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31 mal auf dem Operationslisch Auch eine Antwort auf die Kriegsdrohungen des Stahlhelm
Der Reichsbund der Kriegsbeschädigten. Kriegs» ieilnehmer und Kriegerhinterbliebenen stellt uns folgend« Zuschrift eines Schwerkriegsbeschädigten an ihn zur Verfügung. die in erschütternder Sachlichkeit über 17 Jahre ununterbrochene Qualen und Schmerzen berichtet und damit der schärfste Protest gegen das hysterische Kriegsgeschrei des Stahlhelm in Breslau   und seiner r.ichttriegsverletzten Prinzen, Fürsten   und Heerführer ist: Werte Kameraden! Ich werde Ihnen kurz meinen Leidensweg seit 1914 schildern, und dann sollen die Regierungsmänner mir auch nur einen Grund angeben, der den Abbau meiner Rente recht- fertigen könnte. Im November 1914 wurde ich durch Granatschuh au beiden Veiuen schwer verwundet und geriet in russische Gefangenschast. aus der ich im August 1912 ausgetauscht wurde. In einem Heimatlazarett wollte man die Ver- kürzung des linken Beines von 14 Zentimeter korrigieren. Eine Anzahl Operationen noch dieser Richtung hin schlugen fehl, und so wurde ich Ende 1917 ungeheilt entlassen. Ständig eiterte die wunde. und ich mußte in ärztlicher Behandlung stehen. Eine Besserung wurde auch durch zwischenzeitlich notwendige Operationen nicht erzielt. 1924 zwang mich eine wesentliche Verschlimmerung des Kriegsleidens wieder mal zur Krankenhausbehandlung. Während dieser Behandlung stellte sich infolge der ständigen Eiterungen«ine Ichwere Rippenfellentzündung ein, von der ich nur wie durch ein Wunder geheilt werden konnte. Die zurückgebliebenen Folgen(Atem- not und Herzbeschwerden) sind als Folge der Kriegsdienftbeschädi- gung anerkannt worden. Mit kurzen Unterbrechungen habe ich von 1924 bis 1926 im Krankenhaus gelegen und mußte 1926 doch noch zur ersten Amputation des linken Beines geschritten werden. Trotzdem trat eine Besserung und ein Stillstand
in der Eiterung nicht ein, und ich habe in den Iahren seit 1924 ein kleines Vermögen persönlich ausgewandt, um durch besondere Behandlung bekannter Aerzte und Badekuren eine Besserung meiner Leiden zu erzielen. Ständig muhte ich mich immer wieder weiteren Operationen unterziehen; allein vom Juni 1936 bis 4. Januar 1931 habe ich fünf schwere Operationen durchmachen müssen. Heute vor 14 Tagen habe ich die 31. Operation seit 1914 in der Wohnung meines Arztes überstanden� und trotz der vor- jährigen zweiten Amputation(6 Zentimeter Stumpf) ist bis heut« ein Stillstand in der Eiterung nicht eingetreten. Mein rechtes Knie- gelenk ist infolge Durchschuß ebenfalls zersplittert, und besteht hier seit Jahren eine unheilbar- chronische Kniegelenkentzündung. Wie mein Zustand ist. geht am besten daraus hervor, daß ich seit einigen Monaten im Selbstfahrer(Krankenstuhl) fahre und neben der 160- prozentigen Rente die erhöhte Pflegezulage beziehe. Durch meine ständigen Erkrankungen hotte ich nicht die Mög- lichkeit, durch Ablegung von Prüfungen meine städtische Vermal- tungsgehilfenstelle. in der ich als Besitzer des Beamtenscheines ein- getreten war, zu verbessern. Diese Tatsache wirkt sich für mich doppelt schlimm aus, da ich in meinem erlernten Berufe als Schrift- setzer und Drucker in beiden Fächern vor der Handelskammer Düffel- darf meine Meisterprüfung mit Gut bestanden hatte und infolge der Verwundungen diesen Beruf aufgeben mußte. In meinem Berufe Meister, bin ich heute als Verwaltungsgehilfe pensioniert. Versuchen Sie es einmal, sich den finanziellen Verlust auszurechnen, den ich seit 1914 infolge meiner Berufsdegradierung erleiden muhte. Heute bin ich gesundheitlich vollkommen kaputt, und erhoffe ich eine Besserung meines Zustandes von einer bean- tragten Kur in Wörrishofen. Der Bundesleitung des Reichsbundes der Kriegsbeschädigten aber wünsche ich einen vollen Erfolg in ihrem Kampfe gegen eine weitere Verschlechten, ng der Rentenversorgung. P. Sch.
