Schutz von Leben und Gesundheit.
Die Beratungen des Bauarbeiterschutz- Kongresses.
Jach der Rundgebung im Reichstag nahm der Bauarbeiterschutz .ongreß im Berliner Gewerkschaftshaus unter Vorsiz des Bundesvorsizenden des Deutschen Baugewerksbundes Genoffen Bernhard feine eigentlichen Arbeiten auf. Lange Debatten gab es auf diesem Kongreß nicht.
Daß hinsichtlich des Bauarbeiterschuhes noch vieles zu verbessern ist zeigten die Referate, die im Mittelpunkt der Tagung standen. Ge nosse Sachs vom ADGB. bedauerte in seinem Referat über„ Die Entwicklung des Bauarbeiterschutzes bis zur Gegenwart", daß es bis heute noch nicht möglich gewesen ist, einheitliche Bauarbeiterschutzbestimmungen für das ganze Reich zu schaffen. Eine der dring. lichsten Aufgaben müsse es sein, in die Bauaufsicht endlich System hineinzubringen. Ganz besonders aber müsse dahin gewirkt werden, daß den Bauarbeitern durch diese Aenderung der Reichsversicherungsordnung bei den Trägern der Unfallversicherung ein
maßgebendes Mitbestimmungsrecht
eingeräumt wird. In der Bauaufsicht tut eine vermehrte Einstellung von Bautontrolleuren aus den Reihen der Bauarbeiter bringend not, ebenso eine derartige Erweiterung ihrer Befugnisse, daß sie ohne Verzögerung in der Lage sind, den Bauarbeiterschutz bestimmungen überall Geltung zu verschaffen. Eine Entschließung, in der diese und ähnliche Forderungen an den Gesetzgeber gerichtet merden, fand einstimmige Annahme.
Genosse Wüst vom ADGB. umriß besonders die Aufgaben der Bauarbeiterschutzfommissionen. Er bezeichnete als ihre wichtigsten Aufgaben: die Aufklärung der Mitglieder und Funktionäre der Bau arbeitergewerkschaften über die Gefahren der Bauarbeit und die bestehenden Schutzvorschriften, die Durchführung der Baus arbeiterschutzbestimmungen, speziell der über dem Jugendschutz, durch Bujammenarbeit mit der Baupolizeii, den Aufsichtsbehörden und vor allem mit den Baudelegierten. Als dritte Hauptaufgabe falle den Bauarbeiterschutzkommissionen der Ausbau der Schutzbestimmungen insofern zu, als sie durch ihre Zusammenarbeit mit der Baupolizei und den Aufsichtsbehörden, der Ueberwachung der Schutzvorschriften und überhaupt durch ihre ganze Tätigkeit der Gesetzgebung die Bega ebnen helfen. Auch diese Richtlinien für ein wirkungsvolleres Arbeiten der Bauarbeiterschußkommission fanden ihren Niederschlag in der Annahme einer Entschließung. Weiche große Bedeutung auch im Baugewerbe
neben der Bekämpfung der Unfallgefahren die Bekämpfung der Berufskrankheiten
hat, zeigte in einem aufschlußreichen Referat Genoffe Meŋer Broonig vom ADGB . Es sind nicht nur die Witterungs, einflüsse, unter denen die Bauarbeiter sehr zu leiden haben, sondern genau so wie in der Industrie auch die Berufsfrants heiten, die durch giftige Arbeitsmaterialien und schädliche Arbeitsmethoden entstehen. Hier ist es ganz besonders die Staub= lungenerkrankung, der vor allem die Zement- und Sandsteinarbeiter ausgesetzt sind. Bedauerlicherweise berücksichtigt die Unfallversicherung nur die schweren Staublungenerkrankungen bei der Sandsteinbearbeitung. Große Gefahren für die Gesundheit birçt auch die neue Arbeitsmethode mit den Preßluftwerk zeugen in sich. Der Rückstoß dieser Werkzeuge führt zu Erfranfungen der Knochen, Muskeln und Gelente, die den Rückstoß auffangen müssen. Nicht entschädigungspflichtig sind leider auch die gewerblichen Hautertranfungen im Baugewerbe, von denen die 3ementträge am häufigsten vorkommt. Wichtiger als die Aufnahme dieser Krankheiten in die Unfallversicherung ist die Ausmerzung solcher Stoffe, die starf hautreizend sind.
