BA
MA
MUT
Der französische Ministerrat hat sich, wie der Matin" mitteilt, mit der finanziellen Situation in Mitteleuropa und besonders in Desterreich beschäftigt. Er ist zu dem Entschluß gekommen, der Wiener Regierung nach Maßgabe der vorhandenen Mittel zu helfen. Die Hilfsaktion soll offiziell vom Völkerbundsrat einge leitet werden, bei dem die Einberufung des Finanzausschusses des Völkerbundes oder eines Sonderfomitees beantragt werden soll. Dem betreffenden Ausschuß werde die finanzielle Unter tügung des Pariser Marttes zugesichert werden. Um die französischen Banken zu veranlassen, Desterreich die gewünschten Kredite zu gewähren, soll die österreichische Regierung aufgefordert werden, sich in einer Erklärung gegenüber den französischen Geld gebern zu verpflichten, auf das Anschlußprojett zu ver zichten!
England denkt anders.
Zur österreichischen Kabinettskrise schreibt der diplomatische Zur österreichischen Kabinettskrise schreibt der diplomatische Korrespondent des Daily Telegraph ", der Rücktritt der Regierung rufe starte Besorgnis in diplomatischen und finanziellen gierung rufe starte Besorgnis in diplomatischen und finanziellen Kreisen hervor. In London herrsche die Ansicht vor,
die Zeit sei gekommen, oder stehe wenigffens unmittelbar bevor, wo die Regierungen Europas sich entscheiden müßten, ob Desterreich durch eine infernationale Finanzaffion bei seiner Wiedergefundung geholfen werden müßte oder ob man ihm den wirtschaftlichen Anschluß an Deutschland gestatten solle.
id
Wanderlust erobert die Welt
Das deutsche Vorbild
leber Nacht ist in England eine große Bewegung heran-| dentlich vor einer Kirschenblüte oder einem Tausendschön stehen gewachsen, die die deutsche Wandervogelbewegung nach den britischen bleibt, um sie in endlosen Bersen zu besingen. Der Prediger Inseln überträgt. Merkwürdigerweise war ja der Engländer, der Abraham a Santa Clara , stets ein Mann origineller Ideen, empfiehlt erste Freiluftmensch, der auf dem Gebiet des Sports für bahn- seinen Zuhörern das Spazierengehen als eine erbauliche und Gott brechend gewirkt hat, niemals ein Spaziergänger. Der germanische wohlgefällige Ergöglichkeit", durch die man von allerlei fündhaften Wandergeist der Altvorderen war ihm verloren gegangen. Nun hat Dingen abgehalten werde. Wie fremd aber auch noch den Menschen er sich den modernen Ersaz dafür von uns geholt, und so ist es des 18. Jahrhunderts eine solche Wanderung in der Natur war, gekommen, daß die englische Jugend, die früher nur Sport trieb, zeigen die Anweisungen über die richtige Art des empfindsamen plötzlich die Straßen und Wege des Landes bevölkert, in ganz ähn Bromenierens", die in der Rokotozeit gegeben werden. licher Ausrüstung wie unsere wanderfrohen Scharen. In Zeitungen und Zeitschriften wird dem„ Hiker" dieses Wort hat man für die Wanderer geprägt
-
die beste Ausstattung mit Rucksack, Kochgeschirr, kurzen Hosen und nackten Beinen empfohlen, und es sind bereits große Stiftungen für die Gründung von Hostels", wie die Jugendherbergen heißen, gemacht worden. Der Engländer, der ja das deutsche Wort Wanderlust" für diesen seiner Sprache fremden Begriff übernommen hat, folgt auch im Wandern selbst dem deutschen Vorbild. Der Name„ Hiker" aber ist aus dem Amerikanischen übernommen, denn in den Vereinigten Staaten ist ja auch der Geist des Wanderns seit einigen Jahren erwacht, ebenfalls von Deutschland her befruchtet. So erobert sich das deutsche Wandern allmählich die Welt, und wir dürfen stolz darauf sein, daß diese so gesunde und erfreuliche Bewegung, die mit der Erfrischung des Körpers zugleich so reiche Anregungen für Geist und Gemüt bietet, bei uns zuerst geschlagen und sich zu einem
All dies war noch kein Wandern im heutigen Sinne, fein
