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Meineidig aus Feindschaft.

Er zeigte sich selbst den Behörden an.

Wir berichteten über die Meineidsaffäre des Buchbinders Schettler, der sich selbst bei den Behörden angezeigt hatte, um sich damit an seinem einstigen Freund zu rächen. Sie tam gestern vor dem Schwurgericht I dadurch zum Abschluß, daß Scheffler verurteilt wurde, während das Verfahren gegen den Freund schon längst ein­gestellt war.

gehen. Ein wenig verloren stehen und sizen sie herum, am meisten interessiert sie die Verpflegung. Von der Bühne herab fragt der Liedersänger, was es denn heute zum Abendbrot gibt, und einer Frau ganzes Sehnen gehört den versprochenen Pellfartoffeln.

Die Vorführung machte allen viel Spaß, alles lachte und freute sich und man darf ihrem Fürsorger, Genossen Schöbel, dankbar sein, daß er sich erinnert, daß auch sie Menschen mit Sehnsucht nach Freude und Aufheiterung sind.

Mißbrauch öffentlicher Anlagen.

Der Angeklagte war mit einem Werkzeugmacher Krüger eng befreundet gewesen, der im Verlauf eines Rechtsstreites mit einer Firma gepfändet worden war. Seine Möbel hatte er bei Schettlerflächen ihrer eigentlichen Zweckbestimmung entsprechend gepflegt untergestellt. Schettler sagte nun im Zivilprozeß gegen Krüger aus, daß ihm diese Möbel von seinem Freunde Krüger als Sicherheit für ein Darlehen längst vor der Pfändung übereignet worden waren. Auch in dem Strafverfahren, das trotzdem gegen Krüger wegen Pfandbruchs angestrengt wurde, beschwor Schettler diese Aussage und erklärte, daß die Möbel ſein recht­mäßiges Eigentum gewesen seien und daß er sie infolgedessen längst weiterverkauft hätte. Erst lange Zeit danach, als Krüger und Schettler durch Familienstreitigkeiten zu erbitterten Feinden geworden waren, teilte Schettler den Justizbehörden mit, daß er Damals auf Krügers Anstiftung hin falsch geschworen hätte und daß er Krüger die Möbel, die er nur aus Gefälligkeit untergestellt hätte, längst zurückgegeben habe. Er beantragte, Krüger wegen Anstiftung zum Meineid zu verhaften und erheblich zu bestrafen. Zu seinem Unglück fonnte man aber Krüger diese Straftat nicht nachweisen, so daß das Verfahren gegen Krüger sehr bald eingestellt wurde. Uebrig blieb nur das Strafverfahren gegen Schettler auf Grund seines eigenen Geständnisses, das auch zur Eröffnung der Hauptversammlung führte.

Auf Antrag des Staatsanwalts verurteilte das Schwur gericht den Angeklagten Schettler wegen Meineides, aber unter Berücksichtigung des Strafmilderungsparagraphen 157, da sich der Angeklagte in dem Pfandbruchsprozeß bei Angabe des wahren Sachverhaltes selbst einer strafbaren Handlung, der Beihilfe zum Pfandbruch oder gar zum Betrug, hätte bezichtigen müssen. Schettler wurde daher zu neun Monaten Ge= fängnis verurteilt.

Frohes Lachen im Arbeitshaus.

Ein Freilufttheater in Rummelsburg  .

Zwischen den gewaltigen Holzstößen im Arbeitshaus Rummels­ burg  , die des Kleinmachens durch die Insassen harren, ist eine kleine Iuftige Sommerbühne entstanden, da singt ein junger Mensch moderne Lieder, dann kommt ein dicker Spaßmacher, eine richtige ultige Nudel, dann tritt eine Dame auf, die kleine Sachen, die sie selbst aus dem Französischen übersetzt hat, zum Vortrag bringt, und zum Schluß vereinigen sich alle drei im fröhlichen Spiel von Tschechows ,, Heiratsantrag". Man freut sich, daß wieder einmal ein paar arme Komödianten ein paar Groschen verdienten, und ihren bedrängten Mitmenschen für zwei Stunden frohe Laune vermitteln.

