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die wenigen Alpenstraßen und Alpenbahnen hindurchzwängen müssen, was die Bildung einer gut funktionierenden Etappe un= möglich macht. Sie sind überdies genötigt, zahllose Flüchtlinge aus Südeutschland abzutransportieren und stoßen so auf wachsende, faum zu überwindende Transportschwierigkeiten. Die Verpflegung des im Raume süblich der Donau   stehenden Heeres wird in den allerersten Tagen schon schwierig, späterhin beinahe unmöglich, während den Franzosen und ihren Verbündeten eine vorzüglich organisierte Etappenbasis zur Verfügung steht.

Auf die Einzelheiten der Ludendorffschen Annahme sei hier nicht mehr eingegangen. Auf jeden Fall wirkt sich die ungeheure technische Ueberlegenheit des französischen   Heeres und seiner Ver­

Die Retter"

AMERIKA

FUR

EIN JAHR

YOUNG- LAST

HITLER  

HUGENBERG

Berhindern fönnen wir es nicht. Da müssen wir so fun, als hätten wir es hochgestemmt!"

bündeten aus. Die Schlacht in Süddeutschland   endet mit einer völligen Bernichtung der deutsch  - italienischen Heeresgruppe. Luden­ dorff   aber sieht noch mehr.

Er fieht die Unmöglichkeit, große Teile der deutschen   Bevölke­rung während des Einfalles der feindlichen Armee überhaupt noch zu verpflegen, er sieht die grauenhafte Wirkung der un­geheuren Luftangriffe, die wenige Stunden nach Kriegsausbruch ganze Großstädte und Landstriche völlig vernichten, die entsetz­lichen Wirkungen des Gaskampfes auf die Zivilbevölkerung, das schreckliche Schicksal der Einwohner aller der Gebiete, die im Kampfabschnitt liegen und im Kampf von den Gegnern überrannt werden. Kurz und gut: Es ist sonderbar, aber es ist so Ludendorff   warnt vor dem Kriege. Hören wir sein Urteil über die Handlungen gewisser deutscher Kreise, die deutsche Wehrmacht durch Freiwilligenverbände aufzu­füllen:

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,, Wohl verstehe ich, daß alles geschieht, um die deutsche Wehr­macht von ihrem inneren Werte zu überzeugen, und ich bezweifle nicht, daß er ein hoher ist. Ihren Kampfwert mindert ihre Aus­rüftung. Was aber tatsächlich geschieht, ist Volksbetrug und führt zum Untergang des Boltes. So sehr ich Hingabe und Begeiste­rung schäße, mit diesen allein wird der Feind nicht geschlagen, noch weniger mit sogenannten patriotischen Redensarten auf Voltsversammlungen, die der Redner gebraucht, um beflatscht zu werden. Vor dem ungeheuren Ernst im Kriegsfalle brechen alle Hirngespinste und Phrasen zusammen, und es bleibt allein die furchtbare Lage des Volkes übrig, in die das Vertrauen auf solche Hirngespinste es stößt."

An zahlreichen anderen Stellen schildert Ludendorff   die grauen haften Wirkungen des Kriegsprozesses, der neben entsetzlicher Not Aufstände, Plünderungen und Ausschreitungen der wildesten tieri schen Art von allen Seiten und bei allen Parteien nach sich zieht. Er schildert weiterhin, wie bei allen friegsbeteiligten Ländern, soweit fie Kolonien haben, gewaltige Kolonialaufstände losbrechen, joziale Explosionen von ungeheurer Gewalt das Gefüge der bisherigen Staaten erschüttern, ja vernichten, und schildert schließlich, wie das blühende Europa   mit seinen Böltern in Schutt und Asche unter­geht. Rein kriegsmäßig entwickelt sich die Lage so, daß die fran­ zösische   Armee mit ihren Verbündeten nach der Niederringung Deutschlands   auf die langsam vorrückende russische Armee stößt, und daß bei der Gleichheit der Kräfte die Entwicklung zu einem unge: heuren Stellungskrieg schreitet, der sich auf unabsehbare Zeit auf der Linie zwischen Danzig   und Bukarest   festbeißt. Ludendorff   läßt die Frage, wer diesen Stellungskrieg dann noch militärisch gewinnen fann, offen. Entscheidend ist für ihn, daß Europas   unter gang besiegelt ist, und daß die Völker Asiens   und Arfikas das Erbe der europäischen   Zivilisation antreten.

