Grimme beim Lehrertag Nie Aufgabe der Schule in der Notzeit
Frankfurt a. M., 27. Mai. (Eigenbericht.) Der Deutsche Lehrertag, der hier seine Verhandlungen beginnt, findet eine überaus starke Beteiligung aus allen Teilen des Reichen Zugleich im Austrage des Reichsministers des Innern begrüßte der preußische Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung die Versammlung. Minister Grimme führte aus, daß gerade jetzt, nach dem Erlaß von S p a r m a ß- nahmen, die unleugbar schwer zu tragen seien, eine Begegnung von Regierung und Lehrerorganisation unerläßlich sei. Denn das sachliche Spannungsverhältnis zwischen den Forderungen der Organisationen und dem fiskalischen Muß der Regierungen dürfe sich nicht verlagern auf die Ebene persönlicher Gespanntheiten. Beide Telle trügen die Verantwortung für unsere Jugend, in einem Voltsstaate trügen aber ebenso beide die Verantwortung für die Lebensmöglichkeit des Staates. Wer Dienst am Staat wolle, könne nichl so tun. als sei die Welt der Pädagogik außerhalb der allgemeinen Umwelt gelegen. Weniger als je könne sich heute ein Ressortminister so verhalten, als sei er nicht zugleich auch Staatsminister. Die Z e i t e n s e i en zu e r n st, als daß sich irgendein Kulturminister erlauben dürfte, sich mit der Bitte an den heiligen St. Florian aus der Affäre zu ziehen, daß dieser sein chmis verschone und dafür andere anzünden möge. Es sei nicht mehr die Zeit für solche Florians-Politik. Gerade dem, der die Kultur wolle, sei oberstes Gebot der Stunde, dem Staate, als der Voraussetzung der Kultur. zu helfen, über seine Rot hinwegzukommen. Was'vom Staat gelte, gelte von den Kommunen. Die nächste Pflicht fei heute überall die Sorge dafür, daß die Menschen leben können. Das aber wäre kein echter Pädagoge, der daraus, daß die äußeren Verhältnisse bedrückend trübe seien, ermüdet und verbittert folgere, wir müßten alle Reformarbeit in die Ecke stellen. Nie habe sich di« seelische Kraft, die im Lehrerstande lebendig sei, stärker entfaltet, als wenn er allen Widrigkeiten sein„Trotzdem" entgegenstelle. Alles Kritisieren und alles Fordern habe nur einen platz im Reich der Utopie, so lange es nicht rechne mit unseren Geldgegebenheiten, oder viel» mehr mit unseren Geldnichtgegebenheiten. Es komme darauf an, nicht erst auf die Verbesserung der allgemeinen Umweltslage des Lehrers und des Kindes zu warten, sondern gerade, daß es besser werde, sei alle Kraft an die Aufgabe zu setzen, daß ein Geschlecht erwüchse, imstande, di« trübe Gegenwart zu einer besseren Zukunft umzuformen. Solch ein Weitertreiben unseres pädagogischen Vermögens sei nicht Kaviar, wie kürzlich auf einer Tagung gesagt wurde. Es sollt« unser Vollkornbrot sein! Was wir an äußeren Gütern nicht erreichen könnten, sollten wir an inneren um so intensiver pflegen. Der Pädagoge, der in die Zukunft zu führen sich bereit mache, müsse sich zutrauen, daß er das Kind an
der Charybdis des bloßen Wachsenlofsens ebenso vorbeiführe, wie an der Scylla der Gängelei. Die Zeit der Pädagogik des bloßen Wachsenlassens dürfte allerdings vorüber sein, und doch sei das Geraune der ewig Gestrigen:„Da sieht man's, das bloße Wachsenlassen war ein Fehlweg"' falsch am Platz. Denn zwischen Wachsenlassen und Führen sei das Problem der Päd- agogik, das es zu lösen gelte, erst eingespannt: denn es �ebe beides: Kind und Welt. Und das erst mach« den Lehrer zum Erzieher, daß er die Spannung löse, die zwischen dem freien Wachstums- bedürfnis des Kindes und der Notwendigkeit liege, das Kind hinein- zuführen in die Welt des objektiven Seins und in die Welt der absoluten Werte. Wir brauchen Menschen, die unverbogen. hineingewachsen seien in diese Welt und ihre Wirklichkeiten, in denen aber schon auf der Schule der Wille wachgeworden sei, die Welt zu ersassen als einen Stoff, der ihnen aufgegeben fei und den es zu verbessern gelte. Dies Ziel verleihe