Einzelbild herunterladen
 

Katastrophe auf dem Bodensee  

Zehn Mitglieder eines Marinevereins ertrunken

Friedrichshafen  , 4. Mai.  ( Eigenbericht.) A Sonntagvormittag kenterte bei einem furcht: baren Föhnsturm auf dem Bodensee   ein Kutter

des Marinevereins Friedrichshafen  , mit elf Personen besetzt war, von denen zehn er tranten. Das Unglück erfolgte in halber Seehöhe durch einen starken Föhnsturm. Von der Katastrophe wurden die bayerischen Behörden erst am Sonntagabend unterrichtet. Es wurde bekannt durch den Kapitän des Dampfers ,, Nürnberg  ", der gegen Abend mit der Not: flagge in den Lindauer   Hafen einfuhr und den einzigen Neberlebenden der Katastrophe an Bord führte. Es ist ein gewisser Ege aus Friedrichshafen  , der mit vier Korkwesten schwimmend die Bootsflagge in die Höhe ge­halten hatte und von dem Dampfer ,, Nürnberg  " aufge: fisch wurde, nachdem er bereits viele Stunden im Wasser. umher getrieben war. Der Dampfer führte außerdem drei Tote an Bord, die er aus dem Wasser gefischt hatte. Die übrigen Opfer der Katastrophe konnten bisher noch nicht geborgen werden.

Basel  , 4. Mai.

Nach dem Bericht der Polizeidirektion Lindau hat sich das Bootsunglüd auf Grund der Aussagen des einzigen Geretteten

folgendermaßen abgespielt: Die jungen Leute waren schon am Vormittag gegen 10 1hr mit dem Boot Freya  " an die Rheined Bucht gelangt. Plößlich brach ein gewaltiger Föhnfturm aus; der die Bootsinjassen zur größten Vorsicht mahnte. Sie zogen sofort

ihre Schwimmwesten an. Bald darauf fenterte das Boot. Bier Insassen machten den Versuch, schwimmend das Ufer zu er­reichen, während der Ueberlebende die Unmöglichkeit dieses Unter­nehmens erkannte und sich an dem Boot antlammerte. In dieser Stellung verharrte er von 10 Uhr vormittags bis zur Rückkehr des Dampfers Nürnberg" um 4 Uhr nachmittags. Als er den Dampfer gewahrte, gab er mit der Bootflagge Rettungssignale. Er wurde dann von dem Dampfer an Bord genommen, ebenso die drei in­zwischen gefundenen Leichen seiner Kameraden. Sofort nach Bekanntwerden des Bootsunfalls liefen alle Boote der bane­rischen Landespolizei in Lindau   und der württembergischen Landes­polizei Friedrichshafen   zur Suche nach den Berunglückten aus. Ob­gleich man die Suche sehr genau durchführte, gelang es bis Montag früh nicht mehr, weitere Teilnehmer der Unglücksfahrt zu bergen. Der Bootsführer Richard Schmidt erlitt einen Herzschlag.

Bei den zehn Todesopfern des furchtbaren Bootsunglücks handelt es sich durchweg um 16 bis 20jährige junge Leute. Unter ihnen befinden sich zwei Brüder. In Rorschach   wurden verschiedene Gegenstände, wie Koffer, Ruder, Kleidungsstücke u. a., an Land gespült. Polizei- und Zolltutter begaben sich sofort an die Unglücksstelle, ohne jedoch die anderen Leichen bergen zu können.

Mai- Jugendtag in den Rehbergen

Berlins   junge Arbeiter feiern den 1. Mai

Mai- Jugendtag im Boltspart Rehberge das heißt|' gesagt: Die große Masse der Arbeiter will nichts anderes als Brot Fest der Gemeinschaft unter der Berliner   proletarischen Jugend aus allen Sparten ihrer Verbände, Fest des Bekenntnisses der werden­den Streiter für den Sozialismus, Vereinigung der Alten mit den Jungen bis zu den Nefffalken der Kinderfreunde, die sich in frohem Spiele tollen. Das bedeutet, daß der durch eine fozialistische Ber­waltung errichtete Boltspark erfüllt ist von Ernst und Spiel junger Menschen, die den Wochentag über an der Maschine stehen oder auf dem Bürostuhl siken oder ohne Brot und Arbeit sind. Aber der Glaube ist in ihnen lebendig, zur Errichtung einer befferen, schöneren Welt berufen zu fein.

