Brandenburg , die Hamburg und Eisleben an den Parteitag gestellt haben. In den Einzelheiten verschieden, laufen diese Inträge alle auf folgende grundsäglichen Vorschläge hinaus: Bildung von Arbeitsgruppen, die in das Parteigefüge eingegliedert sind und unter der Leitung der irtlichen Parteiinstanz stehen; die Arbeitsrichtlinien erhalten Diese Arbeitsgruppen im ganzen Reich einheitlich vom Parteiorstand.
Und die praktische Arbeit dieser Junggenossengruppen muß Darauf abgestellt werden, daß die politische Schulung und ozialistische Bildung unmittelbar im praktischen Dienst der praktischen Agitation stehen. Wäre es nicht denkbar, die Jungjenossen jetzt schon einzusehen in dem wichtigsten Kampf, den Die Sozialdemokratie in der nächsten Zukunft wird ausfechten müssen, in dem Kampf um Preußen? Laßt die Arbeitsgruppen as Material sammeln, das die Bedeutung der preußischen Bosition und die Leistungen unserer Ministergenossen belegt, aßt sie die Argumente der Gegner und die treffendsten Antworten auf sie fennen lernen, damit sie jeder Diskussion ge vachsen sind, laßt sie die Referenten in Stadt und Land durch Debattereden, durch Rezitationen, durch persönliche Werbung unterstützen, laßt sie, wenn die Voraussetzungen dafür ge= geben sind, durch eigene Veranstaltungen an die junge Genecation agitierend herantreten! Der Möglichkeiten gibt es piele. Aber wenn sie alle unter dem Leitsatz stehen: durch igene politische Schulung zur prattischen Agitation im Dienste der Partei, fönnten bann nicht die Arbeitsgruppen jüngerer Parteigenossen zu einer wertvollen und wichtigen Hilfe werden?
Möge der Parteitag erkennen, was der Einsatz der JungJenossen bedeutet! Möge der Parteivorstand dem Aktivismus der Jugend die richtige Bahn weisen! Die Junggenossen brennen darauf, an den großen Aufgaben der Partei prattisch mitzuarbeiten.
Ordnung durch Sozialpolitik. Severing über die Hilfe für die Wohlfahrtserwerbslosen. Im preußischen Ministerium des Innern fand eine Konferenz der Oberpräsidenten, Regierungspräsidenten und Polizeipräsidenten Preußens statt, an der auch Vertreter der anderen preußischen Ministerien teilnahmen.
Minister des Innern Severing führte u. a. aus, daß seit der letzten Konferenz im Februar d. 3. die innerpolitische Situation eine Klärung erfahren habe. Die Entwicklung feit dem Februar habe der damals in den Beratungen zum Ausdrud gefommenen Ueberzeugung, daß die Gefahr eines gemalt. samen Umsturzes nicht bestände, recht gegeben. Die Maßnahmen der Behörden gegenüber radifalen Auswüchsen im politischen Kampf hätten sich durchaus bewährt. Deshalb sei die bisherige Pragis beizubehalten. Die Notverordnung des Reichspräsidenten habe wesentliche Dienste geleistet in dem Bemühen, aus dem politischen Streit die Verwilderung und die Gewalt zu entfernen. Das sei unzweifelhaft ein Fortschritt; denn das ungehemmte Toben rabitaler Parteien und Gegner der heutigen Staatsform habe innen und außenpolitisch bedeutenden Schaden. angerichtet. Der Kampf gegen die Berpilderung der politischen Gitter bebeute aber selbstverständlich fein Ausschalten des politischen Kampfes in anständigen Formen. Des halb dürften die Behörden und die Polizei die bestehenden Berord
Hitlers militärische Organisation.
Er läßt Offiziere drillen.
München , 20. Mai. ( Eigenbericht.)
Unter dem Motto„ Treue zum Führer" hat Hitler zur Förderung und Sicherung einer unumschränkten Herrschaft innerhalb der Bartei eine sogenannte„ Reichsführerschule" eingerichtet, die am 7. Juni mit dem ersten Lehrgang eröffnet werden soll. Ihr Sig ist das Drechsel- Palais neben dem Braunen Palazzo, das Hitler vor kurzem um eine halbe Million von der Witwe eines Papierfabrikanten erworben hat. Für den beabsichtigten Schulzweck muß das dreistöckige, in einem Garten gelegene Gebäude umgebaut werden. Bis es soweit ist, wird die Schule provisorisch auf einem anderen Grundstück in München eingerichtet.
