1. Beilage zum„, Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Mr. 127.

Reichstag.

Abg. Müller- Fulda( 3.) bemängelt den ungenügenden Inhalt der Deutschrift über die Neuguinea  - Angelegenheit. Er hält an gesichts der hohen Verbindlichkeiten, die das Reich eingehe und der geringen Vortheile für dasselbe aus dem Vertrage eine genaue Prüfung für dringend nöthig.

Mittwoch, den 3. Juni 1896.

13. Jahrg.

Schluß 51/2 Uhr. Nächste Sizung Mittwoch 2 Uhr( zweite Berathung der Anträge wegen eines Reichs- Vereinsgesetzes auf grund des Berichts der betreffenden Kommission.)

Parlamentarisches.  

schließung des Landes erschwert. Die Klagen gegen die Neu- lieferte, weil die Kulis nicht gehalten werden konnten; bei Guinea  - Gesellschaft sind sehr vielfach: die Steuern sind zu hoch, jeder Neurodung brachen heftige Fieber au 3. der Rechtsschuß ist zu mangelhaft. Aus Anlaß des Falles Stoter Die Neu- Guinea  - Gesellschaft hat ihre Baumwolle nach Liverpool 95. Sigung vom 2. Juni 1896. 2 Uhr. wurde festgestellt, daß im Kongostaat ein lauterer Wettbewerb und nicht nach Bremen   verkauft. Den Tabat hat sie zuerst in Am Tische des Bundesrathes: von Boetticher, nicht möglich sei, weil die Beamten an demselben mit erheblichen Bremen   abgesetzt, aber im nächsten Jahre, nachdem ein hoher bon Marschall  , Graf Posadowsky. Prozenten betheiligt sind. Die Klagen der Missionen sind in Preis erzielt worden, hat sie sich damit nach Holland   gewendet und Präsident v. Buol: Judem   ich die, Herren nach dem dem Schuhgebiet der Neu- Guinea  - Gesellschaft lebhafter gewesen, nach Deutschland   nur eine schlechte Ladung gefchickt, die auch in Pfingstfeste begrüße, eröffne ich die Sigung. als in allen anderen Schußgebieten, weil die Beamten der Privat Holland   schlechte Preise erzielt hätte, um zu beweisen, daß sie ( Die Bänke sind sehr mäßig befeht.) gesellschaft kein Verständniß für diese Dinge haben. Es ist auf berechtigt war, nach Holland   zu gehen. Das ist die Thätig. Auf der Tagesordnung steht die erste Berathung des Entwurfes die Werthlosigkeit des Gebietes hingewiesen worden, welches feit der Neu- Guinea   Gesellschaft für Deutsch  eines Nachtragsetats für 1896/97, welcher Nachforderungen bis jetzt noch keinen Nutzen aufzuweisen habe. Aber es lands Handel! Das Urtheil über die Vorlage ist enthält wegen Uebernahme des Schutzgebietes von Neuguinea   handelt sich um ein Gebiet, welches zwei Drittel so groß wohl deutlich genug gesprochen, daß ich mich des weiteren ents in die Reichsverwaltung, wegen der Vergrößerung der Dienst- wie Deutschland   ist; es ist daher begreiflich, daß die halten kann. wohnung des Staatssekretärs des Auswärtigen Amis, wegen der Mugngen der Tabats- und Baumwollenplantagen noch nicht Abg. Graf Arnim meint, daß die Vorlage einer Kommission Repräsentation des Reiches bei den Krönungsfeierlichkeiten in ausgereicht haben, die öffentlichen Ausgaben zu decken. überwiesen werden müsse, da die Mehrheit des Reichstages sie Moskau   und wegen Anlegung einer neuen( vierten) Telegraphen- Es find verschiedene Aufwendungen gemacht worden, welche jetzt nicht a limine zurückzuweisen, sondern Modifikationen des Ver verbindung mit England. Die Ausgaben für das Schutzgebiet Dividenden ausschließen. Die Kompagnie hat 21/2 Millionen trages herbeizuführen wünsche. Wenn die Sache bis zum Herbst Südwest- Afrika sind bereits vor Pfingsten erledigt worden. aufgewendet für die Herstellung einer Schiffsverbindung, sie hat verschoben würde, so könnten sich Dinge ereignen, die vom Abg. Haffe( natl.): Ich sehe voraus, daß der Nachtrags- eine halbe Million aufgewendet für die Erforschung des Gebiets. nationalen Standpunkt aus nicht zu wünschen wären. etat der Budgetkommission überwiesen wird und beantrage dies Daraus wird die Gesellschaft niemals selbst einen Nutzen haben; Damit schließt die Debatte. Die Vorlage wird der Budget­namens meiner Freunde. Wiederholen