allem Bildungsstrqben und allem orga» nisatorischen Planen Sinn und Einheit. Der Deutsche Lehrer- oerein zeige durch das Programm seiner Tagung, daß er die Not der Gegenwart aus einer Zukunstsperspektioe zu schauen willens sei. Wir dürsten nicht zurück und dürften nicht erlahmen. Der Lehrer begegnet sich darin mit dem Staatsmann, daß er in seinem ganzen Sein dem Dienst am Werdenden vedhaftet sei. In diesem Dienst am Werdenden müßten wir uns alle immer wiederfinden. wo wir auch ständen, ob in der Praxis des Unterrichts, ob in der Regierung. Severins über die politische Erziehung. Die Aufgabe der Schule. Kola. 27. Mai. Auf der Tagung des Reichsverbandes Deutscher chandelslehrer und des Verbandes preußischer Diplom-Handelslehrer sprach gestern in der gut besuchten großen Messehalle der preußische Minister des Innern, Severing, über die politische Erziehung der Jugend. Die Jugend, die auf dem Gebiete des Sports und der Technik Hervorragendes geleistet habe, kenne kaum die für das Schicksal der Welt und das Schicksal unseres Volkes so bedeutsamen politischen Probleme. Die Erziehung zur p o l i t i s ch« n U r t e i l»- reife sei aber Voraussetzung für die Vollendung der Demo» kratie. Das Bewußtsein nationaler Bildungseinhest sollte im neuen Staat zum Ausdruck kommen. Dieses Ziel sei bis heute leider nicht verwirklicht worden. Die staatsbürgerliche Er- Ziehung der Jugend sei die vornehmste Ausgabe der Schule. Die lebenszugewandte Schule dürfe an der politischen Erziehung nicht vorbeigehen. Nur wenn die Jugend mit dem Wissen um die Ver- gangenheit und die Gegenwart unseres Volkes die Schule verlasse, könne sie ihre staatsbürgerlichen Pflichten erfüllen. Durch richtig verstandene Bildungsarbeit werde es auch gelingen, dem politischen Tageskampf feine Schärfe zu nehmen. Zum Schluß wies Minister Severing noch auf die Notwendigkeit hin, die Jugend im Geiste Wnlf.rnfrlnhnuna ju er»i«ben.
gesamte Ernte ist vernichtet. Auch die Bäume wurden sehr stark mitgenommen, so daß mit einer guten Obsternte kaum zu rechnen ist. Der Bahnhof Geroldstein, der direkt an der Kyll liegt, ivar zeitweise überschwemmt, so tuß erhebliche Verkehrsstockungen eintraten. Bis 24 Uhr waren jedoch auf sämtlichen von Geroldstein ausgehenden Strecken, insbesondere auf der Hauptstrecke Trier-Köln, die Störungen beseitigt. Das Unwetter tobte mit einer bisher in der Eifel nicht gekannten Heftigkeit. Die Temperatur fiel unter null Grad.
„Germania " mahnt Brüning. Aktivität in der Vrotfroge. Daß nun auch die„Germania " die Regierung mahnt, zu der lorotsrage mehr Aktivität zu entwickeln, ist ein Zeichen der Zeit. Das Berliner Zentrumsblatt schreibt: „Eine Aufgabe aber möchten wir der Regierung ganz besonders nahelegen, ein« Aufgabe, die ebenso sachlich be- gründet wie psychologisch wichtig ist: das ist die Gestaltung des B r o t p r e i s e s. Es ist nicht nur eine völlige Verkennung der Tat- fachen, sondern eine absolut instinktive Auffassung, wenn man in den rechtsgerichteten, landwirtschaftlichen Kreisen abfällig und geringschätzend von dem„Brotpreisrummel" spricht. Die Regierung hat sich aufs äußerste bemüht, der Landwirtschaft im Rahmen des mög- lichen eine Hilfe zu bringen, die einsichtige Leute in der gegen- wärtigen Lage für unablässig halten. Daß die Zollpolitik in nicht landwirtschaftlichen Kreisen nur auf geringes Maß von Verständnis stößt, ja, daß die weitgehenden Pläne Schieles abgelehnt werden, ist nicht verwunderlich. Wenn diese Kreise sich trotz alledem zu ver- nünftigen agrarpolitischen Maßnahmen positiv eingestellt haben, so muß man auch erwarten und verlangen, daß in einer so psychologischen Frage wie der des Brotpreises nicht gefackelt wird. Der Brotpreis, der emporgeschnellt war, ist zwar wieder etwas korrigiert, aber es muß eine unbedingt« Sorge der Regierung fein, ihn so weit zu senken, wie das überhaupt nur möglich ist."
