A erfügte aber Frau Adamkewitsch überhaupt über Millionärknuen? Alle Bemühungen der Polizei, die Millionen und ihre Besitzerinnen ausfindig zu machen, blieben ergebnislos. Frau Adamkewitsch berief sich auf das Geschäftsgeheimnis: Diskretion ist Ehrensache. Unmittelbar vor dem Gerichtstermin legte sie schließlich dem Gericht eine Liste von K Damen ihrer Auftraggeberinnen vor und siehe da, sie waren alle unerreichbar: zwei der Millionärinnen leben in R i o de Janeiro, eine in Transvaal , eine in Chicago , zwei hatten bloß Postschließfach in einem kleinen indischen Orte angegeben. Man wird das Vergnügen haben, etliche von den heiratslustigen Männlein und Weiblein kennen zu lernen.
Ein großes Bauprojekt. Bebauung des Eüdgeländes in Eicht? wiedsr einmal erfährt die Oesfentlichkeit, daß das be- kannte Schöneberger Südgelände bebaut werden soll, und diesmal soll es wirklich Ernst werden. Eine der Baukredit A.-G. nahestehende Gemeinnützige Aktiengesellschaft beabsichtigt die Ausschließung des Geländes und hat dem Magistrat den Antrag auf Errichtung von zunächst 6000 Wohnungen zugeleitet. Die Wohnungen sollen als Klein- und Kleinst- wohnungen zu entsprechend niederen Mieten errichtet werden. Die Bebauung wird von einem Konsortium, unter welchem sich auch der Verband sozialer Baubetriebe mit einem Anteil von 30 Proz. befindet, gemeinsam durchgeführt. Es sind vier Wohnungs- typen vorgesehen, eine Kleinstwohnung, die 35 Quadratmeter umfaßt, mit einer Iahresmiete von ZKäM.: die nächste mit 40 Quadratmeter zu einer Jahresmiete von 468 M.: die dritte zu 45 Quadratmeter mit einer Jahresmiete von 558 M. und die vierte Ausfuhrung mit 60 Quadratmeter und mit einer Jahresmiete von 816 M. Trotz dieser sehr günstig kalkulierten Mietpreise, die wesentlich niedriger als die bisherigen Neubaumieten sind, soll es den Wohnungen an nichts schien, sie werden auch in der normalen Bauausführung in Ziegelbau, Balkendecken und Oefen erbaut. Begonnen wird die Bebauung von der R u b e n s st r a ß e aus von Westen nach Osten, im Anschluß an die dort bereits entstandenen Zeilenbauten. Der Gesamtplan rechnet mit rund 15 000 Wohnungen. Die 40 Proz. Freiflächen, die bei dem amerikanischen Chapmanschen Projekt in umfangreichen Parkanlagen zusammengeschlossen waren, sind nach dem neuen Bebauungsplan von Prof. B a r t n i n g in die Wohn- zeilcn aufgeteilt, so daß diese bis zu einer Breite von 50 Metern auseinanderrücken, was der Breite unserer Linden entsprechen würde. An sich hat das Projekt aber nichts mehr mit dem Chapmanschen Plan zu tun, da auch ganz andere Finanzierungskreise dahinter stehen. Di« Aussichten auf die Verwirklichung des Bau- Vorhabens sind gut, zumal es schon seit Monaten von den zuständigen» Stellen der Stadt, der preußischen Regierung und dem Reich be- arbeitet worden ist. Im Finanzierungsplan ist auch ein entsprechen- der Betrag für die Ablösung der Kleingärtner vbrhanden. Die Finanzierung ist so vorgesehen, daß«ine normale 1. Hypothek in Höhe von 40 Proz. und eine zweite Hypothek von 40 bis 50 Proz. unter Reichsgarantie auf dem Kapitalmarkt beschafft werden. Zum Zwecke der Mietsenkung werden für diese zwei Hypotheken Zins- Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln gegeben. Eine Hanszins st euerhypothek wird nicht beansprucht.
