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Jlermann Wendel: ©er kosmopolHifche �iachhräeMer SBu Sraim äDingelfledls 50. Todestag

Alz Ferdinand Freiligroth 1840 in Mainz mit Franz Dingel- steht zusammentraf, sprach er sich günstig über den Bruder in Apoll aus:..Ein« frische, ansprechende Persönlichkeit, rund, offen, herz- lich, wacker, keine Spur von Gespreiztheit", aber er schränkte auch ein:Nichts als ein allerdings sehr bedeutendes Talent". Noch mehr eingenommen von dem siebenundzwanzigjährigen Poeten, der die große Gabe hatte, durch sein Wesen Männer wie Frauen zu be- stricken und zu bezaubern, zeigte sich Heinrich Heine , als er ihn im nächsten Jahr in Paris kennen lernte:Ein äußerst liebenswürdiger Mensch, schönes Talent, viel Zukunft, aber in der Prosa". Das freilich war ein Sehfehler, denn dasStück löschpapierener Unsterb- lichtest", nach dem Dingelstedt Begehren trug, errang er nicht durch seine Skizzen und Erzählungen, sondern durch dieL i e d« r« i n e s kosmopolitischen Nachtwächters", die im Dezencker l84l in demstaatsgefährlichcn Verlag Hoffmann u. Campe in Hamburg herauskamen und den Namen ihres Verfassers mit einem Schlag bekannt machten. In einer gärenden Zest, da die Lyrik dem deutschen Vormärz den Krieg erklärte, trat mit diesem Bündchen auch Dingelstedt, der schon als literarisch beflissener Gymnasiallehrer in Kassel und Fulda den Bestrebungen des Jungen Deutschland hold gewesen war. in den Dienst der Brünne und Lanze tragenden Muse. Leichtigkeit und Eleganz der Form waren ihm zu eigen, und nirgends mußte die ihm angeborene Gabe des Witzes und der Ironie so zugespitzt und zugeschliffen werden wie in seiner Heimat, dem Krähwintelstaat Kurhessen, in dem das achtzehnte Jahrhundert noch lange nicht zu Ende war; wie kennzeichnend, daß hier und nirgend anders nach dem Zusammenbruch der napoleonischen Satrapie Königreich West- falen und dem Abzug der Franzosen beim Militär der Zopf wieder eingeführt wurde: O die Pracht, wenn steif und skattlich, im gemess'nen Gänseschritt, Unser Heer vorüberschwankte, und die Zöpfe schwankten mit! Wie er denn unbekümmert seine Stimme für Sylvester Jordan erhob, den freche Iustizwillkür als Hochverräter" im Marburger Schloß eingetürmt hatte, so gingen seine Berse, kühn und keck und klar, wie sie waren, gegen allen Muff und Moder der eingerosteten und verstaubten Absolutismus- und Feudalismuswell vor. Berlin bekam«ins ab,die Stadt der Bildung und des Tees, der Künste und der Rücken", Johann Jacobys bekannte KampfschriftVier Fragen eines Ostpreußen " wurden poetisch beschworen, ein Gaset zauste Friedrich Wilhelm IV. , den Nachäffer Friedrichs II.: Ein König sei Original und stehe aus sich selber. Er wolle nicht in jedem Ding hier schweigt es altenfritzig sein! Und e» goll nicht nur dem Despoten von Preußen, wenn der Dichter bei einer Heidesahrt das Heidegefpenst aufforderte, nicht die med- rigen Verbrecher in der Hütte zu besuchen und zu schrecken: Im Königsschloß wird auch«in Wort gebrochen, Ward frech verletzt, was feierlich versprochen, Zerfetzt ein öffenllich beschworner Pakt. Fort, Heideweib! Dort, unter goldnen Dächern, Schüttle die Schnarcher wach in Prunkgemächern, Bis sie mst ehrner Faust Verzweiflung packt! Auch mit den Spießbürgern, die sich. Helfershelfer jaden Rück- schritt? und jeder Willkür, als Patrioten aufspiellen, sprang Dingel- stedt? Spott nicht glimpflich um: Wie denkt, ihr Herrn, ein deutscher Patriot? Wenn's hoch kommt, wie die Allgemeine Zeitung : Vom Franzmqnn spricht er nur mst Haß und Spott Und schwärmt für Preußen» Gaslichts-Weltverbrestung." Bor allem ober betonten diese Lieder die sozial« Note west stärker, als es die meist«, Dichter vom Fähnlein der polstischen Opposition taten. Sie kehrten sich gegen«ingewurzelle gesellschast- lich« Borurteile wie die Aechtung de» Selbstmörders, und ein G«- dicht wieDie Kindsmörderin" könnte noch heute auf einer Kund- gebung gegen den Paragraphen 218 rezstiert werden. Aufdas feine, vornehme Pack" und auf den reichen Blutsauger fielen rück- sichtslos die Streiche, und einer Welt, deren Gott das Geld war, ward unbarmherzig der Spiegel vorgehalten: Symbole Wechseln, aber ferne sei, Das unsre vor den allen anzupreisen: Was will des Glaubens wilde Schwärmerei Vor des Erwerbens hitz'gem Fieber heißen? Der hat das heut'g« Meisterstück vollbracht. Der, was er anrührt, flugs in Gold verwandelt: Denn Gold ist Macht, Im Kabinett wird nur en gros gehandelt. Die Polstit steht bei der Bank in Pocht, Das Gold beherrscht Ideen, Kräfte, Rechte! Wo der Probierstein, ob dies Gold das echte? Auch in Dingelstedt» NovelleUnter der Erde", in der ein Frei- Herr Bergknappe wird, um der Unnatur seiner geleckten Umgebung zu entfliehen, bäumt sich der Held gegen die herrschende Ordnung aus: Wie ausgefahren lagen alle Gleis« des bürgerlichen Lebens. wie nackt und trostlos eure Gesellschaft da! Ich rede nicht von der höchsten Sphäre, die ich oerlassen habe. Sie nennt sich ja selbst dieprivilegierte" Klasse, und bei Gott ! sie benutzt diesen Titel, sie nimmt sich Dorrechte, wo sie ihr die Verblendung und die träge Gewohnheit nicht outwillig zuweisen. Ich habe an den Stufen des Thrones geftanven und gesehen, daß seine Säulen wurmstichig waren, der purpurne Baldachin drüber eine Operndekoration. Ich habe am Ruder des Slaatsschisses mitgesessen, und ich sah. daß es gelenkt wird nach unsittlichen Grundsätzen. Oder bedenkt sich einer eurer großen Diplomaten einen Augenblick, den Verbrecher vom Galgen loszuschneiden und ihm statt des Strickes«in seidenes Band um den Hals zu schlingen, wenn er ihn zu seinen Zwecken brauchen tonn? Weg damst, es ist«in« alte Leier! Vom Palast bin ich in die Bürgerhäuser oeschritten, ich suchte ein mittelmäßiges Glück und fand größere Ansorüch« und geringere Leistungen. Un- frieden, wohin ich blickt«, Trümmer, wo ich ging und stand. Glaube mir, ein« neue Zeit wird viel aufzuräumen haben. Da« Materia lzum Holz st ist da. nun fehlt nur eine Kleinigkeit oder zwei: Feuer und der Phönix." Aehnlich wurde in dem RomanDie Amazone"«in Geldmann vor die Frag« gestellt, ob er nicht fürchte,daß eines Tages ein Sturm die ganze papierne Herrlichtest unserer Zeit über den Haufen

