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Die Jubiläumsfeste der Arbeiterfänger

Festakt in der Philharmonie.

Die Feier des 40jährigen Gaujubiläums am Sonntagvormittag bestand im wesentlichen aus der Festrede des Kultusministers Dr. Grimme, einigen Ansprachen, einem Festspruch und zwei musikalischen Einrahmungen. Alles das widelte fich in knapp fünf Viertelstunden ab. Gauvorsitzender Paul Schneider   begrüßte die Bundesleitung, die Presse und die Bertretungen von Hamburg  , Leipzig  , dem Rheinlande usw. Viele Bundesbrüder konnten der schlechten Lage gemäß nur brieflich oder telegraphisch ihre Glück­wünsche übermitteln. Die Rede endete in einem warmen Appell an die Kunstfreunde unter den Genossen, da heute 40 bis 50 Proz. der Sänger arbeitslos find, und es infolgedessen heroischer Anstrengungen bedarf, um über die dürre Zeit hinwegzukommen. Borher hatte die bekannte Rezitatorin Marta John einen von Bruno Schön Iank gedichteten Festspruch Unser Lied" mit intensivstem Feuer gesprochen.

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Die eigentliche Feftrede hielt Minister Dr. Grimme. Er be zeichnet sich selbst als Nichtsänger. Aber er ist in den Kern der Arbeiterfängerbewegung tief eingedrungen und schält das Wesentliche meisterlich heraus. Da die Sänger nicht aus dem Drang nach Spiele­rischem, nach Befriedigung der Eitelfeit sich zusammengetan haben, sondern so recht als Kämpfer für die soziale Idee, so gehören sie mit zu den Urvätern der ganzen Bewegung. Sie sind auch schöpferisch geworden durch Anregung bedeutender Komponisten zu ihren Werken. Die Verbundenheit des Menschen mit dem Menschen wird am voll­kommensten durch die Musik bewirkt, diese hat mehr Kraft als das rationale Wort. Kostbarste Werte werden durch sie erzeugt, sie sollen fich mehren für Partei und Volt!

Wärme und Einfachheit strahlen aus den Worten des Kultus­ministers, mit stärkstem Beifall dankt die Festversammlung. Bezirks­amtmann horlig als Vertreter für Bürgermeister Lange preift die Sänger vor allem als Pioniere, die trotz der Mechanisierung der Großstadt, der Dummheit vieler Bergnügungsstätten für eine ver­nünftige Zerstreuung sorgen. Dem müßte auch die öffentliche Hilfe entsprechen. Doch die Zeiten sind schlecht. Aber alle fühlen sich eins mit der Feldmusik der fämpfenden Arbeiterschaft".

dann die Relativitätstheorie aufgebaut hat. Michelsons grundlegender

Meisterleistung des DAS. Berfuch wurde im Jahre 1881 angestellt und vor etwa ſechs Jahren

Die Arbeiterschaft", sagt Genosse Kestenberg   in der Festschrift des DAS., die naturgemäß zunächst vom volkstümlichen Gesang, vom Tendenzlied, an die Musik herankommen mußte, ist jetzt im Begriff, auch die Kunstmusit für sich zu entdecken und zu gewinnen." Ein bedeutender Schritt auf diesem Weg ist getan: durch die am Sonnabend in der Neuen Welt" erfolgte Aufführung von Georg Friedrich Händels Dratorium ,, Belsazar" in der vom Bundesverlag herausgegebenen neuen Bearbeitung Dr. Ernst Zanders.

