jEleiltige Freitag, 19. Juni 1931
SprÄbmd Stu&uAQaße j&k ko+uyvsik
Den fünfhundert, . die am itl. Juni 1931 das lileer begrub/ von Friedrich£ichineker
Ein Sonntag im Juni. Ein heißer, sonnüberstrahlter Sonntag. Die Chefs und begüterten Nachbarn sind bereits in D e a u v i l l e, B i a r r i tz und wie sie alle heißen, die vornehmen komfortablen Bäder der Westküste Frankreichs , die von den Kapitalmonopolisten nicht allein wegen der Schönheit der Natur und des Erholungs- bedürfnisses aufgesucht werden, sondern viel mehr noch aus gesell- schaftlichen Gründen und weil es die Mode vorschreibt. Aber ein Sonntag im Juni ist ebenso lockend auch für die, welche sechs Wochentage in Werkstätten, Läden, Büros schuften und schlechte Luft einatmen müssen. Sie alle sehnen sich an diesem einzigen freien Tage nach ein wenig Sonne, Luft und Wasser. Dieser eine Tag von sieben soll ihnen körperliche und seelische Stärkung bringen für die nächste Woche, er soll sie aus der Monotonie des Alltags reißen, er- heben und innerlich freimachen. In der französischen Stadt Nantes , Departement Loire interieux, besteht ein sozialistischer Konsumverein, dem Arbeiter, Angestellte, kleine Beamte angehören. Und dieser Verein hat einen Ferienausschuh und ein Ausflugskomitee. Der große Gemeinschafts- gedanke der sozialistischen Idee, der nicht nur den Zusammenschluß aller Werktätigen innerhalb ihres Wirkungskreises schafft, fördert in allen Ländern Europas auch die Gemeinsamkeit der Menschen außer- halb ihres Betriebes. Der persönliche Kontakt von Mensch zu Mensch wird nirgends so innig und vollkommen erreicht wie in der Gemeinschaft der Rast. Sport, Vergnügen, Wanderung— die Stunden der Freiheit von Fron bringen uns Menschen dem Menschen nahe. Erst da schmiedet sich Kameradschaftlichkeit, bindet sich Freund- schaft. Und gerade dieser menschliche Zusammenschluß härtet uns für Daseins- und Berufskampf. * Das Ausflugskomitee des sozialistischen Konsumvereins in Nantes arrangiert für einen Sonntag eine Seereise im kleinen nach der der Küste vorgelagerten Insel Noirmoutier . Was lock! die Menschen des Festlandes mehr als Schiff und See!- Schon Wochen vorher legen Familienväter, ledige Mädchen und Burschen Centime «uif Centime zurück, um diese Seereise mit Frau und Kindern, Müttern und Vätern, Braut und Bräutigam antreten zu können. Reisekapital und Freude mehren sich von Tag zu Tag, bis endlich— ja: endlich!— dieser Sonntag des 14. Juni 1331 im hellen Sonnen- glänz erstrahlt, eine einzige Verheißung von Freude und Genuß. Mehr denn S(X> Menschen: Frauen, Männer, Kinder haben sich zu lustiger Fahrt versammelt. Jubelnden Herzens drängen sie an Bord. Leuchtende, glückselige Mienen. Lachen. Scherzen. Singen. Di« Berdriehlichsten werden humorig. Sorgen find vergessen. Lasten des Alltags versanken. Versanken am Grunde des Wassers, das keck uiid fröhlich scheint, wie die Menschen, die es trägt. Uferab treibt das Schifflein, die L o i r e hinunter, der Mündung. dem Meere zu. N a n t e s, die Stadt, verschwindet. Mit ihr Arbeit, Leere, Oede des Alltags. Abenteurcrblut wird rege, Romantik. Zum Ozeanriesen wird manchem der kleine Dampfer, die Nähe un- endliche Weite. Fremde Länder und Meere erträumt man. Welt- umsegler gar dünkt sich mancher und denkt nicht daran, daß er morgen wieder im Drill des Alltags steht. Morgen— wer denkt an dieses Morgen! Niemand will es. Weit, sehr weit— scheint allen— führt die Fahrt von diesem grauen Morgen. Wenn es nur weiter so ginge, weiter und immer weiter, phantastischen Wunschgebilden entgegen und nie mehr zurück in den— Alltag! * Ihr alle, Kameraden, kennt das Gefühl. Dieses: dreimal ver- fluchter Alltag! Alltag