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2. Beilage zum ,, Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 134.

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Donnerstag, den 11. Inni 1896.

das Abgeordnetenhaus.

76. Sigung vom 10. Juni, 11 Uhr.

Die Denkschrift betr. die Ausführung des Ar beiterwohnungs- Gesezes steht zur einmaligen Be­

rathung.

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13. Jahrg.

nie wieder der Organisation anzugehören. Zum Schluß nehmen, worauf ein aus Leipzig zugereifter Kollege unter dem gelangte eine Resolution zur Annahme, in der die Versammelten Beifall der Versammlung über das gemeinsame Vorgehen der gegen die ungleiche Arbeitszeit auf den Gasanstalten protestiren dortigen Schmiede gelegentlich der Lohnbewegung berichtete. Am und den Magiftrat ersuchen, diese Ungleichheit zu beseitigen. Schlusse wurde noch zu regerer Betheiligung an den Sammlungen der im Ausstand befindlichen Hutarbeiter und Arbeite In der am 5. Juni abgehaltenen Vertrauensmänner- Sigung der Lohnkommission aufgefordert.

Der An

rinnen wurde zunächst der Situationsbericht der einzelnen die Schmiede des Westens einberufene Versammlung statt, die Abg. vom Rath( natl.) findet die ausgegebenen Baukosten Fabriken entgegengenommen und konstatirt, daß der Geist unter gleichfalls schwach besucht war. Die Diskussion nach dem Vor­ein wenig hoch; es scheint, als ob die vom Staate gebauten den Ausständigen ein sehr guter ist; außer 4 Garnirerinnen von trage bewegte sich im Rahmen des Referats, wobei zum Anschluß Wohnhäuser etwas zu luxuriös angelegt find. Rosenberg hat niemand die Arbeit aufgenommen. Die Fabrikanten an die Organisation aufgefordert und auf die neugegründete Minister Miquel weist auf die große Verschiedenheit der haben ihre Agenten nach der Provinz geschickt, um dort Arbeiter Bahlstelle des Westens hingewiesen wurde. Kosten hin, deren Höhe doch sehr von örtlichen Verhältnissen für ihre Betriebe anzuwerben. Infolge dessen sind mehrere Hut­abhängig sei. Es werde bei der Verwendung staatlicher macher aus Guben 2c. hier angekommen und haben die Arbeit Arbeiterinnen tagte am Dienstag in Gründel's Saal. Nachdem Eine gut besuchte Versammlung der Tabakarbeiter und Mittel zu solchen Arbeiterwohnungen Bedacht darauf genommen, aufgenommen; ferner find Arbeiter aus anderen Branchen der Kassirer der Lohnkommission mit Bedauern konstatirt hatte, daß das Kapital eine mäßige Rente( 2-3 pCt.) bringe. Die eingestellt worden. Es konnte aber festgestellt werden, daß die in letzter Zeit eingegangenen Beiträge zum Streitfonds Arbeiterbevölkerung werde allerdings erst allmälig an die neuen daß durch bie Unkenntniß der Leute die außerordent zum theil sehr gering seien, warf Drescher einen Rückblick billigeren Wohnungen gewöhnt werden müssen; der Arbeiter fei lich geringe Anzahl der gefertigten Waaren nur Ausschuß auf die Lohnbewegung. Trotzdem die Begisterung der sehr geneigt, an dem einmal angelegten Miethszins, der eine waare ist und die Unternehmer schon zu der Ueber Kollegen zuletzt bei weitem nicht mehr so groß gewesen dauernde und regelmäßig wiederkehrende Ausgabe darstelle, festzeugung gekommen sind, nur solche Leute einzustellen, die in der sei, wie beim Ausbruch des Streits, so könne man doch zuhalten. Vielleicht beschließe das Haus die Kommissionsberathung Branche