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Belfazar" mit Maffenchören. 12 wiederholt, um mun durch die Praris zu ermitteln, ob Einsteins  theoretische Berechnungen mit der Wirklichkeit übereinstimmen. In großen Zügen handelt es sich bei dem Experiment des deutsch­amerikanischen Gelehrten etwa um folgendes: Eine Glasplatte wird unter einem Winkel von 45 Grad auf eine genau wagerechte Ebene gestellt, und nun läßt man auf diese Glasplatte einen Lichtstrahl gestellt, und mun läßt man auf diese Glasplatte einen Lichtstrahl treffen, der parallel zur Erdbewegung läuft. Dieser Lichtstrahl geht teils durch die Glasplatte hindurch und wird zum anderen Teil von der Glasplatte senkrecht zur Erdbewegung gespiegelt. Beide Zweige des Lichtstrahls werden nun von Spiegeln wieder zurückgeworfen; fie vereinigen sich an der Glasplatte zu einem Lichtstrahl, der genau auf den ursprünglichen Weg zum Becbachter zurückläuft. Das fann aber nur der Fall sein, falls die Erde stillsteht, wenigstens nach der alten wissenschaftlichen Schule, die als Träger des Lichts den starr im Raum verharrenben. Aether bezeichnete. Tatsächlich steht jedoch die Erde nicht still, und da der Weg der Lichtstrahlen dennoch der gleiche ist, muß die Aethertheorie falsch sein. Es ist Michelsons Ver dienst, dieses Experiment so sorgfältig durchgeführt zu haben, daß. ein Irrtum selbst bei den außerordentlich winzigen Abweichungen, mit denen zu rechnen war, unmöglich ist.

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Belsazar, persisch- babylonische Historie der Stoff, allgemein bekannt durch Heines Ballade, liegt unseren Interessen wohl ein wenig fern. Durch Händels Musit wird er, zwei Jahrhunderte nach ihrer Entstehung, in die Sphäre der großen Kunst gerückt, die uns nahe angeht und immer näher angehen soll. Wir sind an den Quellen der Musik und zugleich auf ihren Gipfelhöhen: im Wert Quellen der Musik und zugleich auf ihren Gipfelhöhen: im Werk dieses Großen der Musit, bei dem es nicht unverständliches, Un­gelöstes, Problematisches gibt. Hier ist jene seltene Bollendung der Kunst, in der das Schwierigste einfach, auch das Komplizierte natur­haft notwendig scheint. Sier prüfen wir etwas, wie das Walten elementarer Schöpferfraft, in dieser Musik, die wahrhaft volks­tümlich ist mit den reichen Kunstmitteln der strengsten und höchsten Meisterschaft. Das gilt, auch in ,, Belsazar", ganz besonders von den Chorpartien; es läßt sich für einen Boltschor teine schönere, be­deutendere, dankbarere Aufgabe denten. Und in der Anlage, in dem lebhaften Wechsel von dramatischem Rezitativ, Arien, Duetten, Instrumentalstücken, Chorsägen vermittelt das Wert auch dem Hörer ein. Kunſterlebnis, das wohl seine innere Mitarbeit fordert, doch mit der Erhebung, die es ihm gewährt, verbindet sich auch ein Moment des anregenden, ja in bestem Sinn Unterhaltsamen.

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Die große Aufgabe fand in der Aufführung durch die Kräfte des DAS. eine große, ja großartige Lösung. Um den Kern des Berliner   Bolts chors gruppierten sich unter Ernst 3anders überlegener Leitung der Boltschor Moabit  , der Charlotten­burger Boltschor ,, harmonie", der Männer und Frauen Bundesvorsitzender Fehsel überbringt die Grüße des chor Friedenau Stegliß, der Boltschor Tempel Familienrats", auch an die noch lebenden, anwesenden Mitbegründer hof Mariendorf  , der Männerchor und Gemischte des Arbeiterfängerbundes. Er überreicht ein Rosenbukett, das Rot Chor Ablershof. Die Gesamtleistung dieses Riesenchores, der Einnbild der Liebe, das Grün der Hoffnungen. Werde, was du in mühevoller Probenarbeit zu einem einheitlichen Klangförper zu­noch nicht bist und bleibe, was du bist." Das ist sein Freundschafts  - fammengewachsen war, tann nicht laut genug gerühmt werden. Wann gruß. Die Feier wird sehr würdig eingeleitet durch ein Orgelvorspiel hat man in Berlin   eine Chorfuge von Händel   wie die am Schluß ( dem am Ende der Feier eine Improvisation des Organisten des zweiten Teils zugleich in solcher Klarheit und Klangpracht ge­Richard Gütte über Arbeiterlieder folgt) und Chor aus hört? Dazu eine Reihe erlesener Solostimmen: der herrliche Sopran ,, Herakles  " von Händel  , von der Chorgruppe Berlin  - Rathenow   unter Mia Neusizer. Thönissens, der heldisch strahlende Tenor dem trefflichen Chormeister Beeliger ausgeführt. Am Schluß Paul Kötters, Albert Fischers, des oft bewährten Oratorien des Festakts leitet Dr. Streliger die Aufführung des., Kampf- sängers, voluminöfer Baß und der zuverlässige Baß- Bariton Werner lied der Arbeit" von Erwin Lendvai   mit der Chorgruppe Engels; das nie nie verjagende Berliner   Sinfonie Friedrich- Hegar- Chor, dem Männerchor Moabit   und einem Blasorchester; und Anna Linde, Meisterin ihres Instruments am orchester. Die hymnenartige Schöpfung ist keine der stärksten Cembalo, am Harmonium Karl Lütge, der unfehlbare fichere. Es Lendvais, aber bei lebendigerer, bewußterer Gestaltung hätte sie war ein denkwürdiger, unvergeßlicher Abend. noch stärkere Wirkung hervorgebracht. H. M. Klaus Pringsheim  .

