triebsfähig zu erhalten, fprad in diesem Falle für öffentliche Subventionen die Tatsache, daß die Unterhaltung der durch die Stilllegung ermerbslos gewordenen Mansfeldarbeiter weit höhere Sum men erfordern würde als die staatlichen Zuschüsse.
Nach dem in der gestrigen Aufsichtsratsiigung vorge legten Geminnabschluß wird für 1930 ein Gesamtertrag von 7,9 gegen 15 Millionen Mark im Vorjahr ausgewiesen. Demgegenüber stehen 5,9 gegen 6,8 Millionen Mark Unkosten sowie mur wenig verringerte Abschreibungen von 4,2 gegen 4,7 millionen. Es verbleibt danach ein Berlust pon 2,17 Millionen gegenüber einem Reingeminn von rund 153 000 m. im Vorjahre. Der Berluft wird aus dem Reservefonds gedeckt, der danach noch über 3,82 Millionen, alfo mehr als 10 Proz. des Attienkapitals, verfügt. Das Reich und Breußen haben dem Mansfeld - Konzern auf Grund des im Juli vorigen Jahres getroffenen Abkommens Zuschüsse in Höhe von 2,65 Millionen Mark gezahlt, so daß also der Ge samtverlust bei Mansfeld , der sich fast zu gleichen Teilen auf öffentliche Subventionen und eigene Berlufte verteilt, auf faft 5 Millionen Mark beläuft.
In der Bilanz zeigt sich bei den Warenvorräten ein außer= ordentlich starkes Absinken von 15,3 auf 9,6 Millionen, was mit der Preisentwicklung zusammenhängt. Die Berringerung der Betriebsmittel ist auf stärkere Schuldenrückzahlungen zurückzuführen. So fonnte durch Rückkauf zu niedrigeren Kursen die Dollarschuld von 1926 von 11,2 bis auf 9,9 Millionen zurückgezahlt werden. Die übrigen Schulden verringerten sich um mehr als 10 um 29,2 Millionen, während die Forderungen meit weniger von 21,3 auf 14,4 millionen gesunken sind. Bankguthaben blieben mit 2,4 Millionen fast unverändert. Nach den sehr hohen Sonder abschreibungen im legten Jahre sind bei den Beteiligungen die Schäden der Fehlspetulationen( Stolberger Zint) zum Teil bereits wettgemacht. Dazu dürften in dem Berichtsjahr, in dem feine weiteren Abschreibungen auf Beteiligungen vorgesehen wurden, gewisse Grleichterungen durch billigen Rücktauf von Mansfeld - Attien eingetreten sein, die an die Großaktionäre gegen Stolberger Zinkaftien zu liefern sind. Im laufenden Jahre wird bei Mansfeld die preußische Hilfe wirksam werden. Man darf aber nicht vergessen, daß eine Befferung der Kupferpreise, auf die man noch bei Abschluß der Verträge durch Reich und Preußen mit der Mansfeld A.-G. rechnete, fürs erste nicht in Frage zu kommen scheint.
Anhaltende Metallkrise.
Berschärfte Einschränkung der Binn - Produktion.
Nachdem erst vor kurzem die vier Hauptproduktionsländer beschlossen hatten, die Zinnerzeugung einzuschränken, ist jegt in Haag der Beschluß gefaßt worden, die damals festgesette Produktionsmenge abermals zu drosseln. Man hatte feinerzeit einem Weltbedarf von 145 000 Tonnen gerechnet.( Die Weltproduktion des vergangenen Jahres betrug fnapp 200 000 Tonnen.) Da aber tatsächlich nur etwa 125000 Tonnen im laufenden Jahr verbraucht merden dürften, und bereits ein gewaltiger Borrat in Höhe von nahezu 50 000 Tonnen ein Drittel der gegenwärtigen Weltjahresproduktion vorhanden ist, so ist der Beschluß der Produzenten verständlich. Es handelt sich um Unternehmungen, die hauptsächlich mit englischem Stapital arbeiten. Die bisherige und die jetzt porgeschlagene Produttionsmenge dieser vier hauptsächlichen Länder sieht folgendermaßen aus:
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Zinnproduktion in 1000 Tonnen Alte Regelung Reue Regelung 53 760 46.500 28.900
.
34 260
30 000
.
7750
23 400 7000
Inmieweit diese neue Droffelung tatsächlich durchgeführt werden fann, ist freilich eine Frage für fich. Es gibt außer in diesen Ländern auch noch an einigen anderen Stellen der Erde tleinere Broduitionsgebiete, die freilich insgesamt taum mehr als etwa 20 000 Tonnen jährlich aufbringen dürften. Ferner wird es schwer fein, in den Malayenstaaten, mo schon bisher zahlreiche Produzenten gegen die Drosselung der Produktion opponiert haben, den neuen Beschluß zu verwirklichen. In den Malayenstaaten entfällt nämlich im Gegensatz zu den übrigen Produktionsgebieten ein großer Teil der Produktion, annähernd die Hälfte, auf Ein geborene, die in 3mergbetrieben 3inn fördern. Selbst wenn der neue Droffelungsbeschluß überall verwirklicht würde, so wäre es bestenfalls das Ergebnis, daß sich der Weltzinnvorrat van 50 000 auf 35 000 Tonnen vermindert.
