Mann wird fängst erfrunten fetn, bevor das Boot antangt. Barum springt ihm denn nicht jemand nach?" fragte er entrüftet und fügte dann mit gänzlich veränderter Stimme hinzu: ,, lm des Himmels willen, paßt auf!"

Die Menge hinter ihm nämlich nahm mit jedem Augenblick zu und zeigte sich immer anteilsvoller, und die hinten Stehenden, die verdrießlich waren, daß ihnen ein Platz in der ersten Reihe ent gangen war, drängelten und schubsten ganz abscheulich.

Diese Begeisterung wirkte sich auf Herrn Beedle aus, der sich jetzt in nächste Nähe der salzigen Flut gedrängt sah. Gerade als er sprach, schwoll die Menge wieder an und brachte ihn aus dem Gleichgewicht. Herr Beedle taumelte vorwärts, tippte um, stieß einen gellenden Schrei aus, schlug mit den Armen durch die Luft, verlor den Boden unter den Füßen und plumpfte wie ein Stein in die See. Von neuem spritzte das Wasser auf.

Die Menge war hocherfreut darüber, daß ihrer Belustigung neuer Stoff geboten wurde. Eine dicke Frau schrie:

fieht!"

Jemand ist ihm nachgesprungen! Halt Elsie hoch, damit sie

Die nächsten paar Augenblicke verbrachte Herr Beedle in einer Art finsteren Alpdrucks. Er nahm ganz von ungefähr wahr, daß er schwer auf etwas Weiches fiel, was in der Tat der andere Insasse des Kanals war; verschwommen fühlte er, wie er auf das Bett des Ozeans sant.

Eine Ewigkeit später stieg er wieder, von jemand, der ihm nie vorgestellt war, unlöslich umschlungen, zur Oberfläche empor; in demselben Augenblick traf ihn ein betäubender Schlag gleich einem Dampfhammer auf die Stirn; es war aber nur ein Ruder, und es wurde von dem Matrosen in der blauen Bluse, der seine Rettungs­arbeit sehr ernst nahm, geschwungen. Es wurde schwarz vor den Augen des Herrn Beedle.

Fühlen Sie sich jetzt besser?" erfundigte sich eine Stimme. Herr Beedle setzte sich auf, blinzelte um sich und entdeckte, daß er den Mittelpunkt eines stattlichen Haufens darstellte. Ein schlanker junger Mann stützte ihn zur Linken, ein fräftiger älterer Herr stützte ihn zur Rechten. Nicht fern von ihm nahm man mit seinem Leidens genossen Bünstliche Atmungsversuche vor.

,, Das war ein schöner Zug von Ihnen, so mir nichts dir nichts nachzuspringen", meinte der schlanke junge Mann.

Die Menge murmelte beifällig. Man hörte Reden wie: Höllischen Schneid hat er doch bewiesen!"

Ich wollte grade reinspringen, als er mir zuvorfam." ,, Wie wär es, wenn wir für ihn sammelten?"

Die Anregung sagte dem Herrn Beedle ganz ungemein zu. Er hörte das Klingen der Münzen und wurde sich einig, daß heute wirklich sein Glückstag war. Er bemerkte, daß der schlanke junge Mann ein Rotizbuch hervorgeholt hatte und jetzt an feinem Bleistift

lecte.

,, Wie hübsch sich das trifft", meinte er. Ich bin nämlich Bericht erstatter des ,, Weston Herolds", und dies ist ein gefundenes Fressen für mich. ,, Ein Drama auf der Mole" oder„ Das Lied vom braven Mann" usw. Würden Sie mir freundlichst Näheres über Ihre Per­sönlichkeit mitteilen, Herr Fentiman?"

Herr Beedle starrte ihn an.

,, Ich sah Ihren Namen auf einer Karte, die aus Ihrer Brief­tasche fiel, als wir sie vom Wasser entleerten", erklärte der junge Mann. Sie nehmen es doch nicht übel? Also..."

Er wurde von dem träftigen Herrn, der Herrn Beedles andere Seite untergefaßt hatte, unterbrochen.

„ Sie heißen Fentiman?" fragte der fräftige Mann Herrn Beedle. Wilbur Fentiman?"