Jüdisches Proletarierdrama.

Matinee im Kleinen Theater.

Das jüdische Proletariat zum Selbstbewußtsein zu erwecken, darin jah der Jargonschriftsteller David Binski seine Aufgabe. Die Stoffe feiner Dramen und Prosaschriften entnimmt er dem proletarischen Milieu, dem Leben der Judenstädte Rußlands  . Er stizzert das Gesicht dieser entrechteten Menschen, die nicht nur vom Barismus gefnechtet, sondern auch von ihren kapitalistischen Glaubens­genossen schamlos ausgebeutet wurden.

Eisit Schefter", anfangs der neunziger Jahre entstanden, ist die Tragödie des bastelnden Erfinders, der nicht die Möglichkeit hat, seine Ideen zu verwirklichen, und in drückender wirtschaftlicher Enge leben muß. Aus der eigenen seelischen Not heraus begreift er die Not seiner arbeitenden Genossen. Es gelingt ihm, ihnen die Idee der Solidarität einzupflanzen.

Binſti kann nicht die plötzliche Wandlung in den Arbeitern genügend motivieren, und auch die agitatorische Kraft Schefteis erwächst gewissermaßen aus dem Nichts. Sonst wird überall größte Realität angestrebt. Ganz ausgezeichnet die Typen, die Atmosphäre um diese Menschen. Jeder zeigt ein individuelles Profil und ist doch nur ein winziger Teil der Masse.

Das Jüdische Volkstheater brachte das Drama in einer Sonntags matinee im Kleinen Theater zur Aufführung. Manches Dilettantische in den Bewegungen der Darstellung und in der Gliederung der Szene. Aber die Typen bewahren ihre Echtheit, und die Darsteller zeigen leidenschaftlichen Spielwillen. Die Regie ist im Realistischen

verankert.

F. Sch.

Ballettabend der Lindenoper. " Die Planeten"," Davane", Le train bleu" Die Vorgänge in Harald Kreuzbergs choreographischer Phantasie Die Planeten" lehnen sich an eine Sinfonie an und das Werk gliedert sich den Sätzen der Sinfonie entsprechend, in eine Reihe von Bildern, die die Namen einzelner Planeten tragen. Das Ganze aber ist der kühne Versuch, unter Verzicht auf äußerliche, realistische oder symbolische Handlung eine Fülle tomplizierter Stimmungen, Gefühle und Empfindungen fast ausschließlich durch die direkte Sprache rhythmisch bewegter Linien, Flächen und Farben zu gestalten. Die Gesamtanlage des Tanzdramas ist auf streng abstrafte Raumwirkung gestellt. Die Farbformen der Dekorationen schwingen im Rhythmus der Tänze und und geben diesen die wirt­samste Begleitung und Unterstützung. Berührungen mit Schlemmers