Wahrheiisliebe beim Hakenkreuz. Schamloser Schwindel unter dem Schutz der Immunität. Man schreibt uns aus Thüringen : Im Thüringer Landtag rechnet« am 9. Mai der sozialdemo- iraiische Landtagsabgeordnete Greil scharf mit der Kulturpolitik Fricks ab. Dabei kam er auch auf di« nationalsozialistischen Schülerbünde zu sprechen und zeipte, wie der Schülerbund der Nazis gegen diejenigen Lehrer hetzt, die nicht Nationalsozialisten sind und dadurch die Autorität der Lehrer den Schülern gegenüber untergräbt. Diese Ausführungen veranlaßten den nationalsozialistischen Abg. Papenbroock, der selbst Lehrer ist, zu einer Entgeg- nung, die nach der Weimarer Zeitung„Der Nationalsozialist" wärt- lich wie folgt lautet: „Sie(zum Abg. Greil sSPD.j gewendet) haben dann von dem Thüringer Schülerbund gesprochen. Am Siemcns-Gym- nasium in Berlin besteht ebenfalls ein Schülerbunv. Dieser Schülerbund marxistischer Färbung sor- dert in seinen Statuten: 1. Frei« Liebe und ungefährlicher geschlechtlicher Verkehr zwi- ' sehen den Geschlechtern. 2. Fallenlassen jedes lächerlichen Zwanges zwischen ihnen. 3. Kampf gegen den Z 175. 4.' Offenes Bekenntnis zur gleichgeschlechtlichen Liebe für alle gleichgeschlechtlich veranlagten Schüler vom 16. Jahre ab. 5. Kampf gegen diejenigen Lehrer, die dem Bund feindlich ge- sonnen sind. Ich glaube, diese wenigen Zeilen genügen." Diese Ausführungen erschienen im„Nationalsozialist" in Wei- mar in Fettdruck. Dieser offenkundige Schwindel mußte hervorgehoben werden, damit er nicht übersehen werde. Die sozio- listische Landtogsfraktion hat sich sofort mit der Schulleitung, des„Werner- Siemens-Gymnasiums" in Berlin- Schöneberg in Verbindung gesetzt, um eine Klarstellung über den von dem Abg. Papenbroock vorgebrachten Vorgang herbeizu- führen. Am 23. Mai 1931 traf von der Schulleitung folgende Ant- wort ein� „Auf Ihr gesl. Schreiben vom 29. d. M. beehre ich mich, folgendes zu erwidern. Den Ausführungen des Abgeordneten Papenbroock liegt nachstehender Tatbestand zugrunde. Am 12. September 1928 war an den Klassenältesten der Unterprima des Domgymnafiums in Naumburg «in Schreiben gerichtet wor- den, das mir der Direktor der Schule übersandte. Dieser mit Bleistift geschriebene Brief enthielt Fordeningen der Art, wie sie der Abgeordnete Papenbroock gekennzeichnet hat. Unterschrieben war der Brief:„Der Vorstand des Vereins der Unentwegten, Gauverband Werner- S i e rn en s- R e a l g y m n a s i um." Antworten wurden postlagernd an das Postamt Berlin W. 35 erbeten. Die Untersuchung ergab nicht den geringsten Anholt dafür. daß Schüler meiner Schule dieses Schreiben versaßt hatten und sonst irgendwie daran beteiligt waren. Ein Verein der Unentwegten besteht hier nicht. Form und Inhalt des Briefes mußten von vornherein den Verdacht erwecken, daß es sich um eine beabsichtigte Zrresührung handle. In der Sitzung des Preußischen Landtags vom 7. November 1928 hat der damalige Kultusminister Becker das Schreiben als Fälschung gekennzeichnet. Unterschrift." Dieses gefälschte Schreiben eines sicherlich faschistischen Lumpen, das anonym nach Naumburg , geschrieben wurde, nimmt jetzt ein nationalsozialistischer Landtagsabgeordneter, der obendrein selbst Lehrer ist, zum Anlaß, um gegen die Sozialdemokraten eine der plumpsten Verleumdungen auszusprechen. Wir hängen den Papenbroock niedriger!