schon thätig waren. Von einigen Fabrikanten sind des mit dem Erfolge zufrieden sein, da 1200 Arbeiter und Arbeiterinnen und rege dort neue Gesichtspuntte an. halb an verschiedene Ausständige Aufforderungen ergangen mit zu den neuen Tariffäßen arbeiten. Bei den großen Firmen, die Abg. v. Tiedemann Bomst( t.) widerspricht der Kom- dem Wunsche, die Arbeit wieder aufzunehmen, aber den Unter- noch nicht bewilligt haben, wären die Pläge zum theil besetzt missionsberathung, zu der wenig Material vorliege; beim nächst stützungsverein zu meiden. Die betreffenden sind der Aufforde- durch Kollegen, die der allgemeinen Sache untreu geworden sind. jährigen Bericht werde schon mehr Material vorhanden sein. rung natürlich nicht gefolgt. Die von Guben herangezogenen Auf Erfolg bei diesen Firmen wäre deshalb gegenwärtig nicht Abg. Dasbach( 3.) verweist auf den starten Bergarbeiter und bei der Sitzung anwesenden Arbeiter erklärten, von dem mehr zu rechnen. Infolge des Streits seien noch 51 Kollegen Zuzug nach St. Johann Saarbrücken, wo der Wohnungs- Streit bei Annahme der Arbeit nichts gewußt zu haben, nun- arbeitslos, die zu unterstützen Pflicht aller Tabatarbeiter sei. mangel ein bedenklicher sei; hier könnte man mit Staatsmitteln mehr schließen sie sich dem Verein an und legen die Arbeit Bisher erhielten die streikenden männlichen Kollegen 12 M., die Hilfe bringen. is nieder, um Berlin den Rücken zu kehren. Des weiteren weiblichen 9 M. wöchentliche Unterstügung. Der geringen Geld­Abg. Möller( natl.) schließt sich diesem Wunsche an. wird festgestellt, daß die Fabrikanten alle möglichen Mittel mittel wegen schlägt die Kommission vor, die Unterstützung der Abg. v. Heydebrand( t.) beantragt, die Denkschrift durch anwenden, die Organisation der Arbeiter zit zerstören. 21 vollberechtigten Verbandsmitglieder dem Verband zu über­Renntnißnahme erledigt zu erklären. So mußten die von Guben engagirten Arbeiter einen Vertrag laffen, der ihnen 9 resp. 7. pro Woche zahlt, die ein­Abg. v. Stephan Beuthen beantragt demgegenüber Ber - unterschreiben, in dem gesagt wird: Der Fabrikant garantirt laufenden freiwilligen Beiträge dagegen gleichmäßig unter weisung der Vorlage an die Budgetkommission. dem Arbeiter einen Wochenlohn von 22 M., dagegen muß der die übrigen 30 Nichtmitglieder zu vertheilen. Regierungskommissar Geh. Rath Mücke bemerkt, daß in Arbeiter sich verpflichten, der Organisation nicht anzugehören trag wurde gegen zwei Stimmen angenommen. Als Saarbrücken die Verhältnisse durchaus nicht schlimmer feien als und die in seiner Abtheilung nothwendigen Arbeiter anzulernen. Kandidaten für die Gewerbegerichtswahl stellte die Versammlung an anderen Orten, wo infolge Umgestaltung der Eisenbahn Wirklich eine sehr humane Forderung, für den riesenhaften Ver- Miras und Wilhelm Schulz auf. Hermann brachte die An­verwaltung ähnliche Verhältnisse wie in Saarbrücken sich ent- dienst von 22 m. verpflichtet zu sein, Leute anzulernen, um gelegenheit Raphaëli wieder zur Sprache und bedanerte, daß der wickelt haben. dann, wenn der Mohr seine Schuldigkeit gethan, einen Tritt zu Borwärts" die Lohnkommission in dieser Sache nicht genügend Die Vorlage wird mit knapper Mehrheit an die Budget: erhalten und dann ohne Organisation, ohne Rückhalt, aufs neue unterstützt habe. Eine Kommission, von dem Vertrauen der tommission verwiesen. dem