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Arnold Schwarz: Zirkuszelt im Sturm

Telegramm aus Wien  : Ein Orlan hat das Zirkuszelt| Raubtiere durch. Alle Autos, die Tiermaterial beherbergen, waren des hier gastierenden Zirkus Carl Hagenbed zerrissen. Die Masten auf Bolzen gestellt. Die Bolzen wurden jetzt für den Attransport sind umgefallen. Das Gastspiel muß abgebrochen werden. entfernt. Der Boden ist weich, lehmig, schlüpfrig, an einigen Stellen Schmeres Sturmmetter brütet drohend. fogar jumpfig. Raum sind die Bolzen entfernt, finken die Räder der Wagen in die Lehmlöcher.

Schon am Vorabend hat der Himmel eine gelbliche Färbung. Drückende Schwüle.

Man

Abends, wenn die Aussicht auf den Himmel erschwert ist, weil fünf Kätzchen" befindet, steckt das Hinterrad im Wasser. Von einem Löwenwagen, in dem sich eine Mutter mit ihren das unbestimmte Dunkel keine Schlüsse zuläßt, und der Himmelfieht es faum. Ein Gebrüll dringt aus dem Innern des Gitters. feinen Gradmesser für die Beurteilung der Wetterlage abgibt, spürt man das, was dräut, spürt es in den Nerven, ohne es zu sehen. In einer Ecke sieht man noch Sterne funkeln.

Plötzlich sezt ein Windstoß ein. Er wiederholt sich stärker und stärker, und ehe man es sich versieht, ist das Sturmmetter da.

Der Erotenstallmeister läuft heran.

Auch die technischen Abteilungsleiter kommen.

Alle sind alarmiert.

Sturm ist im Anzuge.

Schon setzt ein scharfer Windstoß ein und bringt das Zeltlager Der Oberzeltmeister hat für den Wetterwinkel eine Nase; sie in Bewegung. Denn die Rondelleinwand war, trotzdem die Ab­funktioniert besser als die Wettermarte.

Am Vorabend schon hat er seinen Leuten gesagt: ,, Achtung, heute abend geht's los!"

Er ruft seinen Stellvertreter Pricic.

Bricic ftimmt zu: Auch ich glaub's, daß wir keine ruhige Nacht haben werden."

,, Sei vorsichtig Pricic, laß die schweren Hämmer rechtzeitig verteilen. Pace sie nicht zum Bortransport. Wir werden sie noch nötig haben."

Die schweren Hämmer, von denen der Oberzeltmeister spricht,

dienen dazu, die großkalibrigen Eisenpflöcke in die Erde zu rammen. Wenn Sturmwetter naht, werden zwölf, zwanzig oder dreißig Mann an die Pflöcke dirigiert, an denen die Taue befestigt sind, die das auf die Rondellstangen gestützte Chapiteau, das Zeltdach, fest­halten. Das ist die ganze technische Weisheit des Zeltbaues: Pflöcke, Quaderpole, Rondellstangen, Leinwand und Mastbäume. Ohne Schrauben, ohne Eisenhafen, ohne Nägel!" Damit prahlen sie alle, die Zelttechniker, der Betriebsingenieur, der Pressechef, der General­manager. Die Eifenpflöde, so primitiv sie auch aussehen, ein Meter lang, zehn Zentimeter start, sind das Hauptbeiwert, das wichtigste Im Kopfe des Zeltmeisters sputt es von diesem Pflocksystem, und menn sie Sturm spüren, schaltet sich automatisch in ihren Gehirnen die Sorge um die Pflöcke ein.

Hilfsmitel des Zeltbaues.

Wenn aber ein Zeltmeister an die Pflöcke denkt, steigen die schweren Eisenhämmer vor seinem inneren Auge auf.

Drei Mann bei jedem Pflock.

Die Musik der rhythmischen Hammerschläge tennt jeder, der einmal einen Zeltbau miterlebte; diese dreifachen, regelmäßigen Schläge von dret riesigen Hämmern. Titanen- Trommelwirbel. Es sind Künstler eigener Art, diese Zeltbauer.

Immer tiefer fenft sich die Pflockspike, mag das Erdreich hart wie Beton sein. Die Muskeltraft wächst mit der Härte des Erdreichs, es schwellen die Adern und es mehrt sich der Schweiß, der vom Gesichte rinnt.

Aber hinein muß der Pflock! Einer neben dem anderen,

Rings im Kreise herum, der Länge und der Quere nach, wie es der Zeltbau verlangt.

