M. J., Wien , 26. Juli. (Eigenbericht.) Eine Reihe ereignisreicher Konkurrenzen wurden auf der 2. Zlrbeiter-Olympiade in Wien ausgetragen. Das Wetter ist den Teilnehmern treu geblieben, so daß man nach dem eifrigen Training die Sportler in Höchstform befindlich bezeichnen kann. In der Leichtathletik fielen auch am Freitag wieder eine Anzahl internationaler und nationaler Rekorde: der nicht mehr junge Leipziger Wagner, der auch in Verlin bestens be- kannte Langstreckenläufer, stellte über 1500 Meter eine neue deutsche Bestleistung mit 4: 4,3 Minuten auf. In der Schweden - stasfel für Männer brachte Finnland eine internationale Bestleistung mit 2: 00,6 Minuten zustande, und in der kleinen olympischen Stafette für Frauen lief Deutschland mit 54.Z Sekunden eine inter - nationale Bestleistung heraus. Diesen beiden bemerkenswerten deutschen Erfolgen gesellte Srüger-Deutschlond eine weitere hinzu,
indem sie beim Speerwerfen der Frauen 37,33 Meter warf. Dann holte sich noch Schüller-Deutschland«inen nationalen Rekord im 400-Meter-hürdcnlausen mit 1: 0t, Z Sekunden und im gleichen Wettbewerb Bauer-Oeslerreich mit 58,8 Sekunden. Diese deutschen Erfolge sind um so bemerkenswerter, als der deutsche Arbeitersport lange nicht alle verfügbaren Kräfte für Wien mobilisieren konnten, da eben die Wirtschaftskrise zu schwer auf den einzelnen und auf den Vereinen lastet. So mancher mußte zu Hause bleiben, der hier in Wien ein gewichtiges Wort mitgesprochen hätte. Weiter wurde auch das große 25-Kilometer-Laufen rund um den Prater abgehalten, das auf der ganzen Strecke von riestgen Zuschauermengen beobachtet wurde. Salmi-Finnland siegte in 1,04 Stunden, ihm folgte sein Landsmann Püppenan in 1: 35.4 und Penzl-Oesterreich in 1: 42,46. Die Deutschen fielen gänzlich aus.
Leit." So hat diese Frau nach 27jähriger Abwesenheit vom Schwabenlande ihre Heimat nicht mehr erleben können. Sie sehnk sich zurück nach Berlin . Gewiß sind die Berge schön, aber die Leit... Heu riecht besser als Oel. Da haben wir noch einen Fall herausgefischt aus dem Strom der Dreißigtausend. Ein Mann, der heute verheiratet ist. Er ist aus Ostpreußen , sie aus Brandenburg . Er kam nach dem Krieg als Achtzehnjähriger nach Berlin . Fand Arbeit in einer Kranfabrik, war geschickt und anstellig, verdiente sein Geld und blieb in der Fabrik. Er heiratete, Kinder hatten sie nicht, da ging die Frau auch arbeiten. Für das Huhn im Topf am Sonntag war gesorgt. Bis 1931 das schwarze Jahr kam. Beide wurden arbeitslos und statt der 50 Mark des Mannes und der 30 Mark der Frau lagen jede Woche nur noch 25 Mark Unterstützung auf dem Tisch. Daraus fuhr der Mann ins Dorf seiner Frau. Das war im Juni, wo er herumhörte, ob die Bauern denn nicht einen ostpreußischen Jungen für die Heumahd gebrauchen könnten. Natürlich brauchten sie einen, gaben ihm Essen, Trinken, Schlafen und einen Taler für den Tag dazu. Das machte er 14 Tage lang, er fand die Luft ganz schön auf dem Dorf, besser als in der alten stickigen Bude, und nun muß der Mensch Glück haben: er fährt dorthin und sängt im Amtsbezirk einen Handel an. mit Wäsche, Schuhen und Kram in dieser Rich- tung. Die Grundlage ist verhältnismäßig günstig, weil die Gegend ein paar Ziegeleien hat mit Wanderarbeiterschaft, da braucht der eine ein Hemd, der andere mal eine Hose, der dritte ein Paar Stiefel, und immer ist der Mann drei Sechser billiger. Das reizt. So einigermaßen läßt sich das Geschäft an. Dann kostet die Woh- nungsmiete nur 18 Mark, das Liter Milch 20 Pf., aber abgesehen davon lebt der Bauer ja ganz anders, genügsamer, zufriedener. Das schließt nicht aus, daß er Sonntags Himbeeren mit Schlagsahne ißt, aber dann sind die Himbeeren vom Busch, und die Sahne hat er selbst geschlagen. Alles kostet ihm keinen Pfennig bares Geld. Wie man sich aus der anderen Seite einen Bauern, der sich Oelsardinen oder Italienischen Salat kauft, fast gar nicht vorstellen kann. So mag dem Mann sein Handel viel weniger einbringen, als hier in Berlin jein Wochenlohn war, trotzdem ist er zufriedener. Denn da er nur ein Jahrzehnt in der Weltstadt war, hat er ohne weiteres den Weg ins Dorf zurückgefunden. Und es werden noch viele gehen müssen, denn die Tage werden hart, ehe wir 1932 schreiben können.