Sie alle haben sich vereint, die Sozialistische Arbeiter jugend, die Freie Gewertschaftsjugend, die Freie Angestelltenjugend, die Jugendgruppe der Arbeiter sportler und die Arbeitsgemeinschaft der Kinder­freunde. Ein Meer von roten Fahnen fündet den Sinn dieser großen Jugendkundgebung, die-es ist schwer zu schäzen bei der Beite des Plages von sicher mehr als 20 000 Menschen besucht ist. Um 14.20 Uhr beginnt der Einmarsch in das Stadion und bietet ein herrliches Bild freiwilliger Disziplin. Da fommen sie in ihrer Sporttracht, in ihren blauen Hemden, Burschen und Mädchen, Zug um Zug, geführt von den Trägern der roten Fahnen der sozial demokratischen jungen Arbeiterschaft. Der Fanfarenmarsch, von der Freien Sport- und Musikvereinigung trefflich vorgetragen, bildet die Einleitung. Die wohlgeschulten Arbeiterfängerhöre des 6. Bezirks, 300 Menschen start, fingen rönt den Tag", und die Jugendgruppe des Zentralverbandes der Angestellten bringt in begeisterndem Sprechchor Aufruf der Jugend". Walter Eschbach umreißt in furzer Ansprache die Bedeutung des Maientages der internationalen Arbeiterschaft für die Jugend, die berufen ist, das weiter auszubauen, was die Vorfämpfer geschaffen haben. Das ge­meinsame Lied ,, Brüder, zur Sonne, zur Freiheit" schließt die Er öffnungsfeier.

Die Sportkämpfe der Jungen, über deren Verlauf an anderer Stelle berichtet wird, beginnen. Hier sei nur bemerkt, daß fie getragen waren nicht von blöder Refordsucht, sondern den Geiſt des fameradschaftlichen Wettstreites wiedergaben, der für Arbeiter­sportler bezeichnend ist. Auf der Bürgerwiese, im Tanzring, herrscht dabei munterstes Leben. Die ,, Roten Rebellen" haben fich zur Verfügung gestellt, Voltstänze werden gezeigt, unter viel fröhlichem Lärm finden drollige Bettkämpfe der Rüfen bei unseren Kinderfreunden statt, Kasperle tritt unter Jubel in Erscheinung, un­ermüdlich konzertieren die Arbeiterkapellen: Freie Sport- und Mufifervereinigung, Arbeiterjugend und alle die anderen. Einen fünstlerischen Genuß bietet die Ausstellung der Freien Photover einigung. Um 18 Uhr verfündet ein Fanfarensignal, daß alle Teil­nehmer sich zur

