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Aftenstudien im Pferdebahnwagen kann man in Berlin 1 hayn wurde zur Wache gebracht. Nachdem er von dort ent- Traktätchen und Predigten will dieser Tage ein Bielefelder häufiger beobachten. So befand sich, vie uns ein Bericht- lassen worden war, stürzte er sich von der Kurfürstenbrücke in Pastor unter lebhaftem Zuspruch des Publikums auf dem Auserstatter meldet, auch am Montag Nachmittag gegen 2 Uhr an die Spree. Er wurde noch lebend aus dem Wasser gezogen und stellungsterain vertheilt haben. Hat der Mann eine Ahnung von Mann eine Ahnu scheinend ein junger Jurist im Pferdebahnwagen der Strecke nach der Charitee gebracht. Berlin ! Lüßomplatz- Schloßplah mit einem dicken Aktenstück, in das er sich Aus Anlaß eines ehelichen Zwistes drang gestern Abend Kleine Ausstellungsnachrichten. Die Rolonial. wohl sehr vertieft haben mußte, fodaß er weder bemerkte, daß vor dem Hause Landsbergerstr. 12 der 30 jährige Arbeiter Otto Abtheilung hat ihren„ Elitetag" von Donnerstag auf Mittein neben ihm sigender älterer Herr Blatt für Blatt mitlas, Feige mit einem Taschenmesser auf seine Frau ein und verlegte woch verlegt. Am heutigen Mittwoch findet bei günstigem noch daß eine rechts von ihm ſizende Dame mitunter einen verstohlenen Blick auf das unzweifelhaft interessante" Protokoll sie so schwer am Halse, daß sie nach dem Krankenhause am Wetter auch die Sonnabend nicht erfolgte festliche Beleuch tung des Ausstellungsgebäudes durch 8000 Beleuchtungskörper warf. Der Berichterstatter selbst, welcher Anhalt- und Wilhelm- Friedrichshain gebracht werden mußte. F. wurde verhaftet. statt. In dieser Woche findet in der Gruppe II im oberen straßen- Ecke den Wagen bestieg, fonnte vom Hinterperron Stockwerk des Pavillons der Trachtenausstellung eine Sonder des Wagens aus beim Buklappen des Volumens deutlich auf ausstellung von Damenhüten, Buzartikeln, Blusen, Bajjes dem Aftendeckel links oben die Worte, Landgericht" und menterien, Stickereien und Weißwaaren- Konfektion statt.- Darunter, Eheklage" lesen. Man sollte derartige diskrete 330 3öglinge des städtischen Waisenhauses haben am Montag Sachen nicht gar so sehr zur Schau stellen. Alt- Berlin besucht. Es muß sehr Wunder nehmen,
Witterungsübersicht vom 9. Juni 1896.
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Ertrunken. Im Laufe des Montag Nachmittag stürzte an der Schöneberger Brücke der sechsjährige Sohn des Hotelpförtners Redepenning von der Landungsbrücke in den Landwehrkanal und ertrank; die von der nahen Feuerwache herbeigerufenen Feuerwehrmänner vermochten nur noch die Leiche herauszuziehen. Auf dieselbe Weise büßte der 9jährige Sohn des Schlossers Im Passage- Panoptikum sind die Dahomeh- Amazonen Tomaßewsti sein Leben ein, indem er am Gröben- User in die daß den Waisenkindern noch nicht allgemein der Besuch der wieder eingezogen. Im Reiche des nunmehr ja wohl zu seinen Die Leiche wurde von einem dort liegenden Schiffer Gesammtausstellung zugesagt ist. Was hat Alt- Berlin allein den Vätern versammelten Königs Behanzin schützt bekanntlich das Kindern viel zu bieten?" Der Deutsche Verein von Ga 3. schöne Geschlecht den Thron gegen äußere und innere Feinde so und Wasserfachmännern hält seine XXXVI. Jahresver erfolgreich, daß seine schwarze Majestät vor einiger Zeit ruhig fammlung am 16., 17. und 18. Juni in Berlin ab. Die Sigungen eine Mustersammlung seiner Leibtruppen nach Berlin ablassen finden an den genannten Tagen im Hörsaal des Chemiegebäudes statt. Tonnte. Die Bewunderung, welche die Damen hier bei ihrem Infolge des großen Andranges" von Besuchern auf früheren Auftreten erregten, reizte ihren Ehrgeiz derart, daß sie dem Sanitätsschiff hat sich das Zentralfomite des Rothen dann im Siegeszuge Rußland durchzogen, von wo sie reich mit Stationen. Kreuzes veranlaßt gefehen, ein Entree von 10 Pf. pro Person zu Lorbeer beladen nunmehr wieder an die Stätte ihres einstigen Berheben. Der Ertrag ist für wohlthätige Zwecke beftimant. Wirkens zurückgekehrt sind. Zwar ist nicht allen das Heil Das Voltsbrausebad des Berliner Vereins für Volts, widerfahren, sich hier im Glanze des Ausstellungstrubels sonnen bäder auf der Gewerbe- Ausstellung wird nach den Beschlüssen der letzten Vorstandssitung täglich von 8-10 Uhr früh ausschließlich für Frauen reservirt bleiben, um den weiblichen Angestellten der Ausstellung Gelegenheit zur Benußung zu geben. Die Badezeit für Herren, die bisher von 10-6 Uhr ging, ist bis 8 Uhr abends ausgedehnt worden. Die Besichtigung des hierfür reservirten Theiles der Anstalt steht jedermann von 8-8 Uhr unentgeltlich frei. Verabreicht sind bisher in der Anstalt 1400 Braufebäder, seit dem Eintritt wariner Witterung macht sich ein stetig wachsender, oft faum zu bewältigender Zuspruch bemerkbar. Ein Bad kostet 10 Pf.
