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mährt werden. Natürlich fann man auch beide Methoden miteinander verbinden, also eine Rombination von Aufschub und Anleihe schaffen und das wäre vielleicht das wirksamste. Der Spanierstolz, mit dem die Reichsregierung noch vor wenigen Tagen den Gedanken einer großzügigen Kredithilfe des Auslandes offiziös zurüdwies, wirkt im Lichte der jüngsten Ereignisse ein wenig komisch. Seitdem dürfte auch die Reichsregierung sich davon überzeugt haben, daß Deutschland sofortige Hilfsmaßnahmen braucht und auf das Ergebnis einer neuen Reparationskonferenz nicht warten fann. Andernfalls tönnte es wieder einmal heißen: Operation gelungen. Patient tot."
Auch die schnellsten Maßnahmen könnten heute, rein materiell gesehen, faum noch zurechtkommen, wenn nicht schon ihre Anfündigung eine gewiffe Erleichterung brächte. Man fann von einem psychologischen Ueberbrückungskredit sprechen, aber ein solcher ist immer sehr kurzfristig. Helfen fann er nur, wenn es sehr bald gelingt, die seelischen Werte durch materielle zu ersetzen.
Politisch gesehen ist die amerikanische Hilfsaktion eine Satire auf Paneuropa und das berühmte Memoran dum des Herrn Briand . Amerika beweist durch die Tat, daß Europa nicht mehr imstande ist, sich selber zu helfen und daß seine Diplomatie in den entscheidenden Fragen nichts zu stande bringt als unfruchtbare Redereien.
Gewiß hat die deutsche Reichsregierung in der Behand lung Frankreichs und der Probleme, die Frankreich berühren, grobe Fehler begangen, und doch wird ein zufünftiger Historifer es nicht leicht haben, festzustellen, auf welcher Seite die schlimmere Verblendung gewesen ist. Frank reich konnte durch eine richtige Ausnutzung seiner Kapitalkraft sich selber und ganz Europa die größten Dienste leisten; es hat statt dessen diese Kapitalkraft in den Dienst einer flein lichen und antiquierten Kabinettspolitik gestellt.
Ein Beispiel dafür ist der üble Versuch, eine der österreichischen Republit angebotene Anleihe mit außenpolitischen Bedingungen zu verbinden. Das ist eine Anleihepolitik, mie sie von den Großmächten in grauer Borzeit gegenüber der Türkei und anderen mehr oder weniger erotischen Staaten getrieben worden ist.
Kein Mensch bildet sich ein, daß die Amerikaner aus nichts als Edelmut zusammengesetzt sind und sich in ihrer Bolitik nur von christlicher Nächstenliebe leiten lassen. Aber sicher sind ihre von christlicher Nächstenliebe leiten lassen. Aber sicher sind ihre Methoden großzügiger, geschickter und- erfolgreicher als die
Jeder Anhänger einer paneuropäischen Realpolitik und einer wirtschaftlich fundamentierten deutsch - französischen Verständigung wird es aufs tiefste bedauern, daß hier eine große Gelegenheit, wie es scheint endgiltig, verpaßt worden ist.
Bon dem Tempo und den näheren Umständen der amerifanischen Attion hängt das nächste Schicksal der deutschen Wirtschaft und der deutschen Innenpolitit ab. Daß sich infolge der noch immer anbauernden Devisenabzüge und ber durch fie erzwungenen Reichsbankpolitik die wirtschaftliche Lage" immer fritischer zuspißt, bedarf feiner näheren Dar legung. Indes sollte die westliche Seite der Wilhelmstraße- statt an Nervosität mit der Burgstraße zu wetteifern die Dinge taltblütig ins Auge faffen und aus ihnen die Konse quenzen ziehen.
Es scheint, als ob auch auf der Rechten die noch einigermaßen denffähigen Leute aus ihren Träumen erwacht wären. Such sie müssen begreifen, daß jeder ernstgemeinte Versuch der Rechten, unter den gegenwärtigen Umständen die Macht zu ergreifen, auf eine lebensgefährliche Verletzung der nationalen Interessen hinauslaufen müßte.
