Spanien vor Vandervelde über die A Von der Madrider Tagung der Gewerkschaftsinternationale, an der er als Vorsitzender der Sozialistischen Internationale teil» genommen hatte, berichtet Emile Vandervelde : Bei meinem ersten Aufenthalt in Spanien , vor neunzehn I a h r e n, war der Sozialismus erst in seinen Anfängen. Es gab in Madrid und in anderen Städten ziemlich starke Arbeitergewerk- schasten, aber viele von ihnen verfolgten anarchistische Ten- denzen. Man zählte erst einige wenige Intellektuelle, vor allem Besteiro, unter den kämpfenden Gruppen rings um Pablo I g l e s i a s, aber die Achtung vor diesem Manne, die Anziehungskraft seiner Persönlichkeit, das Strahlende seiner allgemein anerkannten moralischen Größe ver- liehen der jungen sozialistischen Partei in einem Lande, in dem die bürgerlichen Politiker mit Recht diskreditiert waren, eine Kraft, die ihre organisatorische Stärke bei weitem überstieg. Selbst heute ist noch etwas davon geblieben. Emer unserer Genossen, den wir fragten, was er von den nächsten Wahlen zur Verfassunggebenden Versammlung halte, er- widerte:„Selbst wenn die Monarchisten den Entschluß fassen sollten, mit offenem Visier zu kämpfen— was ungewiß bleibt—. so wird die überwältigende Mehrheit der Gewählten für die Republik sein oder stch wenigstens für sie erklären."„Auf der anderen Seite zweifelt niemand, daß die sozialistischen Abgeordneten zahlreich, sogar sehr zahlreich sein werden. wir alten Kämpfer sind soweit, uns zu fragen, ob sie nicht zu zahlreich sein werden. Normalerweise sollte es in Anbetracht des Umfanges unserer Organi- sationen in der Verfassunggebenden Versammlung einoderzwei Dutzend Sozialisten geben. Aber wenn sich die Dinge von jetzt bis zu den Wahlen nicht ändern, so sind die schwankenden Massen für den Sozialismus so sehr eingenommen, daß es sehr wohl h u n- dert oder noch mehr werden können: und dann— muß man es jagen— hätte die Sentimentalität, die Romantik, die Konfusion die besten Aussichten und leichtes Spiel." Glücklicherweise ist die sozialistische Vertretung in der Regie» rung gut. Noch mehr: Sie ist ausgezeichnet. Das ist nicht nur die Meinung der Sozialisten, sondern auch die ihrer„ge- mäßigten" Kollegen— zum Beispiel Mauras—, die ihnen stets besondere Aufmerksamkeit schenken. Man erwartet viel von Prieto, der sich aus eigener Kraft emporgearbeitet hat, als Fi- nanzminister. Largo C a b a r e l l o genießt das größte Vertrauen der Arbeiterorganisationen. Fernando de los Rio, Andalusier , durch lange Studien auf seinen Plan vorbereitet, die— besonders in Andalusien zugespitzten— schweren Probleme des Groß- grundbesitzes zu lösen, hat keinen Tag gewartet, um ans Wert zu gehen. Von den vielfachen, sehr vielfältigen Fragen, die das neu« Regime ohne Zögern anpacken muß— denn die Massen sind ungeduldig—, ist dies« Frage des Großgrundbesitzes viel- leicht die dringendste. Die Arbelterklasie verlangt an Reformen nicht mehr. als im Augenblick möglich ist. Es gibt Gründe anzunehmen, daß Katalonien feine sepa - ristrschen Bestrebungen aufgeben wird. Seine Wirtschaft- lichen Interessen binden es an Spanien , und der aus- gezeichnete Oberst Macia scheint sich darüber Rechenschaft abzuelgen. Man/ kann annehmen, daß die Republik mit der notwendigen Behutsamkeit durch Versetzung in den Ruhe- stand mit Ruhegehalt ohne allzu große Schwierigkeiten der Ueberfülle an Offizieren und Generalen ein Ende setzen wird, die dem Lande so schwere Lasten auserlegt. Was die Frage des Klerikalismus betrifft, so war sich die provisorische Regierung, die auf ihrem rechten Flügel gläubige Katho- l i k e n mit Alcola Z a m o r r a an der Spitze enthält, vom ersten