Front dar und will das Rückgrat der Bewegung, das Führerkorps, Als Führer in unerschütterlicher Treue zum Führer erziehen." der Schule zeichnet gegenwärtig ein bis heute in der Oeffentlichkeit nicht hervorgetretener Mann namens Kühme.
Außerdem hat Hitler seine zentralistische Organisation durch die Schaffung eines Berfonalamts ausgebaut und zu dessen Chef den Reichstagsabgeordneten und Hauptmann a. D. Loeper ernannt. Seine erste Bekanntmachung hat folgenden Wortlaut:„ Alle S.Führer bis zum Sturmführer einschließlich, desgleichen Gauleiter und stellvertretende Gauleiter werden hinfort nur noch durch den Führer der Bewegung auf Vorschlag des Personalamts ernannt Ueber den Sinn und Zweck der Führerschule hat Hitler cigens und fönnen daher auch nur durch diesen wieder abgesetzt werden. eine Dentschrift verfaßt, in der es heißt, daß die National Soweit folche Ernennungen noch nicht bislang in obiger Weise sozialisten sich einen ausgebildeten Stamm von Unter- und erfolgt find, haben sich die Inhaber solcher Stellen nur als vorOberführern sichern müssen, der die unerschütterliche Einheitläufig beauftragt zu betrachten. Die Ernennungen der SA.- Führer der Partei garantiert. An jedem Lehrgang, der sich vom 1. tis werden laufend im SA.- Verordnungsblatt bekanntgegeben. Außer zum 4. Sonntag jeden Monats erstrect, nehmen zunächst zwei dem wird jedem vom Führer ernannten SA.- Führer ein Patent Trupps von je 30 Leuten teil. Als Höchststärke sind für später seiner Dienststellung ausgefertigt." Stürme von etwa 150 Mann vorgesehen. Als Schüler fommen nur Leute in Betracht, die heute schon höhere Führer sind oder in führender Stellung sich befinden oder bei bestimmten Gelegenheiten führereigenschaften gezeigt haben. Die Auswahl treffen die örtlichen Parteiorganisationen, die auch für die Kosten aufzukommen haben. An der Spize der Lehrkräfte steht Hitler selbst, der sich vorbehalten hat, unter Heranziehung von selbst ausgewählten Mitarbeitern den Kursteilnehmern die weltanschaulichgeistige Schulung beizubringen. Dadurch soll den Schülern, die späterhin zu bevorzugten Führerstellungen aufrücken, die Auszeichnung zuteil werden, vor allem unseren Führer persönlich näher zu kommen". Hitler will damit offenbar erreichen, diese Leute zu einem besonderen Treueverhältnis auf seine Person zu verpflichten, um Meutereien à la Stennes möglichst vorzubeugen. Der andere Teil des Lehrförpers besteht im wesentlichen aus ehemaligen Offizieren, die die praktische( mechanisch- förperliche) Schulung der Kursteilnehmer durchzuführen haben. Diese Schulung besteht in der Pflege der soldatischen Eigenschaften als Grundlage zum Führer, in der Lehre der S.- Aufgaben, im for malen Dienst( Appell, Auftreten vor der Front, Meldung und Befehlstechnik) und schließlich in der förperlichen Ausbildung nach den Gesichtspunkten des Wehrsportes. Unter den Zeichen dieser Schulung wird besonders genannt: ,, leberwinden des inneren Schweinehundes," eine Ausdrucksweise, die unverkennbar aus dem Sprachschatz des sogenannten Stabschefs Röhm stammt.
Der Tagesdienst der Schüler ist folgendermaßen eingeteilt: 1 Stunde förperliche Ertüchtigung. Uebungen( Egerzieren), eine Stunde Körperpflege und Stubenordnung, eine Stunde Unterricht über SA.- Aufgaben, zwei Stunden weltanschauliche Schulung; nach mittags drei Stunden förperliche Ertüchtigung und sportliche llebungen, abends S.- Dienst( Saalschuß und Wachtdienst im Braunen Haus). Der Vormittagsdienst findet im Gebäude bzm. auf dem llebungsplaß der Führerschule statt, der Nachmittagsdienst im Gelände innerhalb der Stadt auf einem für diesen besonderen 3med gedachten Blaz oder mitten im Gelände. 3met Abende des Lehrganges find der Beranstaltung eines Sturmabends in Verbin bung mit der Münchener S2. vorbehalten.
