Durch den Blumenthal. Opna Nim
Wochenendfahrt in die Umgebung von Strausberg .
Schon Theodor Fontane nannte die Wanderung durch den Forst Blumenthal die schönste der Mart". Wer seinen Spuren folgt, wird diesem Altmeister aller märkischen Wanderer begeistert zustimmen, namentlich jetzt im Frühling, wenn das Grün der ausgedehnten Laubwaldbestände noch frisch ist.
Man benutzt zur Hinfahrt am besten die sogenannte ,, Briezener Bahn" vom Wriezener Bahnsteig des Schlesischen Bahnhofs aus und fährt bis Station Tiefensee. Die Sonntagsrüdfahrkarte foftet 3. Klasse 2 M., 2. Klaffe 2,80 M. und ist für die Rückfahrt auch von Strausberg zur Stadtbahn gültig. Abfahrt vom Briezener Bahnsteig": 6.40, 8.25, 10.21 Uhr. Von Strausberg hat man zur Rückfahrt die günstigen Verbindungen der Vorortbahn.- Vom Bahnhof Tiefensee biegt man südwestlich zum West ufer des Gamensees ab, der bis zu 78 Meter tief und rings von herrlichem Wald umrahmt ist. Der Weg führt am Ufer füdlich zum Gamengrund, zuvor aber muß der gewaltige Damm der Prößeler Landstaße überstiegen werden. Als Belohnung bietet sich oben prächtige Aussicht über den Blumenthal. Durch dichten Wald geht es weiter zum Forsthaus Heidekrug, der einzigen menschlichen Siedlung, der man unterwegs begegnet, dann durch den Grenzgrund zum Gr. Lattsee und zum Ilandse e. Ueberall bieten sich Landschaftsbilder von entzückender Lieblichkeit und Natürlichkeit! Der mit rotem WM gefennzeichnete Weg führt weiter durch ein mildreiches Privatforstrevier. Hier und da muß man vorsichtig über Wildgatter steigen.
Am Neuen Schützenhaus, dem nördlichen Ende des Straus- Sees, lichtet sich schließlich der Forst. Am Ostufer des Sees geht's die Badstraße entlang nach Strausberg . Ein erfrischendes Bad in der schönen Naturbadeanstalt ist nicht zu verachten! Strausberg , ein altes märkisches Landstädtchen, bietet an historischen Bauwerken Reste der mittelalterlichen Stadtbefestigung, des Landsberger Tores und vor allem die Marienkirche unweit des Marktes. Der massive Turm ist sehr eindrucksvoll, und im Innern ist namentlich der gotische Chor sehenswert. Von Strausberg führt eine elektrische Bahn zum Vorortbahnhof Strausberg , der 7 Kilometer südlich der Stadt liegt. Wer gut zu Fuß ist, sollte jedoch den Beg über die romantisch gelegene Sch I agmühle durch das anmutige Annatal zur Vorstadt am Bahnhof wählen. Es
lohnt sich!
Die ganze Blumenthal- Wanderung erfordert rund vier bis fünf Stunden, und es empfiehlt sich, eine gute Wander farte und auch etwas Wegzehrung mitzunehmen.
Der nackte Mann am Dom.
Selbstmordverfuch
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grober Unfug zwei Tage Haft.
