sammlungskalender der Deutschnationalen anzusehen, um sestzustellen, daß von Dämpfung keine Rede sein kann. Möglich vielleicht, daß der bei der Danatbank schiefliegende chugenberg persönlich nicht in gewohntem Ausmaß mit dem Geld um sich werfen kann. Das aber wäre für ihn Zwang, kein eigener Wille! Die ganze Geschichte von der„Dämpfung" Hot sich ein sin» diger Redakteur bei Münzenberg aus den Fingern gesogen, um den kommunistischen Echäflein vorreden zU können, daß Nur noch ein„roter", kein schwarzweißroter Volksentscheid mehr existiere. Der Berliner pflegt auf einen derart plumpen Schwindel zu antworten: So sieh st du aust Zehn Mark... Zur Unterstützung des schwarzweißroten Stahlhelm- Volksbegehrens hat die KPD. eine Sammlung veran- staltet. Viel ist darauf noch nicht eingekommen. Die„Rote Fahne " quittiert am Sonntag in größter Aufmachung den winzigen Betrag von— sage und schreibe— IS Mark. Fünf Mark hat davon«ine Kommunistin gestiftet, die restlichen zehn Mark aber ein „Aktionsausschuß gegen Faschismus". Zehn Mark für Hitler und Hugenberg— der„Aktionsausschuß gegen Faschismus" hat sich wohl bei seiner Namensgebung geirrt, praktisch ist»r ein Aktionsausschuh f ü r Faschismus.
Kaviar pfundweise. Das kommunistische Zeppelinwunder. v Aus Senlngrad hat d«r Bordberlchtsrstatter der Ullstein-Presse auf dem Zeppelin folgenden Funkspruch gesendet: Die S o w> e t» G a st f r e u n d s ch a f t hat sich bei dem i enthusiastischen Empfang selbst überboten. Di« Festtafel bietet einen Anblick wi« im Schlaraffenland mit dem sprich- wörtlichen Kaviar pfundweise. Begeisterte Toaste, denen jedesmal Musik, Tuschs und Zuprosten folgen. Ein kommunistisch«? Arbeiter abersendet uns dtesen Ausschnitt. Ganz verdattert gibt er seiner Entrüstung darüber Aus- druck, daß eine derartige Schlemmerei, über die sich in Deutschland die kommunistische Presse maßlos entrüsten würde, im angeblichen „Vaterland der Arbeiter" für bürgerliche Besucher her, gerichtet würde, während di« Arbeiter dort nach Leben»- mittel» nach wie vor anstehen müsien. Uns wundert das gar nicht. Es ist eine alte Geschichte, daß jedem bürgerlichen Fremden, der in Sowjetrußland zu Gast ist, das Paradies vorgegaukelt, die rauhe Wirklichkeit versteckt wird. Aber schließlich ist da» nur der Wunder kleinstes auf der Zeppelin- fahrt. Viel größere Wunder bietet z. B. die Lektüre der deutschen kommunistischen Presse. Di« kommunistl- schen Blätter haben noch vor Jahresfrist bei der Weltrundfahrt des Zeppelin diesen ein„Instrument de- deutschen Im- perialismus" genannt, sie haben in ihm die mllitaristi- schen Machtgelüste de« nationalistischen Deutschland ver- körpert gesehen.— Die gleiche kommunistische Presse bringt jetzt spaltenlang« begeisterte Berichte, photographisch« Ausnahmen, Funk- sprüche, Standortmeldungen von der Zeppelinfahrt. Denn in dem Augenblick, wo Professor Samoilowitsch an Bord ist und die Sowjet- regierung die Sache unterstützt, ist der mllitarlstische Zeppelin auf einmal ein kommunistischer geworden! Dem Zeppelin wiederum geht es genau wie dem ver- flossenen A m a n u l l a h von Afghanistan . Als Amonullah uns in Berlin besuchte, tobte di« kommunistische Presse gegen diesen Barbarenhäuptting, Tyrannen und Söldling Englands. Dann lag sie plötzlich platt vor Amanullah aus dem Bauch, denn— siehe da Amanullah war nach Moskau eingeladen und tanzte vor den Augen Stalins mit der Kollontay Walzer! Und warum sollen sich am Z e p p e l l n und am A m a» u l l a h solche Verwandlungen nicht vollziehen? Hat doch die Zentrale der KPD. eben erst das große Wunder sertigbekommen, aus dem scharf- bekämpften schwarzweihrotenBoltsbegehrenim Handumdrehen ein„rote s" Volksbegehren zu machen und ihren An- hängern die Unterstützung des gleichen Volksentscheids zu empfehlen, den sie noch eben als Mittel der faschistischen Macht- eroberung angeprangert hatte. Wunderbar ist bei dem allen nur eins: Die Gläubigkeit der Moskauanbeter, die auf Kommando von oben ohne Wimper- zucken ihr„Hosianna" und.Kreuzige", ihr„Hoch" und„Nieder" zu der gleichen Sache rufen, ohne dm Wechsel der Parolen zu bemerken!
