther: Der Schmalfilm in der Schularbeit.
17.30 Dr. Zehden, Josef Delmont: Was können wir von den Tieren für unsere Gesundheit lernen?
18.00 Französisch für Fortgeschrittene.
18.30 F. Stach: Joh. Tews.
19.00 Paul Westheim : Courbet und Cézanne . 19.30 Stille Stunde. Asphalt." 20.00 Hamburg : In Kino veritas! 21.00 Hamburg : Bunter Abend.
06.30 Frühkonzert.
08.00 Für den Landwirt.
08.55 Morgenfeier.
10.05 Wettervorhersage.
Sonntag, 3. Mai.
11.30 Bach- Kantaten.
14.30 Studio, Das Lied von Wild- West. Eine Kowboy- Kantate für Sprecher. Tenor, Männerchor und Blasorchester. Songs von Karl Schück. Musik von Herbert Trantow .
15.00 Dr. Ellis Lubrany. Palästina.
15.30 Mandolinenorchester- Konzert.
17.40 Tee- Musik.
18.30 Ernst Rowohlt erzählt aus seinem Leben.
18.55 1. Haydn : Streichquartett C- dur, op. 54, Nr. 2. 2. Mozart: Streichquartett: A- dur, K.-V. 464; Klingler- Quartett.
19.50 Sportnachrichten.
20.00 Rückblick auf Platten.
20.30 Ballettsuiten.
Anschließend:„ Der faule Hans". Eine Ballettpantomine in fünf Bildern von Oskar Nedbal .
22.00 Anschließend bis 0.30: Tanz- Musik.
Königswusterhausen.
14.00 Dr. Georg Zehden: Der Arzt als Erzieher der Eltern. 15.00 Gerhard Meseberg: Rundfunk und Landbewohner. 18.00 Frankfurt : Frauenkundgebung zum Friedensgedanken. 18.50 Prof. Dr. Mildbraed: Botanische Plauderei.
19.20 Elizabeth Baret- Browning: ,, Sonette aus dem Portugiesischen"( Einführung und Rezitation: Gerda von Bremen).
Berantwortl. für die Redaktion: Herbert Lepère, Berlin ; Anzeigen: Th. Glode, Berlin . Berlag: Vorwärts Berlag G. m. b. S., Berlin , Drud: Vorwärts Buch. bruckerei und Berlagsanstalt Baul Singer& Co.. Berlin SW 68, Lindenstraße 3. Sierzu 1 Beilage.
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