Den Abschluß der arbeitsreichen Tagung bildete ein Referat des Leiters der Bauhütte Baumohl" in Hamburg , Genossen Briel, über die
mit der modernen Baumethode verbundenen Gefahren. Auch im Baugemerbe regiert jetzt das Wort„ Tempo". Die Einführung arbeitsparender Maschinen, der schnelle Wechsel der Arbeitsfräfte im Baugewerbe, die Vermehrung der Zahl der ungelernten Arbeiter usm. haben die Unfallgefahren gewaltig vermehrt. Oft treibt das wahnsinnige Arbeitstempo dazu, manche Vorsicht beim Aufbau dre Gerüste, der Aufstellung von Maschinen und dergleichen außer acht zu lassen. Die Zahl der Ueberwachungsbeamten reicht nicht mehr aus, um alle diese Gefahrenquellen rechtzeitig aufdecken zu fönnen. Die Aufsichtsbeamten sind andererseits oftmals auch nicht so gut vertraut mit den neuen Formen der Technif, wie es notwendig wäre, um einen wirfsamen Schuß auf den Baustellen zu geBerpflichtung ob, für den Arbeiterschutz auf der Baustelle zu forgen, währleisten. Hier liegt besonders den Baudelegierten die moralische wozu ihnen das Betriebsrätegesetz das Recht gibt. Es müsse jedenfalls alles getan werden, um zu verhindern, daß unter der Fortentwicklung der Technik der Schutz von Leben und Gesundheit der Bauarbeiter leide. Die in den Vorträgen der Genossen MeyerBrodnih und Briel aufgestellten Forderungen wurden ebenfalls in längeren Entschließungen niedergelegt.
Einzelhändler gegen Kauffraft.
Unehrliche Unternehmermethoden.
Der Arbeitgeberverband im Berliner Einzel< handel will offenbar den Ruhm für sich in Anspruch nehmen, in Berlin den zweiten Lohnabbau als erster durchzuführen. Was ihn nicht hindern wird, über die Einschrumpfung der Rauftraft zu jammern.
Wir teilten bereits mit, daß er den Gehaltstarif der Angestellten zum 30. Juni gefündigt hat, obwohl erst vor gut drei Monaten ein Abbau der Gehälter der Angestellten im Berliner Einzelhandel um durchschnittlich 5 bis 6 Prozent er. folgt ist. Jegt ist auch dem Gesamtverband die Kündigung des Lohnabkommens für die Handelsarbeiter zum 30. Juni überreicht worden, mit dem Bemerken, daß die Forderungen demnächst übermittelt würden. Auch für die Handelsarbeiter im Berliner Einzelhandel ist bereits durch einen 3wangs Schiedsspruch ein Abbau der Tariflöhne durchgeführt worden und zwar ab 31. Januar um etwa 3 Prozent und ab 28. März um abermals reichlich 2 Prozent.
Neben diesem Abbau der Tariflöhne lief aber noch ein ,, talter Lohnabbau" einher. In vielen Betrieben des Berliner Einzelhandels sind auch die übertariflichen Leistungs. zulagen, die teilweise bis zu 20 Prozent über dem Tariflohn lagen, entweder ganz oder zum erheblichen Teil abgebaut wor den, so daß das Gros der Berliner Einzelhandelsarbeiter heute nur noch zu den nadten Tariflöhnen arbeitet. Diese Tariflöhne betragen zur Zeit für verheiratete Arbeiter 45 Marf in der Woche und für ledige Arbeiter 44 Marf. Hinzu kommt aber noch, daß auch in einer Anzahl von Einzelhandelsbetrieben verfürzt gearbeitet wird, und zwar bis zu 8 Stunden pro Woche, so daß die Arbeiter in diesen Betrieben noch mit einem Bruttowochenlohn von etwa 37 Mart nach Hause gehen.