bläst und die schaudererregcnde Ungleichheit unserer sozialen Zu- stände auf ein ollgemeines Nichts zurückführt". Als dieses Werk 1868 erschien, war allerdings schon ein Viertel- johrhundert fest der Umkehr des Dichters verflossen. Was schon in seinen Ansängen mitten unter den freiheitlichen Strophen, die auch die französische Trikolore grüßten und Paris als Zuflucht der poli» tischen Flüchtling« oller Länder feierten, peinlich auffiel, war ein hanebüchener Antisemitismus. Wäre Dingelstedt nicht bis ans Ende seiner Tage auf die Freundschaft stolz gewesen, die ihn einmal mit Heine verband, so gäben ihm Verse wie diese: Wohin ihr saßt, ihr werdet Juden fassen, Allüberall das Lieblinasoolk des Herrn! Geht, sperrt sie wieder in die alten Gassen. Eh' sie euch in ein Christenoiertel sperr'n! das unbestreitbare Anrecht auf ein Standbild in der Vorhalle von Hitlers Braunem Haus in München . Sehr bald zeigt« sich auch daß auf diesen Sänger der neuen Zest wirklich das Wort zutraf: Ein Talent, doch kein Charakter! In Paris hatten Herwegh und Dingelstedt ein lustiges Dersduell ausgesochten: der Kehrreim in jenen Strophen lautete: Ich will ein guter Bürger werden, und dieser übertrumpfte ihm: Ich muß Geheimer Hofrat werden. Aber diesem, in dessen Brust sich ein ungezügeltes Strebertum regt«, war es Ernst damit. Als ihn 1843 der König von Württemberg als Bi- bliothekar nach Stuttgart rief, steckte Dingelstedt gemütsruhig die phrygisch« Mütze in die Tasche und trug bald mit Würde die gold- gestickte Uniform eines Hofrats. Im Sturmjahr 1848 war er schon