"

( bon

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Herr Beeble zögerte. Zeugnete er, fo mar das ffnangenehme an der Sache, daß er nicht in der Lage war, das Vorhandensein der Brieftasche zu erklären. Das konnte ihn in eine unangenehme Lage bringen, und er fühlte, daß schon mehr als genug Reklame um ihn gemacht worden war. Er entschied sich daher, die Angelegenheit ausweichend zu behandeln.

,, Mein Name", versetzte er mit bescheidener Würde ,,, tut nichts zur Sache. Ich begehre keinen Lohn."

,, Recht so", sagte der kräftige Mann, denn den Lohn, der Ihnen zukommt, werden Sie aller Wahrscheinlichkeit nach bekommen. Ich bin nämlich Inspektor Simmons von der Polizei in Loamshire, und gegen Sie, Herr Fentiman, ist ein Steckbrief wegen Unter­schlagung und Betruges erlassen worden. Das ist ein gefundenes Fressen für mich, denn die Beschreibung, die ich von Ihnen hatte, war, offen gejagt, teine zu genaue. Wenn Sie sich jetzt trođen genug fühlen, möchte ich Sie bitten, mit mir zu tommen."

Aber der wirkliche Herr Wilbur Fentiman, der seine Kleider auswrang, während sein vermeintlicher Retter sich mit blöder Miene ins Gewahrsam abführen ließ, gewann immer mehr die Ueber­zeugung, daß dies wirklich sein Glückstag war, dankte seinem Schöpfer, daß alles so glatt für ihn abgelaufen war, schwenkte das Wasser aus seinem steifen Hut heraus und verzog sich in der ent­gegengesetzten Richtung wie der, die Herr Beedle mit seinem un­erwünschten Begleiter eingeschlagen hatte.

( Berechtigte Uebertragung aus dem Englischen von Dr. Ernst Levy .)

insgesamt merben dem Körper affo durch Jebes Gramm s 116,5 Kalorien entzogen. Eine Eiswaffel, die ein Gewicht von 100 Gramm hat, entzieht dem Körper also rund 12 000 Kalorien. Aus dieser Darstellung folgt, daß der Genuß von Eis auch starte Schädigungen zur Folge haben kann. Der Körper tann nämlich nicht unbegrenzt immer wieder kalte Massen auf Normaltemperatur erwärmen, denn er braucht seine Eigenwärme. Allerdings wird sie durch den Verdauungsprozeß immer wieder ergänzt, so daß der Organismus bei einem verhältnismäßig geringen Verlust von Ka­lorien bald wieder normal arbeitet. Wenn aber durch zuviel Eis an das Wärmelaboratorium zu große Anforderungen gestellt werden, dann kann der Wärmeverlust nicht mehr ergänzt werden. der Mensch wird frank, und er fann von Glück sprechen, wenn er nur vorübergehend Magenschmerzen und Bauchkrämpfe bekommt.

Der

Die Politisierung der Birne

Die ersten reifen Birnen stehen wieder einmal auf unserem Tisch und wir erfreuen uns dieses schönen Obstes. Dabei wird ge­wiß niemand daran denken, daß diese Frucht auch in der Politik einmal eine Rolle gespielt hat. Daran erinnert Heinrich Guttmann in einem Aufsatz zum 100. Geburtstag des ersten politischen Wiz blattes, der Pariser satirischen Zeitschrift La Caricature" in der „ Literarischen Welt".

Es war nach der Julirevolution, als der„ Bürgerkönig“ Louis Philippe über Frankreich herrschte. Der Regenschirm, den er mit Vorliebe trug, war nur ein harmloses Sinnbild seines Wesens;

Eine Eiswaffel= 12 000 Kalorien mit einem viel böseren Symbol wurde er gerade vor 100 Jahren