Diese Kündigung zeigt mit aller Deutlichfeit, wie une hrlich die Einzelhändler gegenüber der Deffentlichkeit sind. Der Einzelhandel, der am besten die Raufkraftminderung infolge der Lohnfenfungen an dem Abfahrüdgang verspürt, betont immer wieder, daß diese Lohnfenfungspolitik unsinnig sei. Er selbst aber macht diesen Unsinn, und zwar schon zum zweiten Male, mit, weil es sich dabei um die eigenen Angestellten, um die angebliche ,, Senfung der Gestehungsfoften" handelt. An sich nimmt dieser Widerspruch wunder, denn das Kündigungsschreiben fommt aus dem Hause des Verbandes Berliner Metallindustrieller, dessen Syndikus Dr. Neumann zugleich auch Syndikus des Arbeitgeberverbandes im Ber liner Einzelhandel ist. Und das erklärt alles.
Bei der Behandlung dieses Lohn- und Gehaltstonflittes durch die staatlichen Schlichtungsinstanzen wird sich zeigen, was von den Versprechungen des Reichsarbeitsministers zu halten ist, der bekanntlich erklärt hat, daß er die Schlichtungsinstanzen zur Durchführung eines zweiten amtlichen Lohnabbaues nicht zur Verfügung stellt.
Albert Thomas zur Weltkrise. Gewerkschaftspresse zur Notverordnung. Vereinbarung für Kölner Einzelhandel.
Aufrechterhaltung der Vorwürfe gegen die Labourregierung
Der Direktor des Internationalen Arbeitsamts, Albert Thomas , hielt am Schluß der Aussprache auf der Internationalen Arbeitsfonferenz die große Schlußrede, die eine Zusammenfassung der bisherigen Arbeiten der internationalen Arbeitsorganisation und eine Darstellung der gegenwärtigen großen fozialen und wirtschaftlichen Probleme brachte. In anderthalbstündigen Ausführungen behandelte Thomas die Rolle der internationalen Arbeitsorganisation. Er erklärte, die Weltwirtschaftskrise verschärfe sich in den einzelnen Ländern von Tag zu Tag. Die Arbeitslosentrise trage einen internationalen Charakter. In dem zweiten Bericht der deutschen Brauns- Kommission sei auf den nationalen Ursprung der deutschen , Wirtschaftskrise hingewiesen worden. Zweifellos sei die Weltwirt. schaftstrise in den einzelnen Ländern national bedingt, aber die internationale rife verschärfe die nationalen Krifen in den einzelnen Ländern. Man erwarte vom Internationalen Arbeitsamt die Lösung, aber es gebe heute nicht eine einheitliche Lösung, sondern eine Reihe von Lösungen. Wenn das internatio nale Schulden- und Reparationsproblem zur Erörte rung gestellt würde, so könnte vielleicht durch finanzielle Mittel eine Regelung gefunden werden, die zur Behebung der Weltwirtschaftsfrise beitragen würde. Damit werde jedoch die Weltwirtschaftsfrise noch nicht völlig gelöst und die Einzelfrijen wür den unvermindert bestehen bleiben. Der Gedanke der Arbeitslofenversicherung habe in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht. Während es 1919 in Europa lediglich vier Millio nen gegen die Arbeitslosigkeit Versicherte gab, sei diese Zahl im Jahre 1931 auf über vierzig Millionen gestiegen. Albert Thomas erklärte fodann, er habe sich bisher noch nicht überzeugen tönnen, daß die amerikanische Politik der hohen Löhne den wirflich einzigen Ausweg biete und alle Schwierigkeiten lösen würde. Die Bemühungen zur Herabsetzung der Arbeitszeit seien heute in allen Ländern festzustellen. Die Ratifizierung des Washingtoner Achtstundentagabtommens müsse mit allen Mitteln in den einzelnen Ländern jezt vorgenommen werden. Albert Thomas setzte sich sodann eingehend mit den gegen ihn erhobenen scharfen Angriffen der englischen Regierung auseinander und erklärte, daß er in diesem Jahre zum ersten Male von dem ihm verfassungsmäßig übertragenen Rechten der Kritik weitgehend Gebrauch gemacht habe. Er halte seine Kritik an der Haltung der englischen Regierung voll aufrecht und verlange eine Ent scheidung des Verwaltungsrates des Internationalen Arbeitsamtes. Die englische Regierung habe bisher in der ersten Reihe der Kämpfer für die große soziale Idee gestanden und habe als erste die großen sozialen Reformen durchgeführt. Alle großen englischen Staatsmänner hätten sich für die großen Ideale der internationalen Arbeitsorganisation offen bekannt. Die Borwürfe der englischen Arbeiter gegen die heutige englische Regierung wegen Verzögerung des Washingtoner 8- Stunden- Tag- Abkommens seien berechtigt. Die von der englischen Regierung jezt eingenommene Haltung entspreche nicht mehr der bisher befolgten Tradition.
