Einzelbild herunterladen
 

Nr. 228» 48. Jahrgang

1. Beilage des Vorwärts

Oiensiag, �9. Mai-193-1

Schupos scniieoen Freundschan. Deutsch -dänischer oesellschaltsabend imClou".

l>le zur Zeil iu Berlin weilenden dänischen Polizisten waren aus einem zwanglosen Gesellschaflsabend im Berliner .Clou" Gäste der Berliner Schuhpolizei. Räch einleitenden musikalischen Darbietungen der Berliner Schutzpolizei richtete der Polizeipräsident von Berlin . Genosse Grzesinski . an die Dänen eine Ansprache, in der er u. a. ausführte: Di« Berliner Polizei hat einen überaus schweren Dienst, den sie gewih mit Freude und Hingabe ausführt, der jedoch manchmal die Kräfte bis an die Grenz« des Menschenmög- lichen anspannt. Die schrecklichen Folgen des Krieges und die nicht minder schrecklichen Folgen des Friedensvertrags haben in Deutschland «ine N o t hervorgerufen, wie sie wohl nicht auf der Welt wiederzusinden ist. Und wo Not ist, kommt die B e r z w e i s- u n g auf. Eine alte polizeiliche Erfahrung ist es, daß der ver- zweifelt« Staatsbürger nicht gerade ein ruhiger ist. Wir haben �ahre hinter uns, die die schwersten Anforderungen an die Geduld, Leidenskraft und an die Staatsbürgerdisziplin des deutschen Volkes scellten, wir sind jetzt noch willen in dieser Not drin und ein Ende ist noch nicht abzusehen. Daraus ergibt sich die schwere Aufgabe gerade der Berliner Polizei, die mit den knappen Kräften, die der Friedensvectrag ihr gelassen hat, in dieser Not die demokra» tische Ordnung schirmen und schützen muh. Der Polizeipräsi- denk kam dann auf die Folgen des Krieges zu sprechen, die sich auch in Dänemark als Ausläufer der Weltwirtschaftskrise bemerkbar ge- macht hätten. Aber Dänemark habe glücklicherweise die Arbeits- losigkeit und die furchtbaren Erschüllerungen nicht so kennengelernt wie da» deutsche Boll. Der Präsident richtete dann an die Gäste die Bitte, in ihren freien Stunden auch eine Wanderung in die Arbeiterquartiere Berlins zu unternehmen, damit sie die Größe der Aufgaben überblicken können, die dem deutschen Volke und nicht zuletzt seiner Polizei gestellt sind. Sehen Sie sich, so jährte er wester aus, die Arbeitslosigkeit und Not und Verzweiflung in den Arbestervierteln an, dann werden Sie die Leistungen er-

I messen können, welche die Republik im Kampfe gegen die Not bis heut« zuwege gebracht hat und in Zukunft noch vollbringen muh. Ich bitte Sie um Verständnis für Deutschlands Not Und für des deutschen Volkes Kraft im Ertragen und in der Abwehr dieser Not. Haben Sie Verständnis für Berlin und fsine Bevölkerung. Verständnis für das deutsche Volk, tragen Sie dieses Verständnis in Ihre Heimat und werben Sie um Verständnis bei Ihren Volks- genossen. Die Polizei, so führte der Polizeipräsident am Schlug aus, ist schon seit Iahren international organisiert. Lassen Sie uns dieser Verbindung über die Grenzen hinweg nicht nur in der Praxis, sondern auch im Geiste dienen. Dann werden wir Polt- zisten hüben und drüben unseren Volksgenossen ein Vorbild dafür fein, wie man das«igen« Volk und seinen eigenen Staat von Herzen liebt und zugleich über die Grenzen hinweg allen Menschen, die guten Willens sind, die Hand reichen zum gemeinsamen Kampf für die bessere Zukunft aller VÄker. Nach der Ansprache spielte die Kapelle der Berliner Schutz- polizei die dänische Nationalhymne, woraus der Chef der dänischen Ordnungspolizei, Poleme-Nix, in einer kurzen Ansprache den Dank der dänischen Kollegen zum Ausdruck brachte und dann das Deutsch- landlied angestimmt wurde. Den zweiten Teil des Empfangsabends bildeten dänische Vorträge, die von Skytte B i r k« n f e l d(Klavier), Thöger R a s m u s s« n(Tenor) und Jörgen Jensen(Vortrag), die aus Aarhus mit den dänischen Polizeibeamten nach Berlin ge- kommen waren, bestritten wurden. Den Schluß des dänischen Tests bildete ein Lichtbildervortrag über Dänemark . Darauf spielte da» Sinfonieorchester der Schutzpolizei mehrere Märsche, die im Großen Zapfenstreich ihren Abschluß fanden. Das dänisch « Polizeiorchester, die sogenannte Aarhuser Bauernkapelle, die ebenfalls aus Polizeibeamten besteht, sorgte in humorvoller Weise für Erheiterung. In den nächsten Tagen werden die be- deutendsten Einrichtungen Berlins den dänischen Beamten gezeigt werden.

