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Nr. 347 48. Jahrgang

indso 1. Beilage des Vorwärts

Was ist mit der Butter los?

Auch der Kartoffelmarkt unruhig- Gemüse billiger

Seit einigen Wochen steigen in Berlin   die Butterpreise. Auch der Rückgang der Frühkartoffelpreise ist zum Stillstand gekommen.

Aehnlich gestalteten sich die Dinge am Markt für Frühkartoffeln. Wir konnten vor einer Woche berichten, daß die Preise für Frühkartoffeln eine erfreuliche Abwärtstendenz aufweisen. Diese Tendenz ist jetzt zum Stillstand gekommen; der Das Steigen der Butterpreise begann in dem vergangenen außer 70- Pf.- Preis für 10 Pfund Frühkartoffeln will nicht wanken. Das prdentlich heißen Junimonat. Die große Trockenheit führte zu hat seinen Grund darin, daß auch bei den Kartoffeln die Einfuhr einem Rückgang der Buttererzeugung, dazu kam ein starker Ver­aus dem Ausland zum Erliegen gekommen ist. Denn brauch an Frischmilch infolge der heißen Tage. Die Zufuhren wurden ebenso wie die Buttererzeuger verlangten auch die Kartoffellieferanten so knapp, daß die ausländischen Buttererzeuger, voran Dänemark  , Bezahlung der Ware in Devisen. Dadurch schnitten sich nicht die Nachfrage befriedigen konnten. Die Folge davon waren Italien  , Belgien   und Holland   nur ins eigene Fleisch. Denn während höhere Butterpreise. Die Kopenhagener Butternotiz stieg vor einem Monat noch Tag für Tag rund 14 000 Doppelzentner um 7 Kronen auf 195 Kronen für den Doppelzentner. Mitten in Frühkartofeln von Italien   über den Brenner verfrachtet wurden, sind diese Butterkonjunktur platzte die deutsche Zahlungsfrise. Die Devisen­es gegenwärtig faum noch 300 Doppelzentner! So ist Deutschland  notverordnung drosselte die Buttereinfuhr ab, da das Ausland Beauch für Kartoffeln auf die inländische Produktion angewiesen, wo in zahlung in Devisen verlangte. Jetzt wissen weder Dänemark  , noch diesen Tagen insbesondere die Niederrheingegend, Niedersachsen   und Holland  , noch die Randſtaaten, die alle große Mengen Butter nach die nag inte Sanderſen anliefern. Und da die inländischen Er­Deutschland lieferten, wohin mit ihrer Butter. Die Nutznießer dieser merkwürdigen Konstellation am Buttermarkt sind augenblicklich die zeuger durch die Devisennotverordnung mit einem Schlage die lästige Londoner  , an die Dänemark   die sonst nach Deutschland   verkaufte Auslandskonkurrenz los waren, müssen die Berliner   Verbraucher Butter abzusetzen sucht. Natürlich fällt in London   der Butterpreis jetzt die Zeche bezahlen, indem die Frühkartoffelpreise ihren hohen bei dem großen Angebot. Auch Holland   hat einen großen Ausfall und gewährt Breisnachlässe für Lieferungen nach Belgien   und Frank: reich; so ist die Leuwardener Butternotiz um 2 Gulden gesunken. Durch diese Devisenschwierigkeiten ist nun der deutsche Verbrauch augenblicklich völlig auf den Inlandsmarkt angewiesen. Wie nicht anders zu erwarten, machten sich die deutschen   Erzeuger den Ausfall der Buttereinfuhr zunutze und erhöhten die Preise. So nahm die Berliner   Großhandelsnotiz für Butter folgende Entwicklung:

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4. 7. 1,21 M 1,11 0,97

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14. 7. 1,25 m. 1,15 1,01

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21. 7. 1,29 M. 1,19 1,05

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27. 6. 1. Qualität je Pfd. 1,18 M II. 1,08 abfallende War 0,94 Es ist noch nicht abzusehen, wann diese Entwicklung aufhören wird. da die deutschen   Bäder- und Kurorte einen großen Butterbedarf haben.

Große Unterschlagungen.