Vorsätzlicher Mord. Weitere AusNärung der tlntat in der Rigaer Straße. Zu der Rächt zum Freilag wurde, wie ausführlich berichtet, die 50 Zahre alte Witwe Klara Richter in ihrer Wohnung in der Rlgaer ötrahe 56 ermordet und als Täter der 56 Jahre alte Schlosser Emil Hermann festgenommen. Die Untersuchung dieses Verbrechens hat jetzt eine überraschende Wendung genommen. An der Leiche wurden zunächst mehrere schwere Beil- hiebe festgestellt, die ohne Zweifel mit dem Beile geführt waren, das noch in der Nähe der Toten lag. Bei der Sektion im Schau­hause hat sich nun aber herausgestellt, daß die Frau auch«ine Schußwunde im Hinterkops hat. Danach ist Frau Richter von dem heimlich eingedrungenen Schlosser Hermann hinterrücks nieder- geschossen worden, muß ober noch schwache Lebenszeichen von sich gegeben haben. Erst dann hat der Täter nach dem Beil gegriffen und auf sein Opfer eingeschlagen. Durch die Ermitttungen der Mord- kommission ist festgestellt, daß Hermann schon zwei Tage vor der Tat zu Bekannten äußerte, daß er Frau Richter erschießen und erschlagen werde. Als Grund für den schauerlichen Plan gab er an, sie habe ihn jetzt vor die Tür gesetzt, nachdem er ihr acht Jahretreu zur Seite' gestanden habe. DieTreue' be- stand, wie einwandfrei klargestellt ist, darin, daß der Schlosser die Frau und ihren Sohn mißhandelte und von ihrem Verdienst mitlebte. Auch als der Mord bereits geschehen war, hat Hermann noch davon gesprochen, daß er Frau Richter töten werde. In den ersten Verhören, als von der Schußverletzung noch nichts bekannt war, hatte Hermann bekanntlich behauptet, er habe in Notwehr zugeschlagen. Jetzt, als ihm die neue Wendung vor- gehalten wurde, erklärt« er, er könne sich an nichts erinnern, um rhn seialles dunkel gewesen'. Der Verhaftete wird wegen vor- sätzlichen Mordes dem Untersuchungsrichter vorgeführt werden.
Lteber den Dächern von Berlin  . Glänzende!?lüge des Segelfliegers Fuchs. Am Freitagvormittag unternahm der in Berlin   weilende Segel- flieger Otto Fuchs- Darmstadt einen fast 46 Minuten währenden Segelflug. der ihn über Neukölln  . Britz  , Mariendorf   und das Zentrum der Stadt führte. An dem wolkenlosen Himmel zeichnete sich scharf die schnittig« Form derStarkenburg' ab, die sich auf dem Flughafen Tempelhof   von einer Klemm-Daimler- Maschine unter Führung des Darmstädter Segelfliegers Stark bis zu 666 Meter hatte hinaufschlexpen laffen. Ueber der Stadt erreichte Fuchs mit seinerStarkenburg' die stattliche Höhe von 966 Meter. Auch am Nachmittag sah man den Flieger in beträchtlicher Höhe über der Stadt. Vor dem Flug hatte der Flieger zahlreichen, auf Einladung des Aeroklubs von Deutschland   erschienenen Pressevertretern seine Maschine vorgeführt und die Presse über die theoretischen Fragen der Segelfliegerei informiert. Fuchs wandte sich besonders dagegen, daß man seine Flüge über Berlin   als Sensation betrachte. Es handele sich einzig und allein um wissenschaftliche For° schungen und Messungen, um den Segelflug über ebenem Gelände auszubauen und der Segelfliegerei auch in Berlin   die Wege zu ebnen. Von einer Gefahr für die Bewohner wie auch für die Segelflieger könNe gar keine Rede sein, da das Segelflugzeug eine unvergleichbar stärkere Sicherheit in der Luft ausweist, als ein Mili- tärflugzeug. Dies