Prinz Auwi im Bierzeli. Lind sein Sohn auf der Polizei. Bayreuth , 28. Juli. In Bayreuth werden jetzt wieder die Richard-Wagner-Festspiele abgehalten. Dazu hat sich auch der Sohn Wilhelms II., der Hohen- zollernprinz August Wilhelm, mit seinem hoffnungsvollen Sprößling Alexander eingefunden. Prinz Auwi sollte als Nazi- agitator öffentlich in Bayreuth auftreten, zu welchem Zwecke die Bayreuther Nazis ein Bierzelt aufbauten. Durch eine Verfügung des Kommissärs der Stadt Bayreuth wurde dem Prinzen jedoch das Auftreten verboten und die ganze Veranstaltung untersagt. Eine Bittprozession zum Regierungspräsidenten von Oberfranken , an deren Spitze sich der einstige demokratische und jetzige Hakenkreuz- freundliche Oberbürgermeister Preu stellte, erreichte sodann, daß zwar der Naziklamauk abgehalten werden durfte, jedoch die Rede des August Wilhelm verboten blieb. Die Nazis drehten aber der Behörde eine Nase, sie führten den„Auwi " trotz des Verbots als Schaustück im Bierzelt umher und ließen ihn schließlich auch vom Podium aus reden. Die Hakenkreuzanhänger— darunter viele alte Kaffeetanten johlten dabei vor Freude wie besessen. Auwis Sohn, der Prinz Alexander, war auch dabei und leistete sich auf dem Heimwege Anpöbelungen von politisch andersgesinnten Einwohnern. Er führte ein Bayreuther Hakenkreuzdämchen heim. das ihn auf zwei vorübergehende, bekannte Bayreuther Sozial- demokraten aufmerksam machte mit dem Erfolg, daß der„gut- erzogene" Hohenzollernbengel wie besessen:„Hui HI Pfui! Sozi! Reichsbananen!" usw. gröhlte. Unsere Partei- freund« hatten keine Lust, sich mit dem Hohenzollernbürschchen aus- einanderzufetzen und meldeten di« Sache zwei in der Nähe besind- lichen Polizeibeamten, die den Krakeeler mit auf die Hauptwache nahmen, wo sie den Burschen als Prinz Alexander von Hohenzollern ermittelten. Das etwa 22 Jahre alte Jüngelchen erklärte bei der Abführung:„Der Polizei gegenüber muß man höflich fein, darum gehe ich auf der linken Seite."
