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fallschirmabsprung von einem Duhend Puppen aus einem Sportflugzeug den Reigen eröffnen; dann wird Fräulein Drö beljahr auf der Rollfläche ein lustiges Ballon­hüpfen zeigen. Die Original- May- Company, luftige Clowns, rollen in einer Berkehrsmaschine vor die Rampe. Das Kleinluftschiff wird seine Kreise über den Flughafen Tempelhof  ziehen, zur Landung übergehen und samt seiner Schotolabe. ladung von den Clowns würdig in Empfang genommen werden. Kurzum, es wird für unsere Kleinen während der drei Nachmittags Stunden bei geringen Eintrittspreisen( Erwachsene 50 Pf., Kinder 20 Bf.) viel zu sehen, zu hören und zu lachen geben.

Der Maifäferladen.

Ein Saisongeschäft, das jetzt wieder beginnt. In diesem Jahr sind wir spät daran", meint der Befizer einer großen zoologischen Handlung im Norden Berlins  , der die ihm ge lieferten Maitäfer verkauft, hier vererbt sich nicht bloß das Ge­schäft, sondern vor allem Interesse und Liebe zu allem Getier von Generation zu Generation, und der Geschäftsinhaber schüttelt heute noch höchst eigenhändig den Maifäfersegen von den Bäumen. Die Natur ist diesmal etwa vier Wochen zurüd", meint er ,,, und so zeigte fich auch Herr Maifäfer viel später als sonst.

Der weiß nämlich ganz genau, mann feine Zeit gekommen ist. das heißt, wann seine Blättermahlzeit im richtigen und reichlichen Maße vorhanden, vorher läßt er sich einfach nicht bliden und bleibt hübsch unter der wärmenden Erde. Jeßt, wo es so weit ist, wo seine Lieblingsspeise, Linden- und Kastanienblätter, reichlich blüht, ist auch er da." Zu Tausenden werden die Tiere in aller Frühe von den Bäumen geschüttelt, die sie dicht bevölkern; auf dem Boden wird ein Sprungtuch ausgebreitet, damit sie nicht in die Erde ausrüden, dann wird das Ganze zusammengefaltet und in Rudfäden, Gaze­behältern, Kannen und Körben geliefert. Von überall her tommen die Händler, die ihre Abnehmer auch mit Fischfutter, vor allem mit Wasserflöhen versorgen; aus Chorin  , Angermünde  , Freienwalde   und auch aus der näheren Umgebung Berlins  . Meist find es Bauern, Landleute, die keine Arbeit haben und sich auf diese Weise ein paar Groschen verdienen möchten. Großabnehmer ist vor allem der Zoologische Garten, dessen verschiedene Insassen, vor ollem die Affen und Hühner, diesen frühlingshaften Lederbissen wohl ollem die Affen und Hühner, diesen frühlingshaften Leckerbissen wohl zu schätzen wissen; in den zoologischen Handlungen find hauptsächlich zu schätzen missen; in den zoologischen Handlungen sind hauptsächlich Kinder die Käufer, die fich, je nach Beschaffenheit ihrer Sparbüchse, ein bis drei Stück Maifäfer leisten, um in einer durchlöcherten Papp­schachtel mit Blätterfüllung den weiteren Lebenslauf ihrer Ge­fangenen zu beobachten. Diese Kapitalsanlage schwankt zwischen 5 und 10 Pfennigen, das Stück kostet einen Sechser, für einen 5 und 10 Pfennigen, das Stück fostet einen Gechser, für einen Groschen gibt's schon drei Stück, und en gros dürften sie naturgemäß die braune Masse lustig durcheinander, und mit prüfendem Kenner:

blic fondiert und wählt die große, fleine Kundschaft. Da ist näm­lich nicht ein Tier wie das andere. Da gibt es einen Müller, der auf dem Kopf ein weißes Fleckchen besigt, einen Schornsteinfeger, der irgendwo ein schwarzes Tüpfelchen zeigt, und der König, dessen Haupt sogar goldig schimmert. Alle vier Jahre zeigt sich die neue Brut, folange dauert der Entwicklungsgang des Maitäfers, dessen Ceburt gleichzeitig den Tod der Mutter bedeutet; sobald das Mai­fäfermeibchen Eier gelegt hat, stirbt es. Viel zu holen ist natürlich bei dem Maitäfergeschäft nicht mehr, die neue Generation hat neue Intereffen, und wo die Freude da wäre, da fehlt wieder einmal der Sechser.

