Nr. 241* 48. Jahrgang
Beilage des Vorwärts
Sonnabend, 30. Mai 4931
Das Glück war mit Berichte des Gelehrten über seine Fahrt
geholt, um daraus zu schießen, obgleich er im Besitz eines Revolvers war. 5?ätte er sich nicht sagen müssen, daß er durch Gewehrschüsse einen Unbeteiligten töten kann?
Proscssor Piccard erklärte, es sei sehr unwahrscheinlich, daß der abmontierte Ballon für einen zweiten Stratosphärenslug noch in Betracht komme. Der Abtransport des Ballons wird den Heuligen und morgigen Tag voll in Anspruch nehmen. In Gurgl tras übrigens im Lause des heutigen vormittags auch der bekannte Schweizer Flieger Bliitelholzcr ein. Piccard , der am Sonn- tagnachAugsburg zurückzukehren gedenkt. Hot sich dem Ansturm der Pressevertreter entzogen, indem er mit seinem Spirituskocher das Hotel verlassen hat und sich in die Einsamkeil zurückzog, um sein Mittagessen selbst zu bereiten. Die Arbeiten zur Sicher st ellung des Ballons haben im Lause des Tages rüstige Fortschritte gemacht. Schon um S.Z0 Uhr war die aus lS Mann des Alpenjäger-Regiments Rr. 12 aus Innsbruck be- stehende Vergungsexpedition unter Führung des Leutnants Stainer nach der Landungsstelle des Ballons abgegangen. Der überaus schwierige Anstieg zum Gurgler Ferner führte auf beschwerlichen Steigen an der rechten Talseite über Firnschnee und Fels bis zur höhe von etwa 2S00 Meter. Nach dreistündigem Marsch wurde der Ballon erreicht. Er lag mit der hülle nach unten unter dem mächtigen Bruch des Gurgler Ferner. Die Spuren im Schnee lassen deutlich erkennen, daß die Gondel etwa SO Meter weit geschleift wurde. Es zeigte sich, daß die beiden Forscher auch bei der Landung von autzerordent- l i ch e m Glück begünstigt waren. Sie erfolgte unter den Spalten des Gletscherbruchs. Die Gondel des Ballons war von Piccard nach der Landung sorgfältig verschlossen worden; sie bot einen grotesken Anblick. Neben einer Anzahl geheimnisvoller Instrumente waren primitive Papp- schachteln an ihr mit Schnüren befestigt. In einer Flasche, die eben- falls an der Aluminiumgondel angebunden war, lag ein Zettel mit folgendem Inhalt:„Am 27. Mai 1331, abends 21 Uhr, landete ich mit Ballon FNRS. Die Kabine enthält besondere Instrumente und persönliche Effekten. Ich bitte jedermann, sie nicht zu öffnen. Wir, Herr Kipfer und ich, sind am 28. morgens talwärts, linke Seite vom Ballon aus gesehen, abgestiegen. Professor Dr. A. Piccard." Rings um die Gondel lagen in buntem Durcheinander eine Menge verbrauchter Trockenbatterien, leere Saucrstoff-Flaschen, Decken, leere Konservenbüchsen, Gosmaskeneinsätze, Kälipatronen, Butter- brote, alte Zeitungen, Stricke und Taue im Schnee verstreut. llebereitter Start. Dem Berichterstatter einer Augsburger Zeitung gab Professor Piccard in Ober-Gurgl folgende Erklärungen: Der Start in Augsburg am Mittwoch früh 4 Uhr sei mit ziemlich übertriebener Eile vor sich gegangen. Es setzte nämlich Bodenwind ein, und damit bestand die Gefahr, daß bei längerem Zuwarten der Ballon an den Häusern der Stadt zerschellen würde. Bei dem großen Arrftrieb, detr wir' hatten, entschwand uns die Erde mit ungeheuerlicher Geschwindigkeit. Sie werden es kaum glauben, daß wir in 2 3 Minuten bereils 15000 Meter hoch geflogen sind. Dieser rasche Ausstieg war natürlich insofern sehr unangenehm, als der Ballon sehr heftigen