Betrogene Neubaubewohner. Mudra und Kvron wegen Naumwuchers verurteilt. Die Angelegenheit der Grlmoihsee» Siedlung hat da» Gericht bereit» einmal beschäftigt. Der Kaufmann Mudra. der Vauingeuieur Suron und der Geschäftsführer Pospicschczek wurden in der ersten Zustanz von der Anklage des Raumwuchers freigesprochen. Auch ln der vernfungsverhaudlnng fanden sie ungewöhnlich milde Richter. Mudra und Suron erhlelkeu nur 3000 Mark Geldstrafe. Danach bleibt es also immer noch ew ein- trägliches Geschäft. Reubaubewohner übers Ohr zu hauen. Herr Kuron hatte an der Einmündung der Pichelsdorfer in die Heerstraße in Spandau «in Baugelände für 650 000 Mark er­worben: es sollte eine Wohnsiedlung errichtet werden. Die Württembergifche Bereinsbank trug auf das Bau­gelände«in« Hypothek in Höh« von 754000 Mark«in. di« unter Magistratsverwallung stehende Wohnungsfürsorge- G. m. b. H. eine zweite Hypothek in Höhe von 340000 Mark: Bedingung war, daß die tleinen Leute auch wirklich preiswerte Wohnungen erhiellen. Kuron übergab den Bauauftrag der Baufirma Richter u- Schild. Mudra übernahm die Verwaltung, sein Nesse Pospicschczek wurde in der neugegründeten Betriebsgesellschaft Grimnitzsee-G. m. b. H. alt Gesellschafter eingetragen. Die Wohnungslustigen waren sehr bald vollzählig. Für IX Zimmer hatten sie bei einer Jahres- miete von 1056 Mark 300 Mark Bauzuschuß, für 2X.Zimm«r-Woh- nungen bei einer Iahresmiete von 1440 Mark 400 Mark Bauzuschuß zu zahlen. Weshalb aber der Bauzuschuß? Hall« denn die Woh- nungsfürsorge-S. m. b. H. nicht die Hypothek aus der Hauszinssteuer

nur unter der Bedingung gegeben, daß preiswerte Wohnungen ge- baut würden? Die Wohnungsfürsorge erklärte den Bauzuschuh für unzulässig und verlangte die Hypotheken zurück. Da fand Kuron und To.«inen raffinierten Ausweg: Die Mieter unterschrieben einen Revers, daß sie den ursprünglichen Bauzuschuß zu Wohnung»- oerschönerungszwecken geleistet hätten: der See sollte aus- gebaggert, die Ufer befestigt werden und wer weiß was nach alles geschehen sollte. Di« Betriebsgesellschast Grimnitzsee-G. m. b. H. war aber schließlich nicht imstande, ihren Verpflichtungen der Bau- firma gegenüber nachzukommen: st« geriet unter Zwangsverwaltung, ließ sich aber durchaus nicht davon abhalten, die fälligen Mieten«w- zukassieren. So wanderten in die Taschen de» Herrn Kuron und Mudra etwa 30000 Mark. Wegen dieses Manövers schwebt ein besonderes Betrugsverfahren- Bei der Zwangsversteigerung wäre die Städtische Dohnungsfürsorge beinahe um 100 000 Mark geschädigt worden, wenn die Baufirma, die inzwischen den Vertrieb der Wohnungen übernommen Halle, sich nicht bereit erklärt hätte, für diese Summe aufzukommen. Die zweit« Instanz erklärt« in ihrer Urteilsbegründung klipp und klar: Der Raumwucher grenzte fast an Betrug. Der Bauzuschuß durste nicht genommen werden, der Mietpreis war zu hoch veranschlagt. E» wäre u. E- an der Zell , durch viel höhere Strafen der Staatsanwalt hatte mit Recht Gefängnis beantragt den Leuten, die mst HUfe der Wohnungsfürsorge G m. b. H. auf Kosten der Wohnungsuchenden zu Kapital kommen wollen, da» Handwert zu legen. Die Mieter sollten sich ober auch nicht so leicht über» Ohr hauen lassen.