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Ein Arbeitsloser, der vom Leben nichts mehr erwartet, will es wegwerfen. In der Nähe der Börse, dem Sammelpunkt von Reichtum und Spekulation, entledigt er sich seiner Hose und seines Rodes, schleudert zuerst das eine Kleidungsstück, dann das andere ins Wasser, geht im Hemd bis zur Brücke am Dom, wirft nun auch die legte Hülle in den Kanal und ist eben im Begriff, auch selbst hineinzuspringen, als ein junger Mensch ihn davon zurückhält. Nun steht er da, zwar lebendig, aber nadt. Er begibt sich die Domtreppe hinauf und bleibt hier stehen. Ein Polizeileutnantin Zivil, der gerade seine Verwandten aus der Provinz spazieren führt, um ihnen den Lustgarten, das Schloß und den Dom zu zeigen, erblidt die anstößige Erscheinung, geht auf sie zu und zwischen ihm und dem nadten Mann entwickelt sich folgendes Zwiegespräch: Kommen Sie mit zur Wache." ,, Wer sind Sie?" Ich bin Polizeibeamter." -Wollen Sie mir Ihren Ausweis zeigen?" ,, Bitte!"- ,, Schön, ich fomme mit." Stellen Sie sich wenigstens vorläufig hinter die Säule." Der Mann verbirgt seine Nacktheit hinter der Säule. ,, Was wollten Sie denn eigentlich mit dem Auskleiden?" Ja, wenn ich teine Unterstügung erhalte. Jegt befomme ich wenigstens neue Kleider." Jemand aus dem Publikum holt eine Tage, der Nadte wird mit aller Vorsicht, die menschliche Schamhaftigkeit anempfiehlt, in den Wagen verstaut und fort geht es zur Wache.
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Vor dem Schnellgericht verantwortete sich nun wegen Erregung öffentlichen Aergernisses ein 24jähriger unterernährter Mensch, natürlich nicht mehr nackt, sondern in einem alten Sol. datenanzug, und erzählte, weshalb er seinen Kleidern ins Baffer folgen gewollt. Uneheliches Kind, befand er sich vom 6. bis zum 19. Lebensjahre im Spreewald in Pflege, kam dann
nach Berlin und bald in die Psychopathenanstalt in der Nähe von Stettin . Im Alter von 21 Jahren fehrte er nach Berlin zurüd. Er fand fpärliches Durchkommen als Gelegenheitsarbeiter, und war seit 1½ Jahren arbeitslos. Unterstügung erhielt er nur vorübergehend, Unterschlupf fand er im Obdachlosenasyl und ver zweifelte schließlich am Leben.
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Der Bolizeileutnant bestand darauf, am nackten Mann öffent liches Mergernis genommen zu haben schon wegen seiner Verwandten aus der Provinz: Was sollten die von Berlin denken, wenn da nackte Menschen herumlaufen. Er glaube auch nicht, daß der Mann sich das Leben habe nehmen wollen, es sei bei ihm mehr Sensationsmache gewesen. Eine 49jährige Zeugin, weniger scham sei es gerade nicht gewesen; im übrigen habe sie aber nach Möghaft als der Polizeileutnant, meinte dagegen, ein schöner Anblick lichkeit fortgeschaut und dann sei sie ja auch nicht mehr die Jüngste. Und so kam das Gericht zu einer Verurteilung nur wegen groben Unfugs. Für die 20 Mark Geldstrafe wurden die 2 Tage Haft angerechnet und der ,, nadte Mann" konnte sofort der sozialen Gerichtshilfe überwiesen werden. Vielleicht wird ihm jetzt geholfen.
Immer wieder das Femebild.
Wie der Berliner Polizeipräsident mitteilt, ist anläßlich eines Prozesses in Lüneburg erneut von einem Teil der Presse behauptet worden, daß im Polizeipräsidium Berlin ein so genanntes Femebild gefälscht und zu politischen Agitationszwecken in Umlauf gesetzt worden sei. Sowohl der Polizeipräsident von Berlin als auch der preußische Minister des Innern haben den wahren Sachverhalt der Deffentlichkeit mitgeteilt.
Wir weisen nochmals darauf hin, daß das sogenannte Femebild weder eine willkürliche noch eine phantastische Erfindung ist, sondern dargestellt ist mit Hilfe beschlagnahmter Gegenstände, die bei einer Haussuchung bei dem sogenannten Orden„ Ritter zum Feurigen Kreuz" am 9. September 1925 gefunden wurden. Die Aufnahme des in Frage stehenden sogenannten Femebildes wurde zur Unterstügung der richterlichen Voruntersuchung durch Beamte des Polizeipräsidiums gestellt, um die Bermendung der vorgefundenen Ordensgeräte zu veranschaulichen. Der Zweck der Aufnahme war alfo, die richterliche Boruntersuchung gegen den Orden ,, Ritter zum Feurigen Kreuz" zu unterstützen. Bon all diesen Umständen ist der gefamten Bresse seinerzeit ausführlich Mitteilung gemacht worden, so daß gegenteilige Behauptungen nicht den Anspruch auf guten
Glauben erheben können.
