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Nr. 339 48. Jahrgang

2. Beilage des Vorwärts Donnerstag. 23. Juli 1931

Legende von der öffentlichen Verschwendung.

Sind die öffentlichen Kapitalanlagen an der Wirtschaftskrise schuld?

um 112 Prozent gestiegen, in der öffentlichen Elektrizitäts- Gas- und Wasserversorgung nur um 18 Prozent, und in der öffentlichen Ver­fehrswirtschaft sind die Kapitalanlagen jogar um 5 Prozent in dieser Zeit gefunken!

Wir haben uns schon einmal mit der von den Unternehmern| Kapitalanlagen der Gemeinden, die entweder Bon 1926 bis 1928 sind die Neuanlagen in der privaten Industrie und der Unternehmerpresse beliebten demagogischen Auslegung der vom Konjunkturinstitut veröffentlichten Studie über die ,, Kapital­bildung und Investitionen in der deutschen   Volkswirtschaft 1924/28" beschäftigen müssen. Das geschah gegenüber der ,, Deutschen All­gemeinen Zeitung", die mit dem Hinweis auf die sogenannte öffent­liche Mißwirtschaft unter Zitierung dieser Arbeit unsere Enthüllungen über Milliarden von Fehlanlagen der privatkapita­listischen Wirtschaft glaubte, uns aufs Glatteis führen zu können. Die DA3." ist selbst dabei ausgerutscht. Sie hat nicht mehr geantwortet. Heute müssen wir uns gegen die Zeitschrift ,, Maschinenbau  " wenden, die

vom Verein deutscher Maschinenbauanstalten herausgegeben wird. In Heft 14 vom 16. Juli 1931 finden wir nach einer Aufgliederung der Untersuchungsergebnisse des Kon­junkturinstituts die Feststellung, daß die Expansionspolitit der öffentlichen Hand unmittelbar und mittelbar die Lage der Gesamt­wirtschaft, die ohnedies durch die übrigen Eingriffe der öffentlichen Hand auf äußerste belastet wurde, in ganz besonderer Weise er­schwert hat. An einer anderen Stelle wird behauptet, daß nahezu zwei Drittel der gesamten deutschen   Sachkapitalbildung, soweit fie fich auf Neuanlagen erstreckte, durch die öffentliche Hand, das heißt außerhalb der Rentabiltätsrechnung der freien Wirtschaft erfolgt jei.

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Auch die Zeitschrift Maschinenbau  " stellt sich auf den Stand­punkt, daß die entscheidende Ursache der Krisenverschär­fung in Deutschland   nicht im Gebiet des privaten Kapitals, sondern im Gebiet der öffentlichen Wirtschaft liegt. Sie unterstellt, daß die besondere Schädlichkeit der zu nehmenden öffentlichen Kapitalanlagen darin begründet sei, daß sie sich außerhalb der Rentabilitätsberechnung der freien Wirtschaft bewege, was bedeutet, daß sie unrationell und angesichts der vom Maschinenbau  " gezogenen Konsequenzen wirt. schaftsgefährdend seien. Daß diese Feststellungen im gegenwärtigen 3eitpunft getroffen werden, geschieht wahrscheinlich nicht ohne Absicht, hat aber auch im entgegengesetzten Fall die Wirkung, daß die öffentliche Wirtschaft und die öffent­lichen Berwaltungen für den gegenwärtigen wirtschaftlichen Zu­sammenbruch verantwortlich erscheinen. Auch diese Art der Aus wertung der Feststellung des Instituts für Konjunkturforschung ist eine Legendenbildung über die Ursachen der gegen wärtigen fritischen Wirtschaftslage, die nicht hingenommen werden darf.

Zunächst ist die Gleichsetzung von nicht privatwirtschaftlicher Rentabilitätsprüfung und Unwirtschaftlichkeit, wie sie hier vor­genommen wird, unsachgemäß und in der Wirkung demagogisch.

Der Nachweis würde uns sehr intereffieren, inwieweit die Kapitalanlagen zum Beispiel bei der Reichspost, der Reichs­bahn, der ganzen fommunalen Bersorgungswirtschaft und im Wohnungsbau etwa einer weniger erfolgreichen Rentabilitäts­prüfung unterlegen haben, als das etwa der Fall war in der privatkapitalistischen Eisen-, Kali-, Stidstoff-, kunstfeide- und Tegfilindustrie.