der Arbeit und— mehr noch— Alltag der Arbeitslosigkeit. Diesen donnernden Fluch auf Sorge, Not und Pein. Auf die Aussichtslosigkeit eines Systems, das Arbeit und Produktion zum Irrsinn entwürdigte. Ihr olle kennt dieses Gefühl und viele von euch macht die Berzweiflung zu Rebellen, die jenes Schiff verwünschen, das in Sturmsahrt Elend und Wirrsal birgt und rettende Horizonte kaum noch erhoffen läßt. Ihr alle kennt es und ihr in Deutschland besonders. Euch Arbeitsbrüder in Frankreich ließ die Freude der sonntäg- lichen Fahrt diesen Alltag vergessen, eine Freude, die auch jenen nicht ganz vergällt werden konnte, die nicht seefest genug waren, um dem stärker werdenden Seegang standzuhalten. Mit unverminderter Fröhlichkeit erreichtet ihr euer Ziel, die Insel Noirmoutier — fernste Ferne, unentdeckter Erdteil für euch einen Tag. -i- Dieser Tag geht zur Neige. Das Bewußtsein der immer näher- rückenden Heimreise steigert die Lust am Genießen sonntäglicher Freiheit. Gipfel der Fröhlichkeit, als das Schifflein die Anker zur Rückfahrt lichtet. Bon den über Fünfhundert— wer achtet von ihnen auf die plötzliche Unruhe des Meeres! Anzeichen kommenden Sturms? Wie haben sie jene paar Wankelmütigen als Angsthasen verlacht, als sie auf die. Warnung des kvjährigen Kapitäns hin zurückblieben! Einen Sturm erleben, einen Sturm, wie er in Büchern beschrieben wird und auf der Leinwand der Filmhäuser erscheint— war das nicht jenes Abenteuer, von dem sie auf der Hinfahrt träumten, war es nicht die Vollendung jener Sehnsucht, die voll- , kommen« Abkehr vom Alltag? Dieser Alltag, an den sie schon wieder denken, schafft Unbehagen enb stilles Aergernis. Furchtbare Enge des Lcbensraums! Land- rattendassm! Die alten gewohnten Straßen...-die vier Wände, w denen die Sorge um das nackte Leben hockt... der alte Trott... * „St. Philibert". das Schiff, 189 Tonnen groß, Länge 32 Meter, Breite 5,40 Meter, Tiefgang 2,60 Meter ging unter im Sturm. Ging unter am 14. Juni 1931. Bersank mit jenen über Fünfhundert. In der Zeit von einer Minute versank es mit ihnen, mit jenen Fünf-! hundert. Am Kap St. Gildas, in der Felsenenge von E h a t e l i e r. Ihr Fünfhundert, Genossen in Frankreich , wie war eure letzte ßwnd«?. Da das Salzwasser der See, da das bittere Sterben nach
euch langte, war es Freundschaft und Kameradschaft, an die ihr dachtet, war es die große, die gemeinsame Idee? War es all dos, was euer letztes Tun bestimmte? Oder— Kameraden in Frankreich und Deutschland , ihr olle kennt jene Schreckensszenen beim Untergang der„T i t a n i c" und so manches anderen Ozeanfahrers danach. Diesen verbissenen Kampf ums nackte Sein, ausgefochten mit der Wildheit des Raubtiers. Mensch gegen Mensch. Und alle gegen das entfesielte Element. Wer weiß noch von Freundschaft und Kameradschaft, wen verbindet noch die ge- meinsame Idee, wenn es gilt, sich an ein Holzstück, an den Fuß eines anderen zu klammern, um dadurch sein eigenes Leben zu retten? Der Selbsterhaltungstrieb, der böseste Trieb im Menschen,
verwandelt er alle in Feinde, die jederzeit zu Mord bereit sind, wenn damit das eigene Leben gerettet werden kann? Wie es auch sei, ihr toten Kameraden von Nantes , ihr kämpftet den Kampf der Kreatur um die alten gewohnten Straßen, um die vier Wände, in denen die Sorge um das nackte Leben wohnt, um den grauen verhaßten Alltag: ums Leben. Und nun. ihr Fünfhundert, liegt ihr am Grunde des Meeres. Wieder verbunden durch Gemeinsamkeit. Nie wieder hat euch der Alltag erreicht. So fern von ihm hat euch das Schifflein getragen. Euch Fünfhundert, die gleiche Gesinnung, gleiches Werk und gleiche Freude verband. Arbeitende, wanderstöhliche, freiheitshungrige Menschen.