Er- schütterungen ausgesetzt war, hauptsächlich aber deshalb, weil wir keine Zeit hatten, unsere Messungen in den verschiedenen höhen vor- zunehmen. Diese Messungen betreffen die sogenannte Höhenstrahlung. Sic lassen sich in der Stratosphäre insofern besser durchführen, als es hier keine Luft mehr gibt, die die Höhenstrahlung absorbiert. Neben diesem eigentlichen Zweck des Fluges wollten wir aber noch den Nachweis erbringen, daß es grundsätzlich möglich ist, in einer verschlossenen Kabine in die Stratosphäre vorzudringen. Dieser Nachweis ist vor allem wichtig für die Luft-
schiffahrt, weil ihre Maschinen in der Stratosphäre größere Strecken in kürzerer Zeit zurücklegen können als in der Atmosphäre. 46 Stunden in der Stratosphäre. Die größte Ueberraschung bereitete Professor Piccard mit der Mitteilung, daß er bis 8 Uhr abends aus einer höhe von 15000 Meter sich gehalten hat. Alle Mcldun- gen, die auf eine weit geringere Flughöhe anspielten, waren demnach irrig. Freilich wurde diese Flughöhe nicht freiwillig gehalten; das Gasvcntil funktionierte nicht, und die beiden Piloten waren nicht in der Lage, Gas abzulassen, wodurch ein Fallen des Ballons eingetreten wäre. Wir waren also rund 16 Stunden in der Stratosphäre. Unser Sauerstoff ging uns zur Neige, als wir — es war inzwischen 8 Uhr abends geworden— plötzlich zu sinken begannen, wohin, war uns gleichgültig. Wir vertrauten auf unser Glück; es war sogar ein großes Glück, daß wir in den Alpen nieder- gegangen sind, weil das Niedergehen im Flachlande hätte sturzarlige Folgen annehmen und dadurch eine Katastrophe herbeisührcn können.
Naziierror und kein Ende. Ein Jungarbeiter grundlos angeschossen. Die blutigen Raziübersälle müssen registriert, die Razischießhelden können nicht oft genug angeprangert werden. Am 15. Oktober fand in Nauen eine kommunistische Demon- stration statt, hinterher versammelten sich die Demonstranten im „Bolksgarten". Auch die Nationalsozialisten hatten an diesem Tage ihre Kundgebung. Der kommunistische Stadtverordnete warnte seine Leute, sich nur ja nicht provozieren zu lassen; sie täten gut, nicht draußen vor dem Lokal zu stehen. Gegen Abend fuhren plötz- lich fünf Motorräder mit Nationalsoziali st en vor dem„Volksgarten" vor, hielten einige Augenblicke und sausten wieder davon. Zehn Meter vom„Bolksgarten" erhob sich einer der Nationalsozialisten auf seinem Sitz, drehte sich um und schoß i n die Kommunisten hinein, die vor dem Lokal standen. Einem Jungkommunisten wurde das Bein durchschassen. Das Schösfengericht in Spandau verurteilte den Schießhelden zu einem Jahr Gefängnis wegen gefährlicher Körperverletzung und unbefugten Waffenbesitzes; der Staatsanwalt hatte zwei Jahr« Ge- fängnis beantragt. Verurteilter wie Ankläger legten gegen das Urteil Berufung ein. Die Verhandlung vor der Strafkammer des Landgerichts III ergab kein anderes Bild als die erste Instanz. In der Urteilsbegründung stellte der Vorsitzende fest, daß die Kommunisten sich vollkommen ruhig ver- halten, daß zum Schießen kein Anlaß vorgelegen hätte ußd daß der Angeklagt« sich chatte sagen müssen, daß er einen Menschen treffen koürde. Das Urteil lautete diesmal auf ein Jahr vier Mo- richte Gefängnis-.., Ein anderer Nationalsozialist hatte neulich mehr Glück in der Bcrufungsverhandlung. Es war der Naziführer Springstub