Der Siegeszug der Kunstseide

220000 t jährliche Fabrikation

Rach monatelangen Verhandlungen ist zwischen den deutschen  , holländischen, schweizerischen und italienischen Kunstseide- Industrien der Abschluß eines internationalen Kartells zustande gekommen. Etwa ein halbes Jahrhundert ist die Kunstseide alt. Der eng­ lische   Forscher Swen war es, der zum ersten Male den Ausdruck Kunstseide prägte. Das erste praktisch brauchbare Verfahren jedoch stammt vom Grafen Chardonnet  . Die ersten Fabriken für die Chardonnet- oder Colodiumseide wurden Ende des vorigen Jahr­hunderts gegründet. Diese Kunstseide ist auch heute noch unter dem Namen Nitratseide vereinzelt im Handel. Um die gleiche Zeit wurden aber noch andere Kunstseidenverfahren ausgebildet, so das Kupferoxyd- Ammoniak- Verfahren von Fremery­Urban- Pauly. Die mit dieser Methode erzeugte Seide zeichnet sich durch wesentlich geringere Brennbarkeit aus und befigt feinen so auffälligen Glanz. Ein drittes Verfahren schufen die Engländer Croß, Bevan und Beadel, das sogenannte Viscose- Berfah ren, auf dem später die von Hendell von Donnersmard technisch vervollkommnete Viscose- Kunstseiden- Industrie entstand.

Die Militärkritiker werden gegen Ludendorffs grauenhafte Pro­phezeiung wenig einwenden fönnen. Sie werden weder bestreiten können, daß die russische Waffenhilfe zu spät tommt, noch werden sie ernsthaft bestreiten können, daß die deutschen   Rüstungen im Ernstfalle taum über das heutige Maß hinausgetrieben werden fönnen. Sie werden weiter nicht bestreiten können, daß die ge­waltige Ueberlegenheit der Franzosen an technischer Ausrüstung ihnen zunächst einen entscheidenden Vorsprung verschafft, sie werden schließlich nicht bestreiten können, daß am Ende aller dieser Kriegs­maßnahmen der Hunger, das Chaos, das Elend, die Ausschreitungen, die Berzweiflung, furs, das Ende mit Schrecken steht. Auch das zunächst siegreiche Frankreich   bleibt ja nach Ludendorffs zweifellos richtiger Annahme vor den schreckensvollen Folgen der Katastrophe nicht bewahrt. Der Verlust des franzöfifchen Kolonialreiches ist sicher. Aufstände der Kolonialvölker find für alle kriegsbeteiligten Länder unabwendbar, die endgültige und tödliche Berrüttung aller Es bleibt also dabei, daß Ludendorff, ausgerechnet Ludendorff  , eine Kriegsprophezeiung von so drastischer Realistik vorlegt, daß allen denen, die denken können, die ernstesten Verpflichtungen zum Widerstand erwachsen. Ludendorff   wollte zeigen, daß die Außen­politit der deutschen   Reaktion in die Kriegstatastrophe und in den Abgrund führt. Wir haben zu zeigen, daß wir uns mit allen Mitteln und allen Kräften einer solchen Außenpolitik mit ihren Künften widersehen!

H.

Interessant ist an allen drei Verfahren, daß die gewonnenen Produfte zunächst nicht als Textilien Verwendung finden, sondern nach der Berkohlung der Glühfäden der damals aufblühenden Glühlampenindustrie verwendet werden sollten. Auch später tra: die Kunstseide nicht als Konkurrentin der Naturseide auf, sondern eroberte sich besonders dank ihres außergewöhnlich hohen Glanzes eigene Verwendungsgebiete.

Ein viertes Verfahren, das der Acetat Geide, ist erst in jüngster Zeit ausgebildet worden. Die mit diesem Berfahren ge­wonnene Seide zeichnet sich durch ihren dezenten Glanz und durch besondere Haltbarkeit gegenüber der Nässe aus.

Mein Better Eduard."

Theater in der Behrenstraße.