Nachdem nunmehr zum wiederholten Male im Anschluß an ver
Nimm dir das Leben!
Ein junger ftellungsloser Sandlungsgehilfe schildert hier seine Ueberlegungen und die Empfindungen, die auf ihn eindrangen, als er in großen Lettern ein Werbeplakat mit der merkwürdigen Aufschrift: Nimm dir das Leben! fah. D. Red.
Es war an einem Sonnabend, meinem Zahltage, an dem ich meine paar Pfennige Arbeitslosenunterstügung abholen mußte. nachdem ich das erledigt hatte, mußte ich noch zweds Kontrolle zum Verband. Da ich dazu noch Zeit hatte, schlenderte ich durch die innere Stadt und sah mir die Auslagen in den Schaufenstern, die mich interessierten, an. So kam ich auch an ein Herrenkonfektionsgeschäft, und ich dachte mir, daß ich es ganz gut vertragen fönnte, mich einmal wieder vollstädig neu einzufleiden. Meinen legten Anzug faufte ich vor drei Jahren. Er sieht nicht mehr schön aus. An verschiedenen Stellen ist er auch schon etwas durch gescheuert, aber vorläufig sieht man es noch nicht so sehr. Einen neuen mantel habe ich überhaupt noch nicht be= fessen, sondern immer die abgelegten von anderen Leuten aufgetragen. Während ich nun eingehend Stück für Stück betrachtete, fam ich ins Träumen. Ich stellte mir vor, ich hätte in der Lotterie gewonnen( ich hatte nämlich furz vorher bei einem Berliner Kollekteur ein Achtellos zur Preußisch- Süddeutschen Klaffenlotterie be= stellt) und hätte nun genügend Geld zur Verfügung. Da suchte ich mir nun das aus, was ich so notwendig brauchte. Einen Straßen anzug, einen Blauen, einen Sportanzug und dazu die passenden Mäntel. Inzwischen ging ich weiter, ohne in meinen Träumen aufzuhören. Nachdem die Anzüge erledigt waren, kam die Wäsche dran. Da mußten Oberhemden sein und die nötige Unterwäsche, Schlafanzüge und anderes. Zwischendurch überlegte ich mir auch, wie ich mein Kapital am besten anlege.. Als ich nun mit allem verfehen war, erinnerte ich mich meiner 13,20 Mart, die ich gerade abgeholt hatte. Da hatte alle Träumerei ein Ende. Dieser harte Guß des Verstandes versetzte mich sofort in die trübfeligste Stimmung. Das Wetter war auch nicht danach, diese zu mildern. So sah ich im Gegensatz zu vorher immer schwärzer in die Zukunft. Hinzu kommt noch, daß eine begründete Aussicht, wieder eine Stellung zu bekommen, sich zerschlagen hatte. Ich fing nun an, mit meinem Schicksal zu hadern. Warum muß es mir nur fo dreckig gehen? Was habe ich denn bloß getan? Ich fann doch nichts dafür, daß ich in die Welt gesetzt wurde. Es wäre wirklich besser gewesen, ich hätte nie das Licht der Welt erblickt. Dann dachte ich an meine Freunde. Der eine ist Reisender und fährt die ganze Woche im Auto draußen herum, lebt auf Kosten der Firma und fann den größten Teil seines Gehalts für sich selbst verwenden. Ich gönne es ihm von Herzen. An jenem Tage aber war doch ein bißchen Reid vorhanden. Der andere ist Klempner. Der andere ist Klempner. Auch arbeitslos. Bezieht Fürsorge. Doch geht es auch ihm ohne 3meifel beffer als mir. Er hat Berwandte hier. Hat nicht die Ausgaben für Wäsche ufm.