in Wittenau . Diesmal waren die Kommunisten die Angreiser. Sie lauerten ihm an seinem Haufe auf, fielen über ihn und seinen Genossen her. Springstub zog sich in seine Wohnung zurück, holte eine Jagdflinte imd schoß die Straße ent- long. Ein völlig Unbeteiligter, der an der Haltestelle auf die Straßenbahn wartete, wurde tödlich verletzt. Die erste Instanz verurteilte ihn wegen fahrlässiger Tötung zu einem Jahr Gefängnis. Die Berufungsinstanz verminderte die Strafe auf acht Monate. Springstub hotte sein Gewehr aus dem Schrank
Provokateure vom Hakenkreuz. Ttazirowdy kommt vorm Amtsgericht Lichtenberg billig weg. Am 27. Februar d. I. fand in Kaulsdorf eine ösfcntliche Versammlung der Sozialdemokratischen Partei statt, in der Genosse Kuttner über den Nationalsozialismus sprach. Die anwesenden Nationalsoziali st en versuchten zunächst die Versammlung zu stören, zogen es aber bald vor, stillschweigend zu verschwinden. Nachdem sie nach Schluß der Versammlung erneut versucht hatten, im Verkehrslokal des Reichsbanners und der Partei Zusammen- stöße zu provozieren, rempelten die Nazis eine Reichsbannergruppe an, die einige Kameraden zum Bahnhof gebracht hatten. Der Na- tionalfozialist Heinrich Karge aus Mohlsdorf , der wegen Körperverletzung vorbestrast ist. schlug den Genossen Voigt mit der Faust so ins Gesicht, daß die Brille des Mißhandelten zersplitterte, wobei Voigt arg blutende Verletzungen davontrug und zu Boden stürzte.— Die Staatsanwaltschaft hatte gegen Karge Anklage wegen vorsätzlicher Körperverletzung erhoben. Genosse Voigt war als Nebenkläger zugelassen; er wurde in der gestrigen VerHand- lung vor dem Amtsgericht in Lichtenberg durch Rechts- anmalt Dr. I o a ch i m vertreten. Die unter Vorsitz des Amtsgerichts- rats Heidt beginnende, etwa sechsstündige Verhandlung, in der es mehrere Male zu heftigen Zusammenstößen zwischen dem Vertei- diger des Angeklagten, Rechtsanwalt Triebe!, und dem Vorsitzenden kam, zeigte durch die klaren Aussagen der dem Reichsbanner an- gehörenden Zeugen, mit welcher Roheit und Gemeinheil dieser Uebersall ausgeführt wurde. Nur die Nazis, die sich in Begleitung Karges befanden, hatten von allem nichts gesehen. Der Vorsitzende mußte sie wiederholt an ihre Eidespflicht erinnern, worauf diese Kronzeugen der Wahrheit auch stets prompt ihre Aussagen berichtigten. Trotz des eindeutigen Er- gcbnisses der Beweisausnahme und trotz seiner unsäglich rohen Hand- lungsweise wurde Karge zu 80 Mark Geldstrafe verurteilt. In der mündlichen Urteilsbegründung hieß es, daß dem Angeklagten eine gewisse Erregtheit zugute gehalten werden müsse, die sich durch die politische Gegnerschaft der Beteiligten erklären lasse!— Das Urteil muß um so mehr befremden, als sich in Kaulsdorf die politischen Verhältnisse wieder stark zugespitzt haben und nach diesem Fall bereits ein Reichsbannermitglied erneut von Nationalsozialisten überfallen und beschossen worden ist. Nach Schluß der Verhandlung wurden vor dem Ge- richtsgebäude 2 Nationalsozialisten festgenommen, die im Zuschauer- räum der Verhandlung beigewohnt hatten und vor dem Portal des Gerichts drohten, den Vertreter des Nebenklägers zu ver- prügeln, wenn er das Gebäude verlasse. Der eine von ihnen ist übXtgcns voi: einiger Zeit vom Postamt in Kyulsdorf wegen Unterschlagungen entlassen worden.