Reins Rommiffare wieder in Berlin  .

Auslieferung der Mordgeschwister bevorstehend. Die am 6. Mai nach Genua   zur Vernehmung des Mörders Reins entfandlen Kriminalfommiffare Mielenz und Dr. Meyer find nach fünftägigem Aufenthalt in der italienischen Hafenstadt geftern wieder nach Berlin   zurüdgekehrt.

Die Beamten berichten, daß sie von den italienischen Polizei­und Gerichtsbehörden in jeder Weise zuvorkommend unterstügt worden sind. Es ist noch festgestellt worden, daß Ernst Reins  mit seinen Schwestern eine Nacht in Lugano   verbracht hat, und daß sie nach ihrer Beiterreise und Ankunft in Genua   zunächst ein Tanzlofal aufgesucht haben. Reins versucht weiter seine An­gehörigen in jeder Weise zu decken. Die Schwestern leugnen nach mie vor, an der Vorbereitung der Tat beteiligt gewesen zu sein. Sie wollen auch das bei ihnen vorgefundene Geld nicht von ihrem Bruder, sondern von ihren Freunden erhalten haben.

zechnen sein.

Die ewige Herrenpartie.

Eine alte Sitte, die sich noch immer erhält.

Eine ganze Woche lang haben viele Männer angsterfüllt zunt Himmel geblidt und still geseufzt: wie mag mohl am Himmelfahrts­tag das Wetter werden? Schönen Sonnenschein haben sie sich für den heutigen Tag herbeigewünscht; denn heute, das ist der Tag der Herren. Es wird nicht mehr zu ergründen sein, wann die erste Herrenpartie gestartet ist. Soweit zurüd die alten Chroniten noch pärliche Auskunft geben, immer werden sie von lustigen Männer gesellschaften, sei es den Arbeitern einer Maschinenfabrit, sei es den Mitgliedern eines Bezirksvereins, von Männergesellschaften also, die auf buntbefränzten Wagen und mit sonderlichen Papiermützen auf dem Kopf ins Grüne zogen. Dann sind noch einige Anhaltspunkte dafür da, daß die ersten Herrenpartien begonnen hatten, so etwas wie eine Tradition fortzusetzen: die Tradition nämlich der alten Mottenfeste der Kürschner oder der Fliegenfefte der Wollweber, als diese langfam verebbten. Darüber hinaus ist nur noch die Rede von einem Herrn Kremser.

Herr Kremser und fein Gefährt.

Es verlohnt sich ncht mehr, nachzuforschen, mann dieser Herr Kremjer geboren ward und wann er das Zeitliche fegnete, es genügt vollauf, zu wissen, daß er ein großer Fuhrunternehmer im alten Berlin   war und daß im Jahre 1825 sein Stern so hell zu strahlen anjing, daß er die Berliner   in Entzücken versezte. In jenem Jahre machte der Herr Kremier ein paar Stellwagen zurecht, damit fünfzehn bis zwanzig Bersonen figen tonnten, hängte eine Girlande herum und stellte sich mit diesen Wagen vors Brandenburger Tor  . Seine Kutscher machten die Anreißer, im Märkischen Museum hängt noch das Bild, wie sie zu einem Bürger sagen: Herr Baron, fahren Se mit, et fehlt bloß noch eene lumpichte Berfon!" Sechs Groschen nahm der Herr Kremser für die Fahrt vom Brandenburger Tor   bis zum Charlottenburger   Schloß und für die Rüd­fahrt um drei Groschen Das Geheimnis dieses Unterschieds hat der Herr Kremser mit ins Grab genommen. Aber feine Bagen, die gefielen den Berlinern, und in jedem Frühjahr regnete es Be­stellungen für eine Herren partie nach Französisch Buch­5013, Schöneberg Tempelhof  , Weißenfee ober nach Bantow und Stralau. Mit zehn Silbergroschen in der Tasche ging es auf den Spandauer Bock und das war viel Geld, denn groschen den Tag gegessen und getrunken hat. Nun ist der Herr Leffing schreibt, daß er damals in Berlin   für anderthalb Silber Kremser fängst tot, mrr die alten Stellwagen leben noch, heißen Kremser nach ihm und haben nichts mit der östereichischen Stadt

Seite. Rettich besorgte für die Täter Geld und Fahrkarten zur Rückfahrt von Röntgental nach Berlin  , während Schulz die Rolle eines Aufpassers zufiel. Schulz steht im Alter von 17 Jahren, Rettich vollendet im Juni sein 20. Lebensjahr. Beide befinden sich in Untersuchungshaft. Die Hauptverhandlung mird vor dem Großen Jugendgericht des Amtsgerichts Berlin  - Banton ftattfinden. Die Staatsanwaltschaft hat die Ladung von 43 Zeugen und drei Sachverständigen beantragt.