Schlußfundgebung

zu sammeln haben. Von allen Seiten kommen die Züge heran. ..Unser die Sonne, unser die Erde  " fündet der Gesangs- und Sprech­chor der Arbeitsgemeinschaft der Kinderfreunde. Dann nimmt Ge­noffe Mag Westphal vom Parteivorstand zur Hauptansprache des Tages das Wort. In ihrem Kampfe gegen die Sozialdemo­fratie, als der einzigen Borfämpferin des Sozialismus" so führt er aus- ,, behaupten die Feinde unserer Bewegung immer wieder: Mit der Sozialdemokratie geht es zu Ende, fie stirbt aus, weil sie teine Jugend mehr hat. Hierin sucht die kommunistische Presse die reaktionär- bürgerliche noch zu übertreffen. Die gemaltigen Massen, die am Freitagmorgen den Lustgarten füllten, waren nach der ,, Welt am Abend" eine Demonstration von früheren Ministern, höheren Beamten und Gewerkschaftsfunktionären, alles schwunglos. und ohne Jugend." Nach dieser Art der Berichterstattung wird man unsere heutige Kundgebung wahrscheinlich die Zusammenkunft von eine paar Dugend alten Tanten, Mummelgreifen und Halb­oder Dreivierteltoten nennen.( Heitere Zustimmung.) Aber das soll uns nicht hindern, in unserer Freude über die heutige Kundgebung auszusprechen: Dem Sozialismus fehlt es nicht an frischer, fampfes froher, begeisterter Jugend. Keine andere Bewegung fann fopiel Jungvolt aufweisen wie wir. Diese Kundgebung ist ein Bekenntnis der Jugend zum Sozialismus, für den Marr, Engels, Lassalle und Bebel gearbeitet und gefämpft haben, und der seit Generationen in Hirn und Herz der Arbeiterflasse verwurzelt ist. Am aller wenigsten in der jegigen Zeit, in der das kapitalistische System wiederum beweist, daß es ein Unglück für die Menschheit ist, fann der Glaube an den Sozialismus aus den Arbeitern entrissen wer­den. Tausende hungern bei einer Ueberfülle, weil für die kapita­listische Wirtschaftsordnung nicht die Bersorgung der Gesamtheit, sondern der Profit über allem steht. Deshalb muß der Kapitalis­mus durch den Sozialismus ersetzt werden, der allen Menschen ihr Recht auf Leben und Schaffen gewährt. Für dieses Ziel steht die arbeitende Jugend mit in Front. Wir fämpfen weiter für eine so zialistische Kultur. Einer unserer årgsten Feinde, Adolf Hitler  , hat

und Spiele, fie hat kein Verständnis für irgendwelche Ideale." Des halb will er eine neue Herrenschicht, die über die Arbeiterschaft herrscht. Er bewies dadurch am deutlichsten, daß er von der Ar­beiterbewegung feine Ahnung hat. Er tennt nicht die unzähligen Leistungen, die von der Arbeiterklasse im Kampfe für ihre Idee vollbracht find. Er weiß nicht, daß Lassalle vor fiebzig Jahren die neue Gesellschaft, die neue Kultur gerade als Jdee des Arbeiter standes herausgestellt hat. Obgleich es fast eine Beleidigung Lassalles ist, ihn in einem Atem mit Hitler zu nennen, fragen wir doch: Wer hat recht, Lassalle oder Hitler? Die Arbeiterjugend wird immer antworten: Der Bahn, der fühnen, folgen wir, die uns geführt Lassalle. Den Nazigeist fennzeichnet der Ausruf eines Goebbels: Unsere Agitation ist zwar geistlos, aber desto erfolgreicher." Diese Leute wagen es, die sozialistischen   Arbeiter als Untermenschen ab­zutun, diese Leute wollen die Diftatur ausüben, aber sie sollen ihr Biel nicht erreichen. Und wenn weiter ein Nazidichter von der Ju­gend sagt Wir wollen unseres Daseins Sinn verkünden, uns hat der Krieg behütet für den nächsten Krieg!", dann antworten wir: Nein, unseres Daseins Sinn ist nicht der Völkermord, sondern der Kampf für die Befreiung von fapitalistischem und nationalistischem Elend, für unser Recht auf menschliches Leben, für die Verbrüderung der Bölter. Wir sind die Streiter für die bessere Sache, wir sind die Kämpfer für das edlere Ziel. Dem Morgenrot entgegen, unser der Weg, unser der Kampf, unser der Sieg!"( Stürmischer Beifall.) Der Sprech chor der Sozialistischen Arbeiter jugend trägt wuchtig ,, Unser die Macht vor. Ueber den weiten Blatz hin erschallt aus dem Munde von tausenden. junger Menschen das Truglied der Internationale". Mit dem Hoch auf die prole­tarische Jugendbewegung wird die Kundgebung geschlossen.