Hunger und Elend preisgegeben zu sein. Da nun auch ver- Tabatarbeiter getragen, müsse von einem Arbeiterblatte anders Sodann werden Petitionen berathen. schiedene Fabrikanten einzelne Waaren aus der Provinz beziehen, behandelt werden. Es sei bedauerlich, daß es Raphaëli möglich Eine Petition der bei der Zentralstation des Berliner wurde beschlossen, um diesem vorzubeugen, in den Orten Guben , gewesen sei, im Sprechsaal des Vorwärts" Reklame zu treiben, Polizeipräsidiums beschäftigten Telegraphisten Rottbus, Sommerfeld, Luckenwalde und Neudamm Versammlungen Butry erflärt hierzu, daß sich die Kommission wegen dieser An wird unter Ablehnung des auf Ueberweisung als Material einzuberufen. Ferner scheuen sich die Fabrikanten nicht, um die gelegenheit bereits an eine andere Instanz gewandt habe. lautenden Kommissions Antrages der Regierung zur Berück- Drganisation zu vernichten, Leute in ihre Betriebe einzustellen, fichtigung überwiesen. die als Zuhälter und Zuchthäusler bekannt sind und vor kurzer Die Maurer waren am Dienstag wieder außerordentlich Mehrere Petitionen betr. die Baupolizei- Ordnung Beit wegen Kuppelei auf der Anklagebant gefeffen haben. Bei zahlreich im Feenpalast versammelt. Wie aus dem Bericht der für die Vororte Berlins sollen nach dem Antrage feber Gelegenheit aber erlauben sich die Herren Fabrikanten zu Bohukommission zu entnehmen war, sind über 100 Bauten an der der Petitionskommission theils der Regierung zur Erwägung betonen, daß sie nur mit anständigen und ehrlichen Leuten zu jebigen Bewegung betheiligt. Von diesen find bereits auf 46, mit der Aufforderung überwiesen werden, die versprochene thun haben wollen. haben wollen. Wir halten es daher für unsere zum theil sehr großen Bauten, wie der Dombau, Theater des Aenderung der Bauordnung für Friedenau , Pankow und einen Pflicht, diese Herren auf einen Ausspruch eines ihrer Westens, Lachmann u. Zauber, Behrenstraße u. a., zum theil auch Theil von Stegliß herbeizuführen, theils durch Tagesordnung Kollegen, gelegentlich der Verhandlung im Februar vor auf Bauten von Jnnungsmeistern, die Forderungen bewilligt, dem Einigungsamt des Gewerbegerichts ganz besonders aus- sodaß an 612 Kollegen Arbeitsberechtigungstarten ausgestellt Ein Antrag Wallbrecht Schmidt- Warburg geht merksam zu machen, der da erklärte, in seiner Fabrik werde ein werden konnten. Streifende sind zur Zeit noch 1147 vor­dahin: die Regierung wolle eine gründliche Revision der Bau- gerechtes und liberales Regiment geführt. Es ist uns deshalb handen. Wie Silberschmidt anführte, tann der Bes Ordnung für die Berliner Vororte unter Zuziehung von Sach- unbegreiflich, wie solch lichtscheues Gesindel, das nur lauert, dem richt auf Genauigkeit insofern teinen Anspruch machen, verständigen, Ortskundigen und der Gemeindevertretungen vor ehrlichen Arbeiter in den Rücken zu fallen, in den Fabriken Be- als die Zusammenstellung in kurzer Zeit erfolgen mußte, nehmen, die Bau- Ordnung eventuell durch eine neue Bau- schäftigung finden konnte. Ferner wurde eine von einem Buch außerdem aber jedenfalls mehr Maurer die Arbeit nieder­Ordnung zu ersetzen. halter gemachte Aeußerung mit Pfuirufen aufgenommen, wonach gelegt, auch mehr bewilligt erhalten haben, ohne daß dem Abg. Felisch( f.) bekämpft die geltende Bau- Ordnung, welche die Streifunterstützung der weiblichen Personen im