Plünderung in Verlin 71. Im Norden Berlins wurde am Freitag nachmittag von zehn jungen Burschen ein Lebensmittelgeschäft geplündert Die Plünderer, die auf Rädern erschienen, bedrohten zunächst die Verkäufer und nahmen dann alles, was sie an Konserven, Würsten, Backwaren und anderen Lebensmitteln ergreifen konnten, an sich. Dann rissen die Plünderer getrennt aus, so daß es dem liebet fall- kommando bis Freitag abend nicht gelang, ihrer hobhatf zu werden.
Von I. ILF UND F. PETROW
Der Provisor Leopold Gregoriewitsch stand hinter dem rotlackierten Ladenpult, umgeben von milchfarbenen Gift- dosen, und bediente eben die Schwägerin des Brandmeisters. Er bot ihr„Creme Ango" an, gegen Sonnenbrand und Sommersprossen, verursacht eine besonders weiße haut.— Die Schwägerin des Brandmeisters aber verlangte:„Puder Rachel", das der haut eine gleichmäßig braune Abbrennungs- färbe verleiht, wie sie sonst auf natürlichem Wege nicht zu erzielen ist. In der Apotheke aber war nur„Creme Ango", gegen Sonnenbrand, vorrätig und der Kampf zwischen Nachfrage und Angebot, in diesem Falle zwischen den beiden so ent- gcgengesctzten Parfümericprodukten, dauerte ziemlich lange. Am Ende siegte doch der Provisor und verkaufte der Brand- meistersschwäaerin einen Lippenstift und„Klopowar", einen Apparat, im Prinzip wie ein Samowar gebaut, der zur Ber- nichtung von Wanzen bestimmt war. „Was sagen Sie zu Schanghai ?" fragte der Provisor. „Ich möchte jetzt nicht in dieser Gegend sein." „Die Engländer sind doch Schufte," antwortete Worob- jew,„es geschieht ihnen schon recht. Sie haben Rußland immer verkaust." Leopold Grigoriewitsch zuckte wehmütig die Achseln, als wylltc er sagen:— Und wer hat Rußland nicht verkaust?— dann ging er zum Geschäft über.„Was haben Sie ge- wünscht?" ,„Ein Haarmittel." I„Für Wachsen, Färben?" „Was heißt Wachsen." sagte Worobjew,„zum Färben/' „Da habe ich ein sehr gutes Färbemittel.„Titanik ". Eben vom Zollamt gekommen. Geschmuggelte Ware. Läßt sich weder mit kaltem, noch mit heißem Wasser, noch mit Seife oder Petroleum abwaschen. Eine radikal schwarze Farbe. Ich jemPfehle es Ihnen als meinem guten Bekannten."
Worobjew drehte die viereckige Flasche„Titanik " in den Händen, besah seufzend die Etikette und zahlte. Er kehrte nach Hause zurück und begoß hier mit einem Gefühl des Ekels haar und Schnurrbart mit„Titanik ". Ein starker unangenehmer Geruch verbreitete sich in der Woh- nung. Am Nachmittag war der Geruch etwas verflogen, haar und Schnurrbart trocken, verklebt und man tonnte nur sehr mühsam mit dem Kamm durch. Die radikal schwarze Farbe hatte einen leichten Stich ins Grüne. Zum Nachfärben war aber keine Zeit mehr. Worobjew entnahm dem Kasten seiner Schwiegermutter das Verzeichnis der Schmucksachen, das er am Tage vorher gefunden hatte, zählte sein ganzes Bargeld nach, sperrte die Wohnung ab, verbarg den Schlüssel in die Hintere Hosentasche, stieg in den beschleunigten Personenzug Nr. 7 und fuhr nach Stargorod. Die große Kombination. Um halb zwölf mittag kam in die Stadt Stargorod, von Nordwesten her, ein junger Mann von ungefähr achtund- zwanzig�Jahren. hinter ihm her lief ein Bettlerjunge. „Onkel," rief er fröhlich,„schenk mir zehn Kopeken!" Der junge Mann nahm einen Apfel aus der Tasche und schenkte ihn dem kleinen