Als Endzmed der Reichsführerschule mird bezeichnet: Sie stellt
nungen nicht fleinlich handhaben, weder gegen die Regierungs- bie engste Berbindung zwischen unserem Führer und der fämpfenden
parteien noch gegen die Opposition.
Der Minister mies dann weiter auf die bevorstehenden Maßnahmen der Reichsregierung hin, die sich u. a. auch mit der Frage der Wohlfahrtserwerbslofenunterstützung befaffen würde, die in ihrer heutigen Form allein den Gemeinden zur Last fiele und diese finanziell erdrückten. Er habe Grund zu der Annahme, daß sich die Reichsregierung den immer wieder er hobenen dringlichen Borstellungen des preußischen Innenministeriums nicht verschließe. Voraussetzung für eine Hilfe des Reichs fei nach wie vor die strengste Durchführung der seit Jahr und Tag erlaffenen Sparvorschriften für die Gemeinden. Es müsse alles ges schehen, um die Ausgaben einzuschränken. Im Vordergrund müffe für die nächste Zeit die Notwendigkeit stehen, die erforderlichen Mittel für die Wohlfahrtserwerbslofen aufzubringen. Nur wenn von den Behörden des Reichs, der Länder und der Kommunen auf dem sozialen Gebiet alles Erbentliche geschähe, erst dann hätten die staatlichen Organe das moralische Recht, gegen die Ruhestörer mit der Strenge der staatlichen Macht vorzugehen. Wir müssen, so schloß der Minister seine Ausführungen, als Behörden und Polizeiver maltungen vorangehen, damit alles getan wird, um die Not zu lindern. Die Wohlfahrtserwerbslosen über die schwere Zeit bis zur Besserung der Wirtschaft hinwegzubringen, sei die Aufgabe, zu deren Lösung fich alle Kräfte vereinen müssen.
Agrarkreditbank geschaffen.
Für die Bauern oder die Großgrundbefizer.
Genf , 20. Mai .( Eigenbericht.) ,, Das erste Kind der Europa - Kommiffion", wie Motta- Schweiz die Bant für internationalen agrarischen Kredit nannte, ist in der Mittwochfizung aus der Taufe gehoben worden. Der Entwurf ber Beratungen wurde einstimmig angenommen, ebenso die Resolution zur Durchführung aller Arbeiten. Die Kpn vention tritt in Kraft nach Aufbringung der 10 Millionen Dollar Kapital und Reserven. Die Unterzeichnungsfrist für die Länder läuft bis 30. September. Siz der Bant wird Genf , nachdem Baris feine Kandidatur zurüdgezogen hatte. Der Völkerbundsrat wurde aufgefordert, die Mitglieder des Organisationsfomitees zu bestimmen.
Im Verlauf der Sigung der Europa Kommission erklärten ihren bedingungslosen Beitritt zum Konventionsentwurf der Bank die 13 Staaten: Bolen, Rumänien , Jugoslawien , die 13 Staaten: Bolen, Rumänien , Jugoslawien , Griechenland , Bulgarien , Tschechoslowakei , Ungarn , Eftland, Lettland , Italien und Luremburg. Unter Vorbehalt der Unterzeichnung anderer Länder erklärten sich Deutschland , Belgien und Holland zur Unterzeichnung bereit, während England, die Schweiz und Schweden die mohlwollende Prüfung durch ihre Parlamente versprachen. Die Türtei ließ erklären, daß fie an der Teilnahme und den Krediten der Bant aufs stärkste intereffiert sei, hingegen teine Borforge für den Beitritt von Nichtmitgliedern des Bölkerbunds ge troffen worden sei. Briand versprach, daß alles geschehen werde,
um der Türkei den Anschluß zu ermöglichen. 2e fon ftitutionellen Schwierigkeiten tönnten durch den Eintritt der Türtei in den Böllerbund am besten behoben werden. Der Wunsch der Türkei murde von Italien , Griechenland , Bulgarien , Ungarn und der Schweiz unterstützt.
