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Gerhart Hermann Mostar: Die Geschichte der Woche:

Der Kampf mit dem Gewissen

In einer füddeutschen Stadt brachte ein Schüler seinem Rame­raden eine lebensgefährliche Verlegung bei. Der Täter wollte sich darauf das Leben nehmen.

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Obgleich es schon vor Minuten zur nächsten Stunde geläutet hat, geht es in der Untertertia noch ziemlich laut her. Am tempera : mentvollsten bei der kleinen Gruppe vor der Wandtafel. Denn dort agieren die Gegensätze: der schmale, schwerköpfige, dünnbeinige Hans Find und der breite, derbschenkeliçe Peter Lark der Schwächling und der Rohling der Klasse. Larf vergnügt sich da­mit, den strofulösen kleinen Find durch Anspielungen auf dessen Sommersprossen zu erbosen. Endlich wird es Find zuviel, er hat Tränen in den großen, weißblauen Augen, er schreit Lark an, der solle ihn in Ruhe lassen. Aber Lark hat seinen rohen Tag, hat zuviel Kraftüberschuß, er fchlägt Fint mit der flachen Hand mitten ins Gesicht. Die Klasse ist aufmerksam geworden, viele lachen, dar. um kann der Kleine das nicht auf sich figen lassen; er geht mit ge­ballten Fäusten auf den anderen ios, wird mühelos zurückgeschleu dert, geht wieder los da wird Larks gewalttätiges Gesicht rot, das fündet sinnlose Wut an, sie wissen es alle und ehe Find ge. warnt werden kann, hat er Larts mächtigen, in Nagelschuhen stecken. den Fuß im Magen, stürzt hin, wälzt sich im Schulstaub, die Hände über dem Bauch, wimmernd, zuckend..

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Da wird mit Schwung die Tür geöffnet, Chormare, der Ge­sanglehrer, tritt ein, alles flitzt auf die Plätze; und da steht auch Hans Finck auf und geht auf seinen Platz, aber die ganze Klasse erschricht, so verzerrt ist sein Geficht.

Die nächste Stunde gibt der Klassenlehrer Doktor Schrader; der ist beliebt. Find", sagt er," Find hat sich bei mir entschuldigt; er ist nach Hause gegangen."

Am nächsten Tage fehlt Hans Find." Sonderbar!" sagt Dot­for Schrader, als er den Entschuldigungsbrief öffnet. Inser fleiner Freund ist gestern noch ins Krankenhaus gekommen, wegen einer Blinddarmnfache; mir hat er doch aber gesagt, daß er Kopfschmerzen hätte...?"

Beter Larks Backen sind ganz blau; blaß kann dies rote Geficht mohl gar nicht werden. Als der Klassenlehrer hinaus ist, blidt er von einem zum anderen, teiner jagt etwas Feindliches, feiner auch etwas Tröstliches. Bis einer hereinstürzt: Finden sein Alter is eben ins Konferenzzimmer!"

Die Augen der Klasse hängen sich an Walter Ohmann. Ohmann ist der stillschweigend anerkannte geistige Führer der Klasse. Wenn gefragt wird, ich sage zuerst aus."

"

Die Klasse atmet auf: sie hat eine Führung.

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Doktor Schrader fommt herein zum Fürchten ernst. Find geht es sehr schlecht. Er hat eine schwere innere Verlegung. Die Aerzte hm geben menig oder teine Hoffnung.... Das Furcht­bare ist, daß Find seinem Vater von einem Tritt in den Bauch erzählt hat, den er hier in der Klasse bekommen haben mill. Auch die Aerzte vermuten eine äußere Ursache. Wer der Schuldige war, möchte ich von euch erfahren. Weiß jemand etwas?"

Ohmann meldet sich und erklärt mit sicherer Stimme, er habe vor der Gesangsstunde plötzlich von der Tafel her einen Aufschrei gehört und unmittelbar darauf gesehen, wie Find fich mimmernd auf dem Boden wälzte. Daß ihn jemand gestoßen habe oder ge= treten, habe er nicht gesehen.

Lark sinkt fast in die Bank hinein, in einer Erschöpfung vor läufigen Gerettetseins. Alle erwarten von ihm, daß er gestehen wird, er meiß es; sie sagen jetzt alle im Sinne Ohmanns aus, einer nach dem anderen, er hört ihre Stimmen, fede und schüchterne, mie durch einen Nebel, er sieht auch Doktor Schraders immer zweifel­volleres Gesicht.