Es kommt hier nicht auf Prinzipien an, sondern auf den Erfolg bei der Anwendung der Prinzipien. Dann möge uns der ,, Maschinenbau  " sagen, wie man beim Bau von Schulhäusern, Krankenhäusern, Bädern, Verwaltungsgebäuden, Polizei und Militärkasernen, Universitäts  - und Theatergebäuden, bei Wasser­bauten, beim Straßenbau, bei den Kanalisationen und im Feuer­Löschwesen eine Rentabilitätsprüfung überhaupt durchführen soll. Hier schon wegen des Fehlens der Rentabilitätsprüfung auf Unwirtschaftlichkeit und Verschwendung zu schließen, ist un­verantwortlich.

Die Bermehrung der Rapitalanlagen bet den Reichs-, Länder­und Gemeindeverwaltungen einfach so darzustellen, als ob hier von privater und öffentlicher Kapitalbildung in gegenfäß licher Weise gesprochen werden kann, ist ebenfalls unsachgemäß und demagogisch. So ist nach der genannten Veröffentlichung des Konjunkturinstituts bei den neuen Kapitalanlagen der Gemeinden in den Jahren 1925 und 1927 festzustellen, daß allein 40,6 Prozent aller Neuanlagen auf den Straßenbau und die Förderung von In­dustrie, Handwerk und Landwirtschaft, 7 Prozent auf Kanalisation und Feuerlöschwesen, 22,4 Prozent auf das Wohnungswesen ent­fallen, zusammen also 70 Prozent der gesamten

unmittelbar für die Privatwirtschaft lebens­notwendig sind oder, wie bei dem Wohnungsbau, normaler­weise überhaupt zur privaten Kapitalbildung gerechnet werden müssen. Auch Schlacht- und Viehhöfe, Messe- und Markthallen, Hafenbetriebe find zum größten Teil Kapitalanlagen für die Privatwirtschaft. Will man das etwa für die Leipziger Messe bestreiten, die hundertprozentig der Privatwirtschaft dient? Nur 24 Prozent aller neuen fommunalen Kapitalanlagen dienten der allgemeinen Verwaltung, für Polizei, Schulen und das gesamte Wohlfahrtswesen, wobei noch die produttive Erwerbslosenfürsorge mit eingerechnet ist!

Falsch ist auch die Feststellung, daß in der öffentlichen Berwal­tungswirtschaft zu viel kapital auf Kosten der privaten Wirt­schaft verbraucht worden sei.

Auf Seite 204 der genannten Arbeit wird für die Berwaltungs­wirtschaft der Gemeinden( Wohnungsbau ausgenommen) festgestellt, daß im Jahre 1928 gegen das Vorjahr die Kapitalanlagen um 3 Broz. gestiegen sind. Die Neuanlagen der gesamten Industrie( Neuanlagen) stiegen in der gleichen Zeit um 14 Prozent, sie erhöhten sich in der Bergbau- und Hütten­industrie um 24 Prozent und bei Chemie Erdöl   und Kali um 73 Brozent!( Seite 76.)

Der Maschinenbau  " tommt zu seinen ganzen Ergebnissen nur deshalb, weil er unvergleichbare Dinge einander gegen­überstellt. Wo aber die Kapitalanlagen relativ vergleichbar sind, zeigt sich eine

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viel größere Neuanlage von Kapital in der privaten Industrie als in der öffentlichen Wirtschaft.

Noch eine Bremer   Pleite.

Schon wieder kommt aus Bremen   eine Nachricht über eine neue wenn auch kleinere Pleite. Die Schiffswerft und Maschinenfabrik 3. Frerichs u. Co. A.-G., Osterholz- Scharmbed( nicht zu verwechseln mit der Frerichswerft, Einswarden), muß am 8. Au­gust der Generalversammlung bekanntgeben, daß mehr als die Hälfte des Aktienkapitals( 0,5 Millionen Mark) verloren ist. Die Mehrheit des Attientapitals ist im vorigen Jahre aus dem Besitz des Gebr. Stumm- Konzerns in den Besitz der Westfälischen Bergbau- und Kohlenverwertungs- A.- G., der Bremer   Finanzleute nahestehen, übergegangen.