Aus der Bewegung der Polizeibeamten.
Wie uns mitgeteilt wird, haben der Vorstand und der Ausschuß des Allgemeinen Preußischen Polizeibeamtenverbandes am Sonntag mit Mehrheit beschlossen, die Verschmelzung mit dem Verband Preußischer Polizeibeamten mit dem Ziel der stärkeren Konzen. trierung der Berufsvertretung und der Bildung einer Reichsgewert: schaft herbeizuführen.
Am Dienstag hat eine start besuchte Konferenz der Funktionäre des Allgemeinen Verbandes zu diesem Beschluß Stellung genommen, ihn einstimmig abgelehnt und den Mitgliedern des Vorstandes und Ausschusses das Mißtrauen ausgesprochen. Daraufhin haben die Mitglieder des Vorstandes ihre Aemter niedergelegt. Eine Funktionärfonferenz des Algemeinen Verbandes, die heute nachmittag um 4 Uhr im Sigungsfaale des ADB. stattfindet, mird demzufolge einen neuen provisorischen Vorstand wählen.
Scharfe Ablehnung.
Bon der Gewerkschaftspresse, die meist wöchentlich erscheint, liegen zur Zeit erst menige Aeußerungen zur Notverordnung vor. Der Korrespondent", das Drgan des Buchdruderverbandes, schreibt:
Die im Reichsgefegblatt Nr. 22 veröffentlichte Zweite Verordnung des Reichspräsidenten zur Sicherung von Wirtschaft und Organs. Sie enthält so ungeheuerliche Eingriffe in das deutsche Finanzen vom 5. Juni 1931" umfaßt 36 Seiten dieses amtlichen Wirtschaftsleben, insbesondere in die sozialen und wirtschaftlichen Berhältnisse der gesamten deutschen Arbeiterschaft( Angestellte und Beamte eingerechnet), daß man ruhig sagen fann,
der durch die Reichsverfaffung gewährleistete Schuh der menschlichen Arbeitskraft ist durch die Notverordnung in feinen Grundfesten erschüttert.
3war versucht die Reichsregierung durch einen Aufruf", mit dem fie die Berkündung der Notverordnung begleitet, ihre besondere 3wangslage begreiflich zu machen und nicht mit Unrecht die außer deutsche Welt, insbesondere die Reparationsempfänger auf die immer unerträglicher gewordene deutsche Not zmeds Entlastung hinzu weisen, aber leider wird dieser Aufruf durch eine zum größten Teil Rotverordnung vorgesehenen Belastung des deutschen Boltes nach der fehr einseitige und ungerechte Verteilung der in der moralischen Seite start entwertet."