Schon ist es so weit: er fühlt sich aufstehen, fühlt seinen Willen arbeiten, hört seine trocken zitternden Lippen, fast tonios, sagen: Ich habe gar nichts gesehen, Herr Doktor."

Ein Rauschen, aus pielen abwehrenden Bewegungen zusammen. geweht, geht durch die Klasse.

Doktor Schroder schweigt lange. Dann sagt er sehr ruhig: ,, Ihr wißt ja alle, daß ich für Klassengeist Verständnis habe. Aber das hier ist Körperverlegung mit mit wahrscheinlich tödlichem

Ausgang und gehört vors Gericht. Deshalb muß ich euch bitten,

die Wahrheit zu fagen."

Allen ist klar, daß nur Ohmann das Recht hat, zu sprechen. Aber Ohmann spricht nicht. Niemand spricht.

wenn sie wieder noch nicht drin war; das abendliche Hinaufstarren zu den Fenstern des Krankenhauses, obgleich er gar nicht wußte, hinter welchem Find lag; beim Zubettgehen das Ausziehen des rechten Stiefels mit dem Gedanken: dieser Fuß, dieser dein Fuß hat ihn getötet; und wieder am Morgen das vergebliche Werben immer wieder ausbleibt, immer.. um ein Angesprochenwerden durch die Massengenossen, das doch

Lart erbebte in seinen Tiefen: durchschaut gewesen diese ganze furchtbare Zeit... inzwischen geht er vor Doktor Schrader her in das Zimmer, figt irgendwo... und Doktor Schrader sagt: Nur gut, daß es so abgelaufen ist." Lark bezieht das auf sein Geständnis.

wieder... ausbleibt..." Tja, menn der Junge nicht eine kräftigere Natur gehabt hätte

Wie er eines Abends wieder vom Krankenhaus kommt, geht er einen anderen Weg; einen, der über die Brücke führt, und die Brücke führt über den Strom, und der Strom ist über dem Tod; nur durchstoßen diese cleißende Fläche aus schwarzem Wasser und man ist da. Er sagt sich das ganz deutlich, er beschließt ganz fest, ein Ende zu machen. Er wird es durchführen, ohne viel Kampf, er hat nicht so viel Widerstände wie ein Erwachsener, er ist noch Kind hat nicht so viel Widerstände wie ein Erwachsener, er ist noch Kind näher, noch dünner die glimmende Schicht des Lebens, die sich dar­und also dem Schoße der Mutter wie dem Schoße des Todes noch über spinnt wie jene feuchte Fläche da unten. Weil er jo fest ent­schlossen ist, nicht weil er Angst hat, hat er auch feine Eile; er will mur noch zu Doktor Schrader gehen und ihm alles gestehen, das muß er, damit die Klasse ihren Frieden hat, und damit man weiß, daß er in der Einsicht seiner Feigheit und seiner Roheit gestorben ist.

Dottor Schrader ist zu Hause, öffnet selbst; noch im halbdunfien Korridor sagt Peter Lark: Herr Doktor, entschuldigen Sie bitte, ich bin's gewesen."

So," fact Doktor Schrader zu Peters Erstaunen nur, soso. hab ich mir's doch gleich gedacht."

its!

als man dachte... und die Aerzte haben sich wohl auch geirrt..." Lart versteht nicht, was er da hört. Nur ganz außen gewisser­maßen versteht er es, nur den Klang, nicht den Sinn. Ganz ein­fältig fragen darum seine Lippen, und nur die: Bird Hans Find denn nicht sterben?"

hat

Es dauert eine Weile, bis Dottor Schrader ihm alles flargemacht zumal der Lehrer selbst nicht so bald verstand, daß Peter Lark von des Kranten Besserung nichts gehört hatte, weil er verfemt war; vielleicht hatte man es ihm auch in tieferer Absicht mit allen Mitteln verheimlicht. Nun sieht er den großen Bengel da auf der Kante des Stuhls hocken, das Gesicht gedunsen von Tränen, welche aber die Freude schickte, die groben Hände gefaltet um das schmutzige Taschentuch; er sagt nichts, aber er geht auch nicht, figt und fizzt, versunken im Schoß der Freude, und man hört die große Uhr ge­mächlich und beruhigend ticken.