Auf der anderen Seite ist es flar, daß die innenpolitische Lage nur dann bis zum Wirkjammerden der eingeleiteten Hilfsmaßnahmen gehalten werden kann, wenn der ungeheure materielle und seelische Druck, der auf die Arbeiter= flaffe gelegt worden ist, in kürzester Frist fühlbar erleichtert wird.
Wenn einmal die Geschichte der letzten Tage geschrieben werden wird, dann wird sich noch deutlicher als bisher zeigen, daß die sozialdemokratische Reichstagsfrattion richtig gehandelt hat. Es wird aber dann auch vollkommen flar sein, daß die deutsche Reichsregierung an den einmütig geäußerten Wünschen der deutschen Arbeiterklasse nicht achtlos vorübergehen fann, ohne sich eines Verbrechens am ganzen deut schen Bolte schuldig zu machen.
Die Reichsbank wieder im Kampf.
Neue Devisenverluste.- Neue Abwehrmaßnahmen.
Diskonterhöhung ohne ausreichende Wirkung.
Die Diskonterhöhung der Reichsbant von 5 auf 7 Proz. hat die| dürfte die 40prozentige Dedung durch den restlichen Gold- und nachfrage nach Devisen bei der Reichsbank zwar etwas eingeschränkt, Devisenbestand der Reichsbant noch erhalten sein; die Reichsbank aber sie war doch in den beiden letzten Tagen wieder bedenklich hoch. war aber schon gezwungen, neue Abwehrmaßnahmen zu treffen. Man fann die Devisenverluste der Reichsbank von Donnerstag bis Auf der gestrigen Börse wurde die sogenannte Notiz für einschließlich Sonnabend auf 115 bis 135 millionen Privatdistonten gestrichen und gleichzeitig ein Schild schätzen. Die Reichsbank ist bereits dazu übergegangen, praktisch ausgehängt, wonach Privatdiskonten nur noch an den Schaltern die von ihr verlangten Kredite nicht mehr zu gewähren, so daß der der Reichsbank und nicht mehr wie bisher durch eine von der ReichsAnfang mit der sogenannten kreditreftriftion bant beauftragte Firma angekauft werden. Privatdiskonten sind gemacht ist. Schuldscheine der Banten , gegen die die Banken sich auf ganz kurze Fristen Reichsmartgelder beschaffen fönnen. Schon seit Wochen war die einzige Geldgeberin für diese Fälle die Reichsbant. Diese verschließt jetzt die Geldquelle der Banten , indem sie in jedem einzelnen Falle, wo ihr solche Privatdiskonten zum Kauf angeboten werden, nachprüft, ob der den einzelnen Banken bei der Reichsbank offengehaltene Kredit( Kontingent) durch den Ankauf der Privatdiskonten nicht überschritten wird. Das dürfte für den größten Teil der Reichs= bankkundschaft aber der Fall sein, so daß die Banken jetzt gezwungen werden, die Reichsbant bei der Devisenbeschaffung unter allen Umständen zu schonen. Sie müssen ihre eigenen auf ausländische Valuta lautenden Forderungen im Ausland fündigen, oder wenn sie mit Reichsmart Devisen kaufen wollen, zu diesem Zwecke Kredite bei ihrer deutschen Kundschaft fündigen.
Die Diskonterhöhung um 2 Broz, eine Maßnahme der Kreditverteuerung, mit der man die Nachfrage nach Devisen ebenfalls verteuert hat und die unter normalen Umständen den Zufluß ausländischer Kredite fördert, hat also wenig genugt. Wir haben das nicht anders erwartet. Daß aber auch die seit Dienstag erfolgte Festigung der politischen Verhältnisse in Deutsch land die Beunruhigung des Auslandes noch nicht oder nicht ausreichend abgestoppt hat, das ist eine bedenkliche Tatsache. Zwar sind die Ursachen für die neuen Devisenabzüge noch nicht flar. Inwahrscheinlich ist, daß in den letzten drei Tagen so große Beträge ausländischer Kredite wieder fällig geworden sind. Man schätzt in Bankkreisen die Fälligkeiten auf höchstens die Hälfte der 115 bis 135 Millionen neu verlangten Devisen. Es ist auch sicher, daß der übrige natürliche oder legale Bedarf, der z. B. aus der Bezahlung der Einfuhr entsteht, die Devisennachfrage nicht so erhöhen fonnte, zumal ja auch Exportdevisen in größerem Umfange zufließen. So muß man darauf schließen, daß sowohl die deutschen Banken als
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auch andere inländische private Kreise wobei politische Gründe mitspielen fönnen immer noch bemüht sind, auf dem Gründe mitspielen können Rüden der Reichsbank sich ausländische Valuta zu beschaffen. Wie dem aber auch sei, die Tatsache der fortgesetzten Devisennachfrage und bisher auch fortgesetzter Devisenverluste für die Reichsbank steht fest.