Sonntag v heute flleine Zrlebniffe und eine große Weberrafchung/ n.» Memruii Memmer
Aktive Erholung ist Trumpf. Wie eine wild« Jagd rast alles, was mobil ist, auf allem, was man an Fahrzeugen erdenken kann, Sonntagsmorgens hinaus und abends zurück, und zwischen den zwei Völkerwanderungen ist die Stadt wie ausgestorben. Ist es aber nun wirklich auch eine Erholung, auf einem hopsen- den Mortorrad durch die.Legend' zu knattern, wenn auch der Soziussitz(in Wien Pupperlkutsche genannt) auf das vorteilhafteste ausgefüllt ist? Antwort: Ja! Schon allein aus- dem Grunde, daß man verdammt aufpassen muß: die Gedanken erhallen dadurch gewaltsam eine andere Richtung, man wird vom Alltag, von den Alltagssorgen/ losgerissen, die gerne zum sonntäglichen Gesprächsthema derer werden, die, unmittelbar aus den Händen der BVG. entlassen, sich in den Wald legen oder auf die Restaura- tionsterrasse setzen und ihrem Körper an diesem einen Tag ein plötzliches Maß von Schonung angedeihcn lassen, für die er ihnen kaum dankbar ist. Nach den Gesichtern der Sonntagssportler zu urteilen, deren es eine Unzahl Arten und Abarten gibt(ich meine nicht die Gesichter), bekommt diesem, unserem durch mechanische Verrichtungen die ganze Woche eittseittg belasteten Lew, eine neue, durchgreifende, freiwillige Aktivität ausgezeichnet. Wir ruhen uns eben angestrengt aus: Sonntag von heute. Menschen von gestern. Die Menschen von gestern, die einst über die Sportler Lachenden, sind jetzt eher die Belachten, wiewohl, natürlich, noch immer Hoch- kritischen... sie witzelten, ein paar traditionsgebannte Familien, ständig an Bord der ebenfalls von der Zeit überholten kleinen Dampfbarkasie herum, die den Verkehr zwischen den Wassersportbuchten und Restaurationsdomänen vermittelt. Diese Dicke, Braune, Nackte, ein segelnder Buddha, reizt ihr Zwergsell, und einen Heros, hockend auf dein Mast einer kleinen Jolle(wie der Engel auf dem Christbaum), mußten sie anulken: und dieses„Gewässer' uzten sie an, das gar nichts dafür kann, daß es nicht der brausende Ozean ist: und ein Koloß von Ueberschlagsschwimmer, das Gesicht im Wasser, wie ein Torpedo durch die Bucht schießend... Aber das ist wahrhast komisch! Der Schwimmer hat so ein Zigarrenkistchen von Paddelboot, dessen Insasse im Badeanzug in einem Buchhipfel schlief, vielleicht von seiner Verlobung träumte, mit einem Armschlag umgekippt... und die überraschten Gesichter jetzt von beiden, im Wasser, die Hilfsbereitschaft von seilen des „Crawl'-Schwimmers und die stolze Selbständigkeit des Paddler-, Segler-Seitenmotoristen, der jede Assistenz als Beeinträchtigung seiner Männlichkeit abweist... Neben einem Tisch, wo(Sonne, blick weg)— Skat gespielt wird, begrüßt mich Herr Lehmann freundlich, der schon wieder in aller Herren Länder gewesen ist, und sich mörderisch freut, daß er jemand gefunden hat, dem er erzählen tonn, wie mies es überall auf der Welt ist: mies, mies, mies. In Santos wird der beste Kaffee einfach stoßweise, hügelweise verbrannt, der Zucker steht auf 1 Cent Weltmarktpreis— es lohnt sich für diesen Preis nicht mal mehr, das Zuckerrohr zu ernten, nur einfach abzu- schneiden, in Finnland richten die dumpenden Russen die nationale: die � Holzindustrie, vollständig zugrunde..., ein(dem Lehmann) bekannter Millionär brauchte drei Tage um lausige tausend Mark aufzutreiben... und in Riga haben sie eine Malefizwut, daß wir den Butterzoll erhöht haben, und lassen uns mit unseren Maschinen hängen... „Was tun Sie für Ihre Gesundheit?" fragte ich mit den Armen turnerisch herumfuchtelnd, entschlossen, bei meinem Sonntagsthema zu bleiben. Der dicke, ewig dicker werdende Lehmann schmunzelte.