Damals, vor ein bis zwei Jahren, als der Schwank im Theater in der Behrenstraße herauskam, hieß der Verfasser Franz Fred Robs. Eingeweihte wußten, daß sich hinter dem Pseudonym Friz Friedmann Frederich und der Direktor und Hauptdarsteller seines Theaters Ralph Arthur Roberts   verbargen. Mit ihrem eigenen Namen traten sie nicht heraus, weil dem Publikum ein bißchen viel unwahrscheinlicher Verwechslungsflamauf zugemutet wird. Aus an den Haaren herbeigezogenen Gründen hat Better Eduard in drei­facher Gestalt aufzutreten. Und Bublifum und Bühnenfiguren sollen nicht merken, daß in den drei Masken ein und dieselbe Ber­son steckt. Schon damals hatte sich das Publikum tatsächlich überr­raschen lassen und den gehäuften Unsinn mit Bergnügen hin­genommen. Jezt dürfen es die Autoren wagen, den Schwant mit ihrem richtigen Namen zu zeichnen. Roberts fann es sich sogar leisten, seinen damaligen Hauptdarsteller, nämlich sich selbst, durch einen anderen zu ersetzen.

Diesmal ist also Eugen Rer der geplagte Better Eduard. Der Künstler wird hier zum Berwandlungskünstler. Eugen Reg bringt seine drei Masken mit demselben Geschick wie sein Vorbild, er macht cs nur noch treuherziger. Wieder lacht das Publikum, wenn er aus einer Berlegenheit in eine andere, noch schlimmere stolpert, menn er mit unglaublicher Firigkeit Gestalt, Wesen und Stimme wechselt und dret Akte lang am Rande der Berzweiflung umher= torfelt. Der Trid des Schwankes und der Inszenierung besteht darin, den Zuschauer gar nicht erst zur Ueberlegung tommen zu lassen. Es entwickelt sich ein Tohuwabohu von Mißverständnissen und Verwechslungen, eine Häufung von burlesken Situationen, die nur einen Zweck haben, das Zwerchfell zu reizen. Und das ge­lingt Eugen Rex   und den anderen Darstellern, womit die Aufgabe dieses echten Sommerschwants restlos erfüllt ist.

Dgr.

anlaßte zahlreiche industrielle Neugründungen. Zu Beginn dieses Die immer reger werdende Nachfrage nach Kunstseide ver­Jahrzehntes drang die Kunstseide infolge ihrer wesentlich ver­industrie ein. Während 1900 noch ca. 600 Tonnen Kunstseide her­besserten Eigenschaften mehr und mehr in das Gebiet der Tertil gestellt wurden, waren es 1910 bereits 6000, 1920 etwa 18 000 und 1930 mehr als das Zehnfache nämlich 220 000 Tonnen. 12 Prozent von dieser Produktion entfielen auf Deutschland  .

Im Laufe der Zeit gelang es, den Einzelfaden der Kunstseide sogar unter die Feinheit der Naturseide herunterkam. Dadurch immer feiner und feiner zu gestalten, bis man bei Spezialprodukten wurde die Kunstseide naturgemäß immer weicher. Heute werden bereits Millionen von seidenen Strümpfen aus Kunstseide her­gestellt und erfreuen sich bei der Damenwelt allgemeiner Beliebtheit. Ebenso hat sich die Kunstseibe ein immer größeres Gebiet der Rund­und Rettenstuhlindustrie erobert und sich damit Eingang in die Wäschefabrikation verschafft.

Auch in der Weberei hielt die Kunstseide ihren Einzug. Man hat allmählich gelernt, außer einfachen Waren gegebenenfalls ge­meinsam mit Baumwolle reine Kunstfeidenartikel zu erzeugen, die dank der spezifischen Eigenschaften neue Wirkungen erzielen. Da sind z. B. die Samte und Velours und Panneftoffe, die heute meist zu großen Abendtoiletten verarbeitet werden.

Aber das Ausbreitungsgebiet der Kunstseide ist damit noch nicht erschöpft. Noch in viele andere Zweige der Textilindustrie hat die Kunstseide sich Eingang verschafft. Sie wird heute auf Gardinena stühlen verarbeitet. Auch Möbelbezüge, Besak- und Dekorations stoffe, ja fogar Teppiche werden heute aus Kunstseide hergestellt.

E. M.   Wilke.

Der neue Lubitsch  - Film.

Monte Carlo" im Gloria- Palast.

Ein altes Thema. Die Komtesse verliebt sich in ihren Friseur, der fein Friseur, sondern ein Graf ist, ein Graf mit viel Geld. Außerdem ist die junge Dame wenige Minuten vor ihrer Hochzeit mit einem vertrottelten Prinzen geflohen, nach Monte Carlo geflohen in der Hoffnung, am Roulette ihr zusammengebrochenes Vermögen auf die Beine zu helfen. Sie verliert den Rest, aber der Graf tritt als rettender Engel in die Erscheinung. Der Chering winft.