pfingstfeuer in der(Slowakei . Angegriffene Gendarmen schießen. Prag , 27. Mai. In verschiodenen Gemeinden des Bezirkes Galanta bei Preßburg in der Slowakei war unter Führung des kommunistischen Ab- geordneten Major ein Streit der tandwirtschaftlichen Arbeiter ausgebrochen, der am 23. Mai in befriedigender Weise beigelegt worden war. Major hielt sich iv« gen der ganze» Zeit im Bezirk aus und bereitete Unruhen für die Pfingstfeiertage vor. Von den Kam- munistxn angekündigte öffentliche Versammlungen wurden amtlich verboten. Dennoch sammelten sich am Pfingstmontagnachmittag in K o s s u t h, einer 1200 Einwohner— überwiegend ungarischer Nationalität— zählenden Gemeinde im Bezirk Galanta ungefähr 150 Kommunisten an, die gegen die einschreitende Gendarmerie mit Steiuwürfen vorging. Seckis Gendarmen wurden verletzt. Die Gendarmeric forderte die Demonstranten dreimal In ungarischer Sprach« auf, auseinander zu gehen. Als diese Auftorderung er- gebnislos blieb, wurde von der Gendarmerie das Feuer eröff-
ne t. Drei Demonstranten wurden getötet, fünf schwer und drei leicht verletzt. Abgeordneter Major wurde oerhastet. Als sich im Senat Innenminister Dr. S l a v i k anschickte, einen Bericht über die Vorfälle in Kossuth zu erstatten, sammelten sich die kommunistischen Senatoren vor der Ministerbank Und versuchten durch Schreien und Trommeln die Rede des Ministers unmöglich zu machen. Die Sitzung mußte unterbrochen werden. Da sich auch die G a l e r ie an dem Länn beteilgte, wurde diese geräumt uiü> gesperrt. Der kommunistische Abg. K o p e ck y mußte von Parlainentsangestcllten von der Galerie hinausgetragen werden. Räch Wiederaufnahme der Sitzung konnte der Minister unter Verhältnis- mäßiger Ruhe feine Erklärung abgeben.
Krieg um keinen preis! Kundgebung der Sozialisten Frankreichs . Tour«, 27. Mai. (Eigenbericht.) Der Sozialistenkongrcß hat die Debatte über die Landes- Verteidigung und die Abrüstung beendet. Leon Blum versuchte in einer langen Rede die verschiedenen Meinungen zu versöhnen: Kein einziger Redner Hobe nachgewiesen, daß der Internationalismus zu einer Einschränkung der nationalen Idee führe. Alle Sozialisten seien einig darin, daß sie den Krieg um keinen Preis wollen und ihn mit allen Mitteln bekämpsen. Einigkeit sei nur nicht vorhanden über die Mittel, mit denen er zu bekä«pfen sei, aber diese Meinungsverschiedenheiten seien nicht allzu groß. wenn die Regierung sich in einen Konflikt einlasse, ohne alle Dersöhnungsmiltel erschöpft zu haben, dann sei es die Pflicht der Sozialisten, den Volksaufstand zu organisieren. Frankreich könnte durch seine Abrüstung die allgemeine Ab- rüstung herbeiführen. Der endgültige Friede könne aber nur durch den Triumph des Sozialismus gesichert werden. Diese Rede fand großen Beifall. Am Schluß der Sitzung wurde zur Formulierung eine Eni- schließung über die Abrüstungsfrage eine aus 38 Mitgliedern und 12 Stellvertretern bestehende Kommission gewählt, in der alle Richtungen vertreten sind. Die Kommission wird der nächsten Vollsitzung des Kongresses am Mittwochnachmittag das Ergebnis ihrer Beratungen vorlegen.