den Wahlen. »ssichien der Sozialisten. Tage darüber einig, daß gegenüber der Kirche und den Kon« gregationen die größte Vorsicht geboten war, um den Bürgerkrieg zu vermeiden. Aber der Klerikalismus bedeutet in Spanien nicht nur eine furchtbare politische Macht; er ist eine Wirtschaft- l i ch e Macht, deren jahrhunderlealles Schmarotzertum für die ausgebeuteten Massen die unheilvollste Geißel darstellt: dessen muß man sich bewußt sein, um zu verstehen, daß vom Augen- blick an, wo es Aufruhr gab, sich die Wut der Massen gegen die Klöster gekehrt hat. Wie vor der französischen Revolution bilden hier die Kirchengüter ebenso und vielleicht noch mehr als die des Adels den größeren Teil des Großgrundbesitzes mit Pacht- betrieb. Hier an die Arbeit zu gehen, die notwendigen gesetzlichen Vorkehrungen zu treffen, um den Boden denjenigen zu geben, die chn bearbeiten, das ist die erst« Aufgabe, vor der eine Volksregierung steht; aber man muh sich vor der Annahme hüten, daß dies geschehen kann, ohne den hartnäckigsten Widerstand de? Privilegierten hervorzurufen, die vor keinem Mittel zurückschrecken werden. Während dieser in Madrid verbrachten Tage, in denen die Re- Solution als eine Idylle erschien, sagte uns jemand:„Das beginnt wie 1848." Aber ein anderer fügte hinzu:„Wenn es nur nicht auch den gleichen Lauf nimmt wie 1848!" Wir erinnerten uns dieser Worte an den tragischen Tagen, an denen die neue republikanische Regierung.vor der fürchterlichen Aufgabe stand, die„O r d n u n g a u f r e ch t c r h a l t e n" zu müssen; nicht gegenüber ihren Gegnern, sondern gegenüber Menschen, die sich auf sie beriefen, gegenüber einer Menge, deren Gewalttätigkeit zu- gleich zu erklären war durch zweifellos vorgefallene Pro- vokationen und durch die Erinnerung an Elend und Leiden, die sie früher oder später zur Revolte führen mußte. Die letzte der Monarchien mit persönlicher Macht ist tot, voll- kommen tot. Das spanische Volk hat sich ohne Schwertstreich seine souveränen Rechte voll und ganz erkämpft. Es verdankt dies in weitem Maße der Tätigkeit der sozialistischen Partei. Es wird die Aufgabe der sozialistischen Partei sein, mehr als jeder anderen, die Republik zu verteidigen und durch eine zugleich gemäßigte und feste Politik die Hoffnungen zu erfüllen, die sie erweckt hat. Die Wahlen in Katalonien . Paris , 25. Mai. Die Wahlen zur provisorischen Versamnilung, die das Statut der Generalidad billigen soll, hatte folgendes Ergebnis: Die katalanische republikanische Linke(Partei Macia) erzielte 22 Sitze, die sozialistische Vereinigung Kataloniens 2 Sitze, die republikanische Vereinigung 2 Sitze, die republikanisch? Aktion 7 Sitze, die Unab- hängigen Republikaner und die Radikalen Republikaner 1 Sitz. In 32 Wahlbezirken waren die Wahlen ungültig, da die 11 r n e nt zertrümmert wurden; in 31 Bezirken sind Ergänzungswahlen notwendig, da einige Genreinderäte durch gegnerische Kundgebungen am Wahlakt verhindert wurden. Der Generalkapitän von Andalusien hat angesichts der Tätigkeit politssch-radrkaler Elemente, die Ruhestörungen hervorzurufen suchen, eine Erklärung veröffentlicht, in der es heißt, die Regierung habe der sozialen Frage in Andalusien genügend Aufmerksamkeit gewid« met. Die bisher gewährten Vergünstigungen seien aber von politisch- radikalen Elementen mißbraucht worden. Die Behörden würden diese Loge keinen Augenblick länger dulden. Die in gemischten A u s s ch ü s s e n der Arbeitgeber und Arbeitnehmer getroffenen Ver« einborungen würden von nun an bindende Kraft haben. Die Strafe der Deportation würde diejenigen treffen, die beunruhigende Nach- richten verbreiten. Die Arbeiterorganisationen werden aufgefordert, den Militärbehörden binnen 48 Stunden eine Aufstellung ihrer ön- lichen Vertretungen und die Namen der leitenden Per- s o n e n mitzuteilen.