Jeder von ihnen, der den schweren Hammer ergreift, schaut zum Himmel auf. Durch die Stille der Nacht Klingt der Aufschlag eines Eisenhammers auf ein Eisenstück anders, als wenn die Atmosphäre sich ändert. Es ist ein Bersuch, durch Hammerschlag zu ermitteln,

ob der Pflod fest sitzt.

Sturmmetter hat eingesetzt. Knapp vor 11 Uhr nachts.

Lange schon geht der Abbau vor sich.

Reuchend arbeiten sich die Raupenschlepper su ben Zelten der

H. A. Klug:

schiedsvorstellung noch im Gange ist, zum Teil bereits abgenommen.

,, Rundleinwand legt wieder an!"

Das Kommando des Oberzeltmeisters ist scharf. Ein Befehl in der Abbaunacht, der die Arbeit stoppt, zeigt an, daß große Gefahr

droht.

Und die Gefahr ist da.

Nichts ist gefahrvoller für die Zeltstadt, vor allem für das Chapiteau, als ein Windstoß, der sich in irgendeiner Ecke verfängt. Hermetisch müssen die Zelte geschlossen sein, ringsum ohne Lücken. Die höchste Gefahrenzone ist die Spitze. Bis dort hinauf reichen die Taue, die von unten anzuziehen sind, und diese Taue führen die letzten Stücke, die oben zu hängen haben, ganz dicht an die Mast­bäume heran, damit nicht die kleinste Deffnung übrig bleibt, durch die der Wind sich durchzwängen könnte.

Darauf muß in einer Sturmmacht zuerst gesehen werden. Ber­säumt man diesen Verschluß, wird aus dem fleinen Einschnitt bald ein größerer, der Sturm drängt nach, dringt in die Falten und Winkel, und da er feinen Ausweg findet, bilden sich Wirbelsäcke, deren pneumatische Potenz so start ist, so ungeheuer, daß sie die stärkste Zeltleinwand zerfezt. Es knicken die vom Chapiteau mit geriffenen Stangen wie Zündhölzchen zusammen, und im Nu wie es der Zirkus oft erlebte wie es der Zirtus oft erlebte liegt ein undurchdringlicher Haufen von durchlöcherter Zeltleinewand und geknickten Stangen, die ge­brochen auf die Siheinrichtung fallen, und nur die nackten Masten stehen noch frei; diese allerdings sind gesichert durch die Taue, die an den Pflöcken hängen und jeder Wetterunbill gewachsen sein sollen. Geben aber auch die Pflöcke einmal nach, dann müssen die auf dem Erdboden freistehenden Masten stürzen. Die Tragödie der Zeltstadt ist in diesem Falle abgeschlossen.

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Jetzt, da der Sturmwind seine Visitenkarte abgegeben, denkt Bricic nicht an das Morgen, die Sicherung der Premiere durch einen rechtzeitigen Abbau, sondern an das Jetzt, die Sicherung der Zeltstadt vor dem Untergang durch eine Sturmfatastrophe.

Alle Mann an die Pflöcke, Sicherung der Pflöcke, Rundleinwand angelegt, damit fein Windstoß einbringt.

Schlimme Stunden stehen bevor

Unheimliches Donnergepolter. Mit der Gehalt eines tropischen Unwetters schlagen die Regenmassen auf das Zeltdach. Rechtzeitig ort zurückverlegt worden. Würde man durch dieses Gemisch von maren die großen Scheinwerfer um 50 Meter vom normalen Stand: Dunst, Nebel, Regenschauer machtloses Scheinwerferlicht sehen fönnen, man würde die Chauffeure und Arbeiter wahrnehmen, die fich schlaftrunten in Wintel zurüdgezogen haben. Nur die bis in den Tod pflichttreuen Zeltarbeiter halten dieser donnernden und blizenden Sintflut stand, sie stehen an den Pflöden, bewaffnet mit den schweren Hämmern, und denten an die Sicherung.

( Aus einem im Drud befindlichen Roman)

Was ist Guderhandviertel?