Ich kam mir damals recht bemitleidenswert vor. Ich dachte noch an Kollegen und Bekannte, was sich die alles leisten fönnen, und mir ist das alles versagt, weil ich nicht die Mitetl habe. Ich muß jeden Pfennig erst umdrehen und überlegen, ob ich ihn auch aus= geben darf, oder ob ich nicht lieber das lasse und jenes nehme. Eine ungeheure Bitterfeit erfüllte mich und ich sagte mir: Wenn ich müßte, daß ich ewig so dahinvegetieren muß, dann würde ich lieber gleich Schluß machen. Und wie als Antwort sah ich die Aufforderung: Nimm dir das Leben, den Nachsatz dazu: ,, und sei vergnügt", der in ganz kleiner Schrift gehalten war, habe ich zuerst gar nicht gelesen. Ein Plakat an einem Zeitungskiost, das in dieser Weise für eine Zeitschrift wirbt. Diese Worte prägten sich mir so ein und ließen sich nicht wieder verjagen. Immer wieder sah ich das Plakat vor mir. Ich konnte tun, was ich wollte. Ich wurde die Aufforderung nicht wieder los. Ich zwang mich, an anderes zu denken. Es gelang auch vorübergehend, aber sobald ich nachließ, sah ich wieder diese vier Worte.
Schließlich fing ich an, über die verschiedenen Arten des Selbstmordes nachzudenken. Welches wohl der schnellste und sicherste Tod
sei. Ich dachte an verschiedene Selbstmörder, von denen ich zwei Einer hatte sich vor einigen Jahren wegen schlechter Schulzeugnisse erschossen. Er war gleichaltrig mit mir. persönlich fannte. Der andere ging an eine Eisenbahnbrücke, ergriff mit beiden Händen die Starkstromleitung und brachte sich auf diese Weise elektrisch um ( wegen eines Mädels). Das Erinnern an diese Leute hatte mir aber geholfen. Ich dachte an die Gründe, die die mir Bekannten in den Tod trieb, und fam zu dem Schluß, daß diese Menschen doch seige ein Leben weiterzuführen, von den man sich auch nicht viel mehr gewesen sind. Es gehört wohl auch zum Selbstmord Mut. Aber erhofft, dazu gehört vielleicht noch mehr Mut. Und nun gerade nicht, dachte ich mir. Ich framte meine Hoffnungen und Wünsche an das Leben aus der Versenkung hervor, und bald nachher war ich von den düsteren Gedanken endgültig befreit. Schließlich lachte ich über die Vorstellungen, die mir ein Werbeplakat eingegeben hatte. Später überlegte ich mir dann, daß dieses Blafat den heutigen Zeiten entsprechend sehr unpassend sei und daß es Leuten, die es in ähnlicher Verfassung wie ich gelesen haben, gefährlich werden kann. Eine humoristische Wirkung kann es jedenfalls nur auf Menschen ausüben, die zufrieden und satt sind, denen es gut geht und die feine nennenswerten Sorgen haben. Mit diesem Ergebnis war die Sache für mich erledigt. Ich habe wohl manchmal noch trübe Stimmungen, aber so schlimm wie an jenem Tage war es noch nicht wieder und soll es auch nicht gleich wieder werden.
Das waren ungefähr die Empfindungen, die ich damals hatte. Ich versichere, daß ich den Boden der Wahrheit nicht verlassen habe.
man muß die Langmut der Behörden bewundern, die das dreiste Treiben mit ansehen, ohne rechtzeitig im Interesse der Konsumenten einzugreifen.
Auslosungskämpfe Raubüberfall auf einen Geldbriefträger
der Arbeitersportler für die Olympiade in Wien statt. Beginn der Spiele am Sonnabend 18 Uhr, am Sonntagvormittag 10 Uhr. Um 15 Uhr großer Einmarsch der Berliner und auswärtigen Arbeitersportler. Wir bitten i Anschließend finden die Endkämpfe statt. alle Genossinnen und Genossen, die Veranstaltung durch regen Besuch zu unterstützen.