-

Im Sommer wachsen in den letzten Jahren die„ Eisbars" wie von dem ausgezeichneten Karikaturenzeichner Charles Philipon in Pilze aus der Erde. Daneben gibt es noch zahlreiche ,, fliegende Eis­der von ihm herausgegebnen„ Caricature " bedacht. Man glaubte händler" in jeder Stadt, und Jung und Alt erquickt sich an der erkannt zu haben, daß die Kopfform des Königs der einer Birne ,, Eiswaffel", der bequemsten Art, das schnell schmelzende Eis mitzu- ähnelte und so wurde er nun als König Birne" verhöhnt. nehmen und auf der Straße zu essen. Jeder weiß, daß Eis abkühlt. Es war dies der größte Schlager, den die politische Karikatur je­Nur wenige aber wissen, in welcher Weise der Körper auf diesen mals erfunden hat. Philipons Zeitschrift sowie bald danach auch fühlen Genuß reagiert, und welche sinnreichen Einrichtungen er­der von ihm ebenfalls ins Leben gerufene„ Charivari" brachten jede forderlich sind, um den Organismus zur Verarbeitung der kalten Woche, ja, jeden Tag ein neues Birnenkompott". Es wurde dar­Massen geeignet zu machen, ohne die Gesundheit zu schädigen. bigestellt, wie sich seine etwas fetten und weichlich faltigen Züge mit Der Körper hat eine Temperatur von 36,5 Grad im gefunden verwandelten; selbst die Druckanordnung mancher Seiten ahmte die der nach oben leicht zugespitzten Kopfform allmählich in eine Birne Zustand. Alle Speisen und Getränke erhalten im Körper diefe Birnenform nach. do lathol and unele diply trus Normaltemperatur. Sie werden der Körperwärme ,, angepaßt", da sie sonst die Organe durch starke Teilabkühlungen schädigen würden. sondern jeder, der dumm genug ist, sich hineinlegen zu lassen, wird Seitdem ist die Birne in Frankreich nicht mehr bloß eine Frucht, Wenn das Eis von einer Temperatur von- 1 Grad im Magen mit dem Ehrentitel ,, une poire" bedacht. Es ist in Frankreich nicht diese Kälte beibehalten würde, bis der Magen es verdaut hat, dann bloß eine Schande, poire" zu sein, sondern eine Sünde wider den wäre es eine große Gefahr für die Gesundheit, denn kein Magen Geist. Auch bei uns hat sich ja die Bezeichnung Birne" für Kopf würde ohne schwere Verstimmung eine Stunde lang in sich ein Nahrungsmittel von ein vortreffliches Heizungslaboratorium ist, sorgt durch zweckmäßige wurde der„ König Birne" auf diese Weise in den Bigblättern be - 1 Grad bergen können. Der Körper, der eingebürgert, und man sagt von einem, den man gerade nicht für besonders flug hält, er habe eine meiche Birne". Vier Jahre lang Einrichtungen dafür, daß das Eis mit größter Beschleunigung der leidigt und verhöhnt; vier Jahre lachte die ganze Welt über diesen Körpertemperatur angepaßt wird, indem er die ihm innewohnende schlimmen Spaß, und es tam so weit, daß man in den Bariser Wärme dazu benutzt, das Eis zuerst zu schmelzen und dann auf die Restaurants kein Birnenkompott mehr bestellen fonnte, ohne Ge­unschädlich und kann dem Säftekreislauf des Körpers zugeführt schöpft und sie machten diesem Krieg Philipons gegen Philipp" Temperatur von 36,5 Grad Celsius zu erwärmen. Nun ist es lächter zu erregen. Schließlich war die Geduld der Minister er­werden. Diese automatisch einsetzende Anpassungsarbeit des Körpers ein Ende. Im Jahre 1835 wurde die Pressefreiheit abgeschafft, nugt nun der Mensch aus, um sich Kühlung zu verschaffen. Die Wärme, die dem Körper bei dem Schmelzvorgang in der Temperatur­und damit hatte die Birne ihre politische Rolle ausgespielt. erhöhung entzogen wird, ist nicht mehr da... der Körper fühlt ab.

-

Man kann die Wärmemenge, die er bei der Verarbeitung von Speiseeis verliert, genau messen. Die Wärme berechnet man nach Kalorien. Eine Kalorie ist nötig, um 1 Gramm Wasser um 1 Grad zu erwärmen. Zum Schmelzen des Eises braucht man pro Gramm 80 Kalorien und zur Erwärmung auf 36,5 Grad 36,5 Kalorien,

254 Pelzfierfarmen in Bayern . Die erste bayerische Edelpelz tierzählung, die im Februar dieses Jahres durchgeführt wurde, ergab nach dem„ Deutschen Belztierzüchter" die Zahl von 254 Edelpelztier­farmen. Auf diesen Farmen werden 3568 Silberfüchse, 2801 Merze, 521 Nutrias, 96 Waschbären, 32 Stunts, 20 Silberdachse, 15 Blau­füchse, 13 amerikanische Opossums und zwei Biber gehalten.

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