Die ersten Kinder- Züge.

Gestern hat der erste der Kinderfonderzüge, die Berliner  Kinder zum Sommeraufenthalt an die See oder ins Gebirge führen, Berlin   verlaffen. Die Kinder fuhren vom Steffiner Bahnhof nach Kolberg   und den in der Nähe liegenden Offfeebädern. Sie fehren von dort am Dienstag, dem 23. Juni, zurüd.

Weitere Kinder- Sonderzüge verlassen Berlin   am Freitag, dem 13. Mai. Der erste geht 11,15 Uhr ab Lehrter Bahnhof  nach Celle  , von wo die Kinder nach dem Erholungsheim in Scheuen befördert werden. Dieser Transport tehrt am 26. Juni zurüd. Ein anderer Zug verläßt 13,15 Uhr den Stettiner Bahnhof und fährt nach Swinemünde  , Heringsdorf  , Sinnomig, Carls hagen, Trassenheide  . Die Rückkehr erfolgt am Donnerstag, dem 25. Juni. Der dritte Zug geht ebenfalls vom Stettiner Bahnhof ab, und zwar um 14,40 Uhr, und führt die Kinder nach Graal, Mürih, Brunshaupten und Arendsee  . Freitag, dem 26. Juni, angetreten.

Die Rückkehr wird am

Mit der Auslieferung der drei dürfte in der nächsten Woche zu Sonderzug den Stettiner Bahnhof um 10,25 Uhr und fährt bis Am Sonnabend, dem 16. Mai, verläßt ein Kinder­Röslin. Die Rückreise erfolgt am Sonnabend, dem 20. Juni. Der letzte Kinder- Sonderzug in diesem Monat geht am Freitag, dem 29. Mai, um 13,15 Uhr vom Stettiner Bahnhof ab. Er bringt wieder Berliner   Kinder nach Swinemünde  , Heringsdorf  , Zinnowiß, Carlshagen und Trassenheide  .

Urteil im Borchardt- Prozeß. Gefängnisstrafen wegen aktiver Bestechung.

In dem Prozeß des Stadtoberinspettors Borchardt und Ge­nossen verkündete das Schöffengericht Berlin- Mitte gegen die megen attiver Beste chung angeflagten Bücherverleger Kugel, Herzog und Gräfin Tayllerand das Verfahren gegen Borchardt war ab­getrennt worden folgendes Urteil: Der Angeklagte Sugel wird zu drei Monaten Gefängnis, Herzog zu sechs Mo= naten, die Gräfin Tayller and gleichfalls zu sechs Mo naten Gefängnis verurteilt. Der Staatsanwalt hatte gegen den ersteren 3000 Mart, gegen den zweiten 30 000 Mart und gegen die Angeklagte Tapllerand 5000 Mart beantragt.

Anflage wegen des Röntgentaler Mordes.

Die Staatsanwaltschaft beim Landgericht III Berfin hat gegen die Arbeiter Alfred Schulz und Willi Rettich aus Röntgental wegen des Ueberfalls auf das Röntgentaler Lokal der Nationalsozialisten am 17. Februar d. J. Anklage megen Bei hilfe zum Morde und zum versuchten Morde erhoben. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, daß die Arbeiter Rudolf Schiemann und Kurt Kuhnert am 17. Februar d. 3. in Röntgental vorfäglich und mit Ueberlegung in das dortige Parteilofal der Nationalsozialisten geschossen, den Maler Arlt getötet und die beiden Postbeamten Pohlmann und Schwebte verletzt haben. Schie mann und Kuhnert sind flüchtig und halten sich wahrscheinlich in Somjetrußland auf. Nach der Anflageschrift standen die ange schuldigten Rettich und Schulz den Tätern bei dem Entwurf des Mordplanes und bei der Ausführung der Tat mit Rat und Tat zur

Weitere Kindertransporte folgen dann erst' Ende Juni.