Die gestohleneVerfassungsurkunde
Oer Maler Wohlgemuih vor Gericht
Vor dem Schössen gerichl Berlin -Milte veraalworlet sich heule der Zgjährlge Kunst- und Religionsmaler Waller Oskar Wohl» g e m u t h. Er hat Ende Oktober vorigen wahres ansderReichs- tagsbibliothek die versassungsurkund« vom ZS. März 1849 gestohlen. Die Urkunde befand sich in einem verschlossenen eiserne« Schrank im Speicher der Bibliothek. Sie enthält die Originalunter- schriften sämtlicher Abgeordneten der Nationalversammlung in der Paulskirche zu Frankfurt a. M. Die Urkunde ist auf Pergament ge- druckt, in rotem Leder gebunden und hat auf der Vorderseite einen Adler in Silber. Außer der Urkunde war eine Anzahl erotischer Werke abhanden gekommen! Karikaturen, ein„Vildlexikon der Erotik", Magnus Hirschfelds„Sittengeschichte des Weltkrieges" und vergleichen m«hr. Der letzte Umstand ließ es fraglich erscheinen, ob die Entwendung der Berfassungsurkunde wirklich die Tat eines Sammlerfaimtikers gewesen sei. Di« Urkunde befand sich in der Bibliothek des Reichs- tag» seit dessen Gründung: sie wurde im Jahr« l8?l) aus England, wo sie sich bei der Firma Souchay u. C. in Aufbewahrung befand, zurückgeholt und dem Präsidenten des Reichstags des Norddeutschen Bundes übergeben. Alle Nachforschungen der Polizei waren vergeblich. Di« Ur- kund« blieb verschwunden. Bis eine» Tages der Zufall zuerst den Dieb, dann auch die gestohlen« Berfassungsurkunde in die Hände der Polizei spielt«. Ende März erschien bei einem Pfandleih«? ein Mann, der Silbersochen versetzen wollte. Als der Pfandlecher sich
für einige Augenblicke entfernte, um«in Telephongefpräch zu führen, glaubt« wohl der Kunde, das Gespärch gelte ihm, und machte sich aus dem Staube. Die Gilbersachen ließ«r im Stich. Die Beschreibung paßte aus den Maler Walt«r Wohlgemuth. Dieser Maler war ein« der Polizei wohlbekannt« Persönlichkeit. Im Jahre 192S hatte er in seiner Heimatstadt Königsberg in Preußen einen großen Gemäldediebstahl verübt und war erst im Mai 1929 nach Verbüßung von dreidreioiertel Jahren Zuchthaus entlassen worden. Es kostete nicht geringe Mühe, ihn aufzustöbern. Seine Wohnung in Chor- lottenburg mied er wohlweislich. Ais man ihn schließlich in einem Lokal entdeckte, stieß Man auf die im Reichstag gestohlenen Bilder- lexika— Wohlgemuth hatte sie als Pfand überlassen—, Nun wußte man, daß man den Dieb der Berfassungsurkurche vor sich hott«. Man fand sie auf dem Böden eines Hauses in der Wil- h e l m st r a ß e, völlig verstaubt in einem Koffer. W. hatte hier ein Zimmer gemietet, war aber verschwunden, ohne die Miete gezahlt zu haben! die Mrtin behielt als Pfand seinen Koffer. Das Rätsel des Reichstagsdiebstahls war somit gelöst. Es war aber auch höchste Zeit. Denn Wohlgemuth stand gerade im Begriff, di« Urkunde einem Amerikaner oder Engländer zu verkaufen. Schon vor vier Wochen hatte die Polizei durch«inen anonymen Brief davon Mit- teilung erhalten. In der Wohnung der Braut des W. fand man tat- sächlich Briefe in englischer Sprache, außerdem modernes Einbruchs- Werkzeug, das der Verlobte hier abgestellt hotte. Auch der Diebstahl des Silber», das in der Pfandleihe«rfttzt«erden sollt«, kommt aus Wohlgemuths Konto.
Oer Zahlungsverkehr Wann erfolgt die völlige Freigabe?