Stöhrbetriebe gut beschäftigt. Auf der Generalversamm fung des Stöhrtonzerns erklärte der Vorsitzende zu der gegenmärtigen Lage, daß die Beschäftigung in der Wollindustrie Derhältnismäßig befriedigend fei. Man könne annehmen, daß der Tiefstand der Rohwollpreise über: munden wäre, und daß bei dem gegenwärtigen Produktionsstand eher leichte Breissteigerungen zu erwarten feien. Im ollgemeinen feien die Kämmereien gut beschäftigt, auch gelte dies für die Spin nereien, die allerdings mit den Garnpreisen nicht austommen fönnten.
Neueinstellungen bei Schuhfabrit Cingel. Bei der Erfurter Schuhfabrit Eduard Lingel hat die Saisonbelebung so gut eingefeßt, daß die Fabrit 300 Arbeiter neu eingestellt hat. Es macht sich jezt in der Schuhindustrie die starte Räumung der Handelsläger mehr und mehr bemertbar, auch dürfte der spür bare Preis abbau die Räufer angeregt haben.
Pfingst
Versorgung der Arbeitslosen.
Freigewerkschaftliche Borschläge.
Nach allem, was man hört, soll die Finanzierung des Arbeits-| unter Berücksichtigung einer bescheidenen Entlastung der Kommumen losenschutzes in erster Linie durch Abbaumaßnahmen herbeigeführt im Verhältnis zum Borjahr etwa um 100 millionen Mark- sich werden. Die freien Gewerkschaften haben oft auf die mit den Abbau auf dem kommunalen Konto ein Fehlbetrag von rund plänen verbundenen ernsten Gefahren hingewiesen. Wieder 400 Millionen und auf dem der Krisenfürsorge ein Fehlholt haben sie den Nachweis geführt, daß eine Aushöhlung des Ar- betrag von im Mittel etwa 160 Millionen Mart ergebe. beitslosenschutzes durch Einführung von Gefahrenklassen, Berlänge rung der Wartezeit, Abbau der Leistung durch Kürzung der Unterstügungsdauer und dergleichen alles andere als eine Lösung des Arbeitslosenproblems darstellt. Die freien Gewerkschaften zeigen einen Weg aus den Schwierigkeiten. In der nächsten Nummer der Arbeit", der Monatszeitschrift des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes , beleuchtet Dr. Bruno Broeder diesen Weg.
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Die Sanierung der Arbeitslosenunterstüßung fann, wie aus Brozders Darlegungen lar hervorgeht, in der Arbeitslosenversiche rung ausschließlich von der Einnahmeseite her erfolgen. Die Reichsanstalt ist zur Zeit nicht in der Lage, die Beitragsbemessung von 6½ Pro3. voll auszuschöpfen. Schon die Erhebung des Beitrags nach Grundlöhnen oder Mitgliederklassen statt nach dem tatsächlichen Arbeitsverdienst bedeutet einen erheblichen Einnahmeausfall. Die Begrenzung des beitragspflichtigen Einkommens auf wöchentlich 70 M. oder( bei Angestellten) auf monatlich 300 m. ist heute nicht mehr gerechtfertigt. In der gegenwärtigen ernsten Situation fann mit Fug und Recht die Forderung aufgestellt werden, daß
alle Arbeitnehmer bis hinauf zum höchsten Einkommen entsprechend ihrem tatsächlichen Berdienst zu Beiträgen herangezogen werden.
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Dieser Vorschlag stieß bei den gemeinsamen Berhandlungen im Frühjahr vorigen Jahres zwischen den wirtschaftlichen Spigenverbänden der Gewerkschaften und der Unternehmer bei diesen feines wegs auf Ablehnung. Damals erklärten sich die Unternehmer be reit, zur Abdeckung des Defizits der Arbeitslosenversicherung die Heranziehung aller bisher nicht versicherten Angestellten in der Wirtschaft einschließlich der leitenden Personen bis hinauf zu den Generaldirektoren zu Beiträgen in der vollen Höhe befürworten zu mollen. Würde heute diese Absicht wahr gemacht und die jetzige Beitragspflichtgrenze von 70 m. pro Woche bzw. 300 m. pro Monat beseitigt und ebenso die Versicherungspflichtgrenze der Angestellten von 8400 m. jährlich aufgehoben, so würde mit einer ganz erheblichen Mehreinnahme- nach Broeders Schäßung faum unter 100 millionen Mart zu rechnen sein. Eine weitere Sanierungsmöglichkeit besteht nach Broeder in einer Neuordnung der Berficherungspflicht für die Landwirtschaft. Die Befreiung größerer Gruppen landwirtschaftlicher Arbeitnehmer von der Versicherungspflicht ist unberechtigt. Würde diese Befreiung verschwinden, dann wäre mit einem neuen, nicht unerheb lichen Plus an Einnahmen zu rechnen. Eine dritte Möglichkeit wenn Reichshilfe auch nur in bescheidenem Maße nicht in Frage tommen sollte in einer Steigerung der Beiträge. Diese Beitragssteigerung müsse, so erfreulich sie an sich sei, zur Diskussion gestellt werden. Die deutsche Arbeitnehmerschaft werde, por die Alternative gestellt, zu wählen zwischen Abbau einer heute so lehenswichtigen Einrichtung mie der Arbeitslosenversicherung auf der einen Seite eine Alternative, die allerdings einer Repreffalie gleichlomme, fich bestimmte
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für die Erhöhung der Beiträge entscheiden. Die Grenze des Sozialheitrags sei nicht theoretisch bei irgendeinem Prozentsaz des Einkommens zu ziehen, fie müffe fich orientieren an den zwingenden Erforderniffen einer bestimmten fozialen und wirtschaftlichen Situation.