so«est zum Fürstendiener erstarrt, daß er festten würSemkergischea Brotherrn an der Spitze der ollgemein deutschen Bewegung sehen wallte: jubelte er dem März noch zu, so warf er im Oktober den erst, schiedencn Revolutionären den Handschuh hin: Geht linkswärts Ihr, uns lasset rechtswärts gehn!" Aber er wechselte auch den Herrn. Königlich baye- rischer Hostheaterintendant, herzoglicher Generalintendant der Weimarer Hofbühne. Direktor und schließlich Generaldirektor der kaiserlichen Hostheoter in Wien so oerli-f sein Weg. aus dem er immer wieder, um äußerer Ehren willen, sein besseres Ich verleugnen mußte. Da er die hellen Augen desNachtwächters" nicht eingebüßt hatte, gewahrt- erdie polstische Auflösung Oester- reichs und die soziale Dekomposttion Wiens recht wohl, aber aus der Erkenntnis, die er 1879 in einem Brief aussprach:Die Welt ge- hört noch auf fünfzig Jahre lang den Soldaten und Staats» Männern", zog er kühlen Herzens die Folgerung, daß es gelte, mitzumachen". Und er machte alles mit. jeden höfischen Mummen- schanz, jede konventionell« Maskerade, jeden gesellschafttichcn Schwindel, und besah dafür, der Freiherr von Dingelstedt mit der siebenzackigen Krone am lackierten Wagen schlag, was er sich wünschen mochte. Geld. Einfluß. Macht. Titel. Orden. Gleichwohl blieb eine Leere in seinem Innern: einem Freunde schrieb er auf die Rückseite seiner Photographie: Wenn ihr mich möglichst spät begrabt. Sei das aus meinem Stein zu lesen: Er hat zeitlebens Glück gehabt, Doch glücklich ist er nie gewesen. So war es im Grunde«in ärmliches, hohles Leben, das am IS. Mai 1881 in Wien erlosch. Aber handelte es sich wirklich nur um ein Einzelschicksal? Ist nicht vielmehr die Entwicklung Dingel- stedts vom trutziglichen Freiheitsschwärmer zum geschmeidigen Hos- lakaien höheren Grades finnbildlich für-in« ganze große Schicht des deutschen Bürgertums, das die demokratischen Ideale seiner Jugend zugunsten der Karriere und des Profits schnöd« ver- riet?