Abschluß im Lokomotiv: Bau.

Wieder fleiner Verlust bei Henschel& Sohn, Kaffel.

Die Henschel u. Sohn A. G., Raffel, schließt das Ge schäftsjahr 1930 mit einem Berlust von 1,49 Millionen Mark( im Vorjahr 2,04 Millionen Mark Berlust) ab. Der Verlust, der durch

die offenen Reserven( 2,46 Millionen Mark) noch überdeckt ist,

wird auf neue Rechnung vorgetragen.

Die Beschäftigung im Lokomotivbau war schlecht. Für die Reichsbahn wurden 18 Lokomotiven und 11 Schlepptender her­gestellt. Der Export, der nach allen Erdteilen außer Nordamerika  ging, genügte nicht, um die Anlagen auch nur annähernd auszu­nußen. Auch das Geschäft in Last kraftwagen und Omni­bussen war schlecht, besonders infolge der geringen Aufträge der öffentlichen Stellen. Der Gesamtumsay war im Jahre 1930 um 15 Prozent niedriger als im Jahre 1929.

Die Bilanzziffern sind wesentlich durch den Verkauf der Hen richshütte beeinflußt worden. Die Warenvorräte sind mit 12,15 Millionen Mart wesentlich niedriger ausgewiesen als im Vorjahr( 23,5 Millionen Mark), vor allem infolge sehr vor­fichtiger" Bewertung. Die Forderungen sind von 55,4 auf 63,4 Millionen Mart gestiegen, die Schulden von 42,3 auf 33 Mil­lionen Mark zurüdgegangen. Der Bosten Anzahlungen, Rückstel lungen und Verbindlichkeiten von 12,6 Millionen Mark enthält überwiegend Rüd stellungen.

Allem Anschein sind sämtliche Aktiven vorsichtig bewertet, so daß erhebliche stille Reserven vorhanden sein dürften. Trog der wiederholten Berlustausweise scheint die Lage des Unternehmens nicht schlecht zu sein; es sind auch in diesem Jahr erhebliche Summen

NAG. nach der Sanierung.

Kleiner Reingewinn, aber nur nach Auflösung von Reserven.

Bruttogewinn ist von 4,1 auf 3,56 Mill. M. zurückgegangen. Wenn auch die Untosten sehr start von 6,3 auf 4,1 Mill. Mark herabgedrückt werden konnten und außer den Abschreibungen auf Anlagen( 0,67 Mill.) teine Sonderabschreibungen nötig waren, mußte doch der Dispositions Fonds, eine bei der Sanie­rung geschaffene Reserve, in die Erfolgsrechnung eingestellt mer ben, um sie auszugleichen. Der minimale Reingewinn von 27 000 m. wird vorgetragen.

Die Nationale Automobil.Gesellschaft 2.-G.,| 20 Mill. M. betragen hat), wird etwa das Richtige treffen. Der Berlin   Oberschöneweide  , legt den Abschluß und den Be­richt für das Geschäftsjahr 1930 vor. Im Oktober vorigen Jahres wurde eine gründliche Sanierung des Unternehmens durch geführt, als die Verluste bis Ende des Geschäftsjahres 1929 die Höhe von 14 Mill. M. erreicht hatten. Damals wurde das Kapital im Verhältnis 10: 1, von 17 auf 1,7 Mill. M. zusammengelegt und wieder auf 6 Mill. M. erhöht. Dadurch wurden die Verluste getilgt und starke Sonderabschreibungen auf die Vorräte ermög­licht. Den größten Teil des Aktienkapitals besitzt die AEG.

Das erste Geschäftsjahr nach der Sanierung fiel in die Zeit schlechtesten Geschäftsganges. Die NAG. wurde davon um so mehr betroffen, als gerade ihre Erzeugnisse zu den Kraftfahrzeuggruppen gehören, in denen der Abfahrüdgang über den Durchschnitt hinausging. Das gilt sowohl für die großen und teuren Ber­fcnentraftwagen wie für die schweren Lasttraftwagen, da im Jahre 1930 ganz allgemein eine Abwanderung zu leichten und billi­gen Wagen vor sich ging. Dementsprechend war auch nur der Absatz in leichten Last- und Lieferwagen zufriedenstellend. Die Fahr radproduktion des Chemnißer Werkes ist zurückgegangen, da der Abiak von Fahrrädern infolge der großen Arbeitslosigkeit weiter

unten ist.