Der Film hat die Form der Operette. Die ,, Liebesparade" gibt das Beispiel, und Lubitsch   überschreitet auch in künstlerischer Be­ziehung diese Linie nicht. Es sieht so aus, als ob er sich in der ein­mal gefundenen Art wohl fühlt und neue Möglichkeiten nicht mehr fuchen will. Innerhalb dieses Rahmens gibt er eine Fülle föstlicher Szenen.

Was diese Lubitsch  - Operette von deutschen Filmen desselben Genres unterscheidet, ist die individuelle Behandlung von Menschen und Situationen. Bekannte Typen erhalten ein neues Gesicht. Auch die Szenen zeigen einen originellen Aufbau. Jeanette Mac Do. nald spielt die Hauptrolle scharmant, lebensvoll, beweglich und ab­seits des Schemas der bekannten Operettenprinzessin. Jede Pose ver­schwindet. Ein blutvoller Mensch steht in einem tonventionellen Ge schehen. Ihr Partner Jack Buchen au ficht aus wie Gunnar Tolnaes   in jungen Jahren. Auch bei ihm erscheint alles vermensch­licht. Mannequins. Seine Eleganz wirtt wie überbetont. Und vor allem: Er ist viel mehr als ein Frackständer mit den Aülüren eines beide können fingen.

Die Chansons und Lieder ergeben sich ungezwungen aus der Situation. Sie sind weder gestellt noch aufgeklebt. Der Zug fährt morgens an Feldern vorbei, auf denen Schnitter arbeiten. Die Kom­tesse sizt am Fenster und singt, und der Refrain ihres Liedes wird von den Schnittern aufgenommen. Ein großartiger Regieeinfall, ein Höhepunkt, der später nicht mehr erreicht wird.

Eine Frau verwaltet Spaniens   Gefängnisfe. ferische Wirkungen. Er jezt die Akzente derart, daß jeder Kitsch

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Schon bei den ersten Meldungen über die Ernennungen der hoben, daß die Verwaltung der Gefängnisse einer Frau unterſtellt neuen republikanischen Regierung in Spanien  , wurde hervorge worden sei. Nichts anderes dürfte wohl so deutlich für den Um= schwung der Verhältnisse sprechen als diese Tatsache, denn wenn es überhaupt schon höchst auffällig ist, daß ein weibliches Wesen auf diesen Bosten berufen wurde- was in feinem anderen Lande der Fall ist so noch mehr in der Pyrenäen  - Halbinsel, in deren öffentlichem Leben bisher die Frauenwelt eine nur geringe Rolle gespielt hat. Die neue Generaldirektorin des spanischen   Gefängnis wesens, Victoria Kent  , ist trotz ihres englischen Namens eine echte Spanierin, eine stattliche Erscheinung mit dunflem Haar, leuch tenden schwarzen Augen, regelmäßigen Zügen und zartem Teint. Sie ist die Entelin eines englischen Beamten, der eine Baskin in Bilbao   heiratete, und Spanierin in ihrem Herzen wie in threm Temperament. Sie war die erste Frau, die nach dem Studium der Rechtswissenschaft als Anwalt bei dem Madrider   Gericht zugelassen murde, und war das erste weibliche Wesen, das die Verteidigung in Straffachen in Spanien   übernahm. Sie hat sich auf diesem Ge­biet sehr ausgezeichnet und verschiedene Mitglieder der jetzigen spanischen   Regierung verteidigt, als sie wegen Hochverrats ange­flagt waren.

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Ernst Lubitsch   weiß um Wirkungen, weiß besonders um fünft­überschminkt ist, aber auf die Dauer fönnen seine Sujets nicht be­friedigen. F. Sch.