Wildwestüberfall bei Bernau . 20 Wegelagerer gegen BVG'Autodus. Auf einen Ausflugsaukobus der BVG. wurde am Sonnlag, wie erst jetzt bekannt wird, von etwa 20 jungen Burschen ein gemeiner lleberfall verübk. C» ist nur einem glücklichen Zufall zu verdanken, daß nicht ein schweres Unglück passierte. Der Ausflugswogen passierte auf der Fahrt vom Zoo nach dem L i e p n i tz s e e unweit des Seebades Wandlitz , die Stadt Bernau . Auf der Chaussee, einige Kilometer hinter der Hussiten- stadt, verstellten plötzlich etwa 20 junge Burschen dem Autobus den Wog. Die Rowdys bildeten plötzlich eine geschlossene Kette quer über die Chaussee, so daß der Führer im letzten Zlugenblick sein Fahrzeug zum Halten bringen mutzte. Aus noch völlig unbekanntem Grunde schleuderten mehrere der nieist jugendlichen Wegelagerer faustgroße Steine gegen den Autobus, so daß die Windschutzscheibe zertrümmert wurde. Als der Chauffeur ausstieg,»m die Täter zur Red« zu stellen, fiel die ganze Sande über ihn her und schlug so lange aus ihn ein, bis er blutüberströmt zu Boden sank. Als ein Postauto desselben Weges kam, flüchteten die Burschen. Der schwerverletzte Chauffeur, dem das ganz« Nasenbein zertrümmert worden war, fand im Dernauer Krankenhaus Ausnahm«. Der Autobus, in dem ssch viele Frauen befanden, und dessen Insassen sich großer Aufregung bemächtigt hatte, wurde von einem Postautochaufseur zunächst bis nach der Ortschaft Lanks weiter- geführt, bis aus Berlin ein neuer Fahrer eintraf. Bon der Gendarmerie wurden sofort alle Maßnahmen ergriffen, um die Strolche festzunehmen. Sie konnten sämtlich bis auf einen Beteiligten im Walde ermittelt und verhaftet werden. Die ganze Bande wurde in das Bernausr Gefängnis ein- geliefert. Die polizeiliche Untersuchung ist noch picht«rbgeschlossen, so daß über die Beweggründe zu dieser niederträchtigen Tat noch nichts bekanntgeworden ist. Die Mißhandlungen in Zttckling. Zieht der Staatsanwalt die Berufung zurück? Im Prozeß gegen die drei Ricklinger Fürsorgeerzieher Zim- dars, Christ offer und Lembke hat vor Iahresstist dos Schöffengericht Neumünster in Holstein Gefängnisstrafen von 2 und 4 Monaten verhängt wegen fortgesetzter Miß- Handlung von Fürsorgezöglingen. Sowohl die Angeklagten als auch die Staatsanwaltschaft und ein Fürsorgezögling, der sich als Nebenkläger anschloß, legten gegen das Urteil Berufung ein. Ein Jahr lang wurde mit Eifer an der Durchführung der Berufungsoerhandlung gearbeitet. Die Verteidigung der Erzieher übernahm Rechtsanwalt Dr. Alsberg-Verlin. Zwei weiter« Zog- linge schloffen sich dem Verfahren als Nebenkläger an und beauf- tragten Dr. Frey-Berlin mit der Wahrnehmung chrer Interessen. Termin zur Hauptverhandlung war nach vielfachen Terminver- legungen endlich auf den Z. Juni angesetzt! Jetzt plötzlich kommt die Nachricht, daß Staatsanwalt- fchaft und Verteidigung berell sind, die Berufung zu» rückzuziehen. Trotzdem der Staatsanwalt ein Jahr lang die Ansicht vertrat, daß weit schärfer« Strafen als die vom Schöffen- gericht verhängten angebracht feien! Trotzdem die Verteidigung sich unerhört viel Mühe gab/ die Glaubwürdigkeit der Zöglinge zu er- fchüllern. Andererseits ist von den Nebenklägern so viel neues Be- lastungsmaterial beigebracht worden, daß di« Innere Mission ihre Sache anscheinend verloren gibt! Wie kommt aber die Staats- anwaltfchaft dazu, den Angeklagten Hilfe zu bringen, indem auch sie ihre Berufung zurückziehen will? Es sollte doch alle, geschehen. um im Fall Rickling wirklich die Wahrheit zu ermitteln! Und der Wahrheitsfindung sollte sich kein Staatsanwalt in den Weg stellen. Die Ricklinger Anstalt ist übrigens inzwischen geschlossen worden. vogelluadliche hlmmelsschav und praktischer vozelschuh" lautet da! Thema de« BortrageS. den Herr Dr. Rudolf Wegner unter Vorjührung von Lichtbildern am Mittwoch. LS. Mai, abend« S Uhr im Verein von Freunden der Treptow -Sternwarte hält. Gäste haben gegen LSfunz einer Karte Zutritt,