zu dürfen. Es wird ein wahres Nibelungenlied von Abenteuern Swinemünde gemeldet, das diejenigen, welche die Sehnsucht unterwegs ins Hamburg Schwarze Afrifa zurücktrieb, erlebt haben. Sind doch, wie be- Berlin richtet wird, einige der Damen gar den Heldentod gestorben; Wiesbaden . und die Lücken im europäischen Theile der Armee wurden so München groß, daß direkt von Afrika her Erfaßtruppen nach Berlin Wien fommen mußten. Doch der nach Europa delegirte Theil der Haparanda . Dahomeh'schen Vaterlands- Vertheidigerinnen ist nunmehr wieder Petersburg fomplet, und man darf wohl hoffen, daß in dem wilden Krieges- Cort tanze, den die afrikanischen Amazonen fortan wieder zum besten Aberdeen . geben, so leicht keine schöne Heldenlanze brechen wird. Sind die Paris . Kriegerinnen doch im grunde ihres Herzens gar nicht so wild, als sie vor dem lieben Publikum im Eifer des Gefechts meistens thua!
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Barometers
stand in mm,
reduzirt auf
d. Meeressp.
Windrichtung
ND
757
755 755
750
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SD
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GO
761
NO
761
MSM
753
NNW
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GO
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Windstärke
( 1-1) 22425220314
Wetter
Temperatur
QUASSIONNN nach Celsius
( 50. 4° R.)
heiter
20
heiter
20
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bedeckt
20
wolkig
19
wolfenlos 16
bedeckt
10
bedeckt
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heiter
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bedeckt
11
bedeckt
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Wetter- Prognose für Mittwoch, den 10. Juni 1896. Zunächst sehr warmes, vorwiegend trübes Wetter mit GeBerliner Wetterbureau.
Gewerbe- Ausstellung 1896.
Kunst und Wissenschaft.
Vom Impfstoff gegen die Cholera. Der Pariser ,, Matin"
die Cholera von dem französischen Professor Roux und dem deutschen Professor Behring getheilt werde. Roux enflärt selbst, die von ihm erzielten Erfolge verdanke er größtentheils den Forschungen Behring's, welche ihm bei seinen Experimenten als Grundlage und Ausgangspunkte dienten.