Off- Grönland von Norwegern  , anneftiert". Die Osloer Zeitung Tidens Tegn" meldet, daß fünf nor megische Bolarschiffer die norwegische Flagge zu Myggbutta oder Moskitobucht in Ost- Grönland gehißt und von dem Land zwischen dem Karlsberg- Fjord im Süden und dem Bessel- Fjord im Norden im Namen König Haakons VII. Besitz ergriffen haben. Diese Mit­teilung erregt in der norwegischen Presse großes Aufsehen. Das auf diese Weise anektierte Gebiet bildet den Teil Ost- Grönlands  , in dem die norwegischen Polarfahrer in den letzten Jahren eine große An= zahl von Hütten errichtet haben. Die dänische Expedition, die sich jezt auf dem Wege nach Grönland   befindet, beabsichtigt, durch diese Gegend nach dem Innern vorzubringen, und es scheint, daß die Norweger   ihnen zuvor kommen wollten, indem sie das bis dahin allgemein für Niemandsland" gehaltene Gebiet für norwegisch er­flärten und ihm den Namen Randsland nach dem norwegischen Häuptling gaben, der zu Ende des 10. Jahrhunderts Grönland   ent­deckt hat. Die Osloer   Blätter heben hervor, daß Dänemark   bisher feinen Anspruch auf dieses von der norwegischen Regierung offiziell als Niemandsland" betrachtete Gebiet gemacht haben und daß die überwiegende Mehrheit der Norweger   den Schritt billige, den hier Privatleute getan. Die Annektion hat in den Regierungskreisen überraschend gewirft, aber man glaubt, daß die Entwicklung der vielfach behandelten Ostgrönlandfrage nun soweit gediehen sei, daß bie Angelegenheit dem Haager Schiedsgericht zur Entscheidung unter­breitet werden müsse.

Durch diese Beschäftigung mit dem Strafrecht fam sie mit den Gefangenen in Berührung, und je mehr sie die Verhältnisse in den Gefängnissen fennenlernte, desto flarer erkannte sie die Notwendig feit von Reformen, desto sehnlicher wünschte sie, den Eingeferterten ein menschenwürdiges Los zu bereiten. Dazu hat sie jetzt Gelegen heit erhalten. Die ersten Maßnahmen, die sie durchführte, waren hygienischer Natur, denn sie ist der Ansicht, daß Gefangene, auch wenigstens atmen zu dürfen, solange sie leben. Bom Standpunkt wenn sie einem Todesurteil entgegensehen, das Recht besitzen, der Frau aus", sagte sie in einer Unterredung ,,, ist Spanien   wohl das zurückgebliebenste Land Europas  , wenn nicht der Welt. Nur vier Frauen sind bisher als Anwälte in Madrid   zugelassen, und die 3ahl der weiblichen Aerzte ist ganz unbedeutend. Es wird die Auf­gabe der Cortes sein, eine neue Gesetzgebung zur Reform der Ge­fängnisse zu erlassen. Aber schon jetzt versuche ich, die Kerfer ge fünder zu gestalten, in materieller und in moralischer Hinsicht. So habe ich u. a. angeordnet, daß die Gefangenen auf ihren Wunsch August Babberger, Thorn Brifter, Gino Severini   u. a. Beitungen und Bücher erhalten und daß Eingeferferte, die sich zu feiner Religion bekennen, nicht gezwungen werden dürfen, an Gottesdiensten teilzunehmen. Man darf Menschen der Freiheit be rauben aber nicht der Freiheit ihres Gewissens".

hervorragendste epische Werk Ludwig Thomas, wurde in der Drama­Thoma dramatisiert. Der Wittiber", das wohl dichferisch tisierung von Hanns H. Schopper vom Münchener   Staatstheater zur Uraufführung angenommen.

begriffenes Wandbild von Prof. Mag Slevogt  , das für ein Berliner  Ein neues Wandbild von Slevogt  . Ein großes, im Entstehen Landhaus bestimmt ist, ist gegenwärtig in der Halle V der Bau­ausstellung zu sehen. Die Arbeit wird in der Technik des Mosaits ausgeführt, im Aneinanderfügen vieler Tausend farbiger Glaswürfel. Wer sich für Slevogts neues Werk interessiert, hat also gleichzeitig Gelegenheit, das Mosaikiezen fennenzulernen. In jener Halle findet sich auch eine größere Anzahl fertiger Mosaiten, barunter Arbeiten von Mar Bechstein, Cesar Klein  , Ludwig Gies  ,

Volksbühne. Die Erstaufführung von Shaws Komödie, Der Mann des Schicksals" am Sonnabend beginnt um 8 Uhr, die folgenden Bor­stellungen fangen um Uhr an. In der sich anschließenden Aufführung der ,, Komödie der Jrrungen" bleibt die Premierenbesetzung. Neu find nur Trude Rosen als Adriana und Maja Hart als Aemilia,

Die Frank Lloyd Wright  - Ausstellung der Akademie der Künste wird bis Sonntag, den 12. Juli, verlängert.

Eine Kunstausstellung im Strandbad Wannsee   veranstaltet der Künstlerbund vom 1. Juli bis 15. August. Der Eintritt ist, abgesehen von der allgemeinen Eintrittsgebühr zum Bade, frei.