möchte ich meinen Wunsch diese Ausgabe fommt nur der Allgemeinheit zu gute. Be fommission überwiesen. bezüglich der Unterstützung der deutschen Schulen im Auslande, sonders schmerzlich hat es mich berührt, daß Herr Barth die ich schon früher angeregt habe. In bezug auf das Schuß auf die Werthlosigkeit des Gebiets hingewiesen hat. Es liegen gebiet der Neuguinea- Kompagnie   wird das Reich, wie objektive Berichte vor von Herren Finck, von Schleinit, Dr. Zoller, bei den anderen Schutzgebieten, sich nicht der Auf- Landeshauptmann Kraette u. s. w. Wenn man sehen will, was gabe entziehen können, die Verwaltung zu zu übernehmen. von Neu- Guinea   zu erwarten ist, dann sollte man einmal die Aber in diesem Augenblick in der Form eines Nachtrags- Sigung der Budgetkommission in die Kolonialausstellung verlegen. etats diese Dinge zu regeln, scheint mir bedenklich; wir( Heiterfeit lints.) Der Reichstag   würde dort den Dank finden werden vielleicht im nächsten Winter an diese Regelung heran- für die Bewilligung der Mittel für die Kolonialausstellung. Die Kommission für den Entwurf eines Bürgerlichen treten können. Ich verweise auf eine Schrift, welche auf Veranlassung der Gesetzbuches begann am Dienstag die zweite Lesung des Entwurfs. Solonialabtheilung verfaßt ist, und darstellt, wie die Produkte zu derselben lagen auch von Frohme und Stadthagen   bereits der Kolonien, namentlich Neu- Guinea's von der deutschen   Industrie eine Reihe Abänderungsanträge vor. Zurückgestellt wurden zu­verwendet werden: Tabak, Baumwolle, Arzneipflanzen u. f. w. nächst die Bestimmungen über die privatrechtliche Stellung ( Redner verliest die betreffenden Stellen aus der angegebenen Schrift.) der Vereine(§§ 21-85). Von den zu§§ 1-20 vor= Das Prinzip des Vertrages besteht darin, daß der Regierung der liegenden Anträgen ist ein auch ein auch in dieser Lesung von gesammte Bismardarchipel zufällt, während der Gesellschaft das unseren Genossen gestellter Antrag auf Streichung des§ 6 noch wenig erschlossene Kaiser Wilhelm- Land zufällt. Es ist im Nr. 3 hervorzuheben.§ 6 Nr. 3 will im Gegensatz zum Reichstage ausgesprochen worden, daß die Gesellschaft eine Ent- bestehenden Recht den enimündigen lassen, der infolge von schädigung gewähren müsse für die Uebernahme der Hoheits- Trunks ucht seine Angelegenheiten nicht zu beforgen vermag rechte seitens des Reiches. Diese Enschädigung liegt nicht oder sich oder seine Familie der Gefahr des Nothstandes aus. in baarem Gelde, sondern in der Ueberlassung des setzt oder die Sicherheit anderer gefährdet". Das Streichungs. Bismarckarchipels, welcher viel mehr dem Verkehre erschlossen verlangen wurde damit begründet, daß der Begriff der„ Trunken­ist als Neu- Guinea selbst. An diesem Objekt kann das Reich sich ein völlig vager, unbestimmter, dehnbarer und für seine Unfosten erholen. Das Reich hat vollkommene Steuer- unklarer sei. Der Bericht versuche den Begriff„ Trunk­und Zollfreiheit und thatsächlich wird die Kompagnie als die füchtiger" durch folgenden nichtssagenden Satz zu umschreiben: vornehmsie Unternehmerin auch die meisten Lasten zu tragen haben. Trunksüchtig" solle derjenige sein, der einer in der Die großen Kolonialgesellschaften haben sich immer das Land- Regel oder doch häufig unwiderstehlichen Sucht" zum Trinken monopol vorbehalten. Von diesen Gesichtspunkten geht auch die verfallen sei!" Was der Bericht hier beschreibe, sei das mensch Neu- Guinea- Gesellschaft aus. Aber es bestehen zwei Ausnahmen liche und thierische Bedürfniß, daß man Durst zu nennen be von dem Monopol, welche eine ungehinderte Entwickelung liebe, mag Durst nach Wasser, nach Milch, nach Bier oder nach geftatten. Die Gesellschaft muß für Eisenbahnen und öffentliche Schnaps vorliegen. Offenbar habe man den Schnapsfüchtigen Wege den Grund und Boden abtreten und herrenloses Land, gemeint. Die Ursache der Schnapssucht sei aber eine soziale: Abg. Graf Arnim( Rp.): Neuguinea   hat noch gar nicht welches sie in Besitz genommen hat, meistbietend zum Verkauf verschaffe man bessere Erwerbsmöglichkeit, so trete man der in feine Bortheile offenbart. Es ist eine Expedition in das Innere und zur Verpachtung stellen, wenn sie es nicht für ihre eigenen 1000 Fällen 900 mal vorhandenen Ursache des Schnapselends ent­gemacht worden und es ist festgestellt worden, daß das Land Unternehmungen gebraucht. Diese Bestimmungen sollen nicht gegen. Der Entwurf zäune aber an einer falschen Stelle auf. Um den eine fippige Vegetation hat. Die Reden des Herrn Bamberger   blos für die Ansiedler, sondern auch auf die Missionen für Trunksüchtigen zu bessern, wolle man ihn entmündigen und haben bewirkt, daß Samoa   aufgegeben wurde; heut ihre Bedürfnisse an Grund und Boden Anwendung finden. würde ihm dadurch noch schlechtere Erwerbsmöglichkeit geben, wird es vielfach bedauert werden, daß dadurch die be- Wenn das Reich nicht eintritt, so sind alle aufgewendeten Mühen das Unglück also vermehren. Die Dehnbarkeit des Begriffs ließe denklichen Zustände entstanden sind, welche jetzt dort herrschen. vergeblich gewesen. Wenn die Neu- Guinea  - Kompagnie aus dem auch befürchten, daß ein politischer Mißbrauch mit der Ent Wir sollen jetzt Neuguinea   aufgeben, weil wir nicht im stande Lande scheidet, welcher deutsche Unternehmer wird sich dann mündigung getrieben würde. Der Reiche könne allerdings nie find, 180 000 m. für die Verwaltung auszugeben! Ein solcher finden, um die Ansiedelung zu wagen? Man sollte denen die so trunksüchtig sein, daß er seine Familie dem Nothstand aus Gedanke wird trotz der Bedenklichkeiten des Bertrages hoffentlich Anerkennung nicht versagen, welche im Dienste der Kompagnie fete", auch beim Hagestolz sei dies ja nicht möglich. Es würde nicht die Oberhand gewinnen. Ich denke, wir werden den Vertrag, bemüht gewesen sind, das Land zu halten für die Gesellschaft also zweierlei Recht durch diese neue, völlig unzweckmäßige Be­wie er liegt, nicht annehmen, sondern ihn anderweitig redigiren, und für das Deutsche Reich., ftinmmng getroffen. Da, wo Trunksucht die Energie so gelähmt damit wir aus den Einnahmen der Kolonie so viel erübrigen, Abg. Graf Limburg Stirum( f.): Ich habe selten habe, daß Geisteskrankheit oder auch nur Geistesschwäche ein­daß wir die Kosten der Ausübung der Landeshoheit decken. in den Nachtragsetats Dinge gefunden, die wirklich getreten sei, sei ja durch die Zulassung einer Entmündigung aus Der stille Dzean wird in Zukunft ein Feld des Wettstreites für fehr eilig waren. So steht es auch bezüglich der Position für diesen Gründen hinreichend gesorgt. Warum übrigens bekämpfe die Nationen werden. Man kann über diese Dinge nicht als Neu- Guinea  . Die Sache ist nicht aufgeklärt genug, daß sie jetzt man, wenn man einmal den vorgeschlagenen Weg für den phantasieloser Budgetmensch sprechen; es gehört teine Phantasie schon entschieden werden könnte. Was wir geben sollen ohne richtigen halte, nicht die Morphiumfucht und die Opiumfucht, die dazu, um eine große Entwickelung dieser Gebiete in den nächsten sichere Gegenleistung, ist sehr bedeutend. Eine ausgiebige Prüfung sich allerdings fast nur bei Wohlhabenderen finde, auf demselben 30-40 Jahren vorauszusehen. In der Budgetkommission fann der Sache sollte erst im nächsten Herbste stattfinden. Wege? Abg. Gröber hält die vorgebrachten Bedenken nicht bie Sache jetzt nicht so schnell entschieden werden, wie die Neu- Für die Rolonien haben wir ein großes Beamten für unbeachtlich. Er meint aber, daß der Befürchtung der guinea- Kompagnie es wünscht. Deshalb sollte man die Sache personal, aber wir bewirthschaften sie nicht richtig; man Sozialdemokratie, die ja schon in erster Lesung dazu geführt ruhig bis zum Herbst vertagen. müßte etwas mehr intensiver und tonzentrirter und hatte, eine Resolution anzunehmen, die für eine Besserung des

