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Durch schwerste Not...

Die Tragödie in der Pestalozzistraße.

Zu der Familientragödie in der Pestalozzistraße 11 in Charlottenburg  , über die wir gestern morgen bereits berich teten, erfahren wir, daß das Motiv der furchtbaren Tat no ch nicht völlig geflärt ist.

Frau Drews liegt noch im Krankenhaus Westend   so schwer dar. nieber, daß sie nicht befragt werden konnte. Es ist zweifelhaft, ob ihr Leben zu retten sein wird. Wahrscheinlich ist die bedauernswerte Frau unter der Einwirkung der langen Arbeitslosigkeit ihres Mannes und des Elends, das in der Familie herrschte, in geistige Umnachtung verfallen. Durch die Uebernahme der Pförtner­stellung hätte die Familie jetzt bessere Tage erwarten dürfen. Be sonders tragisch ist der Umstand, daß die kleine Ursula ihren Vater, an dem sie zärtlich hing, am Dienstag in die neue Wohnung in der Konstanzer Straße begleitet hatte. Es gefiel ihr dort sehr gut, und fie bat, schon dort schlafen zu dürfen. Da die Betten noch nicht hingebracht worden waren, mußte das Kind aber in der Pestalozzistraße noch eine Nacht verbringen. Wahrscheinlich hat die Mutter das kleine Mädchen schon in den Morgenstunden des Mitt­woch getötet und dann den Gashahn aufgedreht. Für diese Bermutung spricht die Schwere der Gasvergiftung, an der die Frau Drews hat früher als selbständiger Meister gearbeitet, mußte aber sein Geschäft aufgeben. Er hat infolge des Schicksalsschlages einen Nervenzusammenbruch erlitten und muß mit Ver­nehmungen verschont werden.

leidet.

" Jetzt machen wir dich falt!" Kommunistischer Ueberfall auf Reichsbannermann.

Eine fommunistische klebetolonne in Stärte von 15 Mann unternahm gestern nacht auf einen Reichsbanner­mann in der Graunstraße einen brutalen Ueberfall. Nur durch das Erscheinen des Ueberfallkommandos konnte der Bedrängte vor dem Schlimmsten bewahrt werden.

Der Reichsbannermann, der von einem Gruppenabend heim tehrte, wollte gerade die Haustür aufschließen, als plötzlich 15 Kommunisten heranstürmten und ihn umringten. 3wei der kommunistischen   Burschen zogen Pistolen hervor und setzten die Läufe dem Reichsbannermann mit den Worten auf die Bruft: So du Schweinehund, jetzt haben wir dich endlich. Jetzt machen wir dich kalt." Kritisch wurde die Sache, als nun mehrere der Strolche mit Schlagringen auf den Reichsbanner­Tameraden einhieben. Von Passanten, die Zeugen des gemeinen Ueberfalls der kommunistischen   Horde auf den Einzelnen geworden waren, wurde telephonisch das Ueberfalltommando alarmiert. Leider wurden die Rowdies durch das Fanfarensignal des anrüdenden Kommandos so rechtzeitig gewarnt, daß alle flüchten tonnten. Der Ueberfallene hat einige Wegelagerer jedoch so genau beschreiben fönnen, daß ihre Festnahme durch die Politische Polizei   nur noch eine Frage von Stunden ist.

Eine saubere" Rolle bei dem hinterhältigen Ueberfall spielte der Inhaber einer Gastwirtschaft, vor dem die Kom­munisten über den Reichsbannermann herfielen. Dem Ueberfallenen war es gelungen, in das Lofal zu eilen, um von dort telephonisch die Polizei zu rufen. Der Gastwirt wies dem Bedrohten jedoch die Tür und trieb ihn wieder in die Hände seiner Beiniger zurüd.

Die Spandauer   Raubmörder.

Gie geftehen zahlreiche Einbrüche ein.

Die wegen des Spandauer Raubmordes Berhafteten haben bereits ein volles Geständnis abgelegt. Neben diesem Raub­mord gestanden sie zahlreiche Einbruchs diebstähle  , besonders in Spandau  , einen Einbruch in eine Kirche in Rothenburg   und schließlich einen Einbruchsversuch in das Postamt Schönwalde. Die Bernehmung ist jedoch noch nicht abgeschlossen.