Ich weiß bestimmt, Sie können fich unter diesem Wort mit dem besten Willen nichts vorstellen, es sei denn, daß Sie in der Gegend zwischen Hamburg   und Curhaven zu Hause sind. Guder handviertel ist nämlich der Name eines Dorfes von etwa 700 Ein­wohnern, das an der Lühe  , einem linken Nebenflüßchen der Unter­elbe, liegt. Aber schließlich haben Sie recht, wenn Sie erwidern,

daß man die vielen Tausende fleiner und fleinster Ortschaften in Deutschland   unmöglich alle fennen kann.

legtes Stündlein erinnern lebhaft die Orte Kirchhof   bei Melsungen  und Leichendorf   bei Zirndorf  . Nicht weit in den Himmel haben die Bewohner von Himmelpforten   bei Stade   und von Himmelstür bei Hildesheim  , gar nicht zu reden von den Glücklichen, die schon auf dieser Welt im Paradies, das es in Deutschland   gleich dreimal gibt, oder in Paradiese bei Soest   leben, denn sie brauchen sich nach ihrem Tode gar nicht erst weiter zu bemühen. Bedeutend schlechter steht es mit den armen Leuten in Höll und Haid bei Kemnath  . Unter Drecharburg bei Lüneburg   braucht man sich durchaus kein Drecknest vorzustellen, und auch Dickschied   im Taunus   kann, obwohl dieser Name in der plattdeutschen Sprache einen recht derben Klang hat, ein sauberes Plätzchen sein. Im Falle Sie wieder fein Kleingeld haben sollten, um die längst geplante Reise nach Italien   ausführen zu fönnen, habe ich einen guten Rat für Sie: Fahren Sie nach Corsica in der Neumark oder nach Rom   in Mecklenburg  ! Ihre Bekannten, die ganz zu Hause bleiben müssen, werden sich auch so noch genügend ärgern. Krakau   ist sowohl für die Dresdener als auch für die Zerbster   bequem zu Fuß zu erreichen. Man kann nicht nur Badegast sein, nein, man fann auch herzliche. Grüße aus Badegast tei Köthen   senden. Für Kraftfahrer ist Benzin, das als Ort in Norddeutschland gleich dreimal vorkommt, der passende Plaz. Wer Freude am Ringkampf hat, mag nach Wettringen   bei Rothen­Wer Freude am Ringlampf hat, mag nach Wettringen   bei Rothen­

Es ist gar nicht so uninteressant, einmal einen Blick in ein lückenloses Berzeichnis deutscher   Ortsnamen zu werfen. Da gibt es z. B. Namen wie Sped tei Grevenbroich, Sülze bei Hannover  , Schweinbraten bei Strahlau, Mehlsad bei Braunsberg, alles Orte, die besonders in der Kriegs- und Inflationszeit sehr zu beneiden waren. Bei Rheinbach   liegt der Ort Effig und bei Rathenom sogar eine Wassersuppe. Datteln   find nicht nur eine Lieblingsspeise der Araber, sondern Datteln   ist auch ein großes Dorf von faft 4000 Einwohnern im Kreise Recklinghausen  . Tiernamen, darunter recht liebliche, finden Sie auf einer guten deutschen   Landkarte eine ganze Menge; so liegt 3. B. Ehsei tei Recklinghausen  , Floh bei Schmal falden, Hammel bei Augsburg  , Hering im Odenwald  , Kröte bei Lüchow   und Lerche bei Hamm  . Ja, es leben sogar Leute im Affen tal bei Bühl  , in Hammelstall bei Udermünde, in Hundeluft   bei Zerbst  , in Hundsstall bei Homburg   v. d. H., in Kagnafe bei Marienburg   o. d. T. gehen, und die Sangesbrüder werden sich zweifellos in burg  , in Kazenloch bei Bernkastel   und in Kuhfraß   bei Rudolstadt  . Möchten Sie in Bösgefäß bei Gelnhausen   wohnen? Dann sicher lich lieber noch in Daumen in Holstein. Das Wort Haar tommt als Ortsbezeichnung sogar dreimal vor. Ob alle Damen in Pagen­topf bei Schönwalde die gleichnamige Haarmode mitmachen? Mit Elsa tann man nicht nur spazierengehen, sondern man fann in Elja tei Koburg auch wohnen. Wem dieser Mädchenname nicht gefallen sollte, der ziehe nach Frida bei Eschwege  , nach Helena in der Ober­ pfalz   oder nach Thekla bei Leipzig  . Etwas weniger anmutig flingen Ortsnamen wie Dreiweibern bei Liegnig und Frauenzimmern bei Brackenhausen. Brautpaare, die Interesse an Herrenzimmern   haben, finden in der Gegend von Rottweil   das richtige. Ob es in Hochzeit bei Arnswalde   immer lustig zugeht, ist start zu bezweifeln. An unfer