Todesopfer der Militärflisgerei Fünf Tote auf polnischen Flugplätzen. Flugzeugkatastrophen haben in den letzten Togen eine bedenk- liche Reihe von Todesopfern gefordert. Ein neues schweres Unglück wird aus Warschau gemeldet: Ueber der polnischen wilitärpilotenschule in D e m b l i n waren zwei Schulflugzeuge ausgestiegen, in jedem von ihnen befand sich als Lehrer ein Hauptmann, als Schüler ein Korporal. Beim Manövrieren gerieten die Flugzeuge aneinander und stürzten ab. Sämtliche vier Insassen wurden ge- lötet. Einer der beiden houptleute, Hauptmann Orlosz, war der Leiter der Pilotenschule, zugleich einer der bekanntesten polnischen Flieger. Ein anderes Flugzeugunglück, das ebenfalls ein Todes- o p f e r forderte, ereignete sich gestern über dem warschauer Militärflugplatz Mokotow . Der Motor eines Militärflug- zeuges explodierte in der Luft: der Flieger, ein Oberleutnant, ver- suchte sich durch Fallschirmabsprung zu retten, der Fallschirm blieb jedoch am bereits niederstürzenden Apparat hängen.
6 Toie beim Moiorbooiunglück. Heising for», 25. Zuli. Zn der Rühe von villmanslrand kenterte heule aus dem S a i m a a s e e ein mit sieben Ausflüglern besetztes Motorboot. Rittmeister Lönnralh, seine Frau und drei Töchter, sowie ein Unteroffizier fanden den Tod in den Wellen. Die Hauslehrerin, eine Deutsche , Annemarie Schmitt, konnte sich durch Schwimmen auf eine 400 Meter von der Unglücksstelle entfernte llnsel retten.
MS »«- rÄ „Sie sind ein Feigling! Mir hat man beinah den Kopf weggerissen und ich mache mir nichts daraus. Ich bin froh und munter. Wenn man den Reingewinn von fünfzig Rubeln in Betracht zieht, so ist es ein anständiges Honorar für eine Beule auf Ihrem Kopf." Indessen war den Verfolgern ein Licht aufgegangen und sie begannen einzusehen, daß der Plan, Wassjuki in New- Moskau zu verwandeln, zunichte geworden fei und daß der Weltmeister im Begriffe war, die Stadt der leibeigenen Waff- jukier fünfzig Rubel davonzutragen. Sie stiegen in ein großes Boot und ruderten gegen die Mitte des Flusses. Dreißig Menschen waren in dem Boot eingepfercht. Jeder einzelne von ihnen wollte den Weltmeister persönlich vor Gericht bringen und mit ihm abrechnen. Der Einäugige kommandierte die Expedition. Sein einziges Auge glänzte wie ein Leuchtturm in der Nacht. „Haltet den Weltmeister!" schrie man aus dem überfüllten Boot. „Vorwärts, Kiffa!" sagte Ostap.