Do» dringendste Gebot der Stunde ist und bleibt für die Auf- rechlerhallung de» gesamten wirtschaftlichen Getriebes in Deutsch land die endgültige Freigabe des Zahlungs- Verkehrs. Da die letzte Notverordnung über die letzten allzu schwachen Lockerungen des Zahlungsverkehr» heule abläuft, muß noch im Lause des heutigen Tages eine neue Verordnung verössenllichl werden, die den Zahlungsverkehr der Banken und Sparkassen vom Z9. Znli ab regelt, wie wir erfahren, ist mit einer gänzlichen Be- fr ei un g des Zahlungsverkehrs von den bisherigen Bindungen von morgen ab noch nicht zu rechnen. Es sollen zunächst nur weitere, allerding» fühlbarere Lockernn- gen wegen de» bevorstehenden starken Zahlungsbedars» für den wo- nalsultimo staltfinden. Znsbesondere denkt man in Regierungskreisen daran, auch die Gelder, die für ZNiel- und hypolheken- zahlungen zum vlonalsende fällig werden, freizugeben. Daß diese Maßnahmen ungenügend sind und mit einer weiteren Hinauszögerung des freien Zahlungsverkehrs die Lage für sämtliche Wirtschaftszweige, ganz gleich ob Industrie, Handwert, Einzelhandel und Landwirtschaft, unhaltbar wird, dürfte auch der Regie- rung und der Reichsbani nur zu gut bekannt sein. Ohne die technischen Schwierigkeiten der sofortigen Wieder- ingangsetzung des freien Zahlungsverkehrs zu verkennen, müssen Regierung und die Reichsbank im Hinblick auf die geradezu kata- strophalen Auswirkungen der Zahlungssperre auf das Wirtschaft»- leben in Deutfchland trochmols nachdrücklich auf den gegenwärtigen unhaltbaren Zustand hingewiesen werden. Heute Gründung der Garantiebank. Di« sogenannte Akzept- und Garantiebank, der für die Wiederaufnahme eines geordneten Zahlungsverkehrs eine wesent- lich« Rolle zugedacht ist,«rsolgt voraussichtlich noch heute. An dem Kapital von 200 Millionen Mark, dessen Einzahlung zunächst in Höhe von 20 Proz. erfolgt, ist das Reich mitLOMillionen Mark beteiligt. Entsprechend dieser starken Beteiligung wird das Reich zwei Vertreter in den Aussichtsrat der neuen Bank entsenden.
Heber die Persönlichkeit dieser beiden Aufsichtsratsmitglieder des Reiches ist noch nichts bekannt. Entgegen der ersten Meldung über die Gründerbanken bei dem neuen Bankinstitut erfahren wir, daß auch die Preußisch« Zentralgenossenschastskass«(Preutzenkosse) sich an der Gründung beteiligen wird. llnd die kleinen Nanken? Wie wir bereits In der heutigen Morgenausgabe des„Vor- wärts" mitteilten, besteht in Kreisen der mittleren und kleineren Banken ein« groß« und begreifliche Unruhe darüber, daß die Tausende von Privatbankiers und diejenigen Bankinstitute, wie Mittelstands-, Handwerker- und ähnliche Banken mit ihrem gleich- falls dringenden Geldbedarf von dieser Akzept- und Garantiebank nicht berücksichtigt werden. Die« müsse bei der Abhängig- teit, in der eine Unzahl von kleinen Wirtschastebetrieben von diesen genannten Banken steht, schwerste Folgen nach sich ziehen. Da diese kleinen Banken im wesentlichen über kein Diskont- Material(Wechsel) oerfügen, sondern di« ihnen anvertrauten Gelder überwiegend in sestverzinslichen Werten(Goldpsandbriefen usw.) an- gelegt haben, wird die Gründung einer sogenannten Lom- b a r d t a s s e angestrebt, die diesen Bantbetrieben die notwendigen Gelder für die Auszahlung gegen Hinterlegung dieser Wertpapiere vorschießt. Oie verhängnisvolle Ausreisegebühr. Schwerste Schädigungen für die' Reichsbahn. Der Grenzzoll für Reifen noch dem Auslände hat der Deutschen Reichsbahngesellschaft, die schon durch die Wirtschaftskrise einen un- geheuren Einnahmeausfall im Gütervevkchr hat, schwersten Schaden im Reiseverkehr gebracht. Der sommerliche Reiseverkehr, auf den die Reichsbahn große Hoffnungen gesetzt hat, ist von dieser unglückseligen Nowerortmunz derart hart getroffen worden, daß die Reichsbahn gezwungen ist, viele der ins Ausland gehenden Kurswagen einzustellen.
Frankreich halt für 400 Millionen still. pariser Rediskontkredit für die Bank von England . Paris , 28. Zuli.(Eigenbericht.) Die Bank von Frankreich hat sich in den späten Abendstunden des Montag bereit erklärt, der englischen Staatsbank einen Re- diskontkredil ln höhe von 20 Millionen Pfund zor Verfügung zo stellen. Der Kredit wurde gewährt, nm der Lank von England die Möglichkeit zu geben, gegenüber den deutschen Banken„st i l l- zuhalten" und weitere Kreditabziehungen aus England zu ver- meiden. Atz den Verhandlungen war insbesondere Sir. Robert Kindersley beteiligt, der als Verwaltungsratsmitglied der Bant von England zur„Beobachtung der deutschen Finanzlage" in den nächsten Tagen in Berlin eintreffen wird. Kindersley hatte dem Gouverneur der Bant von Frankreich u. a. einen Borschlag unterbreitet, der eine engere Zusammenarbeit zwischen dem Pariser und Londoner Platz zum Ziele hat und durch den die Goldverschiffungen von England nach Frankreich beendet werden sollen.