Der Schrei nach Sanierung. Ein Schrift der Länderregierungen beim Reich. Gestern hat in Berlin eine Konferenz der Finanzminister der Bänder stattgefunden. Dabei spielte eine große Rolle die Frage, ob die bevorstehende Notverordnung der Reichsregierung sich im mefentlichen auf. eine Sanierung der Reichsfinanzen beschränken dürfe. Wie wir hören, haben die Finanzminister der Länder sich darauf Litwinow belehrte die Bersammlung, daß diese Kredite nur geeinigt, gemeinfam bei der Reichsregierung dahin Borstellun gen zu erheben, daß in der Notverordnung auch an Finanzen den Großbauern gegeben werden könnten, die Hypotheken auf Grundbesitz und auf eine gutgehende Landwirtschaft aufnehmen der Länder und Gemeinden gedacht werde. fönnten. Man müsse auch die Ernten der Kleinbauern beleihen. Bänder machen geltend, daß ein großer Teil der Krisenlaft auf dem Die Kaufkraft der Massen werde durch das neue Institut nicht Bege über die Gemeinden bei den Bändern liege.
Unter dem Druck der Not.
Die
Der Beffische Landtag fordert Revision des Young Plans. Darmstadt , 20. Mai .( Eigenbericht.)
Der Hessische Landtag verabschiedete heute den Etat in erster und zweiter Lesung und faßte dann einstimmig eine Entschließung, in der die Regierung ersucht wird, mit Rücksicht auf die ungeheure Arbeitslosigkeit und die dem Zusammenbruch entgegeneilende Wirt schaft somie auf die unter dem Existenzminimum liegende Lebens haltung der breiten Masse des deutschen Boltes und die harte Notmendigkeit, überlegte Steuern anzufordern, beim Reich dahin zu mirfen, daß alsbald Berhandlungen zur Revision des Young Planes eingeleitet werden.
gehoben.
Zum Schluß murde noch ein Komitee aus Bertretern der Schweiz , Frankreichs und Englands gebildet, um die Berhandlungen mit der schweizerischen Bundesregierung zu führen.
Deutscher Schulstreit in Westpolen.
Ein Kapitel Minderheitenschutz.
Die polnische Regierung hat dem Völkerbundsrat Rechenschaft über den so fragwürdigen Minderheitenschutz in Ostoberschlesien geben wüssen; sie bat zu diesem Zweck einen Bericht vorgelegt, ber jede Schuld von ihr nehmen soll. Wie es aber in Pommerellen zugeht, lehrt folgender Bericht:
Im Kreise Schmetz hat der Kreisschulinspettor am 30. April dieses Jahres verfügt, daß ab 1. Mai der evangelische Religions
=
Im Haushaltsausschuß des Thüringischen Landtags wurde am Mittwoch mit den Stimmen der Sozialdemokraten und Kommu nisten gegen die Stimmen der Wirtschaftspartei und Nationalsozialisten bei Stimmenthaltung des Landbundes und der Volks partei der Vertrag abgelehnt, den Frid mit seinem Parteifreund Schulte Naumburg als Leiter der Kunsthochschule in Weimar abgeschlossen hat. Der Vertrag enthält die Diese Klaufel vorbehaltlich der Zustimmung des Landtags". Klausel war auf Berlangen des Finanzministers Baum in den Bertrag aufgenommen worden. Frid hat aber den Bertrag dem Landtag nicht vorgelegt. Abg. Geier( Volfsp.) erklärte, Frids Berhalten grenze an Berfaffungsbruch. Partei halte Schulze- Naumburg infolge seiner einseitigen parteipolitischen Einstellung für nicht geeignet, als Leiter der Kunsthochschule zu fungieren. Der Vertreter des Landbundes erflärte, dem Vertrag nicht zustimmen zu können, weil er für SchulzeNaumburg ein Gehalt von 15 000 Mart jährlich vorsieht, während die Nationalsozialisten verlangten, daß die Minister nur 12 000 m. erhalten. Das sei Infonsequenz, zumal Schulze- Naumburg auch noch seinen Beruf ausübe und die Aufsicht über die Schule nur nebenberuflich sei.
Berwarnung für ein Hafenfreuzblatt.
Seine
Weimar , 20. Mai .( Eigenbericht.)