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80 000 Mart durch einen Bankbuchhalter veruntreut. Großen Unterschlagungen, die bis in das Jahr 1929 34­auf dem Umwege über einen Diebstahl jetzt auf die Spur

rückreichen und bisher etwa 80 000 Mart betragen, ist man

gekommen.

Bei der Gemeinschaftstasse der Deutschen Hypo­#hetenbanken, Unter den Linden 50/51, war seit einer Reihe von Jahren als Buchhalter der 25 Jahre alte Ernst Krösing angestellt. In seiner Abteilung, die mit der Verbuchung ein­gegangener Hypothekenbriefe beschäftigt ist, sind noch fünf andere Angestellte tätig. In der letzten Zeit wurden diesen Angestellten mehrmals verschiedenes Sachen entwendet, so einem der Herrn erst fürzlich eine Brieftasche mit 300 Mart. Auf die Anzeige hin untersuchte die Kriminalpolizei die Angelegenheit und forschte dem Leben der in der Abteilung Beschäftigten nach. Dabei kam heraus, daß Kröfing, der sich im Januar 1931 verheiratet hat, in der Fregestraße 70 in Schöneberg   eine 7-3 immerwohnung innehat, die mit allem Lugus ausgestattet ist. Er lebte mit seiner Frau auf so großem Fuße, daß es mit seinem Einkommen unmöglich in Einklang zu bringen war. Zur Rede gestellt, gab Krösing endlich zu, im Laufe der Jahre immer wieder Unterschlagungen verübt zu haben, um seinen kostspieligen Gewohnheiten nachgehen zu können. Durch falsche Buchungen hat

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VON

1. ILF UND F. PETROW

Die Konzessionäre landeten am Ufer von Tscheboksary  . Am Abend vergrößerten die Freunde durch den Verkauf des Wassjuki- Bootes ihr Kapital um fünf Rubel. Sie stiegen auf den Dampfer Urizki" und fuhren nach Stalingrad  . Sie rechneten damit, unterwegs den langsam fahrenden Ziehungs­dampfer zu überholen und das Kolumbus- Theater in Stalin­ grad   bequem zu erwarten.

Hundertmal war im Verlaufe dieses Romans der Abend angebrochen, die Sonne untergegangen, hatten die Sterne ge­leuchtet, niemals aber war der Abend von einer solchen Milde und seltsamen Vorahnung großer Ereignisse erfüllt gewesen. Das Deck des ,, Urizti" füllte sich mit einer von der unter­gehenden Sonne orangefarbenen Menschenmenge. Am rechten Üfer stiegen die Schiguli- Berge mächtig empor. Große Auf­regung bemächtigte sich der Passagiere.

Ostap war wie durch ein Wunder vom Deck dritter Klasse auf den Vordersteven des Dampfers gelangt. Jezt zog er den Führer heraus und erfuhr hier, daß die Fahrt entlang der Schiguli- Berge einen außerordentlichen Genuß biete.

Bor ihnen glitt der Ziehungsdampfer dahin. Der ,, Urizki" Tam mühelos zuvor. Die Konzessionäre blickten hoffnungsvoll auf ihre erste schwimmende Zuflucht. Dort inmitten von Re­flamefrempel und Kanzleiräumen standen die drei Stühle in der Kajüte des Regisseurs. Der Skrjabin  " blieb immer weiter zurüd. Bei Samara waren nur noch seine Lichter sichtbar.

Der Skrjabin  " fam Anfang Juli nach Stalingrad  . Die Freunde erwarteten ihn am Landungsplatz, wobei sie sich hinter Warenfisten am Ufer versteckt hielten. Vor dem Aus­laden fand auf dem Dampfer noch eine letzte Ziehung statt.

Vier Stunden lang mußte man auf die Stühle warten. Alls erste stiegen die Ziehungsbeamten und die Schauspieler Des Kolumbus Theaters vom Dampfer.

Dann fam die hydraulische Presse, hierauf wurden die Möbel des Kolumbus- Theaters ausgeladen. Als die Stühle brantamen, dunkelte es bereits. Die Schauspieler bestiegen fünf

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Stand behalten.