„Ueber- morgen fahre ich nach K a r l s b a d", sagte er. Menschen von heute. Eine frische Brise blies unter der warmen Sonne herab: Die weißen Segel standen wie viele in den Aether gespießte Schnrctter- linge am Horizont, als wir wieder ausfuhren, nicht ohne daß sich der Kapitän vergewissert hätte, ob die ebenfalls etwas krittsche, überall an Land und Wasser herumschnuppernde Billetteuse— Kontrolleuse— Jnspekteufe, anwesend sei. ,Lst Frau Lebrecht(oder so) druff", hört« ich ihn fragen. Vor Ausflugscase' und-cases wurden wir ongewickelt und wieder losgebunden und die Menschen donnerten über das Laufbrett. Badewiesen tauchten aus und unter, vielmals vom Dampfer nicht berücksichtigt— auf einmal waren wir in W a n n s« e, und ein Schleppdampfer schleppte große Flöße hinter sich her, die alle gestürnit wurden. Die ganzen Sttandbadmännekins und-mullekins pflanzten sich auf den Flöhen auf, wie ein Badeanzugballett, auch Faltboote wurden hinaufgcfchoben, die Flöße waren knaggevoll und alles ein großer Spaß: die„Leute von gestern" würden fürchterlich gemeckert haben, hätten wir sie nicht irgendwo verloren.
Der Höhepunkt aber dieser aktiven Sonntagsobservation war der I u n g f e r n s e e, an welch selbem, sowie dem hochverehrten Sakrowsee— hurra— das Zelten erlaubt ist(gegen städtischen Zeltschein von Mark: zwo). Nämlich in dieser Zeltstadt, wo zeltumgebende Bauinstammzäune zu sehen sind, mit vielfarbigen Lampiönchen, die in der hereingebrochenen Dämmerung aufleuchten, sah ich ein wohlbekanntes, schwarzweißes GiebMzelt mit gekreuzten Paddeln davor, an welchem ein üertrautes Bootsfähnchen zu flattern oersuchte, und— heraus trat niemand Geringerer, als„W alter- chen' mit seiner Freundin M i ck y Maus, die beiden Tapfern, die in den vorangegangenen zwei Gewitterwochen eine aktive Paddel- Erholungstour nach Brandenburg unternommen hatten und vor wenigen Stunden an ihren Sonntagsstand zurückgekehrt waren: jawohl! Mit Zelt und Paddelboot... Es wird mir also bestätigt, daß ich mit meinen kolonialen Ideen auch für Berlin recht behalte: Keine schönere Erholung, keine derartige Entspannung, keine so radikale Abwechslung und Um- stellung gibt es, weder an der Nord- noch an der Ostsee , wo man doch wieder das alte vorservierte Leierleben weiterführt, als solche, zwischen Tätigkeit und Ruhe wohlausbalancierte, die Gedanken mit einem Ruck- auf andere Bihnen leitende, den Meirschen auf sein ursprüngliches Selbst und die Natur zurückführende Wasser- Wandertage— selbst im Regen nicht. Der Städter findet sogar mehr Erholung bei rauhem Wetter, In der reinen Wald- und Wiesen- luft der saftig-grünen Havel , denn im sengenden Sonnenschein. Schon gleich nach Werder, 13 Paddel-Segelsttinden hinter Berlin , ist man in absoluter Einsamkeit(und es ist alsdann„ein Fest, einen Menschen zu sehen"). Einsamkeit, nein— was