W

Der Ziegenbock als Gärtner. Ein Prediger" wegen Grpreffung verurteilt. Vor dem Schöffengericht Berlin Mitte stand der Brediger" einer Christlichen Glaubensgemeinschaft". Obgleich dieser Herr zu einer Gefängnisstrafe von 5 Monaten verurteilt worden war, weil er beim Klavierunterricht die Grenzen über­schritten hatte, die ein Lehrer seiner Schülerin gegenüber wahren muß, hielt er sich für befugt, auch weiterhin, wie er sich ausdrückte, seine Schafe ,, die Wucht Gottes  " spüren zu lassen und sie zu einem reinen Leben mit Gott  " zu führen.

Unter seinen Schäfchen befand sich eines, das immer ein sehr gedrücktes Wefen zur Schau trug, Als der Prediger eines schönen Tages von den ,, vielen verschwiegenen Dingen" sprach, die es im Leben gibt", von den Dingen, die man einem anderen Menschen nur schwer anvertraut, da faßte das Schäfchen" Bertrauen zu feinem Hirten"; das Bertrauen führte zu Bertraulichkeiten und zur Beichte, daß der eine Sohn des Arbeitgebers mit ihm, dem Mäd. chen, als es 15 Jahre alt mar, etwas vorgehabt hätte. Was tat nun der Prediger, der Gottes Namen im Munde führte? Obgleich seit dem Vorfall zehn Jahre verstrichen waren, begab er sich zu dem jungen Menschen, der inzwischen sein juristisches Studium beendet hatte, und bat ihn um einen juristischen Rat. Was märe zu tun", fragie er ihn, wenn eine Fünfzehnjährige non einem jungen

Krems zu tun. An jedem Himmelfahrtstag im Jahr feiern die Kremser ihre Auferstehung. Wenn jemand mal eine Geschichte der Herrenpartien schreiben wollte, müßte er ein

Kapitel dem Weißbier

midmen. Mit der Ueberschrift: Der Niedergang eines Boltsgeiränts. Zur Zeit des Herrn Kremser war das bayerische Bier noch ein seltener Trunt, und der Bürger, der sich in eine Tabagie des Bogt lands verirrte und das ihm fredenzte Weißbier nicht trant, den schmiß der Wirt hinaus. Das Bogtland war die Armeleutegegend Berlins   vor hundert Jahren, der Blod nördlich der heutigen Loth ringer Straße. Jedenfalls saß der Mann in der Kneipe und wartete auf jemand, ohne die Weiße anzurühren. Nach einer halben Stunde tam der Wirt und fragte ihn, ob ihm sein Bier nicht schmecke, und da der fremde Mann weder ja noch nein fagte, polterte der Budifer los: ,, Aha, das ist auch fo einer, der mur den Gallenfaft, das bayerische Bier trintt!" 3wanzig Jahre später hatten sich schon die Geister geschieden: als der patriotische Berein auf Herrenpartie zog, trant er Weißbier; der demokratische Klub dagegen Lagerbier. Und als in den siebziger Jahren eine durstige Herrenpartie in den Zelten Raft machte, um sich zu laben, zudte der Wirt mur bedauernd die Achseln, als die Kavalkade eine fühle Blonde haben wollte. Aber die Herrenpartien, die leben unbekümmert weiter und haben alles überdauert.

Wenn allerdings heute der Borsitzende eines Regelvereins feine Regelbrüder auffordern wollte, eine Herrenpartie nach Charlotten­ burg   zu machen, würden die ihn für meschugge halten. Bas an Lastwagen in Berlin   aufzutreiben war, wurde für heute aus dem Stall geholt: ,, Na, hundert Kilometer wollen wir mindestens fahren," fagten die Besteller und rechneten aus, daß bei einem Kilometergeld Don 40 Pfennig und einer Teilnahme von 20 Mann dann auf die Nase zwei Mart tommen werden. Eine ganz besondere Spezialität, wie der Lastkraftwagen der Reichsbahn selbst zu Himmelfahrt Kon­turrenz macht. Doch die Herrenpartien, die haben seit einigen Jahren wiederum eine andere Konturrenz: die Damenpartien. Die deutsche Revolution gab der Frau die Gleichberechtigung. Und so mieten fich gar nicht so wenig Frauen ebenfalls einen Wagen und fahren hinaus ins Grüne, mie diese Redewendung heißt. Wenn sich dann eine Herren und eine Damenpartie irgendwo auf Schred, so groß ist das Gesohle. Was dem einen recht ist, ist dem einer stillen Waldchauffee begegnen, dann friegen die Bäume einen anderen billig, fagen fich die Frauen und proften und fingen mit den Männern um die Wette. Die einen hüben, die anderen drüben.