Abg. Barth( frs. Vg.) hält den Vertrag mit der Neuguinea  Kompagnie ebenfalls für bedenklich. Renner behaupteten, daß es nirthschaftlich nicht möglich sein werde, diese Kolonien auf die Dauer zu halten. Die Gesellschaften würden ihre Thätigkeit fchließlich ganz aufgeben, wenn nichts mehr zu holen sein werde und das Reich werde wie in den anderen Kolonien aus nationalen Rücksichten die ganze Sache übernehmen müssen. Der Vertrag führt dahin, daß alle Laften auf das Reich ab gewälzt werden, während alle Attiva der Neuguinea  - Kompagnie verbleiben, welche sich alle möglichen Dinge vorbehalten hat. Aber nicht die Mängel des Vertrages veranlassen den Redner und seine Freunde zur Ablehnung der Vorlage, sondern lediglich die Gefahr, daß das Reich verpflichtet werden könnte, die ganze Kolonie zu übernehmen. Es könnte die Frage entstehen, ob nicht Neuguinea   lieber ganz aufgegeben werden sollte, mindestens sollte man es bei den Zuständen belassen, wie sie sind, wenn sie auch noch so mangelhaft sind.

Direktor Kayfer: Die Kolonialverwaltung kann nicht alle ihre Bauten selbst ausführen, sie müssen in den Kolonien her­gestellt werden. Aber für einzelne Bauten besteht die Noth­wendigkeit, sie hier prüfen zu lassen, und dazu leistet der bautechnische Hilfsarbeiter dem Auswärtigen Amte sehr gute Dienste.