Aiieniai aus Verzweiflung. Oer Revolveranschlag auf den Vizepräsidenten Kühn. Nach wiederHollen Vertagungen kam henke endlich der Fall der Frau Ma r i a Baak« vor dem Einzelrichter des Amtsgerichts Berlin-Mitte zur Verhandlung. Frau Baake ist wegen Bedrohung angeklagt, weil sie am 2. Oktober vorigen Zahres einen scharf geladenen und entsicherten Revolver auf den Vizepräsidenten der preußischen Bau- und Finanzdirektioo, kühn, in Anschlag gebracht hatte. Es Handelle sich um eine Verzweiflungstat, die lebhaft an den Fall des Farmers Langkopp erinnert. Zum Glück tonnte der Frau die Waffe, ehe es zum Schießen kam, entwunden werden. Der Ehemann der Angeklagten, ein Tief- bauunternehmer, war früher bei der Bau- und Finanzdircttion be- schäftigt, wurde aber 1927 abgebaut. Damals soll ihm zugesichert worden sein, daß er Austräge erhalte. Das geschah ober nicht, und Baake geriet in größte Not, so daß er sich mit Selbstmordgedanken trug. Frau Baake hatte schon einmal von sich reden gemacht, indem
sie an den Präsidenten Mooshake beleidigende Postkar'ten schrieb und sie war auch zu 100 Mark Geldstraf« verurteilt worden. Auch in dieser Verhandlung hotte sie schon auf ihr« verzweiselle Lage hingewiesen. Am 2. Oktober war sie unangemeldet in das Dienstzimmer des Vizepräsidenten Kühn eingedrungen. Da dieser in einem Gespräch mit einem Besucher war, wurde sie hinausgewiesen. In demselben Augenblick zog sie den Revolver und legte ihn aus den Vizepräsidenten an. Die Waffewurde ihr aber vondem Besucher entwunden, so daß sie nicht zum Abdrücken kam. Frau Vaake erlitt einen schweren Nervenzusammenbruch. Sie be- hauptet nun, daß sie überhaupt nicht die Absicht gehabt habe, zu schießen, sondern daß sie dem Vizepräsidenten nur einen Schreck einjagen wollte, um auf diese Weise die Aufmerksamkeit aus die ver- zweifelte Lage ihres Mannes zu lenken.
Großer Oachstuhlbrand in Rerlin N. Die Serie der Dachstuhlbrände sand heute vormittag ihre Fortsetzung mit einem größeren Feuer im Hause Christburgcc Straße 4Z im Norden Verlins. Eine mächtige Rauchfahne, die den Ort des Brandes weithin kennzeichnete, gab zahlreichen Personen aus dem Publikum Ler- anlassung, die Feuerwehr zu alarmieren. So liefen bei der Haupt- feuerwache allein sieben telephonische Meldungen über den Brand ein. Unter Leitung des Baurates Meusser griffen mehrere Lösch- züge in die Bekämpfung des Feuers ein. Da auf dem Boden des vom Feuer betroffenen Borderhauses ausfallend viele alte M a- tratzenundPolstersachenlagerten, griffen die Flammen schnell um sich. Erst nach längerem, starken Wassergeben gelang es, den Brand zu lokalisieren. Die Entstehungsursache konnte noch nicht geklärt werden._
Abdankung Alson»? Der„Daily Expreß " bringt einen Bericht eines Sonderkorrespondenten in Madrid , wonach Exkönig Alfons van Spanien bei einer Familienberatung in Fontainebleau zugunsten seines vierten Sohnes auf alle Thronansprüche endgültig verzichtet habe. Die drei ältesten Söhne Alfons' hätten ihrerseits sämtliche Ansprüche auf den Thron aufgegeben.— Alfons hatte bis sitzt eine Abdankungsurkund« nicht unterzeichnet.