„Wenn sie uns einholen, kann ich für die Sicherheit Ihres Zwickers nicht bürgen." Beide Kähne schwammen den Strom hinab. Die Eni- fernung zwischen ihnen wurde immer kleiner. Ostaps Kräfte ließen nach. „Ihr werdet uns nicht entkommen, ihr Schufte!" schrie man vom Boot. Ostap antwortete nicht. Er hatte keine Zeit. Die Ruder sprangen mit jedem Schlag aus dem Wasser hervor. Wasser drang ins Boot. „Vorwärts!" spornte sich Ostap leise an. Worobjew quälte sich zu Tode, hie Gegner triumphierten. Ihr Boot schnitt dem Kähnchen der Konzessionäre von links her den Weg ab, sie suchten den Weltmeister gegen das Ufer zu drängen. Ein trauriges Schicksal schien den Konzessionären zu winken. Die Schachspieler sahen den sicheren Sieg vor sich und versammelten sich in ihrer ungeheuren Vorfreude aus der
Ein ruheloser Liebhaber. Nebenbuhler getötet.— Drohbrief an die frühere Verlobte- Ein junger Bursche ist vier Jahre mit einem Mädchen ver- lobt, behandelt sie brutal, wird wegen Körperverletzung ver- urteilt, sie versöhnt sich inimer wieder mit ihm, schließlich l ö st sie das Verlöbnis. Drei Wochen später lauert er ihr und ihrem neuen Freund auf, stellt ihn zur Rede. Der junge Mensch lehnt eine Auseinandersetzung ruhig ab, fährt mit dem jungen Mädchen in einer Taxe davon, der frühere Verlobte folgt in einer anderen Taxe, stellt seinen Nebenbuhler noch eiwnal zur Rede, dieser winkt wieder ab— es kracht ein Schutz, der Nebenbuhler stirbt an der Verletzung. Das Gericht verurteilt den Totschläger zu vier Iahren Gefängnis, die Tat grenze hart an Mord— heißt es in der Urteilsbegründung. Der Verurteilte, es war der 24jährige N., findet im G e- fängnis keine Ruhe. Seine Gedanken umkreisen immer wieder die Frau, die er vier Jahre sein eigen nannte. Sie beherrscht bald sein ganzes Wesen, seine Wach- und seine Nachtträume. Er ist ein fleißiger Arbeiter, ein guter Gefangener: er gibt keine Beranlassung zu Klagen. Auch er hätte über nichts zu klagen, wenn nicht immer wieder die Gedanken an die verlorene Geliebte gewesen wären. Sie ist an allem schuld, durch sie ist alles gekommen. Er verfolgt vom Gefängnis aus ihr Leben und Treiben, erfährt, daß sie ein Jahr nach seiner Verurteilung geheiratet hat. Sie ist glücklich, und er?... Da kommt er auf ein ganz oerrückten Gedanken. Durch einen Mitgefangenen schmuggelt er einen Brief hinaus an seine frühere Verlobte. Aus dem wirren Inhalt schälen sich mit Klarheit folgende Sätze heraus: Wenn Sie oieleicht eine Grete K.— das ist seine frühere Verlobte— kennen, so sagen Sie ihr, daß«in Gnadengesuch an den Reichspräsidenten meine Strafhast ungeheur erleichtern könnte. Sie hat mir für alles abzubitten, denn sie ist schuld an meinem ganzen Unglück. Tut sie das nicht, so begehe ich Selbstmord, aber mit Begleitung. Und dann soll sie den Fluch, den sie in der Verhandlung gegen mich ausgesprochen hat, zurücknehmen. Die junge Frau zeigt den Brief ihrem Mann, dieser erstattet Anzeige wegen Bedrohung.