müßiges und rasches Ausschreiten, und der Erwecker dieses eigentlichen Wandertriebes wurde erst der geniale Entbinder neuer Kräfte der Menschenseele, Rousseau . Dieser Schöpfer des modernen Naturgefühls ist der erste Mensch, der sich mit trunkener Berzückung Berge stürmt, um der großen Mutter alles Echten und Wahren in die Arme der Natur wirft, der durch die Wälder und auf die möglichst nahe zu sein. Der Verfasser der„ Träumereien eines einsamen Wanderers" hat mit hinreißenden Worten dieses große Erlebnis gepriesen und besonders in Deutschland ein vielstimmiges Echo erweckt. Klop stock und die Sänger des Hains priesen die Freuden einer fröhlichen Wanderfahrt, und der genialste Gestalter dieser daGenossen den„ Wanderer" nannten. In wundervollen Hymnen hat mals noch so neuen Gefühle wurde der junge Goethe, den seine er das stürmende Tempo des beflügelten Schritts in Gewitter und wo wir hingehören! Ins Feld, wo aus der Erde dampfend jede
Ein Mittelweg würde sich auf die Dauer als nuglos erweisen. Ausdruck deutschen Wesens entwickelt hat. So merkwürdig es heute tegen geschildert, hat im ,, Egmont" ausgerufen:„ Frisch hinaus, da,
Die englischen, an der Creditbank interessierten Banken seien nicht
bereit, einen großen Preis für die Verhinderung der öfter reichisch deutschen 3ollunion zu zahlen, da fie fich wenig oder gar nicht für die politischen Fragen intereffierten. Ledig lich Frankreich dürfte bereit sein, notwendige finanzielle Risiken
Bundeskanzler Dr. Ender hat mit der Gesamtregierung Deutsch- Desterreichs seinen Rücktritt erklärt.
flingt, so ist der Gebrauch der Beine ohne jeden bestimmten 3wed,
nur zum Vergnügen und zur Erholung, lange Zeit etwas unbe
nächste Wohltat der Natur und durch den Himmel wehend alle Segen gleich, von der Berührung unserer Mutter fräftiger uns in die Höhe
der Gestirne uns umwittern, wo wir, dem erdgeborenen Riesen
fanntes oder Verachtetes gewesen. Dem ehrsamen Bürger, der auf feine, Seßhaftigkeit" stolz war, erschien das Umberschlendern in den Straßen oder das Herumvagabondieren im Lande als ein verwerf- reißen, wo wir die Menschheit ganz und menschliche Begier in allen licher und schädlicher Müßiggang, und die fahrenden Gesellen des Mittelalters galten als ,, unehrliches Volk".
Die Straßen waren unsicher, Reisen überhaupt gefährlich und mühevoll, der Sinn für die Schönheit der Natur unentwickelt. Was sollte daher einen ehrsamen Bürger oder auf seiner Burg sitzenden Ritter dazu veranlassen, sich in die Ferne zu wagen, wenn nicht grimmige Notwendigkeit, wie der Beruf ihn dazu zwang oder das Gebot der Kirche eine Pilgerfahrt auferlegte. Erst als sich nach dem Dreißigjährigen Kriege die Menschen behaglicher in der Natur einrichteten, als mit einer friedlichen Zeit die Gartenfreude aufblühte und der Mensch sich im Freien wohlzufühlen begann, da blühen auch die ersten Keime jener Wanderlust auf, die eine Eigenheit des deutschen Menschen werden sollte. Da singt Paul Gerhardt sein| frommes Lied, wandern, wandern meine Lust" und betrachtet im langsamen Einherschreiten die zahllosen Wunder in Gottes Natur; das gleiche tut der Rizebüttler Ratsherr Brodes, wenn er durch die pielverzweigten Wege seiner Gärten und Wiesen wandelt und nach
Ein amerikanischer Architekt von großem Format. Man kann die Ausstellung in der Af a demie( Pariser Plaz) am besten als Ergänzung zur Bauausstellung auffassen, sofern dort Amerika in Betracht kommt. Frank Lloyd Wright ist zweifellos der beste Architekt der USA .
aus politischen Gründen einzugehen. Italien sei mehr an Ungarn interessiert, da dieses Land als eventueller Verbün einer Art, daß der Dienst, den man ihm hier doch wohl zu erweisen deter für wertvoller erachtet werde als Desterreich.