bundes", schreibt: ,, Der Grundstein", das Organ des Deutschen Baugewerfs
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Der
,, Die von Dr. Brüning angefündigten unpopulären Maßnahmen sind nun seit langem erwartet und seit Wochen heftig betämpft, besonders von den Gewerkschaften, schon als schemenhaft die ersten Umrisse dieser Notverordnung sichtbar wurden fündet worden. Verwünscht und aber tausendfach verflucht, steht sie nun als eine politische Realität vor uns. Gewiß, die Finanznot des Deutschen Reiches ist grauenerregend. Der Bedarf allein der Reichsanstalt für Arbeitslofeunterstützung wird auf 1,78 milliarden geschäßt. Seit September 1930 stehen Volk und Wirtschaft hart am Abgrund. Von dem Absturz erwarten besonders die Reaktionäre der Schwerindustrie und ihre nationalsozialistischen Hilfs- und Vortrupps die Rettung". Auch eine angeblich echt margistisch eingestellte Partei glaubt, im Zusammenbruch der Wirtschaft beruhe das Heil und die Erlösung der schwer leidenden Arbeiterschaft. Dagegen müssen sich organiserte Arbeiter wenden! Es muß auch ausgesprochen werden, daß
die Notverordnungspolitif das marfantefte Ergebnis der Septemberwahlen
ist. Die Mehrheit der Wähler schuf einen Reichstag, in dem die wirtschaftvernichtenden Kräfte radifaler Flügelparteien viel zu start find. Die Sozialdemokratie wurde bei der Wahl geschwächt; und nun regiert eine innerlich zerriffene bürgerliche Mitte, die von der Staatspartei bis zur Boltspartei reicht."
Auch die ,, ADB3.", das Organ des Allgemeinen Deutschen Be amtenbundes, weist auf die Septemberwahlen als die Quelle der Rotverordnung hin und schreibt dann u. a.:
,, Gewiß wissen wir, daß auch eine andere politische Ronstellation, etwa die Weimarer Koalition, die Wirtschaftskrise nicht hätte verhindern, auch nicht von heute auf morgen hätte beseitigen fönnen; denn solange die fapitalistische Wirtschaft besteht, herrschen auch ihre Gefeße so ehern wie die Naturgefeße. Aber
eine politische koalition, die von Parteien gebildet wird, die ganz oder zum Teil von den Arbeitnehmern und Verbrauchern getragen werden, hätte dafür gesorgt, daß die Caffen der Krisis nicht auf die schwachen, sondern auf die starken Schultern gelegt worden wären.
Dazu hätte eine Stärkung der Kauftraft sicher eine schnellere Wieder anturbelung der Wirtschaft zur Folge gehabt als die Politik, die bisher von dem Brüning- Kabinett betrieben worden ist und der die jezige Notverordnung die Krone auffeßt."
Der Beamtenbund", das Organ des Deutschen Beamtenbundes,
schreibt:
Die Schlichtungsverhandlungen über den Rahmentarifvertrag für die kaufmännischen Angestellten im Einzelhandel Kölns famen zu einem vorläufigen Abschluß. Der Rahmenvertrag foll in feiner alten Fassung mit einigen Verbesserungen bzw. Aenderungen, die der neuen Rechtslage entsprechen, wieder in Kraft treten. Ferner eine Kürzung der Arbeitszeit bei entsprechender Gehaltsverringerung ist ein Kurzarbeitsabtommen vorgesehen, wonach eventuell bis zu höchstens 10 Broz. möglich ist.
Diese vorläufige Bereinbarung bedarf noch der Zustimmung der beiden Parteien. Sie fann bis zum 15. Juni widerrufen werden.
Die Warschauer städtischen Straßenbahner find am Dienstag geschlossen in einen Solidaritätsstreit für einen Teil ihrer Kollegen getreten, denen die Direftion neue Arbeitsbe dingungen in den Werkstätten aufzwingen wollte. Alle Straßenbahnen und Werkstätten ruhen. Vor dem Straßenbahngebäude find starte Polizeimachen aufgestellt. Dem Streif dürften sich auch die städtischen Autobusführer anschließen, so daß der Berkehr nur von Autos und Droschten aufrechterhalten wird. Es streifen insgesamt etwa 1000 Personen.
Tränengas gegen Demonftranten.
In Kalusz in Dstgalizien tam es zwischen streifenden Arbeitern der Salzgrube Tejp und den Beamten der Grube zu einem Zusammenstoß. Die von den Arbeitern bedrängten Beamten gaben einige Revolverschüsse ab. Einige Arbeiter, darunter auch Frauen, wurden verlegt. Der herbeigeeilten Bolizei gelang es sehr bald mit Hilfe von Tränengas, die Arbeiter zu zerstreuen.
Iin.
BBG., Angestellten fraktion. Donnerstag, 20 Uhr, im Theateriaal der Kammerfäle, Teltower Str. 1-4, Bersammlung aller Genossinnen und Genoffen. Stadtverordneter Bublik fpricht über: Die Lage der städtischen Betriebe". Wir erwarten vollaähliges Erscheinen. Der Fraktionsvorstand.