angaben über den Gesamtumfaß, der im Jahre 1929 noch 40 Mill. M. betrug, werden nicht gemacht; die Annahme, daß er sich wie bei Büffing etwa halbiert haben dürfte( also rund

In der Bilanz sind die Ziffern für die Anlagen kaum verändert. Die Forderungen haben sich von 3,4 auf 4,1 Mill. M. erhöht, aber der Wert des Warenlagers fonnte nur ge­ringfügig, von 11,45 auf 10,87 mill. M. herab­gedrückt werden. Die Schulden sind zwar von 17,2 auf 13,8 Millionen Mark zurückgegangen, find aber immer noch im Verhältnis zum Kapital( 6 Mill. M.; daneben Obligationen 7,04 Mill. M.) sehr hoch.

Im neuen Geschäftsjahr haben sich die Absatzverhältnisse nicht gebessert. Mit Wirkung ab 1. Januar dieses Jahres wurde die ge­famte Lastwagenproduktion auf die Büssing- NAG. Bereinigte Nutz traftwagen A.-G. übertragen. Das ist so ziemlich der einzige Schritt( unter Mitwirkung von Jakob Goldschmidt  ) auf dem Wege zur Zusammenfassung der zersplitterten deutschen   Automobil produktion geblieben, auf dem Wege, der allein eine Gesundung i der deutschen   Autoindustrie zu bringen verspricht.

Man sieht, die ganze Arbeit des Maschinenbau  " ist letztlich auf die Erzielung einer Wirkung abgestellt, die sich aus ziffern­mäßigen Feststellungen der Arbeit des Konjunkturinstituts, menn fach gemäß verfahren wird, nicht rechtfertigen läßt.

Vor allen Dingen aber liegt auch im Größenausmaß der öffentlichen gegenüber der privaten Rapi­talbildung eine Irreführung vor, die zum Teil aller­dings auch durch das Konjunkturinstitut verschuldet ist.

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Es ist unsachlich, wenn der Maschinenbau  " ver­schweigt, daß in der gesamten öffentlichen Wirtschaft, vor allem auf dem Gebiet des Wohnungsbaues und der öffentlichen Berwal­tung von 1914 bis 1924 neue Kapitalanlagen überhaupt taum vorgenommen worden sind und daß von 1924 bis 1928 notwendigste Rückstände aus zehn Jahren aus. gefüllt werden mußten, während in der Privatwirtschaft von 1914 bis 1924, und zwar gerade in der Inflationszeit, eine ungeheuer­liche Rapitalinvestition vorgenommen wurde. Wer diese Tatsache verschweigt, es aber so darstellt, als ob die Kapitalanlagen in der öffentlichen Wirtschafts- und Verwaltungssphäre die private Wirt­schaft an der Entwicklung gehindert und schließlich in die jetzige Krise hineingetrieben habe, der treibt bösartige Legenden­

bildung.

Wir bedauern sehr, daß wir dem ,, Maschinenbau  ", der bisher von uns in wirtschaftspolitischen Dingen gern als ernste Zeitschrift betrachtet worden ist, diesen Borwurf nicht ersparen fönnen.

über Unkostentonto für Verbesserung der Anlagen aus= gegeben worden. Vielleicht sähe der Abschluß anders aus, wenn nicht das ganze Aktienkapital von 45 Millionen Mart im Besitz der Familie Henschel   wäre.

Im neuen Jahr hat die Henschel u. Sohn A.- G den ganzen Lokomotivbau der Hannoverschen Maschinenbau A.-G.( Hanomag  ) übernommen. Der Anteil an den Reichsbahnaufträgen hat fich daher für 1931 auf 34 Lokomotiven erhöht.

USA.  - Eroberungen.

Neues Interesse für deutsche Elektrizitätswerke.