Das Bild der finanziellen Ausmirfung einer Beitragserhöhung fieht nach Broeders Stizzierung folgendermaßen aus: Die Reichsanstalt schäßt das durchschnittliche Beitragsauftommen für 1 Proz. pro Monat und Kopf des Beitragszahlers auf 1,42 m. Unter der Voraussetzung, daß eine Beitragserhöhung um 1 Broz. am 1. Juni in Kraft tritt, also noch 10 Monate im Rechnungsjahr 1931 durchgeführt wird, ergibt sich eine Mehreinnahme von 14,20 m. pro Kopf des Beitragszahlers, d. h. bei einer Durchschnittszahl von 13 Millionen Beitragszahlern eine Gesamtmehreinnahme bon 184,6 Millionen Mart. Da der Eingang der Beiträge normalerweise eine Frist von 4 bis 6 Wochen erfordert, muß für das Rechnungsjahr 1931 ein nicht unerheblicher Beitrag in Abzug kommen. Jedenfalls fann aber mit einer Effettiomehreinnahme von rund 160 Millionen Marf gerechnet werden.
Mit den Mehreinnahmen aus den drei von Broeder gemachten Rorschlägen fönnte das geschäßte Defizit der Arbeitslosenversicherung gebedt werden. Es bleibt dann aber immer noch
das Finanzproblem der Krisenfürsorge und der kommunalen Fürsorge.
Die Reichsanstalt schäßt das Defizit der Krisenfürsorge auf 149 bis 175 Millionen, und die Mehrbelastung der Kommunen gegenüber den Ausgaben des Vorjahres wird auf rund 300 Millionen geschätzt. Dabei ist zu beachten, daß aller Vorausficht nach die Kommunen die Ausgaben des Borjahres nicht noch einmal in vollem Umfang tragen fönnen. Broeder betont, daß selbst
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Die Finanzierung der Arbeitslosenunterstüßung in der Krisen. fürsorge und der kommunalen Fürsorge, die nach dem Vorschlag der Gewerkschaften und der Kommunalverbände auf dem Weg einer organisatorischen Zusammenlegung der beiden Unterstüßungseinrichtungen erfolgen soll, ist infolge der weiteren Berschlechterung der Arbeitsmarktlage außerordentlich schwierig geworden. Eine Lösung dieses Problems ist Broeder hebt das mit besonderem Nachdrud hervor nur dann möglich, wenn die gesamte Deffentlichkeit sich der ungeheuren Verant wortung, die sie gegenüber den Millionen von Arbeitslosen ohne Versicherungsanspruch trägt, bewußt und bereit ist, aus der Erkennt. nis der Notlage den Entschluß zu schwersten persön lichen Opfern" aufbringen.
Begehrtes deutsches Erdöl.
Shell nimmt 3ntereffe!
Bei dem Stapellauf eines in Bremen für die Anglo Saron Petroleum Co. Std.( Shell- Gruppe) erbauten Tantmotor. schiffes von 11 500 Tonnen, das auf den vielversprechenden Namen „ Goldshell" getauft wurde, machte der maßgebende Leiter der Royal Dutch Shell- Gruppe einige bemerkenswerte Ausführungen über die deutsche Erdölwirtschaft. Er sprach von der günstigen Entwidlung der deutschen Erdölerzeugung, die bewiesen habe, daß der deutsche Boden mehr natürliches Rohöl enthalte als man bisher vermutete. Die Royal- Dutch- Shell- Gruppe habe daher ein Interesse an dem Delvorkommen genommen. Solange es wirtschaftlich sei, werde man fein Mittel zur Entwidlung und Ausbeutung dieser Bodenschäze unversucht lassen. Jegt also vermuten auch die Weltöltonzerne lohnende Gewinnmöglichkeiten in der deutschen Erdölwirtschaft, an denen man fich seinen Anteil sichern möchte. Die daraus folgende ,, Stärkung der wirtschaftlichen Broduftiokräfte Deutschlands " dürfte wohl mehr als Schutblatt für das eigene Gewinnstreben angeführt worden sein.
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