,, Desterreich ist am Rande einer neuen Krise angelangt", be merkt der diplomatische Korrespondent des Daily Herald". Der Rücktritt der Regierung werde die Wirtschaftskrise verschärfen und die Gefahr eines 3usammenbruches vergrößern. Man hoffe indessen noch, daß die Unterstüßung der B33. und der mächtigen Londoner und New- Yorfer Bantengruppen für die CreditAnstalt Desterreich vor dem Zusammenbruch retten werde. ales
Ein Banteroff würde nennenswerte wirtschaftliche Folgen nach fich ziehen. Desterreich würde wieder einmal auf den Liebesdienst des Auslandes angewiefen sein, um sich vor dem tatsächlichen Berhungern zu reffen.
Die Rückschläge auf die allgemeine europäische Lage würden ver hängnisvoll sein.
Bei der. Defterreichischen Nationalbant in Wien sind aus Lon don 150 millionen Schilling als Vorschuß auf die von der österreichischen Regierung im gleichen Betrage zu gebenden Schatzscheine in ausländischer Währung eingezahlt worden. Diese Einzahlung wird als Beweis dafür angesehen, daß England Dolles Bertrauen zur Desterreichischen Nationalbant und zur österreichischen Währung besitzt und von der balbigen Unter bringung der Schapscheine überzeugt ist.
Die Borbereitungen zur Neubildung der Regierung in Wien find im Gange. Die christlich- soziale Fraktion hat dem Bundes fanzler Dr. Ender das volle Vertrauen ausgesprochen und ihn ersucht, die Regierungsbildung wieder zu übernehmen. sali obie MT
Der neue Sowjetwirtschaftskurs, besonders die Einstellung der Zuschüsse an die Industrie und der Zwang zur Selbstdeckung der Betriebsausgaben, scheint, wie wir schon berichtet haben, im Apparat" feineswegs schnell genug verstanden, gebilligt und befolgt zu werden. Zur Stärkung ihrer Pofition haben sich die obersten Sowjetführer das Bertrauen des tommunistischen Partei ausschusses aussprechen lassen.
Um die Errichtung eines Berliner Film- Museums. Dem Berliner Film- und Bildamt soll ein Film- Museum angegliedert werden. Während bisher die filmtechnische Industrie diesem Blan weitgehendste Unterstügung zugesichert hatte, verhalten sich die Filmhersteller durchaus ablehnend. Das Filmamt will, daß ähnlich wie die Buchverlage je ein Eremplar ihrer Buchproduktion an die Staatsbibliothet liefern müssen, von den Firmen je ein Manuskript und eine Kopie jedes ihrer Filme. vele- nellonidal
In der Boltsbühne wird am 4. Juli Shakespeare Stomödie der Irrungen in den Abendspielplan aufgenommen. Borber gebt Bernard Shaws Ginatter Der Mann des Shidials"( Der Schlachten lenter) in Szene.
Als zweite Veranstaltung des Deutschen Bildarchios findet, in der Staatlichen Kunstbibliothet, Brinz- Albrecht- Str. 7a, vom 15. Juni bis 1. Auguft eine Riemenschneider Gedächtnisausstellung( gestorben 8. Juli 1531) Photographien nach Berten des Meisters statt. Unentgelt lich, geöffnet wochentäglich von 10 bis 22 22 Uhr. 29
3m Lessingmuseum( Brüderstraße 13) findet Donnerstag, 8 Uhr, eine Theateraufführung der Singspiele Bastien und Bastienne "( Mozart , Frißchen und Lieschen"( Offenbach ) und des Theodor Körner 'schen Erstlings- Lustspiels Cleant und Cephise" statt.
"
Auswahl und Anordnung der Wright- Ausstellung sind aber von glaubte, zu einem Bärendienst geworden ist; daß der große Amerifaner mit einem Schlage seinen Nimbus in Deutschland wohl einbüßen wird.
Man hätte an Stelle der vielen in amerikanischem Geschmack von 1930 in deutschem von 1890 gehaltenen farbig ungemein zuwideren Schauzeichnungen später Broßenbauten das wichtige Werk des frühen Wright bis 1910 in guten Rissen und Photographien hervorheben, alles Spätere mit deutlicher Distancierung als Verfallserscheinung charakterisiert, knapp zusammendrängen sollen: dann wäre seiner Bedeutung Genüge getan worden. Jezt überwiegt bei wahllosem Durcheinander der Eindruck eines hoffnungslosen Amerifanismus, angefüllt mit allen Untugenden barbarischer Geschmacks unsicherheit und Unfachlichkeit. Denn das ist das Resultat dieser Schau: daß wir den Untergang eines großen, ja genialen BauSchau: daß wir den Untergang eines großen, ja genialen Bauschöpfers zu betlagen haben.