Eine derbe, aber verdiente Lektion wurde am Montag witterregen und frischen nordöstlichen Winden; nachher fühler. meldet, daß das Verdienst der Entdeckung des Heilferums gegen Nachmittag einem„ Mädchenjäger" ertheilt, der in frecher Weise in der Schlesischen Straße eine junge, anständige Dame bes läftigte. Da der Aufdringliche trotz der abweisenden Haltung der Dame seine Ungezogenheiten fortsette, versetzte ihm dieselbe, als er sogar seinen Arm um ihre Taille legte, mit ihrem Herrn Abraham's ,, Volksernährungs- Ausstellung ist Schirme einige so schnelle und derbe Hiebe, daß er erschrocken unverdienterweise angegriffen worden, so steht es zu lesen in zurücktaumelte, dann aber mit seinem Stocke die Schläge er- einer jetzt veröffentlichen Erklärung des das Unternehmen leitenden widern wollte. Die resolute, übrigens garnicht kräftig aus- Komitees, die alle Angriffe der letzten Wochen als gehässige Verfehende Dame ließ aber dem Lüstling so rasch eine zweite dächtigungen, Lügen und Verleumdungen hinstellt. Dreierlei war Büchtigung angedeihen, daß die zu ihrer Hilfe herbeieilenden dem Unternehmen, insbesondere dem Geschäftsführer und Komitee Personen nicht mehr nöthig hatten, einzuschreiten. Der so Vorsitzenden Herrn A., vorgeworfen worden: Unsauberkeit, Be schmählich abgeblikte Don Juan stieg eilig in eine Droschke schlagnahme einer Sendung verdorbenen Fleisches, Täuschung des und verduftete unter den höhnischen Zurufen und dem Gelächter Publikums durch theilweise Abwälzung der Kosten des Unterdes Publikums. nehmens auf die Lieferanten. Unfauberkeit hat das Komitee trok An der Berliner Gewerbe- Ausstellung arbeiten seit einiger gründlichster Ermittelungen" nicht zu entdecken vermocht, die Beit auch Strafgefangene mit. Die Motorboot- Gesellschaft Küche sei vielmehr eine Musterstätte der Sauberkeit und pein muß, um ein bequemes Anlegen zu ermöglichen, erhebliche Aus- lichster Ordnung". Leider beziehen sich die Ermittelungen auf die baggerungen am Spree- Ufer vornehmen lassen. Dazu ist eine Beit nach dem Auftreten der Klagen über Unsauberkeit. Die VerRolonne von Strafgefangenen des Hilfsgefängnisses in Rummels- antwortung für die Beschaffenheit des beschlagnahmten Fleisches burg gemiethet worden. Diese Leute werden früh und abends wird in der Erklärung allein dem Lieferanten aufgebürdet, der für mit Booten vom Gefängnisse zur Ausstellung und zurück ge- 35 Pf. pro Pfund Rindfleisch und 40 Pf. pro Pfund Kalbfleisch fahren. Ihr trockenes Brot nehmen sie in einem Fouragebeutel gute Waare zu liefern versprochen habe und die erſten beiden Male auch geliefert habe. Ob diesem Lieferanten für die Er mit, Waffer giebt es an Ort und Stelle. Die Morgen und Abendkost wird im Gefängnisse selbst eingenommen und die laubniß, liefern zu dürfen, noch ein Beitrag zu den Kosten Mittagstoft wird ebenfalls durch ein Boot an die Arbeitsstätte des Unternehmens zugemuthet worden ist, wird nicht gefagt. Andere Lieferanten haben dazu beitragen müssen; das wird auch befördert." Freie" Arbeiter giebt es wohl nicht, oder sind diese in der Erklärung zugegeben. Wir meinen, daß es Pflicht des der Motorboot- Gesellschaft zu theuer? Herrn A. wäre, auch diejenigen über sein Verhältniß zu Einen schwunghaften Handel mit gestohlenen Aus seinen Lieferanten aufzuklären, die nicht am Gröffnungsstellungsbillets betrieben am Sonnabend Nachmittag in tage bei ihm waren. Will er das nicht, so möge er die an seinem Weißensee drei Knaben auf dem dortigen Wochenmarkt. Ein Etablissement prangende Inschrift beseitigen:" Es wird hier auf fie aufmerksam gemachter Gendarm nahm die Burschen in gezeigt, wie es möglich ist, für den billigen Preis von 10 Pfennig Verhör und stellte fest, daß sie ein in der Sedanstraße wartender schmackhafte und an Nährstoffen reichhaltige Speisen zu bereiten." Mann zu dem Verkauf der Billets veranlaßt hatte. Der Wie es möglich ist, das hat die Mehrzahl der Besucher der Betreffende wurde ermittelt und gestand, daß er an der Aus- Küche erst durch die Presse und nicht durch Herrn 2. erfahren. stellungstaffe mit zwei Komplicen 625 Billets gestohlen hatte. Daß die Leiter des Unternehmens sich über diesen Punkt nicht lipp und klar geäußert haben, das ist der Hauptvorwurf, den wir ihnen zu machen haben. Sie bringen dadurch die Boltswir ihnen zu machen haben. ernährungs". Ausstellung in den Verdacht, ein ganz gewöhnlicher Mumpit" zu sein.