Eine Million Dollar für Berlin  . Amerikanische   Stiftung für zahnleidende Kinder. Durch Vermittlung des amerikanischen   Botschafters Sackett hat der in Deutschland   bereits durch eine große Stiftung bekannte Julius Rosenwald   aus Chitago dem Oberbürgermeister Dr. Sahm seine Absicht kundgetan, der Stadt Berlin   eine Stiftung in Höhe von 1 Million Dollar zu machen. Die Stiftung ist für die Errichtung einer Zahnklinik für Kinder im Alter von 3 bis 16 Jahren bestimmt. In seiner Sizung am Mittwoch hat sich der Magistrat grundsäglich mit der Annahme der Stiftung einverstanden erklärt. Sobald über die vertragliche Regelung zwischen dem Stifter und der Stadt Berlin   die nötigen Unterlagen vorliegen, wird der Stadtverordnetenversammlung eine Vorlage

unterbreitet werden.

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Unfall eines Ferienzuges.

40 Reifende verlegt.

Hagen   in Westfalen  , 30. Juli. Durch einen leichten Zugunfall in der Nähe von Kirchhun­den bei Altenhunden wurde Donnerstag nachmittag in dem Zuge Essen Frankfurt  , der hauptsächlich mit Ferienreisen­den besetzt war, eine große Anzahl Personen verlegt. Der Unfall entstand dadurch, daß beim Halten des Zuges vor dem Blodfignal Kirchhunden die Schiebelokomotive auf den Zug drückte, während die Zuglokomotive hielt. Bei dem Anprall wurden die Koffer in den Gepäcnezen herabgeschleudert und dadurch etwa 40 Personen leicht verlegt. In der Hauptsache haben sie Armquetschungen oder leichtere Berlegungen durch Glassplitter er­litten.

Rechtsradikale Gemeinderäte.

Wie Schöneiche   um eine halbe Million betrogen wurde.

Nach einer länger als ein Jahr geführten Boruntersuchung hat| Angeklagten mit Wechselkrediten. Steffen stellte einen Wechsel nunmehr die Staatsanwaltschaft II in der auffehen- der Gemeinde Schöneiche   über 30 000 Mark aus und Albrecht gab erregenden Riefenunterschlagungsaffäre bei der Gemeinde- das Atzept für den Straßenbahnverband Schöneiche- Kaltberge, wozu verwaltung Schöneiche   Anklage erhoben. Der frühere Ge­er gar nicht berechtigt war. Mit diesem Wechsel machten die An­meindevorsteher Hermann Albrecht und der frühere Gemeinde- geklagten trübe Erfahrungen. Sie gerieten einer Betrüger­faffenrendant Walter Steffen werden sich vor dem Erweiterten gruppe in die Hände und erhielten nur 8000 mark. Zur Ein­Schöffengericht Köpenick, dem die Sache zur Aburteilung über- lösung brauchten sie nun weiteres Geld und gaben neue Wechsel wiesen ist, wegen fortgesetter Amtsunterschlagung, aus, mit denen sie aber feine besseren Erfahrungen machten. Dies­fortgesetzten Betruges, schwerer Urkundenfälschung, gewinnsüchtiger mal erhielten sie nur 1500 Mart und hatten große Mühe, einen Falschbeurkundung und Registerfälschung zu verantworten haben. Teil der ausgegebenen Wechsel wieber zurückzuerhalten. Durch die Betrügereien, die ihren Anfang nachweisbar schon im Jahre 1925 genommen haben, ist die Gemeinde Schöneiche   um nahezu eine halbe Million Martgeschädigt worden. Albrecht, offenbar der Hauptschuldige, der bei einer angesezten Revision durch das Landratsamt die Aufbedung der Riesenunter­schlagungen befürchten mußte, fuhr einen Tag vorher, am 6. Mai Erschießen ein Ende zu machen versuchte. Die Berlegung war zwar 1930, nach Swinemünde  , wo er in einem Hotel seinem Leben durch nicht lebensgefährlich, aber Albrecht hatte sich so unglücklich in die Schläfe geschossen, daß er das Augenlicht auf beiden Augen ein­Albrecht war Mitglied der Deutschnationalen Bolkspartei, während Steffens sich als Führer eines nationalsozialistischen Stoßtrupps betätigt hatte.

büßte.

Dieses Wechselgeschäft endete damit, daß fie gegenüber einem Erlös von noch nicht 10 000 Mart 34 000 Mark zur Einlösung der Wechsel aufbringen mußten.