Auch die Aussichten für ein Sinken der Kartoffelpreise in den nächsten Wochen sind sehr gering. Die Landwirtschaft hat gegen­wärtig alle Hände mit der Getreideernte voll zu tun und verladet in folgedessen nur wenig Kartoffeln. Dann tritt am 1. Auguſt der volle Frühkartoffelzoll in Höhe von 4 Mart für den Doppelzentner in Kraft, diese Tatsache wird auch nicht gerade nugbringend für den großstädtischen Verbraucher sein.

Bon all diesen unliebsamen Erscheinungen macht nur der Ber= liner Gemüse markt eine erfreuliche Ausnahme. Grüne Bohnen fosten je nach Qualität 8 bis 15 Pf. das Pfund, Mohrrüben 8 bis 10, Schoten 20 bis 25, Weißfohl 6 bis 10, Wirsingkohl 8 bis 10, Rot­fohl 15 und die Liegnitzer Schmorgurten auch nur 8 bis 10 Pf. pro Pfund. Die ersten Birnen find schon für 30 Pf. das Pfund zu haben, da sie an Aroma noch stark zu wünschen übriglassen.

er die Beruntreuungen bisher zu verschleiern gewußt. Hypotheken­briefe, die er hätte verbuchen müssen, nahm er an sich und ver= faufte sie bei anderen Banken. Auch den Diebstahl der Brief: tasche seines Arbeitskollegen gab er zu. In der letzten Zeit hatte und vergriff sich daher an dem Gelde der Angestellten. Nach vor er nichts mehr unterschlagen fönnen, brauchte aber dringend Geld läufigen Feststellungen hat der Ungetreue insgesamt 80 000 Mart an sich gebracht. Es ist aber möglich, daß sich die Summe noch erhöht. Krösing wurde festgenommen und wird dem Richter vorgeführt werden.

Raubüberfall in Schöneberg.

75jährige Frau als Opfer..es

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Mit ungewöhnlicher Dreiftigteit wurde am Montag ein Raubüberfall in Schöneberg   verübt. Der Täter, dem es gelungen ist, zu entkommen, hat 110 Mark erbeutet. Im Erdgeschoß des Hauses Wielandstraße 20 Schöneberg wohnt die 75 Jahre alte Witwe Elfriede Diester­haupt zusammen mit einer 80 Jahre alten Dame in einer 3-3immer Wohnung. Am Vormittag gegen 12 Uhr fam der Geldbriefträger und brachte Frau D. 100 Mark. Etwas später ging die Mitmieterin aus. Gegen 2 Uhr flingelte es an der Wohnungstür und als Frau Diesterhaupt öffnete, sah sie sich einem etwa 20 Jahre alten Burschen gegenüber, der seine Müge tief ins Gesicht gezogen hatte.

große Lastwagen und fuhren mit lustigem Geschrei direkt zum Bahnhof.

,, Es scheint, daß sie in Stalingrad   feine Vorstellung geben werden", sagte Worobjew.

Das machte Ostap stuzzig.

,, Wir werden mitfahren müssen," beschloß er ,,, aber woher sollen wir das Reisegeld nehmen? Jedenfalls müssen wir zum Bahnhof gehen, dort werden wir schon sehen."

Auf dem Bahnhof erfuhren sie, daß das Theater nach Bjatigorsk fahre. Die Konzessionäre besaßen nur für eine Fahr farte Geld.

,, Können Sie schwarzfahren?" fragte Ostap Worobjew. ,, Ich werde es versuchen", sagte Worobjem schüchtern. ,, Der Teufel soll Sie holen! Es ist besser, Sie versuchen es nicht. Ich werde mich auch diesmal opfern müssen. Meinet­wegen werde also ich schwarzfahren."

Sie lösten für Worobjem ein Billett dritter Klasse ohne geschmückten ,, Mineralwasser- Station" des Kurortes an und begann Ostap zu suchen.

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Längst schon saßen die Schauspieler in den neuen kleinen Wagen der Lofalbahn, die von dieser Station nach Pjatigorst fuhr und Ostap war noch immer nicht da. Er kam erst spät am Abend an und fand Worobjem in größter Aufregung. Wo waren Sie!" stöhnte der Vorsitzende. Ich habe mich so abgequält."