Borchards Morphiumlieferanien. Iu Gefängmsstrafey von acht Monaten vernrteilt. Der Fall hi, Kapellmeister» Vvrch o vd, den das Schöffengericht in Saarbrücken vor wenigen Tagen wegen fahrlässiger Tötung seiner Freundin Margot Candelier zu acht Monaten Gefängnis verurteilte, hat in aller Oesfentlichkeit wieder einmal die Gefahr der Morphium- s e u ch e offenbart. Die geheimen Quellen, die die Morphiumsucht der Unglückseligen speisen, blieben aber im Gerichtssaal unerörtert. Man kennt sie trotz- dem. Das Dezernät zur Bekämpfung der Rauschgifte wäre bestimmt imstande, hierüber Auskunft zu erteilen. Bon diesen Quellen im dunklen Berlin führen unterirdische Leitungen nach dem Westen und speisen hier in verschiedenen Dielen, Cafes und Bars die Männer und Frauen, die ihre Seelen dem weißen Teufel verschrieben haben. Auf diese Weise bekam wohl Borchard sein Morphium und nicht anders sein Musiker, der Engländer Allan, besten Morphiumliefe- ranten sich gestern vor dem Schnellschöfsengericht verant- warteten. Es waren alte Bekannte des Dezernats zur Bekämpfung von Rauschgiften und der Rauschgiftabteilung von Moabit , alle drei bereits wegen Handels mit Rauschgiften vorbestraft. Die Polizei hatte davon Wind bekommen, daß Allan in einem Cafe im Westen Berlins seine Morphiumlieferanten erwarte. Sie verhaftete die Rauschgifthändler im Augenblick, als diese den Tunnel der Unter» grundbahn verließen. Der eine. Faltzan, sollte die Morphium- Päckchen, es waren im ganzen 26 Stück, dem Allan überbringen, der andere, L e i x i n g« r, der eigentliche Morphiumhändler, sollte draußen bleiben, um sich der Gefahr der persönlichen Berührung mit dem Käufer nicht auszusetzen. Der dritte Angeklagte, A l b r e ch t, ein Todeskandidat, ein wandelnder lebendiger Leichnam, hatte dem Musiker Allan im Laufe des Winters mit Morphium beliefert. Die Verhandlung war nur kurz. Die Angeklagten klagten ihr« Not, der Statsanwalt meinte, daß die Not durchaus kein Rechtferti- gungsgrund für Rauschgifthändler sei und beantragte für jeden An- geklagten neun Monate Gefängnis. Das Gericht verurteilte sie zu je acht Monaten Gefängnis und hielt den Hastbefehl gegen sämtliche drei Angeklagte ausrecht. Bloß für den Schwer- kranken, Albrecht, wollte der Vorsitzende, Landgerichtsdirektor Stein- haus, eine Ausnahme machen für den Fall, daß die Untersuchung durch den Gerichtsarzt die schwere Krankheit bestätigen würde. Die Angeklagten beteuerten, daß sie das letzte Mal wegen Rauschgift- bandels angeklagt seien.„Das haben Sie auch voriges Mal gesagt", meinte der Vorsitzende und hatte damit Recht. Die Rauschgifthändler kommen immer wieder vors Gericht; sie sind dem weißen Gift nicht im geringeren Maße verfallen als ihre Opfer, die Käufer—�nämlich für immer.
Beelitz wird Groß-Funkstation. Rund 50 Kilometer von Berlin , in dem durch seinen Spargel be- konnten Städtchen Beelitz geht eine Großfunkstation ihrer Vollendung entgegen, die eine der modernsten und größten Anlagen der Welt werden wird. Die Transradio baut ihre Empfangsstation in Beelitz aus und will hier den gesamten kommerzjtlllen Uebersee - Empfang Deutschlands konzentrieren, während Nauen ausschließlich der Sendung dient. Zurzeit sind bereits in Beelitz vier moderne Großempfänger in Betrieb, und zwar u. a. für den Tagesvertehr mit Buenos Aires , mit Rio de Janeiro , mit New Dort usw. Außerdem ist dort ein Empfänger der Reichsrundfunk-Gesellschaft vorhanden, mit dem gelegentlich Uebertragungen von Uebersee auf den deutschen Rundfunk vorgenommen werden. In Kürze werden 17 weitere so- genannte R i ch t a n t c n n e n für den Empfang der Nachtwellcn von
Landratten an der Wasserkante. Eine Fahrt von Hafen zu Hafen.