Nun begannen die Angeklagten mit sehr verwidelten Trans­aftionen, indem sie mit Banken und privaten Geldgebern, angeblich langfristige Darlehen für die Gemeinde aufnahmen. Die eingegant im Auftrage der Gemeinde in Verbindung traten und furz- und genen Gelder wurden nicht in die Bücher eingetragen, sondern von den ungetreuen Gemeindebeamten selbst verbraucht. Im Oktober 1927 hat die Gemeindevertretung beschlossen, zur Förderung der Neubautätigkeit ein Darlehen von 150 000 Mark bei der Kurmär tischen Bant aufzunehmen, und der Kreisausschuß hatte die Genehmigung dazu erteilt. Steffen und Albrecht fertigten Abschriften der Beschlüsse an, die sie mit dem Gemeindefiegel versahen, wobei fie aber den Vermerk über die Kurmärkische Bank wegließen. Es gelang Albrecht bei der Mitteldeutschen Boden- und Kreditbank für die Gemeinde zwei Kredite in Höhe von insgesamt 200 000 Mark aufzunehmen. In derselben Weise wurden immer neue Kredite bei anderen Banken und öffentlichen Kassen aufgenommen, die teilweise zur Abdeckung alter Kredite benutzt wurden.

Die gesamten Gelder sind auch nicht der Gemeindekasse zu­geflossen, sondern von den Angeklagten, die einen sehr großen Aufwand trieben und auf den Rennbahnen ständig met­teten, verbraucht worden. Offenbar haben die Angeklagten schon seit Kriegsende Eingriffe in die Gemeindefasse gemacht. Die Bücher­nachprüfungen lassen aber einen sicheren Nachweis der Berfehlungen erst seit der Stabilisierung der Mark feststellen. Schon im Jahre 1925 waren 20 000 Mart unterschlagen. Als in diesem Jahre eine Revision stattfand, erfolgte aber feine Entdeckung, denn Steffen hatte die eingegangenen Steuergelder nicht verbucht, so daß sie als Steuerrückstände erschienen. Diese Revision machte die An­geflagten aber bedenklich, denn fie mußten fich sagen, daß bei einer gründlicheren Prüfung die Sache herauskommen müßte. Zunächst versuchten sie es mit großen Wetten auf den Rennbahnen. Die erhofften Gewinne blieben aber aus und das Loch in der Kasse wurde immer größer, zumal die Angeklagten auch für ihren persön lichen luguriösen Aufwand große Summen verbrauchten. Nun faßten sie einen Plan, der für die Gemeindefinanzen verhängnisvoll werden sollte. Sie benutzten den Kredit der Gemeinde, um hinter dem Rücken des Gemeindevorstehers eigenmächtig Darwegen fortgesetzter Hehlerei erhoben. lehen aufzunehmen. Das geschah teilweise durch Fälschung von Gemeindebeschlüssen oder Abänderung gefaßter Beschlüsse des Gemeindevorstandes und des Kreisausschusses über die Aufnahme furz und langfristiger Kredite. Die ersten Versuche machten die

Jm ganzen wurden Darlehen und Kredite in Höhe von über 750 000 Mark genommen und von diesem Betrage sind durch die Finger der Angeklagten nicht weniger als 351 000 Mart, die nicht in den Büchern verbucht worden sind, gegangen.

Wieder ein Ozeanflug geglückt.

Konstantinopel  , 30. Jull.

Die Candung der amerikanischen   Flieger Boardman und Polando erfolgte ohne Zwischenfall. Die Flieger haben eine Strede von 7975 kilometern in 29 Stunden 48 minuten zurüdgelegt. Sie überreichten den Beamten, die sie inmitten einer unüberseh­baren Menschenmenge empfingen, einen Brief des Präsidenten Hoover an den Präsidenten mustafa kemal

Sozialistischer und bürgerlicher Arzt.