Die Feme kann ich ja nun nicht aufheben," sagt Doktor Schra­andere tun..." der endlich. Peter nickt. Das kann nur der Peter Lart nicht wieder.

Und er lauscht auf die neun Schläge der l1hr wie auf eine fremde, mundertätige Glocke.

FÜR DEN KLEINGARTNER

Der Torfmull und seine Verwendung Obgleich der Torfmull( oder Torfstreu) fein eigentlicher Dünger ist, spielt er bei der Bodenverbesserung des Gartens eine außer ordentlich wichtige Rolle. lleber die Bedeutung der Anwendung von Torfmull find oft sehr unklare Meinungen verbreitet. Die Eigenschaften des Torfmulls sofern es sich um reinen, hellen Sphagnummoostorf handelt, die ihn für die Verwendung als Düngemittel so wertvoll maden, find folgende:

Entleerung

lle 3-4 Monate

Dentilation

75/ am

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Einmal besitzt der Torfmull die Fähigkeit, große Feuch tigteitsmengen aufzurjaugen und festzuhalten. So faugt Torfstreu die sechsfache Wassermenge auf wie etwa Sägespäne und mehr als die fünffache Wassermenge wie Stroh. Aus dieser Eigenschaft folgt des weiteren die Fähigkeit, Ammoniat zu binden; dies geschieht einerseits durch Foxfmüll Jauchen oder andererseits durch Ver wendung von Torfftreu als Einstreu Kehricht mittel in Biehställen. Der jo erzielte Olsche, Torfmulldünger, auch Fäfalientorfmull dakalin Urine genannt, ist ein ganz ausgezeichneter Dünger für den Gartenboden. Ferner befizt der Torfmull eine große boden­verbessernde Eigenschaft, da den Boden lockert und wärmt. Man fann ihn sowohl schwerem Boden zur Durchlüftung desselben als auch leichtem Boden beimengen, um hier die masser haltende und wärmespeichernde Kraft SCHNITT DVRCH EIN METROCLO zu erhöhen. In dieser Beziehung über­trifft der Torfmull sogar den Kompost. Er bereichert auch den Boden stärker Humus, als dies durch anderen Naturdünger, wie z. B. Kuhmist, erfolgen fann. Der letztere enthält auf 1000 Teile nur etwa 170 Teile humus bildende Stoffe, Torfmull dagegen etwa 600 Teile. Schließlich übt der Torfmull eine fäulniswidrige, batterienfeind liche Wirkung aus. Zum Schluß sei auch daran gedacht, daß sich der mit Torfmull behandelte Boden leichter bearbeiten läßt.

an

0,33 Kubikmeter( bei einer Pressung von: 1 aus 0,83 Rubik Der Torfmull kommt in Ballen in den Handel, die entweder

Doktor Schraders Geficht wird langsam, ganz langsam rot; eine gute Borenhaut und wasserhaltende Schicht zu gewährleisten) dies langsame Auflohen hat etwas unheimliches.

Hier und da Zittern, erregtes, stoßweißes Atmen... aber fein Wort.

Da schlägt Doktor Schrader das Klassenbuch dröhnend auf den Tisch, brüllt, zum erstenmal, seit die Jungen ihn kennen: Dann ist unsere Freundschaft zu Ende!" und verläßt die Klasse, ohne die Tür hinter sich zu schließen. jetzt

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Jetzt geht Peter Lark, den seine Füße kaum tragen geht er, wie zerschunden von diesen fürchterlichen Minuten, durch die schweigenden Reihen auf Walter Ohmann zu, streckt ihm eine zitternde, scheue Hand entgegen und sagt: Danteschön."

meter) oder 0,42 Rubikmeter( bei gleicher Preffung aus 1 Kubik­meter Rohtorf) enthalten. Bei einer Streuung von 5 Zentimeter ( die nicht tiefer als ein Spatenstich untergebracht werden darf, um genügt also ein Ballen etwa für 20 Quadratmeter Gartenfläche. Vor der Verwendung wird der aufgelockerte Torfmull völlig mit Wasser durchtränkt und bleibt zwei bis drei Tage der Luft ausgesetzt; wollte man trockenen Torfmull in den Boden bringen, so würde er sich nur langsam ansaugen oder sogar leichten Boden austrocknen. Natürlich kann man an Stelle von Wasser auch I au che verwenden, um, wie oben bereits erwähnt, Fäkalien. torfmull zu erhalten.