Lübeck — Kiel — Hamburg , den Namen nach wohlbekannt, aber wer ist schon mal in allen dreien gewesen? Es ist gar nicht schwierig, sich über sie theoretisch zu unterrichten, Prospekte und Etädtesührer gibt es genug. Aber der Mensch unserer Zeit, besonders der junge Mensch, will anderes in den Städten sehen als das, was die Führer immer und immer noch als sehenswert anpreisen: Kirchen, Dome, Schlösser, alte Stadtteile usw. Ein paar junge Menschen in ihrer dreifachen Eigenschaft als Parteigenossen. Gewerkschafter und Ge- nossenschafter haben nun diese Reise gemacht, und einer von ihnen schildert uns, wie er die drei Städte gesehen Hot und was ihm bemerkenswert war. Die Mutter der Hansa . In Lübeck angekommen, kann man alsbald erfreulicherweise einen Friedrich-Ebert-Platz überqueren. Alte Wälle um- ziehen die Stadt, von denen man prächtige Blicke auf die Innen- stadt hat. Hier auf dem Wall, gegenüber dem Museum, in einer Umgebung uralter Laubbäume, findet man sogleich etwas, was
Oeffentliche Versammlung am DlenttaS. dem 10. Juni, Ip'/j Uhr, in der Aal* der Rheintfaatdiale. Friedenau , Homuthetrahe. Es spricht Genosse Carl Severfng Ober das Thema: „Der Kampf um Preußen"
Berlin in dieser Form nicht hat: Ein großartiges F r e i l i ch t- t h e a t e r, das für 3000 Zuschauer Raum bietet. Man sieht sich sodann natürlich das berühmte Holstentor aus dem Jahre 1476 an, das schon recht altersschwach sein soll und die wuchtigen alten, aber malerischen Salzspeicher, in denen sich heute nicht etwa Kaufmanns- waren, sondern Autogaragen und Autowerkstätten befinden. Den Berliner interessiert dann besonders das Leben und Treiben am und im Hafen. Die Marienkirche weist allerlei Merkwürdigkeiten auf, so eine berühmte astronomische Uhr, ein Glockenspiel und«inen Totentanz. Mit ihrem 123 Meter hohen Turm, der den Schiffern als Landmarke dient, werden die Berliner Kirchtürm« kaum kon- kurrieren können. Wer die vielen alten vermurksten Postämter im Reich und auch in Berlin kennt, der wird in Lübeck angenehm überrascht sein, ein Postamt mit wirklich vorbildlicher Innen- ausstattung zu finden. In der Johannisstraße liegt das G e w e r k- schaftshaus und die Druckerei des Parteiorgans, des.Lübecker V o l k s b o t c n", ein modern-sachlich gehaltener sehr erfreulich wirkender Klinkerbau. Das Großartigste aber ist zweifellos das ganz modern eingerichtete fünfgeschossige Warenhaus der Konsumgenossenschaft. Von dem im obersten Geschoß gelegenen Erfrischungsraum hat man einen herrlichen Fernblick. Außerdem ist er so gemüllich und Speisen und Getränke stpkhsq billig, daß man sich schwer trennen kann. Es ist zweifellos der modernste und beste Worenhausbau Lübecks . Wirk- drollig ist es, daß man in Äner böch" immerhin nicht ganz kleinen Stadt<130 000 Einwohner) als Fremder offenbar sofort erkannt wird. Das„Ostseejahr 1931" bringt Lübeck sehr viel Fremde. Aber auch der Jugendtag des Zentralverbandes der An- gestellten vom 9. bis 11. August d. I. wird der kaufmännischen Jugend einen wertvollen Eindruck von der alten Hanseatenstadt, von der vor Jahrhunderten die berühmte Hanse ihren Ausgang nehm, vermitteln: sie wird dann auch vor allen Dingen das prachtvoll« „Haus der Jugend" kennen lernen. Stadt am freien Meer. In zwei Bahnstunden ist man in K i e l. Es berührt sympathisch, daß der vom Kieler Verkehrsverein herausgegebene Führer in seiner allerersten Zeile sogleich berichtet, daß von den 220000 Einwohner Kiel allein 57 000 Arbeiter sind. Der Arbeiterwassersport hat denn auch in Kiel eine besondere Pflegestätte. Das Bemerkens- werteste an Kiel scheint zu fein, daß es unmittelbar an der Ostsee liegt, was bei den anderen großen deutschen Ostseestädten Lübeck , Rostock , Stettin , Danzig und Königsberg nicht der Fall ist. Natürlich interessiert den binnenländischen Berliner auch wieder zu- erst und am meisten der Schiffsverkehr. Man sieht sich mit be- sonderem Interesse außer dem Hafen den Nordostseekanal an und zwar die wirklich imposante 5)ochbrücke bei Levensau, die Prinz-Heinrich-Brücke vor Holtenau und ferner die größten Schleusenanlagen der Welt bei Holtenau , die