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fchiedene Erklärungen des Herrn preußischen Ministers des Innern der wahre Sachverhalt dargelegt wurde, wird in Zukunft gegen der wahre Sachverhalt dargelegt wurde, wird in Zukunft gegen jeden Verbreiter der verleumderischen Behauptungen unnachfichtig durch Stellung von Strafanträgen vorgegangen werden.
Preisrätsel.
Maßnahmen gegen betrügerische Firmen.
Seit einiger Zeit veranstalten wieder Firmen fogenannte Preisrätselausschreiben.
Die Firmen treten aus durchsichtigen Gründen nicht unter
und auf einen Kaffenboten.
Königsberg , 29. Mai. Ein dreister Ueberfall wurde am Freitag vormittag, gegen 10 Uhr, auf einen Geldbriefträger verübt. Der Postbeamte befand sich auf seinem Bestellgang vor dem Elisabeth- Krankenhaus. Blöglich kamen zwei Männer auf einem Motorrad angefahren. Als fie den Geldbriefträger erreicht hatten, durchschnitt einer der Männer dem Beamten blizschnell den Tragriemen seiner Geldtasche. Dieser fonnte aber die Tasche, in der sich 9000 Mark befanden, festhalten, so daß der Raub mißlang. Die Täter ergriffen schleunigst die Flucht.
Im benachbarten Grünba ch wurde heute vormittag der Kassenbote einer hiesigen Bant von einem Unbekannten überfallen und beraubt. Der Räuber warf dem Kassenboten, als dieser den Postomnibus verlassen hatte, blizschnell Pfeffer ins Gesicht und entriß ihm die Aktentasche, in der fich etwa 9000 Mart befanden. Es gelang dem Räuber, mit feiner Beute zu entkommen.
Ein schwerer Kampf zwischen einem Einbrecher und Kriminalbeamten spielte sich Freitagabend in der Zorndorfer Straße 28 ab. Kriminalbeamte der Dienststelle B III hatten beobachtet, daß
Als sie ihn Freitagabend festnehmen wollten, überraschten sie ihn in der Wohnung, wie er auf dem Ruhebett lag und schlief. Sie nahmen ihm sofort eine
ein 23 Jahre alter Otto Klische wiki in der Zorndorfer Straße 28 bei seiner Braut Unterschlupf gefunden hatte.
ihrem richtigen, sondern unter einem Decnamen auf. Die foge Kampf zwischen Einbrechern und Beamten. nannten Preisrätsel sind kindlich leicht. Die pompöse Anpreisung, daß jeder Löser auch Gewinner eines Breises fei, reizt natürlich sehr an. Als Preise werden Photoapparate, Radios und alles mögliche andere versprochen. Die Lösungen gehen natürlich in riesigen Mengen bei der Firma ein. Jeder erhält darauf eine Zu chrift, in der er aufgefordert wird, für„ Versandspesen" einen bestimmten Betrag, z. B. 1,75 Mart, einzusenden. Tut er das, so wird ihm in einem zweiten Schreiben eröffnet, daß er noch einmal für unbedingt erforderliche Zubehörteile 15 bis 20 Mart schicken müsse, widrigenfalls sein Anspruch auf den Gewinn erlischt. Wenn auch die zweite Forderung erfüllt wird, zugestellt, den er für ein Drittel seiner Aufwendungen in jedem so erhält der Gewinner nach geraumer Zeit endlich einen Apparat reellen Geschäft hätte faufen fönnen. Die meisten Leute aber tönnen nicht noch 15 oder 20 Mart daranwenden und verzichten. Die Firma denkt natürlich nicht daran, die erstgesandten Spesen zurückzuerstatten.