5onn»«,g, 2. �vg.,14'/2 Uhr, im Stadion Neukölln gegen Krieg und Kriegshetze für Frieden u. Völkerverständigung
rechten Bordseite, um sich sofort, mit vereinten Kräften, auf die Konzessionäre zur stürzen. „Schützen Sie ihren Zwicker, Kisia," rief Ostap oerzweifelt und warf die Ruder beiseite, es wird gleich losgehen!" „Meine Herren," rief Worobjew plötzlich, es war, wie wem) ein Hahn kräht,„werden Sie uns wirtlich schlagen?" „Und wie donnerten die Stimmen der Wassjukier, die sich bereit machten, in den Kahn der Konzessionäre zu springen. In diesem Augenblick ereignete sich etwas, was für alle ehr- lichen Schachspieler der Welt beleidigend war. Das Boot neigte sich und wurde an der rechten Bordseite vom Wasser überflutet. „Vorsicht!" schrie der einäugige Kapitän. Es war aber schon zu spät. Zu viele Menschen beschwerten die Bordseite des Wafsjuki-Dreadnoughts. Als man die Schwer- kraft auszugleichen suchte, war es schon zu spät, das Boot schwankte nicht mehr, es tippte um, im vollen Einklang mit den Gesetzen der Physik. Ein einziger Schrei störte die Stille der Gegend. „Uau!" tönte das langgezogene Stöhnen der Schachspieler. Alle dreißig Schachliebhaber befanden sich im Wasser. Blitz- schnell kamen sie an die Obersläche empor und klammerten sich an das umgekippte Boot. Als letzter erschien der Einäugige. „Ihr Idioten!" schrie Ostap zurück.„Warum prügelt ihr euern Weltmeister nicht? Wenn ich nicht irre, hattet ihr die Absicht, dies zu tun." Ostap kreiste mit dem Boot um die Schwimmenden. „Ihr seht doch ein, ihr Wassjuki-Jndividuen, daß ich euch jetzt einem nach dem andern ertränken könnte, aber ich schenke euch das Leben. Lebt weiter, teure Bürger! aber spielt um Gottes willen kein Schach mehr! Ihr könnt doch einfach nicht spielen, ihr Kretins! Worobjew, wir fahren weiter! Auf Wiedersehen, einäugiger Schachamateur! Ich fürchte, daß Wassjuki niemals zum Weltzentrum werden wird. Ich glaube nicht, daß die Schachmeister zu solchen Idioten, wie ihr es seid, gekommen wären, wenn man sie noch so sehr dumm gebeten hätte. Adieu, ihr Liebhaber der großen Schachemotionen! Es lebe der Klub.Vier Springer'!" Die Reise Der Morgen fand die Reisenden in der Nähe von Tsche- boksary. Ostap schlummerte am Steuer. Worobjew arbeitete schläfrig mit den Rudern. Beide zitterten noch von der nächt- lichen Kühle. Ein rosa Dämmern erblühte im Osten. Worob- jews Zwicker wurde immer klarer. Die ovalen Gläser glänzten im Morgenlicht. Abwechselnd spiegelten sich beide User darin.
Vor Gericht sahen sich der verschmähte Liebhaber und seine frühere Verlobte wieder. Es war kein freudiges Wiebersehen. Wünschen Sie Ihrem früheren Verlobten immer noch Schlimmes? fragte der Vorsitzende unter Anspielung aus den„Fluch*, den sie in der Totschlagsverhandlung gegenüber dem Angeklagten aus- gesprochen hatte. Nein. Ich will nur nichts mehr mit ihm zu tun haben, er soll mich in Ruhe lassen, ich fürchte mich vor seinen Drohungen. Einmal hat er sie bereits wahrgemacht: auch damals schrieb er mir Drohbriefe, dann tötete er meinen Freund. Der Angeklagte bestritt, eine Drohung ausgesprochen zu haben. Mit dem Brief habe es eine ganz besondere Bewandtnis gehabt. Ich hatte in Tegel um«ine Ueberweisung in die höhere Stufe gebeten, es wurde mir abgelehnt. Dann bekam ich aber in der Schlosserei Beschäftigung und fühlte mich glücklich. Ich sollte als Dreher angelernt und an die Drehbank gestellt werden. Da kam meine Einstufung in die zweite Stufe und ich sollte nach Plötzensee. Um in Tegel zu bleiben, beschloß ich, über mich ein« Arreststrafe heraufzu- beschwören. Zu diesem Zweck schmuggelte ich den Brief heraus. Ich erhielt tatsächlich eine Arreststrafe. Das Gericht schenkte dieser Erklärung des Angeklagten keinen Glauben. Es verwarf seine Berufung und beließ es bei dem Urteil in der ersten Instanz. Zu den vier Iahren Gefängnis kommen also noch drei Monate hinzu.
Zeppelin in Leningrad . Leningrad . 25. Juli. Bei glänzenden atmosphärischen Verhältnissen erschien das Luftschiff„Gras Zeppelin* am Horizont um 20 Uhr 7 Minuten örtlicher Zeit. Räch einer Schleife über der Stadt landete das Lust schiff glatt um 20 Uhr 45 Minuten aus dem Flugplatz Rowaja Derewnja.