,, Sie haben sich abgequält, Sie, mit einer Fahrkarte in der Tasche? Und ich habe mich nicht abgequält? Hat man mich in der Station Tichorjezka vielleicht nicht aus dem Zug ge­jagt? War ich es also nicht, der dort drei Stunden gesessen ist und gewartet hat, bis ein Laftzug mit leeren Mineralwasser­flaschen tam? Sie sind ein Schwein, Herr Borsigender! Wo ist das Theater?"

Ein

,, In Pjatigorst."

Fahren wir! Ich habe mir unterwegs etwas verschafft. Reingewinn von drei Rubeln. Das ist freilich nicht viel, es wird aber für Mineralwasser und die Eisenbahnkarten reichen." Ein Lokalzug, der wie ein Lastwagen donnerte, brachte die Reisenden in fünfzig Minuten nach Pjatigorst.

Eine Aussicht auf den Malachitmond. Es war ein flarer Sonntagabend. Der Berg Maschut mit seinen Sträuchern und Wäldern sah aus wie gut durch gefämmt, und es war, als dufte er nach Birkenwasser.

Weiße Hosen verschiedenster Art waren auf dem Perron

Dienstag, 28. Juli 1931

Ehe sie ihn noch nach seinem Begehr fragen konnte, stieß der Bursche die alte Frau von der Tür fort, so daß sie taumelte. Dann schloß er die Tür, packte die überraschte Greisin und schleppte fie über den Korridor in das Wohnzimmer hinein. Im Wohnzimmer wurde die Ueberfallene ohnmächtig. Als sie wieder zu sich kam, stellte sie fest, daß ihre Geldbörse mit 110 Mart Inhalt verschwunden war. Auch der Bursche war bereits geflüchtet. Die Beraubte wandte sich an einen Nachbarn, der das Ueberfallkommando rief, doch war der Täter nicht mehr zu finden.

Unwetter an der Unterelbe.

Große Flurfchäden.

Stade  , 27. Juli. Gestern und heute sind wieder eine Anzahl schwerer Ge­wiffer über verschiedene Teile des Unterelbegebietes nieder­gegangen, die ungeheuren Schaden angerichtet haben.

Schmere Gewitter zogen am Sonnabend über die Wingst  . Der Bliz schlug mehrfach in Häuser und richtete Gebäudeschaden an. Biele Bäume wurden vom Blizz getroffen und zersplittert. Die Ueberschwemmungen nahmen wieder zu. Ein 10 Minuten anhaltender Hagelschauer richtete auf der Feldmart Wedel großen Schaden an. Auch über das Land Hadeln sind mehrere schwere Gewitter niedergegangen. Wolkenbruchartiger Regen ging über Otterndorf   und Umgebung nieder. Großer Schaden ist in dem

östlichen Teil des Kreises Rotenburg angerichtet worden. In einem Gebiet von etwa 600 Morgen liegt das Korn und der Hafer wie gewalzt am Boden. 90 Proz. der Körner sind durch den Hagel­schlag herausgeschlagen worden. Die kleinen Besitzer stehen vor dem nichts. Da auch neue Schauer und Gewitter gegenwärtig nieder­

gehen, ist der Schaden noch gar nicht zu überblicken. Er beträgt in der Feldmark Fintel   allein 100 000 Mart.

Schwere Bootsunfälle.

Zwei tragisch verlaufene Wochenendausflüge.

Frankfurt   a. d. O., 27. Juli.

Auf der Oder ereignete sich am Sonntag ein schweres Bootsunglüd, dem leider drei Menschen, eine Frau und zwei Männer, zum Opfer fielen.

Der Berliner   Regeltlub Rand oder Sand" meilte zu einem Wochenendausflug in Zäderick. Gegen 6 Uhr abends unternahm eine Gruppe von sieben Personen eine Spazier ungewöhnlich starken Wellenschlag des stromauffahrenden Dampfers fahrt mit einem Außenbordmotorboot. Durch den Merkur  " wurde das Boot umgeworfen, und alle Insassen fielen ins Wasser. Drei Personen ertranten, und zwar der Bücherrevisor Karl Schmerbauch aus Berlin  - Kaulsdorf  , der Bankbeamte Ernst Schüler   aus Berlin  - Hoppegarten   und die 31jährige Frau Anni Heinzmann, gleichfalls aus Berlin  . Während die Leiche der Frau sofort geborgen werden konnte, trieben die beiden anderen ab. Eine der beiden Leichen konnte am Montagmittag bei Alt­Küftrinchen gelandet werden... Osnabrüd, 27. Juli.