meinsam mit den Kommunisten stimmten sie im Senat gegen die Regierung. Sie wurden aber von den übrigen Parteien überstimmt und lieferten neben dem Bilde der Zerfahrenheit ihrer Partei gleichzeitig den besten Beweis dafür, daß man auch ohne sie regieren kann. Das Verhältnis zwischen Sozialdemo- kraken und Agrariern spitzt sich immer mehr zu. Die überaus groben Angriffe der agrarischen Blätter gegen die Sozialdemokratie und das unloyale Benehmen der Agrarier machen eine Zusammenarbeit in der Koalition auf die Dauer unmöglich. Die durch die Agrarier geschaffene innerpolitische Lage wird allgemein als unhaltbar bezeichnet. Als unlängst der Abgeordnete Pohl den positiven Standpunkt der deut- schen Sozislbemokratie zur- Zollunion formulierte, fuhren die tschechischen Agrarier mit schweren Geschützen auf. Sie erlitten aber bei ihrem Versuch, die deutschen Sozialdemo- kraten aus der Koalition zu verdrängen, eine Niederlage. Ob es dem ehemaligen Ministerpräsidenten S ch w e h l a, der nach langer Krankheit wieder in das politische Leben ein- treten soll, gelingen wird, Ordnung in die agrarische Partei zu bringen, bleibt mehr als zweifelhaft. Finanzminister Englisch ist aus Gesundheitsrück- sichten— wie man sagt, auch wegen finanzpolitischer Schwierigkeiten— zurückgetreten; an seine Stelle kam der Postsparkassengouverneur T r a p l. Durch seine Berufung wurde der Besitzstand der nationalsozialistischen Partei, deren organisiertes Mitglied Trapl ist, vergrößert. Die tschechische Sozialdemoktatie, die sich bereits bei der Kabinettsbildung gegen ihre ungenügende Beteiligung verwahrt hatte, ver- langt deshalb jetzt um so dringlicher die Umwandlung des Ernährungsministeriums— Minister ist der Sozialdemokrat B e ch y n j e— in ein vollwertiges Ministerium für Ver- brauchswirtschaft, was sowohl die Agrarier als auch die Nationaldemokraten zu verhindern trachten. Die Arbeitslosenzahl hat infolge der erhöhten Bautätig- keit etwas abgenommen, doch die Beschäftigung in den meisten Industriezweigen ist wie früher weit davon entfernt, zu- friedenstellend zu sein. Soll die Erwerbslosigkeit nicht wieder erschreckende Formen annehmen, so muß eine Belebung der Industrie durch gesteigerte Absatzmöglichkeit erreicht werden. Das Festhalten an der bisherigen Hochschutzzollpolitik hätte das Absterben weiterer Industrien und Verarmung des Volkes zur Folge. �)ie hohen Zollmauern müssen abgetragen werden aus wirtsHaftspolitischen, aber auch aus sozialen Gründen.