Horben jaennes: Sklnten hier, Qentlemen dort

Man hat in seiner Einbildungskraft bestimmte Vorstellungen stehen, wie sich die antike Sklavenarbeit vollzog, mit der von einer Herde menschlicher Arbeitstiere in Fron die Pyramiden oder Babylon gebaut wurde. Der Anblick der Arbeit im Hafen von St. Thomas, der etwas abgelegenen amerikanischen Insel in den Antillen, gab meinen Vorstellungen eist« geradezu wilde und wüste Bestätigung, nur ins Zeitgemäße übertragen. Man baut keine so überflüssigen Dinge mehr wie die Pyra- miden, aber man läßt Menschenglieder«ine so ungeheuerlich« Arbestsmasse verrichten, wie es in diesem Hasen mit dem Be- trimmen der Schisse mst Kohle geschieht. Tag und Nacht laufen Neger und Mulatten, Weiber so viel, wenn nicht mehr als Männer. durcheinander zwischen den aufgeschütteten Bergen von Steinkohle und den Bunkern. Ein« ganze Stadt von Menschen. Sie sind mit kohlenstaubgetränkten Fetzen behängt. Ihre schwarze Haut ist über- schwärzt mst emgekrustetem Kohlenstaub. Ihre Haare und Wimpern und Augenbrauen sind mst ihm«ingepudert. Ihre Schulter ist ge- bogen unter dem Korb, der jahraus, jahrein nicht von ihr los- kommt, der tausendmal gefüllt, tausendmal abgeworfen und wieder gefüllt wird. Alles machen sie selber, alles in einer gepeitschten Hätz, alles um die Jagd nach dem Kupferstück. das«in an ihrem Weg sitzender Bogt von einem hohen Gestell herab jedem, der mit einem vollen Korb unter ihm vorbeiläust, in die unter der Hast und der Last hingehasten« Handfläche wirft. Dies« Handflächen sind das einzige Helle, ma» rundum zu sehen ist. Ja. bei jeder dieser vorbeijagenden Menschenmofchinen geht e» immer wie ein Blitz auf, wenn vor der schwar.zen Kohlenlandschast. vor dem schwarzen Korb, in der von Kohlenstaub fliegenden Lust unter den ausgereckten Riesenormen der schwarzen Krane dl« weiße Handfläche eines Negers sich nach oben kehrt und dem Kupferstück entgegenzuckt. Ja, alles hoben sie selber zu machen. Sie schaufeln aus der immer nachrutschenden Kohlenhalde die Körbe voll. Sie werfen sie sich selber aus die Schultern. Sie lausen am Zohloogt vorbei, in der Stunde dreißigmal. einkassierend in der Neinsten Münze, die Mutter Staat hat, zum Schiff, den schmalen, wippenden Steg

hinauf aus? Schiff: bös' schreien sie zur Warnung, wenn andere mit leeren Körben zurückspringen und ihnen einen Blutschlag long den Weg versperren... und bis zum Kohlenloch, werfen den Korb ab. und schon in derselben Sekunde hasten sie zurück... Männer und Weiber durcheinander... Stunde um Stunde... Tag um Tag... durch alle Jahreszeiten und Jahre. Die in Fetzen vom Leib hängenden Kleider tropfen von kohle- gefärbtem Schweiß. Alles ist schwarz. Nie«in Lachen auf einem Gesicht, ein Schimmer einer Laune, ein Seelchen... Rur Fron, Lausen, Schaufeln, Kupferstücke. Können diese Menschen noch träumen? Aber sieh, wie in Chriswbal, drei Seetage wester, in dem amerikanischen Hafen am Eingang zum Ponamakanal, sich die Welt freudig verändert hat! Aus den Sklaven gebliebenen Negern der ebenfalls amerikanischen Antillen sind hier Lrbestergentlemen ge- worden. Die Gewänder komplett, aufs properste in Ordnung, nicht einmal ein Flicken, geschweige denn etwas wie die Fetzen van St. Thomas. Neger, Mulatten. Mestizen. Inder... einerlei, wo die Wieg« der Ahnen stand alle» vornehme Leute, die den Lasten geradezu eine Ehr« antun, daß sie sie mit Hilfe zeitgemäßer Er­findungen an Kranen. Schubmotoren usw. weglchafsen. Ja, die Herren trogen'zur Arbest weite Lederhandschuh« mit großen Schutzstulpen, die Haut und Teint schonen. Und kein einziges Weib! Denn es Legt im hehrsten Sinn der menschlichen Gebot« der Bereinigten Staaten, daß die Frau für die Häuslichkeit und die Erziehung der Kinder geschont wird. Wie ander» als in dem aus allen Wegen abgelegenen St. Thomas, wo übrigen» der beste Baqrum zum Waschen der Haare hergestellt wird. Man kann ihn auch trinken, denn er«nt- hält garantiert 4S Proz. Alkohol. Wie ander, war es dort als hier. wo die Vereinigten Staaten so etwas wie«inen techno-sozialen Wettausstellungs-Pavillon geschaffen haben, in dem man der Welt seine beste Seit« zeigt. Kier am Kanal, wo der Amerikaner auf dem Präsentierbrett der Welt sitzt,präsenttert" er auch seine Menschlichkeit, wo» in dem entlegenen St. Thomas überflüssig wäie, da es dort nicht gesehen würde.