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Abg. Richter: Wir haben beffere Gelegenheit im Julande weniger bureaukratisch wirthschaften. Den bautechnischen Hilfs. Entmündigungsverfahrens sich ausfpricht, soweit sie politischer Geld zu verwenden als für koloniale Zwecke. Die Auf- arbeiter für die Kolonien z. B. brauchen wir nicht. Bezüglich Natur sei, der Hauptboden entzogen werde, wenn man einer gabe Samoas   war sehr dankenswerth, denn es würde der elektrischen Beleuchtung im auswärtigen Amte sollte sich die von ihm eingebrachten Resolution zustimme, nach der die sonst nur viel Geld ausgegeben werden, um einigen Plantagen- Reichsregierung mit den preußischen Verwaltungen in der Kommission vorausseßt, daß die Novelle zur Zivilprozeß- Ordnung Gesellschaften ein flägliches Dasein zu fristen. Es sind für feine Wilhelmstraße in Verbindung setzen. Könnten denn die Gefangenen, nicht den Staatsanwalt, sondern lediglich Verwandte des Kolonie so viel Verordnungen und Steuerreglements erlaffen, die jetzt den freien Arbeitern Konkurrenz machen, nicht Trunksüchtigen für berechtigt erklärt, einen Antrag auf Ent wie gerade für Neuguinea  . Aber die direkten Steuern bringen zur Erzeugung der Elektrizität verwendet werden?( Heiterfeit.) mündigung wegen Trunksucht zu stellen. Die Nationalliberalen nur 7000 M., die gesammten Zölle 21 000 m. ein. Die Be- Auch die Repräsentationstosten für die Moskauer stimmen fachlich dieser Resolution zu, die Abgg. Enneccerus deutung des Stillen Ozeans ist schon früher dieselbe gewesen, Feierlichkeiten sind sehr hoch. Solche Kosten wurden und v. Bennigsen setzen es aber durch, daß die Resolution aber niemals hat jemand daran gedacht, Neuguinea   zu nehmen; früher nicht vom Reiche allein bezahlt. in milderer Weise nicht die erwähnte Voraussetzung, sondern am allerwenigsten haben die Engländer früher daran gedacht, Staatssekretär v. Marschall  : Die Forderung für die nur das Erwarten ausspricht, daß der Staatsanwalt einen Antrag trotzdem Australien   so nabe liegt. Es ist eine starke Zumuthung, Moskauer   Krönung konnte nicht in den Hauptetat aufgenommen auf Entmündigung wegen Trunksucht zu stellen nicht berechtigt sein daß wir jetzt, 100 es dem Hochsommer entgegengeht, werden, weil damals noch jede Unterlage dafür fehlte. soll. Diese Resolution findet mit großer Mehrheit Annahme,§ 6 Nr. 3 uns in diese Frage vertiefen sollten. Ich möchte Sie bitten, Früher wurde die Ausgabe als außeretatsmäßig verrechnet. selbst wird aber aufrecht erhalten.§ 104 bestimmt: Schließt der etwas Mitleid mit der Budgetkommission zu haben, zumal die Dieses Verfahren hielt ich, da doch ein Nachtragsetat Minderjährige einen Vertrag ohne die erforderliche Einwilligung Frage gar nicht so eilig ist. Verhandeln Sie die Sache im Plenum vorgelegt wurde, für nicht richtig. des gesetzlichen Vertreters, so hängt die Wirksamkeit von der und lehnen Sie die Vorlage ab. Genehmigung des Vertreters ab." Unsere Genoffen verlangen, Direktor Kayser: Bereits seit dem Herbste vorigen Jahres vor Genehmigung ausdrücklichen" einzuschalten, und führen zur wird zwischen dem Reichs- Schabamt und der Neuguinea  - Kompagnie Begründung folgenden, für die obrigkeitliche Fürsorge für jugend­über diese Frage verhandelt. Es ist bei früherer Gelegenheit an­liche Arbeiter äußerst charakteristischen Fall an. In Teltow   trat erkannt worden, daß es nicht möglich sei, durch eine souveräne ein 16jähriger Dienstjunge ohne Gesindebuch im Mai 1894 Gesellschaft, wie die Engländer sagen durch eine royal chartered com­bei dem Gärtner Henschel in Dienst. Damals hatte er keinen pany, die Verwaltung zu führen. Die Klagen des Herrn Bachem Abg. Beckh( frf. Bp.) meint, daß die Verhältnisse in Neu- Vormund. Ein solcher wurde ihm erst am 17. Juli in bewiesen das. Erst nach mehrjährigen Erfahrungen fam man Guinea   einigermaßen geordnet feien, trotzdem er die Zustände Berson eines sehr verständigen Glasschleifers gestellt. zu einer Entschließung. Die königlichen Kompagnien waren vor als nicht befriedigend bezeichnet. Es wird als glaubhaft be- Genehmigung, zum Dienst oder zur Fortsetzung 300 oder 400 Jahren am Playe. Aber wenn man vor 12 Jahren zeichnet, daß den Einzelnen das Gefühl der Rechtssicherheit beein- selben ertheilte dieser nicht. Anfangs Dezember 1895 an die Gründung solcher Kompagnien gedacht hat und ihnen die trächtigt wird. Thatsächliche Beweise sind dafür aber nicht vor: lief der junge Mann aus dem Dienst, weil er es vor unaufhör­Ausübung der Hoheitsrechte übertragen wollte, so hat man dabei handen. Das Gefühl der Rechtsunsicherheit besteht zum theil lichen Mißhandlungen nicht aushalten konnte. Der Vormund nicht die Lehren der Geschichte zu rathe gezogen. Man hat jeden- auch in Deutschland   und in den anderen Kolonien ebenfalls. billigte dies und versagte seinem Mündel den Wiedereintritt in falls nur daran gedacht, diese Form als ein Uebergangsstadium Redner tadelt die Auswahl der Beamten, die nachher sich nicht den ihm erst jetzt näher bekannt gewordenen Dienst. zu betrachten. Die Erfahrungen sprechen dafür, daß die bewähren, zurückberufen werden und dann in den Bädern ihr Polizeiverwaltung lehnte aber den Antrag des Dienstjungen, das Hoheitsrechte vom Reiche ausgeübt werden. In Ostafrika   wird Gehalt verzehren; Redner bemängelt ferner, daß die Süddeutschen, Dienstverhältniß als aufgelöst zu erachten, ab. Denn es sei niemand mehr Neigung finden, die Hoheitsrechte der Gesellschaft welche sich für die Kolonialverwaltung melden, nicht genügend nur festgestellt, daß die Kinder Franz zu übertragen. Der südwest- afrikanischen Gesellschaft ist die Ge- berücksichtigt werden. Redner erwähnt endlich einen Fall, wo und Marie Henschel Ihnen einige Male währung von Hoheitsrechten abgeschlagen worden und sie hat es der Gouverneur das Zimmer eines beurlaubten Beamten durch weil sie ungeschickt und schlecht arbeiteten wohl niemals bereut. In England giebt es nur 2 royal chartereds stöbert und sich Gegenstände angeeignet habe, die er erst nach und, wie häufig vorgekommen, morgens companies, die Nigergesellschaft und die südafrikanische   Gesellschaft. energischen Vorhaltungen wieder herausgegeben habe. die Zeit verschlafen hatten, Ohrfeigen und Aber die Verhältnisse dieser Rompagnien bringen manche Direktor Kayser: Ich habe die Ausführungen des Vor- Kahenköpfe versett haben. Diese Züchtigungen Mißstände mit sich, ich will nur an den Fall Königsberg   erinnern. redners, die sich augenscheinlich auf den Gouverneur v. Butt- waren verdiente und können als unbarmherzige Im englischen Parlament ist oft genug der Antrag gestellt worden, famer bezogen, nicht vollständig verstanden; ich kann daher Behandlung, wie Sie angeben, nicht aufgefaßt der Niger  - Kompagnie ihren Freibrief zu entziehen. Von der nicht darauf eingehen. Von der nicht darauf eingehen. Dagegen muß ich aber protestiren, werden."(!) Die Polizeiverwaltung drohte dem jungen Mann südafrikanischen Gesellschaft brauche ich wohl nicht erit zu reden. daß die Süddeutschen in der Kolonialverwaltung zurück- nun wiederhoit an, in den Dienst bei 15 M. Strafe zurückzukehren. Nicht blos die Ansiedler in Südafrika   beschweren sich über diese gesetzt wurden. Sie finden sich gerade jetzt in sehr wichtigen Vergebens habe der Vormund sich an den Landrath Stubenrauch Gesellschaft, sondern auch an anderer Stelle ist man wohl der Mei- Verwaltungsposten in Südwestafrika und Kamerun. gewendet. Ein diesen vertretender Assessor babe trotz des Fehlens eines