Oeuischer Luristentag. Treffen auf sudetendeutschem Roden. Eger , 25. Mai. Zum fünften Deutschen Iuristentag in Eger er- schienen etwa MO auswärtige Vertreter. Den Vorsitz führte der Brünner Rechtsanwalt Dr. Iarolim. Ansprachen hielten u. a. Reichs- gerichtsrat Linz aus Leipzig , Senatspräsident Dr. M a n l i ch e r aus Wien , Unioersitätsprofessor Tarnheyden aus Rostock , Handelsgerichtsrat Dr. E/igel aus Wien , der Generalprokurator der österreichischen Landesgruppe der internationalen kriminalistischen Vereinigung, H ö p p l e r, Senatspräsident Dr. Kloß aus München ols Vertreter des deutschen Auslandes und eine große Anzahl führen- der Persönlichkeiten der tschechoslowakischen Republik. Handelskammersekretär Dr. Libich erstattete Bericht über die Re- form des Gesetzes betreffend die Gesellschaft mit beschränkter Haftung und sprach u. a. über die zehnfache Dalorisierung der Stammeinlagen und Gesellschaftsanteile. Dr. G e l l n e r, Prag , sprach über die Re- form des Marktrechtes. Ueber das Thema„Welche Maßnahmen sollen ergriffen werden, um eine einheitlicheIudikaturder obersten Gerichte zu sichern?" sprachen Prosessor Dr. Pet- s ch e k, Wien , und Dr. Stein, Prag . Der ehemalige österreichische Finanzminister Dr. Josef Redlich, Richter beim Ständigen Inter - nationalen Gerichtshof im Haag, und Professor Dr. L e i b h o l z aus Greifswald und Dr. Franz, Wien , äußerten sich zu dem Thema „Begründet der Grundsatz der Gleichheitalleroor dem Ge- s e tz subjektive Begriffe? Das größte Interesse fand der Vortrag des Wiener Professors Pr. Lenhoff über„Die Rechte der Frau ols Gattin und Mutter". Die Haupttagung des Juristentages findet in Franzcnsbad ihre Fortsetzung.__ Veriräge nicht unantastbar. Maginot für»einstweilige" Aufrechterhaltung. Paris . 26. Mai.(Eigenbericht.) Auf dem Schlußbonkett des Kongresses der belgischen Kriegsverlehlen und Kriegsteilnehmer, der während der Pfingstfeierlage in Pari» stattfand, hielt der franzöfifche Kriegsminister Maginot eine Rede, in der er sich nach einer Würdigung der französisch -belgischen Waffenbrüder- schafl im letzten Krieg folgendermaßen über die Bedeutung der Friedensverträge aussprach: „An den Verträgen halten Frankreich und Belgien nicht nur fest, weil sie den Triumph des Rechts bestätigen, sondern weil sie auch das Recht der beiden Völker auf Wiedergutmachung für den angerichteten Schaden anerkennen und Garantien für ihre Sicherheit festsetzen. Wir halten aber diese Verträge nicht, wie gewisse Leute behaupten, f ür u n a n t a st b a r. Kein menschliches Werk kann einen solchen Anspruch erheben. Wir beschränken uns nur darauf, zu verlangen, daß man sie für den Augenblick unberührt läßt, damit sie Zeit haben, ihre nützlichen Wirkungen auszuüben, besonders auf dem Gebiete der Sicherheit, das uns mehr ols alles andere interessiert. Aber wir können auf keinen Fall zulassen, daß die Ver- träge, auf denen das neue Europa aufgebaut ist und die nur durch ein Uebereinkommen aller Signatare nach einem bestimmten Verfahren revidiert werden können, Gegenstand einseitiger Rem- sionen bilden, die Vertragsverletzungen gleichkommen würden."
Gase in der Kellerwohnung. Drei greise Leute bewußtlos aufgefunden. In seiner Kellerwohnung Kurfürstendamm S9 wurde gestern abend der KSjährige Portier Albert Nehlert, seine 70jährige Frau Marie und deren 72jährigc Schwester Luise Pätzold, die dort zu Besuch weilte, ohnmächtig aufgefunden. Die alten Leute waren unter der Einwirkung von Kohlenoxydgasen, die aus dem angrenzenden Heizkcller in die Wohnung eingedrungen waren, be- wußtlos zusammengebrochen. Die Feuerwehr brachte die Ver- unglückten in das Krankenhaus in der Martin-Luther-Strahe.