fonzentriert wie neulich in der Volfsbühnen- Matinee. Sie bildeten den Uebergang zu dem lustigen Tanzspiel Le train bleu", dessen Choreographie und Einstudierung ein Meister­wert der Yvonne Georgi   ist. Train bleu" nennt man den Quruszug, der die französische   Hauptstadt mit einem Badeort des Geeftrandes verbindet und der zum Begriff des müßigen Treibens der reichen Bariser geworden ist. Die getanzte Operette" spielt zwischen Badekabinen, und das Milieu gibt Gelegenheit zu einer Fülle ulfiger Szenen, die sich im Gewimmel des Strandlebens ab­spielen. Unerschöpflich zeigt sich die Georgi in der Erfindung und Ausgestaltung immer neuer tänzerischer Motive. Sie selber als Tennesspielerin, Keith als Golfspieler, und das Paar Kreuzberg  und Daisy Spies   bringen, im Verein mit der Menge der Badegäfte, prachtvolle Soli, Duos, Gruppen- und Reihentänze und lassen den Buschauer nicht zur Besinnung fommen. Zuschauer nicht zur Besinnung fommen.

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Dieser interessante und unterhaltende Abend bedeutet ain 9. Mai! für die Lindenoper den Beginn der Ballettsaison. Die Leitung lag nicht in den Händen unseres Ballettmeisters Laban, sondern war auswärtigen Künstlern anvertraut. Und die aus­gezeichneten Solisten, die hier mit Recht bewundert und bejubelt wurden, werden wir an dieser Stelle bald nicht mehr sehen. Aber die beamteten Musiker, die den Tanzbetrieb an der Berliner Staats­oper souverän dirigieren dürfen und denen wir die skandalösen Zustände verdanken, bleiben uns auch fürderhin erhalten.

Ein Museum für Straßenkinder.

J. S.

In dem hauptsächlich vom ärmsten Teile der Bevölkerung bewohnten Osten von New Dort, in der 2. Avenue, wurde auf einem der Universität gehörigen Gelände ein zu wohl einzig da­stehenden Zwecken bestimmtes Museum eröffnet. Als es fertig gebaut und mit Bildern und Plastiken ausgestattet war, rief man die Kinder herein, die sich bisher schüchtern am Eingang des neuen Gebäudes aufgehalten hatten. Bevor sie es betreten durften, mußten sie ihre Hände vorzeigen, wurden gewaschen und im Bedarfsfalle mit Taschentüchern ausgestattet. Dann wurden fie durch das Museum geführt. Der Besuch nahm von Tag zu Tag zu, wobei sich zugleich eine erhebliche Besserung des Reinlichkeitszustandes der fleinen Besucher beobachten ließ. Die Leiterin ist jetzt dazu über­gegangen, folchen Kindern, die Interesse dafür zeigen, Bleistifte und Zeichenbücher zu geben, damit sie nach den ausgestellten Blastiken Zeichenübungen anstellen fönnen. Auf einer unlängst veranstalteten Sonderausstellung tonnte eine Anzahl von recht annehmbaren Zeich­nungen ausgestellt werden, die von den kindlichen Besuchern an gefertigt worden waren.

Ein Museum des Münchener   Bürgertums.

Das Münchener   historische Stadtmuseum wurde: nach mehrjährigen baulichen Renovierungen, eines der ältesten go­tischen Häuser, des alten Zeughauses, das in seinen Anfängen bis ins Jahr 1410 zurüdreicht, nunmehr in einer Neuordnung wieder­eröffnet. Nach der 1893 erfolgten Gründung legte man mit der stadtgeschichtlichen Sammlung des Kunsthändlers Josef Maillinger einen für München   und die bayerische   Geschichte ansehnlichen Grund­stod, den man neuerdings durch Neuerwerbungen, Leihgaben und Stiftungen beträchtlich ausbaute. Das alte 3eug- und Kornhaus wurde nach Möglichkeit lichtvoller umgestaltet und den Museums­zweden angepaßt.