Aber das sind ja gar keine Komödianten, wenigstens keine vom Brett!! Der fede Sänger hat außer seiner guten Laune gar nichts: nicht einmal ein Dach über dem Kopf. So nächtigt er hier im Wanderheim und arbeitet, dafür friegt er ein fleines Taschengeld, Essen   und Schlafen. Der ulkige Dicke hat schon seine siebzig fatteren Jahre auf dem Buckel, er ist Hospitalist und sieht, daß er den schäbi gen Rest des Daseins hier herumkriegt. Und die Dame" ist ein Mann, der sich nie so wohl fühlt, als wenn er in Frauenkleidern steckend kokett tun und hold lispeln kann. Er ist ehemaliger Artist, nun ist er hier gelandet.

Gegen tausend Insassen zählt die Anstalt, zwangsweise Ein­gelieferte, Alte, Sieche und solche, die von selbst kommen, weil sie einfach nicht wissen, wohin. Sie arbeiten tagsüber acht Stunden in Wäschereien, Bädereien, Tischlereien, beim Holzsägen, Garten­arbeiten und was sonst noch zu tun ist, friegen dafür ein kleines Taschengeld und ihre Bleibe. Die Inhaftierten hoden in Zellen, die anderen in großen Sälen an roh gezimmerten Tischen beim Blechtopf mit Kaffee, ein paar Brotscheiben und etwas Belag. Frauen und Männer sind streng getrennt, aber sie haben einen Garten, Radio und Bücher, und die nicht Zwangseingelieferte find, dürfen auch aus­

SAJ

Sozialistische Arbeiterjugend Groß- Berlin

Finsendungen für diese Rubrik nar an das Jugendfefretariat Berfin S 68, Lindenstraße 3

Heute, Sonntag, 12. Juli:

Schöne Schönhauser Vorstadt: 19% Uhr Heimabend, Schönfließer Str. 7.­berg V: Wir gehen zum Birkenwäldchen. 13 Uhr KP.- Reukölln 1: 12% Uhr Reuterplay. Neukölln VIII: 12% Uhr Kaiser- Friedrich- Straße Ecke Weichsel­straße. Neukölln XI: 122 Uhr Bahnhof Hermannstraße. Lichtenberg  - Nord­weft: Flugblattverbreitung, 18 Uhr, Möllendorf- Ede Rittergutstraße bei Barg. Erscheinen Pflicht. Tegel  : Bahnhofstr. 15: Heimabend. Neukölln X: 12% Uhr Rathaus Neukölln  . Lichtenberg- Nordwest: 13 Uhr Bahnhof Lichten­berg- Friedrichsfelde  . Werbebezirt Neukölln  : Treffpunkt zum Fest der Arbeit" 13% Uhr, Rungius Ede Hannemannstraße. Werbebezirt Lichtenberg  : Beteiligung aller Gruppen am Waldfest der Partei, Kaulsdorf- Süd, Sanssouci  ". 14 Uhr Bahnhof Mahlsdorf  .

Morgen, Montag, 13. Juli, 19½ Uhr: Sansa: Bochumer Str. 8b: Religiöfer Cozialismus". Besten: Genthiner Str. 17: Tagespolitik". Hopiah: Schönstedtstr. 1: Der 14. Juli 1927". Faltplag II: Sonnenburger Str. 20: 10- Minuten- Referate. Nordosten II: Danziger Str. 62, Baracke HI: Frankfurt/ Main". Prenzlauer Vorstadt: Gleimstr. 33-35: Schönhauser Vorstadt: Was muß der Jugendliche von Gesezen wissen?" Sonnenburger Str. 20: Fahrtenerlebnisse". Andreasplak R.- F.: Brommy­Werbebezirk Teltowkanal: W.- B.- V.- Sizung, Lankwiz, Schulstr. 19/21.

Faltplay 1: Sonnenburger Str. 20:" Wie gehe ich auf Fahrt".