Betrage Bureau Meldung gemacht wurde. Das Resultat wurde als vers namentlich Friedenau schwer geschädigt habe. von 5 M. zu niedrig sei und diese durch Prostitution sich hältnißmäßig günstig bezeichnet. Es steht zu erwarten, daß ein Abg. Wallbrecht( natl.) empfiehlt seinen Antrag; die Vor- etwas dazu verdienen müßten. Diese Speichellecker scheinen allgemeiner Erfolg erzielt wird, zumal verschiedene Ausbauten schläge der Regierung sind noch sehr mangelhaft. sich nicht zu erinnern, daß die Arbeiterinnen trop langer Arbeits- und auch andere in betracht kommen, die fertig gestellt werden Reg.- Kommiffar Geheimrath Franke bestreitet, daß die gel- zeit oft mit 3-4 m. nach Hause gehen mußten. Des weiteren müssen und folgedessen gezwungen sind, zu bewilligen, wenn die tende Bau- Ordnung so nachtheilig gewirkt habe, wie die Vor- wird das Verhalten einiger Wertmeister abfällig kritisirt, die Streikenden ihre Pflicht erfüllen. Ein Antrag, den Dombau, redner behaupten, im Gegentheil, sie habe sehr wohlthätig gewirkt andere, ihnen sonst nicht zukommende Arbeiten ausführen und trotzdem daß die Forderungen bewilligt sind, zu sperren, da ein und erst die Agitation gegen die Bau- Ordnung habe erst in neuerer damit die Sache der Arbeiter schädigen. Nach dem noch Kollege 2. beträchtlicher Theil der Streikenden nicht wieder eingestellt Zeit Unzufriedenheit hervorgerufen. den Anwesenden die vollste Sympathie der Berliner Gewerf- werden soll, wurde aus rein praktischen Gründen, nachdem Abg. Schmidt Warburg( 3.): Die ganze Bau- Ordnung ist schaften übermittelt, auch die Kollegen eingehend gewarnt worden, Silberschmidt und Kater gegen den Antrag gesprochen, mangelhaft; im Westen Berlins sind 24-26 000 Hektare der sich keine Ausschreitungen zu schulden kommen zu lassen, aber abgelehnt. Hingegen wurde das Verhalten derjenigen, Landhausmäßigen Bebauung vorbehalten; im ganzen werden es die Kontrolle wie bisher auszuführen, erfolgte Schluß der Sitzung. die sich mit den Streifenden nicht solidarisch erklärten, die Besitzer von 60-70 Hektaren sein, die gegen die Beschränkung wozu sie sich vordem durch Unterschrift verpflichtet hatten, protestiren; es sind dies kleine Leute, deren Besitz völlig ent­Der Verband der Bauarbeiter( 3ahlstelle Berlin ) hielt scharf gerügt. Bemängelt wurde von mehreren Rednern, werthet ist. Warum läßt man diese kleinen Leute nicht aus der am 7. Juni seine regelmäßige Mitgliederversammlung ab. Nach daß sich die Streifenden nicht genügend an der Kontrolle der Beschränkung heraus? Dann hört die Opposition auf und nie- einem Bericht über die Verhandlungen des Gewerkschafts- Bauten betheiligen und sich nicht in der gewünschten Weise der mand hat von der Sache Schaden. fongresses verlas Gutsch einen Artikel des Bauhandwerker" vom Kommission zur Verfügung stellen. Gleichfalls wurden die Neuns 5. Mai, den Redner einer eingehenden Kritik unterzog. stunden- Arbeiter aufgefordert, dem Beschluß entsprechend, die bes Schriftführer übernahm den Auftrag, den Einsender des Berichtes nachbarten Zehnstundenbauten zu kontrolliren. Wie bekannt ge zu ermitteln. Hierauf erledigte die Versammlung einige interne gegeben, haben sich die Maurerpoliere in einer sehr zahlreich Angelegenheiten. besuchten Versammlung bei Dräsel in lobenswerther, einige sogar in ganz energischer Weise, für den Neunstundentag ausgesprochen,