Es repräsentiert mit seiner Sammlung das bürgerliche München  im Gegensatz zu dem höfifchen Charakter der großen Museen. Bürgermilitär, Stadtverwaltung, Feuerwehr, Gesundheitswesen, Sitten und Gebräuche wie Schäfflertanz, Meggersprung, Karneval, Oktoberfest werden hier in charakteristischen Beispielen veranschau­licht. Reiches Material in Graphit und Del instruiert den Besucher. is Hauptattraktion darf man die berühmten Moristen­tänzer des Erasmus Grasser   aus dem Jahre 1480 bezeichnen, die teils im Original, teils in Kopien vorhanden sind und nunmehr, dem alten Rathaus entnommen, aus der Nähe beschaut und studiert werden können. Interessant auch die Kopie des Sandnerschen Stadt­modells aus dem Jahr 1572, das München   noch völlig gotisch zeigt.

Das Städtische Museum hat keineswegs die Absicht, mit dem großartigeren Nationalmuseum in Konkurrenz zu treten. Immerhin bildet die Intimität bürgerlicher Wohnräume aus der Zeit von 1800 bis 1860 eine erfreuliche Weiterführung dessen, was im National­museum nicht mehr vertreten ist. Für die Gesamtanordnung hat sich Direktor Hanfstängt durchaus verdient gemacht. Alfred Mayer.

Minna- von- Barnhelm  "-Jubiläum. Fünfundzwanzigmal Minna von Barnhelm   ist ja noch feine überwältigende 3iffer. Aber menn der Sommer feinen Strich durch die Rechnung macht, wird diese vollendete Aufführung des Deutschen Künstlertheaters" es auch auf 100 und mehr bringen. Die Klaffifer sind also noch nicht tot, ganz bestimmt nicht dieser Lessing, dessen Lustspiel unsere Bor­räter das beste deutsche nannten. Welche beschwingte Heiterkeit geht von dieser Darstellung aus, vorzüglich von Käthe Dorsch  , deren Minna das Spiel nicht nur bis Tellheim gewinnt, und Maria Baudler und Tiedtke und Forster Larrinaga und Stampers! Die Regie gibt den zeitechten Rahmen her. Alles paßt zueinander. Nur die Erneuerer der Klassiker, die sie uns durch modernste Anpassungen näherzubringen gedenken, werden enttäuscht sein- daß es so gut ohne sie geht.

d.

Unbekannte Briefschäße von Diderot  . Was bisher von Briesen Diderots an die Deffentlichkeit gelangt war, entstammte dem von der Raijerin Katharina erworbenen Nachlaß, der ihr jedoch Didirots Tochter nur in entstellten Abschriften übergeben hatte. Die im Besitz der Familie gebliebenen Originale sind erst vor kurzem von André Babelon im Archiv des Schlösses Orqueveaug entdeckt worden. Der drei Bände umfassenden endgültigen Ausgabe der Briefe des Philo ,, Lit. Welt" berichtet, jetzt zwei Bände bisher gänzlich unveröffent­fophen an seine Freundin Sophie Bolland wird Babelon, wie die lichter Briefe Diderots an seine Zeitgenossen, darunter an Grimm und Frau von Epinay, folgen lassen, durch welche die Bersönlichkeit Dederots erst in ihrem ganzen Umfang erschlossen wird.

Das Schicksal Prof. Wegeners. Der deutische Forscher Prof. Wegener, auf seiner Grönlandtour z. 3. verschollen, dürfte nach Unterredungen, die die Vertreter Kopenhagener Blätter mit dem Kontorchef in der Grönlandsverwaltung hatten, als verloren gelten.

Ein deutsches Schmetterlingsmuseum. Bad Reichenhall   hat ein Museum der deutschen   Schmetterlingsarten eingerichtet, das aus den Dannehlschen Sammlungen stammt. Professor Dannehl besitzt gegen wärtig die größte Schmetterlingssammlung der Welt.

Der Schuß des weißen Nashorns. Der westlich vom Albert- Nil gelegene Teil des englischen Uganda  - Protektorats ist das einzige Bebiet in Uganda  , in dem noch das weiße Nashorn in sehr be=" schränkter Zahl vorkommt. Um nun dieses seltene Tier zu erhalten, find jetzt neue, Vorschriften von der Regierung erlassen worden.