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Wettefingen bei Kassel   recht wohl fühlen. Die Dürren gehen nach Burgmagerbein bei Dillingen  , die Streitluftigen nach Radau in Dst­preußen und die Aengstlichen nach Thumirnicht bei Grimma  . Die Schläfrigen hätten in Abend bei Ahrweiler   immer eine gute Aus­rede. Leute, die gar nichts anzuziehen haben, fänden in Hemden bei Bocholt   wenigstens das Allernotwendigste. Zuderfranken würde ich allerdings den Aufenthalt in Süß bei Amberg   oder in Süßloch bei Bomst energisch verbieten. Die Unaufrichtigen müßte man nach bei Bomst energisch verbieten. Die Ünaufrichtigen müßte man nach Häuchling bei Lauf, die Schwachen nach Machtlos bei Kassel   und die Abscheulichen nach Lieblos   bei Gelnhausen   abschieben. Biel  harmloser ist die Bezeichnung Aha für je einen Platz im Bayerischen und im Badischen  . Die wortfargsten Leute gibt es anscheinend in Schwaben  , wo wir Orte namens Ay und On finden.

Wie ungemein wichtig es t, Boffenbungen fets mit genonet Anschrift zu versehen und besonders die Lage fleinerer Drte näher zu bezeichnen, geht aus der Häufigkeit gewisser Pläge deutlich hervor. So gibt es Buch 32mal, Buchholz 59mal, Fischbach 33mal, Orte, die mit Friedrich beginnen, 190mal, Hausen 62mal, Herms­

dorf 36mal, Holzhausen 52mal, Neustadt 37mal und Reichenbach fogar 45mal.

Die Reihe der Merkwürdigkeiten auf dem Gebiete der Orts­bezeichnungen ließe sich noch verlängern. Aber schon die vorstehende Auslese mag beweisen, daß selbst ein nüchternes Ortsregister, wenn man Langeweile hat, ein recht unterhaltendes Buch sein famm. Al Trahan:

Geburtsstunde meiner Komik

Vom Klaviervirtuofen zum Musikalclown

M Trahan, ursprünglich Sänger und Klaviervirtuose, heute eine der führenden Größen des internationalen Varietes, hat nicht nur in seinem Heimatlande Amerika   unerhörte Erfolge errungen, sondern im gleichen Maße bei seinem ersten Auftreten in Berlin  , mp er Tausende mit seiner eigenartigen Komit zum Lachen brachte. In Amerika   fann man deutlicher noch als in anderen Ländern einen merkwürdigen Umschwung im Geschmack des Publikums fest­stellen. Durch die Sorge des Alltags bedrückt, geht der Zuschauer lieber dorthin, wo er etwas Lustiges zu sehen und zu hören bekommt, um wieder aufgeheitert zu werden, als zu einer ,, ernsten Nummer".

Man will wenigstens für Stunden den Alltag vergessen und das fann man, wenn man lacht. Lachen befreit. Dazu wollte ich helfen. Ich konnte das Publikum mit meinen ernsten Liedern und mit klas­fischem Klavierspiel wohl erbauen, aber nicht befreien. Ein zweites kam hinzu. Es ist für einen Künstler mit einer ernsten Nummer" sehr schwer, dauernd ,, Arbeit" zu finden. Er muß also feiern. Das wollte ich nicht. Ich bin von Jugend auf gewohnt, schwer zu arbeiten und jedes Pausieren lähmt meine Leistungsfähigkeit. Mit heiterer Sachen findet man dagegen immer Arbeit, weil das Publikum für heitere Darbietungen jederzeit empfänglich ist.

Als ich einmal beim Begleiten einer Sängerin einen Fehler machte, lachte das Publikum. Das war die Geburtsstunde meiner Komif. Ich sah überall im Leben hinter der ernsten Maske von Respekt und Würde, mit der fich so viele Menschen umgeben, das Lächerliche. Von Größe und Erhabenheit bis zur Lächerlichkeit ist ja nur ein fleiner Schritt. Den gehe ich und der Erfolg zeigt, daß ich damit recht tue. Alle meine Tricks" find auf diese Weise ent­standen. Irgendeine wahre Begebenheit hat eine fleine schwache Seite". Die wird ein bißchen überstrichen und schon hat man eine komische Nummer". Einmal will ich mich ans Klavier setzen. Der Siz des Drehschemels ist lose, fällt herunter und ich sehe mich, ohne daß ich es selbst bemerke, auf die eiserne Spindel. Ein herrliches Gefühl!! Aber der neue, unbedingt publikumswirtfame Trid war geboren.