Daß darin feine Gefahr für die Sicherheit der Mart besteht, haben wir immer wieder gesagt. Die 40prozentige Dedung des Notenumlaufs, die die Reichsbank nicht überschreiten soll, ist nur eine willkürlich gegriffene, im Gefet feftgelegte 3iffer. Die Reichsbant darf denn auch nach dem§ 39 des Bankgesezes tatsächlich die Notendeckung unterschreiten, muß aber eine Noten steuer zahlen und außerdem den Generalrat einberufen, der in einem bestimmten Verhältnis, in welchem die 40prozentige Notendedung unterschritten würde, jeweils die Kreditgewährung der Reichsbank noch weiter verteuern, den Diskont also noch weiter erhöhen müßte. Je mehr aber dadurch die Festigkeit der Währung gewährleistet wird, um so ärger werden
die Auswirkungen auf das allgemeine Wirtschaftsleben. Jebe neue Kreditgemährung wird noch teurer und noch feltener, es broht die Gefahr von Arbeiterentlassungen, und gegenwärtig ist es prattisch so, daß selbst die Restauszahlung des 250 Millionen kredits für das Reich in Frage gestellt ist. Bis jetzt
Es liegt auf der Hand, daß dieses Vorgehen der Reichsbank sowohl für die Banken als auch für die Kundschaft der Banken sehr unangenehm sein kann und sich im Wirtschaftsleben ungünstig auswirken muß. Wenn z. B. den Ruhrkonzernen auf diese Weise Kredite gekündigt werden ,, so wird nichts anderes übrig bleiben, als Die auf Halde liegenden Kohlen- oder Walzwerkprodukte auf dem Weltmarkt zu noch niedrigeren Preisen zu verkaufen. Wenn das auch volkswirtschaftlich noch erträglich ist, so fann anderswo eintreten, daß neue Arbeiterentlassungen notwendig ben, weil neue Kredite zur Lohnauszahlung einfach nicht zu beschaffen find.
mer
Es ist gar kein Zweifel, daß die durch solche Verhältnisse geschaffene Lage als außerordentlich ernst anzusehen ist Darum tommt auch der Nachricht, daß die amerikanischen Bunbesrefervebanken, d. h. die der Deutschen Reichsbank in Amerita gleichtehenden Notenbanken eventuell zur sofortigen Gewährung eines Rüd halt tredites im Betrage im Betrage von 800 Millionen Dollar zugunsten der Deutschen Reichsbant bereit sind, eine sehr große Bedeutung zu. Allein die Bereitstellung eines solchen Rückhaltkredites fann zur weitgehenden Beruhigung und Festigung der Lage führen, weil darin zum Ausdruck kommt, daß die Vereinigten Staaten Vertrauen in Deutschland haben und ihre Kapitalreserven Deutschland zur Verfügung stellen wollen.
Wir müssen hoffen, daß die amerikanische Initiative in turzer Zeit zu einem Erfolg führt. Was aber wäre gemorden, wenn wir jetzt eine diftatorische Rechtsregierung hätten? Es steht, fest, daß ohne die am fritischen vorigen Dienstag von der fo3ialdemokratischen Reichstagsfrattion gee troffene Entscheidung, die so manchem in Deutschland auf den ersten Augenblid unverständlich erscheinen mochte, die wirt. schaftliche Katastrophe jetzt schon unaushaltsam wäre.
De- Vo- Li
Gine ,, nationale Jdee", die im Gefängnis endet.
in Naumburg . Die Anflage lautete auf Rantursverbrechen, meil angenommen wurde, er habe die fehlenden 30 000 bis 40,000 Mart heimlich beiseite gebracht. Das ließ fich jedoch nicht nachweisen. Den übrig bleibenden Vorwurf des Kontursvergehens ( Unterlassung einer Buchführung, aus der der Vermögensstand des Unternehmens ersichtlich ist) suchte er auf Anders abzuwälzen. Das Gericht hielt jedoch Claudius für den Verantwortlichen und ver urteilte ihn, dem Antrage des Staatsanwalts folgend, zu drei Monaten Gefängnis.