Ein Wunderdoktor. Der Polizeipräsident erläßt folgende Warnung: Der Reifende Eduard Damp, hier, Heinersdorfer straße 12, 1 Tr., wohnhaft, der sich auch fälschlich als Schiffs offizier a. D. bezeichnet, erbietet sich in Annoncen und in einer Vom Verkehr. Die Eisenbahnen haben in der Woche vom von ihm verfaßten Broschüre: Wie ich von meinem langjährigen Lungen- und Kehlkopfleiden geheilt bin", zur Vornahme 30. Mai bis 5. Juni d. J. rund 219 000 Personen nach Treptow von Kuren. p. Damp , der nicht die geringste Vorbildung für und rund 350 000 zurück nach Berlin benutt. Am Sonntag die ärztliche Kunst genossen hat, verabfolgt seinen Patienten betrugen die Zahlen 54 000 und 68 000. Durch das öffentliche Leinfamenthee und Spartiumthee. Die Untersuchungen haben er- Fuhrwesen wurden 124 000 Personen nach Treptow und ebenso geben, daß der Spartiamthee ein heftig wirkendes Herzgift viel zurück befördert. Am Sonntag waren es faft 23 000 hin enthält, daß die zum Preise von 12,80 M. abgegebenen Mittel und beinahe 30 000 zurück. Zu Schiff wurden 20 000 Personen einen Werth von höchstens 1,50 m. besitzen, und daß die ge- nach der Ausstellung und 17 000 nach Berlin zurückbefördert. nannte Broschüre völlig werthlos ist. Ich warne daher dringend, fich in Krankheitsfällen an den p. Damp . zu wenden."
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Polizeilich verhindert wurde Montag Nachmittag das Ausrufen von Extrablättern, die unter der gruseligen Spigmarke Ein blutiges Familiendrama" ausgebrüllt wurden. Das„ Allerneuefte", das faft wörtlich den Montagsblättern entnommen war, stammt aus der berüchtigten Extrablattfabrik von Jd. Wegener, Friedrichstr. 250. Mehrfach wurden auch Sistirungen von Händlern vorgenommen.
Die Zahl der in Hotels, Fremdenlogis 2c. beherbergten Personen betrug in der Woche vom 30. Mai bis 5. Juni 18 311, alfo ebenso viel wie in der Pfingstwoche, und etwa 4000 mehr als in den Vorwochen.
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Von Andrée's Nordpolfahrt. Wie wir bereits meldes ten, find die Mitglieder der Andrée'schen Nordpols Expedition am Sonntag Vormittag nach Spißbergen ab gefegelt. Die Ankunft in Spißbergen ist zum 18. oder 19. d. M. zu erwarten, einen Monat später ist der Ballon tlar zur Abreise. Der von Lachambre in Paris angefertigte Ballon bildet, wie man aus Paris schreibt, die große Sehenswürdigkeit der französischen Hauptstadt. In der Galerie neben dem Zentralbom des Ausstellungspalastes auf dem Marsfelde reichte der Koloß in aufgeblasenem Bustande, obwohl er auf der Seite lag, bis zum Dach. Der Ballon ist aus tausenden von rechteckigen Stücken chinesischer Seide zusammengenäht, und diese sind von solcher Dauerhaftig teit, daß es unmöglich ist, mit Handkraft auch nur den kleinsten Riß hervorzubringen. Der Korb bildet eine gefchloffene Roje, die mit kleinen Glasfenstern versehen und in der ein kleiner Theil als Schlafraum für zwei Personen eingerichtet ist. Einer Vor kurzem hat der drei Theilnehmer muß stets Wache halten. eine Probe mit dem vom Ingenieur Gt tonftruirten Wasserstoffapparat stattgefunden, wobei der Apparat in derselben Weise arbeitete, wie er es auf Spißbergen thun foll. Die Gasentwicke lung dauerte ununterbrochen über 2 Stunden, wobei mit beiden Behältern durchschnittlich 67 Rubikmeter Gas in der Stunde ge wonnen wurden, ein Ergebniß, das den Voranschlag um 10 pet. übertrifft. Die Ballonballe, die dem Ballon auf Spitzbergen während der Füllung und des Abwartens günstigen Windes zum Schuße dient, wurde bei Gothenburg im Bau vollendet. Als Abgangsort des Luftballons ist eine der norwegischen Inseln der Nordwestecke von Spitzbergen ausersehen. Sollte das Schiff des Gifes halber nicht bis dahin vordringen können, ist die südlicher gelegene Amsterdam- Insel in Aussicht genommen. Da der Andrée'schen Expedition gleichzeitig eine geologische, eine hydrographische und eine zoologische Expedition folgen, werden Andrée und feine Begleiter im Verein mit jenen eine nugbringende Thätigkeit auf Spißbergen ausüben können, sofern der Ballon expedition schon auf Spitzbergen ein ernstlicher Unfall zustoßen sollte.