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nung geworden, daß solche Gesellschaften nicht mehr am Plage sind. Abg. Bachem( 3.) hält es nicht für zweckmäßig, die Dienstbuchs das Vorliegen eines Gefindeverhältnisses für vorhanden Die Neu- Guinea- Gesellschaft ist in erster Linie Erwerbsgesellschaft. Neu- Guinea  - Angelegenheit gleich im Plenum zu erledigen, erklärt, denn der Vormund habe bei seiner Bestellung als Vormund" Danach muß sie ihre Beamten auswählen. Diese Beamten fönnen wenn man nicht von vornherein eine Ablehnung beabsichtigt. teinen Einwand gegen das Dienstverhältniß erhoben, sich also sehr gute Staufleute sein, aber sehr schlechte Verwaltungsbeamte. Die Theilung des Geschäfts dahin, daß das Reich die Gefahr stillschweigend mit demselben einverstanden erklärt". Der Auf grund der Reichsgesetze, an denen der Reichstag selbst des Verlustes übernimmt, an dem Gewinn aber nicht betheiligt Regierungspräsident habe gleichfalls den Vormund, der mit Fug mitgewirkt hat, muß eine geordnete Verwaltung und wird, ist nicht durchzuführen. und Recht Beschwerde sührte, erwidert: Bei Hebernahme der Rechtspflege geschaffen werden. Eine Privat Gesellschaft Abg. Frese( frs. Vg.) stellt richtig, daß sein Freund Barth Vormundschaft am 17. Juli haben Sie die Fortfehung des fann fich ent Personal dafür nicht beschaffen, sie nur das Kaiser Wilhelmsland als werthlos bezeichnet habe, Dienstverhältnisses zugelassen und damit(!) die erforderliche steht den anderen Ausiedlern als Mitbewerberin gegenüber nicht aber den Bismarck- Archipel  . Die Gesellschaft hat eine Genehmigung ertheilt", E3 feien nun weitere Schritte und es begegnet ihr deshalb ein Mißtrauen, welches die Er Station aufgeben müssen, trotzdem sie den besten Tabat eingeschlagen. Ob dieselben etwas nügen werden, laffe