geht ja auch aus den ganz minimalen Unfall- Ziffern hervor. Von 6666 versicherten Segelfliegern wurden im Jahre 1936 rund 142 666 Flüge über 16 Sekunden ausgeführt. Die Ver- sicherungsfälle betrugen 31, davon wurden 9 nur vorsorglich ange- meldet. In 11 Fällen betrug die Versicherungssumme über 166 Mark, und nur in zwei Fällen mußten Renten gezahlt werden. Von vier Todesfällen kommt einer nur infolge des Segelfliegens in Frage, während die anderen sich entweder durch eigene Fahrlässig- keit oder beim Handhaben der Maschine auf der Erde ereigneten. Fuchs wies dann besonders noch darauf hin, es sei in 666 Meter Höhe bei Windstille und ohne Aufwind immer möglich, noch eine Strecke von 22 Kilometer zurückzulegen, so daß die Ansteuerung «ines Landungsplatzes außerhalb der Stadt gewährleistet werde. Der Flieger wird seine Versuche noch fortsetzen und hofft be- stimmt, daß sich in Berlin   Geldgeber finden, die durch Spenden den Bau �iner weiteren Maschine, deren Herstellungskosten sich auf etwa 3666 Mark belaufen, ermöglichen. Seinen theroretischen Versuchen ließ Fuchs den bereits geschilderten wundervollen Flug folgen. Etatsberawng im Dachaus. Beginn der ersten Lesung. Heute keine Sitzung. Vor schwach besetztem Hause begannen die Stadtverordneten gestern die Generaldebatte über den Etat, de,, der Kämmerer am Mittwoch eingebracht hat. Stadtverordneter Steiniger(Dnat.) bemängelte die Uebertragbarkest der einzelnen Etatsposten untereinander. Mit der Einführung neuer Steuern könne man keine Gemeinde mehr sanieren, damit hetze man die Wirtschast zu Tode. Bei den Wohlfahrtsausgaben müsse man sich nach der Decke strecken. D. h. nach Herrn Steiniger, die Wohlfohrts- ausgaben sollen den verringerten Einnahmen entsprechend gesenkt werden. In dem Augenblick, wo weiter von der Substanz gezehrt wird, werden die Deutschnationalen nicht mehr mitmachen. Den Mittelparteien sagte der Redner, sie würden ihre durch die wirt- schastlichen Verhältnisse proletarisierten Anhänger, die sich zum privaten Besitz bekennen, verlieren, wenn die Mittelparteien weiter städtischen Besitz in die Hände des internationalen Großkapitals spielten. Dem deutschnationalen Redner solgte Stadtverordneter Lipperj(Nsoz.), der den Etat ablehnte. Stadtverordneter Wis- newski(Komm.) erklärte, in Sowjetrußland gebe es keine Erwerbs- losigkeit, nur in Verlin hungere die Bevölkerung. Die Lebens- Mittelplünderungen kennzeichneten den Stand der Ausplünderung der Massen; die Kommunisten oemteiltea diese Plünderungen nicht. Den Etat lehnten die Kommunisten ab. dem Magistrat, insbesondere dem Kämmerer, Genossen Asch, bewilligten sie keinen Pfennig. Gehalt. Wlsnewski spielte den früher sozialdemokratischen Stadt- baurat Wagner gegen Stadtrat Reuter(jetzt Oberbürgermeister von Magdeburg  ) und den verstorbenen Stadtrat Busch aus. Da alle anderen Fraktionen auf das Reden verzichteten, schloß die Sitzung nach nur zweistündiger Dauer. Sahm Vorsitzender des Deutschen Städtetages. Auf der Hauptvorstandssitzung des Deutschen Städtetages ,n Münster i. Westsalen wurde am Freitag Oberbürgermeister Dr. Sahm zum Vorsitzenden des Deutschen   und des Preußischen Städtetages und gleichzeitig zum Vorsitzenden des Hauptvorftandes und zum Mitglied des engeren Lorstandes gewählt.