Verschiedentlich sind jetzt in Siedlungen und Dauerkolonien Torfstreuklosetts( Metroclo) an Stelle von Wasserklosetts eingebaut worden, um damit die hochwertigen menschlichen Fäkalien zu verwerten. In diesen Torfstreuklosetts werden die Fäkalien, oft zusammen mit Asche und Müll, in technisch und hygienisch einwand­freier Form gebunden und konserviert. Die obige Stizze zeigt einen

Aber Walter Ohman wendet den Kopf ab, langsam und un­widerruflich, und steckt beide Hände in die Taschen. Peter Larf sieht sich um, sieht alle an sie wenden alle den Schnitt durch ein Metroclo nach L. Migge. Kopf weg, langjam, unwiderruflich, wie Walter Ohmann.

Und Peter Lart begreift: sie haben ihn nicht verraten, sie wer­den ihn nicht verraten: sie haben ihn geächtet.

Zwei Wochen gehen hin über den Todkranken in der Klinik, zwei Wochen auch über den Geächteten in der Schule- aber sind das zwei Wochen? Wochen, das waren sonst gesammelte Tage, und Tage bestanden aus Hocken in der Schule und Spiel auf der Straße. Diese beiden Wochen aber, das sind zu unsinnigen Men gen gehäufte Augenblicke, und jeder Augenblid ist voll neuer oder alter zerreißender Schrecken für Lart, den Geächteten. Da sind die Unterrichtsstunden mit Dottor Schrader, über denen jetzt Grabfälte liegt; die gepeinigten Nerven Larts machen ihn frösteln, er will hundertmal aufstehen und gestehen und kann es hundertmal nicht. Da ist der Moment, in dem der Bater sagt: Man erzählt mir, daß Hans Find aus deiner Klasse durch einen Tritt in den Bauch zu Tode kommen foll; warum hast du uns das eigentlich nicht erzählt?" Und da ist noch so viel, was es früher nicht gab: das heimliche Warten des Mittags vor der Ausgabestelle der Zeitung, das Suchen nach der Todesanzeige, das halbe, schmerzhaft erlöfte Aujatmen,

Das Kompostsilo

H. Fr. Pohlenz.

entfernt das unterste Brett und verwendet zunächst diese Erdschicht, darauf die nachfolgende, die von selbst nachrutscht, während man oben nach wie vor Abfallstoffe einfüllt.

Nach den Berechnungen L. Migges wird in einem derartigen Kompostschrank der Nährstoffgehalt der meisten Dungstoffe rund doppelt so hoch ausgewertet wie in dem bisher üblichen Berjahren. Die normale Dungwirtung eines Rubikmeters Kompost wird mit 10 M. bewertet, die Anlagekosten betragen je Doppelschrank, der 3 bis 4 Rubikmeter faßt und der für die Bewirtschaftung eines 400 bis 500 Quadratmeter großen Kleingartens vollauf ausreicht, 150 bis 160 M. Bei einem zweimaligen Umsatz im Verlauf eines Jahres fönnen bis zu 75 Kubikmeter Kompost produziert werden ,, so daß die Anlagetosten jeden Kubikmeter Kompost mit 1,50 bis 2,50 M. belasten, während in den nachfolgenden Jahren der Dungfilo seinen Inhalt sozusagen gratis und franto abgibt. Soweit die nach eigenen Erfahrungen gemachten Angaben Migges, für die an dieser Stelle natürlich feine Gemähr übernommen werden fann.

Die zur S Kompostierung brauchbaren oder ungeeig­neten Stoffe feien hier furz angeführt: Zunächst können alle Gartenabfälle und auch die der Hauswirtschaft verwertet werden, soweit sie verrottbar oder verbrennbar sind. Nicht verwendet wer= den dürfen alle franken Pflanzen oder Pflanzenteile, Asche von Rofs, Kohlen, Brifetts, Glas, Scherben, Metall und dergleichen, In fraut nur dann, wenn es feinen reifen Samen enthält. Wertvoll für die Kompostierung find Asche, jedoch nur die an Kali und Phos phor reiche Holzasche, Bauschutt, namentlich aus gefunden Bieh­ställen, Blut von Tieren und tote Kleintiere, Raupen und andere abgesammelte Gartenschädlinge, Ruß wegen seines hohen Stickstoff­gehalts, Straßenschlich von Landstraßen, der aber ein Jahr lagern muß, ähnlich wie Schlamm aus Sümpfen und Teichen, der stickstoff­reich ist, aber oft Humussäure enthält und durchfrieren muß. Gas und Gemüseabfälle, desgleichen Nadeln und Blätter sowie Industries abfälle, wie Biertreber, Malzfcime, ölhaltige Preßkuchen, kann man in dünnen Schichten beimengen, Knochen haben nur in gewahlenem Zustande Wert, Säçespäne find belanglos.