Gerichts- Beitung.
Einen ganz ungewöhnlichen Aufturm des Publikums rief eine Verhandlung hervor, die gestern vor der 1. Strafkammer des Landgerichts Berlin I stattfand. Der Gerichtssaal war dicht umlagert und die Gerichtsdiener waren nicht im stande, die Menschenmenge zurückzuhalten, so daß einige Schuhleute mit ein greifen mußten. Die Angeklagten, die ein so lebhaftes Jutercise. erregten, waren der Schlächtermeister Ernst Adolf Gustav Bur Jm Dienste ist am Montag der 49jährige Weichen meister und der Schlächtermeister Hermann Lewin. Beide fi eller Friedrich Schmidt aus Dobrilugt zum Krüppel gefahren worden. Schmidt hatte dort auf dem Bahnhofe für Die Lohuverhältnisse der Kellner auf dem Ausstellungs: sind beschuldigt, im Januar und Februar cr. gemeinschaftlich, Bureinen Rangierzug die Weiche zu stellen und achtete nicht auf terrain führen noch fortgesetzt zu unerquicklichen Auseinander- meister auch in den Jahren 1892-1895 allein öffentliche Urkunden feine Umgebung. Unversehens wurde er von einer anderen segungen. Neuerdings haben sich die Zahlkellner im Café Bauer fälschlich angefertigt und von denselben zum Zwecke der Den Borsiz führte Rangiermaschine gefaßt und überfahren. Der Verunglückte wurde an den Geschäftsinhaber um Nachlaß der 4 pet. Provision ge- Täuschung Gebrauch gemacht zu haben. mit zertrümmertem Unterschenkel in ein Berliner Krankenhaus wandt, welche sie über ihre Einnahme hinaus abliefern müssen. Landgerichts- Direktor Ka eller, die Auflage vertrat Staats. gebracht und liegt hier schwer danieder. Die Kellner gaben als Ursache für ihr Gesuch an, daß auf diesem anwalt Borchert, die Vertheidigung führten die Rechtss Ausstellungskafé die Trinkgelder lange nicht in dem Maße ein- anwälte Dr. Schwindt und Dr. Eoßmann. Burmeister gehen, wie in der Stadt, da die Provinzialen, welche die Aus- betrieb in früheren Jahren zu Friedrichsberg eine Schlächterei. stellung besuchen, durchaus nicht derart an die Unfitte Im Januar und Februar d. J. schlachtete er gemeinschaftlich des Trinkgeldgebens gewöhnt sind, wie das Berliner mit Lewin in tessen in Heinersdorf bei Berlin belegenen Bublikum. Herr Bauer hat sich jedoch auf nichts ein Schlächterei. Schon seit dem Jahre 1892 stand Burmeister in gelassen. Als Grund für seine ablehnende Haltung führte dem Rufe, daß er mit einem falschen Stempel das von ihm ge ull, daß entstehenden Menge des Bruchs" schlachtete Vieh selbst stempele. Diese Thatsache ist durch die es ihm unmöglich mache, auf das Geld seiner Kellner Verzicht zu Wahrnehmungen einer ganzen Reihe von Zeugen bestätigt worden. leisten. Als die Zahlkellner einwandten, daß sie durch ein der- Während Burmeister die Behauptungen der Anklagebehörde artiges Verhalten geradzu gezwungen würden, das Publikum zu entschieden bestritt, war Lewin im allgemeinen geständig. Da er Muß es an sich sugab, daß das Verfahren den Zweck gehabt habe, die Gebühren betrügen, zuckte der Cafetier mit den Achseln. schon als eine nur im Gastwirthsgewerbe mögliche Ungeheuerlich für die Untersuchungsstempel zu ersparen, so mußte der Gerichts feit bezeichnet werden, daß die Kellner das Geschirr bezahlen bof prüfen, ob er zur Aburtheilung der Straffache überhaupt müssen, welches ohne ihr Verschulden dem Wirth zerbrochen wird, zuständig sei. Nach§ 268 Str.-G.