In einem an Plätzen und Partanlagen so armen Stadtteil wie dem Bezirk Friedrichshain   ist es die Pflicht der Bürgerschaft, den größten Wert darauf zu legen, daß die Grün­werden. Trotz aller Sorgfalt, die zur Pflege der Plätze und An­lagen aufgewendet wird, ist aber beinahe täglich festzustellen, daß Strauchwert, Blumen, Bänke und dergleichen mutwillig 3 er stört oder auch gestohlen werden. Ist dieser Schaden, der der All­gemeinheit dadurch zugefügt wird, schon bedauerlich, so ist es jedoch unverständlich, wenn neuerdings dazu übergegangen wird, Rajenstraße 1: Funktionärsizung. gemeinheit dadurch zugefügt wird, schon bedauerlich, so ist es jedoch flächen als Lager- und Tummelpläge zu benutzen. In den heißen Tagen des Vormonats hat das Bezirksamt Friedrichshain  die vorübergehende Benugung einer Rasenfläche im neuen Teil des Friedrichshains, dem sogenannten neuen Hain, dem erholungs suchenden Publikum freigestellt. Dieses Entgegenkommen ist aber von einem Teile der Parkbesucher start mißbraucht worden. Der Hain, der durch das Bezirksamt zu einer der schönsten Parkanlagen Berlins   umgestaltet wurde, wird heute von rücksichtslosen Elementen geradezu katastrophal verwüstet. Die täglich niedergetretene Rasen­fläche darf nicht einmal besprengt werden, weil einfichtslose Elemente sofort gegen die städtischen Barfarbeiter Stellung nehmen. Fußball- Bewerkschaftsbewegung: Friedr. Ekkorn; Feuilleton: Dr. John Shikowski; Lokales spieler zerstören die Grasnarbe und vernichten Blumen und Strauch­werk. Hunde und Katzen, die mitgebracht werden, tragen wesentlich zur Verunreinigung und Verschandelung des Parkes bei.

Diese rücksichtslose Benutzung und vielfach böswillige Bernich­tung einer für die Gesamtbevölkerung unschätzbaren gesundheitlichen Parkanlage hat das Bezirksamt Friedrichshain   veranlaßt, die Sperrung der Rasenfläche durchzuführen. Für die Er= holungsuchenden sind bequeme Wege und zahlreiche an schönen Stellen aufgestellte Bänke da, für die Jugend die Spiel- und Sport­plätze. Von dem einsichtsvollen Teil der Bevölkerung erwarten wir, daß er die öffentlichen Organe in der Erhaltung des Haines als Erholungsstätte der Arbeiterschaft unterstützt.

Vergiftete Hunde und Kazen sind abzuliefern.

Die Deputation für den Vieh- und Schlachthof stimmte in ihrer letzten Sigung einer Aenderung des Ortsstatutes für die Fleischvernichtung zu. Danach wurde das Ortsstatut über die Ab­lieferung von Kadavern dahin geändert, daß die bis dahin be­stehenden Zweifel aufgehoben werden, ob Hunde und Katzen, die von ihren Eigentümern vergiftet worden sind, unter die Ab= lieferungspflicht fallen. Nach den neuen Bestimmungen des Ortsftatutes ist der Eigentümer verpflichtet, die Abholung auch der Kadaver von Hunden und Katzen bei der Hauptsammel­stelle in der Paul- Hense- Straße zu beantragen.

Sport.

Rennen zu Strausberg   am Sonnabend, 11. Juli. stillendorfer Jagdrennen. 1. Scharrs Richtlinie( Buſchle); Fascist; 3. Eiche. Toto: 24. Play: 11, 10. Ferner liefen: Kermat. Jungfern- Hürdenrennen. 1. Chr. v. Arnims Page( Wolff); 2. Königs­sonne; 3. Anttmann. Toto 17. Blay: 12, 17, 31. Ferner liefen: Kaval­fade, Fragola  , Scharade, Bonita, Rialto, Ary Schlubed, Tosella.

Prospero- Hürdenrennen. 1. F. Wolffs Judith( Hauser); 2. Monima; 3. Moslem. Toto: 19. Play: 11 12, 22. Ferner liefen: Patras  , Leucht­turm, Prima, Coryx, Koriza, Tauperle, Donizetti  .

Quast- Flachrennen. 1. Frau J. v. Opels Agraffe( Narr), 2. Gogol  ; 3. Melusine  . Toto: 31. Platz: 14, 26, 17. Ferner liefen: Ramses  , Lieb­haberei, Vorbote, Music, Olivia, Tolentino, Freilos, Frontheil.

von Goßler- Jagdrennen. 1. Dr. H. Hez' Marcion  ( Hauser); 2. Gawan  ; 3. Liliput. Toto: 29. Platz: 12, 32, 21. Ferner liefen: Eldon, Meute, Le Reveur, Manoir, Anastasia, Barfuß.