..De- Bo- Li!" Deutsche Bolts- Lichtspiele heißt das und war einmal| Geschäftsführer des Unternehmens vor dem großen Schäffengericht eine große nationale Jbee. Sie stammt zwar nicht direkt aus Pots dam, dafür aber aus dem national mindestens ebenso zuverlässigen Naumburg . Es war im Jahre 1927. Die Hitleriten litten noch immer schwer an ihrer Münchener Kinderkrankheit, die Deutschnationalen hatten die Dames- Halbheit noch immer nicht verbaut, und niemand war da, der den nationalen Gedanken hinaustrug ins deutsche Bolt. Da fam eines Tages zu dem Grafen von der Schulen burg auf Burgscheidungen im Unstruttal ein Mann namens Erich Claudius aus Naumburg , stellte sich vor als Regisseur und sprach zum erstenmal von der De- Bo- Li, den Deutschen Bolts- Lichtspielen. Ganz Deutschland sollte von dem im Mittelpunkt gelegenen Raumburg aus in Bezirke eingeteilt werden, und in jedem dieser Bezirke sollten Kolonnen von Filmautos arbeiten, und so sollte gleichzeitig in Ost und West, in Süd und Nord dem deutschen Bolle die gleiche nationale Idee eingehämmert werden. Nebenbei wollte man auch Reklamefilme annehmen, und dadurch sollte die Sache ein glänzendes Geschäft werden. Nach dieser Unterredung stellte der Graf von der Schulenburg auch wirklich 500 000( fünfhundert tausend) Mart für die Berwirklichung der Idee zur Verfügung. Die De- Bo- Li wurde geboren.
In diesem Sinne empfehlen wir der Regierung die gestern gefaßte Entschließung des Bundesvorworfenen Autos, so für den ersten Anfang. Selbstverständlich war stands des Allgemeinen Deutschen Gemertschaftsbundes zum allergründlichsten Studium.
Die Christen gegen Sozialreaktion.
Stellungnahme gegen die Rotverordnung.
Der Hauptvorstand des Gesamtverbandes der christ. lichen Gemertschaften Deutschlands beschäftigte sich in seiner legten Sigung in Düsseldorf mit der durch die Notverordnung geschaffenen Lage. Nachdem Bertreter aller Berbände die ungünstigen Auswirtungen der Rotverordnung geschildert hatten, murde das Ergebnis der Besprechung in einer Entschließung zufammengefaßt. In ihr heißt es, die chriftlichen Gewerkschaften erbennen an, daß die wirtschaftliche und finanzielle Lage Deutschlands entschlossenes Handeln der Reichsregierung erforderlich macht. Trotzdem muß gegen eine Reihe von Bestimmungen der Notverordnung entschieden Stellung genommen werden. Die Notverordnung bringt gewaltige Rürzungen der sozi alen Leistungen und greift schwer in das Lebensrecht der Arbeitnehmer ein. Sie enthält Bestimmungen, die die Arbeiterschaft ungleich und ungerechtfertigt im Verhältnis zu anderen Boltsschichten behandeln. Die chriftlichen Gewerkschaffen verlangen erneut, daß über die in Aussicht gestellte Erleichterung hinaus eine beschleunigte Abänderung der Notverordnung erfolgt. Sie wird in einer Denkschrift der Reidysregierung ihre Bedenken und Abän berungsvorschläge unterbreiten.
Den Bestrebungen sozialreaktionärer Kreise, die eine meitere Berschlechterung der Sozialversicherung, des Tarifs rechts und eine Beseitigung des staatlichen Schlichtungswesens und der Berbindlichkeitserklärung zum Zmede neuer Lohnjentung verlangen, treten die Christen mit aller Schärfe entgegen.