Imponierend tritt die außerordentliche, die seherische Frühreife Wrights aus der Zeit von 1894 bis 1910 hervor: 1869 geboren, ist er mit 25 Jahren seiner Zeit um ein volles Menschenalter voraus. 1894 entwirft er ein Bürohaus mit einer in Glas aufgelösten rein sachlichen Fassade, 1895 einen Kleinwohnungsblock um einen Gartenhof, mit offenen Laubengängen, wie er erst dreißig Jahre später in Brüssel , Holland , Deutschland gewagt wird. Seine Landhäuser von 1908 nehmen mit ihrer rein horizontalen Erstreckung, ihren vorfragenden Betonplatten, ihren Flachdächern die heutige Entwidlung voraus. Wright hat mit seinen Borkriegswerken sehr entschieden auf die europäischen Architekten gewirkt; er ist in Wahrheit Ginn, sondern auch mit seinen fühnen konstruktiven und technischen ein Pionier des Funktionalismus gewesen, nicht bloß in formalem
Neuerungen.
Diesen Ruhm, der erste und alles in allem maßgebendste Bahnbrecher der neuen Architektur gewesen zu sein, fann ihm nichts rauben; nicht einmal die Berleugnung seines Werkes, die seine heutige eigenste Wirksamkeit bedeutet. Wright hat seinen eigenen Ruhm überlebt. Es nuht nichts, auf die Einzelheiten dieses Abfalls, auf die wahrhaft tragische Trümmerstätte seines Genies einzugehen.
Paul F. Schmidt.
Alte italienische Meister"
im Rundfunk.
Der Berliner Rundfunk sandte gestern abend eine Stunde musit alter Italiener, einen Querschnitt durch die Entwicklung des 17. Jahrhunderts bis in die Anfänge des 18. Eine große Uebergangszeit der Musikgeschichte, die Zeit vor Bach und Händel , die Zeit nach Palestrina , gegen dessen Jahrhundert, das 16., fie sich stellte wie in unserer Musit das 20. gegen 19. Oder richtiger, die Heutigen lieben es, fich für ihre Neue Musik" auf die historische Analogie und das Vorbild der Neuen Musik " zu berufen, die um 1600 in Florenz entstand. In der Tat, das ist eine neue Musik gewesen: nach der Epoche der kunstvollsten Bielstimmigkeit Schaffung eines einfachen, melodisch- deklamierenden Gesangstils, der bald der Stil einer neuen Kunstgattung wurde: der Oper.
Am fruchtbarsten war die neue Richtung, als sie eben neu, noch jung war. Vor kurzem hatten die Rundfunkhörer Gelegenheit, aus jener Anfangszeit der Oper Monteverdis Orpheus" fennen zu lernen. Gestern hörte man einzelne Arien und Instrumental
"
Adern fühlen."
Die ersten unermüdlichen Fußgänger, die nur um des Wanderns willen reisen, treten nun auf. Seume unternimmt seinen Spaziergang" nach Syrakus und trotzt allen Unbilden des Wetters und der Wege. Doch im 18. Jahrhundert waren es nur einzelne Naturschwärmer, die sich der Wanderlust ergaben. Zur Volksfreude ist das Wandern erst durch die deutsche Romantik geworden, die darin die schönste Leibesübung erblickte. Der Ertüchtiger der Jugend der Befreiungskriege, Jahn, predigte das Wandern als einen Trieb nach Verbesserung, ein Gehen aus der Heimat in die Fremde, aber immer in den Marken des Vaterlandes" und schrieb:„ Die Wanderschaft ist die Bienenfahrt nach dem Honigtau des Erdenlebens". Nun erblüht aus der Dichtung der herrliche Strauß der deutschen Wanderlieder, und seitdem ist das Wandern der deutschen Kultur nicht mehr perlorengegangen, hat in der Jugendbewegung der letzten Jahrzehnte einen neuen Aufschwung genommen, der sich nun über die Welt verbreitet.
