polnischer Protest gegen Curtius. Wege« angeblicher parteilichkeii als Vorsitzender.
ficht der drei wichtigsten Notenbanken der Welt oertritt. Der Hinweis auf die Störung des wirtschaftlichen Gleichgewichtes ist an sich nicht mehr als eine allgemeine Formel, die Sprague brauchte, um der Auffassung entgegenzutreten, nach der die Krise von der Geldseite bewirkt sei. Er hat aber seine These nahezu im Sinne der marxistischen Krisentheorie weiterentwickelt und hat ausgeführt, daß„unser industrielles System"„unglücklicherweise" die Eigenschaft hat, daß die einzelnen Produktionszweige ihre Erzeugnisse erweitern ohne Rücksicht darauf, ob die Möglichkeit der entsprechenden Aus- dehnung des Verbrauches vorhanden ist. Es fehlt notwendige Selbsteinschränkung in den einen Zweigen und bewußte Förderung der anderen. Wie kann man diesen Zustand be- heben? Sprague spricht zunächst von zwei Möglichkeiten, nämlich von der Festlegung aller Löhne, Gehälter, Preise usw. durch eine diktatorische Regierung und von dem alten Weg des Ausgleiches durch das freie Spiel der Wirtschaft- lichen Kräfte, und er lehnt diese beiden Wege ab— wenigstens für England. Er glaubt nämlich, daß die notwendigen Anpassungen nur durch die Verständigung aller beteiligten Gruppen erreicht werden könneU. Dazu gehören aber vor allem die Pläne umfassender Art, die allen Klassen der Gesellschaft einleuchten würden. Er glaubt, daß man einen solchen Plan der Besserung der Wirtschaft- lichen Verhältnisse in England anstellen kann und muß, wenn man den langsamen Untergang des Landes vermeiden will. Die Aufstellung dieses Planes muß die Aufgabe der Vertreter verschiedener politischer Parteien, der Unternehmer, Gehalts- und Lohnempfänger sein. Der wirtschaftliche Berater der Banlc of England bekennt sich also ausdrücklich zum planwirtschaftlichen Gedanken. Er erwartet aber die Verwirklichung eines solchen Planes vom'harmonischen Zusammen- wirken allerKlassen, und er glaubt, daß dieses Zu- sammenwirken durch einen Plan, der auf die„P h a n t a- s i e" aller Klassen stark genug wirken würde, zu erreichen wäre. Was soll aber geschehen, wenn sich einzelne Gruppen oder auf der kapitalistischen Seite einzelne Unternehmer diesem Plan nicht fügen werden? Wo sind die Mitteil, die Einzelinteressen dem Interesse der Gesamtheit unterzuordnen? War nicht die Tatsache Ausgangspunkt für die Ueber- legungen von Sprague, daß in„unserem industriellen System" jeder Produktionszweig vor allem seine eigene Expansion anstrebt? Liegt das am Mangel an„Phantasie" oder ist es in den Interessen jedes einzelnen Unternehmers begründet, der immer versucht, möglichst viel von der vor- handenen Kaufkraft für sich zu gewinnen? Herr Sprague sieht ein. daß die Verwirklichung eines Planes für die Gesamtwirtschaft den solidarischen Willen der Gesellschaft voraussetzt, und er sucht nach Mitteln, wie man diesen solidarischen Willen an Stelle der vor- handenen Klassengegensätze herbeiführen könnte. Nun ist die Verwirklichung des solidarischen Wik- lens der Gesellschaft i n der Gesamtwirt- schaft der Grundgedanke des Sozialismus. Die Sozialisten wissen aber, daß die Klassengegensätze nur dann überwunden