Die New York Times  " melden, daß sich einige amerikanische  Finanzleute nach Europa   begeben, um sich mit der Frage der direkten Beteiligung an verschiedenen deutschen   Elektrizitäts- und Gasunternehmungen zu befaffen. Es soll sich dabei in der Haupt fache um folche Anlagen handeln, die gegenwärtig deutschen   Ge­meinden gehören.

nicht feststellen läßt, so fommt ihr doch einige Wahrschein­

Wenn sich auch die Richtigkeit dieser Meldung im Augenblic

lichkeit zu. Daß die Amerikaner in der Erwerbung gerade elektri­fcher Unternehmungen eine außerordentlich rentable Kapitalanlage sehen, daß sie insbesondere der Meinung sind, die deutschen   Elektrizi­tätsunternehmungen fönnten bei geeigneten Tarifen noch außer= ordentlich entwidelt werden, ist bekannt.

3weifellos wäre der gegenwärtige Augenblick zu solchen Er­oberungen für die Amerikaner günstig, und die Amerikaner hoffe, daß sie jetzt derartige Erwerbungen billiger als jemals vornehmen können. Ebenso ist die Situation vom deutschen   Standpunkt aus

gerade in diesem Augenblick ausgesprochen ungünstig. Die beiden wichtigsten Positionen, die sich das amerikanische   Finanzfapital in der deutschen   Elektrizitätswirtschaft in der letzten Zeit geschaffen bat, find die Beteiligungen an den Vereinigten Elektrizi tätsmerten Westfalen und an der Berliner   Kraft und Licht A.-G. Es wäre zu wünschen, daß in absehbarer Zeit feine wesentlichen weiteren Erwerbungen der Amerikaner hinzu kommen, denn eine Festsetzung amerikanischen Kapitals in ein­zelnen deutschen   Energiezentren würde die Aufrechterhaltung der noch immer festzustellenden gegenwärtigen Zersplitterung auf elet­trizitätswirtschaftlichem Gebiete zur Folge haben.

Zu wünschen wäre vielmehr, daß die deutschen   Gemeinden fich schleunigst darüber schlüffig würden, in welcher Dr ganisationsform und in Gemeinschaft mit welchen größeren Ver sorgungssystemen ihre Elektrizitäts- und gegebenenfalls auch Gas­werte umfassenderen Gruppen eingegliedert werden sollen. Denn nur dann, wenn die Voraussegungen für eine weitere Vereinheit­lichung der deutschen   Elektrizitätswirtschaft unter Aufrechterhaltung des gegenwärtigen Einflusses der öffentlichen Hand gegeben sind, ist die Heranziehung ausländischen Kapitals zur weiteren Finanzie rung dieser Unternehmungen zweckmäßig.

Rheinische Girozentrale in Köln  .

Auf Grund einer Vereinbarung mit dem Rheinisch- West­fälischen Sparkassenverband und der Landesbank der Rhein­provinz wurde am 21. Juli in Köln   unter der Bezeichnung Rheinische Girozentrale, Köln  ", eine Zweiganstalt der Deutschen Girozentrale Deutsche Kommunalbank errichtet. Die Geschäfts­räume dieser Zweiganstalt befinden sich in Köln  , Hansaring. Die 3weiganstalt übernimmt mit sofortiger Wirkung die Funktionen einer Girozentrale für die gesamte Rheinprovinz  , die bisher von der Landesbank der Rheinprovinz, Düsseldorf  , ausgeübt wurden.

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Juni- Absatz des Ruhrsyndikats. Koks- Absah etwas höher. Der Gesamtabsatz des Rheinisch- Westfälischen Kohlensyndikats be lief sich im Juni auf 6,84 Millionen Tonnen gegen 6,87 Millionen. Tonnen im Mai. Arbeitstäglich ging der Absatz von 286 000 auf, 276 000 Tonnen oder um 3,6 Proz. zurüd; gegenüber Juni vorigen Jahres betrug der Rückgang 16,4 Proz. Für Rechnung des Synbitats wurden an Kohle ins umstrittene Gebiet im Juni 1.60 ( im Mai 1,61) Millionen Tonnen, ins.bestrittene Gebiet 1.86( 192) Millionen Tonnen abgefeßt. Der Absatz an Rots flieg insgejami von 0,82 auf 0,90 Millionen Tonnen, das sind kalendertäglich 14 Proz mehr als im Vormonat, aber immer noch 17 Broz.. weniger als im Juni vorigen Jahres. Die Steigerung des Kotsabsazes entfält ausschließlich auf das bestrittene Gebiet.