Jcdem Jäger, der ein weißes Nashorn tötet oder verwundet, auch wenn er sich dabei in Selbstverteidigung befindet, wird der Jago­schein entzogen, denn das Tier ist nicht angriffsluftig, und so hat jeder geschichte und sorgfältige Jäger durchaus die Möglichkeit, An­griffe zu vermeiden. Solchen Personen, die die Erlaubnis zum Photographieren haben, wird eingeschärft, daß jede Maßnahme cinem geschüßten Tier gegenüber, die geeignet erscheint, es zu stören, zu erschrecken oder es in Wut zu versetzen, mit Geldstrafen oder Gefängnis geahndet wird. Wer bei einem Versuch, ein schwer bestraft.

Triadischem Ballett finden statt, aber der Stil ist nicht rein durch Nobelpreisträger Albert Michelson   gestorben.eißes Mashorn zu photographieren, es verwundet oder tötet, wird

geführt. Innerhalb des raumschaffenden Tanzes abstrafter Linien, Farben und Flächen bewegen fich mehr oder weniger flar stilisierte Menschengestalten. Dieser Stilzwiespalt ist an sich fein Fehler. Ueber den angemessenen Grad der Stilisierung fann man streiten. Die Aufnahme der kosmischen( nicht komischen", wie es in der Bornotiz unserer Sonntagsnummer hieß) Tanzdichtung wurde nicht unwesentlich erschwert durch die gedämpfte Beleuchtung der Bühne, die die tänzerischen Details nicht immer flar erkennen ließ. Doch hatte ich den Eindrud, daß die Gruppen- und Reihenbewegungen teilweise nicht eraft genug funttionierten. Glänzend waren die Einzeltänze von Jens Keith  , Kölling, Junk, Kreutzberg und der Damen Georgi, Moser, Spies und Albu.

Die Pavane  ", die Kreuzberg   und die Georgi tanzten, wirkte auf der Riefenbühne des Opernhauses nicht so start und

Am Himmel der Wissenschaft erlosch ein Stern erster Ordnung

Ferdinand Brudner wird Shakespeares Timon von Athen   für die Aufs führung in der Wolfsbübne bearbeiten, die in der Inszenierung von Starl

Der bekannte Physiker Professor Albert Michelson   ist im Alter von 78 Jahren in Pasadena   in Kalifornien   gestorben. Profeffor Albert Michelson  , der vier Jahrzehnte an der Universität eina Martin mit Frig Kortner in der Titelrolle im Oktober stattfindet. von Chicago   gemirft hat, war fein Umerikaner, sondern stammte aus der Provinz Posen  . Am 18. Dezember 1852 wurde er in dem da mals noch deutschen   Städtchen Stelno geboren, und seine wissen. schaftliche Ausbildung erhielt er an den Universitäten von Berlin   und Heidelberg  . Bor mehr als zwanzig Jahren wurde er mit dem Nobel­preis ausgezeichnet. Die wissenschaftliche Großtat, der Michelson Weltruhm verdankte, war seine geniale Methode, die Geschwin digkeit des Licht es zu messen. Ohne es zu ahnen, legte er mit dieser Methode das Fundament, auf dem Albert Einstein  

.Die Quadrafur des Kreifes", Romödie von S. M. Tretjakow, gelangt ab Dienstag im allnertheater zur Darstellung, und zwar in der ursprünglichen offung. Mitglieder von Arbeiterorganisationen haben gegen Ausweis Ermäßigung.

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Margit Angerer   beginnt ihre bisherige Tätigkeit am 12. in der Staats­ope: als" Eva" in den Meistersingern  ". Sie fingt außerdem Freitag die Elisabeth" in Tannhäuser  ", Sonntag den Octavian  " im Rosenfabalier".

Theo Madeben hat für die Aufführung von Restroys Bosse Rumpaci bagabundus", die als nächste Bremiere der Boltsbühne in Szene geht, die Mufil geschrieben und die musikalische Leitung übernommen.