und die Einzelinteressen dem Interesse der Gesamtheit untergeordnet werden können, wenn die Gründe, aus welckien die Klassengegensätze immer wieder entstehen, selbst beseitigt sind. Solidarischer Wille einer Ge- sellschaft setzt solidarische Organisation dieser Gesellschaft vor- aus. Was kann man sonst mit allen den Kapitalisten an- fangen, die jetzt, während der Krise, erst recht die„Freiheit der Wirtschaft", d. h. Freiheit für sich selbst, fordern? Und das sind praktisch alle Kapitalisten in allen Ländern. Die Leute, wie Sprague, sagen A, wollen aber nicht 15 sagen. Ihre Logik versagt, wenn das kapitalistische Interesse ihr gegenübersteht. Wenn die Rettung nur in der Verwirklichung des planwirtschaftlichen Gedankens durch den solidarischen Willen(Sprague spricht vom„zenorai consent", d. h. von der allgemeinen Uebereinstimmung) zu suchen ist, s o i st d e r Sozialismus allein die Rettung. Wenn man schon so optimistisch ist, daß man mit Sprague an den Sieg der„Voraussicht" und des„Verständi- gungsgeistes" in der Zeit der furchtbarsten Krise glaubt, so ist das immer noch kein Grund, um anzunehmen, daß diese glücklichen Eigenschaften auch wahrend der Besserung der Wirtschaftslage stärker sein würden als die„Verlockungen". die jede gute Konjunktur für die Kapitalisten mit sich bringt. Alle Erfahrungen sprechen aber dafür, daß jeder Unter- nehmer auch in der Krise vor allem versucht, seine Verluste auf die anderen abzuwälzen, und namentlich dafür, daß bei den Unternehmern die„allgemeine Uebereinstimmung" dar- Uber besteht, daß es die Arbeiterschaft ist. die die Unkosten der konjunkturellen Schwankungen zu tragen hat. Trotz dieser Einwände halten wir den Gedankengang von Sprague für s e h r w e r t v o l l, da er. ohne das zu wollen, über die Kritik der kapitalistischen Wirtschaft hinaus positiv die wirtschaftliche Ueberlegenheit des Sozialismus auf- zeigt. Es genügt nicht, festzustellen, wie das auch die oben- genannte amerikanische Bank macht, daß die Krisen im kapi talistischen System selbst notwendigerweise begründet sind. Man muß auch wissen, daß die Krisen durch ein anderes System überwunden werden können. Dazu hat Herr Sprague einen sehr interessanten Beftrog geliefert. Er sieht doch die tiefere Krisenursache darin, daß sich einzelne Produktions- zweige nicht nach dem gesellschaftlichen Bedarf richten, son- der« jeder sich durch den Willen zur eigenen Erweiterung. also, wie wir sagen, zum Erzielen höherer Gewinne für sich, leiten läßt. Es folgt daraus, daß die eigentliche Krisen- Ursache dann verschwindet, wenn an Stelle der kapitalistischen Gewinnwirtschaft eine planmäßig geleitete Bedarfsdeckungs- Wirtschaft, also die s o z i a l i st( s ch e M(.r t s ch a f t, tritt. Nur dann würde es möglich sein, das zu erreichen, was Sprague in„unserem industriellen System" jetzt vermißt nämlich planmäßige Verteilung der menschlichen Arbeit auf verschiedene wirtschaftliche Aufgaben, entsprechend dem Be- darf der menschlichen Gesellschaft. Ohne es zu wollen, hat Sprague die konkrete wirtschaftliche Aufgabe des Sozialis- Mus aufgezeigt und fein Urteil gegen denKapitalis- mus und für den Sozialismus gefällt.