schwirrt und jagt nicht olles durcheinander: Wachteln, Schwärme und Schwärme davon, Kraniche, Störche, Enten, Fischreiher, Schnepfen, Rebhühner, Fasanen, Wasserhühner, mit Füßen und Flügeln aus- schlagend, einander jagend, untertauchend, den Kopf vorm Boot aus dem Wasser steckend... man wird— nolens volens— zum Naturwissenschaftler, Naturbeobachter: jener Kranich , vor einer halben Stunde sah ich ihn hinten, wo wir die Paddel aus dem Seetanz zogen, wie aas flüssigem Humus. Und das schwarzweiße Zelt, besten Persenning-Hülle einen trockenen Boden bildet, ist absolut luftdicht, sturmfest, wasserdicht, auch wenn Ströme niederrauschen: dreitägigem Gepladder und Gehagle hielt es Stand. Und es war warm und wonnig zu schlafen auf dem Scheunenstroh, Gras, oder auch den bloßen Decken, der Spirituskocher wärmte die Luft, und die Trainingsanzüge(neben kurzem'weißen Dreß, das einzig Mitgeführte), sind herrliche Schlaf- säcke: den Gummizug über Hand und Fuß gezogen, die Trillymütze auf dem Kopf..., der Wecker tickt auf dem Zigarrenkisten-Nacht- tisch, wo die Taschenlampe liegt, Streichhölzer, Tabaksdose und Pipe,— nichts und niemand stört die Nachtruhe: kommt nur eine Ente gewackelt oder ein Störch gestorcht, hören sofort die Frösche zu quaken auf... Achtung, wer kommt denn da! Morgens: der große Appetit. Das Treib s« gel ist— ich seh's alles auf Photos— über zwei Paddel als regenschützende Markise vor dem Zelteingang aufgespannt. Man trippelt auf den ausgebreiteten Regenmänteln(damit kein Sand ins Zelt kommt) zur Lebensmittelgrube: dem Keller der Herrlichkeiten... haha! Abwechselnd ist� jeder einen Tag K o ch b u l l e und der andere A b w ä s ch e r. Da's umgekippte Boot ist der Tisch, die Vorder- und Rückenlehnen dienen zum Wäschetrocknen..., Wasterrosen in einer Blcchtasse komplettieren das Stilleben. Wohlauf! Aber, bitte, manchmal ist die Sache sehr bewegt: mit Sack und der großen Fllnfliterflasche nicken die Urlauber, dos Boot, die Konfcrvenherrlichkeiten, alles am jenseitigen ilser im Stich lastend, gegen ein Dorf vor: Wassertanken, und dann im selben Tank Milchtanken,„kräftigere" Kartoffel, Eier, Butter, Salat kausend... und dann wieder, alle viere von sich gestreckt, die Segel gespannt, heidi, los! Manchmal hat man das Zelt in der Dunkelheit (die Bootslampe leuchtet nicht weit) schräg ausgeschlagen und befindet sich morgens mit den Beinen zur Hälfte außerhalb des schwarz- weißen Zeltes, an dessen Froiügiebel mit einer Schließnadel der Spiegel angebracht ist: zum Rasieren, und überhaupt, bitte:—! Natürlich, dos in seinen Stauräumen immerhin ziemlich be- lastete 300-Mark-Paddelboot an Land zu ziehen und ruckweise weiterzu schleifen oder zu heben ist harte Arbeit, die zu diesem Leben irgendwie immer mit dazugehört ,und Walterchen und seine Micky Maus flogen auch verschiedentlich ins Wasser, hatten mit dem Sturm zu kämpfen, paddelten pitschnaß im triefenden Regen zurück, die Beine im Wasser. Aber wie sehen sie aus, die beiden, nach dieser Glanzleistung in aktiver Erholung: wie ein Ausstellungs- Jndianerpaar: direkt prämiierbar. Und nicht zu vergessen: was hat die ganze Chose gekostet? Keine 70 Mark! Zwei Menschen in 14 seligen Tagen. Also, es lebe... Sie wissen schon!