"

Die für Alte und Junge gleich erhebende Maifeier unserer Berliner   Jugend hatte ihr Ende gefunden. Man ging mit dem stolzen Gefühl nach Hause, daß diese Jugend in der Tat das Recht hat, von sich zu fingen:

Wir sind das Bauvolf der tommenden Welt, Wir sind der Sämann, die Saat und das Feld!

Dunkel im Briefträgermord.

Roch feine Spur des Täters.

Der Raubmord, dem am Freitag, dem 1. Mai, der 53 Jahre alte Geldbriefträger Gustav Schwan aus der Babelsbergerstraße zum Opfer fiel, hat die Mordkommission weiter beschäftigt. Die Ermittlungen erstrecken sich in erster Linie auf den Be­fanntenkreis des Eintänzers Wichel, aus dem heraus man eine Spur des Täters am ehesten zu finden hofft. Veranlassung dazu gibt die Visitenkarte des Wichel, die der Täter beim Mieten des Simmers in der Gossowstraße überreichte. Da nicht anzunehmen ist, daß er sie als fingierte Bestellung hat drucken lassen, so muß er sie entweder von Wichel selbst oder einem von dessen Bekannten er­halten haben. Die Mitarbeit des Publikums ist bei diesem Morde ungewöhnlich rege. Bisher find der Mordkommission schon 120 Ver= dächtigungen mitgeteilt worden, deren Zahl fast stündlich noch wächst. Ein Teil der Anzeigen ist schon geprüft und es ist nachgewiesen, daß die Personen für den Mord nicht in Betracht kommen. Bei anderen ist die Prüfung noch im Gange. Eine bestimmte Spur, die auf den Mörder mit Sicherheit hinweist, ist jedoch noch nicht gefunden.

Chauffeur Neumann beging Gelbstmord.

Gerichtspräsident verschwunden.

Er irrt wahrscheinlich planlos umher.

Seit dem vergangenen Freitag, dem 1. Mai, wird der 53 Jahre alte Oberlandesgerichtspräsident i. R. Bruno Krüger  vermißt, der in der Rothenburgffr. 10 in Steglih wohnte. Der Präsident amtierte früher am Oberlandesgericht in Königs­ berg   i. Pr., wurde aber im vergangenen Jahr in den Ruhestand verjetzt und verzog nach Berlin- Steglitz  . Am Freitagabend hat er noch einem Vortrag im Westen der Stadt beigewohnt und Be­fannte jahen ihn gegen 12 Uhr nachts auf dem Kurfürstendamum, wie er allem Anschein nach nach Hause ging. Seit dieser Zeit ist der Präsident spurlos verschwunden. In der letzten Zeit machten sich bei ihm seelische Depressionen bemerkbar, und es ist möglich, daß er infolgedessen planlos umherirrt, vielleicht an der Havel  , die er bevorzugte. Man muß auch mit der Möglichkeit rechnen, daß er sich ein Leid angetan hat. Der Vermißte ist 1,65 Meter groß und trug einen braunen weichen Hut, Marengoüberzieher, lila Jackettanzug und als Schmuck einen Siegelring mit zwei Saphiren und einen Trauring mit dem Datum 29. 4. 12. Mittei lungen über den Berbleib erbittet die Vermißtenzentrale im Polizei­präsidium.

Nächtliches Feuer in Köpenick  .

Ein Passant schwer verletzt.

Im Dachgeschoß des Wohnhauses Parisiusstr. 32 in kopenid brach in der vergangenen Nacht furz nach 2 Uhr Feuer aus. Durch die Hihe wurden zahlreiche Dachziegel auf die Straße geschleudert. Der 31jährige Schmied Willi Ahlisch aus der Friedrichstraße 2 wurde von den niedersausenden glühendheißen Ziegeln am Kopf getroffen und schwer verletzt. Bewußtlos wurde der Berunglückte in das Köpenider Kreiskrankenhaus gebracht. Das Feuer, das den Dachstuhl völlig zerstörte, fonnte von der Feuerwehr in zweiftündiger angestrengter Arbeit eingedämmt werden.