Der in Weimar erscheinende ,, Nationalsozialist" meldet am Mittwoch, daß der thüringische Innenminister Dr. Kästner folgendes Schreiben an die Rebattion gerichtet hat:
In der letzten Nummer der Zeitung der Nationalsozialist". besonders in Nr. 78, find verschiedentlich Wendungen gebracht worden, die in andersdenkenden Kreisen der Bevölkerung ernste Beunruhigung hervorrufen müssen. Ohne auf Einzelheiten eingehen zu mollen, müssen wir darauf hinweisen, daß die Zeitung der Nationalsozialist" mit Maßnahmen auf Grund der Berordnung des Reichspräsidenten zur Betämpfung politischer Ausschreitungen pom 28. März 1931 gegen fich rechnen muß, menn in ihr ähnliche Redewendungen wiederkehren sollten. Wir hoffen, daß es mur
dieses Hinmeijes bedarf."
unterricht nur in polnischer Sprache abzuhalten ist. Brate tisch gilt diese Verfügung für alle Schulen, mit Ausnahme von zwei deutschen Privatschulen mit zusammen 114 Kindern. Es gibt im Kreise Schweiz etwa 2000 deutsche Schulkinder, denen man jedoch den Besuch deutscher Schulen durch Hintertreibung ihrer Errichtung trog dem Minderheitenschußvertrag fast überall unmöglich macht. Die Schulbehörde erlaubt den Lehrern auch nicht, an ihren freien Nachmittagen den deutschen Kindern deutschen Unterricht zu erteilen. richt. 3ur Antwort auf die propotante Verfügung des Schwetzer Der einzige deutschsprachige Unterricht mar noch der Religionsunter Kreisschulinspektors find die Deutschen jetzt in den Schulstreit getreten. Bot 30 Jahren hat es in Wreschen einen polnischen Schulftreit gegen eine ähnliche, allerdings weit mildere Berfügung der preußischen Regierung gegeben; aber sie war nicht durch internationalen Staatsvertrag verpflichtet, Sprache, Kultur und Gleich. berechtigung der Minderheitsvölker zu schützen. Im Deutschen Reich gibt es rund hundert polnische Minderheitenschulen mit über 100 Lehrern, von denen 90 Prozent fogar poinifche Staatss angehörige find, mährend in Polen fein einziger reichs deutscher Lehrer unterrichten darf. Ist es in Schweiß nur der Uebergriff einer lokalen Behörde, dann hätte es die polnische Regierung leicht die angeblich gebesserten Beziehungen zwischen Behörden und Minderheiten zu beweisen.
Urteil gegen die franzöfifchen Flieger. Geldstrafen wegen Paßvergehens.
Schweinfurt , 20. Mai. Bon dem hiesigen Schneürichter murden heute nachmittag die auf dem Schweinfurter Flugplay gelandeten französischen Flieger megen Paßbergebens und Uebertretung der Luftverkehrsordnung verurteilt. Der Fähnrich Rene erhielt 250 M. Geldstrafe bzm. zehn Tage Haft, der Maat Pfeifer 100 m. Geldstrafe bzm. vier Tage Haft, und der Untermaat Benezet ebenfalls 100 m. Geldstrafe bzm. vier Tage Haft. Außerdem wurden die Flieger zur Tragung der Koften des Verfahrens verurteilt. Der Berhandlung wohnte der französische Konsul in Nürnberg mit einem Dols metscher bei, der nach der Verhandlung die Flieger im Flugzeug mit nach Nürnberg nahm.
Stadtratswahl in Schwerin . Eine Enttäuschung für die Hafenfreuzier. Schwerin , 20. Mai .( Eigenbericht.)
Die Stadtverordnetenversammlung wählte am Dienstag den bisherigen so zialdemokratischen Stadtrat Lüdemann, deffen gute Leistungen als Wohlfahrtsdezernant allgemein anerkannt murben, mit 25 Stimmen der Sozialdemokraten und einem Teil der bürgerlichen Fraktionen wieder zum Stadtrat. Der nationalsozia Listische Gegenfandidat erhielt 18 Stimmen. Bei der Wahl eines meiteren befolbeten Stadtrats und eines unbesoldeten Stadtrats unterlagen die Nationalsozialisten gleichfalls.