Magistrat untersucht. Vor Personalveränderungen in den Städtischen Werken. wie wir zu geplanten Veränderungen in den Direklorenstellen bei den Städtischen werten erfahren, geht der Wille des Bürger- meisters Elsas, des Dezernenten der Städtischen Werke und Be- triebe, dahin, früher abgeschlossene, für die Stadl Berlin unvorteilhafte Verträge zu lösen oder außer Geltung zu sehen. Elsa« Handel« hier im vollen Einverständnis mit dem Oberbürgermeister und den übrigen leitenden Persönlichkeiten der Berliner kommunalver- wallung. Der technische Direktor der Städtischen Gaswerke, Dr. L u d w i g, hatte seinerzeit die Uebernahme der Berliner Stellung von Bedin- gungen abhängig gemacht, auf die der Magistrat nach Widerstreben einging. Hauptsächlich hatte Dr. Ludwig verlangt, auch als Berliner Gaswerksdirektor, Patente, die er schon besaß, weiter für sich verwerten zu dürfen. Aus diesem Vertrag sollen
sich Weiterungen ergeben haben, die setzt zum Vorgehen des Bürger- meisters Elsas gegen den Direktor führten. Wie wir erfahren, hat sich Direktor Ludwig krank gc- meldet, er will sich aber gegen das Vorgehen des Magistrats wehren. Sollte eine Verletzung der Interessen der Gaswerke durch Dr. Ludwig festgestellt werden, so steht seine alsbaldige Suspen- dierung vom Amt außer Zweifel. Weiterhin ist der Direktor der Derolina, Golde, bereit, aus seinem Prtvatdienstvertragsverhältnis mit der Stadt zum Ottober auszuscheiden. Inwieweit Direktor Zangemeister von der Berliner V« r k e h r s- A.- K. mit den Geschäften des Direktors Golde in Zusammenhang steht, wird Gegenstand weiterer Ermitt- lungen sein._ Das �I-Boot auf dem Meeresgmnd. Oelflecke auf der Oberfläche... hetsingfors, 27. Mai. Um festzustellen, ob die Meldungen über«in« russische Flotten- demonstrativ» vor den finnischen Schären richtig seien, schickte ,Lus- vudstadsbladet" ein Flugzeug aus, das tatsächlich bei Aeransgrund sechs Minensucher und einen Torpedojäger wahrnahm, di« nach etwas suchten. Durch O elflecke wurde die UnMcksstelle fest- gestellt; die Tiefe beträgt 80 bis 100 Meter. An Bord befanden sich 35 Mann Besatzung. Moskau (über Kowno ), 27. Mai. Der Versuch, mit der Besatzung des gesunkenen U-Bootes in Verbindung zu treten, ist bisher ergebnislos geblieben. Sechs Taucher haben sich freiwillig bereit erklärt, in die Tiefe zu gehen, um durch Klopfzeichen mit der Besatzung in Verbindung zu treten. Zwei Taucher mußten ihren Versuch wegen des Seegangs aufgeben.
Künf Versicherungsmorde einer Krau. New park. 27. Mai. 3n Ehikago wurde die S7jährige Frau Mary Summer unter der Beschuldigung verhaftet, im Laufe eines Jahres fünf per- fönen, nämlich ihren Gatten, ihren Neffen und drei bei ihr in Pension wohnende junge Leute oergiftet zu haben. Die Untersuchung hat ergeben, daß sämtliche fünf Personen an Arsen- vergiftung gestorben sind, nachdem sie vorher in eine Lebensversicherung zugunsten der Frau Summer eingegangen waren.
Ein polnischer Mordpolizist. Bromberg , 27. Mai. In der Nähe von Bromberg wurde ein junger Deutscher von einem polnischen Polizeibeamten niedergeschossen, als er sich aus einer Gastwirtschaft Tabakwaren holte. Der Beamte, der sofort verhaftet wurde, behauptet, e r sei von dem Erschossenen— angefallen worden und habe in Notwehr gehandelt!