Die zahllofen Anzeigen, die nicht nur aus Berlin , sondern aus allen Provinzen und selbst aus dem Auslande bei der Kriminalpolizei eingingen, haben jezt ein Eingreifen veranlaßt. Die Bücher von drei Firmen sind beschlagnahmt und von einem vereidigten Buchprüfer durchgesehen worden. Es ist recht interessant, aus den Zahlen zu erkennen, was bei derartigen Manövern verdient wird. Der eine Unternehmer hat in einem Jahre einen umsag von 133 000 mart erzielt. Davon will er 47 000 m. teils in bar und teils in Apparaten an die Löser gegeben haben. Das würde immer noch einen Ueberschuß von netto 86 000 Mark ergeben. Eine zweite Firma dieser Art hat von November 1930 bis jetzt 42 000 mart Umsatz gebucht. Davon sollen wieder 6000 Mart abgeführt sein, so daß ein Reingewinn von 36 000 Mart verbleibt. Alle drei Geschäftsleute konnten dank der Eingänge auf
größtem Fuße Leben.
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Sie zahlten die verauslagten
Speßen" natürlich nur an solche Leute zurück, die persönlich vorsprechen tonnten und sehr dringlich wurden. Wie weit verzweigt der ,, Betrieb" aber gewesen sein muß, geht daraus hervor, daß Anzeigen aus der Schweiz , der Tschechoslowakei , aus Desterreich, ja selbst aus Palästina und Aegypten eingegangen find. Tausende von Betrogenen haben sich gemeldet, und aus diesem Grunde ist mehreren Firmen, die Handelserlaub. nis entzogen worden. Im Anfang des nächsten Monats ist cine Gerichtsverhandlung in Moabit anberaumt, in der die strittigen Fragen geflärt werden sollen. Es wird aber auch höchste Zeit, und
geladene Pistole ab. Während der eine Kriminalbeamte auf die Straße zurückging, um nach einem Komplicen des K. Umschau zu halten, stürzte sich plötzlich Klischewski auf den allein zurückgebliebenen ihm doch, die Oberhand zu gewinnen. Dabei wurde klischewski mit Beamten, ergriff eine Kristallvase und schlug fie dem Beamten unter das Kinn. Trotzdem der Beamte zunächst betäubt war, gelang es Denn er hatte, wie sich später im Krankenhaus ergab, eine Gedem Kopf gegen einen Schrank geschleudert. Er war besinnungslos, hirnerschütterung von dem Sturze davongetragen. zwischen hatten die anderen Beamten auf der Straße auch den Romplicen des R. festgenommen. Klischewski wurde in das Staatsfrankenhaus gebracht. Sein Komplice ist festgenommen und auf das Polizeipräsidium gebracht worden.
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Im Berlaufe eines Streites, der sich auf einem Grundstüd in der Bentestraße in Reinidendorf Dst abspielte, wurde der 38jährige Arbeiter Artur Braun aus der Kolonie Freie Scholle" in Reinickendorf von dem 25jährigen 3igeuner Hans Strauß, der in der Müllerstraße wohnt, durch zwei Schüsse aus einem Trommelrevolver lebensgefährlich verletzt. Die Kugeln drangen Braun in den Unterleib. Er fand im Reinicken dorfer Krankenhaus Aufnahme, wo er sehr bedenklich darniederliegt. Der Täter wurde festgenommen.
Pfarrer Bleier spricht am fommenden Sonntag, dem 31. Mai, abends 6 1hr, in der Trinitatisfirche Charlottenburg, Karl- AugustBlaz, im Rahmen einer religiösen Feierstunde über das Thema: Menschen des Geistes.
Heute nachmittag um 4 Uhr spricht der bekannte Radioforscher Dr. Eugen Nesper im Berliner Rundfunk über das gegenwärtig außerordentlich aktuelle Thema: Bom Rundfunkempfang mit Batteriegerät". In seinem Vortrag wird er die großen Fortschritte, die auf diesem Gebiete in der letzten Zeit gemacht wurden, ausführlich behandeln.