"
stücke aus Werten verschiedener Meister. Darunter ein anmutigzartes Hirtenlieb für Tenor, von drei Blockflöten reizvoll umspielt, aus einem Bühnenspiel von Francesca Caccini ( eine fomi ponierende Frau, schon damals). Und stärffter Eindrud eine
Sopranarie, verblüffend durch die Intensität und innere Freiheit des musikalischen Ausdrucks, von Alessandro Stradella , dem berühmten Sänger. Zum Schluß ein Duett für zwei Soprane von Pergolesi , der, ein frühvollendetes Genie, 1736 als Sechsundzwanzigjähriger starb; ein schönes Stück, das schon nach Mozart flingt. Dazwischen gab es auch Proben firchlicher und konzer tierender Musik. Bielfältige Beziehungen verknüpfen die Musik jener Zeit mit der heutigen. Arcangelo Corelli hat nachhaltigere instrumentalen Konzertform, die im Zeitalter Bachs und Händels Bedeutung als Schöpfer des Concerto Grosso" erlangt, einer beherrschend geworden und in unserer Gegenwart zu höchster
Aktualität gelangt ist.
"
An der Ausführung waren Elisabeth Friedrich, Philippine Landshoff, Eugen Transky und Erwin Bodky solistisch beteiligt. Die wertvolle, gelungene Darstellung stand unter der Leitung von Dr. Ludwig Landshoff, deffen Ueberlegenheit als gründlicher Spezialist und liebevoller Renner für glückliche Auswahl und stilreine Wiedergabe der Werke beste Gewähr bot. Solche Stunden alter Musik für so anregende Lehrstunden sollen uns auch in Zukunft willkommen sein. K. P.
" Inschallah." Planetarium.
Da die Sternenwelt es allein nicht mehr tut, versucht man es jetzt im Planetarium am 300 mit Kultur- und Expeditionsfilmen. Bagdad steht im Mittelpunkt eines fast improvisierten Filmabenteuers, das der junge Fred von Bohlen bestanden hat. Er gibt flott und nett persönliche Erläuterungen zu seinem Film. Ein wenig oberflächlich( man soll alte, wenn auch zunächst fremdartige Kulturen nicht wigig abtun), aber ganz im Sinne eines Augenmenschen, der davon gibt es im Alltagleben der Wüstenstadt gerade genug. Hier mit der Kamera auffängt, was es Interessantes zu sehen gibt. Und herrscht wirklich noch das altorientalische Leben; es geht, wie Gott es will( Inschallah"). Die heilige Moschee der Schiiten in Kadhimen und dann eine Karawanenreise durch die Wüste nach Persien bieten weiter Stoff für die Filmreportage. Hamadan ist eine Stadt, die buchstäblich und ausschließlich von der Zubereitung der Hammelfelle lebt. Im tief verschneiten Elbursgebirge endet die Filmreise.
Das Zeiß- Instrument führte d en Sternenhimmel über Bagdad " vor. Leider war der begleitende Bortrag infolge des hallenden Echos vielfach unverständlich. Man sollte meinen, daß sich dieser störende Mangel beheben ließe.
Gemäldeversteigerung Nemes. Am Dienstag, dem ersten Tage der Versteigerung von Gemälden aus dem Nachlaß des Sammlers erlöst. 3u der Versteigerung sind Sammler, Kunstfreunde, MuseumMarcel von Nemes, wurden insgesamt etwa 2 Millionen Mark direttoren und Kunsthändler nicht nur aus Deutschland , sondern fast aus der ganzen Welt in München versammelt. Schon am Vormittag wurden für einzelne Bilder ansehnliche Preise erzielt. So wurde die Anbetung der Heiligen Drei Könige" von Fra Angelica mit 100 000 Mart zugeschlagen. Ein Marienbild von Fra Filippo Lippi erzielte 88 000 Mart. Am Nachmittag wurde das Bildnis eines Gelehrten" von Franz Hals für 86 000 Mart zugeschlagen. Kleinere Bilder von weniger bedeutenden Meistern wurden für 3000 bis 4000 Mart versteigert. Ein Rembrandt , Bildnis eines vornehmen Holländers", erzielte unter großer Spannung des zahlreichen Publikums 335 000 Mart. Ein weiterer Rembrandt wurde für 80 000 Mart zugeschlagen, während ein Lucas Cranach ,, Bild eines bärtigen Mannes" nur 16 300 Mart erzielte. Ein Männerkopf von Albrecht Dürer wurde auf 23 000 Mark hinaufgesteigert.