FUNK UND­

AM ABEND

Rückschau.

"

Berlin   in der Posse." Der zweite Teil dieses Quer schnittes von Hans Brennert   wirkte lebendiger als der erste. Es wurde das Berlin   der Jahrhundertwende heraufbeschworen. Den Kindern unseres Jahrhunderts ist das Jugendland der Eltern und Großeltern eine fremde, ferne Welt. So wurden die anderthalb Stunden eine Entdeckungs- und eine Erinnerungsreise. Denn das Volksstück, die Bosse, das Singspiel, die ersten schüchternen Anfänge der Revue zeigten in dieser Epoche noch ausgesprochene Loka! färbung. Amerika   und Frankreich   beherrschten noch nicht die Unter­haltungstheater. Man sang von Berlin  , der jungen Weltstadt", und seinen Menschen. Der Humor war damals auf der Bühne aber jedenfalls nicht viel gehaltvoller als er heute ist. Man konnte nicht mehr mit ihm lachen, man lachte höchstens über ihn. Aber schließlich: dümmer als die allermeisten modernen Schlagerterte war das Linger- Longer" der fünf Barrison- Sisters auch nicht, das per etwa drei Jahrzehnten von halb Berlin   nachgesungen wurde. Gert Fride fonferierte. Dem Berlin   und besonders den Berliner  Bühnen von vorgestern brachte er ein Gefühl zärtlich nachsichtiger Berwandtschaftlichkeit entgegen. Er warb beim Zuhörer dadurch hübsch und zwingend um Verständnis für diese zeitlich nahe und geistig so ferne Bergangenheit.

D

Am Sonntagnachmittag trat Gert Fride gleich wieder in Aftion, als Sprecher in der Studioaufführung Das Lied von Wildwest". Diese Cowboykantate, Songs von K. Schüd, Musik von Herbert Tramtom, war, vom fünstlerischen Stand­punkt aus betrachtet, nicht eben sehr bedeutend; aber sie war Rund­funfunterhaltung im besten Sinn. Erinnerungen an Wildwestlektüre rollten als musikalischer Film ab. Die verbindenden Terte sprach Gert Fride, begeistert vom Film, begeistert von den Erinnerungen, wieder ein sehr geschickter Mittler zwischen Sendepodium und Hörer.

In der Elternstunde" behandelte Dr. med. 3ehden dus Thema Der Arzt als Erzieher der Eltern". Er be= tonte, daß das nervöse, das fräntliche, schwächliche Kind seine Uebel sehr oft der falschen Behandlung durch Eltern und Erzieher ver= dankt. Furcht, Nervosität, Unruhe werden ihm durch eine unver­nünftige Umgebung anerzogen, ebenso wie die meisten Unarten beim Eisen. Das Kind braucht zu seiner Entwicklung Ruhe und Freiheit. Sehr viele Eltern tun an Erziehungsmaßnahmen zuviel, statt zu wenig; am besten und erfolgreichsten wirkt das gute Vorbild. Dess halb sollten die Eltern dem Arzt dankbar sein, wenn er ihnen Rat­schläge für ihr eigenes Verhalten gibt, statt Billen und Tropfen für ihr nervös oder auch körperlich leidendes Kind zu verschreiben. Tes.

Montag, 4. Mai.

Berlin  .

16.05 Prof. R. Großmann u. B. v. Brentano: Das Berliner   Straßenbild. 16.30 Streichquartett d- moll, op. 117 von Philipp Scharwenka.  ( Barmas- Quartett.) 17.00 Chopin  : 1. Etüde As- dur, op. 25, Nr. 1. 2. Etüde E- dur, op. 10, Nr. 3. 3. Barcarole  . 4. Walzer cis- moll. 5. Walzer Des- dur. 6. Ballade As- dur ( Hellmut Baerwald, Flügel). 17.30 Motorlos in den Lüften( Dr. Herbert Bock). 17.50 M. Kolinski: Musik der orientalischen Hochkulturen. Schallplatten.