Das tlingt so einfach und doch fällt es mir manchmal recht schwer. Biel   lieber spiele ich natürlich ernste Mufit. Man tann in dieser wahrhaft internationalen Sprache zu allen Menschen sprechen, gleichgültig, welche Zunge sie auch immer reden. Man fann ihnen alle seine Gefühle in der vollkommensten Weise nahe bringen, voll­tommener als es je Worte vermögen. Darum habe ich ja auch Singen und Spielen gelernt. Dabei habe ich mich nicht etwa auf ein Instrument beschränkt. Man kann gewisse Dinge nur auf einem bestimmten Instrument ausdrücken. Und so lernte ich mit der Zeit 12 Instrumente, die ich alle wie ich, ohne unbescheiden zu sein, fagen darf mit ziemlicher Fertigkeit beherrsche. Noch heute zieht

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es mich jederzeit zur ernsten Musit. Ich höre anderen ebenso gern zu, wie ich selbst spiele.

Aber noch eine zweite Liebe habe ich: den Sport in Form der Akrobatik. Als fleiner Junge mußte ich in einer Segeret arbeiten und dort die schweren Bleiplatten tragen. Das hat meinen jungen Rörper gestählt und mich fähig gemacht, beim Rasensport, beim Fußball, beim Golf so manchen Preis zu erringen. Und so ergab fich eigentlich von allein aus dem Verschmelzen von Afrobatit und Mufit die Komit auf der Bühne.

Wie schwer das Arbeiten ist, glaubt das Publikum faum. Man muß dazu jeden Tag eifrig trainieren, genau so wie es die Kollegen Dom Trapez oder von der Akrobatik tun. Jeden Morgen gehe ich hinaus aufs Land, um dort in frischer Luft meinen Rörper auf die Arbeit abends im Rampenlicht vorzubereiten. Es gehört nicht nur Fertigteit zum Klavierspielen, sondern man braucht auch gewiffe Körperfräfte, besonders wenn man dabei noch Akrobatik treibt. Dann heißt es Sprachstudien treiben. Ich will nicht wie ein Clown durch die Beste allein wirken. Die soll eine Pointe nur unterstreichen. Ich will auch durch das Wortspiel zum Lachen reizen. Dazu muß man heißt es für mich heute noch, lernen, lernen, fernen. aber die Sprache des Landes tennen, in dem man auftritt. Und so

Ob ich abergläubisch bin? Ja. Wenn bei einer Premiere der Artist vor mir feinen Erfolg hat, dann weiß ich, daß ich auch durch­falle. Kommt aber mein Vorgänger mit lachendem Gesicht von der Bühne, dann habe ich beim Auftreten sofort Kontakt mit dem Publi­tum und reiße es mit. Je mehr es lacht, umso mehr freue ich mich,

umso mehr Mühe gebe ich mir, es in Stimmung zu bringen und in guter Laune nach Hause gehen zu lassen. Das Publikum selbst macht mir teine Angst. Im Gegenteil. Ich weiß, daß es für eine gute Leistung reichen Beifall spendet und der feuert mich an, immer mehr zu leisten. Darum möchte ich auch am liebsten in unmittelbarem Kontakt mit dem Publikum stehen. Ist das Theater sehr groß, so können die letzten Zuschauer der hinteren Reihen meine feineren Gesten nicht mehr erkennen und werden nicht so mitgerissen, wie ich es möchte. Mir sind alle Zuschauer gleich wertvoll, die in den ersten und die in den letzten Reihen. Ich will sie alle erfreuen, damit sie einen Genuß haben von meinem Auftreten. Gelingt mir das und das Lachen ist der beste Maßstab so ist meine Mühe und meine Arbeit nicht zu groß gewesen. Dann habe ich wirklich Kunst gereicht, wenn auch nicht in ernster Fassung, sondern mit leichter Geste.

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Bon der Geschichte der Schulferien. Der Brauch, den Schülern alljährlich regelmäßig schulfreie Zeiten zu gewähren, war in Deutsch­ land   noch im späten Mittelalter ganz unbekannt. Nur an den großen Kirchenfeiertagen waren die Schulen geschlossen, wogegen die Sonn­tage gewöhnlich nicht schulfrei waren, wie zum Beispiel in Nürnberg  , wo auch der Sonntag als Schultag galt. In anderen Städten waren wieder die Kirchenfeiertage nur dann schulfrei, wenn sie gerade auf einen Sonntag fielen. Erst im 16. Jahrhundert begann man regelmäßig Schulferien einzusehen, so zuerst im Jahre 1558 in Freiburg  , wo die Lateinschüler im Herbst 14 Tage Ferien erhielten.

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