Freie Gewerkschafts- Jugend Berlin
Seute, 19% Uhr, tagen die Gruppen: Baumschulenweg : Jugendheim Baumschulenweg, Ernststr. 16. Abendspaziergang. Weißensee :
Gruppenheim Weißenfee, Partstr. 36. Lachendes altes und neues Ber. Sumboldt: Jugendheim Graun Ede Lorgingstraße. Brettspielabend. Norbring: Echule Connenburger Str. 20. In der Laubentolonie. Tegel : Jugendheim Tegel, Echöneberger Str. 4( erft um 20 Uhr). Bunter Abend. Südwesten: Jugendheim Bordstr. 11( Fabrikgebäube). Geguelle Fragen. Flughafen: Gruppenheim Flughafenstr. 68( U- Bahnhof Beddinstraße). Wie fieht die Schweiz qus? Neuköllu: Jugendheim Neukölln, Bergstr. 29( Hof). Das Mädel in der FGJ. Spandau: Jugendheim Lindenufer 1. Betriebsräte. Schöneberg : Sauptstr. 15( Gartenhaus). Was ist Gozialismus? Jugendaruppe des Zentralverbandes der Angestellten
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Sute, Mittwoch, folgende Beranstaltungen: Gesundbrunnen : Jugendheim Schönstedtstr. 1. Liederabend. Leiter: Weißenberger. Schön haufer Borstadt: Jugendheim Rastanienallee 81. Auf großer Fahrt.( Technic des Wanderns.) Norboft: Jugendheim Danziger Str. 62( Barade 3). Bolts. tanzabend. Reinidendorf: Jugendheim Lindauer Str. 2( Barade). Wir lesen in quten Büchern. Stralau: Jugendheim Goßlerstr. 61. Gruppenbesprechung. Oberfpree: Edule Berliner Str. 31( Eingang Saffelwerderstraße). Ausfprache: Rudblid auf die legten Ereignisse in der Bolitik. Leiter: Bernstein . Köpenid: Jugendheim Pahlwiger Ctr. 15( Gasanstalt am Bahnhof Röpenid). Ausspracheabend. Leiter: Huhn. Neukölln: Jugendheim Böhmische Str. 1-4, Ede Ranner Straße. Bunte Reihe. Südost: Jugendheim Wrangelſtr. 128. Vortrag: Die Jugend im Wirtschaftskampf. Referent: Bunzel. Schöneberg : Jugendheim Hauptstr. 15( Sofgebäude, Eachsenzimmer). Eine Gerichtssigung. Leiter: Lewinsti. Charlottenburg : Jugendheim Spielhagenstr. 4. Ein Quere schnitt durch die Tagespresse. Spandau ; Jugendheim Lindenufer 1. Bade abend. Potsdam - Nowawes : Jugendherberge in Nowames, Briefterstraße. Bunter Abend. Sportabteilung: Uebungsabend nm 20 Uhr in der städtischen Surnhalle Brinzenstraße. Spiele im Freien ab 18 Uhr auf dem Sportplak Friedrichshain.
Jawohl, unerträgliche Lastenverteilung. Anders fann man das Dokument nicht bezeichnen. Es ist unfaßlich, daß die Reichsregierung Berantwortlich für Politik: Victor Schiff; Wirtschaft: G. Klingelhöfer; Rechts und der Gerechtigkeit in einem Ausmaße widerspricht, wie eine Lastenverteilung vorgenommen hat, die den Grundsägen des man es menige Tage vor der Notverordnung noch nicht für möglich gehalten hat."
Gewertschaftsbewegung: S. Steiner; Feuilleton : Dr. John Schitowsti: Lotales und Sonstiges: Fris Karstädt: Anacigen: Th. Glode; fämtlich in Berlin . Berlag: Borwärts- Berlag Gm b. S. Berlin. Drud: Borwärts- Buchdruderet und Berlagsanstalt Baul Ginaer n. Co. Berlin G. 68, Lindenstraße& Sierzu 2 Beilagen.