Genf , 23. Mai. (Eigenbcrichk.) Die Auseiaandersehung über Daazig im Rat hat noch ein Mich. spiel gehabt. Zaleski hat an Turlitis einen Protest gerichtet wegen seiner Ermahnung vom Areitag an beide Parteien, in D o n z i g sich jeder Agitation gegeneinander zu enthalten. Zaleski glaubt, Eurtius habe die alle Gepflogenheit nicht beachtet, wonach politische Erklärungen des Ratspräsidentcn vorher mit den Par- teien vereinbart werden. In seiner sehr scharfen Antwort weist Eurtius den Protest als unberechtigt zurück, da er in voller llaparteillchkeit nach den Pflichten des Rates und seines Präsidenten gehandelt habe. Amerikas Glückwunsch an Henderson. Genf . 23. Mai.(Eigenbericht.) Hendersons Wahl zum Vorsitzenden der Abrüstungs- konferenz hat, wie aus einem an ihn gerichti�en Glückwunjchtele- gramm des Staatssekretärs für Aeußeres, Stimfon, hervorgeht, in Amerika die lebhafteste Befriedigung ausgelöst.„In Anbetracht Ihrer ernsten und begeisterten Führerschaft in der weltweiten Be- wegung für eine wirkungsvolle Begrenzung und Herabsetzung der Rüstungen"— schließt das Telegramm—„glaube ich, daß keine klügere Wahl hätte getrofcfn werden können." Briand wird bekniei. Entscheidung über Rücktritt nicht vor Mittwoch. Paris , 23. Mai. (Eigenbericht.) Ministerpräsident L a v a l hatte am Sonnabcndvormittag am Quai d'Orsay eine Unterredung mit B r i a n d, in der er, wie an- zunehmen ist, den Außenminister von der Notwendigkeit, auf seinem Posten zu bleiben, zu überzeugen versucht hat. Im Anschluß daran empfing Briand verschiedene Parlamentarier der Links- Parteien, darunter L o u ch c u r und Danielu von der radikalen Linken und den sozialistischen Abgeordneten Grumbach, die in
Plünderung und Gtraßenkampf Blutige Zusammenflöße in Essen . Essen. 23. Mai. In der vergangenen Nacht sammelten sich in der Innenstadt radaulustige Personen an. die e» auf Plünderungen und Angriffe aus Polizeipatrouillen abgesehen halten. In der Friedrich-Eberl' und Piekeabrockstraße wurden sieben Schaufensterscheiben eingeschlagen. Die Täter versuchten zu plündern. Die Verfolgung durch dos lieber- fallkomwando war besonders schwierig, da die Straßen am Großmarkt mit P s l a jl c r st e i n c n gesperrt und sämtliche Laternen der llmgebungzertrüwmert waren. Bei der zu Fuß auf- genommenen Verfolgung wurden die Veamlen mit Steinen be- warfen. Gegen 1, Ahr wurde eine aus drei Beamten bestehende Streife von zwei Burschen angegriffen. Ein Bursche konnte überwältigt werden, während der zweite den verfolgenden Beamten mit Steinen bewarf und tällich angriff. In der Notwehr gab der Beamic mit seiner Pistole einen S ch u ß ob. der den Angreifer in die Brust traf. Der Verleßle wurde sofort dem Kronkenhaus zugeführt, wo er kurze Zeit daraus verstarb. Neun Personen, darunter fünf aus Bottrop , wurden festgenommen. Die Feststellungen an Ort und Stelle ließen deutlich erkennen, daß es sich um w o h l v o r b e r e i» tele Ueberfälle gehandelt hat. Der Polizeipräsident in Essen hat auf Grund der Ausschreitungen bis auf weiteres kommunistische und Erwerbslosenvcrsammlungen unter freiem Himmel verboten.
Oeuische Brüder uniereinander. Hugenberß'Jkegie gegen TreviranuS . Der frühere deutschnationale Reichstagsabgeordnete und jetzige Reichsminister Treoiranns sprach vor kurzem in Gleiwitz . lieber diese Vorsammlung, die recht lebhaft verlief, brachte die„Ober- schlesifche Zeitung" einen Bericht, verfaßt von dem Deutschnationalen Dr. K n a a k. mit der Ueberschrift:„T r e v i r a nu s in Gleiwitz a u s g e p f i f f e n." Zur Vorgeschichte der Versammlung und des Berichts wissen nun die„Voltskonservativen Stimmen" folgendes zu erzählen: Auf unserem Redaktionstisch liegt ein