Korrigierte Kleinstadtjufliz. TS müde Handwerksburfchen waren nur etwas laut. An einem regnerischen Tage im April hatten sich im Asyl zu Nauen   42 auf Wanderschaft befindliche Handwerks- burfchen angesammelt, die darüber sehr erbittert waren, daß es n u r für26Leute Betten und viel zu wenig Feuerung gab. Diejenigen, die nun keine Unterkunft gefunden hatten, schlössen sich zusammen, um dem BürgermeistervonNauen ihre Wünsche vorzutragen. Anstatt vom Bürgermeister, wurden sie aber im Rat- haus von Polizeibeamten empfangen, die die 18 Leute festnahmen. Das Amtsgericht Nauen   stellte fest, daß sich die Handwerks- burfchen einer Zusammenrottung schuldig gemacht hätten und ver­urteilte sie zu je drei Monaten Gefängnis. Auf die Be- rufung der Angeklagten hin beschäftigte sich nun die Straf- kammer des L.and g.e r ich.t s I II mit diesem Fall. Nachdem die Beweisaufnahme ergeben hatte, daß sich die Angeklagten weder einer Ausschreitung noch einer sonstigen Tat schuldig gemacht hatten, erkannte das Gericht, daß ihr Gang zum Rathaus als verbotener Aufzug im Sinne der neuen Notverordnung gelle. Demgemäß wurde die Strafe gegen die 18 Handwertsburschen, die zum Teil seit April in Untersuchungshaft sind, auf eine Woche Gefängnis herabgesetzt Hätte der Herr Bürgermeister von Nauen   ruhig mit den Hand- wcrksburschen gesprochen, wäre die Pollzei von Nauen etwas gemüt- licher und der Amtsrichter von Nauen   ein klein wenig humaner ge- wefen, dann wäre aus dieser Bagatelle/keine Haupt- und Statsaktion geworden und man hätte den wahrscheinlich sehr ehrsamen Hand- werksburschen die Gefängnisstrafe ganz ersparen können. Schießende Kommunisten. Gefängnisstrafen wegen versuchten Totschlages. Das Landgericht 1 1 hat sich mit einer Anklage wegen ver- suchten Mordes gegen vier Kommuni st en zu beschäf- tigen. Di« Sache war seinerzeit vom Schöffengericht Schöneberg   an das Landgericht überwiesen worden. Am 19. März wurde in der Siegfriedstraße ein Nazilotal von Kommunisten be- schössen. Als das Uebcrsallkommando erschien, flüchteten die Schießhelden. Auf der Siegfricdbrücke wurden sie gestellt. Zwei von den Flüchtlingen legten nun auf die Beamten an. Vier Kom- munisten wurden oerhaftet, auf der Siegfriedbrllcke fand man einen Revolver. Auf Grund der Beweisaufnahme ließ der Staatsan- walt die Anklage wegen versuchten Mordes fallen. Das Gericht verurteilte einen der Angeklagten, den Arbeiter Ieglin, wegen ver- suchten Totschlages zu 2'A Jahren Gefängnis, zwei andere Angeklagten wegen Vergehens gegen die Notoerordnung und unbefugten Waffenbesitzes zu je 9 Monaten Gefängnis und sprach den vierten Angeklagten frei.
Gerüchte nm den Leiferder Eisenbahnattentäter. Eine zeitweilige Ueberführung des wegen Teilnahme an dem Eisenbahnattentat bei Leiferde   zun» Tode oerurteilten, später zu I�>enslänglichem Zuchthaus begnadigten Otto Schlesinger von der Strafanstalt Kassel-Wehlheiden nach Frankfurt   a. M., hat in der Presse Anlaß zu der Vermutung gegeben, daß diese Ueberführung zur Vorbereitung eines Wiederaufnahm«, oder G n ad« n v« rf a h r e ns diene. Wie der Amtliche Preußische Pressedienst feststellt, ist diese Folgerung unzutreffend. Di« Ueberführung ist nur z»m» Zweck der kriminal-biologischen Untersuchung durch die in Frankfurt   a. M. bestehende Forschungsstelle erfolgt. Sie bedeutet lediglich ein« Maß- nähme des Strafvollzuges gemäß der Allgemeinen Verfügung des Juftizmimsters vom 29. Juli 1936 und mit irgendwelchen Erwägungen über ein Aufnahme- oder Gnadenoerfahren nichts zu tun. Nach dem in kurzer Zeit zu erwartenden Abschluß der Untersuchung wird Schlesinger wieder nach der Strafanstalt Kassel-Wehlheiden zur WeiterverbüßungseinerStraf« zurücküberführt werden. Luftmord an der Landstratze. Auf einer Landstraße bei Rostock   wurde an der 12 Jahre alten Schülerin Möller ein Lustmord verübt. Das Mädchen befand sich mittags in Begleitung mehrerer Mitschülerinnen aus dem Heimweg von der Schule, als ein etwa 20 Jahr« aller Landstreicher an die
Kleine herantrat und sie mit sich lockte. Plötzlich hörten die zurück- gebliebenen Schtllkinder einen Schrei und fanden bald darauf die klein« Möller in einem Kornfeld auf. Der WüsUing hatte seinem Opfer den Schädel zertrümmert, war dann querfeldein in einen großen Wald geflüchtet und entkam trotz polizeilicher Verfolgung.