Japaner auf Europaflng in Tempelhof gelandet. Gegenwärtig befinden sich der japanische Student K u r i m u r cr als Pilot mit dem Beruisflieger und Trainer der Fliegergruppe an der Universität, Professor K u m a k a v a, auf einem Europa - Rundflug. Sie trafen gestern nachmittag auf dem Tempel- hoser Feld, das den Gästen zu Ehren die japanische Flagge gesetzt hatte, ein. Die Flieger waren am Donnerstag in Königs-� berg eingetroffen und gestern früh 7.45 Uhr nach Berlin gestarlci.� Die Flieger beabsichtigen, von Berlin aus Brüssel , dann London , Paris , Rom und Neapel anzufliegen und wollen von dort aus mit dem Dampfer die Heimfahrt antreten. Der Haupt- zweck des Fluges ist das Studium des deutschen Segelfluges, das der japanischen Bevölkerung großes Interesse abgezwungen hat. Die Flieger werden sich etwa eine Woche in Deutschland aufhalten.
Ehemalig« Kriegigesangene, die in früheren Jahren Mitglied der NE.K. Ortsgruppe Neukölln waren, werden gebeten, zu einer unverbindlichen Zu- sammenkunft und Aussprache am Mittwoch, dem 23. Juli, 20 Uhr, im Lokal von Lichtenstcin, Bergstr. 144, zu erscheinen. Schriftliche Meldungen nimmt Kamerad Erwin Barsanti Neukölln, Schudomastr. 0, Gartenhaus 3 Trp., entgegen.
Die blauen Kuppeln von Tscheboksary schwammen wie Schiffe vorbei. Der Garten im Osten ward immer blühender. Die Knospen wandelten sich in Vulkane und begannen Lava zu speien. Die Vögel am Ufer verursachten einen unerhörten Spektakel. Der goldene Bogen des Zwickers glänzte in der Sonne und blendete den Weltmeister. Die Sonne ging auf. Ostap öffnete weit die Augen, dehnte sich, daß die Knochen krachten und das Boot sich gegen eine Seite neigte. „Guten Morgen, Kiffa," sagte er gähnend,„ich komme mit einem Gruß zu dir und muß dir berichten, daß die Sonne aufgegangen ist und ihr heißer Strahl über den Blättern bebt..." „Das Ufer", meldete Worobjew. Ostap zog den Führer heraus und las.„Meiner Meinung nach ist das Tscheboksary . So, so... Wir machen auf die be- sonders schön gelegene Stadt Tscheboksary aufmerksam... Kiffa, ist die Stadt wirklich so schön gelegen?... Derzeit hat Tscheboksary 7702 Einwohner... Kissa! Lassen wir die Jagd nach den Brillanten und vergrößern wir die Bevölkerung von Tscheboksary um zwei Menschen. Was? Das wird sehr effektvoll werden... Wir werden ein.petit» Chevanx' etablieren und werden mit diesen kleinen Pferdchen ein großes Stück Brot verdienen..." In dem sich aber die Freunde dem Ufer näherten, wurde ihre Aufmerksamkeit auf einen Gegenstand gelenkt, der mit dem Strom vor ihrem Boote herschwamm. „Der Stuhl!" rief Ostap.„Administrator! Da schwimmt unser Stuhl." Die Kompagnons ruderten zum Stuhl hin. Er schaukelte auf dem Wasser, drehte sich, senkte sich ins Wasser und kam wieder hervor, wobei er sich von dem Kahn der Konzessionäre etwas entfernte. Das Wasser strömte frei hinein in sein van- dalisch zerstörtes Innere. Es war der Stuhl, her auf dem„Skrjabin " demoliert worden war und sich jetzt langsam ins Kaspische Meer begab. ..Guten Tag, mein Freund!" rief Ostap.„Wir haben uns lange nicht gesehen. Wissen Sie, Worobjew, dieser Stuhl er- innert a'n unser Leben. Auch wir schwimmen mit dem Strom. Man versenkt uns, wir kommen wieder herauf, wenngleich wir meiner Meinung nach niemandem eine Freude damit machen. Niemand hat uns lieb, außer der Polizei interessiert sich nie- wand für uns, und auch die liebt uns nicht. Niemand kümmert sich um uns. Und wenn es den Schachamateuren gestern ge- jungen wäre, uns zu ertränken, so wäre von uns nur das Pro- tokoll der Leichenbeschau übrig geblieben."(Forts, folgt.)