vertrauliches Ein- ladungsschreiben des Kreisvereins Gleiwitz -Stadt der Deutsch - nationalen Volkzpartei, mit dem die Parteimitglieder aufgefordert werden, zu der Treviranus-Versammlung zu kommen, um den „n ö t i a e n W i d e r h a l l" für den Diskussionsredner Dr. K n a a k zu schaffen:„Der Eintritt kostet Sl) Pf. Bedürftige Parteifreunde können unter Umständen-den Betrag auf Anfordern von mir zu- rückerstattet erholten. Mit deutschem Gruß! gez. Fleischer, Kreis- geschäftsführer." Es handelt sich hier um zwei bürgerlich-nationalistische Richtun- gen, die miteinander konkurrieren. Wie weit die Richtung Treviranus in dem Bestreben geht, sich der Richtung Hugenberg geistig anzupassen, zeigt ein anderer Aussatz desselben Blattes, in dem„jeder Form der öeutsch-sran.zöfischen Verständigung" der Krieg erklärt wird— für das Organ«totes aktiven Reichsministers«ine etwas eigenartige 5?altung! Der Kampf zwischen den„Volks- konservativen" und den Deutschnationalen ist also auf all« Fälle ein Kampf zwischen fast Gleichgesinnten. Das hindert aber die Anhänger Hugenbcrgs nicht, diesen Komps mit den schäbigsten Mitteln zu führen. Man kann sich danach ungefähr vorstellen, bis zu welchem Grade der Schäbigteit diese Gesellschaft herabsinkt, wenn der Kampf gegen die Sozialdemokratie geht! Daß übrigens diese, Radauthcaterstück zwischen deutschen Brüdern gerade in Gleiwitz , unter den Augen der Polen , aufgeführt wurde, zeigt, was die Redensarten von„nationaler Würde" und „deutscher Einigkeit" im Munde dieser Herrschasten zu bedeuten haben. Hugenberg-Hussong-Methoden. Beleuchtet vom Zentrvmsabgeordneten Faßbender. In einem Artikel des„Berliner Lokalanzeiger" hatte jünalt F. H u s s o n g spaltenlang über dos„widernatürliche" Koalitionsverhältnis zwischen Sozialdemokratie und Zentrum in Preußen gewitzelt. Jetzt antwortet ihm in der„Germania " der Abg. Fa ß b en d e r mit einem Artikel, in dem er u. o. schreibt:..-■' Die angeführten Aenherungen des Herrn Hussang über „widernatürliche Bsttgenoffenschaf t", die zum
gleichem Sinne auf ihn einwirkten. Welche» Ergebnis diese Bemühungen gehabt hoben, ist noch nicht bekannt. In der Um- gebung des Ministers neigt man zu der Annahme daß Briand seine Demission aufrechterhalten werd. Der Außenminister ist am Sonnabendabend nach seinem Lank�ut Cocherelles abgereist. um dort in oller Ruh« seine gegenwärtige:ßage und die sich daraus für ihn ergebenden Entschlüsse zu überdenken. Da er erst am Dienstag nach Paris zurückkehren wird, ist der für diesen Tag vor- gesehene Ministerrat auf Mittwoch verschoben worden. Vor Mitt- wach wird also keine Entscchidung fallen. Zollplan im Haag. Zur Begutachtung der Rechtmäßigkeit. hpag. 23. Mai.(Eigenbericht.) In der Kanzlei des Ständigen Internationalen Gerichtshofes ist das Ansuchen des Völkerbundsra� um Abgabe eines Gut- achtens eingelaufen, ob eine Zollumtm der vereinbarten Gestalt zwischen Deutschland und Oesterreich mit Artikel 88 des Friedens von St. Germain und mit dem Genfer Prctokoll vom 4. Oktober 1922 vereinbar sein würde. Deutschland soll Italiens Vorspann sein. Rom . 23� Mai.(Eigenbericht.) Die Genfer Besprechungen zwischen G r a n d i und Eurtius habe» noch den Mitteilungen der italienischen Presse vornehmlich den Zweck gehabt, Deutschland zu bewegen, an d.em italienischen Plan einer gemeinsamen wirtschaftlichen Durchdringung der Donau - und Balkan st aaten teilzunehmen, nämlich nach gemeinsamem Plan Einzclabtommen mit diesen Staaten zu treffen und so die italienische These zum Siege zu führen; denn der französische Plan habe keinerlei praktischen Zweck and weiter komme man nur, wenn Deutschland gemeinsam mit Italien diese wirtschaftlichen Sonderabkommen pflege.