Einbruch in Mausoleum. Leiche einer Frau des Schmuckes beraubt. Landsberg/Warthe  , 2. Juni. Größtes Aufsehen erregte ein verbrechen, das im Man- soleum der Freiherren von Carnap in Jahnsfeldc verüb! worden ist. Als n»an die Gruft betrot, um dort neue Blumen auszustellen, bemerkte man, daß die beiden Deckel des Sarges, in dein die Baronin von Carnap   beigesetzt wurde, aufgebrochen und die Glas- scheide zerstört war. Die Verbrecher hatten der Toten den ko st baren Schmuck, unter dem sich auch ein init Edelsteinen besetzter Orden befand, geraubt. Die Baronin, eine Französin, war in erster Ehe mit dem Bruder des Königs Fuad von Aegypten verheiratet und vermählte sich nach dessen Tod in Neapel   mit Baron von Carnap. Im August vor drei Jahren starb sie und wurde nach dem Willen ihres Gatten in Jahnsfeldc beigesetzt. Nach dem Befund müssen die Täter unbedingt ortskundig gewesen sein, da sie gerade nur den einen Sarg öffneten und die anderen unberührt ließen. Die Kriminalpolizei hat sofort die Ermittlungen aufgenommen, konnte aber bisher keine Spur der Täter finden.
Fröhliche Künste in ernster Zeit. Das Iuniprogramm des Wintergartens ist auf laute Fröhlich. keit eingestellt. Der Berliner   vortreffliche Theatermaler Krehan stellt sich als ebenso vortrefflicher. Schnellmaler vor Larry K e m b l e, an. auf, neben, unter, vor und zwischen seinem Rad, gibt Proben des typisch amerikanischen derben Humors. In Erwin B o o tz steht ein erst zwanzigjähriger Stettiner auf den Brettern, der uns zuerst als Dichter und Komponist mitteilt, warum er so scharf auf Erika ist, dann in überaus wirksamer drastischer Weise Herrn Richard Tauber   veräppelt und weiter Proben seiner köstlichen Karikierungs- und Charakteriesierungskunst gibt. Ist Bootz quick- lebendig, so ist R e b l a die Wurstigkell in Person. Alles, was er anrührt, muß ihm dienen, ober es langweilt ihn ungeheuer, und so steht er da und gähnt und ist verdrossen und die toten Dinge hüpfen wie die Flöhe lustig um ihn herum und man lacht sich schief: ein ganz großer Jongleur. Um Gibert Belling hingegen hüpfen Hunde und Hündlein und sie jagen Luftballons und springen ihnen in den tollsten Hundestellungen nach. Zwischendurch ärgert sich Belling mit seinem kleinen Partner zum Vergnügen aller. Erst- klasse Equilibristen sind die M a n i n g o s: Kopf auf Kops, Hand- stand mit Händewechseln und wie diese unbenennbaren schwierigsten Dinge heißen, die mit seltener Bravour und seltener Eleganz hin- gelegt werden Die C h r i st i a n s, Luftreckturner, lassen schmerzlich die Erinnerung an die Codonas aufkommen, aber sie haben ihre eigene Note und ihr eigenes großes und vortressliches Können. Nach altbekannten russischen Rhythmen tanzen I a n i n a und L a s a r o w, ein interessantes und sympathisches russisches Paar, Akrobatiktänze mit großem artistischen Können.
wegen forlgesetzten Sitklichkeitsoerbrechens an seiner 27 Jahre alten schwachsinnigen Tochter wurde von der Kriminalpolizei der 63 Jahre alte Johann I. aus Neukölln verhaftet. Er bestreitet das Verbrechen, ist aber einwandfrei überführt. Er ist wegen Sittlich- keitsverbrechens schon mit Zuchthaus vorbestraft. Die Stadtverordneten haben am heutigen Sonnabend keine Sitzung.
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