Zuerst faufte Claudius ein Dugend der von ihm selbst entdas Chaffis Marte- Ford . Deutsche , fauft deutsche Wagen! Dann wurden Leute eingestellt, ungefähr vierzig, und zwar zwölf Chauf feure und zwölf Vorführer. Der Rest maren Spielleiter und Oberfpielleiter und taufmännische Direttoren und eine vom Grafen selbst eingefegte Oberleiterin und als oberster Oberleiter schließlich Claudius selbst. Alle diese Leiter und Oberleiter bezogen schmere Gehälter und verbrachten im übrigen mangels vorhandener Beschäftigung ihre Zeit mit gegenseitigen Wühlereien, die dann gewöhnlich mit Angebereien beim Grafen
endeten.
Sonst wollte die Organisation der großen Lichtspielreifen gar nicht tlappen. Nach einem fnappen halben Jahr waren die 500 000 Mart glüdlich alle und der Graf meigerte fich, noch mehr Gelb in die verfahrene Sache hineinzufteden. Er brauchte sein Taschengeld notwendiger.
Was tut ein nationaler Mann, wenn er sich nicht mehr zu helfen meiß? Er fucht nach berühmten Vorbildert Hilfe bei den So. zialdemokraten! Claudius bot das ganze Unternehmen dem Parteivorstand der Sozialdemokratie an Uber trog der bevorftehenden Reichstagswahlen von 1928 lehnte man hier dankend ab. Und nun war der Bankrott nicht mehr aufzuhalten.
Die Bücher der Firma hatte ein Freund des Claudius geführt, der Schauspieler Anders, der in seiner Jugend einmal kurze Zeit Buchhalter gelernt hatte. Ein ganzes Gremium von Sachverständigen und Bücherrevisoren gab sich die redlichste Mühe, in dem Buchhal tungssystem Anders irgendeinen Sinn zu entdeden. Bergebens! Das einzige, mas man zweifelsfrei feststellen fonnte, mar, daß über 30.000 bis 40 000 Reichsmart überhaupt jeder Rach meis fehlte, und daß auch im übrigen die zahlreichen leitenden Angeftelten stets mußten, mo fie blieben, mährend die Chauffeure und Borführer manchmal mochenlang feinen richtigen Lohn erhielten. Jezt, nach über drei Jahren, stand Claudius als verantwortlicher
Claudius hat übrigens inzwischen schon wieder eine nationale Lat " geboren. Er hat, wie behauptet wird, wesentlich mit staatlichen Geldern das Bühnenschiff Pro Arte" gechartert. Ganz so weit wie mit der De- Bo- Li ist er hier noch nicht. Aber bei den Bettelbriefen an bekannte Sozialdemokraten ist er schon wieder angelangt. Der nächste Schiffbruch scheint also fällig zu sein...
Haß übers Grab hinaus.
Die Deutschnationalen und das Gtresemanndenfmal. Die deutschnationale Parteileitung erhebt in einer von der Pressestelle der Partei verbreiteten Erflärung gegen die Inschrift des geplanten Mainzer Denkmals für den Reichsaußenminister Dr. Stresemann Gewidmet vom dankbaren deutfchen Bolte" Einspruch. In seiner überwiegenden Mehrheit sei das deutsche Bolt nicht dankbar für eine Politit, deren verhäng nisvolle Auswirkungen ihm gerade jezt eindringlich zum Bewußtsein gebracht würden.
Daß die Deutschnationalen für sich die überwiegende Mehrheit" des deutschen Boltes in Anspruch nehmen, ist eine Anmaßung fondergleichen. Stresemanns Berständigungspolitik und die Befreiung des Rheinlandes aber als die Ursachen der jegigen schmeren trije hinzustellen, ist wohl nur in den Kreisen möglich, wo die Logit eines sturen Bods vorherrscht.
40- Stunden- Arbeitswoche.
Bei der Duisburg - Ruhrorter Hafen A.-G.
Effen, 20. Juni. Zwischen der Duisburg - Ruhrorter Hafen 2.-G. und den GeEnflaffung der durch den Berkehrsrückgang entbehrlich gewordenen werkschaften bzw. dem Gesamtbetriebsrat ift zur Bermeidung der Arbeiter eine Einigung dahin erzielt worden, daß am Montag, dem 22. Juni, zunächst für die Arbeiter der Cohngruppen 1 bis 3 und ab Montag, dem 29. Juni, für sämtliche Arbeiter eine 40ftündige Arbeitswoche eingeführt wird.