besseren Derständnis noch an anderer Stelle eine Ergänzung finden durch die Worte„widernatürliche Paarung" wollen wir nur registrieren als einen Beweis, daß die in einigen Rubriken des Anzeigenteils des„Lokalanzeigers", die wiederholt die ösi entliche Aufmerksamkeit in unaitgenehmer Weise auf sich gelenkt haben, auch aus den redaktionellen Teil des Blattes abgefärbt Hot. Bom Standpunkt eines Mitarbeiters des„Lokalanzeigcrs" ist es jeden- falls noch dem alten Sprichwort:„Wer in einem Kasernen Hause sitzt, darf nichf mit Steinen werfen", nicht sehr klug, wenn er in der vorbezcichneten Form auf die„unzweideutigen" Inse- rate des Anzeigenteils seines Blattes die Aufmerksamkeit lenkt. Hussong hatte dem Zentrum gut zugeredet, sich von denk sittenlosen Marxismus zu trennen und im Bunde mit der Rechten christlich-germanische Art zu pflegen,«ie sie bei Hugenberg zu Hause ist. Darauf antwortet nun Herr Faßbender wie oben.___ Wahl zum Oberbürgermeister abgelehnt Weil die Mehrheit nicht genügte. Lieguitz. 23. Mai.(Eigenbericht.) 1 Regierungspräsident Dr. Poeschel in Liegnitz hat sich entfchloffen, die Wahl zum Oberbürgermeister in Stettin nicht anzunehmen. Dr. Poeschel hotte bekanntlich zur Bedingung gemacht, daß seine Wahl mit überwältigender Mehrheit erfolgen müsse. da ihm nur durch einen positiven Bertrauensbemei» von ganz ungewöhnlichem Ausmaß der Entschluß ermöglicht worden wäre, aus dem Staatsdienst auszuscheiden und seinen fchle« sischen Posten zu verlassen. Die auf ihn entfallende Mehrheit be- trachte der Regierungspräsident zwar für die heutigen politischen Verhältnisse als beachtlich, aber doch nicht so überwältigend, daß er mit ihr seinen Weggang aus Liegnitz glaubte rechtfertigen zu können.
Oer guie Ton von Gchildau. Oer Staatsanwalt findet leine Handhabe. Die„Schildauer Zeitung" hat in ihrer Nummer 4Z vom 18. April 1931«inen Aufruf des Ortsausschusses für das Stahlhelmoolksbegehren„Landtagsauflösung" veröffent, licht, in welchem es u. a. heißt: „Wer sich nicht in die Listen zum Volksbegehren einträgt, der ist ein g e m e i n c r und f e> g e r L u m p, ein e r b ä r m- l i ch e r Verräter an seinem preußischen Vaterland. Wer will in der Stadt Gneisenaus solch Lump und Verräter sein? Niemand außer den wenigen roten Gesellen, die unser« Heimat zerreißen und vergiften wollen. Dos stürzende System wird auch dieses Gesindel begraben. Jeder, der wieder Ordnung und Sauberkeit für Preußen ersehnt, jeder, der kein Lump und Verräter ist, zeichnet sich ein." Wegen dieses Aufrufes wurde die Rl�ubiilanische Beschwerdestelle Berlin bei dem Oberstaatsanwalt in Torgou und bei dem Regierungspräsidenten in Merseburg vorstellig. Der Oborstaats- anwalt erklärte, daß in dem fraglichen Aufruf irgendeine verfolg- bare strafbare Handlung nicht vorliegt. Regierungsvizcpräjident Corneel in Merseburg teilte mit, daß„die„Schildouer Zeitung" für amtliche Bekanntmachungen nicht mehr in An- spruch genommen wird".
Tubaniia. Roch eine Kriegserinnerung. Der Zweck einer geheimnisvoll ausgcfandten britischen Expedi- tion ist bekannt geworden: man will das holländische Schiff „Tubantia" und besonders seine wertvolle Ladung vom Meeres- grund bergen. Im Weltkrieg hatte ein britisches Torpedo das Schiff oersenkt, da man meinte, seine Ladung sei für das blockierw Deutschland bestimmt. � Dieser Fall ist damals zur Propaganda gegen die britische Kriegsführung und Seesterrschait verwendet worden. In den deurschlandsreundlichen Zeitungen neutraler Länder erschienen Artikel, die den Neutralen beweisen sollten, daß nicht Deutschland . wohl aber Großbritannien ihr wahrer Feind sei. Ein solcher Artikel im„Berner Tagblatt " erschien unter diesen Uebrschriften: Vnn wem droht Holland die grötztc Gefahr? von uascrm Berliner Korrespondenten.