Vier Häuser stiegen in die Lust. Rrände in Waffengeschästen. Athen . 25. Mai. In Kawala. unweit Saloniki, brach in einem waffengeschäst ein Feuer aus, das die dort lagernde Munition zur Explosion brachte. Die eine halbe Stunde onhaltendea schweren Explosionen erweckten den Eindruck, als ob die Sladt unter schwerem Geschützfeuer lag. vier Häuser flogen in die Lust. 150 wurden beschädigt. 3m Umkreis von 1000 Metern zer- splitterten sämtliche Fensterscheiben. Unter den Einwohnern brach eine Panik au». Glücklicherweise find außer zwei Schwer- und zahl- reichen Leichtverletzten keine Menschenverluste zu beklagen. 3n Drama flog ebenfalls ein MaffengefchSfl mit zwei Nachbarhäusern in die Lust. Auch dort gab e» mehrere Schwer- und Leicht- verwundete. Ltnwetier in Frankreich . Zahlreiche Kurzschlüsse infolge Stromfleigerungen. Paris , 23. Mai. Wie aus St. Nazaire gemeldet wird, hatte ein schweres Ge- witter zu ganz eigenartigen Unfällen in den Dörfern der dortigen Gegend geführt. Durch die starken Blitzschläge und die elektrische Ueberspannung der Luft wurde die Stromstärke der Ueberlandleitun- gen so gesteigert, daß in einer Reihe von Gebäuden ver- schiedener Ortschaften Kurzschlüsse und Brände entstanden. In der Kirche von Trescalan brach während der Messe eine Panik aus, da aus den Beleuchtungsanlagen und Leitungsdrähten knisternde Lunken heroorsprühten. Um ein Schadenfeuer zu oerhüten, versuchten mehrere Gemeindemitglieder, die Beleuchtungskörper abzureißen, wobei sie jedoch heftige elektrische Schläge und Brand- wunden davontrugen.
Schweres Autounglück in England. Sxpreßzug überfährt Auto— vier Tote. London , 25. Mai. Ein schweres Autounglück ereignet« sich gestern in der Nähe von Lewes (Sussex). Ein mit vier Personen, zwei jungen Leuten und zwei jungen Mädchen, besetztes Auto durchbrach in voller Fahrt bei einem Bahnübergang die geschlossenen Schranken und wurde auf dem Schienenstrang von dem gerade durchfahrenden Brighton -Expreß erfaßt. Die vier Insassen des Auto» wurden auf der Äelle getötet und der Wagen total zertrümmert.
Spanische Armee halbiert. M a d r i d. 25. Mal. Der Kriegsminister hat dem Ministerrat einen Heeresreformentwurf vorgelegt. Dieser Vntwnrf sieht die Auflösung vieler Regimenter und die Ver- kleinerung deS Offizierskorps vor. ES sollen von den bisherigen 70 Jnfanterie-Regimentern künftig nur 5K bestehen bleibe«, von den 27 Kavallerie-Regimentern nur zehn.— Statt bisher 22 000 Offizieren sämtlicher Grade sieht der Reformentwurf nur 7000 vor. statt 280 Gene» rälen nur 48. Die Heeresausgaben werden von 700 Mil« lionen Peseten jährlich auf 500 Millionen herabgesetzt.
600 Flugzeuge über Aew Uork. pfingstlufimanöver in USA . und Frankreich . Pari». 25. Mai. Die in D i n c e n n e s stattgefundenen Flugtage erhielten durch die starke Beteiligung von Militärflugzeugen ein ausgesprochen militärisches Gepräge. Die Parade der Luftstreitkräste wurde am Sonntag vom Staatspräsidenten Doumergue in Begleitung der Marschälle Petain und Liautey unter ungeheurem Jubel der Massen abgenommen. Besonderes Interesse erweckte die Borführung eines Luftmanövers mit Artillerieunterstützung. Um dem Fest ein möglichst„großfranzösifchcs" Gepräge zu geben, trafen auch mehrere arabische Scheichs auf dem Luftwege in Vincennes ein. New Park. 25. Mai. An einer riesigen Lustparade über New Pork nahmen 59 7 Militär- und Marineflugzeuge teil, die der Bevölkerung ein Bild vom Zukunftskriege mit modernen Waffen vor Augen führen sollten. Der Vorbeiflug der Flugzeuge in militärischen For- mationen» dauerte etwa 20 Minuten. Während der Parade hielten pazifistische Organisationen eine Massenversammlung gegen die Lustmanöver ab.
Ein Schuß in der Nokwehr. In einer Ga st Wirtschaft in der Elisabeth st raße wurde in den Abendstunden des ersten Feiertages der 27jährige Arbeiter Willi Steppuhn au» der Gabelsbcrgerstraße 20 von dem Lokalinhaber offenbar in der Notwehr durch einen Schuß niedergestreckt. St. hatte mit mehreren Gästen Streit an- gefangen, zertrümmerte mehrere Biergläser und Aschenbecher und fiel über den Wirt her, als dieser ihn zum Verlassen des Lokals aufforderte. Der Gastwirt griff zur Waffe und feuerte einen Schuß ab, der St. in das linke Schlüsselbein traf.