eine Länge von 330 Meter und eine Breite von 45 Meter haben. Durchschnittlich passieren hier während eines Monats 6000 Schiffe, am Tage also etwa 200 Schiffe. Geöffnet werden die Schleusen durch Schiebetore, die 47 Meter lang, 18,5 Meter hoch und 8 Meter stark sind; sie können also ein vierstöckiges Wohnhaus glatt ver» decken. Die Schleusen des Panamokanals sind nur 305 Meter lang. Den mächtigsten Eindruck auf den Fremden aus dem Binnen- land machen aber die Werften der Deutschen (Reichs-) Werks Kiel A.-G. und der Kruppschen Germaniawerft . Hier hämmert, pfeift, schrillt und qualmt es, als ob man in der Hölle wäre. 5'A Kilometer W a j s e r f r o n t beanspruchen die Werften. Während bei Krupp viele fleißige Arbeiter an den in den letzten Jahren mit Vorliebe in Auftrag gegebenen Luxusjachten arbeiten, arbeiten die Deutschen Werke für die deutsche Flotte. Der kürzlich zu früh abgelaufene Panzerkreuzer war während feines Baues von Heimlichkeiten umgeben und wurde von vielen Marinesoldaten beschützt, so daß ihn niemand zu Gesicht bekam. Auch die Hafen- rundfahrten dursten nicht in seine Näh« kommen. Die aus der Reede liegenden Kriegsschiffe können allerdings besichtigt werden. Eine Hafenfahrt bringt einen im Umsehen bei Möltenort oder Laboe an den richtigen Ostseestrand. Bei Laboe befindet sich übrigens ein wirklich großartiges Reichsmarincehrenmal in Form eines riesigen stilisierten Segels, das als Aussichtsturm erbaut ist. Bei klarem Wetter kann man die dänische Küste sehen. Deutschlands Tor zur Welt. „Von Hamburg noch Kiel , dos kostet nicht viel", heißt es in einem alten Schlager. Nun, von Kiel nach Hamburg komm! man heute mit dem Ueberlandpostautobus schneller und sogar noch etwas billiger als mit der Eisenbahn. Hier hat der modern« Auto- bus die Bahn restlos geschlagen. Die Autobusse sind ständig voll besetzt und es ist ein Genuß, mit ihnen zu fahren. Und dann ist man in Hamburg , der größten deutschen Seestadt, die sich in großem Stolz: DcutschlondsTorzurWelt nennt. Mit ihren über eine Million Einwohnern ist sie neben Berlin die einzige deutsche Millionenstadt. Sic hat mehr als 50 Hafenbecken mit über 100 Kaischuppen. 60 000 Hafenarbeiter sind in Hamburg tätig. Hamburg hat aber auch eine ungewöhnlich starke Sozialdemokratie, Gewerkschaft und Genossen» schuft. Die Sozialdemokratie ist seit Kriegsende als weitaus stärkste Partei führend in der Landesregierung, dem Senat. Von sechzehn Senatoren stellt die Partei allein acht, unter ihnen seit dem 1. Januar 1930 den Präsidenten des Senats Rudolf Roß . Getragen wird die Hamburger sozialdemokratische Organisation von über 50 000 Mit- gliedern. Der Ortsausschuß des ADGB. umfaßte 1929 215 000 voll zahlende Mitglieder. Für gewerkschaftliche Unterstützungseinrichtungen wurden im gleichen Jahre 4!4 Millionen Mark aufgewendet. Das großartigste in Hamburg aber ist zweifellos das G e, nossenschaftswefen. Zuerst ist der Hamburger örtliche Kon- fumverein da, die bekannte„Produktion", die jahrzehntelang an der Spitze aller deutschen Konsumgenossenschaften stand: sie hat heut« 125 000 Mitglieder, die in nahezu 500 Läden versorgt wer, den. Die Genossenschaft beschäftigte im Jahre 1929 über 5000 Per- sonen. Dann befindet sich. iu Hamburg -dia Spitzen- bzw. Dachorgani- sation oller deutschen Konsumg-nofsenschast-n, der Zentralver« band Deutscher K o n s u in o e r e l n e usid Wießlich die wirt, schaftlich am imposantesten wirkende Großeinkaufsgesell« schaft Deutscher Konsumvereine, die in Hamburg allein eine große Schokoladen- und Süßwarenfabrik, eine Margarinefabrik, eine Getreide- und Oelmühle� eine chemische Fabrik, eine Fischkonservenfabrik und eine Zigarren- und Zigarettenfabrik unterhält. Auf diese gewaltigen Betriebe müßte noch einmal besonders eingegangen werden. Sozialdemokraten, Gewerkschafter und Genossenschafter, die nach Hamburg wollen, mögen sich aber an den von den Gewerkschaften gegründeten Gemeinnützigen Verkehrsverein Groß- Hamburg. Hamburg 15, Nagelsweg 14, wenden, der nicht nur ein« ausgezeichnete Werbeschrift herausgegeben hat, die wohl zum ersten Mal in Deutschlands Fremdenführern auch die Bedeutung der aus der Arbeiterschaft erwachsenen Wirtschafts-, Wohlfahrts- und Kultur- cinrichtungen richtig würdigt, sondern der auch sonst mit Rat und Tot zur Seite steht. Und was man sich in Hamburg ansieht? Den Haf?n natürlich, und innner wieder den Hafen mit den riesigen Schiffen, die Außen- alster, die Hochbahn(außer Berlin die einzige in Deutschland ), den Zoo in Stellingen , die W« r k e de r GEG. und— natürlich— die Reeperbahn , an der das merkwürdigste ist, daß sie gar kein» Bahn, sondern eine Straße und zwar eine sehr lustige ist.
New Jork und Buenos Aires sowie für den Empfang von Kairo , Manlla, Japan und Java zur Verfügung stehen. Die technischen Einrichtungen wurden— wie Telefunken mitteilt— nicht nur für den Verkehr mit drahtloser Telegraphie, sondern auch für Tele- p h o n i e und Bildtelegraphie ausgebaut. Neben den be- stehenden Fernsprechverbindungen nach Buenos Aires , Rio, Java und Siam sind weitere Verbindungen in Vorbereitung. Erstmalig werden für den Empfang von New Port und Java sowie Kairo so- genannte Mehrfach-Antennen verwendet, die hauptsächlich zur Bekämpfung der Fadings dienen. Der gesamte Ausbau sieht die Aufstellung von 40 Antennen und ebenso vielen gleichzeitig arbeitenden Großempsängern für Kurzwellenempfang vor. Beelitz wird also die gesamte Welt hören könne. Hochwertige Derbindungs- leiwngen zwischen Beelitz und der Betriebszentrale in Berlin und von dort wieder nach der Sendestation Nauen werden ebenfalls her- gestellt. Arihur Keil ist wieder aufgetaucht. Archur Keil, dessen Name in Berlin gerade keinen rühmlichen Klang hat, hat am W e i d« n d a m m 1» wieder eine neue Grün- dung aufgezogen. Sein Unternehmen sollte sich mit der Herstellung von Reklamelosen befassen, die an Geschäftsleute vertrieben wevden sollten. Zu diesem Zwecke engagierte er«ine große Anzahl junger Mädchen, denen er vorspiegelte, sie müßten auch kassieren und deshalb«ine Bürgschaft lefften. Er nannte das wohl- weislich nicht Kaution, sondern„Geschäftsanteil". Die Kriminal- Polizei, die Keil nicht aus den Augen gelassen hatte, nahm ihn jetzt wieder fest und brachte ihn nach Moabit . Gegen ihn schwebt noch ein Verfahren wegen Konzessionsentziehung. Die neu« Gründung scheint ganz gut floriert zu haben, denn auf dem Postscheckkonto sind ansehnliche Summen eingegangen. Bezeichnend ist, daß Keil seinen Vornamen änderte und sich„Ludwig Keil " nennt.
5&ch% zubemttt( 6m Mnutm gekocht) schmeckt 6erK3.threiii.er rfe/imdeff* %$$$&* Oabei kostet öasgmye Pstmöpaket uur50!pfg...