Bornta Ii» dem UnrariiAea tob Alexander tob Sacber-Uaaoch.

Aber sie schienen die gute Absicht meiner Mutter und die Beschämung zu fühlen, sagten ihr tausend Dank und nahmen zum Schein ein kleines, rotes Winterröckchen für das Kerlchen. Dieses Röckchen war bei uns durch die ganze Familie ge- wandert, bei meiner Schwester endend. Während des Essens berieten meine Eltern, daß die Ko- mödianten anscheinend Freude daran hätten, wenn meine Eltern das Amt der Taufpaten übernehmen würden und auch die Angelegenheit beim Dompfarrer ordneten, da ja diese Leute hier keinerlei Bekannte besaßen. Warte gar nicht ab, daß sie dich darum bitten, biete es ihnen selbst an. du siehst ja, wie bescheiden sie sind", sagte meine Mutter zu meinem Later. Das ist wahr", antwortete mein Dater,es ist keinerlei Schande dabei. Machen wir ihnen ein kleines Patensest. den Armen. Du hast ja erlebt, wie sie sich uns gegenüber be- nahmen und die Kinder bewirteten, so lange sie etwas hatten." So sprachen sich unsere Eltern um die Wette zu, meine Schwester und ich aber waren begeistert von der Sache. Denn siehe da, wir waren schon dort angelangt, mit den Komödian- ten in Verwandschast zu geraten, wenn auch die Gevatterschaft keine eigentliche Verwandtschaft ist. Einundzwanzig st es Kapitel. handelt noch immer von gelehrten Tieren. Da» dritte Exemplar, der Affe, spielt keine geringere Roll«, ol» seine Vorgänger. An jenem Tage, als meine Eltern mit dem kleinen Ko- mödiantenneuling zum Tausbecken wanderten, war gerade irgendein Feiertag und schulfrei- Am Vormittäg schlitterte ich auf dem Eis des Grabens, her die Landstraße entlanglies. Freddy macht« niemals mit bei diesen Vergnügungen.