Ein tragisches Ende nahm ein Bootsausflug, den der Osnabrücker Notburga- Verein am Sonntag veranstaltet hatte. Als die 18 Teilnehmer mit einem Fahrzeug unweit von Damme   die Mitte des Dümmersees erreicht hatten, tenterte das Boot plözz­lich infolge des hohen Wellenganges. Die Insassen stürzten ins Wasser und trieben hilferufend in den Wellen. Da der See infolge des schlechten Wetters wenig besucht war, dauerte es 14 Stunde, bis man auf den Unglücksfall aufmerksam wurde. Ein 25jähriges Mädchen aus Düsseldorf   ertrant, während es unter großen Anstrengungen gelang, die übrigen 17 Personen zu retten.

zu sehen: Hosen aus Leinwand, Duvetin, Baumwollstoff und zartem Flanell. Die Konzessionäre in ihren schweren schmuzigen Schuhen, den warmen staubigen Hosen, Westen und Röcken fühlten sich hier gar nicht am Blaze. Aus all der Mannigfaltigkeit bunter Stoffe, in die die Kurortdamen gekleidet waren, hob sich als hellstes und elegantestes Kostüm das des Stationschefs hervor. Zum Staunen der Reisenden war der Stationschef eine Frau. Rotblonde Löckchen quollen unter der roten Müze hervor, die zwei silberne Streifen trug. Die Uniform bestand aus einer weißen Jacke und weißem Rod.

Die Reisenden bewunderten den Stationschef, lasen die frisch aufgeklebten Plakate der Gastspiele des Kolumbus­Theaters in Piatigorst, tranfen zwei Gläser Mineralwasser zu fünf Kopeken und fuhren sodann mit der Elektrischen Bahn­hof- Blumengarten in die Stadt. Die Eintrittskarten in den Blumengarten tosteten zehn Kopeken.

Menschen und sehr wenig Blumen. In einem weißen muschel­förmigen Pavillon spielte ein Symphonieorchester den Müdentanz".

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Niemand beachtete die beiden schmußigen Brillantenjäger. ,, Ach, Kissa!" sagte Ostap. Wir sind hier sehr deplaciert bei diesem Fest des Lebens.'"

Die erste Nacht verbrachten die Konzessionäre an der Mineralquelle. Hier erst, in Piatigorst, als das Kolumbus­Theater zum fünftenmal seine Heirat" vor den staunenden Einwohnern aufführte, kam ihnen die ganze Schwierigkeit des Jagdunternehmens zum Bewußtsein. Ins Theater zu ge­langen war nicht so leicht, wie sie gehofft hatten. Galfin, Malkin, Tschalkin und Saltind übernachteten hinter der Bühne, da ihr Gehalt ihnen nicht erlaubte, im Hotel zu wohnen. So vergingen die Tage, und die Freunde strengten alle ihre Kräfte an sie übernachteten auf dem Plaze, wo einst Lermotoffs Duell stattgefunden hatte, und lebten davon, daß sie Touristen die Koffer trugen.

Am sechsten Tage gelang es Ostap endlich, die Bekannt­schaft des Monteurs Metschnikow, des Leiters der hydrau­lischen Presse, zu machen. Metschnikow   war derzeit in einem schrecklichen Zustand: da er kein Geld hatte, war er gezwun­gen, nur Mineralwasser zu trinken, und er verkaufte, mie Ostap herausgebracht hatte, verschiedene Theatergegenstände auf dem Markt. Die entscheidende Unterredung fand eines Morgens bei der Quelle statt. Schließlich tam es so weit, daß der Monteur Metschnikom Ostap ,, mein Süßer" nannte ( Forts. folgt.) und sich mit allem einverstanden erklärte.