-B. find die Schwurgerichte so liegt die Sache im Café Bauer nach Ansicht der in betracht zur Aburtheilung berufen, sobald die Fälschung einer öffentlichen kommenden Angestellten in so weit noch besonders traurig, als sie Urkunde in der Absicht begangen ist, sich oder einem andern Selbstmordversuch. In einem Gasthause in der Invaliden- annehmen, daß die Eigenthümer des bekannten Etablissements, einen Vermögensvortheil zu verschaffen. Nach dem Geständniß straße versuchte sich Montag Vormittag der 26jährige Agent unter denen sich auch der Millionenbankier Stein in des Lewin lag dieser Thatbestand hier vor und der Gerichtshof Ernst Baumbach aus Schöneberg durch einen Schuß in den Düsseldorf befindet, am allerwenigsten nöthig haben, von einem beschloß daher, die Sache dem Schwurgericht zu überweisen. Stopf zu tödten. Er wurde schwer verlegt, aber noch lebend, Theil ihrer Arbeitskräfte Tag für Tag durchschnittlich 120 Mark Der vierzigjährige Kassirer Paul Alexander aus Halen. mittels Krantenwagens nach der Charitee gebracht. Die Ver- für angeblich zerbrochenes Geschirr zu erheben. Mehrere der fee, der sich am 13. Dezember v. J. an einem Schulmädchen, das Verfür anlassung zu der That konnte noch nicht festgestellt werden. Zahlkellner im Café Bauer haben ihre Stelle bereits wieder mit ihm zusammen in einem Rupee der Stadtbahn saß, unfittlich Auf dem Anhalter Bahnhof warf sich Montag Abend aufgegeben. vergangen hatte, ist gestern von der Strafkammer am Land gegen 10 Uhr ein dem Arbeiterstande angehöriger junger Mann Die noch immer mangelhafte Beleuchtung des Vergericht Berlin II. zu 6 Monaten Gefängniß verurtheilt worden. plöglich zwischen die Wagen eines langfam fahrenden Buges. Er gnügungsparkes der Berliner Gewerbe- Ausstellung wird wurde auf der Stelle getödtet. Die Leiche wurde nach dem zu einer großen Anzahl von Schadenersatzprozessen führen, die Schauhaufe gebracht. fich theils gegen das elektrische Syndikat theils gegen den Arbeitsausschuß richten.
Ein Banunfall hat sich Dienstag morgens um 9 Uhr in der Schönhauser Allee zugetragen. Dort fiel der 20jährige Arbeiter Dstar Bilasz aus der Sophie- Charlottenstraße zu Char lottenburg aus der Höhe des dritten Stockwerks herab und wurde am Kopfe und innerlich so schwer verletzt, daß man ihn, nach dem er auf der nächsten Unfallstation einen Nothverband erhalten hatte, in ein Krankenhaus bringen ließ.
Die Heiligkeit der Ehe in allerhöchsten" Streifen. Die ermittelungsgebühren für das Zustandekommen einer prinzlichen Heirath bilden den Streitpunkt eines inter. Vor der Hutfabrik von Bambus in der Landwehrstraße 11, effanten Zivilprozesses, der vor dem hiesigen Landgericht I ans deren Arbeiter fich bekanntlich im Ausstande befinden, sammelten Die Uneigennütigkeit des Herrn Kühnemann wird an hängig gemacht ist. Der Beklagte ist ein jüngerer Prinz, der als fich, wie polizei- offiziös gemeldet wird, mehrere Arbeiter an. Die scheinend noch durch seine Versöhnungssucht übertrumpft. Das Sohn einer österreichischen Erzherzogin bis vor kurzem in Berlin Aufforderung des dort aufgestellten Schußmannes zum Weiter Berliner Tagebl." schreibt: Die Beleidigungsklage des Kommer in Garnison stand. Seine Vermögensverhältnisse waren in Un gehen beantwortete einer von ihnen, der Arbeiter Paul Falken zienraths Friz Kühnemann gegen den Redakteur der Ausstellungsordnung gerathen, so daß er eine reiche Heirath machen wollte, hayn, mit höhnischen" und" beleidigenden" Reden und leistete Beitung" Hans Löwe wird bestem Vernehmen nach nicht zur Ein hiesiger Vermittler brachte die Heirath mit einer Tochter bei seiner Festnahme so heftigen Widerstand, daß der Beamte Verhandlung kommen, vielmehr ihre Erledigung auf dem Wege eines großen Plantagenbesitzers in Amerita zu stande und vor zur Waffe greifen mußte, ohne ihn jedoch zu verlegen. Fallen- leines Bergleichs finden. wenigen Monaten fand die Hochzeit statt. Als vorläufige Mite