erledigt werden.

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Regierungskommissar Geh. Rath Franke erwidert, daß bei Spekulationen im Grund und Boden diefelben Gefahren eintreten fönnen, wie bei anderen Spekulationen. Um solche Spekulationen handle es sich aber in den Vororten.

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Morgen 11 Uhr: Richtergehälter.

Versammlungen.

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Regierungskommissar Geh. Rath Söpker bemerkt, daß sich Eine öffentliche Versammlung aller in der der Minister allerdings berechtigt halte, Dispensationen von der Firmenschilder Branche beschäftigten Arbeiter eine Resolution jedoch, in welcher die praktische Bethätigung zur Baubeschränkung eintreten zu lassen; daß er aber nicht geneigt wurde am 8. d. M. bei Paasch, Alte Jakobstr. 83, wegen Aus- Erringung des Neunstundentages verlangt wurde, kam durch fei, Friedenau ganz von der Beschränkung frei zu laffen. sperrung der Klempner, Former, Gürtler u. s. w. der Firma einen von der Majorität angenommenen Antrag nicht zur Ab­Abg. Lückhoff( ft.) empfiehlt den Antrag Wallbrecht zur An- Koch u. Bein, Nitterstr. 49, abgehalten. Die betreffenden Arbeiter ftimmung. Getadelt wurde von einigen Rednern das Verhalten nahme. sind, wie Herr Koch sich in dem Rundschreiben an seine Verbands- der Polizei gegenüber den Streifenden. Eine Reihe von An­Das Haus nimmt den Antrag der Kommission und den An- mitglieder auszudrücken beliebte, wegen Arbeitsverweigerung ent- trägen, die Kontrolle einzelner Bauten und die Ausstellung von trag Wallbrecht an. lassen worden. Die Arbeitsverweigerung aber hat in Thatsache darin Arbeitsberechtigungs- Karten betreffend, wurde zum Schluß der Eine Petition Elbinger Bürger um anderweite Regelung bestanden, daß betreffende Arbeiter, nachdem sie wochenlang, in Rommission zur Berücksichtigung überwiesen. der Deich abgaben wird durch Tagesordnung erledigt, folge der hiesigen Gewerbe- Ausstellung, Tag für Tag Ueber Die streitenden Maurer waren gestern Vormittag fast voll­nachdem auf Anregung des Grafen Kauit der Regierungs- stunden gemacht hatten und infolge von Ueberanstrengung und zählig im Feenpalast versammelt. Wie Rater bekannt gab, tommiffar Geh. Rath Holle bemerkt hatte, daß die Bewohner der jetzigen großen Hiße einmal sich erlaubten, nach Beendigung hat sich das Resultat bis zu dieser Versammlung dahin geändert, der Draußensee- Niederung den Schutz der Nogatdeiche mit der normalen Arbeitszeit nach Hause zu gehen, von Herrn Koch daß nun auf 56 Bauten mit 834 Maurern die Forderungen bes genießen und deshalb zu deren Lasten herangezogen werden in der gröbsten Weise gezwungen wurden, so lange zu ar willigt wurden. Demnach ist im ganzen auf 387 Bauten, wo müssen. beiten, als er es für nöthig halte, daß sie daß sie darauf, selbst 4853 Maurer beschäftigt sind, die neunstündige Arbeitszeit Konstatirt mußte werden, daß nachdem sie dieses Ansinnen zurückgewiesen, von Herrn Koch eingeführt. daß die jüngeren obwohl nach der Fabrikordnung den Arbeitern Kündigung zu Kollegen einen großen Mangel an Solidaritätsgefühl bei der steht ohne Kündigung entlassen wurden. Leider haben sich jetzigen Bewegung an den Tag gelegt und theiliveise auf den die übrigen in der Fabrik beschäftigten Arbeiter nicht den Ge- Bauten verblieben, wo hingegen gerade die Familienväter mit Die in Gasanstalten und auf Kohlenplätzen beschäftigten maßregelten angeschlossen und es dürfte auch bei der Judifferenz außerordentlicher Einmüthigkeit in den Kampf eingetreten sind. Arbeiter hatten am 31. Mai eine Versammlung anberaumt, in derselben schwer zu erreichen sein, daß sie sich mit denselben Wenn es auch eine feststehende Thatsache sei, daß die Unternehmer der Genosse Pörsch einen beifällig aufgenommenen Vortrag solidarisch erklären. Die Versammlung verpflichtet sich, die Ge- lieber 60 Pf. Stundenlohn als den Neunstundentag bewilligen, so hielt. In der Diskussion wird darauf hingewiesen, daß nach maßregelten moralisch und materiell zu unterſtüßen und den liege es doch zumeist an den Maurern, die den Muth nicht dem Streit auf den städtischen Gasanstalten die Löhne etwas Buzug zu der Fabrik fernzuhalten. Herr Koch, sowie dessen befizen, die Forderungen an den Arbeitgeber zu stellen, daß die erhöht und auf den Anstalten in der Danziger- und Gitschiner- ertführer Petermann waren tros Einladung nicht erschienen. Verkürzung der Arbeitszeit