Qerdlnnd: Slrandgui der Hoffnungen... Herausstasfierte Mädchen, die ein kleinreizliches Gelächele auf den zerschminktcn Lippen zu Markte tragen, schleppen ihre Hoffnungen auf eine sättigende Mohlzest, ihre Sehnsucht nach Licht, Seide. Glanz und Glück in das KaffeehausGigantic". Auch jene Mädchen, denen das grelle Licht der scheinwerserdurchzuckten, tages- hell illuminierten Straßen eine Oual ist und die sich in abseitigen Gassen an Halbwüchsig« und Minderbemittelte verlieren, hatten hier ihren zerschämten Augenaufschlag feil. Junge Männer treten mit mutgeschwellten, energiebeflügellen Schrstten«in, wandern durch die überfüllten Säle und Etagen... Musik. Gespräch« schwirren. Lachen kitzelt jäh empor. Parfüm-, Zigarettenqualm, der Dunst der dichtgedrängten Menschenleiber, schmal« Proletarierkinder in geschmacklosen, goldbeknöpften Uniformen, die man hierPage" ruft, Blumensees und Schokolade- fräuleins... Menschen, die sich so entsetzlich fremd sind, so grauen- voll gleichgültig, daß sie Gespräche beginnen, Wortbrocken wegwerfen, aufschnappen zerkauen, ausspeien... Menschen sprechen zuein- ander, lässig, jedes Wort extra wie«ine Perle vor die Säue werfend, hochtrabend, weitschweifig, im Telegrammstil. Wahrhaftig, es wäre besser, sie schwiegen, diese fremden Menschen, die die Straßenflut hereingespült hat und die ihr Desinteresse an den anderen, die der Zufall auf dieselbe Insel, an denselben Tisch, geweht hat, durch gleichgültige Gespräche bezeugen... Musik spritzt hoch und versickert. Menschen kommen und gehen. Grelle Mädchen und scheue Weibgeschöpfe, junge Männer mst energischen Schritten und feiste Spießer mit Spitzbäuchen und lüsternem Blick. Alle suchen hier irgend etwas.irgend jemand, denn Gigantic" ist«in Cafe der Suchenden. Der sucht einenGeschäfts- sreund", der chm einen Wechsel diskontieren soll, der sucht sein feines Fräulein Braut(ist eigens au, Krimmitschou gekommen, um

sich von der entsetzlichen Wahrhest zu überzeugen!), und der seriöse Solide ist wohl ein Kriko vom Alex, ein Kriminalkommissar, der seine guten Gründe hat,Gigantic" zu besuchen. Die vielen blassen Mädchen ober, die dasitzen und durch die fleischerne, Ungetüme, augende Menschenmasse hindurchblicken, sie sind die Verlassenen. DennGigantic" ist auch da«Cafe zum letzten Rendezvous", zu dem der eine Teil immer nicht mehr er­scheint... Wenn diese blassen Mädchen lange genug vergeblich gewartet hoben, dann werden sie von Ekel gepackt, von einer Sucht nach Bergessen. Sie verlassenGigantic" an der Sest« irgendeine» Manne », an den sie sich mst vollem Bewußtsein wegwerfen, und, während sie so mst einem verbissenen Wut-Trotz de»Nun-alles- egal" dem Ausgange zugehen, bleiben sie an einem Schreibpult stehen, schlagen«in Buch auf, das da liegt und schreiben mit fliegender Hand einige Worte hinein... Dies Buch, das in diesem Cafe der Suchenden und-Wartenden ausliegt, diesTreffbuch" birgt auf seinen Seiten ein ganzes Arsenal von Hoffnungen, Enttäuschungen, Schicksalen und verscherzter Liebe. verschmerzter Freude... Das ist es ja, was diesem Buch den fast gespenstischen Reiz gibt, daß die. für die die Suchenden und Wartenden schreiben, blicklos an ihm vorbeigehen, sosern sie über- HauptGigantic" betreten... Strandgut ist es, was in diesem Treffbuch aufgespeichert wird. diesWir sind iertig für immer! Lebe wohl", dies... erwarte be- stimmt deinen Anruf!"Ich hob' es«ilig! Du weißt doch, mein Liebling?!" und diese scheinbor grundlos hingekritzelten Telephon- nummcrn. Dies« kindlichen und weltmännischen, steilen und un» scheinbaren Schriftzüge, all da», wo« in diesem Buch an Tragik zusammengeschweißt wird, ist, kaum geschrieben, schon dem De.- gessen verfallen... Sprachonrcichlum. Ein englischer Forscher Hot in Indien nicht ' weniger als 179 Sprachen und 54 Dialekte sestgesUllt.

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