Der Wert des Kompost als Volldünger fann gegenüber der oft einseitigen Anwendung der Uebergangsdünger( Guano, Knochen­schlagen werden. mehl, Hornmehl) und der künstliche Dünger nicht hoch genug ange H. Fr. Pohlenz.

Das neile Buch

Politische Geheimbünde*)

Lennhoff hat ein umfang und inhaltreiches Wert über die geheimen politischen Verbände der letzten Jahrhunderte geliefert. Der Verfasser hat ein außerordentlich großes Material zusammen­getragen und es geschickt und lesbar verarbeitet. Eine Menge von Illustrationen und Dokumenten begleiten den Text. Im einzelnen werden behandelt: der berüchtigte negerfeindliche Ku- Klux- Klan der Bereinigten Staaten, das politische Verschwörertum in Serbien , Jr. land und Italien , die Geheimbünde, von denen die chinesische Revo­lution vorbereitet wurde, die Dekabristenverschwörung in Rußland 1825, und endlich die Illuminaten , der Deutsche Geheimbund des 18. Jahrhunderts. Man kann aus dem Buch viel lernen, da der Verfasser gerade entlegene Winkel der Geschichte mit Erfolg durch­fucht hat. Ueberaus interessant ist zum Beispiel das Kapitel über die geheimen Gesellschaften in China . Man sieht daraus, daß die unterirdische nationalrevolutionäre Bewegung gegen die Mandschu Kaiser in China ungefähr drei Jahrhunderte gedauert hat. Dr. Sun- Yat- Sen , der Begründer der chinesischen Republik, konnte an diese uralten Traditionen anknüpfen.

Das Dungsilo löst in zweckmäßiger Form allerlei Fragen und seine Borzüge werden dem Kleingärtner ohne weiteres einleuch ten. Man stelle sich eine Art Schrank mit einer Grundfläche von 1 × 1 Meter vor, dessen drei Wände aus zwei Meter hohen Zement­platten bestehen, während die vierte Wand aus losen, schubartigen Brettern von 3X30X100 Zentimetern hergestellt ist, die von oben in die Vertiefungen der T- Träger und U- Eisen eingeschoben were den. Oben ist das Silo durch einen Dedel verschlossen, so daß der Inhalt por der Sonne geschützt ist und die Platfrage nunmehr eine untergeordnete Rolle einnimmt. An der Rückwand befindet sich zur Erleichterung der Durchlüftung( die die Verrottung beschleu niet) ein Lattengerüst, während am Boden die Jauche durch einen Rost in eine bequem zu entleerende Grube abfließt. Man füllt nun das Silo allmählich und setzt je nach der Höhe der Einschüttung eins der oben näher beschriebenen Bretter vor. Bei der Füllung deckt man jede etwa 30 Zentimeter starte Schicht mit Erde oder Torfmull ab und mengt eventuell etwas Thomasmehl bei. *) Eugen Lennhoff : Politische Geheimbünde 1, Nach etwa 7 bis 9 Monaten ist der Kompost gebrauchsfertig; man Amalthea- Berlag, Zürich - Leipzig - Wien , 1931.

Einige Bedenten erregt nur das Prinzip, nach dem der Ber fasser die Geheimbünde aussucht. Jede palitische Bewegung, die von den Machthabern in die Illegalität gedrängt wird, nimmt mehr oder minder die Form des Geheimbundes an. Wenn man Lennhoffs Arbeit nach diesem Prinzip ansieht, dann ist seine Auswahl viel zu eng und willkürlich. Er bevorzugt solche Bewegungen und Ber bände, die mit einem gewiffen mystischen Ritus verbunden sind. Aber die Mystik ist nicht das Wesentliche an der illegalen politischen Arbeit. Indessen was der Verfasser bietet ist ebenso geistvoll wie gründlich zusammengefügt. Arthur Rosenberg .

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