Es war nicht die Feindschaft, in der er mit der Straßenjugend stand. Die hatte den Komödianten gegenüber schon lange nach- gegeben, haßte und beneidete sie nicht mehr, seit aus dem aus» erwählten Gauklervolk farblose, hungernde Bürger geworden waren. Aber di« Zurückhaltung dieses tleinen Artrften und sein Stolz machte auch jetzt noch nur mit unserer Familie eine Ausnahme. Jedoch das Schlittern war eine Sache, der ich auch Freddy zuliebe nicht entsagen konnte. Ich jjlitt auf dem Eise herum und hatte zwei abgeschliffene Holzklötze an die Schuh- sohlen geschnallt, um schneller weiterzukommen, stolperte un- zählige Male, auf die Nase und auf den Hintern fallend. Plötzlich gewahrte ich Mister Jack und Freddy aus unserer Straße stadtwärts kommend. Das Schllittern langweilte mich bereits, und so nahm ich meine hölzernen Schlittschuhe unterm Arm und eist« ihnen entgegen. Zwar empfingen sie mich freundlich, aber es schien mir. als behinderte sie mein Erscheinen irgendwie. Ich fühtte, daß ich unerwünscht war und meine Lage mißbrauchte, aber irgendein dunkles Gefühl stachelte meine Neugier auf. Mister Jack trug seinen Affen unterm Arm. Das Tier war eingehüllt in sein pelzbesetztes Kapuzenröckchen. Ich dacht«, sie wollten irgendwo eine Vorstellung improvisieren. Aber als ich fragte: Wohin bringt ihr ihn? Ah! Dorthin!" war darauf Freddys kurze Erwiderung und dann sprachen sie nicht mehr zu mir. Wir überquerten den Marktplatz und Mister Jack trat schnurgerade in di« größte Kolonialwarenhandlung des Städtchens ein. Freddy folgte ihm. Ich ihnen nach. Obschon ich sah, daß Mister Jack mein Erscheinen mit einem mißgelaunten Blick über die Achsel quittierte, aber der Ladenbesitzer lachte ihm schon entgegen und auch die Kommis empfingen ihn grinsend. Lauf schnell zu Ihrer Exzellenz hinauf und sage, daß sie da sind mit dem Affen", sagte der Kaufmann zu einem der feixenden Gehilfen. Ihre Exzellenz tonnte nur die Baronin sein, unsere Baronin, die einzige.Hochgeborene" unseres Städtchens, die Frau des Obergespans, die den ersten Stock über dem Laden bewohnte. Ich befürchtete schon, daß man unsere Komödianten zu einer Fomilienvorstellung gerufen hatte, der ich nicht würde

beiwohnen dürfen, da ich zur Frau Obergespan sicher nicht mitkonnte. Auf keinen Fall war ich auf die folgende Szene vor- bereitet. Plötzllch erschien mit großem Kleiderrauschen die Baronin, eine massige Frauensperson in den besten Jahren, in De- gleitung ihres Stubenmädchens und ihres Dieners. Mister Jack verneigte sich vor ihr, packte den Affen aus seinem Mäntelchen und zeigte ihn. Ihre Exzellenz musterte ihn lächelnd. Ich konnte nicht verstehen, was sie an dem Tier bemängelte oder lobte, noch was Mister Jack darauf erwiderte, denn sie unterhielten sich in einer fremden Sprache. Aller Annahme nach französisch- Jch sah nur, wie Mister Jack der Exzellenz zuredete, sie möge den Affen ruhig streicheln, er ärgere sich nur. wenn man seinen Schwanz berührte. Dies sagt« die Exzellenz dem Diener und dem Stuben- madchen weiter. Dann quasselten sie noch eine Weile. End- lich öffnete die Hochgeborene ihre Handtasche und übergab Mister Jack ein Bündel Banknoten. Inzwischen klärte mich Freddy flüsternd auf, daß sie den Affen verkauft hätten und die Hockgeborene ihn ihrem Söhnchen zum Geburtstag schenkte. Aber gerade deshalb ließen sie ihn jetzt noch hier im Laden, weil sie den kleinen Obergespan erst am Abend bei der Geburtstagstasel damit überraschen wollten. So lange blieb er unter Obhut des Kauf- mann», der im übrigen das Geschäft vermittell hatte. Jetzt trat die Exzellenz zu Freddy. streichelte seine Wange und gab ihm einen Sechser. Vielleicht glaubte sie, ich sei Freddys kleiner Bruder. Ein Glück, daß sie mich nicht französisch oder sonstwie anredete. Dann rauschte sie davon mit dem Diener und dem Stubenmädchen. Der Kaufmann hatte für den Affen ein« Kiste zurecht- machen lassen, deren Deckel kreuzweise mst Latten vernagelt war wie ein Käsig. Mister Jack verwahrte sich ernstlich da- gegen, als er sie sah. Cr zeigte, daß der Affe überall hocken blieb, wenn man es ihm nur richtig befahl, war er doch ein so gebildetes Tier, der Tee trinken. Pfeife rauchen und Karten spielen konnte. Der paßte in keinen Käsig. Der ganze Laden kicherte bei seiner Erklärung. (Fortsetzung folgt.)