Verkaufs- Flachrennen. 1. Stall Halmas Flavia( Huguenin); 2. Vici; 3. Flugholde. Toto: 39. Blak: 17, 49, 36. Ferner liefen: Jos, Goldalma, Midgard, Ihland, Chikoi, Wanda.

Strausberger   Wochenend- Preis. 1. P. Mülhens' Haarfloce( Printen); 2. Isola; 3. Morgenrot. Toto: 35. Play: 17, 16, 20. Ferner liefen: Bardes Bruder, Ischtar, Osiris  , Unfug.

Die altbekannte Juwelen, und Uhrenfirme Belmonte n. Co., die ihre Ge­schäftsräume über 20 Jahre in der Leipziger Straße   97 hatte, ist nach Char­Tottenstraße 27 verzogen, da die hohe Miete für ihr Prinzip, Qualitätswaren zit billigen Preisen zu verkaufen, untragbar wurde. Das Geschäft Rönig­straße 30 bleibt in vollem Umfange bestehen. Die erhebliche Ersparnis an Ladenmiete und sonstigen Spesen ermöglichen einen bedeutenden Preisabbau. Bei Belmonte findet man sowohl in der Königstraße 30 wie in der Charlotten. straße 27 nach wie vor eine sehr reiche Auswahl an Juwelen, Uhren aller Art, Gold- und Gilberwaren zu außergewöhnlich billigen Preisen.

Verantwortlich für Politik: Victor Schiff; Wirtschaft: G. Klingelhöfer; und Sonstiges: Frik Karstädt; Anzeigen: Th. Glode; sämtlich in Berlin  . Verlag: Vorwärts- Berlag G. m. b. S., Berlin  . Drud: Borwärts- Buchdruckeret and Berlagsanstalt Vaul Singer u. Co.. Berlin   SW 68. Lindenstraße 3 Hierzu 4 Beilagen und Blick in die Bücherwelt".

Statt Karten.

Allen Beteiligten, insbesondere den gesamten Abordnungen der Berliner   Schutzpolizei  , deren Vizepräsidenten, Herrn Weiß, dem Genossen Meier, den Reichsbannerkameraden und den Gewerkschaften für die herzliche Teilnahme bei der Bestattung unseres lieben Sohnes, Bruders und Neffen, Herrn Oberwachtmeister

Emil Kuhfeld

unseren tiefgefühltesten Dank. Im Namen der Hinterbliebenen

Ww. Karoline Kuhfeld, Willi Kuhfeld, Hermann Kuhfeld.

Blumenspenden

jeder Art

llefert prelswer! Paul Golletz vormals Robert Meyer Marlannenstr. 3 F8, Oberbaum 1303

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Röbren, Filter Ersatzteile, Preisliste gratis

Koblank& Co. Pumpenfabrik BERLIN N 65, Reinickendorfer Str. 95

Deutscher Metallarbeiter- Verband Deutscher Metallarbeiter- Verband

Verwaltungsstelle Berlin

Nachruf

Den Mitgliedern zur Nachricht, daß unser Kollege, der Instrumentenmacher

Max Reuscher

am 2. Juli gestorben ist.

Am 4. Juli starb unser Rollege, der Goldarbeiter er

Ferdinand Jaekler

geb. 23. September 1861.

Am 28. Juni starb unser Rollege, der Arbeiter

Johann Winterich

Am 6. Juli starb unser Rollege, der Metallarbeiter

Hermann Herbert

geb. 8. Januar 1893.

Ehre ihrem Andenken!

Die Beisegungen haben bereits stattgefunden.

Die Orisverwaltung.

Funktionäre!

Die Bertrauensmänner- Konferenz der Branche der Autogenschweizer, der Hobler, Bohrer, Fräser und der Mechaniter fallen im Monat Juli ans. Auch die Konferenz der Schmiede fällt aus.

Dienstag, den 14. Juli, abends 7 Uhr, im Verbandshaus, Eingang Elfässer Straße 86/88 Branchen- Versammlung der Bauanschläger Tagesordnung:

1. Vortrag:

Die Krankenkassenversicherung." Referent: Kollege Karl Fischer. 2. Berbands- und Branchenangelegen­heiten.

3. Berschiedenes.

Ohne Mitgliedsbuch tein Zutritt. Zahlreiches Erscheinen der Kollegen ist Pflicht. Die Ortsverwaltung. Zurückgekehrt

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Zurück:

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