Der bürgerliche Arzt billigt den Klassenunterschied. Aus einer eigenen Klassengebundenheit heraus genügt ihm die Leistung im Einzelfall, er stellt sie höher oder zum mindesten gleich der Leistung der Gesamtheit. Er dürfte auch infolge seiner bürgerlichen Mentalität das Versagen der Medizin für die breite Masse der Bevölkerung weniger deutlich und störend empfinden. Klar erkennen kann die Zusammenhänge der Medizin wie jeder andern angewandten Wissen schaft mit der sozialen Umwelt nur der sozialistisch orientierte Forscher, vorwärtstreiben kann die medizinische Wissenschaft zu einer

Die Gemeinde Schöneiche   ist aber noch weiter um etwa 100 000 Mart geschädigt worden, welchen Betrag die Angeklagten aus der Gemeindefasse entnommen haben, um die laufenden Zinsen, Pro­vifionen und anderen Spesen bei den Kreditgeschäften zu decken, so daß der Schaden, den die Gemeinde erlitten hat, über 450 000 Mart beträgt. Die Staatsanwaltschaft hatte auch Anflage gegen die Ehefrau des Angeklagten Albrecht, Frau Amalie Albrecht,

Auf Antrag von Rechtsanwalt Dr. Schmoller hat die Straf­tammer des Landgerichts II Frau Albrecht jedoch außer Berfolgung gefeßt. Dagegen ist das Hauptverfahren gegen Albrecht und Steffen in pollem Umfange der Anflage eröffnet worden.

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restlosen Auswirkung ihrer Forschungsergebnisse für das foziale Gesamtgeschehen nur der sozialistisch überzeugte Fachmann." In dieser Weise setzte sich Gen. Profeffor B. A. Knad Hamburg   in seiner als Auffaz wiedergegebenen Rede auf dem sozialdemokratischen Aerztetag in Leipzig   über das Problem Bürgerlicher und sozialisti idher Arzt auseinander. Der Vortrag ist abgedruckt in der " Sozialärztlichen Rundschau", dem Organ der Arbeits. gemeinschaft fozialdemokratischer Aerzte Deutschlands  , deren Redaktion für Deutschland   in den Händen des Stadtarztes Gen. Dr. Korach  , Berlin- Wilmersdorf, liegt.

,, Große Deutsche Funtausstellung 1931". Wie der Amtliche Preußische Pressedienst mitteilt, sind der Preußische Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung Grimme und der Preußische Minister für Handel und Gewerbe Dr. Schreiber dem Ehren­ausschuß der Großen Deutschen   Funtausstellung 1931" beigetreten.

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Schmuffink beschmiert eine Kirche. In der Nacht zum Donners tag in der Zeit von 1 bis 2 Uhr wurde die Christuskirche in der Dieffenbachstraße mit der Aufschrift Heraus zum 2. Auguft. Sowjetstern sturmbereit" beschmiert. Die Täter find unbekannt. geblieben.

Der große Absturz

am Bahnhof Jannowitzbrücke

Am Sonnabend, dem 1. August, beginnen allgemein die Saison- Ausverkäufe. Diese Ausverkäufe stehen im Zeichen des Preissturzes. Die größte Sensation auf diesem Gebiete ist der Ausverkauf der Herrenkleiderfabrik Wagner, Alexanderstraße 22. Diese Fabrik erregte bis. her schon großes Aufsehen durch ihre außergewöhn­lich niedrigen Preise. Durch den Verkauf von der Fabrik direkt an den Verbraucher, also durch Ausschaltung des verteuernden Zwischenhandels, durch Ersparnis der teuren Ladenmiete, ist diese Fabrik imftande, Herrenbekleidung direkt dem Konsumenten zuzuführen, welche trotz guter Qualität und guter Berarbeitung enorm billig ist. Während des Ausverkaufs hat die Firma ihre Preise teilmeise bis zur Hälfte des früheren Wertes herabgesetzt, so daß jedermann, der Wert auf gute Kleidung legt, diese besonders günstige Gelegenheit nicht vorübergehen lassen darf. Auf alle

nicht herabgesetzten Waren wird während des Ausverkaufs ein Rabatt von 10% gewährt. Ein einzig dastehen­des Angebot ist ein Anzug mit 2 Hosen aus garan tiert reinwollenem Aachener Kammgarn, in prima Berarbeitung, ganz reguläre Ware zum Sen­fationspreis für nur Mt. 44. Auch zum Einkauf von Wintermänteln ist jetzt eine besonders günstige Gelegenheit. Troß des Trommelfeuers von allen Seiten befuche man zuerst die Herrenkleiderfabrik Wagner. Sie ist bequem mit der Untergrund-, Stadt- oder Straßen­bahn zu erreichen. Direkt am Bahnhof Jannowiz­brüde, Fabrikgebäude I. Stod. Achten Sie auf die genaue Adresse: Alexanderstraße 22. Berliner   Kunden erhalten außerdem gegen Borlage dieses Inserates das Fahrgeld zurückerstattet. Auch werden Schecks jeder Bant in Zahlung genommen.

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