Menschen usw. Das wäre eine gemeine Tat", antwortete der Jurist ,,, für die der Staatsanwalt zuständig märe." Die gemeine Tat", sagte darauf der Prediger, haben Sie begangen und das Mädchen war die und die. Ich will das Mädchen heiraten, mir fehlt aber das Geld dazu. Bitte 50 000 M. für mich und 50 000 mt. für das Mädchen und alles wird in Ordnung sein. Der Jurist warf den Prediger hinaus; acht Tage später erhielt der Papa des Juristen einen Brief voll Schmähungen gegen den Sohn.

Vor dem Schöffengericht Berlin- Mitte bestritt der Prediger, irgendwelche Geldforderungen gestellt zu haben. Der junge Jurist ertlärte, daß von einer Bergewaltigung gar nicht die Rede gewesen fein fönne und daß, wenn etwas Aehnliches geschehen wäre, die Tat bereits längst verjährt wäre. Das junge Mädchen schilderte die Dinge so, daß der Borsigende fonstatieren mußte: Und das nennen Sie Bergewaltigung? Das Urteil gegen den erprefferischen Prediger lautete auf neun Monate Gefängnis. Wird auch diesmal die Gemeinde an ihm feinen Anstoß nehmen und von ihm mit den Borten einer der Zeuginnen fagen: Wir sind ja alle Menschen, die Gemeinde hat ihm verziehen".

Wahnsinnstat eines Baters.

Zwei Kinder mit dem Beil erschlagen, sich lelbst erhängt. Quadrath( Rheinland  ), 13. Mai.

Der Wohlfahrtserwerbslose Thyssen, Vater von sieben Kindern, hat heute früh zwei seiner Kinder, Mädchen im Alter von 8 und 14 Jahren, mit einem Beil den Kopf gespalten. Nachbarn, die durch den Brand aufmerksam geworden waren, Nach der Tat stedte er das Haus in Brand und erhängte sich. alarmierten die Feuerwehr, die den Brand löschte. Thyffen hatte bereits vor zwei Jahren feinen Familienangehörigen mit Totschlagen gednoht und einen Brand verursacht, für den er zwei Jahre Gesäng­nis erhielt.

264 Stunden auf dem Schornstein. Ein merkwürdiger Hungerdemonftrant.

London  , 13. Mai.

In Totio hatte sich vor bereits 11 Tagen ein Mann als Zeichen der Sympathie für die in den Hungerstreit getretenen Arbeiter seiner Fabrik auf die höchste Höhe des Schornsteins begeben und dort die ganze Zeit ohne jegliche Nahrung verbracht. Jetzt ist dieser merk­würdige Schornsteinsizer" zusammengebrochen und liegt vollständig erschöpft auf dem eisernen Balkon an der Spitze des Schornsteins und tann feine Nahrung mehr zu sich nehmen. Zwei Streifende versuchten, ihn zum Herunterkommen zu bewegen, aber er weigerte sich, so daß sie ihn mit einem wasserdichten Tuch bedeckten, um ihn gegen den seit 36 Stunden fallenden Regen zu schützen. Man be­fürchtet, daß der Mann sterben wird, doch besteht keine Mög­lichkeit, ihn von dem Schornstein herunterzubringen. Der Mann hatte am Dienstagmittag 264 Stunden auf dem Schornstein gesessen.

Stegliger Student verschwunden.

Seit dem Vormittag des 20. April mird der cand. ing. Hermann Marienthal, der an der Technischen Hochschule   in Charlotten burg studierte, vermißt. Der Bermißte, der am 18. August 1908 geboren ist, verließ am 20. April die elterliche Wohnung, um sich nach der Technischen Hochschule zu begeben, er ist aber weber bort eingetroffen noch hat er sonst irgendeine Spur über seinen

Die Mundhygiene Odol- Odol- Odol

Zahnpasta

Mundwasser

Zahnbürste