18.30: Carl Sennewald: Wirtschaftsrundschau. 18.55 Mitteilungen des Arbeitsamtes,

19.00 Unterhaltungsmusik.

20.00 Rudolf Beume: Der Versicherungsvertreter. 20.30,, Neue Musik 1931." Dirigent: Selmar Meyrowitz  .

Vortrag mit

22.00 ,, Wie schafft man Arbeit." Debatte vor dem Internationalen Arbeitsamt in Genf  , bearbeitet von Actualis, Frankfurt   a. M. Anschließend bis 23.30: Tanzmusik. 00.30 Berlin  - Witzleben: Nachtkonzert.

Königswusterhausen.

In den Abendstunden des 1. Mai wurde, wie wir meldeten, zwischen Kerzendorf und Ludwigsfelde   von Ausflüglern 22.40 Wetter-, Tages- und Sportnachrichten. ein Auto an der Chaussee gefunden, dessen Vorderräder am Graben­rand standen. Der Führer, in dem später der 24 Jahre alte Chauffeur Walter Neumann, ein Sohn eines Fuhrunternehmers erkannt wurde, saß tot am Steuer. Er hatte eine furchtbare Schädel­verlegung. Die Vermutung, daß er einem Verbrechen zum Opfer gefallen sei, hat sich nicht bestätigt. Die Waffe, aus der der Stirn­schuß abgegeben war, lag noch im Wagen und wurde als Eigentum des Neumann festgestellt. Der junge Mann hatte furz vorher mit einem Wagen seines Baters Unglüd gehabt und deshalb Vorwürfe hören müssen. Auch mit dem neuen Wagen, der ihm am 1. Mai an­rertraut war, war er zu Bruch gekommen. Er befürchtete, daß sein 20.00 Reg.- Rat Weichmann: Heutiges Rußland  . Bater ihm wieder Borhaltungen machen würde und um dem aus dem Wege zu gehen, schloß er sich eine Kugel in den Kopf.

16.00 Min.- Rat Prof. Hylla: Ausbau der oberen Jahrgänge der Volksschule. 17.30 Modernes Liedschaffen( Loth. Windsperger)( Einführung: Dr. Konrad Dürre; Gesang Hetty Windsperger. Flügel: Der Komponist). 18.00 Günther: Deutsch  .

Wetter für Berlin  : Ein wenig fühler und noch vorherrschend wolfig, strichmeise etmas Regen, mäßige südwestliche Winde.  - Für Deutschland  : Im Nordwesten mindig und noch vielfach Regenfälle, im übrigen Deutschland   nur vereinzelt Niederschläge, im Osten Ab­fühlung und Gewitterneigung.

18.30 Dr. Fritz Klein  : Wechselbeziehung zwischen Innen- und Außenpolitik. 19.00 Lektor Mann und Stud.- Rat Wilhelm Ohse: Englisch   für Anfänger. 19.25 Landesökonomierat Nigel: Wiesen. Weiden   und Viehauftrieb. 19.45 Ob.- Ing. Nairz: Viertelstunde Funktechnik.

20.30 Breslau  : Streichquartett C- dur( Kaiser- Quartett) von Jos. Haydn. 21.00 Breslau  : Abendberichte. 21.10 Breslau  : Die letzten zehn Jahre." 22.15 Wetter-, Tages- und Sportnachrichten.

Krankentransporte führen zu behördl. festgesetzten Preisen und für alle Krankenkassen Kopp'sche Krantenwagen aus Bestellungenannahme in den Apotheken oder Sammel- Nr. D 1- Norden 3422 tostenloser Bettennachweis Tag und Nacht

-