noch nicht überall durchgeführt ist. straße die Arbeitszeit von 18 auf 12 Stunden herabgesetzt sei. Ueber Petermann, der in der sozialdemokratischen Partei eine Von einem Redner wurde angeführt, daß auf einem Bau von Leider habe man in betreff der Arbeitszeit in der Müuerstraße, Bertrauensstellung bekleidet, wurde lebhaft Klage geführt, daß 10 beschäftigten Maurern 7 an den Meister die Forderungen Stralauer Platz und Schmargendorf den alten Zustand bei- sein Handeln den Arbeitern gegenüber sich nicht mit den sozial- gestellt und bewilligt erhalten haben, die 3 anderen, welche sich aba behalten. Ferner wurde mitgetheilt, daß in letzter Zeit Arbeiter, demokratischen Prinzipien verträgt. Bum zweiten Punkt der feits hielten, entlassen wurden. Nachdem die etwa abreisenden die Kollegen aufgefordert wurden, den Zuzug nach: Dorta die dreizehn Jahre im Betriebe beschäftigt waren, durch Tagesordnung wurden als Agitations- Komitee ble before Peine , Kassel , Magdeburg , Gera , die Straße Kollegen Drogmann, Hartwig und Schaup. Unter Verschiedenem mund, junge Kräfte erfetzt und geworfen wurden. Einem Arbeiter, der zu Pfingsten um Urlaub wurde Drogmann als Gewerkschaftsdelegirter wiedergewählt. Breslau , 3widau, Kulmbach , Gonsenheim und nachsuchte, erwiderte man, er könne Buch und starte bekommen, In den nächsten Tagen findet wieder eine öffentliche Versamm Dresden zu vermeiden und aufmerksam gemacht worden war, daß den Akkordarbeitern feine Arbeitsberechtigungskarten dann habe er Gelegenheit zu verreisen so viel er wolle. Diefes lung statt. Benehmen steht in einem recht frassen Gegensatz zu den Gr Zwei öffentliche Versammlungen der Schmiede Berline ausgestellt werden, erfolgte der Schluß der vom besten Geist be In beiden feelten Versammlung. holungsreisen, die den höheren Beamten anstandslos gewährt haben am Montag und Dienstag stattgefunden. Arbeiter- Bildungsschule. Donnerstag Abend 9 Uhr bis 10% Uhr: Süd= werden. Das Reinigen der Filter, so bemerkte ein Redner, sei referirte Genosse Metzner über Zweck und Nußen der Ver oftschule, Waldemarstr. 14: Deutsch. ( Literatur des neunzehnten eine so gesundheitsschädliche Arbeit, daß den Arbeitern bei dieser fürzung der Arbeitszeit", die Gründe dafür in wirthschaftliche, Nordschule, Müllerstr. 179 a: Geschichte. ( Neuere Geschichte von der Reformation Beschäftigung die Kleidung und der ganze Körper grün gefärbt fanitäre und ethische zergliedernd. wird, und das Einathmen der Gase wirke so schädlich auf den Im Wedding Part, Müllerstraße, woselbst die bis zur Gegenwart mit besonderer Berücksichtigung der Entwickelung des Sozialismus und der politischen Parteien Deutschlands .) Herr Dr. G. Pinn. inneren Organismus, daß die betreffenden Arbeiter oft Montagsversammlung stattfand, die nur mäßig besucht war, die Schulräume find zur Benugung der Bibliothet und des reichhaltigen die schwersten schloß sich an den Vortrag eine längere Diskussion im Sinne Beitschriftenmaterials schon von 8 Uhr an geöffnet. tagelang an Appetitlosigkeit leiden und Störungen in der Verdauung zu erdulden haben. Trotzdem des Referats. Eine Resolution, worin die Versammlung ihr wird für eine leichtere und beffere Reinigung nicht gesorgt und Einverständniß mit den Ausführungen des Referenten ausspricht die Arbeit äußerst gering bezahlt. Ueber die Zustände auf den und sich zum Beitritt in die Organisation verpflichtet, um durch Kohlenplägen berichtet ein Rebner, daß bei der Firma Louis diese eine Verkürzung der Arbeitszeit zu erringen, fand ein In einer Pause ließ fich ein Schulze ein Arbeiter auf Geheiß des Anweisers sein Quittungs - stimmige Annahme. buch für die Organisation vernichten und ferner geloben mußte, Theil der Anwesenden in die Organisation der Schmiede auf­

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Jahrhunderis. Auffaßlehre.) Herr Heinrich Schulz .

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Arbeiter- Sängerbund Berlins und umgegend. Berfigender Ad. Neu­mann, Bajewalterstr. 3. Alle Aenderungen im Bereinskalender find zu richten Friedrich Kortum, Manteuffelstr. 49, v. 2 Tr. Arbeiter- Raucherbund Berline und Umgegend. Aenderungen Vereinstalender find zu richten an Otto Echulz. Kotibuserdamm 72. Hund der geselligen Arbeitervereine Berlins und Umgegend alle Buschriften den Bund betreffend find zu richten an: Hermann Jahn , echönhauser allee 177 c.

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