Jungen. Der gab aber auch weiter keine Ruhe. Der Fußgänger blieb stehen, sah den Knaben ironisch an und sagte leise:„Soll ich dir vielleicht auch noch den Schlüssel zu meiner Wohnung geben, wo das Geld liegt?" Der Bettler sah endlich die Zwecklosigkeit seines Ge- Habens ein und blieb zurück. Der junge Mann hatte gelogen. Er besaß weder Geld noch eine Wohnung noch einen Schlüssel, mit dem man diese imaginäre Wohnung hätte aussperren können. Er besaß nicht einmal einen Ueberziehcr. Er kam in die Stadt in einem engen, aus Taille genähten grünen Anzug. Um seinen stämmi- gen hals war«in alter wollener Schal geschlungen, seineFüße steckten in Lackstiefeln, die mit Hellem Sämischleder kombiniert waren. Innen aber gab es keine Socken. Der junge Mann hielt ein Astrolabium in der Hand. „O Bajadere, taradamtadadam", sang er, indem er sich dem Marktplatz näherte. hier begann er sich zu betätigen. Er stellte sich in die Reihe der Händler und rief mit ernster Stimme:„Wer kauft ein Astrolabium? Ein Astrolabium ist billig abzugeben. Für Behörden und Frauenvereine ein besonderer Rabatt!"
Das unerwartete Angebot sand lange Zeit keine Nach- frage. Die Hausfrauen interessierten sich mehr für die Par- ticware und drängten sich vor den Läden mit Kleidern. Ein Agent der Miliz schritt zweimal an dem Verkäufer des Astrolabiums vorbei. Da dasselbe aber keineswegs der am Vortage aus dem Zentralbüro der Butterindustrie ge- stohlenen Schreibmaschine ähnelte, ließ er davon ob, den jungen Mann zu beobachten und entfernte sich. Gegen Mittag fand sich ein Käuser für das Astrolabium. Ein intelligenter Schlosser, der es für drei Rubel erstand. „Es mißt ganz von selbst," sagte der junge Mann, als er das Instrument dem Käufer übergab,„wenn es nur etwas zu messen gibt." Nachdem sich der junge Mann von dem klugen Jnstru- ment befreit hatte, aß er in einem kleinen Restaurant zu Mittag und unternahm dann einen Rundgang durch die Stadt. Er ging durch die Sowjetstraße, kam in die Rot- gardisten-(früher Puschkin-) ftraße, durchkreuzte die Ko- operativstraße und befand sich wieder in der Sowjetstraße. Es war aber nicht dieselbe, die er bereits passiert hatte. Es gab zwei Sowjetstraßen in der Stadt. Der junge Mann staunte über diesen Umstand. Er blieb vor einem schönen, zweistöckigen Hause stehen, mit der Aufschrift; S. S. S. R. — R. S. F. S. R. Gebäude Nr. 2 der sozialen Fürsorge.— Er ersuchte den Hausmeister, der vor dem Haus auf einer stei- nernen Bank saß, um Feuer. „Väterchen, gibt es hier in der Stadt viele junge Mäd- chen?" fragte der junge Mann und zog den Zigarettenrauch ein. Der alte Hausbesorger staunte nicht im geringsten. „Für manchen ist auch die Stute eine Jungfrau", ant- wartete er, willig aus das Thema eingehend. „Ein so großes Haus und kein junges Mädchen?" „Die Jungfernschaft unserer Bewohnerinnen können Sie mit Laternen in einer anderen Welt suchen. Dies hier ist ein staatliches Armenhaus, hier sind alte Frauen in Pension. „Ich verstehe. Das find jene, die noch vor dem historischen Materialismus geboren wurden." „Sehr richtig." „Und wem gehörte dieses Haus im alten Regime?" „Damals wohnte hier mein Herr." „Ein Bourgeois?", „Selbst Bourgeois. Er war es nicht. Er war Vorsitzender des Gubernial-Adels." „Also Proletarier?"(Forts, folgt.)